"Unser Dorf hat Zukunft" - Abschlussbericht 2013

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"Unser Dorf hat Zukunft" - Abschlussbericht 2013
24. Bundeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“
Abschlussbericht 2013
www.bmel.de
2 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Beteiligte Institutionen
Schirmherr
Der Bundespräsident
Ausrichter
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Mitwirkende
Y Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Y Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Y die für den Wettbewerb zuständigen Ministerien der Länder
Y Bund der Deutschen Landjugend e.V.
Y Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V.
Y Bund Heimat und Umwelt in Deutschland – Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz,
Landschafts- und Brauchtumspflege e.V.
Y Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
YDeutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
Y Deutscher Bauernverband e.V.
Y Deutscher LandFrauenverband e.V.
Y Deutscher Landkreistag e.V.
Y Deutscher Naturschutzring e.V.
Y Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Y Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.
Y Verband der Gartenbauvereine in Deutschland e.V.
Y Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.
Y Zentralverband Gartenbau e.V.
Geschäftsführung
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht 3
Inhalt
Einführung
Grußwort des Vorsitzenden der Bewertungskommission, Dr. Reinhard Kubat
Die Bewertungskommission
Miteinander Zukunft gestalten!
Bereiste Dörfer
Bereisungsroute
Ergebnisse des 24. Bundeswettbewerbs 2013 „Unser Dorf hat Zukunft“
4
7
8
14
15
17
Baden-Württemberg
Bayern
20
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
42
44
46
48
50
52
54
56
58
60
62
64
66
Dorfprofile
Brandenburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Steinmauern
Böbing
Mürsbach
Sommerach
Pretschen
Ueberau
Mengsberg
Dechow
Bohlsen
Oberlangen
Füchtorf
Heid
Oberveischede
Thier
Vossenack
Großbundenbach
Kerpen (Eifel)
Ottersheim
Gerlfangen
Rammenau
Steutz
Tylsen
Witzeeze
Neustadt/Harz
Nachtrag
Ausschreibungsrichtlinien zum 24. Bundeswettbewerb 2013 „Unser Dorf hat Zukunft“
Leitfragen für die Fachbewertungsbereiche
Die örtlichen Verantwortlichen
Für die Landesentscheide zuständig
Die Medaille für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
68
72
76
78
80
4 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Grußwort
des Vorsitzenden
der Bewertungskommission
Sehr geehrte Leserinnen,
Sehr geehrte Leser,
die besten Erfolgsgeschichten wiederholen sich – so wie
der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der im dreijährigen Turnus ausgetragen wird, gipfelnd im Bundeswettbewerb. Hier treten Dörfer aus ganz Deutschland in
einem friedlichen und engagierten Wettstreit an, aber
nicht, um sich gegenseitig aus dem Feld zu schlagen. Sie
beteiligen sich an diesem Wettbewerb, weil er nur Sieger
kennt. Jeder Ort, der mitmacht, gewinnt. Zwar können
nicht alle einen Preis erringen, aber alle profitieren von
ihrer Teilnahme.
ihrem Dorf kaum noch ein Miteinander existiert habe.
Einer dachte und redete schlecht über den anderen, alle
hinter vorgehaltener Hand. Bis der Wettbewerb kam.
Nach einiger Zeit des Misstrauens überwogen Neugier
und gesunder Ehrgeiz – und plötzlich waren alle dabei! Das Dorf ist bis in den Landeswettbewerb gekommen und hat dort zufriedenstellend abgeschnitten. Aber
kaum jemand war ernsthaft enttäuscht, vielmehr überwogen bei allen das gute Gefühl und das Wissen, das eigene Dorf vorangebracht zu haben.
Die Art und Weise, wie dieser traditionsreiche Wettbewerb die entscheidenden Zukunftsthemen für die
ländlichen Räume in die Dörfer transportiert, ist unnachahmlich. Keine Informationsveranstaltung, kein
Rundschreiben, keine Broschüre auf Hochglanzpapier
erreicht diese Breitenwirkung. Die Teilnahme mobilisiert die Bewohnerinnen und Bewohner von jung bis alt.
Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche sitzen zusammen, überlegen, planen, machen Vorschläge und schaffen so eine neue Form der Gemeinschaft, die manchmal
schon lange verschüttgegangen ist. Eine Ortsvorsteherin aus meinem Landkreis erzählte mir einmal, dass in
Das geht auf so vielen verschiedenen Wegen. Es ist immer wieder eine erstaunliche Erfahrung bei den Ortsbegehungen, egal ob auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene,
dass es neue Ideen und Projekte gibt, die eine Dorfgemeinschaft für sich und aus sich heraus entwickelt hat
und die ohne Beispiel sind. Wir alle haben unterdessen,
nachdem uns der vielfach dämonisierte demografische
Wandel aufgeschreckt hat, längst gelernt, dass wir nicht
mit hektischem Aktionismus, sondern mit individuell
auf den einzelnen Ort zugeschnittenen Ideen und Maßnahmen Erfolg haben können. Sie entstehen im Wettbewerb.
Grusswort des Vorsitzenden der Bewertungskommission 5
Michael Pelzer
Dr. Reinhard Kubat
Hier stärken wir die freiwillige Feuerwehr, dort einen
Kindergarten, hier eine Begegnungsstätte für die Alten, dort die städtebauliche Gestalt des Ortes, hier den
Schulgarten, dort die Wege rund um den Ort – es ist
eine enorme Vielfalt, die im Wettbewerb sichtbar wird.
Diese Vielfalt ist es, die eine ganz entscheidende Stärke
der ländlichen Räume Deutschlands darstellt. Allzu oft
schon wurde das Totenglöcklein für die Dörfer geläutet –
ihre Vitalität, ihre Attraktivität erweisen sich im Dorfwettbewerb deutlicher als an vielen anderen Stellen. Das
letzte Wort über die Zukunft der ländlichen Regionen
ist mitnichten gesprochen. Auf dem Land lässt sich eine
Balance für Leben und Arbeiten finden, von der viele
Menschen in den Ballungsräumen träumen. Hier wachsen Kinder und Jugendliche in einer Umgebung auf, in
der sie von klein erleben können, dass sie ernst genommen und beteiligt werden – gerade auch im Wettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“! Sie machen die integrierende
Erfahrung der Partizipation ebenso wie viele Ältere, deren Erfahrung plötzlich wieder gefragt ist.
einem sehnsüchtig schauenden Publikum verkauft werden. Er stärkt die Orte und die Menschen in ihnen und
gibt Zuversicht und Orientierung für einen Weg in eine
Zukunft, die wir nicht kennen. Breitbandausbau und zukunftsweisende, intelligente Mobilitätsmodelle werden
neue Perspektiven für viele eröffnen, die sich nach einem erfüllten Leben in einer intakten Kulturlandschaft
sehnen.
Der Wettbewerb hat nicht das Ziel, die Dörfer zu Hochglanzidyllen zu polieren, wie sie in zahllosen Magazinen
Dr. Reinhard Kubat
Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg
Zum Leben gehört das Träumen. Das Dorf bietet den
Träumen Raum, und der Dorfwettbewerb bereitet die
Bühne für sie – für alle! Lassen Sie uns gemeinsam den
Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ weiterentwickeln
und fortsetzen – er legt Potenziale frei, die die Menschen
unmittelbar erreichen, besser als jede andere Form der
Förderung! Ich wünsche allen Menschen in den teilnehmenden Orten weiterhin viel Freude und Erfolg!
6 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Bewertungskommission 7
Die Bewertungskommission
Vorsitz
Stellvertretender Vorsitz
Dr. Reinhard Kubat
Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg
(Hessen)
Michael Pelzer
Erster Bürgermeister der Gemeinde Weyarn (Bayern)
Dr. Ulrich Neubauer
Dr. Renate Vogelsang
Stefan Taxis
Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Leitbild und Entwicklungskonzepte
Wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen
Helmut Wagner
Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Alois Weber
Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Rolf Eilers
Deutscher Landkreistag e.V.
Dr. Peter Pascher
Deutscher Bauernverband e.V.
Wilma Nickel
Brandenburger Landfrauenverband e.V.
Roswitha Rüschendorf
Vorschlag des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung des Landes Hessen
Soziale und kulturelle Aktivitäten
Baugestaltung und -entwicklung
Charlotte Ruschulte
Deutscher LandFrauenverband e.V.
Gisela Nattermüller
Deutscher LandFrauenverband e.V.
Roswitha Gellrich
Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V.
Dr. Rüdiger Kirsten
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V.
Stefan Kalkhoff
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V.
Thomas Lauer
Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.
Grüngestaltung und -entwicklung
Das Dorf in der Landschaft
Prof. Dr. Ulrich Mai
Deutscher Naturschutzring e.V.
Ernst Meerkamp
Bundesverband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau e.V.
Stefan Pauls
Verband der Gartenbauvereine in Deutschland e.V.
Günther Roth
Verband der Gartenbauvereine in Deutschland e.V.
Prof. Dr. Hans Hermann Wöbse
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland –
Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz,
Landschafts- und Brauchtumspflege e.V.
Prof. Dr. Bernd Reuter
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland –
Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz,
Landschafts- und Brauchtumspflege e.V.
Jens Schiller
Bundesamt für Naturschutz
Geschäftsführung
Sören Bronsert
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
8 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Miteinander Zukunft gestalten!
Der 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft” 2013 wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ausgelobt und steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Durchgeführt wird der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien der Länder, des
Bundes sowie den in der dörflichen Entwicklung engagierten Organisationen und Verbänden. Die Geschäftsführung
liegt bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Inhalt und Ziele
Mit dem ganzheitlichen Ansatz verfolgt der Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ das Ziel, die Menschen
zu mobilisieren, ihr Lebensumfeld aktiv zu gestalten
und Verantwortung zu übernehmen. Bürgerinnen und
Bürger sowie lokale Interessengruppen sollen gemeinsam mit den Gemeindeverantwortlichen für ihre Dörfer
konkrete Zukunftsperspektiven entwickeln und deren
Umsetzung mit Engagement auf den Weg bringen. Der
Wettbewerb soll als Ansporn und als Chance dienen, die
Lebensqualität in den ländlichen Räumen durch eine
nachhaltige und positive Dorfentwicklung zu verbessern. Unter dem Motto „Unser Dorf hat Zukunft“ sind
daher zukunftsweisende Ideen und nachhaltige Projekte
mit wirtschaftlicher, sozialer, kultureller sowie ökologischer Ausrichtung gefragt.
Der Dorfwettbewerb soll dazu beitragen, das Verständnis
der Dorfbevölkerung für ihre eigenen Einflussmöglichkeiten zu stärken und die bürgerschaftliche Mitwirkung
zu intensivieren. So unterschiedlich die Dörfer und ländlichen Orte mit ihren Landschaften, Menschen und ihrer
Geschichte sind, so verschieden können auch die Ideen
und Konzepte sein. Beispiele hierfür sind: die Verbesserung von Wohn- und Gewerbesituation im Ortskern, der
Erhalt und die Pflege von Grünflächen, die Schaffung
von Kultur- und Freizeitangeboten, die Vermarktung
regionaler Produkte, der Ausbau von Naherholung und
Tourismus, Angebote für Kinderbetreuung und Schulbesuchsmöglichkeiten, der Aufbau einer nachhaltigen
Energieversorgung usw.
Auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft vor Ort zu setzen heißt, sich sowohl mit den Interessen der Kinder
und Jugendlichen als auch mit den Belangen der älteren Menschen und der Familien sowie denjenigen der
Unternehmern im ländlichen Raum auseinanderzusetzen. Generationenübergreifende Angebote tragen dazu
bei, die Toleranz und das Verständnis der Menschen im
Dorf füreinander weiterzuentwickeln. Zudem schaffen
ein gutes Gemeinschaftsgefühl und ein aktives soziales
Leben Verbundenheit mit dem Dorf und erhöhen den
Wohlfühlfaktor. „Unser Dorf hat Zukunft“ unterstützt
das Miteinander auch über Dorfgrenzen hinweg.
Zu den wesentlichen Vorzügen ländlichen Lebens zählt
es, Erholungsräume und Naturerlebnismöglichkeiten in
unmittelbarer Nähe zu haben. Diese zu entwickeln und
zu erhalten und dabei bedrohte Pflanzen- und Tierarten
und ihre Lebensräume zu schützen, erhöht die Lebensqualität im Dorf und kann Ausgangsbasis für wirtschaftliche und touristische Aktivitäten sein. Für Dörfer mit
Zukunft gilt darüber hinaus, wertvolle Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Sie bestehen in ganz unterschiedlichen Formen und können von Brauchtumsveranstaltungen wie Schützenfest oder Karneval über
historische Persönlichkeiten bis hin zu handwerklichen
oder landschaftlichen Besonderheiten reichen.
Miteinander Zukunft gestalten! 9
Mit Erfolg versprechenden Ideen und einem überzeugenden Konzept gewinnt ein solcher Entwicklungsprozess eine Eigendynamik und verleiht dem Ort auch über
den Wettbewerb hinaus positive Zukunftsimpulse.
Die Teilnehmer
Viele Bürgerinnen und Bürger sind mit freiwilligen Leistungen in ihren Gemeinden aktiv geworden. Zugelassen
zum Wettbewerb waren Gemeinden bzw. Gemeindeteile
mit überwiegend dörflichem Charakter, die nicht mehr
als 3.000 Einwohner haben. Im Rahmen der Kreis-, Regional- und Landeswettbewerbe beteiligten sich bundesweit rund 2.600 Dörfer von der Eifel bis zur Oberlausitz,
von den Alpen bis zur Nordsee. Nach der erfolgreichen
Teilnahme an den Vorentscheiden in den 13 Bundesländern konnten sich schließlich 24 Dörfer für den Bundesentscheid 2013 qualifizieren.
Die Jury
Die Bundesbewertungskommission aus Vertretern der
mitarbeitenden Institutionen und Verbände wurde vom
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz berufen. Im Zeitraum vom 10. bis
26. Juni 2013 hat die Kommission etwa 3.800 Kilometer
zurückgelegt und die 24 teilnehmenden Dörfer jeweils in
einem zweieinhalbstündigen Aufenthalt besucht. Dabei
beurteilte die Jury unter der Leitung der Kommissionsvorsitzenden – Michael Pelzer, Erster Bürgermeister der
Gemeinde Weyarn, und Dr. Reinhard Kubat, Landrat des
Landkreises Waldeck-Frankenberg – die Leistungen und
Aktivitäten jedes Dorfes. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde
durch Dr. Ulrich Neubauer, Frau Dr. Renate Vogelsang
und Stefan Taxis vertreten. Die Bundesgeschäftsstelle in
der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
wurde durch Sören Bronsert vertreten. Bei der Bewertung der Dörfer wurden vor allem die Ausgangslage,
die Fortschritte in der Entwicklung und die Wirkung
der dörflichen Aktivitäten für die Zukunft des Dorfes
berücksichtigt. Die Kommission wurde bei den Besichtigungen und Begehungen von der Bevölkerung sowie
von den regionalen und überregionalen Medien mit großem Interesse begleitet.
Der Bewertungsrahmen
Die Bewertung wurde unter Beachtung der jeweiligen
Ausgangssituation des Dorfes nach einheitlichen Kriterien durchgeführt. Dabei standen die Maßnahmen und
10 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Aktivitäten der vergangenen Jahre im Vordergrund. Folgende sechs Bereiche wurden beurteilt:
YLeitbild und Entwicklungskonzepte
YWirtschaftliche Entwicklung und Initiativen
YSoziale und kulturelle Aktivitäten
YBaugestaltung und -entwicklung
YGrüngestaltung und -entwicklung
YDas Dorf in der Landschaft.
Darüber hinaus wurde der Gesamteindruck in die Endbewertung einbezogen.
Ausführlich dargestellt sind die Bewertungskriterien in
der Wettbewerbsausschreibung im Anhang.
Leitbild und Entwicklungskonzepte
Die Entwicklung der Dörfer wird durch kontinuierliche,
zum Teil auch abrupte Veränderungen des gesellschaftlichen und natürlichen Umfeldes beeinflusst. Neben den
geografischen, historischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielt der demografische Wandel eine
wesentliche Rolle. Dies erfordert ein Umdenken sowohl
in Bezug auf den sozialen Bereich als auch hinsichtlich
der Infrastruktur. Die Dorfbewohner sollen den notwendigen Anpassungsprozess aktiv mitgestalten. Von ihnen
und den Kommunen gemeinsam entwickelte Leitbilder
und Entwicklungsstrategien sollen dazu beitragen, den
unverwechselbaren Dorf- und Landschaftscharakter zu
erhalten, die wirtschaftlichen Potenziale zu nutzen und
die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Die Einbindung der dörflichen Planungen in integrierte Entwicklungskonzepte spielt hier eine große Rolle. Besondere Bedeutung kommt der Zusammenarbeit zwischen
den Dörfern der Region und zwischen den Planungsebenen zu. Zu berücksichtigen ist auch, dass Entwicklungen nicht gradlinig verlaufen. So sind vorhandene
Pläne nicht immer auf dem aktuellen Stand, oder man
ist mit ihrer Realisierung im Rückstand. Auch können
sich Differenzen zwischen der jeweiligen Planung und
ihrer Ausführung zeigen. Manchmal haben fehlende
Pläne und Konzepte zu einem fachlichen Planungsrückstand geführt. Deshalb ist die Integration der Pläne
und Konzepte wichtig für die Präsentation während der
Dorfbegehung, denn sie können das Verständnis der Bewertungskommission für die Ausgangslage des Dorfes
verbessern.
In einzelnen Fällen sollte die Zuweisung von Neubaugebieten überdacht und auf Nachhaltigkeit und Einordnung in die Landschaft überprüft werden. Auch lassen
sich „städtische Moden“ nicht unbedingt in dörfliche
Strukturen integrieren. Deshalb hat die Bewertungskommission das Unverwechselbare in den Dorfkonzepten besonders bewertet.
Miteinander Zukunft gestalten! 11
Wirtschaftliche Entwicklung und
Initiativen
Zudem ist eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
die Grundlage für prosperierende Dörfer. Daher gilt es,
Initiativen der Bürgerinnen und Bürger, der Dorfgemeinschaft, der örtlichen Unternehmen sowie der Gemeinde zur Nutzung von Erwerbspotenzialen anzuregen. Hier sind insbesondere solche Aktivitäten im Dorf
von Bedeutung, mit denen unternehmerische Eigeninitiativen unterstützt werden. Dazu gehören auch Maßnahmen zur nachhaltigen Energieversorgung.
Soziale und kulturelle Aktivitäten
Die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger
bei der Entwicklung ihres Dorfes stärkt das soziale und
kulturelle Zusammenleben im Dorf und ist die beste
Voraussetzung dafür, die Entwicklung des Ortes in eine
positive Richtung zu lenken. Insbesondere Angebote
und Einrichtungen im sozialen, kulturellen, kirchlichen, ökologischen und sportlichen Bereich fördern das
Gemeinschaftsleben und die Integration sowohl von
Einzelpersonen als auch von Gruppen aller Altersstufen. Außerdem sorgen sie für eine hohe Identifikation
mit dem Heimatort. Für junge Familien, vor allem für
die Frauen, wird durch die entsprechende soziale Infrastruktur eine Grundlage geschaffen, im Ort wohnen und
gleichzeitig arbeiten zu können. Abwanderungsambitionen kann so besser vorgebeugt werden. Doch auch die
große Vielfalt der Traditionen und des Brauchtums spielt
im ländlichen Raum eine große Rolle. Dies konnte die
Jury in allen Dörfern erleben. Stellvertretend seien hier
die Pflege von Sprache, Mundart und Trachten sowie die
Förderung des traditionellen Handwerks genannt. Eine
der größten Herausforderungen für die Dörfer in diesem Bewertungsbereich ist die stärkere Einbindung von
Senioren, Neubürgern und Jugendlichen in das Dorfund Vereinsleben. Zudem ist das Betreuungsangebot für
(Klein-)Kinder vielfach noch ausbaufähig.
Baugestaltung und -entwicklung
Baugestaltung und -entwicklung sowie ein raumsparendes Flächenmanagement sind wesentliche Elemente einer zukunftsorientierten Dorfentwicklung. Der Charakter eines Dorfes wird maßgeblich durch die Erhaltung,
Pflege und Entwicklung der ortsbildprägenden Bausubstanz bestimmt. Dabei gilt es, die bauliche Innenentwicklung zu bevorzugen, neue Gebäude und Baugebiete dem
historischen Orts- und Landschaftscharakter anzupassen
und Baugebiete in Abstimmung mit den Nachbarkommunen zu planen. Unter Beachtung der regional- und
ortstypischen Bauformen und -materialien sollten traditionelle und moderne Elemente sinnvoll verzahnt werden.
Sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Bereich
finden sich in allen Dörfern Gebäude, die mit Liebe zum
Detail renoviert oder instandgesetzt wurden. Erfreulich
ist die teilweise sehr gute fachliche Ausführung, die auf
kompetente Beratung oder eine gute Baugestaltungssatzung schließen lässt. Eine nachhaltige Raum- und Siedlungsentwicklung verlangt unter anderem den sparsamen und effizienten Umgang mit vorhandenen Flächen
und den Einsatz umweltfreundlicher Materialien und
Techniken. So trägt die Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude zu einer zukunftsfähigen
Entwicklung der ländlichen Räume bei. Die Bewertungskommission war beeindruckt von der Vielfalt des
gelungenen Miteinanders von Alt und Neu, das ausreichend Platz für Kleinunternehmer, Dienstleistungs- und
Gemeinschaftseinrichtungen sowie Wohn- und Lebensraum bot. Auch in diesem Bewertungsbereich war es
wichtig, dass der Bewertungskommission während der
Dorfbegehung Pläne und Konzepte vorlagen, um die
Ausgangslage des Ortes besser verstehen zu können.
Eine große Herausforderung für die Gemeinden ist die
bauliche Integration von Neubaugebieten in das vorhandene Ortsbild, verbunden mit der Bereitschaft, Richtlinien einzuführen, die eine orts- oder regionstypische
Gestaltung sichern. Eine fachliche Bauberatung wäre
noch vielerorts hilfreich, um das Verständnis für bauliche Vorgaben zu erhöhen und ein Bewusstsein für den
Ort zu schaffen.
12 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Grüngestaltung und -entwicklung
Die Grünentwicklung innerhalb eines Dorfes hat wesentlichen Einfluss auf eine harmonische Dorfgestaltung
und die Wohn- und Lebensqualität. Hier zeigen sich regionale Unterschiede in der Gestaltung von öffentlichem
und privatem Grün. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die Motivierung der Bürger, sollen sie doch
durch ihre Mitarbeit und Eigenverantwortung einen
wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Grünentwicklung
leisten. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch
für die Jugend, die durch die Einrichtung von Schulund Gemeinschaftsgärten schon früh an den sorgsamen
Umgang mit der Natur herangeführt wird. Die Gestaltung öffentlicher Flächen sowie die Pflege und Nachpflanzung alter Alleen, Baumgruppen und Streuobstwiesen zeigen das stetig wachsende Umweltbewusstsein
der Bevölkerung. Die Vernetzung mit der umgebenden
Landschaft und die Förderung vielfältiger naturnaher
Lebensräume prägen darüber hinaus die Qualität des
Naturhaushaltes. Dabei sollte die regional- und dorftypische Tier- und Pflanzenwelt erhalten und entwickelt
werden. Besondere Bedeutung hat die Grüngestaltung
und -entwicklung in Gewerbe- und Neubaugebieten.
