Der Fuss hat es gerne mass2 und passgenau - Risch

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Der Fuss hat es gerne mass2 und passgenau - Risch
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Von Dominik Heitz
/()0%& Wäre der Mensch ein Faultier –
er könnte es sich, auf dem Bauch liegend, gemütlich machen und auf Schuhe verzichten. Doch der Mensch geht.
Und er geht auf den Füssen. Durchschnittlich zehntausend Schritte legt er
täglich zurück. Er stützt sein Gewicht –
anders als bei Vierbeinern – auf bloss
zwei Extremitäten ab. Die Füsse tragen
also schwer. Entsprechend sind sie gebaut. Etwa ein Viertel aller Körperknochen steckt in den beiden Füssen.
Über 50 Muskeln und eine Vielzahl von
Bändern sorgen für Beweglichkeit. Und
der Fuss schwitzt – etwa 40-mal so viel
wie jeder andere Körperteil.
Ohne Frage: Zu den Füssen ist äusserst Sorge zu tragen. Und zwar mit guten Schuhen. Sehr guten Schuhen – am
besten mit solchen, die mass- und passgenau sind.
Doch gutes Schuhwerk ist – gerade
für den Herrn – nicht nur eine Frage der
Gesundheit, sondern auch eine Frage
des Stils. So wie es lächerlich wirkt, zu
einem kurzärmligen Hemd eine Krawatte zu tragen, so listet es die Stilfibel
auch als albern auf, in klatschenden
Flip-Flops – und mag ihr Designer noch
so berühmt sein – zur Büroarbeit zu erscheinen. Schliesslich käme es auch niemandem in den Sinn, mit Gummistiefeln ins Gartenbad zu gehen oder mit
Lackschuhen aufs Fussballfeld.
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Selbstverständlich kann man sich
um den Stil foutieren; er erleichtert einem im Umgang mit Menschen ganz
einfach so manches. Im Übrigen: Wie so
vieles fällt einem auch guter Stil nicht
von selbst in den Schoss; es ist ein ewiger
Lernprozess. Das wusste schon Oberst
Pickering in George Bernard Shaws
sozialkritischem Theaterstück «Pygmalion» (besser bekannt als Musical «My
Fair Lady»). Über die bessere Gesellschaft sagt er: «Die Dummköpfe denken,
Stil sei etwas Angeborenes bei Leuten
ihrer Position, und lernen es nie.»
Dabei kann man es so leicht lernen.
Im Falle der Schuhe, die als wichtigstes
Kleidungsstück des Mannes gelten,
heisst das eigentlich: Massschuhe kaufen. Das ist nun alles andere als eine billige Sache. Schon gute rahmengenähte
Konfektionsschuhe von renommierten
Herstellern wie Church’s, Alden oder
Crockett & Jones kosten mindestens
600 Franken. Und bei der traditionsreichen englischen Firma John Lobb sich
einen Massschuh anfertigen zu lassen,
geht erst recht ins Geld; da kommt man
pro Paar unter 2000 Franken nicht weg.
Doch es geht auch billiger. Dominik
Risch, gelernter Schuhmacher aus
Liechtenstein, hat einen Weg gefunden,
Massschuhe aus Kalbsleder wesentlich
günstiger zu produzieren. Er hat einen
3-D-Scanner entwickelt, der das aufwendige und teure Schnitzen von Holzschuhleisten überflüssig macht.
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«Risch Foot DNA» heisst das patentierte System. Der Scanner erstellt von
den Füssen ein digitales Abbild, mit dem
dann ein passgenauer Leisten ermittelt
wird. Der Kunde hat nun seine persönliche Foot DNA und kann fortan seine
Massschuhe stets online bestellen, muss
also nie mehr in den Laden gehen.
Dass das möglich ist, verdankt sich
einer ausgedehnten Testphase: Anhand
Hunderter digital vermessener Füsse
hat Risch eine Leistenbibliothek entwickelt, die neben Fusslänge auch Risthöhe, Ballenumfang und Fersenmass
berücksichtigt. So findet sich für jeden
Fuss der perfekt sitzende Leisten.
Produziert werden die Schuhe von
Hand in Florenz. Zehn Modelle in unterschiedlichen Farben stehen zur Auswahl: Schnürschuhe, Schnallenschuhe,
Slippers, Sneakers und Boots. Die Modelle tragen Namen englischer, französischer und deutscher Könige – es lässt
sich also quasi in den Fussstapfen eines
Edward, Louis oder Leopold gehen.
Rischs Markenzeichen sind die in
königlichem Blau eingefärbten Sohlen – und die günstigen Preise: Zwischen 320 und 450 Franken kostet ein
Paar Halbschuhe. Sie werden einem in
einer mit rotem Papier ausgeschlagenen Schachtel zugestellt.
Stil – er ist nicht alles, aber hier doch
sehr vieles.
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Von Devina Solanki*
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