Dabei ist es wichtig, ortstypische Pflanzen zu verwenden
und den Bestand an Koniferen möglichst zu reduzieren. Auch muss die Pflege des Baumbestandes auf Dauer sichergestellt werden. Weiterhin ist es sinnvoll, den
Ortsbewohnern eine fachliche Beratung für die Grüngestaltung ihrer Grundstücke anzubieten, damit sie diese
dorfgerecht und unter Berücksichtigung ökologischer
Kriterien durchführen. Gestaltungsrichtlinien könnten
dabei in vielen Fällen eine große Hilfe sein. Hier könnte
auch die Art der Nutzung von Zäunen festgeschrieben
werden; dadurch ließe sich verhindern, dass die Einzäunungen innerhalb eines Ortes zu unterschiedlich gestaltet werden.
Das Dorf in der Landschaft
Die Bereisung der 24 Dörfer hat gezeigt, wie vielfältig
die Naturräume sind. Die Einbindung in die Landschaft
durch Grüngürtel, Gärten, Wiesen, Äcker, Weiden und
Wälder unter Berücksichtigung einer umweltfreundlichen Landnutzung ist entscheidend für ihre Entwicklung. Dabei spielen ihre Lage und Ausdehnung, die Gestaltung des Ortsrandes sowie die Erhaltung, Pflege und
Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile
eine wichtige Rolle. Zudem bieten Hecken, Feldgehölze,
Teiche und Feuchtbiotope Lebensraum für heimische
Pflanzen und Tiere und sichern den Naturhaushalt. Was
für die Grüngestaltung der Orte gilt, gilt auch für die
Einbindung der Dörfer in die Landschaft: Häufig sind die
Ortsrandbereiche besonders bei Neubau- und Gewerbegebieten noch nicht eingegrünt. Auch landschaftsprägende Einzelgebäude wie Höfe, Stallungen, Gebäude
von ehemaligen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPGs) oder ehemalige Militärstandorte
sollten durch Begrünungsmaßnahmen ortstypisch und
nachhaltig in die Landschaft eingebunden werden. Des
Weiteren sollten die Gemeinden darauf achten, historische Kulturlandschaftselemente wie alte Streuobstwiesen zu pflegen und weiterzuentwickeln. Eine besondere Herausforderung bilden die Gewässer, die vielfach
noch ökologischer gestaltet werden können. So sollten
Bachläufe und Seen renaturiert werden. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist dem Bodenschutz, dem
Arten- und Biotopschutz sowie dem Erhalt der Moorstandorte besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Miteinander Zukunft gestalten! 13
Die Zukunft
Dass unsere Dörfer Zukunft haben, hat auch der 24. Bundeswettbewerb wieder gezeigt. Seit Beginn des Wettbewerbs 1961 wurde dieser stets weiterentwickelt und
den aktuellen Anforderungen der ländlichen Räume
angepasst. Die Ausrichtung des Wettbewerbs erfasst
alle Bereiche des dörflichen Lebens. Besonderer Wert
wird dabei auf das zukunftsgerichtete Denken und das
bürgerschaftliche Engagement gelegt. Auf die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit wie die demografische Entwicklung, die Sicherung der Daseinsvorsorge,
der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen
Ressourcen oder die Einbindung des Ortes in regionale
Entwicklungen etc. reagieren die Dorfgemeinschaften
mit viel Engagement und Entschlossenheit. Das Dorf
als attraktiver Wohn-, Arbeits- und Lebensraum ist kein
Traum, sondern gelebte Realität. Die Menschen in den
Gemeinden beweisen in diesem Wettbewerb, dass Gemeinschaft stark macht und dass sie mit Ideen für die
Heimat und die Zukunft ihres Dorfes ihre Geschicke
selbst in die Hand nehmen. Global denken, lokal handeln:
Diese Devise gibt Identität und Selbstbewusstsein und
schafft Weitsicht und Offenheit für nachhaltiges Handeln.
Durch die große Begeisterung der Dorfgemeinschaften
und unzählige freiwillige Arbeitsstunden vollbringen die
Bürgerinnen und Bürger in den Dörfern großartige Leistungen, die der Allgemeinheit zugutekommen.
Wünschen wir uns gemeinsam, dass die Initiativen der
Dorfgemeinschaft auch weiterhin die verdiente Anerkennung erfahren.
14 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Bereiste Dörfer
Dorf | Bundesland
Einwohnerzahl
Seite
Steinmauern (Baden-Württemberg)
2.998
20
Böbing (Bayern)
1.777
22
458
24
1.446
26
278
28
2.233
30
Mengsberg (Hessen)
914
32
Dechow (Mecklenburg-Vorpommern)
202
34
Bohlsen (Niedersachsen)
536
36
Oberlangen (Niedersachsen)
979
38
2.835
40
Heid (Nordrhein-Westfalen)
561
42
Oberveischede (Nordrhein-Westfalen)
865
44
Thier (Nordrhein-Westfalen)
1.561
46
Vossenack (Nordrhein-Westfalen)
2.503
48
Großbundenbach (Rheinland-Pfalz)
359
50
Kerpen (Rheinland-Pfalz)
406
52
1.847
54
Gerlfangen (Saarland)
765
56
Rammenau (Sachsen)
1.483
58
Steutz (Sachsen-Anhalt)
627
60
Tylsen (Sachsen-Anhalt)
120
62
Witzeeze (Schleswig-Holstein)
872
64
1.111
66
Mürsbach (Bayern)
Sommerach (Bayern)
Pretschen (Brandenburg)
Ueberau (Hessen)
Füchtorf (Nordrhein-Westfalen)
Ottersheim (Rheinland-Pfalz)
Neustadt (Thüringen)
Bereiseroute 15
Bereisungsroute
Datengrundlage: © GeoBasis DE / BKG 2013 (Daten verändert)
Quelle: BLE, Fachzentrum für Geoinformation und Fernerkundung, Referat 215
16 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht 17
Ergebnisse des 24. Bundeswettbewerbs 2013
Steinmauern
Gemeinde Steinmauern,
Landkreis Rastatt
Silber
Böbing
Gemeinde Böbing, Landkreis
Weilheim-Schongau
Silber
Mürsbach
OT der Gemeinde Markt
Rattelsdorf, Landkreis
Bamberg
Gold
Sommerach
Gemeinde Sommerach,
Landkreis Kitzingen
Gold
Pretschen
OT der Gemeinde Märkische
Heide, Landkreis DahmeSpreewald
Silber
Ueberau
Stadt Reinheim, Landkreis
Darmstadt-Dieburg
Gold
Mengsberg
Stadt Neustadt, Landkreis
Marburg-Biedenkopf
Gold
Dechow
Amt Rehna, Landkreis
Nordwestmecklenburg
Gold
Bohlsen
OT der Gemeinde Gerdau,
Samtgemeinde Suderburg,
Landkreis Uelzen
Gold
Oberlangen
Gemeinde Oberlangen,
Samtgemeinde Lathen,
Landkreis Emsland
Gold
Füchtorf
Stadt Sassenberg, Landkreis
Warendorf
Silber
Heid
OT der Gemeinde Wenden,
Landkreis Olpe
Silber
Oberveischede
Stadt Olpe, Landkreis Olpe
Silber
Thier
Hansestadt Wipperfürth,
Oberbergischer Kreis
Gold
Vossenack
OT der Gemeinde
Hürtgenwald, Landkreis
Düren
Bronze
Großbundenbach
Gemeinde Großbundenbach,
Landkreis Südwestpfalz
Bronze
Kerpen (Eifel)
Verbandsgemeinde
Hillesheim, Landkreis
Vulkaneifel
Bronze
Ottersheim
Gemeinde Ottersheim,
Landkreis Germersheim
Silber
Saarland
Gerlfangen
OT der Gemeinde RehlingenSiersburg, Landkreis Saarlouis
Bronze
Sachsen
Rammenau
Gemeinde Rammenau,
Landkreis Bautzen
Gold
Steutz
Stadt Zerbst, Landkreis
Anhalt-Bitterfeld
Silber
Tylsen
Hansestadt Salzwedel,
Altmarkkreis Salzwedel
Bronze
Schleswig-Holstein
Witzeeze
Gemeinde Witzeeze,
Landkreis Herzogtum
Lauenburg
Bronze
Thüringen
Neustadt/Harz
Gemeinde Neustadt/Harz,
Landkreis Nordhausen
Bronze
Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
Dorfprofile
20 Unser Dorf hat Zukunft – Abschlussbericht
Baden-Württemberg
Steinmauern
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Markt, Hofläden
Seniorenresidenz
Seniorentagesstätte
Generationenhaus
Gaststätte
Vereinsgebäude
Schule
Jugendbetreuung
Kindergarten
Kindertagesstätte
Gemeindeverwaltung
Arzt, Apotheke
Zahnarzt, Feuerwehr
Physiotherapie, Post
Friseur, Banken, Autohaus
Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (50 kb)
Eisenbahnanschluss (6 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(6 km)
ÖPNV (Bus, Anrufsammeltaxi)
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Steinmauern
Rastatt
Baden-Württemberg
Einwohner:
Gemarkung:
2.998
12,4 km2
bis 18 Jahre:
530
(männlich: 279 | weiblich: 251)
18 bis 65 Jahre:
1.960
(männlich: 1.006 | weiblich: 954)
über 65 Jahre:
508
(männlich: 226 | weiblich: 282)
Sehenswürdigkeiten
Dorfplatz mit Hüppi-Brunnen
Bürgerhaus Alte Schule
Katholische Pfarrkirche
Flößereimuseum mit Außenbereich
Landmaschinenmuseum
Mündung der Murg in den Rhein
Goldkanal (größter Binnensee in Baden)
Kleindenkmäler
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Gemeinschaftsleben
Gesangverein
Turnerschaft
Katholische Frauengemeinschaft
Musikverein
Schützen- und Kleintierzuchtverein
Fußballverein
Freiwillige Feuerwehr
Verband der Kriegsbeschädigten,
Hinterbliebenen und Sozialrentner
Obst- und Gartenbauverein
Seniorengemeinschaft
Deutsches Rotes Kreuz
Katholische Junge Gemeinde
Camping- und Freizeitverein
Ski- und Surfclub
Verein für Volkstanz und Heimatpflege
Reiterverein
Flötengruppe
Förderverein Flößereimuseum
Freunde alter Landmaschinen
Moorhexen
Begegnungsstätte
Paddel- und Fußballfreunde
Modellflug-Verein
KOMM-Mit e.V.
Dorfkultur
Vereinsfeste
Hähnchenfest (Ausstellung von
Kleintieren)
Landmaschinenfest
Konzerte von Gesangverein und
Musikvereinen
Heckenfeste (Musikverein feiert mit
Bürgern unter Obstbäumen)
Zeltlager
Begegnungsfest
Adventsmarkt
Pflanz- und Pflegeaktionen
Kulturprogramm im Klever-Haus
Partnerschaftstreffen
Seniorensprechstunde
Krabbelgruppe
Ehrungsabend
Museumsführungen
Kinderfastnacht
Rathausstürmung
Spielnachmittag mit Senioren und
Hortkindern
Johannisfeuer
Pfarrfest
Neujahrsempfang
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Oberrheingraben an
der Mündung der Murg in den Rhein.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Verkehrskonzept
Baumkartierung
Dorfprofile 21
Steinmauern, südlich von Karlsruhe am rechten
Rheinufer und damit unmittelbar an der deutsch-französischen Landesgrenze gelegen, ist fast 775 Jahre alt.
Münzfunde und Fundamente römischer Bauwerke sowie ein Meilenstein lassen jedoch erahnen, dass schon
wesentlich früher Menschen in der Region gelebt haben.
Vom 16. bis weit in das 19. Jahrhundert hinein prägten
Flößer den Ort. Sie geleiteten zusammengebundene
Baumstämme, die im Schwarzwald gefällt wurden, bis
zur Rheinmündung in die Nordsee. Das Handwerk der
Flößerei genoss zu dieser Zeit ein hohes Ansehen in der
Bevölkerung. Steinmauern entwickelte sich zum größten Umschlag- und Marktplatz für Stammholz aus dem
Schwarzwald. Durch den Handel erwarb der Ort Reichtum und Wohlstand. Heute finden die Menschen dort in
265 Dienstleistungs- und drei international wirkenden
Industriebetrieben Arbeit.
Enge Beziehungen nach Frankreich und
in die Schweiz
Der Ort ist international sehr gut vernetzt. Die Dorfbewohner pflegen ein enges Verhältnis zu ihrer französischen Nachbargemeinde Munchhausen und sind mit
ihrer „Namensschwester“ Steinmaur bei Zürich seit vielen Jahren freundschaftlich und partnerschaftlich verbunden. Die Dörfer bieten beispielsweise gemeinsame
Jugendfreizeiten und Treffen auf Vereinsebene an und
besuchen sich gegenseitig zu den jeweiligen Dorffesten.
2007 wurde die alte Schule des Ortes zu einer Begegnungsstätte umgebaut, die von Vereinen und Firmen
gemietet werden kann. Auch für private Feiern wie
Geburtstage oder Hochzeiten finden sich dort entsprechend ausgestattete Räume.
„Beipässe“ für die Durchgangsstraße
In baulicher und gestalterischer Hinsicht ist den Bürgern
von Steinmauern Bemerkenswertes gelungen. Um den
Durchgangsverkehr zu verlangsamen, bauten sie beispielsweise die Hauptstraße zurück und legten so
genannte Beipässe an, mit deren Hilfe die Durchfahrtsstraße entlastet wird. Entlang der Hauptstraße wurden
junge Linden gepflanzt. Zudem entschlossen sich zahlreiche Hausbesitzer, ihre Vorgärten in frisches Grün zu tauchen und ließen sich hierbei professionell beraten, wobei
ihnen die Gemeinde finanziell unter die Arme griff.
„Ökologische Pfunde“, mit denen der Ort wuchern kann,
sind ausgedehnte Streuobstwiesen am Dorfrand und
zahlreiche Silberweiden im Mündungsgebiet der Murg
in den Rhein. Die Silberweide ist eine in Deutschland
bedrohte Baumart, die nur noch selten in Flusstälern zu
finden ist. Auch ist Steinmauern Mitglied im 850 Quadratkilometer großen „Pamina-Rheinpark“, zu dem sich
dreißig Kommunen aus Frankreich und Deutschland
zusammengeschlossen haben. Der Rheinpark entstand
1990 mit dem Ziel, die historisch bedeutende Region
entlang der Landesgrenze auch für Touristen interessant zu machen. Inzwischen beherbergt der Park neben
grenzüberschreitenden Naturschutzzentren auch zehn
Regionalmuseen. Damit ist er nicht nur für naturkundlich begeisterte Radfahrer ein touristisches Eldorado.
22 Unser Dorf hat Zukunft – Abschlussbericht
Bayern
Böbing
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Böbing
Weilheim-Schongau
Bayern
Einwohner:
Gemarkung:
1.777
40,32 km2
bis 18 Jahre:
399
(männlich: 224 | weiblich: 175)
18 bis 65 Jahre:
1.073
(männlich: 547 | weiblich: 526)
über 65 Jahre:
305
(männlich: 149 | weiblich: 156)
Ehemalige Moorlandschaft
Ammerschlucht mit Naturwildwasser
Gemeinschaftsleben
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei, Metzgerei Getränkehandel
Handwerksbetriebe, Markt
Generationenhaus
Gaststätten, Vereinsgebäude
Schule, Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Arzt, Feuerwehr
Post, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz, Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Badesee, Bücherei
Skilifte, Loipen
Breitbandanschluss (50 kb)
Eisenbahnanschluss (10 km)
ÖPNV (Bus, Schulbus)
Trachtenverein
Schuhplattlergruppe
Trachtengruppe, Singkinder
Theatergruppen, Musikgruppen
Alpenverein, Blaskapelle
Musikband, Choropax
CSU-Ortsverband
Junge Union, Unabhängige Wählergemeinschaft
Katholischer Frauenbund
Freiwillige Feuerwehr
Verkehrsverein
Imkerverein
Kinder-Förderverein
Kirchenchor, Männerchor
König-Ludwig-Verein
„Kunst und Krempl“ (Open-Air-Konzerte
einheimischer Musiker)
Motorsportclub
Obst- und Gartenbauverein
Schützenverein
Sportverein
Veteranen- und Reservistenverein
Sozialverband VdK
Waldbesitzervereinigung
Faschingsverein
Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung
Sehenswürdigkeiten
Dorfkultur
Infrastruktur
Schnalz-Gipfelkreuz mit Panoramakarte
Geigersau-Gipfelkreuz
Kapellen
Höhlen im Berg Schnalz
Kalkofensteg an der Ammer
Pfarrkirche St. Georg mit Lourdesgrotte
Pavillon und alte Gerätschaften am
Feuerwehrhaus
Pestfriedhof
Alte Sägewerksmühle
Kegelbahn
Ausstellung landw. Geräte
Feldkreuze, Wegekreuze
Feste der Vereine
Grillfeste, Weihnachtsfeiern der Vereine
Frühjahrs- und Adventskonzerte
Faschingszug
Lichtmessprozession
Faschingsbälle
Fronleichnamsprozession
Sonnwendfeuer (Sommer und Winter)
Kräuterbuschenweihe
Nikolausfest, Messen
Fackelwanderungen
Bergmesse des Alpenvereins
Neujahrsanblasen
Skikurse, geführte Wanderungen,
Bergtouren
Kinderferienprogramm
Seefest und Grillabende
Musikantentreffen
Ortsvereinsmeisterschaften
Fußball- und Tennisturniere
Landschaftsbild
Das Dorf liegt westlich der Grasleitner
Moorlandschaft im bayerischen Voralpenland.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Wegeplan
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Planungsverband Oberland
Dorfprofile 23
Böbing liegt eingebettet vom Kirnberg und von der
Grasleitner Moorlandschaft im bayerischen Voralpenland. Erstmals urkundlich benannt wurde der Ort als
„Bebingo“ im Jahr 1074 n. Chr. Zu dieser Zeit übergab
Herzog Welf IV. die Ansiedlung als Schenkung an das
von ihm gestiftete Augustiner-Chorherrenstift „Raitenbuch“. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Flüchtlinge und Vertriebene in Böbing ein neues Zuhause.
Erleichtert wurde ihnen dies durch die Gemeinde, die
ihnen Bauland zur Verfügung stellte.
Die Böbinger sind Menschen, die sich mit großem „WirGefühl“ unabhängig und eigenständig für ihren Ort engagieren. So bauten sich die Bürger in über 5.000 Stunden Eigenleistung ein neues Sportheim. Mitglieder des
Trachtenvereins und des Schützenvereins investierten
6.000 Stunden Eigenleistung, um das alte Schützenhaus
in ein neues, moderneres zu verwandeln.
Attraktiv bleiben – auch für die
nächsten Generationen
Bemerkenswerten Weitblick legen die Böbinger an den
Tag, wenn es darum geht, nicht genutzte Gebäude im Ort
wieder mit Leben zu füllen. Getreu ihrer Überzeugung
„Wenn etwas leer steht, ist der Verfall bereits abzusehen“
ermöglichten sie es beispielsweise Interessenten, aus
ehemaligen Landwirtschaftsgebäuden problemlos und
unbürokratisch einen Getränkemarkt, eine Werkstatt
und ein Vereinsheim entstehen zu lassen.
Lebensqualität steht in Böbing ganz hoch im Kurs. Der
Ort tut alles, um jungen Familien die Entscheidung
zu erleichtern, im Ort zu bleiben oder dort sesshaft zu
werden. Für Kinder und Jugendliche gibt es eine ehrenamtlich betreute Schulbibliothek, zudem finden sie
viele Möglichkeiten, ihrem Bewegungsdrang freien Lauf
zu lassen – etwa im Hochseilgarten, im Sportheim, auf
Radtouren durch die nähere Umgebung und demnächst
auch auf einem Beachvolleyball-Platz.
Eine landschaftsbezogene Gartenbaukultur ist fester Bestandteil des Dorflebens. So haben Schüler, Lehrer und
Mitglieder des Gartenbauvereins Generationen übergreifend einen Schulgarten angelegt, in dem die Pennäler das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen nicht nur
beobachten, sondern auch aktiv mitgestalten. Auch der
öffentlich zugängliche Pfarrgarten, in dem verschiedene
Gemüsearten und schmackhafte Kräuter angebaut werden, bereichert das Ortsbild.
Verkehrsinseln werden zur Grünoase
Das Dorfinnere ist von liebevoll hergerichteten und
gepflegten Grünflächen geprägt. Um den zahlreichen
Verkehrsinseln einen unverwechselbaren Charakter zu
verleihen, haben sich Frauen mit einem Grünen Daumen zur Interessengruppe „Inselgärtnerinnen“ zusammengeschlossen und lassen den Inseln eine intensive
Pflege angedeihen. Wer seinem eigenen Garten ein neues
Antlitz verleihen möchte, der kann auf der zwei Mal
jährlich veranstalteten Tauschbörse eigene Pflanzen gegen fremde tauschen.
Die Böbinger wissen um die Einmaligkeit und den hohen Erholungswert der Landschaft, in der sie leben. Radund Wanderwege wurden daher umweltschonend angelegt und mit übersichtlichen Hinweistafeln versehen.
24 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Bayern
Mürsbach
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Altenbetreuung
Gaststätten
Vereinsgebäude
Schule
Jugendbetreuung
Kindergarten
Kindertagesstätte
Arzt
Feuerwehr
Post
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Reiten
Sportplatz
Sporthalle
Breitbandanschluss (40 Mb)
Eisenbahnanschluss (5 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(9 km)
ÖPNV (Linienbus, Discobus, Schulbus)
Sehenswürdigkeiten
Kunstmühle mit Galerie, Künstleratelier
Bauerngarten, Biotop
Pfarrkirche, Pfarrhof
Wehrmauer, Wehrturm
Ölberg- und Dreifaltigkeitskapelle
Verkündhalle
Barockes Bienenhaus
Barockes Brunnenhaus
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Markt Rattelsdorf
Bamberg
Bayern
Einwohner:
Gemarkung:
458
8,04 km2
bis 18 Jahre:
84
(männlich: 44 | weiblich: 40)
18 bis 65 Jahre:
282
(männlich: 144 | weiblich: 138)
über 65 Jahre:
92
(männlich: 38 | weiblich: 54)
Ortskern
Einzeldenkmäler
Dreiseithöfe
Fachwerkhäuser
Epitaphien (Gedenksteine mit Inschrift)
Madonnen-Statuen
Wegekreuze
Bildstöcke
Haus- und Heiligenfiguren
Ehrenmal für Vermisste und Gefallene
Historischer Kirchhof
Historischer Backofen
Traditionelles fränkisches Wirtshaus
Naturdenkmäler
Kellergassen mit Felsenkellern
Hohlwege
Gemeinschaftsleben
Ortskulturring
Obst- und Gartenbauverein
Blaskapelle
Krieger- und Reservistenverein
Freiwillige Feuerwehr
Gesangverein
Katholischer Deutscher Frauenbund
Reservistenkameradschaft
FrauenUnion
CSU-Ortsverband
Fanclub Fußball
Ministranten
Kirchenband
Kirchwichtel (Rentner, die ehrenamtlich
kirchliche Liegenschaften pflegen)
Kranken- und Altenbesuchsdienste
Jagdgenossenschaft
Bauernverband, Ortsgruppe
Putz-Team Kirche
Blumenschmuck-Team Kirche
Fußballverein für Kinder und
Jugendliche
Dorfkultur
Sternsinger
Stärkantrinken (Hochneujahrsfest am
6. Januar)
Kesselfleischessen, Faschingstanz
Weiberfastnacht
Preisschafkopf
Vereinsausflüge
Palmbüschel binden für den Kirchgang
Osterbrunnen schmücken
Gebetsnacht, Wallfahrt
Familiengottesdienste
Maibaum aufstellen
Maiandacht
Reiterhoffest, Pfingstprozession
Fronleichnamsprozession
Johannisfeuer
Sommer- und Weinfeste
Reservistenwettkampf
Ferienprogramm für Kinder
Ministrantenzeltlager
Würzbüschel binden zu Maria
Himmelfahrt
Werktagsgottesdienste
Erntedankfest, Kirchweihfest
Kartoffelmarkt mit Kunsthandwerksmarkt
Martinsumzug
Zeremonie zum Volkstrauertag
Bockbieranstich
Adventskranz binden
Advents-, Nikolaus-, Weihnachtsfeiern
Weihnachtsmarkt
Landschaftsbild
Das Dorf liegt an den Ausläufern der
Haßberge im Itzgrund und ist eingebettet in Wiesen und Waldflächen.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
Regionalplan Oberfranken West
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild, Wegeplan
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Itzrenaturierung (WWA KC)
Natura 2000
Dorfprofile 25
Das erste Dokument, in dem der Ort Mürsbach erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 802 n. Chr. In ihm
halten die Unterzeichner fest, dass Mürsbach als Schenkung an das Kloster Fulda geht. Damals hatte Mürsbach
den Status als Großpfarrei mit 27 Filialorten inne. Einen
großen Einschnitt in die jüngere Dorfgeschichte erlebte der Ort, als er 1972 aufgrund einer Landkreisreform
von Unterfranken in den oberfränkischen Landkreis
Bamberg wechselte. 1978 verlor Mürsbach seine politische Selbstständigkeit und wurde als Gemeindeteil dem
Markt Rattelsdorf zugeschlagen.
Einkaufen im eigenen Dorf – Bürger
stärken lokale Betriebe
Im Zuge der jüngsten Dorferneuerung gab sich der Ort
eine neues Leitbild, das zum Ziel hat, die natürlichen
und kulturellen Ressourcen noch besser zu nutzen,
Landwirtschaft und Handwerk zu stärken und dem Tourismus eine größere Bedeutung zukommen zu lassen.
Handwerker und Gastronomen im Ort ließen sich nicht
zweimal bitten und sprangen auf den Zug in die Zukunft
auf. Die Bürgerinnen und Bürger wissen das reichhaltige
Angebot der Dienstleistungen zu schätzen – unter anderem Schreinereien, Brauerei, Malerbetrieb, Fliesenleger,
Friseure, Kfz-Reparatur, Tankstelle und gastronomische
Betriebe – und tun alles, um die Wertschöpfung im Dorf
zu belassen.
Die Mürsbacher pflegen auf vielfältige Weise eine aktive
und harmonische Dorfgemeinschaft. Einen großen Anteil daran haben die Pfarreimitglieder der St.-SebastiansKirche. Auch Gemeindemitglieder aus den umliegenden Weilern beteiligen sich an Lektorendiensten in der
Kirche und bei der Seniorenarbeit oder besuchen alte
und kranke Mitbürger. Daneben haben sich engagierte
Bürger zu den so genannten Kirchenwichteln zusammengeschlossen. Die Gruppe besteht aus Handwerkern
mit verschiedenen Gewerken, die schon seit 18 Jahren
ehrenamtlich Wissen und Freizeit zum Wohle des Dorfes
investieren. 2013 haben sie beispielsweise die Feldkapelle
am Itzgrund saniert und den Zaun am Kirchplatz erneuert.
Nahwärme aus der Thermalquelle
Mürsbach wurde von der Natur reich beschenkt. Unter
dem Dorf fließt Thermalwasser, das die Bäche Rodach
und Staffelstein mit Wasser speist. Die Gemeinde möchte die Temperatur des Thermalwassers künftig nutzen,
um damit ein eigenes Nahwärmenetz aufzubauen. An
dem Wärmenetz sollen alle interessierten Bürger als Genossenschaft beteiligt werden.
Neben der Thermalquelle gibt es in und um Mürsbach
zahlreiche weitere „natürliche“ Kleinode: So haben sich
zum Beispiel der seltene Ameisenbläuling, der Eisvogel
und die Sumpfschildkröte angesiedelt. Um den Lebensraum dieser Arten zu erhalten, haben die Landwirte mit
den Naturschutzbehörden Bewirtschaftungspläne ausgearbeitet, die sowohl die ökonomischen Belange der
Kulturlandschaftspflege als auch die Schutzbedürfnisse
der Tiere gebührend berücksichtigen.
26 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Bayern
Sommerach
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk, Markt
Altenbetreuung
Gaststätte
Vereinsgebäude, Schule
Jugendbetreuung
Kindergarten
Kindertagesstätte
Gemeindeverwaltung
Arzt, Feuerwehr
Post
Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Sportplatz
Sporthalle
Skateboardanlage
Boulebahn
Breitbandanschluss (16 Mb)
Eisenbahnanschluss (11 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(5 km)
ÖPNV (Bus, Bus-Shuttle, Bürgerbus)
Sehenswürdigkeiten
Ortsmauer
Barocke Winzerhöfe
Häckerhöfe und Barockhäuser
Wehrtor „Schwarzes Tor“ – Künstlergalerie
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Sommerach
Kitzingen
Bayern
Einwohner:
Gemarkung:
1.446
5,67 km2
bis 18 Jahre:
276
(männlich: 137 | weiblich: 139)
18 bis 65 Jahre:
961
(männlich: 477 | weiblich: 484)
über 65 Jahre:
209
(männlich: 94 | weiblich: 115)
Wehrtor „Maintor“ – Turmmuseum
spätgotische Pfarrkirche
Rathaus
Marteln, Bildsäulen und Bildstöcke
Barocker Zehnthof
Villa Sommerach
Aussichtsturm
Themen-Wanderwege
Winzerkeller
Lindenallee
Mauergärten
Schultheißhaus
Ehemalige Judenhäuser
Gemeinschaftsleben
Sportverein
Musikverein
Projektchor
Freiwillige Feuerwehr
Verein für Orts-, Obst- und Gartenpflege
Katholischer Burschenverein
St.-Valentinsverein
Landfrauengruppe
Rotes Kreuz Bereitschaftsgruppe
Weinbau- und Tourismusverein
Angelsportverein
Seniorenclub
Bayerischer Bauernverband –
Ortsgruppe
Weinbau-Beregnungsverband
VdK-Sozialverband – Ortsgruppe
Kirche für Kinder
Pfadfindergemeinschaft mit Schwarzach
Beratungsgruppe Pflanzenschutz im
Weinberg
Beratungsgruppe Ökologischer Weinbau
Jagdgenossenschaft
Dorfkultur
Weinfeste, Tag der offenen Höfe
Maibaum-Aufstellen
Johannisfeuer
Weingala am Kirchplatz
Offene Weinkeller
Genusserlebnismarkt
Teilnahme am Oktoberfesteinzug der
Wiesenwirte
Valentinsfest
Hofweihnacht
Sommeracher Musikzauber
Frühlingsserenade
Weihnachtskonzert
Silvesterständchen
Konzerte in der Villa Sommerach
Sommerkonzerte in Weingütern
Open-Air-Kino
Sommerlust-Comedy
Theateraufführung
Faschingssitzung
Teilnahme am Tag des offenen
Denkmals
Kurse in: Malen, Fremdsprachen,
Weidenflechten
Weinschule
Theaterring Würzburg
Dorf-, Weinbergs-, Kräuterführungen
Erlebnisnachmittage
Jugendfreizeiten
Ausstellungen
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Maintal zwischen
Mainfränkischen Platten und Steigerwald-Vorland.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Energiekonzept 2013
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan, Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungspläne
Vegetationskundliche Untersuchung
der Mainaue
Dorfprofile 27
Seit beinahe tausend Jahren ist der Wein die Lebensader
des Dorfes Sommerach. Schon damals wussten die
Menschen die Bedeutung des Weinanbaus in exklusiver
Lage zu schätzen. So auch der Bamberger Domprobst Ulrich, der im Jahr 1084 n. Chr. seine Weinberge, die im Ort
„Summeraha“ angelegt waren, dem nahe gelegenen, von
Benediktinern geführten Kloster Schwarzach übergab.
Heute bauen 180 Winzerfamilien auf etwa 250 Hektar
Wein an. Schon vor hundert Jahren gründeten ihre Vorfahren die erste Winzergenossenschaft Frankens, den
„Weinkeller“. Neben der Genossenschaft erzeugen weitere 30 Betriebe leichte Sommerweine und erlesene Tropfen. Jedes Jahr am ersten Septemberwochenende öffnen
die Winzer-, Handwerks- und Gastronomiebetriebe des
Ortes ihre Pforten und laden unter dem Motto „Erleben
und genießen“ zu Tagen der offenen Tür ein.
Begrüßungsgeld für Neugeborene
Der christliche Glaube ist in der Bevölkerung Sommerachs tief verwurzelt. Davon zeugen im Ort und in der
Umgebung etwa 100 so genannte Marterln (Wegkreuze), die liebevoll saniert und erhalten werden. Das Geld
hierfür fließt aus Spenden von Privatpersonen und einer
Stiftung.
Um neu hinzugezogenen Bürgern den Start und die
Integration ins Gemeindeleben zu erleichtern, lädt der
Bürgermeister einmal jährlich zu einem Empfang ins
Rathaus. Dort können die Neubürger Kontakte zu Vertretern aller in Sommerach beheimateten Vereine knüpfen und sich über die vielfältigen Freizeitangebote informieren. Für jedes neu geborene Kind erhalten die Eltern
100 Euro Begrüßungsgeld. Sollten die Kleinen später
den Sommeracher Kindergarten besuchen, zahlt die
Gemeinde einen einmaligen Zuschuss von 1.000 Euro;
wohnen die Eltern im Altdorf, gibt es noch einmal 1.000
Euro aus der Gemeindekasse.
2002 ist der Ort eine Partnerschaft mit der französischen
Winzergemeinde Dizy im Département Marne eingegangen. Bürgerinnen und Bürger beider Dörfer besuchen sich wechselseitig und feiern gemeinsam Feste. Der
Erfolg der internationalen Partnerschaft ist auch auf einen regen Schüleraustausch zurückzuführen, der jungen
Menschen ermöglicht, Land und Menschen mit ihren
Traditionen kennen- und schätzen zu lernen.
Leerstand frühzeitig vermeiden
Die Architektur im Dorf ist so gestaltet, dass sie vorrangig der Vermarktung des Weins dient. Um zu vermeiden,
dass Gebäude im Altdorf unnötig leer stehen und zu verwaisen drohen, sprechen Gemeindevertreter die jeweiligen Besitzer frühzeitig an. So stellen sie sicher, dass die
Gebäude rechtzeitig und sinnvoll saniert werden und für
junge Familien als attraktiver Wohnort zur Verfügung
stehen. Zur Bebauung anstehende Flächen kauft die Gemeinde auf und veräußert sie zu günstigen Konditionen
an einheimische Bürger, denen ein Vorkaufsrecht eingeräumt wird.
Auch in der Energieversorgung denkt Sommerach die
Zukunft gleich mit: 2010 riefen Dorfbewohner die „BioEnergiedorf Sommerach eG“ ins Leben. Die im Ort benötigte Energie soll künftig mit Hilfe eines KaltwärmeNetzes aus dem Wasser des Mains gewonnen werden.
Außerdem unterhält die Gemeinde schon seit vielen
Jahren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulgebäudes.
28 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Brandenburg
Pretschen
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittelladen
Bäckerei
Getränkehandel
Handwerk
Markt
Gaststätte
Generationenhaus
Vereinsgebäude
Kindergarten
Kindertagesstätte
Jugendbetreuung
Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Sportplatz
Sporthalle
Reiten
Beitbandanschluss (2 Mb)
Eisenbahnanschluss (23 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(18 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Denkmalgeschützter Gutshof (Doppelhofanlage) mit Brennerei
Kirche
Zwei Sühnekreuze – Bodendenkmäler
(1492)
Denkmalgeschützte Fachwerkhäuser
Historischer Dorfrundgang
Unesco-Biosphärenreservat Spreewald
Gewächshaus (Gläserne Gärtnerei)
Weinberg mit Rundweg
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Märkische Heide
Dahme-Spreewald
Brandenburg
Einwohner:
Gemarkung:
278
17,19 km2
bis 18 Jahre:
39
(männlich: 15 | weiblich: 24)
18 bis 65 Jahre:
186
(männlich: 96 | weiblich: 90)
über 65 Jahre:
53
(männlich: 28 | weiblich: 25)
Gemeinschaftsleben
Verein Mroscina e.V.
Pretschener Kinderland- und
Freizeittreff
Reit- und Fahrverein
Anglerverein
Wirtschaftsstammtisch
Feuerwehr
Monatlicher Rentnertreff
Kindertanzgruppe
Romméclub
Skatclub
Volleyballgruppe
Boccia & Boßeln
Dorfkultur
Fastnacht mit Tanz, Programm und
Zampern
Kinderfastnacht
Kinderfasching
Osterfeuer
Herbstfeuer
Maifest mit Aufstellen des Maibaums
und Bändertanz
Dorffest, Hoffest
Kinderfest der Großgemeinde Märkische
Heide
Volleyballturnier
Sportfest
Bocciaturnier zu Pfingsten
Arbeitseinsätze von Mroscina-Verein
und Feuerwehr
Eisparty mit Glühwein
Würstchen
Musik und Eishockey
Erntedankfest mit Kaffeetafel
im alten Kuhstall
Kirmes
Aquamediale
Brandenburgisches Sommerkonzert
im Gewächshaus
Konzerte in der Kirche
Oma- & Opa-Tag/Vogelhochzeit
Hoffest/Landpartie
Osterausritt und Hubertusjagd
Ökofilmtour
Feuerwehrausscheid und Sommerfest
Feuerwehr
Tag der Parke – Biosphärenreservat
Spreewald
Rentner- und Dorfweihnachtsfeier
Kinderweihnachtsfeier
Tag des offenen Denkmals
Weihnachtsfeuer mit Glühwein
Frauenkreis
Bibelstunde
Gottesdienst
Kindertanzgruppe
Nähen und Basteln
Rentnerkaffee
Volleyball
Federball
Sportgruppe Ü50
An- und Abangeln
Pokalangeln
Buschpartie
Dankeschönveranstaltung für die
Einwohner
Rentnerausflug
Dorfverkaufsstand bei Märkten
Nachtwächterrundgang
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Unesco-Biosphärenreservat Spreewald, eingebettet zwischen
zwei Endmoränenhügeln und Wäldern.
Dorfform
Angerdorf
Planungsgrundlagen
Landesentwicklungsplan
Berlin-Brandenburg
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Wegeplan
Gewässerplan
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Innenbereichssatzung nach § 34 BauGB
Dorfprofile 29
Pretschen zählt zu den ältesten Orten der Niederlausitz. In einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. an
Kloster Nienburg wird der Ort erstmals 1004 unter dem
Namen „Mroca“ („nasser, sumpfiger Ort“) erwähnt. Besiedelt wurde er durch die Sorben, was sich auch heute
noch in der Brauchtumspflege niederschlägt.
Um ihr Dorf im Sinne ihres Leitbilds – der Nachhaltigkeit – voranzubringen, haben die Pretschener gezielt die
vorhandenen Schwachstellen analysiert und darauf reagiert. Zum einen galt es, den Bewohnern generationenübergreifend eine hohe Lebensqualität zu sichern und
so der sinkenden Einwohnerzahl entgegenzuwirken;
zum anderen sollten neue Ideen für eine kontinuierliche
wirtschaftliche Weiterentwicklung entworfen werden,
ohne die vorhandenen Ressourcen überzustrapazieren.
Ein Kindergarten nicht nur für Knirpse
Viel Geld und zahlreiche Arbeitsstunden fleißiger Helfer sind in den Ausbau der Kindertagesstätte geflossen,
die der Verein Pretschener Kinderland- und Freizeittreff
betreibt. Die Eltern schätzen das umfangreiche Angebot von Krippe, Kita und Tagespflege inklusive Mittagessen, das ihnen viel Flexibilität im Berufsleben ermöglicht. Beim monatlichen Kindertreff tauschen sich die
„Ehemaligen“ über „alte Zeiten“ und neue Erfahrungen
aus. Tradition hat auch der monatliche Rentnertreff, bei
dem der Verein zum Kaffeetrinken, Klönen und Spielen
in die Kita lädt und den die Kinder mit einem kleinen
Programm eröffnen. Eine Seniorenbeauftragte kümmert
sich um sämtliche Alltagsbelange der älteren Menschen,
so dass sie sich im Ort rundum gut versorgt fühlen.
Ein gutes Beispiel für die gelungene Verknüpfung von
Ökonomie und Ökologie bildet das Landgut Pretschen.
Auf 800 Hektar werden hier nach Demeter-Richtlinien
Milch und Gemüse produziert. Die Produkte werden in
Naturkostfachbetrieben und im eigenen Hofladen vermarktet, der im historischen Gutshof des Ortes eingerichtet wurde. Das Landgut ist Deutschlands größter
Nachzüchter von Bio-Chicorée und mit rund 40 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im Ort. Die Dachflächen der
Milchviehanlage sind an einen Betreiber von Photovoltaikanlagen verpachtet. Zudem engagiert sich das Landgut als Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Spreewald und verschiedener Schulen in der Kinder- und
Jugendbildung.
Wirtschaftsstammtisch als
Ideenschmiede
Seit 2005 trifft sich im Ort monatlich der Wirtschaftsstammtisch Pretschen. Hier bündeln nicht nur die
ortsansässigen zwölf Unternehmen ihr wirtschaftliches
Know-how; alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
sind eingeladen, gemeinsam neue Projekte zur Stärkung
der Wertschöpfung im Ort zu entwickeln. Viele pfiffige
Ideen sind hier schon entstanden: Der Sternekoch im
ortsansässigen Gasthaus etwa bietet seinen Gästen jetzt
nicht nur klassische Spreewaldgerichte, sondern auch
ungewöhnliche Kreationen wie selbst gemachtes Chicorée-Eis an. Die Landbäckerei hat seit kurzem nicht nur
Apfelchips aus alten Sorten im Angebot, sondern nimmt
dem Landgut auch die nicht genutzten Tomaten ab, um
sie zu einem leckeren Snack aufzubereiten. Und das ganz
ohne zusätzlichen Energieaufwand: Zum Trocknen genügt die Restwärme der Backöfen.
30 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Hessen
Ueberau
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Bäckerei
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Gaststätte
Vereinsgebäude
Schule
Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Feuerwehr
Post
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Wanderwege
Grillplatz
Reiten
Sportplatz
Sporthalle
Breitbandanschluss (6 Mb)
Eisenbahnanschluss (2 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(2 km)
ÖPNV (Bus, Nachtbus)
Sehenswürdigkeiten
Krippenmuseum
Schulhaus
Fachwerkhäuser
Kirche, Friedhof
Wohnhaus aus dem Spätbarock
Historische Kirchturmuhr
Historisches Hofreiten
Bauerngärten
Vulkan Forstberg
Fluss Gersprenz und Flussaue
Stadt:
Landkreis:
Land:
Reinheim
Darmstadt-Dieburg
Hessen
Einwohner:
Gemarkung:
2.233
5,5 km2
bis 18 Jahre:
305
(männlich: 163 | weiblich: 142)
18 bis 65 Jahre:
1.445
(männlich: 730 | weiblich: 715)
über 65 Jahre:
483
(männlich: 228 | weiblich: 255)
Gemeinschaftsleben
Ev. Frauenhilfe
Ev. Kirchenchor
Ev. Posaunenchor
Flötenkreis
Fußballclub
Kirmesverein (Iwwerower Kerbverein)
Landfrauenverein
Seniorenclub
NABU Ortsgruppe
Skatclub
Spielmannszug der Feuerwehr
Sportgemeinschaft 1919
Verein Deutscher Schäferhunde
Verein zur Förderung orientalischer
Tanzkunst
Obst- und Gartenbauverein
Schulverein
Betreuungsverein Jagdgenossenschaft
Freiwillige Feuerwehr
Oldtimerfreunde
IG Heimatgeschichte
Hobbykünstler
Theatergruppe
Arbeitskreis „Unser Dorf hat Zukunft“
Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und
Naturschutz“
Dorfkultur
Fastnachtssitzungen
Fastnachtsumzug
Sommerfest
Dorffest
Exkursionen
Naturkundevorträge
Kirchweih
Kunstausstellungen
Oktoberfest
Kellerfest
Nacht der offenen Kirche
Konzert
Liederabend
Grillfest
Schulfest
Besichtigungen Bauernhöfe
Führungen Bauerngärten
Spielenachmittage
Sketchabende
Kirchenkonzerte
Seniorennachmittag
Tag der offenen Höfe
Adventscafé
Weihnachtsfeier
Weihnachtsmarkt
Kurrendeblasen (Posaunenchor spielt
auf Straßen Weihnachtslieder)
Landschaftsbild
Das Dorf liegt in der „Reinheimer Bucht“
auf einer Höhenlage von 160 bis 250 m
über NN.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Sonstige Planungsgrundlagen:
Regionalplan Südhessen
Gewässerschutzberatung WRRL
Dorfprofile 31
Ueberau grenzt an den Nördlichen Odenwald und
zieht sich am rechten Ufer des Flusses Gersprenz entlang. Erwähnt wurde der Ort – im Volksmund Iwwero
= „über dem Wasser der Gersprenz liegend“ – erstmals
1305 in einer Urkunde des Grafen Eberhard von Katzenelnbogen. Vorgeschichtliche Funde von reich verzierten Scherben aus der Rössener Kultur lassen vermuten,
dass das Gebiet schon vor 5.000 Jahren besiedelt war.
Ein Dorf portraitiert sich selbst
Die Bürger in Ueberau eint ein stark ausgeprägtes WirGefühl. Eine Keimzelle dieses Bewusstseins findet sich
in dem Fotoprojekt „Wir Ueberauer – Ein Dorf wird portraitiert“, das inzwischen hessenweit Beachtung gefunden hat. Vor zwei Jahren begannen zwei einheimische
Berufsfotografen, Ueberauer Bürger zu fotografieren
und die lebensgroßen Bilder in Ausstellungen zu zeigen.
Inzwischen hat sich fast ein Fünftel der Bevölkerung an
dem Fotoshooting beteiligt, und das Projekt ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Dorflebens
geworden.
Besonders an die jüngsten Dorfbewohner dachten die
„Dorfplaner“, als sie eine ehemalige Gartenanlage zu
einem kleinen Kinderparadies umwidmeten. Bewusst
ließen sie vorhandene Obst- und Walnussbäume stehen,
an deren Früchten sich die Kinder in der Erntezeit nach
Herzenslust bedienen dürfen. Der verwilderte Teil des
ehemaligen Gartens bietet den Kindern alle Möglichkeiten, ungestört zu spielen und zu toben.
Stolz auf die behutsam renovierte
Kirche
Die Kirche in der Ortsmitte ist das Wahrzeichen des Dorfes. Bei der jüngsten Renovierung 2010 bis 2012 wurde
das Gotteshaus von den Dorfbewohnern grundlegend
umgebaut und dabei auf den alten Zustand von 1883/84
zurückgeführt. Liebevoll wurden dabei die historischen
Fresken an der alten Gebäudedecke gesichert und restauriert. Die Einwohner Ueberaus sind stolz darauf, dass
es ihnen gelungen ist, die Kirche mit meisterlich angewandter Handwerkskunst zu einem Kleinod gestaltet zu
haben, ohne in Prunk und Glanz schwelgen zu müssen.
Ueberau ist ein durch und durch grünes Dorf mit vielen
Zier- und Bauerngärten. Dort bauen die Bewohner zahlreiche Obst- und Gemüsesorten an, die sie entweder für
die eigene Küche nutzen oder zu Marmelade, Saft und
„Ebbelwoi“ verarbeiten und zum Verkauf anbieten. Ihre
Gartenanlagen sehen die Ueberauer als Allgemeingut an
und haben sie entsprechend mit farbenprächtigen Zierpflanzen und Stauden bepflanzt, an denen sich die Besucher erfreuen können. Gemütliche Gartenhütten laden
zudem zum Verweilen und Innehalten ein.
Ein landschaftliches Kleinod ist die Gersprenzaue. Dem
ehemals kanalartig verlaufenden Bach verhalfen die
Ueberauer Bürger zu einem neuen Bachbett mit mäandernden Altwasserarmen und reichlich Totholz. Zusätzlich wurden Fischtreppen eingebaut, so dass Fische und
Kleinstlebewesen den Fluss passieren können. Mittlerweile ist auch der Biber in dem Naturareal wieder heimisch geworden.
32 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Hessen
Mengsberg
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Stadt:
Landkreis:
Land:
Neustadt
Marburg-Biedenkopf
Hessen
Einwohner:
Gemarkung:
914
16,59 km2
bis 18 Jahre:
159
(männlich: 84 | weiblich: 75)
18 bis 65 Jahre:
577
(männlich: 298 | weiblich: 279)
über 65 Jahre:
178
(männlich: 71 | weiblich: 107)
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Jahre alten Linden, Kalksteinbruch mit
Fossilien, Kulturdenkmale (z.B. Dreiseitund Vierseitwerkhöfe), Naturlehrpfad
mit Baum-des-Jahres-Gatter, ausgeschilderte Wanderwege, historischer
Ortskern, Streuobstwiese mit über 50
verschiedenen Obstarten, Kinderwald
Infrastruktur
Gemeinschaftsleben
Lebensmittelgeschäft, Metzgerei, Bäckerei, Handwerk, Getränkehandel
Gaststätten
Gemeinschafts-Gefrieranlage, Vereinsgebäude, Grundschule, Kindergarten
Kindertagesstätte, Jugendbetreuung
Altenbetreuung, Gemeinde-/Ortsverwaltung, Gemeindehaus, Feuerwehr
Gedenkstätten, Kirchen, Friedhof, Dorfplatz, Bolzplatz, Kinderspielplatz
Backhaus, Wanderparkplatz, Kirmesplatz
Wanderwege, Grillhütte, Kinderwald
Reithalle mit Reiterheim, Sportplätze
Sporthalle, Hallenbad, Bücherei, Luftgewehr-Schießanlage, Feuerlöschteich
Breitbandanschluss (3 Mb)
Eisenbahnanschluss (4 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(5 km)
ÖPNV (2 Buslinien, Sammeltaxi am
Wochenende, Schul- und Werksbusse)
Sehenswürdigkeiten
Neugotische Kirche (1883)
Hainmühle mit historischem Wasserrad
Dreimärker (Grenzsteine), Backhaus mit
altem Spritzenhaus, Biotope, Trachtenstube, Alte Schmiede
Kopfhainbuchenwäldchen mit Hirschkäferpopulation, ausgeschilderte
Wüstungen (verlassene Siedlungsstellen)
Glockenborn, Landschafts- und Naturschutzgebiete, Naturdenkmale
Historisches Wiegehäuschen
Altes Forsthaus, Lindenplatz mit 700
Turn- und Sportverein, Reit- und
Fahrverein, Heimat- und Verschönerungsverein, Schützenverein, Freiwillige
Feuerwehr, Burschenschaft, Förderverein, Hallenbad, Männergesangverein e.V.
Frauenchor/Frauenkreis, Brieftaubenverein, Arbeitsgemeinschaft 60plus
Mountainbike-Freunde, Motorradfreunde 1993, Waldinteressenten
Frauenstammtisch, Hegegemeinschaft/Jagdgenossen, „Heiße Häschen“,
„Sparkästchen-Freunde“, „Sportschaugucker“, Harmonika-Club, Arbeitskreis
Mengsberg, Kindertanzgruppe, Jugendclub, Friedhofsausschuss, Band „Premium Pack“, Förderverein Grundschule,
Bläsergruppe, Backgemeinschaft „Altes
Backhaus, Lauftreffgruppe Seniorentanzgruppe, Reha-Sport-Gruppen, DLRG
SPD-Ortsgruppe, CDU-Ortsgruppe
Dorfkultur
Backhausfest
Kirmes mit „Spiel ohne Grenzen“
Tag des offenen Denkmals
Tag des offenen Geotops
Führungen durch die Trachtenstube
Naturlehrpfad-Führungen
Aktionstage der Vereine, Reiterfest zu
Pfingsten, organisierte Ferienspiele
private Scheunenfeste, „Après-Ski-Party“
in der Grillhütte, Reitkurse
Wassergymnastik
Patenschaften für Pflege öffentlicher
Grünflächen, Baumpflanzaktionen im
„Kinderwald“, geführte Exkursionen
Seniorenreffen
Kindergottesdienst
Maifeuer/Maifeier, Kartoffelfest
Königsschießen
Wanderpokalschießen
Himmelfahrtsgottesdienst im Grünen
Kinder-Schwimmausbildung
Weihnachtsmarkt, Kantate-Konzerte
Museumsfest
Winterwanderungen
Kinderflohmarkt, Kirchenkaffee
Forellenessen, Candlelight-Schwimmen
Laternenumzug
Frühlingswanderung
Schlachtessen
Projekttage in der Grundschule
St.-Martin-Lesenachmittage
Krippenspiel
Landschaftsbild
Mengsberg liegt in einer Talmündung
zwischen dem Rand des Naturparks Kellerwald und der bäuerlichen Kulturlandschaft Schwalm.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK, SILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Wegeplan
Gewässerplan
Biotopkartierung
Städtebauliches Gutachten
Denkmaltopografie
freiwilliger Flächentausch ortsansässiger
Landwirte
Dorfprofile 33
Der „Knickwandtopf von Mengsberg“, ein Gefäß aus
der Zeit der Merowinger, lässt darauf schließen, dass die
Gegend um Mengsberg bereits im 6. oder 7. Jahrhundert besiedelt war. Schriftlich erwähnt wurde der Ort
allerdings erstmals im Jahr 1294. Nach Zerstörungen im
30-jährigen Krieg und einer schweren Brandkatastrophe im Jahr 1875 herrschte in Mengsberg bittere Armut.
Es dauerte lange, bis die Einwohner Häuser und Ställe
wieder aufgebaut hatten. Die Zeugnisse finden sich in
vielen heute noch intakten Gebäuden mit dem typischen Fachwerk des ausgehenden 19. Jahrhunderts. 1974
wird Mengsberg durch die Gebietsreform nach Neustadt
eingemeindet.
Lebens- und liebenswert für alle
Altersgruppen
Wirtschaftsförderung und Integration
geschickt verknüpft
Mit Kreativität, Engagement und Weitblick arbeitet die
Gemeinde daran, allen Alters- und Gesellschaftsgruppen eine hohe Lebensqualität zu bieten. Junge Familien
freuen sich nicht nur über den 2010 angelegten Kinderspielplatz und die liebevolle Betreuung im Kindergarten, sondern auch darüber, dass durch die Kooperation
mit dem Nachbarort Momberg die Grundschule im Ort
gehalten werden konnte. Neben Lesen, Schreiben und
Rechnen lernen die Kleinen hier in einer ehrenamtlich
geführten Mundart-AG auch das Schwälmer Platt, das
sie in selbst erarbeiteten Sketchen und Theaterstücken
mit Begeisterung zum Besten geben. Um auch für Senioren und Menschen mit Behinderung attraktiv zu sein,
wurden ein umfangreiches Freizeitangebot erstellt und
Traditionen wie der Kirchenkaffee oder das Backhausfest
wiederbelebt. Der örtliche Lebensmittelladen hat zudem
einen Bringdienst inklusive Apotheken-Service eingerichtet.
Bewusst wurde auf den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses verzichtet – schließlich sollen die beiden Gaststätten eine dauerhafte Perspektive haben. Wo immer
möglich, werden zudem die lokalen Handwerks- und
Dienstleistungsbetriebe bei Aufträgen berücksichtigt.
Neubürger erhalten zur Begrüßung neben einer umfangreichen Informationsbroschüre auch ein Heft mit
Gutscheinen, die sie bei den örtlichen Unternehmen
und Vereinen einlösen können. Mit dieser pfiffigen Idee
schlagen die Mengsberger drei Fliegen mit einer Klappe:
Die regionale Wirtschaft wird angekurbelt, die Neubürger zügig integriert und ihre Identifikation mit dem Ort
gesteigert. Zu Letzterer tragen auch zahlreiche andere Maßnahmen bei, etwa der Brauch, dass jedes Kind
zum Abschluss der Kindergartenzeit einen Baum im Ort
pflanzt oder besonders engagierte Mitbürger mit einer
Ehrencard gewürdigt werden.
Natur und Umwelt hoch im Kurs
Mit viel Engagement pflegen die Mengsberger ihr Kopfhainbuchenwäldchen und schaffen so ideale Bedingungen für die darin beheimatete Hirschkäferpopulation.
Geöffnete Scheunengiebel und Nistkästen, Insektenhotels und Blumenwiesen sorgen für eine artenreiche
Fauna und Flora. Der in Privatinitiative entstandene drei
Kilometer lange Naturlehrpfad mit Streuobstwiese ist
seniorengerecht ausgebaut; der liebevoll angelegte „Kinderwald“ bietet mit Fühlpfad, Balanceparcours, aufklappbarer Spechthöhle und „Baum-des-Jahres“-Gatter
viel Gelegenheit zum spielerischen Lernen. Dass Mengsberg auf dem besten Weg ist, energieautark zu werden,
versteht sich da fast von selbst.
34 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Mecklenburg-Vorpommern
Dechow
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittelladen, Handwerk
Gaststätte
Vereinsgebäude
Dorfgemeinschaftshaus mit Saal und
Bühne für Veranstaltungen
Kindergarten, Jugendbetreuung
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Feuerwehr
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderwege
Wanderparkplatz
Gästehaus mit 40 Betten für (Jugend-)
Gruppenreisen
Grillplatz mit Tischtennisplatte
See mit Bademöglichkeit
Reiten
Breitbandanschluss (20 Mb)
Eisenbahnanschluss (13 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(1 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Backstein- und reetgedeckte Fachwerkhäuser, teilweise in Lehmbauweise, mit
Bauerngärten
Denkmalgeschützte Häuser
Wiese in der Ortsmitte als Pferdekoppel
Dorfplatz mit Sitzgelegenheit und
Denkmal „Vom Ich zum Wir“
Bodendenkmal: Turmhügel Dechow
und Burganlage Röggelin
Röggeliner See mit Naturbadestelle und
Badesteg
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Amt Rehna
Nordwestmecklenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Einwohner:
Gemarkung:
202
14,95 km2
bis 18 Jahre:
39
(männlich: 19 | weiblich: 20)
18 bis 65 Jahre:
130
(männlich: 68 | weiblich: 62)
über 65 Jahre:
33
(männlich: 13 | weiblich: 20)
„Gläserne Meierei“ mit Fassadenverkleidung aus Holzlamellen, Hofladen und
Bistro
Ortstypisches Werderhaus
Hallendielenhaus als Dorfgemeinschaftshaus
Infopoint Natura 2000 – Radlerpoint –
mit Bienenvolk hinter Glas
Spechthöhle und Kormorannest
Schautafeln
Privates Wildgehege mit Rot- und
Damwild
Im Umfeld: Naturraum mit Seen, Wiesen, Feldern, Wäldern; Gedenkstein und
Informationstafel im geschleiften Dorf
Lankow
Lankower See – buchenbestandener See
mit Rundweg
Gemeinschaftsleben
Förderverein der Gemeinde zu Dechow
Freiwillige Feuerwehr mit Jugendfeuerwehr und Förderverein Jagdgenossenschaft
Jagdgesellschaft
Hildes Dorforchester
Frauensportgruppe
Tanzgruppe (Standardtänze)
Angelsportverein, Waldkindergarten im
„Lankower Holz“ über das Jugendhilfezentrum Käthe Kollwitz Rehna
Dorfkultur
Ausstellungen, Irischer Abend
Kulturtage Dechow, Frauentagsfeier
Frauengymnastik
Faschings- und Silvesterfeier
Kindertagsfeier
Kinderchor Dechower Dorfspatzen
KinderFerienSpaß Biosphäre
Wochenendcamp des Gadebuscher
Mädchentreffs
Laternenumzüge
Nachtwanderungen
Tanzkurse, Knobelnachmittage
Seniorenweihnachtsfeier
Monatlicher Stammtisch
Gemeinschaftlicher Dorfputz vor Ostern
Osterspaziergang
Maibaumsetzen, Tanz in den Mai
Himmelfahrtsausflug mit Radtour
Mönch-Ernestus-Wanderung
Ratzeburg-Rehna
Dorffest mit Seifenkistenrennen
SpaßSportFest
Halloween
Herbstmarkt mit Binden der Erntekrone
Herbstfeuer
Basteln von Adventsgestecken
Weihnachtsbaumverbrennen
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Unesco-Biosphärenreservat Schaalsee und ist geprägt
von Moorflächen, Kleingewässern und
Buchenwäldern.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
Dorferneuerungsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Ergänzungssatzung zur Erweiterung des
bebaubaren Innenbereichs
Baumschutzsatzung
Vogelschutz-Richtlinie
Vogelschutzgebiets-LVO 2011
Bebauungsplan für Gläserne Molkerei
Europäische FFH-Richtlinie
Gemeindekonzept „Lebendiges Dorf“
Dorfprofile 35
Erstmals 1194 im Ratzeburger Güterteilungsvertrag erwähnt, gehörte Dechow seit 1510 zum Herzogtum
Lauenburg. Das änderte sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs – Schleswig-Holstein und damit auch
Dechow wurden britisches Besatzungsgebiet. Schon
wenige Monate später sorgte ein Gebietsaustausch am
Schaalsee dafür, dass der Ort der sowjetischen Besatzungszone zugeteilt wurde. Zahlreiche Familien verließen daraufhin ihre Heimat. Der zur Gemeinde gehörende Ortsteil Lankow wurde durch seine Lage unmittelbar
an der Zonengrenze immer mehr als Risikofaktor (für
potenzielle Fluchtversuche) angesehen. Die Bewohner
wurden deshalb in mehreren Etappen zwangsausgesiedelt und Lankow 1976 kurzerhand dem Erdboden
gleichgemacht.
Heute leben in Dechow vor allem Menschen, die nach
der Wiedervereinigung aus Ost und West zugezogen
sind. Trotz der schwierigen Ausgangssituation ist es ihnen gelungen, sich eine lebens- und liebenswerte Heimat
zu schaffen. Reetgedeckte Fachwerkhäuser, zum Teil in
Lehmbauweise, prägen den weitläufigen Ort mit seinen
großen Haus- und Hofflächen. In den von Wildrosenhecken und Findlingssteinwällen begrenzten Hausgärten
bestechen die Vielfalt und Farbenpracht der heimischen
Stauden und Zierpflanzen; Holunder- und HaselnussSträucher, Eichen, Linden und Eschen zieren die Dorfstraßen. Sämtliche öffentlichen Grünflächen werden von
den Einwohnern mit großem Engagement gepflegt.
Wirtschaftlich und nachhaltig
Die Entwicklung einer umweltverträglichen Landwirtschaft steht ganz oben auf der Agenda der Gemeinde. Ein
gelungenes Beispiel hierfür ist die Gläserne Bio-Molkerei, die auf dem Gelände des ehemaligen landwirtschaft-
lichen Betriebes am westlichen Ortsausgang errichtet
wurde. Mit ihrer Fassade aus Lärchenholzlamellen fügt
sie sich harmonisch in das Ortsbild ein, zudem wurden
mit ihr wichtige Arbeitsplätze geschaffen. Der integrierte Hofladen ist ein idealer Ort, um die Bioprodukte der
Molkerei, die mit der Regionalmarkte „Für Leib & Seele“
des Biosphärenreservats Schalsee ausgezeichnet sind,
bekannt zu machen. Auch haben die Dechower mit dem
Laden ihre lang ersehnte Einkaufsmöglichkeit im Ort
erhalten.
Ein weiteres Ziel ist die Förderung des sanften Tourismus. Mit seiner Lage am Hamburg-Rügen-Radfernweg,
dem idyllisch gelegenen Röggeliner See mit Badestelle
und der Einbettung in das Biosphärenreservat Schalsee
besitzt der Ort hier beste Ausgangsbedingungen. Private
Ferienwohnungen sind bereits im Angebot.
Kultur und Natur unter einem Dach
Im Dorfgemeinschaftshaus lockt die äußerst gelungene
Ausstellung „Infopunkt Natura 2000“ große und kleine
Naturfreunde an. Hier können sie Bienen bei der Arbeit
zuschauen, im Biologie-Quiz ihr Wissen testen, Vogelstimmen zu erkennen versuchen und mit Digitalkamera,
Lupe und Mikroskop selbst zu Naturforschern werden.
Da ein Tag für solch spannende Unternehmungen viel zu
kurz ist, bietet das Haus Übernachtungsmöglichkeiten
für Gruppen bis zu 40 Personen an. Gästehaus und Ausstellung wurden in zahllosen ehrenamtlichen Arbeitsstunden errichtet. Ein Schmuckstück ist auch der unter
Denkmalschutz-Gesichtspunkten renovierte Jugendstilsaal des Hauses. Mit moderner Bühne, Musikanlage und
Bechstein-Flügel ist er für Veranstaltungen jeglicher Art
gewappnet. Die dort seit 2005 veranstalteten „Kulturtage
Dechow“ haben sich weit über die Ortsgrenzen hinaus
einen Namen gemacht.
36 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Niedersachsen
Bohlsen
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Bäckerei
Handwerksbetriebe
Markt
Mühlenladen mit Frischbackwaren,
Keksen, Müsli etc.
Weinladen
Mobiler Verkauf (Backwaren, Milch &
Butter, Fleischwaren)
Gaststätte
Vereinsgebäude
Feuerwehr
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz, Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Sportplatz
Bouleplatz
Ferienunterkünfte
„Entdeckerbus“ (kostenfreier Bus mit
Fahrradanhänger in den Sommermonaten)
Breitbandanschluss (3.000 kb)
Eisenbahnanschluss (9 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(9 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Fachwerkhäuser
Bohlser Speicher (alter, wieder aufgebauter Holzspeicher)
Mehrere historische Speichergebäude,
teils unter Denkmalschutz
Masch mit Spielplatz und schönstem
Feuerwehrhaus
Bouleplatz in der Masch
Stegenbrücke über die Gerdau
Wassermühle
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Gerdau
Uelzen
Niedersachsen
Einwohner:
Gemarkung:
536
7,84 km2
bis 18 Jahre:
80
(männlich: 40 | weiblich: 40)
18 bis 65 Jahre:
334
(männlich: 173 | weiblich: 161)
über 65 Jahre:
122
(männlich: 51 | weiblich: 71)
Gemeinschaftsleben
Schützenverein
Sportverein
Freiwillige Feuerwehr
Angelverein
Jagdgenossenschaft
Sparclub
Förderverein Bohlser Speicher
Theatergruppe
Verein „Bohlser für Bohlsen“
Mitgliedschaft im VfL Böddenstedt
Altenkreis
Tanzkreis
Männergesangverein
Sportjugend
Frauenstammtisch
Dorfausschuss
Dorfkultur
Staudenmarkt
Open-Air-Kino
Dorffest
Laternenfest
Laubharken
Lebendiger Adventskalender
Eimerfestspiele der Feuerwehr
Florianabend
Wandertag der Feuerwehr
Schützenfest
Königsrunde im Schützenverein
Gerdautalpokalschießen
Familienschießen
Kinderfasching
Skat- und Knobelabend
Lesungen
Weinfest
Tannenbaumverkauf
Theater-Aufführungen
Mühlenfest
Sparessen
Thekenturnier der Fußballjugend
Brühtrograllye der Landjugend
Gerdautaler Bauernmarkt
Gemeinsame Apfelernte mit Saftherstellung
Kindergottesdienst
Monatstreffen und Fahrten des Altenkreises
Landschaftsbild
Im Endmoränengebiet der jüngsten
Eiszeit gelegen, wird Bohlsen durch den
Flusslauf der Gerdau geprägt. Südwestlich ist das Dorf von Acker umgeben,
die nördliche und östliche Umgebung
bilden Wälder.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
Dorferneuerungsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Wegeplan
Gewässerplan
Flurbereinigungsplan
Beregnungs- und Flächenstrukturplan
Dorfprofile 37
Bohlsen wurde unter dem Namen Boldessen erstmals
1292 urkundlich erwähnt, wobei zahlreiche archäologische Funde auf eine Besiedlung lange vor Christi Geburt
schließen lassen. Zeugnisse der „Bohlsener Mühle“ gibt
es seit 1575, Chroniken der Höfe gehen bis ungefähr in
das Jahr 1300 zurück. Mit der niedersächsischen Gemeindereform 1972 verlor Bohlsen seine Jahrhunderte
währende Selbstständigkeit. Seitdem lebt der Ort in der
Gemeinde Gerdau fort, die insgesamt acht zuvor eigenständige Gemeinden umfasst, und gehört zudem der
Samtgemeinde Suderburg an.
Ein Dorf in Bewegung
„Gemeinschaftlich – eigenverantwortlich – nachhaltig“,
so lautet das Motto, das sich die Bohlser für ihre Zukunftsgestaltung selbst gegeben haben. Einen wichtigen
Baustein bildet dabei der Dorfausschuss. Die zwei Männer und zwei Frauen werden zeitversetzt alle drei Jahre
neu gewählt. Dies garantiert nicht nur „frischen Wind“,
sondern auch die Beteiligung möglichst vieler Bewohner, gerade auch der neu Zugezogenen. Der Ausschuss
kümmert sich um die Organisation von Veranstaltungen wie Sommerkino und Laternenumzug, um gemeinschaftliche Arbeitseinsätze wie Laubharken und Heckenschneiden, ist aber auch Ansprechpartner für sämtliche
Anregungen, Sorgen und Nöte der Bewohner, die dann
spätestens bei der alljährlich stattfindenden Dorfversammlung auf den Tisch gebracht werden.
Bohlsen hat sich zum Ziel gesetzt, ein soziales Dach für
alle Generationen zu spannen. 2012 wurde hierfür der
Verein „Bohlser für Bohlsen“ ins Leben gerufen. Im Mitgliederverzeichnis kann jeder nachlesen, wer welche
Dienstleistung ehrenamtlich anbietet – von der Fahrge-
meinschaft zum Arzt über Hilfe bei der Gartenarbeit bis
zum Babysitten. Einen festen Platz im Dorfleben haben
auch die zahlreichen Vereine und Initiativen, die es allen
Altersgruppen ermöglichen, sich einzubringen. Lesungen, Ausstellungen und Konzerte im umgewidmeten
alten Speicher sind bei Jung und Alt ebenso beliebt wie
die Möglichkeit, dort ganz individuell einen Vortrag über
Dinge zu halten, die einem am Herzen liegen – sei es das
„Dorfleben von früher“, sei es eine gerade beendete spannende Auslandsreise.
Ökologisch, wirtschaftlich, zukunftsweisend
Was Lebensqualität für die Bohlser bedeutet, zeigt sich
auch in der stimmigen Ortsgestaltung: Heimische Gehölze, Obstbäume mit teilweise seltenen alten Sorten
und bunt blühende Stauden schmücken die mit Feldsteinmauern eingesäumten Gärten, viele Häuserfassaden
sind durch Rosen, Wilden Wein oder Kletterhortensien
begrünt. Bei Um- und Neubauten kommen, wo immer
möglich, ortstypische Materialien zum Einsatz, notwendige Zweckbauten werden so harmonisch wie möglich
in die Landschaft eingefügt. Dies war auch beim neuen
Außenstandort der „Bohlsener Mühle“ der Fall, die seit
Jahrzehnten das wirtschaftliche Rückgrat der Gemeinde
bildet. Mit 175 Beschäftigten größter Arbeitgeber im Ort,
bietet sie als Ausbildungsbetrieb für sechs Berufe auch
jungen Menschen eine Perspektive. Die mit Wasserkraft
betriebene Mühle ist deutschlandweit einer der Pioniere in der Verarbeitung von Bio-Getreide, 200 Produkte
gehören mittlerweile zum Sortiment. Wenn die Bohlser
demnächst ihr geplantes Nahwärmenetz aufbauen, sollen die bei der Produktion anfallenden Dinkelspelzpellets die nötige Energie liefern.
38 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Niedersachsen
Oberlangen
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Getränkehandel, Handwerk
Landmaschinen-Reparaturbetrieb
Autowerkstatt, Altenbetreuung
Gaststätte, Vereinsgebäude, Schule
Jugendbetreuung, Kindergarten mit
Ganztagsintegrationsgruppe und Krippe
Ortsverwaltung
Gedenkstätten, Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz, Wander-, Reit- und
Radwanderwege
Grillplatz, Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (50 Mb)
Eisenbahnanschluss (5 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(6 km)
ÖPNV (Bustransport für Kindergarten und Grundschule sowie Senioren;
Rufbus)
Post, Ärzte, Polizei und Feuerwehr im
Grundzentrum der Samtgemeinde
Lathen
Sehenswürdigkeiten
Hochaltar St.-Laurentius-Kirche
Historische Bauernhöfe
Heimathaus mit Backhaus und
Bauerngarten
Lagerfriedhof in Oberlangen-Moor
Kriegerehrenmal
Landschaftsschutzgebiet Emstal
Parkanlage, Fließgewässer „Raue Rinne“
Wagenremise und Göpel auf dem Heimathof, Pieta (Madonna)
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Oberlangen
Emsland
Niedersachsen
Einwohner:
Gemarkung:
979
22,01 km2
bis 18 Jahre:
187
(männlich: 88 | weiblich: 99)
18 bis 65 Jahre:
626
(männlich: 330 | weiblich: 296)
über 65 Jahre:
166
(männlich: 77 | weiblich: 89)
Ehemaliges Straflager
Historischer Schafstall
Gemeinschaftsleben
Heimatverein, Katholische Frauengemeinschaft, Katholische Landjugend
Landwirtschaftlicher Ortsverein
Gitarrengruppe, Kirchenchor
Männerchor
CDU-Orstvorstand
Schützenverein, Sportverein
Reservistenkameradschaft
Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand
Eltern-Kind-Gruppe
Jagdgenossenschaft
Katholische Öffentliche Bücherei
Bauerngartenteam
Arbeitsgruppe Heimathaus
Arbeitsgruppe Werkstatt und Bäcker
Kinderzeltlager
Schulförderverein Grundschule
Jagdhornbläser, Theatergruppe
Silvestermarktteam, Rodeo-Cowboys
Trachtengruppe
Missionsförderkreis
Besuchsdienst Senioren
Wandergruppe
Laiengruppen innerhalb der Kirche
Reit- und Fahrverein Lathen, Schießclubs und -gruppen, Mitgliedschaft in
der Marketing- und Tourismusgenossenschaft Samtgemeinde Lathen eG
Dorfkultur
Schützenball, Schützenfest, Kinderschützenfest, Sternsingerrundgang
Weihnachtsbaumaktion der Landjugend
Schlachtfest
Winterwanderungen
Frauen-, Seniorenkarneval
Six-Pack-Party der Landjugend
Landschaftssäuberungsaktion
Ostergartenbau und Osterfeuer
Winterausritte, Gartenfest
Sportwoche, Kirmes
Fahrradwallfahrt, Kindercamp
Erntedankfest mit Umzug
Dankeschönabend für die Ehrenamtlichen
Nikolausrundgang und -feier
Fuchsjagd, Rodeo, Silvestermarkt
Blutspenden
Theateraufführungen, Adventskonzert
Maibaum aufstellen
Gästeführungen, Heimathaus
Ferienpassaktion
Totenehrung am Volkstrauertag
Feldbegehung, Motorradgottesdienst
Moorfest, Laternenumzüge
Vergleichsschießen
Pilgerfahrt, musikalischer Sommeranfang mit Live-Band
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Emstal und ist geprägt
von alten Bauernhöfen mit Hofeichen.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Regionales Raumordnungsprogramm
Landkreis Emsland
Strategiepapier des Pestel-Instituts
Hannover „Samtgemeinde Lathen 2025“
Nahwärmekonzept in der Samtgemeinde Lathen
Dorfprofile 39
Erstmals wurde Oberlangen im 11. Jahrhundert
n. Chr. in der Beitragshebeliste des Klosters Corvey erwähnt. Der Fund einer Urne aus der jüngeren Eiszeit
lässt allerdings darauf schließen, dass in der Region
schon in vorchristlicher Zeit Menschen gelebt haben.
Ganz vorne bei der alternativen
Energiegewinnung
Die Entwicklung des Dorfes ist eng verknüpft mit der
Nachbargemeinde Niederlangen und der Samtgemeinde
Lathen, zu der auch Oberlangen zählt. Der Ort ist sowohl
für seine Bürger als auch für Wirtschaftsunternehmen
sehr attraktiv. Der nahe gelegene Autobahnanschluss bildet hervorragende Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung. So entsteht in der Samtgemeinde
Lathen gerade ein 80 Hektar großes Gewerbegebiet, das
bereits nahezu vollständig an Betriebe veräußert wurde.
Geplant ist, weitere 130 Hektar als Gewerbegebiet auszuweisen.
In der Samtgemeinde werden bereits heute über 200
Prozent der benötigten elektrischen Energie durch Photovoltaik, Wind und Biomasse erzeugt. Auch Oberlangen
gehört zu den Produzenten. Mehr als 600 Haushalte im
Ort sowie Betriebe im Industriegebiet werden von einer
Nahwärmegenossenschaft versorgt.
Traurige Bekanntheit erlangte Oberlangen während der
Zeit des Nationalsozialismus. 1933 wurde in der Gemarkung das Straflager Oberlangen VI für über 1.000
Strafgefangene angelegt. Später lebten dort überwiegend sowjetische und polnische Kriegsgefangene. Am 12.
April 1945 befreite die polnische Armee insgesamt 1.728
Überlebende des Lagers. Die Oberlanger halten die Erin-
nerung an diese dunkelste Epoche deutscher Geschichte
wach und pflegen regelmäßig den zum ehemaligen Lager gehörenden Friedhof. Auf ihm ruhen 62 sowjetische
Kriegsgefangene in Einzelgräbern sowie weitere 2.000 bis
4.000 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene in Massengräbern.
Kinder dürfen nach Herzenslust toben
und forschen
Erinnerung heißt aber in Oberlangen nicht, die Zukunft
zu vergessen: Der St.-Laurentius-Kindergarten bietet den
jüngsten Bewohnern des Ortes ein kleines Paradies auf
Erden. Die Kinder können sich jederzeit spielend und
tobend im großräumigen Außengelände aufhalten und
dabei gleichzeitig spannende Erkenntnisse sammeln. Die
Erzieherinnen begeistern sie für naturwissenschaftliche und technische Phänomene und erklären ihnen die
oftmals verblüffenden Zusammenhänge, die dahinterstecken. Der Kindergarten arbeitet eng mit der Grundschule Oberlangen-Niederlangen zusammen, die mit
Weißwandtafeln, Computerkabinett und Laptops bestens ausgerüstet ist und eine offene Ganztagsbetreuung
anbietet.
Fast alle Vereine und privaten Initiativen wirken ortsübergreifend. Einen der Höhepunkte im Gemeindeleben
organisieren in jedem Jahr die Oberlanger Reiter-Freunde: die große „Fuchsschwanzjagd“ mit mehr als 400 Teilnehmern. Hier prescht ein Reiter mit einem angehefteten Fuchsschwanz los, während die anderen versuchen,
ihm die „Lunte“ zu entreißen. Ein Spektakel für Freunde
des Pferdesports, bei dem auch das gesellige Miteinander
nicht zu kurz kommt.
40 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Nordrhein-Westfalen
Füchtorf
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Bauernmarkt
Altenbetreuung
Gaststätte
Vereinsgebäude
Schule, Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Arzt, Polizei, Feuerwehr
Post, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege, Grillplatz
Reiten, Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (6-12 Mb)
Eisenbahnanschluss
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(12 km)
Flughafenanschluss (30 km)
ÖPNV (Regionalbus,
Sammeltaxi, Nachtbus)
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche
Ehemalige Kirchhofsburg mit Torbogen
Doppelschlossanlage Harkotten mit
Nebengebäuden und Gotischem Kreuz
Dorfplatz Tie
Heimathaus mit Trauzimmer
Brunnen am Heimathaus
Schlosskapelle
Atlasfigur mit Weltkugel
Bildstock Tönnishäuschen
Dorfbrunnen mit Unkemänner-Skulptur
Kriegerehrenmale
Stadt:
Landkreis:
Land:
Sassenberg
Warendorf
Nordrhein-Westfalen
Einwohner:
Gemarkung:
2.835
36 km2
bis 18 Jahre:
576
(männlich: 306 | weiblich: 270)
18 bis 65 Jahre:
1.834
(männlich: 950 | weiblich: 884)
über 65 Jahre:
425
(männlich: 186 | weiblich: 239)
Gemeinschaftsleben
AG Füchtorfer Vereine
Katholische Frauengemeinschaft
Ehrengarde Füchtorf
Seelsorgerat, Chorgemeinschaft
Bürgerschützenverein
Sportverein SC Füchtorf mit Radsportabteilung, Freiwillige Feuerwehr
Spielmannszug
Hegering, Kolpingfamilie mit Radsportgruppe, Förderverein Grundschule
Landfrauenverband
Green-Monster-Traktorpulling-Team
Zucht-, Reit-, Fahrverein
Landwirtschaftlicher Ortsverein
Heimatverein
Interessengemeinschaft Füchtorfer
Spargelanbauer
Gewerbeverein
Tanz-Sport-Gruppe
Karneval Füchtorfer Vereine
Kameradschaft ehemaliger Soldaten
VdK
Laienspielschar, Musikverein
Verein der Blumen- und Gartenfreunde
Katholische Landjugend
Gruppe Kunterbunt
Seniorensport, Urlaub ohne Koffer für
Senioren
Krabbelgruppen
Lebens-Mittel-Punkt
Senioren-Strickkreis
Familienkreise
Bastelgruppe, Theatergruppe
Förderverein Sportstättenbau
Förderverein Kindergarten
Kinderchöre
Firmgruppen
Kommunionsgruppen
„Füchtorf hilft Kaliningrad“
Mutter-Kind-Hilfe
Förderverein Kindergarten
Wandergruppe
Dorfkultur
Dreikönigssingen
Tannenbaumaktion
Karneval der Füchtorfer Vereine
Rosenmontagsumzug
Füchtorfer Spargelfrühling
Osterfeuer, Osterball
Traktor-Pulling-Meisterschaften
Waldsäuberungsaktion
Gottesdienste in polnischer
Sprache, Schützenfest
Ferienspieltage der Vereine
Geführte Radtouren
Scheunenball, Reitturnier, Reiterball
Bauernmarkt
Gartenfestival
Dreidörferecktreffen
Dreiländerecktreffen
Plattdeutsche Theateraufführungen
Plattdeutsch-AG-Grundschule
Hilfstransporte Kaliningrad
Lepra-Strickkreis
Musical-Dinner im Schloss
Krimi-Dinner im Schloss
Handarbeitskreis
Kabarettveranstaltungen
Ökumenisches Pfarrfest
„Fuchsjagd“ mit Reiterverein
Kartenspielen Heimathaus
„Feed and Run“
Wallfahrtsprozession
Tag der offenen Gartentür
Martinsumzug
Weihnachtsmärkte
Konzerte in der Pfarrkirche
Wettkampf im Tauziehen
Fremdenführungen
Monatliche Wanderungen
Landschaftsbild
Das Dorf ist eingebettet in die „Münsterländer Parklandschaft“.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
Regionalplan Münsterland
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan, Flächennutzungsplan
Bebauungspläne, Wegeplan
Gewässerplan, Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Kinder- und Jugendbericht
Dorfprofile 41
Füchtorf liegt in der „Münsterländer Parklandschaft“.
Der alte Ortsname „Vuchtorp“ wurde erstmalig im Jahr
1134 n. Chr. in einer Urkunde des Bischofs von Münster
erwähnt. Seinen Namen verdankt das Dorf den Fichten
(Füchten) und der alten Bezeichnung für eine Ansiedlung von Menschen: „trop“ oder „torp“.
Touristisch hat Füchtorf viel zu bieten. Radfahrer lieben
den Ort, weil verschiedene „Themen-Routen“ wie die
100-Schlösser-Route oder die Deutsche Fußball-Route
durch den Knotenpunkt des Radwegenetzes Münsterland laufen. Sie besuchen das Dorf gern, um hier Pause
zu machen oder in einem Landhotel oder einer Pension zu übernachten. Zusätzlich führt ein Reitwanderweg durch die Gemarkung.
Krimi-Dinner in Schlosskulisse
Einmal im Jahr kehrt in den ansonsten ruhig gelegenen
Ort ohrenbetäubender Lärm ein – dann nämlich, wenn
Freunde des aus Amerika stammenden „Tractor Pullings“
auf das 30 Hektar große Sondergelände strömen, um
ihre Kräfte bei der Deutschen Meisterschaft zu messen.
Beim Tractor Pulling müssen die Fahrer mit PS-starken
Traktoren einen Bremswagen so lange ziehen, bis dieser
sie zum Stehenbleiben zwingt. Derjenige Fahrer, der die
längste Strecke zurückgelegt hat, ist der Sieger.
Weit über die Region hinaus bekannt ist auch die Doppelschlossanlage Harkotten. Touristen können sich nach
einer Führung durch das Korffsche Schloss und die schöne Gartenanlage im gemütlichen Land-Café stärken oder
ein Souvenir aus dem Schlossladen mitnehmen. Zudem
zieht die eindrucksvolle historische Kulisse als Veranstaltungsort für Musical- und Krimi-Dinner regelmäßig
zahlreiche Fans an. Ein weiterer Publikumsmagnet ist
der „Füchtorfer Spargelfrühling“, den der Ort jedes Jahr
im April mit tatkräftiger Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Füchtorfer Vereine ausrichtet.
Sehr am Herzen liegt der Gemeinde das Wohl von Mitbürgern mit Handicap. Um ihnen das Alltagsleben zu
erleichtern, sollen barrierefreie Wohnungen gebaut werden. Für die Wohnhäuser werden ein leer stehender Bauernhof und ein ehemaliges Gebäude der katholischen
Kirche abgerissen.
Ein Herz für „Erneurbare“
Füchtorf setzt ganz auf umweltfreundliche Energiegewinnung. In der Bauernschaft Elve stehen inzwischen
acht Windenergieanlagen. Sieben Landwirte aus dem Ort
erzeugen derzeit Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Gülle. Das Biogas wird in Strom umgewandelt, mit dem Häuser und Ställe geheizt werden.
Zudem sind die Dächer zahlreicher Wohnhäuser im Ort
mit Photovoltaikanlagen versehen. Die Füchtorfer wollen den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen
und planen, Energiegenossenschaften zu gründen, um
die gewonnene Energie auch privat nutzen zu können.
Auch im Naturschutz ist die Gemeinde aktiv. Liebevoll
kümmern sich die Dorfbewohner um das Wohlergehen
von Falken, Schwalben und Singvögeln. Mitglieder des
Heimatvereins errichteten das erste Schwalbenhaus im
Münsterland. Füchtorfer Jäger sammeln regelmäßig mit
Kindern aus der Grundschule Müll und informieren die
Jüngsten über die Jagd als Hege- und Naturschutzmaßnahme.
42 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Nordrhein-Westfalen
Heid
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Infrastruktur
Handwerk
Vereinsgebäude
Jugendbetreuung
Kindergarten
Kindertagesstätte
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Grillplatz
Breitbandanschluss
Eisenbahnanschluss (10 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
ÖPNV (Sammeltaxi, Busnahverkehr)
im Nachbardorf Rothemühle:
Lebensmittelladen, Bäckerei, Metzgerei,
Getränkehandel, Tankstelle, Pflegeheim,
Grundschule, Arztpraxis, Reiten, Sportplatz, Sporthalle
Sehenswürdigkeiten
Baum-, Sträucher-, Heckenbestand
Ortskern mit Wartehäuschen
Brunnen und Grill
Kirche, Friedhof
Kriegerdenkmal
Kreuzweg
Altes Bauernhaus
Bronzerelief
Naturdenkmal: Buche
Gemeinschaftsleben
Schützenverein
Musikverein
Heimat- und Förderverein Katholische
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Wenden
Olpe
Nordrhein-Westfalen
Einwohner:
Gemarkung:
561
2,9 km2
bis 18 Jahre:
130
(männlich: 70 | weiblich: 60)
18 bis 65 Jahre:
354
(männlich: 180 | weiblich: 174)
über 65 Jahre:
77
(männlich: 31 | weiblich: 46)
Frauengemeinschaft
Traditionsmannschaft Fußball
Spendengruppe
Heider Kunstclub
Wasserbeschaffungsverband
Dorfjugendgemeinschaften
Chor
Messdiener
Jugendtanzgruppe
Bubis-Brass-Band
Sterbekasse
Waldgenossenschaft
Maibaum-Verein
Dorfkultur
Apfelköniginschießen
Adventsfenster
Bobbycar-Rennen
Dorfeinsätze
Dorfversammlung
Elisabethkaffee
Eselwanderungen
Familienwanderung
Fußball-Dorfturnier
Jahreskonzerte
Jugendtreff
Kindergartenfest
Kinderschützenfest
Krippenspiel
Maibaumsetzen und
Maifeier
Malworkshops
Nacht der Bäume
Neujahrsempfang
Nikolausfeier
Osterfeuer
Patronatsfest
Schützenball
Schützenfest
Seniorentreffen
Silvesterfete
Skatturnier
Sternsinger
Martinsumzug
Tunnelfete
Weihnachtsbaumverkauf
Waldfest
Wohltätigkeitskonzerte
Landschaftsbild
Das Dorf liegt an einer ausgeprägten
Hanglage und ist von Grünland und
Wald umgeben.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Dorfprofile 43
Einer Quelle für Familienforschung aus dem 18. Jahrhundert ist zu entnehmen, dass der Ort Heid bereits
im 10. Jahrhundert n. Chr. existiert haben muss. Zu jener Zeit soll der Stammvater des Geschlechts derer „von
Heydt“, Xaver von Heydt, eine Dame aus dem Fürstentum Berg geheiratet und sich im Ort Heid niedergelassen
haben.
Bis heute ist Heid ein junges Dorf geblieben, in dem es
sich gut leben lässt. Zu verdanken ist dieser Umstand
unter anderem einer hervorragenden Jugendarbeit. Einmal in der Woche können sich Kinder und Jugendliche
verschiedener Altersstufen im Dorfgemeinschaftshaus
treffen und dort gemeinsam ihre Freizeit verbringen.
Träger der Initiative ist der ortsansässige Schützenverein,
dessen Mitglieder auf eine offene Jugendarbeit setzen.
Um an den Treffen teilnehmen zu können, müssen die
Kinder und Jugendlichen keinem Verein angehören.
Musik liegt in der Luft ...
Viele Menschen in Heid begeistern sich für Musik. Der
örtliche Musikverein unterhält ein eigenes Jugendorchester. 44 Kinder und Jugendliche musizieren gemeinsam oder lassen sich in Gruppen oder im Einzelunterricht an den verschiedenen Instrumenten wie Trompete,
Klarinette, Tenorhorn, Xylophon oder Pauke ausbilden.
Höhepunkt ihres bisherigen Musikerlebens war im Mai
2013 die 100-Jahr-Feier des Heider Musikvereins mit
historischem Festzug und Konzerten mit über 1.000 Teilnehmern.
Dass die Heider Bürger ein großes Herz für die Armen
in dieser Welt haben, konnten in den vergangenen 20
Jahren viele Menschen in Entwicklungsländern erfah-
ren. Seit der Gründung der Spendengruppe Heid im Jahr
1990 wurden über 245.000 Euro gesammelt. Von dem
Geld wurden beispielsweise der Bau von Kindertagesstätten und Kinderheimen in Indien, Peru und Bolivien sowie Projekte in zwölf weiteren Ländern finanziell
unterstützt. Erlöse aus dem Weihnachtsbaumverkauf,
einem Bobbycar-Rennen und einem Skatturnier, die regelmäßig von der Spendengruppe organisiert werden,
fließen ebenfalls in die Projekte.
Kreuzweg lädt zur Besinnung ein
In Heids Ortsmitte sprießt viel Grün. Insgesamt sechs
Kilometer Buchenhecke und 175 Bäume mit einem Mindestdurchmesser von einem Meter wachsen im Ortsgebiet. Einige Bäume erwecken den Eindruck, als seien sie
gezielt als Haus- und Hofbaum gepflanzt worden. Kartensignaturen legen aber nahe, dass sich das Dorf – auch
entlang der Ausfallstraßen – in den vorhandenen Baumbestand „hineinentwickelt“ hat. Wegen der exponierten
Höhenlage ihres Dorfes nutzen die Bürger die Großbäume als Windfang und Windschutz.
In über 1.000 Arbeitsstunden schufen die Dorfbewohner
2011 einen Kreuzweg, der zur Besinnung und zum Gebet
einlädt. Der Weg unterscheidet sich deutlich von klassischen Kreuzwegen; hier wird die Leidensgeschichte Jesu
in Bildern mit zeit- und heimatbezogenen Motiven der
Region dargestellt. So sind auf den Bildern beispielsweise
das Krankenhaus in Olpe, das Amtsgericht und die Heider Kirche zu sehen.
44 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Nordrhein-Westfalen
Oberveischede
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Altenbetreuung
Gaststätte
Vereinsgebäude
Dorfgemeinschaftshalle
Schule
Jugendbetreuung
Kindergarten
Kindertagesstätte
Arzt
Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz, Kunstrasenplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Sportplatz
Sporthalle
Skilifte, Bikeparcours
Hotel, Pensionen, Ferienwohnungen
Autarke Wasserversorgung
Kläranlage
Breitbandanschluss (6 Mb)
Eisenbahnanschluss (7 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(10 km)
ÖPNV (Linienbus)
Sehenswürdigkeiten
Denkmalgeschütztes Vikariegebäude
Hof Meesters: historischer Bauernhof
Stadt:
Landkreis:
Land:
Olpe
Olpe
Nordrhein-Westfalen
Einwohner:
Gemarkung:
865
7,25 km2
bis 18 Jahre:
173
(männlich: 86 | weiblich: 87)
18 bis 65 Jahre:
554
(männlich: 292 | weiblich: 262)
über 65 Jahre:
138
(männlich: 62 | weiblich: 76)
Kapelle
Hohlwege
Relikte aus der Bergbautradition: z.B.
Rennöfen (Öfen zur Gewinnung von
Eisenerz), Stollengänge
Wanderweg „Veischeder Sonnenpfad“
Gemeinschaftsleben
Dorfgemeinschaft Oberveischede
Schützenverein
Sportverein mit Fußball und Breitensport
Männerchor
Elternverein
Katholische Frauengemeinschaft
Caritaskonferenz: Krankenbesuche und
Kinderbetreuung
Freiwillige Feuerwehr
Kolpingfamilie
Selbsthilfeverein „Wir für uns in
Oberveischede“
Karnevalsclub
Heimatfreunde
Landfrauen
Dorfjugend-Videoprojekt im Rahmen
der REGIONALE 2013
Redaktionsteam Dorfzeitung
Ausbildung Ersthelfer
Arbeitsgruppe Neue Medien
Wasserbeschaffungsverband
Jagdgenossenschaft
Forstbetriebsgemeinschaft
Theaterverein „Potthucken“
Krabbelgruppe
CDU-Ortsverband
Fanclub Fußball, Messdienergruppe
Patenschaften für öffentliche
Grünflächen
„Wilde Kids“ (Jugendgruppe)
Dorfkultur
Schützenfest, Sportfest
Karnevalsveranstaltungen
Waldfest, Dorffest
Frühjahrswanderung
Ausflüge der Königskompanie
Aufsetzen der Schützenfestfahne
„Sackfest“, Maibaumfest
Familienfeste der Vereine
Straßen- und Nachbarschaftsfeste
Chorkonzerte, Orgelkonzert
Neujahrssingen, Osterfeuer
Fastnachtssingen
Stammtische der Heimatfreunde
Erntedankfest
Kreuzweg-, Rosenkranz- und
Maiandachten
Wallfahrt nach Waldenburg
Lichterprozession
Fronleichnamsprozession
Sternsinger, Weihnachtsmarkt
Seniorennachmittage
Turnen für Frauen
Rückenschule für Männer
Tag der offenen Tür Pumpenhaus
Weltgebetstag
Arbeitseinsätze der Dorfgemeinschaft
Foto- und Filmabende
Landschaftsbild
Das Dorf ist eingebettet in eine
wasser- und waldreiche Mittelgebirgslandschaft und liegt 375 – 480 m über
NN.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 45
Oberveischede liegt im südlichen Sauerland, unweit der Talsperren Lister- und Biggesee. Namensgeber
ist der Veischedebach, der in Grevenbrück in die Lenne
mündet. Urkundlich erwähnt wird Oberveischede erstmals 1347 n. Chr. Ein 1941 gefundenes Handwerkszeug
aus Schiefer legt nahe, dass sich schon im Steinzeitalter
Menschen in der Umgebung von Oberveischede aufgehalten haben.
Mit einem schönen Brauch feiern die Oberveischeder
den Beginn des neuen Jahres: Etwa siebzig Männer – aufgeteilt in fünf Gruppen – gehen jährlich am Neujahrstag
durch das Dorf und bringen den Bürgern ein Ständchen.
Diese Tradition wird unter der Regie des Männerchores
„Liederkranz“ seit Jahrzehnten gepflegt und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.
Jugendliche dokumentieren ihr
Heimatdorf
Im Rahmen eines Filmprojekts der Südwestfalen-Agentur haben vier junge Menschen aus der Region im Alter
von 13 bis 24 Jahren mit professioneller Unterstützung
das Leben in ihrem Heimatdorf dokumentiert. Auch
Oberveischede war dabei. Die Initiatoren interessierte
besonders, wie die Jugendlichen ihre Heimat erleben,
was dort für sie getan wird und wo sie Verbesserungspotenzial sehen. Im vergangenen Jahr präsentierten die
jungen „Filmemacher auf Zeit“ ihre Werke einem großen
Publikum.
Um die Entwicklung ihres Dorfes voranzutreiben, gründeten die Oberveischeder vor über zehn Jahren den
Verein Dorfgemeinschaft Oberveischede (DGO). Der
Verein bündelt und koordiniert die Aktivitäten im Dorf
und organisiert seit 2004 die regelmäßige Teilnahme an
Dorfwettbewerben. Die dort errungenen Erfolge beflügeln und motivieren die Bürger bis heute, sich dauerhaft
für ihren Ort zu engagieren. Zu den Aufgaben der DGO
gehören auch die Pflege und der Erhalt von öffentlichen
Einrichtungen.
Der Ortsvorsteher organisiert regelmäßig Bürgerversammlungen, in denen jeder Dorfbewohner zu Wort
kommen kann. Hier werden neue Projekte vorgestellt
und abgestimmt. Fortschritte zu den Projekten, aber
auch sonstige wichtige Ereignisse im Ort stellen die Bürger auf der Internetseite www.oberveischede.de vor. Täglich wird dort durchschnittlich ein Artikel hochgeladen,
und mit über 8.000 Besuchern im Monat hat die Website
regen Zuspruch. Wer keinen Internetanschluss hat, kann
aktuelle Informationen oder Artikel in der Papierausgabe lesen, die regelmäßig am Schwarzen Brett im Dorfgemeinschaftshaus aushängt.
„Veischeder Sonnenpfad“ lockt
Wanderer an
Oberveischede ist ein Paradies für Wanderer. 2011 wurde
der „Veischeder Sonnenpfad“ offiziell eröffnet. Er erlaubt
auf insgesamt 36 Kilometern vielfältigen Wanderspaß.
Die Strecke führt meist auf unbefestigten Wegen oder
Trampelpfaden durch die Region. Sie lässt sich bequem
in zwei Tagesetappen bewältigen. Die Idee zu diesem
tourismusfördernden Projekt hatten Mitglieder der
„Gastronomie Veischede“. Zukunftsweisend ist der Ort
auch in anderer Hinsicht: Er bietet in insgesamt über
40 Betrieben mehr als 250 Beschäftigten Arbeit. Der eigene Wasserverband sichert zudem die Wasserversorgung
zum regional günstigsten Preis.
46 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Nordrhein-Westfalen
Thier
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Bäckerei-Verkaufswagen mit Milch,
Käse, Wurst
Hofladen/Metzgerei: Fleisch-, Wurstwaren, mietbarer Spanferkelgrill
Schäferei und Geflügelhof mit Direktvermarktung
Dorfladen (geplante Eröffnung:
November 2013), Handwerk
Gaststätte, Vereinsgebäude
Altenbetreuung, Dorfgemeinschaftshaus
Dorfzeitung, Bücherei
Jugendbetreuung/Jugendraum
Kindergarten, Kindertagesstätte
Feuerwehr, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof, Dorfplatz
Bolzplatz, Kinderspielplatz
Wanderparkplatz, Wanderwege, Grillplatz, Reiten, Boule-Platz, Kegelbahn
Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (50 Mb)
Eisenbahnanschluss (25 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(6 km)
ÖPNV (Bus, Schülertransport, Discobus)
Sehenswürdigkeiten
Historischer Dorfkern
Kirchhof, Priestergräber
Katholische Kirche
Holzgeschnitzer Hochaltar
Friedhof, Wegekreuze und Bildstöcke
„Alte Schule“ von 1872 (heute Behinderteneinrichtung und Jugendraum)
Streuobstwiese
Alte Mühle am Weiher
Fachwerkhäuser, Gedenkstätten aus dem
I. und II. Weltkrieg
Hansestadt:
Landkreis:
Land:
Wipperfürth
Oberbergischer Kreis
Nordrhein-Westfalen
Einwohner:
Gemarkung:
1.561
12,98 km2
bis 18 Jahre:
289
(männlich: 137 | weiblich: 152)
18 bis 65 Jahre:
981
(männlich: 495 | weiblich: 486)
über 65 Jahre:
291
(männlich: 131 | weiblich: 160)
Gemeinschaftsleben
Bürgerverein
Blasorchester
Freiwillige Feuerwehr
Katholische Frauengemeinschaft
Kirchenchor
Schützenbruderschaft
Sportverein
Förderverein Dorfgemeinschaft
„Noh Bieneen“ e.V. (nah beieinander) –
Wohnhaus für alternatives Wohnen für
Menschen mit Handicap
Katholische Kindertagesstätte
Dorfgemeinschaftshaus GmbH
Arbeitskreis Dorfladen
Ortsausschuss
Messdienergemeinschaft
Nachbarschaftshilfe
Tischmütter zur Kommunionsvorbereitung
„Morgenlob“ als Nachfolge der Schulmesse
„Kirche-Kaffee-Kommunikation“: junge
Frauen gestalten Andachten mit Kaffee
und Diskussion im Anschluss
Dorfkultur
Stiftungsfest Kirchenchor mit
Theateraufführung
Frauenkarneval
Schützenkarneval
Weltgebetstag
Frühjahrskonzert
Erst- und Jubelkommunion
Maibaum setzen
Familienwandertag
Fronleichnamsprozession
Pfarrfest
Sommerfest
Schützenfest
Spielenachmittag/Ferienspaßprogramm
Seniorennachmittage
Feuerwehrfest
Oktoberfest
Erntedankfest mit Umzug
Martinsumzug
Jahresausflug Thierer Frauen
Weihnachtsfeier und Aufstellen des
Weihnachtsbaums
Adventskaffee der Frauen
Nikolausfeier
Kinderkrippenfeier
Sternsinger
Karnevals- und Martinssingen
Secondhand-Basar
Frühjahrsputz im Dorf
Buchausstellung
Adventsbasar Noh Bieneen
Osterfeuer
Jubiläumsfeste
Helferfest
Gedenkfeier am Volkstrauertag
Straßenfest
Nachbarschaftsfeiern
Infoveranstaltungen
Obstbaumschnittkurse
Yogakurse
Landschaftsbild
Das Dorf liegt 270 m über NN und ist
eingebettet in eine hügelige Mittelgebirgslandschaft.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Wegeplan
Biotopkartierung
Regionalplan Köln
Landschaftsschutzgebiets-Verordnung
Wasserschutzrechtliche Festsetzung
(Trinkwasserschutzgebiet IIB/III)
Wanderwegenetz
Dorfprofile 47
Thier wird zum ersten Mal 1443 n. Chr. in einer Urkunde im Zusammenhang mit dem Kölner Apostelstift
erwähnt. Das Dorf ist eines von sieben Kirchdörfern, die
wie kleine Perlen an einer Kette um Wipperfürth aufgereiht sind. Zu dem Flächendorf Thier gehören heute
25 Weiler.
Bis weit ins vergangene Jahrhundert hinein prägte kleinbäuerliche Landwirtschaft den Ort und seine Umgebung.
Nachbarschaftshilfe war notwendig, um gemeinsam die
schwere Arbeit auf dem Feld und auf dem Hof meistern
zu können. Diese enge Verbundenheit der Menschen ist
bis heute charakteristisch für die lebendige, vertrauensvolle Dorfgemeinschaft. Bei öffentlichen oder privaten
Jubiläen schmücken Thierer Bürger beispielsweise die
jeweiligen Hauseingänge mit Girlanden, oder sie unterstützen sich gegenseitig bei der Ausrichtung der Feierlichkeiten. Auch ist es üblich, dass bei einem Todesfall die
Nachbarn des Verstorbenen den Sarg von der Friedhofskapelle zum Grab tragen.
Beim Ernteumzug ist das ganze Dorf
auf den Beinen
Ein Höhepunkt im Jahreskreislauf der Dorffeste ist der
Erntedankumzug. Zahlreiche Menschen ziehen am Erntedanktag festlich gekleidet mit geschmückten Handwagen, Schubkarren oder auf dem Fahrrad durch den Ort,
gefolgt von mit Blumen und Erntegut geschmückten
Traktoren und anderen Fahrzeugen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Um das Schützenfest, bei dem fast alle Thierer Bürger
fünf Tage lang auf den Beinen sind, gebührend feiern
zu können, gestaltete die Gemeinde den Wanderpark-
platz in der Dorfmitte um. Anstelle von immergrünen
Nadelbäumen schmückt jetzt eine Beetfläche den Platz,
auf dem mit Buchsbaumbüschen „Op d'r Thier“ (Auf der
Thier) geschrieben steht.
Ganz wichtig für die Dorfgemeinschaft ist auch der
Sportverein, dessen Mitglieder vor kurzem einen neuen
Kunstrasenplatz angelegt haben. 100.000 Euro haben die
Thierer dafür selbst aufgebracht, hinzu kamen hunderte
Arbeitsstunden, die ehrenamtlich erbracht wurden.
Neue Heimat für Menschen mit
Handicap
Als vor wenigen Jahren der Dorfladen im Ort schließen
musste, kamen die Thierer auf die Idee, in den ehemaligen Verkaufsräumen einen von der Dorfgemeinschaft
genossenschaftlich geführten „Tante-Emma-Laden“
entstehen zu lassen. Auch Menschen mit Handicap sollen dort arbeiten können. Zusätzlich wird das gesamte
Gebäude zu einem Treffpunkt samt Café für alle Bürger
ausgebaut.
Größter Arbeitgeber mit 55 Arbeitsplätzen im Ort ist
„Noh Bieneen e.V.“ (hochdeutsch: nah beieinander). Der
Verein leistet ambulante Eingliederungshilfe zum selbstständigen Wohnen und baute einen ehemaligen Bauernhof im Dorfkern zu einem barrierefreien Wohnhaus um,
das 22 jungen Menschen mit Handicap ein neues Zuhause bietet. Ziel ist es, ihnen ein selbstbestimmtes Leben
in ländlicher Umgebung zu ermöglichen. In Begleitung
ihrer Betreuer lernen die Bewohner, Verantwortung zu
übernehmen und sich um die im Haus lebenden Hunde,
Katzen und Kaninchen zu kümmern. Neben ihrer täglichen Arbeit in der Heimwerkstatt können sie auch kleinere Arbeiten rund um das Wohnhaus ausführen.
48 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Nordrhein-Westfalen
Vossenack
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei, Metzgerei
Getränkehandel
Tankstelle, Friseure, Steuerberater
Büro für Grafikdesign, Baufirmen:
Dachdecker, Zimmerei- und Elektrobetriebe, Schreinerei, Geschäfte mit
Kunstgewerbe, Geschenkartikeln,
Schulbedarf, Spielen und Büchern
Kfz-Werkstätten, Bus- und
Reiseunternehmen
Seniorenresidenz, Altenbetreuung
Vereinsgebäude, Gaststätte
Schulen, Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Arzt, Zahnarzt, Logopädin, Physiotherapeuten, Sport- und Schwimmhalle
Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen
Jugendwaldheim, Freibad, Lehrschwimmbecken der Grundschule
Street-Basketballkorb, Skaterbahn
Tennisplätze, Kletterpark, Freizeitanlage
Feuerwehr, Post
Gedenkstätten, Kirche
Friedhof, Ruhehain als Bestattungsform
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz, Wanderwege
Grillplatz, Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (16 Mb)
Eisenbahnanschluss (15 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(20 km)
ÖPNV (Bus)
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Hürtgenwald
Düren
Nordrhein-Westfalen
Einwohner:
Gemarkung:
2.503
27,84 km2
bis 18 Jahre:
441
(männlich: 221 | weiblich: 220)
18 bis 65 Jahre:
1.608
(männlich: 841 | weiblich: 767)
über 65 Jahre:
454
(männlich: 191 | weiblich: 263)
Sehenswürdigkeiten
Historische Häuser
Junkerhaus
Mestrenger-Mühle
Kremer-Mühle in Simonskall
Sühnekirche mit Fatima-Madonna
Kreuzigungsgruppe
Marienkapelle
Soldatenfriedhof
Windhund-Denkmal am Soldatenfriedhof
Sanitätsbunker aus dem Zweiten
Weltkrieg
Museum, Eifelbaum
Schaumeiler, Skulpturen
Bauerngolf, Höhenerlebnispfad
Geologischer Bodenlehrpfad
400 Mio. Jahre alter geol. Sattel
Gemeinschaftsleben
Deutsche Pfadfinderschaft
DRK Hürtgenwald
Eifelverein
ExArt-Musiktheater
Fußballverein
Freundeskreis Franziskusgymnasium
Förderverein Gemeinschaftsgrundschule
Karnevalsgesellschaft
Laienspielgruppe
Landfrauenvereinigung
Rollstuhlsportgruppe
Schützenbruderschaft
Tennisclub
Trommler- und Pfeifenkorps
Verkehrsverein
Volksmusikanten
Vereins- und Dorfgemeinschaft
Bogengemeinschaft
Förderverein Marienkapelle
Leprakreis
Chorgemeinschaft
Franziskuschor
Pfarrgemeinderat
Marionettentheater
Ökumenischer Frauenkreis
Dorfkultur
Kirmes und Schützenfest
Karneval, Johannisfeuer, Seniorentage
Sportwoche
Geführte Wanderungen
Verbandsfest, Trommler- und Pfeifenkorps, Missionsmarsch
Dorf- und Pfarrfeste, Theater, Kunstausstellungen, Konzerte in der Marienkapelle, Gedenkfeier am Volkstrauertag
Aufführungen, Marionettentheater
Klostertage
Musikalische Aufführungen
Kabarett, Konzert der Volksmusikanten
Wanderangebote, Maibaum aufstellen
Frühjahrsputzaktion der Vereine, Schulund Kindergartenfeste, Waffelessen im
Seniorenzentrum
Simonskaller Staffellauf
Sternsinger, Staudentausch
Bosselbachlauf
Kindergartenwaldtage
Geocoaching
Obstpressen, Tanzkurs
Erntedankfest
Mutter-Kind-Turnen
Oldtimer-Bergrennen
Kirmesplatzkonzert
Boulebahn in Simonskall
Landschaftsbild
Das Dorf liegt auf einem Höhenrücken
300 bis 566 m über NN in der Nähe der
Talsperre Rursee.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Landschaftsplan, Flächennutzungsplan
Bebauungspläne, Dorfleitbild
Gestaltungssatzung, Pflanz- und Gehölzliste, Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 49
Eingang in die Geschichtsbücher fand Vossenack als
Hofgut „Voyssnacken“, das der Herzog von Jülich 1472
n. Chr. dem Pfarrer von Kreuzaue, Johanne van Peyrne,
für 99 Jahre und einen Tag verpachtete und dies in einem
Vertrag festhielt. Die Anhöhe „Germeter“ – heute ein
Straßenzug in Vossenack – und der dort entspringende
Bosselbach wurden 1342 n. Chr. zum ersten Mal in einer
Urkunde erwähnt. Der Name Germeter leitet sich vom
lateinischen Wort „Carmetum“ ab und bezeichnet einen Hainbuchenwald. Auch heute umgeben und prägen
weitläufige Wälder und Flurhecken das Eifeldorf.
Im Zweiten Weltkrieg vollständig
zerstört
Im Winterhalbjahr 1944/45 traf die vernichtende Gewalt
des Zweiten Weltkriegs den Ort mit aller Macht. 12.000
amerikanische und deutsche Soldaten verloren dort ihr
Leben. Das Dorf wurde vollkommen zerstört und leidet
noch heute unter den Spätfolgen. So stehen im Ort keine historischen Gebäude, die aus der Vergangenheit erzählen könnten. In den Jahren des Aufbaus konnten die
Dorfplaner kaum Wert auf einen wohl überlegten und
einheitlichen Baustil legen, galt es doch schließlich vorrangig, den Überlebenden möglichst schnell wieder ein
Dach über dem Kopf zu geben.
Nichtsdestotrotz bietet Vossenack seinen Bewohnern
jede Menge Lebensqualität. Zahlreiche Einrichtungen
ermöglichen es ihnen, sich mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen. Junge Familien
wissen ihre Sprösslinge im Kindergarten und in einer of-
fenen Ganztagsschule mit freiwilligem Nachmittagsprogramm bestens aufgehoben. Im frisch renovierten und
erweiterten Seniorenzentrum „Geschwister-Louis-Haus“
haben insgesamt 75 pflegebedürftige Menschen eine
Heimat gefunden. Hier werden sie von professionell ausgebildeten Pflegern und Pflegerinnen liebevoll betreut
und versorgt. Seit 2004 gibt es zudem Einrichtungen für
„Betreutes Wohnen“ und eine bedarfsgerecht eingerichtete Demenzstation.
Schon vor 20 Jahren auf Windenergie
gesetzt
Die Bürger Vossenacks haben sich frühzeitig auf die Suche nach „alternativen Energien“ begeben. Bereits vor
zwanzig Jahren stellten sie in der Gemarkung das erste
Windkraftrad der Region auf. Heute werden vier Windkrafträder und 80 Photovoltaikanlagen privat betrieben
und genutzt.
Auch im Naturschutz sind die Vossenacker außerordentlich engagiert. Im Ortsteil Raffelsbrand beginnt ein
Bodenlehrpfad, der über die Bedeutung des Bodens als
Standort für Pflanzen und als Schadstofffilter, als Biotop
und Grundlage für eine nachhaltige Pflanzenproduktion
informiert. Ein Hochmoor, ein ehemaliger Sanitätsbunker sowie ein stillgelegtes Wasserwerk dienen heimischen Tierarten wie Fledermaus und Feuersalamander als Rückzugsgebiet. Vor zwei Jahren errichteten die
Vossenacker zudem einen Höhenerlebnispfad, der den
Wald zu einem Klassenzimmer zum Anfassen macht. Ein
Insektenhotel und zahlreiche Erlebnistafeln informieren
hier über den Lebensraum Wald.
50 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Rheinland-Pfalz
Großbundenbach
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei, Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Altenbetreuung, Generationenhaus
Gaststätte
Vereinsgebäude
Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Feuerwehr, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz, Kinderspielplatz
Wanderparkplatz, Wanderwege
Grillplatz
Reiten
Breitbandanschluss (50 Mb)
Eisenbahnanschluss (12 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(10 km)
ÖPNV (Bus, Sammeltaxi)
Sehenswürdigkeiten
Ev. Pfarrkirche St. Marien
Pfarrhaus mit Pfarrscheune
Heimatstube, Dorfbrunnen
Historischer Waschbrunnen
Genovevaquelle (keltische Kulturstätte)
Naturlehrpfad mit 25 Stationen
Wanderwegenetz
Mardellen (wassergefüllte Geländemulden), Biotope
Dreikant-, Vierkanthöfe
Burgruine
Anbindung an den Pfälzer Jakobsweg
Nord
Panoramablick über die Sickinger Höhe
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Großbundenbach
Südwestpfalz
Rheinland-Pfalz
Einwohner:
Gemarkung:
359
6,74 km2
bis 18 Jahre:
64
(männlich: 43 | weiblich: 21)
18 bis 65 Jahre:
220
(männlich: 116 | weiblich: 104)
über 65 Jahre:
75
(männlich: 33 | weiblich: 42)
Gemeinschaftsleben
Bauern- und Winzerverband
CDU-Ortsverband
SPD-Ortsverein
Freiwillige Feuerwehr mit
Förderverein
Förderverein Kindertagesstätte
Frauen-Gymnastikgruppe
Krankenpflegeverein
Landfrauenverein
Männergesangverein
Ortsverschönerungsverein
Seniorentreff
Verband der Reservisten der
Bundeswehr
Jugendtreff
Katholische Kirchengemeinde
Protestantische Kirchengemeinde
Dorfkultur
Brunnenfest, Sängerfest
Feuerwehrfest, Sommerfest der Kita
Erntedankfest
Tag des offenen Denkmals
Festival Euroklassik
Kulturkalender, Adventsfenster
Chorkonzerte, Apfelsaftpressen
Kräuterwanderungen
Kulturspaziergänge mit Walnussmenü
Kochen mit Kindern („Was der Garten
uns hergibt“)
Brotbackkurse
Müllsammlung/Umwelttag
Feuerwehrübungen
Kinderferienwoche
Ausstellungen von ortsansässigen
Künstlern
Baumschnitt- und Veredlungskurse
Holzkunstausstellung der alten
Gerichtsulme, Heimatstube
Frauenfrühstück, Kirchengemeinde
Seniorennachmittag, Seniorenausflüge
Kirchenausflüge
Volkstrauertag mit Kranzniederlegung
Pflanzentauschbörse
„Offenes Gartentor“
Bilderausstellung in der Kirche
Kindergottesdienste
Bibelwoche, Vorträge
Landschaftsbild
Das Dorf liegt 399 m über NN auf der
Sickinger Höhe.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan
Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 51
Erstmals Eingang in die Annalen fand Großbundenbach im Jahr 1177 n. Chr., als Graf Ludwig der
Ältere seinen Hof in „Buntenbach“ dem Kloster
Wörschweiler übergab und die Übergabe urkundlich
festgehalten wurde. Ein viel genutzter Pilgerpfad verbindet heute das ehemalige Kloster mit dem Ort.
Besonders stolz sind die Großbundenbacher auf ihre
Kindertagesstätte, die sie zusammen mit der Nachbargemeinde Kleinbundenbach führen. In der Kita werden
37 Kinder im Alter von 8 Wochen bis 10 Jahren ganzoder halbtägig betreut. Die Betreuerinnen und Betreuer
helfen in Absprache mit den Lehrern der zuständigen
Grundschule im Nachbarort bei den täglichen Hausaufgaben. Einmal im Jahr lädt die Kirchengemeinde die
Kinder zu einer Ferienwoche ein. Spielerisch und am
praktischen Beispiel erhalten sie hier Einblicke in das
Leben der einheimischen Vögel und die Besonderheiten
der Bäume, Sträucher und Blumen.
Walnussfest lockt Tausende Besucher an
In der Gemarkung von Großbundenbach stehen mehr
als 140 Wallnussbäume. Auch im Dorf selbst prägen
zahlreiche dieser Bäume das Bild. Sie waren der Auslöser
für das inzwischen überregional bekannte Walnussfest,
das die Großbundenbacher jedes Jahr als „Tag des offenen Dorfes“ feiern. Dazu öffnen sie die Tore ihrer Höfe
und Wohngebäude und bieten Kultur und Kulinarisches
rund um die Walnuss an. Mittlerweile lassen sich dabei
mehr als 3.000 Tagesgäste Köstlichkeiten wie WalnussSpätzle, Tagliatelle mit Nuss-Mascarpone-Sauce, LammGemüse-Spieße mit Nussdip oder Babypute mit Aprikosen-Walnuss-Sauce schmecken.
Großbundenbach ist von zahlreichen Streuobstwiesen
umgeben, auf denen die für die Region typischen Apfelbäume wachsen. Deren Obst wurde schon in den 20er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einer Kelterei
zu Saft verarbeitet. Im Zweiten Weltkrieg fiel die Kelterei
den Kriegshandlungen zum Opfer und wurde dabei vollends zerstört. Mitglieder des Ortsverschönerungsvereins
haben die Tradition des Saftkelterns wieder aufgegriffen
und vor wenigen Jahren eine mobile Saftpresse gekauft,
die von vielen Bürgern im Ort genutzt wird.
Neues Leben für alte Gerichtsulme
Die Grafen von Bundenbach regierten das Dorf über
viele Jahre hinweg und sprachen bei Streitigkeiten und
anderen Anlässen Recht. Dieses Recht wurde in Großbundenbach unter einer Gerichtsulme verkündet. In den
1980er Jahren fiel die 516 Jahre alte Ulme krankheitsbedingt einem Sturm zum Opfer. Der Hauptstamm der
Zeitzeugin lag lange Jahre vergessen im Vorgarten des alten Schulhauses, bis die Großbundenbacher beschlossen,
daraus etwas Bleibendes für Gegenwart und Zukunft zu
gestalten. Für das Projekt gewannen sie einen renommierten Holzkünstler, der aus dem alten Stamm sakrale
und weltliche Kunstobjekte schuf. Eine besonders ansprechende Christusfigur schmückt die Auferstehungshalle am Friedhof.
52 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Rheinland-Pfalz
Kerpen
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei
Handwerk
Markt
Altenbetreuung
Gaststätte
Vereinsgebäude
Jugendbetreuung
Gemeindeverwaltung
Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Tennisplätze
Freizeitanlage mit Rollschuhbahn und
Minigolfanlage
Jugendhaus mit Zeltplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Sportplatz
Angelweiher
Breitbandanschluss (50 kb)
ÖPNV (Bus, 3 Haltestellen)
Sehenswürdigkeiten
Burg Kerpen
Stausee mit Freizeitangebot
Historischer Ortskern
Burgkapelle
Fritz-von-Wille-Denkmal
Marienkapellchen
Pranger
Wegekreuze
Verbandsgemeinde:
Landkreis:
Land:
Hillesheim
Vulkaneifel
Rheinland-Pfalz
Einwohner:
Gemarkung:
406
8,22 km2
bis 18 Jahre:
83
(männlich: 42 | weiblich: 41)
18 bis 65 Jahre:
231
(männlich: 114 | weiblich: 117)
über 65 Jahre:
92
(männlich: 39 | weiblich: 53)
Kalkmagertrockenrasen
Orchideenstandort
Geopfad Alter Steinbruch
Gemeinschaftsleben
Kinder- und Jugendgruppe
Musikgruppe
Seniorengruppe
Frauengemeinschaft
Chorgemeinschaft
Tennis- und Ballspielclub
Freiwillige Feuerwehr
Angelverein
Interessengemeinschaft Karneval
Dorfkultur
Bauern- und Handwerkermarkt
Weihnachtsmarkt
Dorfkirmes
Musikevents im „Kleinen Landcafé“
Krimi- und Gruselnacht
Dorfführungen mit der Turmwächterin
Klepperkinder (Kinder gehen an Karfreitag und Karsamstag mit Klappern
durchs Dorf und ersetzen die Kirchenglocken)
Ortspartnerschaften
Kontakte zu Herzog von Arenberg
Konzerte der Chorgemeinschaft
Landschaftsbild
Das Dorf liegt im Tal des Rudersbaches
etwa 430 m über NN.
Dorfform
Haufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Energiekonzept
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Pflanz- und Gehölzliste, Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 53
Kerpen ist Teil der Verbandsgemeinde Hillesheim
und gehört zum Landkreis Vulkaneifel. Hoch über dem
im Rudersbachtal gelegenen Ort thront eine mittelalterliche Burganlage. Burg und Ort werden in einer Urkunde
des Prümer Klosters erstmalig 1136 erwähnt. Archäologische Funde belegen, dass schon in den Jahren 600 bis
400 v. Chr. Menschen in der Hillesheimer Kalkmulde
gesiedelt haben.
Kerpen hat eine lebendige Dorfgemeinschaft. Um ihre
Wünsche und Ideen zu verwirklichen, krempeln die Bürger ohne zu zögern die Ärmel hoch und machen sich ans
Werk. So errichteten die Jugendlichen innerhalb von vier
Jahren auf dem Freizeitgelände ein Jugendhaus und damit einen Ort, an dem sie sich auch bei Wind und Wetter
treffen können. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei
von Eltern und Großeltern, die beim Bau ihrer eigenen
Häuser bereits jede Menge handwerkliche Erfahrungen
sammeln konnten. Zuvor hatten die jungen Bauherren
im Ort um Geldspenden und Baumaterial geworben. Für
ihr vorbildliches ehrenamtliches Engagement verlieh
ihnen die Landesregierung Rheinland-Pfalz einen mit
3.000 Euro dotierten Jugendpreis.
zur Hand und sammeln fallende Laubblätter ein. Außerdem kontrollieren sie regelmäßig die in der Umgebung stehenden Ruhebänke und reparieren altgediente
Exemplare. Bei der ersten derartigen Aktion vor wenigen
Jahren erstellten sie ein Kataster, in dem nun alle zuvor
nummerierten Bänke eingetragen sind.
Senioren greifen zu Rechen, Schaufel
und Blasebalg
Beliebtes Ziel für Geologen und
Fossilien-Sammler
Das Jugendhaus wird heute vielfältig genutzt. Neben der
jungen Generation treffen sich hier beispielsweise Mütter mit Kindern im Alter von sechs Monaten bis zehn
Jahren, um gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten, zu spielen und sich auszutauschen.
Kerpen ist ein grünes Dorf. Prächtige Baumalleen säumen die Durchgangsstraßen. In der Feldmark stehen auf
insgesamt 3,8 Kilometern Länge ehemalige Windschutzhecken, die mit Obstbäumen und geschützten Gehölzen
versetzt sind. Vögel, kleine Säugetiere und Insekten finden dort ideale Lebensbedingungen.
Da die Finanzen in Kerpen nicht gerade üppig sprudeln,
greifen Kerpener Bürger auch an anderer Stelle regelmäßig zur Selbsthilfe. Mitglieder einer Seniorenarbeitsgruppe nehmen bei Bedarf Rechen, Schaufel und Blasebalg
Wegen seiner erdgeschichtlichen Einordnung ins Zeitalter Mittel-Devon ist Kerpen zudem ein beliebtes Ziel für
Geologen und Sammler von Fossilien. Der Ort ist Ausgangspunkt eines 125 Kilometer langen geologischen
Lehr- und Wanderpfades. Dieser ist so ausgelegt, dass
Besucher auch ohne geologische Kenntnisse die wechselvolle Erdgeschichte nachvollziehen und unmittelbar
erleben können.
Der ortsansässige Angelsportverein hat gemeinsam mit
jungen Leuten über 100 Nistkästen gebaut und in der
Kerpener Feldflur sowie rings um den Stausee am Ortsrand ausgebracht. Die Kästen werden regelmäßig kontrolliert. Außerdem hat der Verein eine Patenschaft für
den Rudersbach übernommen und kümmert sich dort
intensiv um den Biotopschutz. Alljährlich vermittelt er
interessierten Jugendlichen in einem Zeltlager Spannendes und Wissenswertes zu Fischerei und Naturschutz.
54 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Rheinland-Pfalz
Ottersheim
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Bäckerei, Metzgerei
Getränkehandel, Handwerk
Hofläden, Brauerei, Eisdiele
Gaststätten, Vereinsgebäude
Alten- und Jugendbetreuung
Kindergarten, Kindertagesstätte
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Arzt, Feuerwehr
Post, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplatz, Wanderparkplatz
Wanderwege, Grillplatz, Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Breitbandanschluss (768 kb
bis über 16 Mb)
Eisenbahnanschluss (5 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(5 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Rathaus, Fachwerkhäuser
Techn. Denkmal Teilungswehr
Oldtimerscheune mit historischer
Schmiede, Heimatmuseum
Kirchen, Friedhofskreuz
Kreuz im Kirchgarten
Flurkapelle, Feldkreuze
Statue Heiliger Konrad
Altes Schulhaus
Bachweg entlang des Brühlgrabens
Weihnachtsbeleuchtung
Gemeinschaftsleben
Akkordeonorchester
Angelsportverein, Bärenbouler
Verein, Bären-Brüder Ottersheim
Verein Bären-Club Ottersheim
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Ottersheim
Germersheim
Rheinland-Pfalz
Einwohner:
Gemarkung:
1.847
7,89 km2
bis 18 Jahre:
325
(männlich: 165 | weiblich: 160)
18 bis 65 Jahre:
1.238
(männlich: 628 | weiblich: 610)
über 65 Jahre:
284
(männlich: 123 | weiblich: 161)
Förderverein St. Florian
Förderverein Grundschule
Förderverein Oldtimerfreunde
Turnverein, IG Queichwiesen
Katholische Frauengemeinschaft
Katholischer Kirchenchor
Kegelclub, Kinder- und Jugendchor
Kulturkreis
Motorradfreunde
Männergesangverein, Musikverein
NABU
Pfälzer Bauern- und Winzerschaft
Tabakbauverein
Protestantischer Kirchenchor
Sportclub Ottersheim
Verein „Bei-de-Mama-Wohner“
Tennisclub
Schwarzwurzel-Ensemble
Landfrauen
Krabbelgruppen
Dorfkultur
Insgesamt 130 Veranstaltungen im Jahr,
darunter:
Weihnachtsfeiern
Jahresbeginn- und -abschlussfeiern
Ausflüge, Wandertage
Radtouren
Motorradausflüge, Oldtimerausfahrten
Grillfeste
Familienausflüge
Fischessen, Hähnchenessen, Schlachtfeste, Oktobärfest
Seniorentag
Vereinsball für Jedermann
Sommernachtsfest, Ibiza-Party
Offenes Singen, Halloween-Party
Adventsspiel, Adventskonzert
Weihnachtsliedersingen
Turngala
Angelturniere
Beachhandball-Meisterschaft
Tennismeisterschaften
Bundesjugendspiele
Flutlichtturnier Tennis
Boule-Turnier, Federweißercup
Fidele Musikstunde, Bärenfastnacht
Rosenmontagsumzug
Johannis-Feuer, Laurentius, Würzwisch
Kirchweih, Brotsegnung Hubertusmesse
Martinsumzug, Martinusmarkt, Osterbrunnen-Schmücken, Oldtimertreffen
Vernissagen, Autorenlesungen
Landschaftsbild
Das Dorf liegt eingebettet in Queichwiesen und Weinbergen, in der Nähe
von Landau (Pfalz).
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Gewässerplan
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 55
Ottersheim bei Landau wurde erstmals in einer
Schenkungsurkunde als „Udomarsheim marca“ im Jahr
768 n. Chr. erwähnt. Seit fast 700 Jahren führt es den
heute gültigen Namen Ottersheim. Der Ort hat eine
bewegte Geschichte hinter sich und wechselte mehrfach die Staatszugehörigkeit. Lange Zeit war Ottersheim
durch die Landwirtschaft geprägt, hat sich jedoch nach
und nach zu einem Wohndorf entwickelt.
Oldtimerfreunde vermitteln
traditionelle Handwerke
In Ottersheim ist immer etwas los: Nicht weniger als 130
Termine – von Vereinsfeiern über Bälle und Sportturniere bis zu Konzerten, Lesungen und Vernissagen – finden
sich im Veranstaltungskalender des Ortes, den die Mitglieder des Kulturkreises einmal jährlich herausgeben.
Trotz der Vielzahl musste sich dabei noch kein Veranstalter über mangelnden Zuspruch beklagen. Neben dem
„Feste feiern“ haben sich die Ottersheimer der Pflege des
Brauchtums verschrieben. Mitglieder der „Oldtimerfreunde“ restaurieren nicht nur alte Traktoren, sondern
pflegen traditionelle Erntemethoden und Handwerkskünste. Um ihre Exponate und die alten Techniken
ansprechend zu präsentieren und den Besuchern stilgerecht zu vermitteln, bauten sie 2005 eine „Oldtimerscheune“. Inzwischen sind dort nicht nur alte Traktoren
zu Hause, auch ein Heimatmuseum mit Schmiede und
Backstube hält Schritt für Schritt Einzug.
Mit bemerkenswertem Engagement machten sich die
Bürger Ottersheims zudem 2010 daran, dem Bühlgraben,
der den Ort durchzieht, dessen ursprüngliches Flussbett
zurückzugeben. Hierfür kaufte die Gemeinde insgesamt
über 10.000 Quadratmeter Uferflächen von den jeweiligen Hausbesitzern auf, nahm den künstlichen Flusslauf
zurück, pflanzte Bäume und Sträucher und schuf so eine
Grüne Lunge im Ort, die nicht nur Sauerstoff liefert, sondern den Dorfbewohnern auch als Quelle der Ruhe und
Entspannung dient.
Jahrhundertealte Bewässerungstechnik
bleibt erhalten
Ein großer Teil der Gemarkung ist geprägt von Wiesen
und der Queich, die im Südteil des Pfälzerwaldes entspringt. Der 1996 gegründeten Interessengemeinschaft
Queichwiesen ist es gelungen, Landwirte, Naturschützer
und Kommunen zu überzeugen, die seit 500 Jahren praktizierte „künstliche“ Wiesenbewässerung der Queichwiesen fortzuführen. Dazu wird die Queich im Frühjahr und
Sommer an insgesamt sechs Tagen im Jahr an mehreren
Stellen angestaut und das Wasser über Bewässerungskanäle in die Wiesen geleitet. Die Bewässerung sichert
einerseits den Landwirten gute Heuernten, andererseits
bieten die Queichwiesen Tieren, die auf Feuchtigkeit angewiesen sind, ideale Lebensbedingungen. Stolzer Botschafter dieser Natur erhaltenden Bewirtschaftungsart
ist der Weißstorch, der – nachdem er zuvor über 40 Jahre
lang verschwunden war – seit 2001 in der Ottersheimer
Gemarkung wieder eine Heimat gefunden hat.
56 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Saarland
Gerlfangen
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittel-/Dorfladen
Bäckerei, Höfe mit Selbstvermarktung
Schlachterei/Metzgerei
Getränkehandel
Handwerk
Kreissparkasse
Bauernläden, Hof mit Bioladen
Schnapsbrennerei
Mobiles Sägewerk
Fußpflege
Altenbetreuung
Generationenhaus
Gaststätten, Vereinsgebäude
Kindergarten, Kindertagesstätte
Feuerwehr, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Grillplatz
Reiten
Sportplatz, Sporthalle
Eisenbahnanschluss (6 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(10 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Dorf- und Wegekreuze
Kreuzigungsgruppe aus Sandstein
Historisches Bauernhaus mit
bewohntem Museum
„Grenzsteine“ in Erinnerung an
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Rehlingen-Siersburg
Saarlouis
Saarland
Einwohner:
Gemarkung:
765
4,319 km2
bis 18 Jahre:
70
(männlich: 28 | weiblich: 42)
18 bis 65 Jahre:
497
(männlich: 263 | weiblich: 234)
über 65 Jahre:
198
(männlich: 84 | weiblich: 114)
verschiedene Ortsnamen
Mariengrotte
Behindertengerechter Cottage-Garten
Schnaps-Schaubrennerei
Milchhäuschen
Malatelier, Steinmetzatelier
Kriegerdenkmal
Historischer Dorfbrunnen
Brunnen am alten Pfarrhaus
Lothringer Bauernhäuser
Lernort Natur mit Insektenhotel
Geländekurs für akrobatische
Mountainbiker
Gemeinschaftsleben
Sportverein mit Jugendmannschaften
Musikverein
Katholischer Kinderchor
Rentner- und Pensionärsverein
Seniorenchor
Tischtennisgemeinschaft
Jugendtreff
Förderverein Naturparkdorf
Bürgerverein „Miteinander und
Füreinander“
Bike-Club
FC Solid Gold
Freiwillige Feuerwehr
Vereinsgemeinschaft
Jagdgenossenschaft
Kindertanzgruppe
Yoga-Frauengruppe
Frauensportgruppe
Mutter-Kind-Turnen
Dorfkultur
Quetschen-Kirmes
Weihnachtsmarkt
Rosenmontagsumzug
Geführte Wanderungen
Waldfest, Sportwerbetage
Tag der offenen Tür der Feuerwehr
Bärlauchtage
Tag der offenen Gärten
Martinsumzug, Maibaum aufstellen
Fete in den Mai
Seniorennachmittag mit Ehrung
Kelterfest, Dorffest, Konzerte
Kulinarischer Dorfspaziergang
Kinderturnen, Zirkusprojekt
Schnupperprobe Musikverein
Kindermaskenball
Freundschaftslauf für Jedermann
Bücherei, Französisch-Deutsche Jugendbegegnungen
Bauernhof zum Anfassen
Erntedankfest
Friedensprojekt mit Jugendlichen
Hirtenfeuer, Sternsinger
Volkstrauertag mit Prozession
Seniorenkaffee mit PC-Kurs
Infoveranstaltungen zur Suchtprävention, Aids etc.
Dorfdisco
Landschaftsbild
Das Dorf liegt auf einer Höhe von
356 m über NN und ist von Streuobstwiesen umgeben.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne, Dorfleitbild
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Konzept zur Gestaltung der Ortseingänge
Dorfprofile 57
Gerlfangen liegt an der Grenze zu Frankreich. Im
Verlauf seiner wechselvollen Geschichte änderte sich der
Ortsname nicht weniger als zehn Mal. Erstmals wird die
Pfarrei Gerlfangen im Jahr 952 n. Chr. unter dem damaligen Namen „Herleuninga“ in einer Urkunde erwähnt.
Lange Zeit prägte eine doppelseitig bebaute Hauptstraße mit abzweigenden Nebenstraßen und Gässchen das
Ortsbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten geschlossene Neubaugebiete die Ortsstruktur. In der jüngeren Zeit wandelte sich das Dorf von einem Bauern- und
Handwerkerdorf in eine aktive Wohngemeinde.
Grundschule wird zum
Mehrgenerationenhaus
Im Jahr 2005 musste die Gemeinde – finanzpolitisch begründet – hinnehmen, dass die Grundschule geschlossen wurde. Die Bürger ließen es dabei jedoch nicht
bewenden, sondern krempelten die Ärmel hoch und
bauten das nun nicht mehr genutzte Gebäude kurzerhand zum Gerlfanger Dorfhaus um. So entstand ein
modernes Mehrgenerationenhaus, von den Bewohnern
„Schäslong“ genannt, das Alt und Jung ermöglicht, ihren
vielfältigen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Im Keller
haben die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr und der
Jugendfeuerwehr ein Domizil gefunden. Das Dachgeschoss wurde so gestaltet, dass Musikverein und Seniorenchor dort nach Herzenslust proben können. In den
ehemaligen Klassenzimmern inspirieren Stellwände
voller Bücher Leseratten zum Schmökern. Einzug halten
sollen noch ein Café als Treffpunkt für Menschen jeden
Alters sowie ein Bürgerbüro, in dem Hilfsangebote vermittelt werden.
Skulpturen verbinden über Grenzen
hinweg
Der geschichtlichen und örtlichen Nähe zu Frankreich
geschuldet, haben die Gerlfanger einen ausgesprochenen
Sinn für Zweisprachigkeit. In einem speziellen Kinderhaus betreuen Angestellte der Arbeiterwohlfahrt insgesamt 38 Kleinkinder ab 18 Monaten und unterhalten
sich mit ihnen auf Deutsch und Französisch. Darüber
hinaus pflegt die Gemeinde gute Beziehungen zu den
französischen Nachbargemeinden. So luden ein deutscher und ein französischer Künstler anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Elysée-Vertrag“ Jugendliche aus beiden
Ländern ein, zwei Skulpturen aus gelbem und rotem
Sandstein zu modellieren. Die zwei Meter hohen Figuren
wurden diesseits und jenseits der Landesgrenze aufgestellt und sollen die enge Verbundenheit der ehemals
verfeindeten Nationen symbolisieren.
2003 ernannte der „Naturpark Saar Hunsrück“ Gerlfangen zum Naturparkdorf. Der äußerst aktive Förderverein
pflegt das gut ausgebaute Wanderwegenetz, das bis ins
Lothringer Land hinein reicht. An den vom Verein geförderten „Bärlauchtagen“ können Besucher mit Bärlauch
zubereitete Köstlichkeiten verzehren und Wissenswertes
über die im Wald weit verbreitete Würzpflanze erfahren.
Stolz sind die Gerlfangener auch auf eine weitere Spezialität, nämlich ihren Schnaps aus Echter Mispel. Die
kleine braune, dem Apfel etwas ähnliche Frucht, die erst
genießbar wird, wenn sie Frost abbekommen hat, ist in
der Gegend reichlich zu finden.
58 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Sachsen
Rammenau
Ausgezeichnet mit der
Goldmedaille
Betriebe
Industrie
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittelladen, Bäckerei
Schlachterei, Getränkehandel
Handwerk, Markt, Gaststätten
Altenbetreuung, Vereinsgebäude
Kindertagesstätte, Jugendbetreuung
Gemeinde-/Ortsverwaltung, Feuerwehr, Post, Gedenkstätten, Kirchen
Pfarrheime, Kapelle, Friedhof, Dorfplatz, Bolzplatz, Kinderspielplatz,
Wanderparkplatz, Wanderwege
Sportplatz, Sporthalle
Freizeitzentrum, Sauna, Fitness
Bowling, Squash, Tennishalle
Bibliothek
Medizinische Versorgung in Bischofswerda (4 km)
Breitbandanschluss (50 Mb)
Eisenbahnanschluss (6 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Landbarockanlage „Barockschloss
Rammenau“ mit Gedenkstätte für den
Dichter Johann Gottlieb Fichte
Fichtedenkmal an der Fichtestraße und
im Garten des Schlosses
Umgebindehaus „Alte Schmiede“ mit
Blockstube
„Altes Gefängnis“ mit Ausstellung
Schauschmiede
Schaubienenstand
Lehrpfad zum Ortsbild und Schautafel
zur Natur
Brettmühle am Oberteich
Dreiseithof, restaurierte denkmalgeschützte Bauernhäuser
Kriegerdenkmal Erster und Zweiter
Weltkrieg
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Rammenau
Bautzen
Sachsen
Einwohner:
Gemarkung:
1.483
19,0 km2
bis 18 Jahre:
243
(männlich: 121 | weiblich: 122)
18 bis 65 Jahre:
897
(männlich: 463 | weiblich: 434)
über 65 Jahre:
343
(männlich: 188 | weiblich: 155)
Gemeinschaftsleben
Sportverein 1910 Edelweiß
Judo- und Sportverein 1985
Gemischter Chor
Jugendclub Bauwagen Rammenau
Volkssolidarität Ortsgruppe
Faschingsverein
Gartensparte „Am Schloss Rammenau“
Wanderfreunde
Frauen 40+
Tennisclub
Projekt „Begleitung von Anfang an –
Unterstützung für Menschen mit
Demenz“
Dorfkultur
Schlossrundfahrt der Pferdegespanne
Internationale Leinentage
Fischerfest
Tanz in den Mai
Rentnergeburtstagsfeier
Neugeborenenempfang
Rentnerweihnachtsfeier
Faschingsveranstaltungen
Hobbyschau
Gewerbeschau
Kabarettveranstaltungen
Neujahrsempfang der Gewerbetreibenden
Weihnachten an der Schmiede
Nikolausfest
Konzertveranstaltungen im Barockschloss
Kirchgemeindefest
Frühjahrs- und Herbstwanderung
Vorträge, Lesungen
Bastelangebote
Ortsführungen für Touristen und Schulklassen
Kindergartenfest
Sport- und Familienfest
Chortreffen
Frauentagsveranstaltung
Muttertagsveranstaltung
Singen und Spielen für Rammenauer
und ihre Gäste
Landschaftsbild
Rammenau ist eingebettet in das Hügelland des Landschaftsschutzgebiets Westlausitz und von Grünflächen, Wäldern,
Teichen und Auen umgeben.
Dorfform
Hagen-, Marsch-, Waldhufendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Wegeplan
Gewässerplan
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Tourismuskonzeption 1996/2004
Radwegenetz Westlausitz 2012
Entwicklungsstudie
Dorfprofile 59
Das erste noch vorhandene Dokument, das den Ort
„Ramnow“ erwähnt, stammt aus dem Jahr 1228. Gegründet wurde der Ort aber vermutlich um 1150. Mit
der Errichtung des Barockschlosses auf dem ehemaligen
Rittergut Rammenau entsteht in den 1720/1730er Jahren
ein Gebäude, das immer eng mit den Geschicken des Ortes verknüpft bleiben wird. So verdankt Johann Gottlieb
Fichte, der 1762 geborene Philosoph und wohl berühmteste Sohn Rammenaus, seine Laufbahn der Förderung
durch den damaligen Schlossherrn. Heute zieht das
mittlerweile in den Besitz des Landes Sachsen übergegangene Schloss mit seinen zahlreichen Konzerten und
Veranstaltungen – etwa den Oberlausitzer Leinentagen –
jährlich Tausende Besucher an.
Kultur und Natur als Besuchermagnete
Schon früh hat die Gemeinde das Potenzial des Tourismus’ erkannt und hierfür Konzepte entwickelt. Als
Ergebnis können sich die Gäste von Nah und Fern über
hervorragend sanierte Gebäude wie das „Alte Gefängnis“,
die „Heimatstube“ oder die „Alte Schmiede“ freuen. Hier
erhalten sie spannende Einblicke in die Geschichte des
Ortes und können alte Handwerkstechniken und -geräte
hautnah erleben. Die Schmiede beherbergt zugleich die
Touristen-Information, in der die Gäste neben Auskünften zu kulturellen Veranstaltungen und Übernachtungsmöglichkeiten erfahren, wo die schönsten Rad- und
Wanderwege liegen und an welchem der zahlreichen
Teiche die Chancen am besten stehen, einen Fischotter zu Gesicht bekommen. Die vielfältigen Hecken und
ausgedehnten Obstbaumalleen, die Naturdenkmäler und
Biotope, denen sie bei ihren Spaziergängen begegnen,
werden in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband mit viel Liebe und Engagement gestaltet und
gepflegt.
Neben Tourismus und Landwirtschaft stärken Handwerk
und Gewerbe die Wirtschaftskraft des Ortes. Um dieses
Potenzial zu halten und den Betrieben zugleich die Möglichkeit zum Wachsen zu geben, wurde am Ortsrand, mit
guter Anbindung zur Autobahn und Bundesstraße, ein
kleines Gewerbegebiet ausgewiesen. Durch die weitsichtige Unterstützung der kleinen und mittelständischen
Unternehmen ist es der Gemeinde gelungen, fast 400
Rammenauerinnen und Rammenauern einen Arbeitsplatz zu bieten.
Partnerschaften sichern Lebensqualität
für Jung und Alt
Nach einer umfangreichen Modernisierung kann der
Rammenauer Kindergarten nun auch die Betreuung für
Kinder ab 12 Monaten anbieten. Die etwas Größeren finden im ausgedehnten Außengelände jede Menge Möglichkeiten zum Spielen und Toben. Eine speziell geschulte Erzieherin verbringt mit den Kindern regelmäßig
einen Tag im Wald und weckt so von klein auf das Verständnis für Umwelt und Natur. Die Partnerschaft mit
dem Barockschloss sorgt zudem dafür, dass die Kleinen
spielerisch an Kultur herangeführt werden. Und in der
Schlossküche lernen sie mit großer Begeisterung, wie leckere und zugleich gesunde Gerichte zubereitet werden.
Neben der Förderung der Jüngsten liegt das Augenmerk
der Gemeinde darauf, älter werdenden Menschen und
Menschen mit Beeinträchtigungen den Alltag zu erleichtern und ihnen zu ermöglichen, lange im Dorf zu
verweilen. Hierfür bietet sie Informationsveranstaltungen, Beratungstermine und Begleitung an. Mit der Alzheimergesellschaft Sachsen baut Rammenau zurzeit das
Pilotprojekt „Begleitung von Anfang an – Unterstützung
von Menschen mit Demenz“ auf.
60 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Sachsen-Anhalt
Steutz
Ausgezeichnet mit der
Silbermedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittelladen
Bäckerei
Mobile Versorgung mit Fleisch- und
Wurstwaren
Getränkehandel
Handwerk
Hobbyimkerei
Gaststätte
Vereinsgebäude
Schule
Kindergarten
Kindertagesstätte
Jugendbetreuung
Landjugendheim
Bibliothek
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Wanderwege
Elbradweg R2
Lutherweg
Elbfähre Steutz-Aken (Gierfähre)
Grillplatz
Sportplatz
Sporthalle
Eisenbahnanschluss (10 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(25 km)
ÖPNV (Schulbus, Rufbus, Linienbus)
Stadt:
Landkreis:
Land:
Zerbst/Anhalt
Anhalt-Bitterfeld
Sachsen-Anhalt
Einwohner:
Gemarkung:
627
21,0 km2
bis 18 Jahre:
84
(männlich: 44 | weiblich: 40)
18 bis 65 Jahre:
395
(männlich: 203 | weiblich: 192)
über 65 Jahre:
148
(männlich: 64 | weiblich: 84)
Sehenswürdigkeiten
Kirche
Bürgerhaus (Altes Gutshaus)
Schauschmiede mit historischer Schuhmacherwerkstatt, Dorfmuseum
Tante-Emma-Laden
Pumpenhaus
Alte Fuhrwerkswaage
Ehemalige Mühle
Vierseithöfe
Bismarckstein
Kriegerdenkmäler
Gedenktafel der Gefallenen des Weltkrieges
Steinkreis
Eigene Dorftracht
Straußenfarm
Streuobstwiese
Elbauenlandschaft
Fliegerberg
Lilienwiese
Märchenwald
Gemeinschaftsleben
Sportvereine mit Fußballmannschaften
Gymnastikgruppen, Volleyball
Tischtennismannschaft
Verein Ländliches Leben
Angelverein
Feuerwehr mit Jugend- und Kinderfeuerwehr
Kirchenchor
Volkschor
Mandolinengruppe
Kirchenkreis
Kinderkirchengruppe
Volkssolidarität
Jägerschaft
Jugendclub
Theatergruppe der Kindergarteneltern
In Zusammenarbeit mit dem Ortsteil
Steckby: Reit- und Fahrverein, Karnevalsclub, Schützengilde
Dorfkultur
Neujahrstreffen am Lagerfeuer
Dankeschönveranstaltung zum Jahresbeginn
Osterfeuer
Aufstellen des Maibaums
Fußballturniere, Tischtennisturniere
Straßenfeste
„Kreuz und Quer durch Steutz“
Dorffest
Modellflugmeisterschaften
Kirchencamp
Tag des offenen Denkmals
Weihnachtmarkt mit Weihnachtssingen
Weihnachtsmärchen mit Elterntheatergruppe
Geführte Wanderungen
Seniorentreff Kirche und Gemeinde
Kurse, Vorträge, Schauschmieden
Ausstellungen, Dorfkino
Landschaftsbild
Steutz liegt am Rande des Unesco-Biosphärenreservats „Mittelelbe“ in einer
von Wiesen, Laubwäldern und Gewässern geprägten Landschaft.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
LEADER-Entwicklungskonzept
Dorferneuerungsplan
Wegeplan
Gewässerplan
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan
Innenbereichssatzung
Ergänzungssatzung
Pflege- und Entwicklungsrahmenplan
Biosphärenreservat Mittlere Elbe
Flächennutzungsplan in Aufstellung
Elbe-Atlas
Dorfprofile 61
Schon lange vor der Erwähnung in den Akener Schöppenbüchern (den Büchern der Orts-Rechtspfleger) im
Jahr 1266 war Steutz besiedelt, wie Funde von Töpferkulturen aus der Jungsteinzeit belegen. Über viele
Jahrhunderte war die Landwirtschaft der wichtigste
Erwerbszweig, daneben gab es eine Vielzahl kleiner
Handwerksbetriebe. Die Ziegeleiwirtschaft, die mit dem
Bau der ersten Dampfziegelei im Jahr 1890 Einzug hielt,
prägte das gesamte Ortsbild, Wohnhäuser und Scheunen
wurden durchweg aus den gelblichen Klinkersteinen errichtet. Dieses Gestaltungsmerkmal nimmt das Dorf mit
seinen neu angelegten Gehwegen heute wieder auf. Charakteristisch sind zudem die gut erhaltenen Vierseithöfe,
zahlreiche Nutzgärten und die mit Grünstreifen versehenen Straßen. Die wunderschöne Staudenbepflanzung
am Gemeindehaus fällt dabei besonders ins Auge.
Vergangenheit bewahren, Zukunft
gestalten
Wenn es darum geht, die Geschichte des Ortes und alte
Handwerkstechniken erlebbar zu machen, investieren
die Steutzer viel Herzblut. Hiervon zeugen die liebevoll eingerichtete Heimatstube mit der umfangreichen Präsentation der „Steutzer Tracht“, aber auch die
Schauschmiede mit Schusterwerkstatt und historischem
Klassenzimmer oder „Ottilies Krämerladen“. Wer angesichts dieser Kleinode meint, Steutz würde sich ganz der
Vergangenheit verschreiben, irrt allerdings: Eines der
obersten Ziele der Gemeinde ist es, den Ort auch für junge Familien attraktiv zu machen. Was ihm angesichts der
36 Familien mit jetzt 107 großen und kleinen Neubürgern, die er seit 1990 begrüßen konnte, auch gut gelungen ist. Einen großen Anteil dürften daran die Kindertagesstätte und die Grundschule haben, für deren Erhalt
sich die Bürger seit jeher stark machen. Arbeit finden die
Eltern in den 32 ansässigen Landwirtschafts-, Gewerbeund Dienstleistungsbetrieben oder aber auch im nahe
gelegenen Zerbst oder Dessau-Roßlau.
Würdigung fürs Ehrenamt
Als weiteres wirtschaftliches Standbein hat sich der Ort
die Entwicklung des sanften Tourismus auf die Fahne
geschrieben. Hierfür bieten die Nähe zur Elbe und der
angrenzende Elbradweg hervorragende Bedingungen.
Mit etwas Glück bekommen die Naturfreunde neben
Störchen, Milanen, Bussarden und Großtrappen auch
Biber zu Gesicht. Dank der Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger warten in der Steutzer Aue ein Naturlehrpfad und eine frisch angelegte Streuobstwiese
darauf, von den Gästen entdeckt zu werden. Private Initiativen haben auch dafür gesorgt, dass ein Großteil der
Strom- und Wärmeerzeugung im Ort heute aus erneuerbaren Quellen wie Biogas, Erdwärme, Solarthermie und
Photovoltaik stammt.
Langweilig wird es den Steutzern garantiert nie, denn
der Ort besticht durch ein außerordentlich reges Gemeinschaftsleben. Während die ganz Kleinen sich
gern im „Märchenwald“ verzaubern lassen (zu dem die
ehemalige Mülldeponie umgewidmet wurde), haben
die Größeren im ehemaligen Kindergarten, der heute Jugendklub ist, sowie in den Jugendabteilungen der
zahlreichen Vereine ihre feste Anlaufstelle. Die Älteren
freuen sich über die regelmäßigen Kaffeenachmittage,
Busfahrten und Feiern der Volkssolidarität. Und da all
die Aktivitäten ohne das große ehrenamtliche Engagement der Steutzer Bürger nicht denkbar wären, würdigt
die Gemeinde sie dafür jedes Jahr im Januar mit einem
großen Dankeschön-Fest.
62 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Sachsen-Anhalt
Tylsen
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Hansestadt:
Landkreis:
Land:
Salzwedel
Salzwedel
Sachsen-Anhalt
Einwohner:
Gemarkung:
120
8,16 km2
bis 18 Jahre:
16
(männlich: 11 | weiblich: 5)
18 bis 65 Jahre:
81
(männlich: 44 | weiblich: 37)
über 65 Jahre:
23
(männlich: 10 | weiblich: 13)
Betriebe
Gemeinschaftsleben
Infrastruktur
Dorfkultur
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Mobile Versorgung mit Bäcker- und
Fleischereierzeugnissen sowie Dingen
des täglichen Bedarfs
Landwirtschaftliche Direktvermarktung: Fleisch, Eier, Brennholz
Bauernmarkt
Gaststätte
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirche
Friedhof
Dorfplatz
Bolzplatz
Kinderspielplatz
Wanderparkplatz, Wanderwege
ÖPNV (Rufbus, Linienbus)
Sehenswürdigkeiten
Burg/Altes Schloss (Baujahr: 1134-1170)
Kirche (13. Jahrhundert)
Küsterei/Dorfschule (Nutzung als Schule
bis 1960)
Pfarrhaus (Baujahr: 1600)
Speicher (1600)
Neues Schloss (1620/21)
Alter Dorfkrug (1731)
Verwalterhaus/Inspektorenhaus (1797)
Stellmacherei und Schmiede (1870)
Kuhstall (1873)
Schlossauffahrt (1876)
Hofmeisterhaus (1876)
Neuer Dorfkrug (1886)
Kriegerdenkmal (1920)
Schlosspark
Gutshof
Barons-Friedhof
Heimat- und Kulturverein Tylsen e.V.
Lebensraum Land e.V.
Freiwillige Feuerwehr
Landfrauen
Kirche zu Tylsen
Frauentagsfeier
Osterfeuer
Aufstellen des Maibaums und Maifeier
Muttertag: Ausstellung von Tylsener
Künstlern in der Kirche
Pellkartoffelessen mit einheimischen
Kartoffelsorten im Gemeinderaum
Überregionaler Handwerker- und Bauernmarkt auf dem Gutshof
Jährliche Busfahrt für das gesamte Dorf
Gemeinsamer Kegelabend
Rentnerweihnachtsfeier
Aufstellen eines Weihnachtsbaums
Regionale und überregionale Veranstaltungen des Heimat- und Kulturvereins:
Konzerte (Klassik bis Pop), Ausstellungen, Versteigerungen, Lesungen,
Theateraufführungen, Vorstellen alter
Handwerkstechniken, Kurse (Trommeln,
Bildhauerei etc.), Wandern zu Fuß oder
mit dem Rad, traditioneller Weihnachtsmarkt im Kuhstall, Backofenfest, irische
Nächte
Ausstellungen und Konzerte in der
Tylsener Kirche
„Schottenrauch“ mit Dudelsackmusik,
Burgenbau und Räucherfisch
Lebensraum Land e.V.: Angebote für
Schulen zu ökologischer Tierhaltung,
alten Obstsorten, Pflanzen von Hecken,
Leben in und mit der Natur
Landschaftsbild
Tylsen liegt in einem Niederungsgebiet
nahe des Flüsschens Dumme.
Dorfform
Rundlingsdorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK, Regionalplan und regionaler
Aktionsplan, Dorferneuerungsplan
Wegeplan, Gewässerplan
Flurbereinigungsplan
Dorfprofile 63
Tylsens dokumentierte Geschichte reicht bis ins Jahr
956 zurück: In einer Urkunde vom 24. August jenes Jahres bestätigte Kaiser Otto I. die Schenkung eines Ortes
mit Namen „Tulci“ an die Abtei Quedlinburg. Ursprünglich wurde das Dorf in Hufeisenform am Rande der
Dummeniederung angelegt. Noch im Mittelalter kamen
am südlichen Dorfausgang weitere Siedlerhöfe in Straßendorfform hinzu. 2009 wurde Tylsen in die Hansestadt
Salzwedel eingemeindet.
Dem Besucher präsentiert sich Tylsen als schönes geschlossenes Dorf mit zahlreichen historischen Fachwerkbauten, die von den Bewohnern liebevoll saniert
wurden. So dient das Verwalterhaus des ehemaligen
Gutshofes aus dem Jahr 1797 heute als Wohnhaus für
vier Familien; aus einem Teil des 1873 errichteten Kuhstalls ist in unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden
der „Kulturstall“ hervorgegangen, in dem der Heimatund Kulturverein sein Domizil gefunden hat. Neue Straßen und Gehwege werden aus ortstypischem Kopfsteinpflaster oder anderen Naturmaterialien gebaut.
„Leben mit und von der Natur“
Der „Kleine Hof“ zeigt, wie alte landwirtschaftliche Bausubstanz nicht nur fachgerecht und dorftypisch saniert,
sondern auch wirtschaftlich genutzt werden kann. Unter dem Motto „Leben mit und von der Natur“ haben
sich die Besitzer für eine umweltgerechte Produktion
entschieden, mit der sie die Menschen in der Region versorgen können. Alte Rinder- und Hühnerrassen liefern
Fleisch und Eier, das Holz aus der nachhaltigen Waldbewirtschaftung wird als Brennholz verkauft, die Früchte
der 20 Obstbäume – ebenfalls alte Sorten – werden zu
leckeren Marmeladen verarbeitet.
Dass die Tylsener ein Herz für die Natur haben, zeigen
die offenen Giebel und Schleiereulenkästen, der renaturierte alte Karpfenteich oder die zahlreichen im Ort und
an den Zufahrten gepflanzten Bäume und Hecken. Im
alten Schlosspark haben sich Grau- und Silberreiher angesiedelt. Besonders stolz sind die Dorfbewohner auf ihr
„Storchenkabinett“: Über einen Bildschirm am Ausgang
der historischen Dorfkirche können die Besucher den
Weißstörchen im Nest hoch oben auf dem Turm „live“
beim Brüten zusehen.
Urlauber willkommen
Die Lage am Altmarkrundkurs macht den Ort auch für
Touristen attraktiv. Sehr beliebt sind die historischen
Rundgänge des Heimat- und Kulturvereins. Die Erlöse
fließen an den Verein „Lebensraum Land“, der Schulkinder spielerisch mit naturnaher Tierhaltung und alten
Pflanzenarten und -sorten vertraut macht. In Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden wurde ein
umfangreiches Radwanderwegenetz angelegt. Und der
„Kleine Hof“ bietet nicht nur einen „Rad-Rast-Punkt“,
sondern im Rahmen des Urlaubsangebots „Mit dem
Pferdewagen durch die Altmark“ auch Unterkünfte für
Mensch und Pferd an.
Ein ausgeprägtes Wir-Gefühl verbindet Alteingesessene
und Zugezogene und sorgt für einen hohen „Wohlfühlfaktor“ im Ort. Kreative Ideen zur Bereicherung des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens sind dabei immer
willkommen und finden problemlos ihren Platz neben
jahrhundertealtem Brauchtum. So ist der Besitzer der
vor wenigen Jahren gegründeten Fischräucherei „Schotten-Rauch“ mit seinem Dudelsack-Spiel mittlerweile fester Bestandteil jeder Dorfveranstaltung.
64 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Schleswig-Holstein
Witzeeze
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Nebenerwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Bäckerei, Getränkehandel
Handwerk, Gärtnereien
Architekturbüro
Bäuerliche Direktvermarktung
Markt, Gaststätten
Seniorenhaus, Altenbetreuung
Heilpraktiker, Tierheilpraktiker
Vereinsgebäude, Gemeinschaftsbüro
Regionales Kulturzentrum (KUZ)
Kindergarten, Kindertagesstätte
Jugendbetreuung
Gemeinde-/Ortsverwaltung
Feuerwehr, Gedenkstätten
Kirche, Friedhof
Dorfplatz, Bolzplatz
Sportschießanlage, Kinderspielplatz
Wanderparkplatz
Rad- und Wanderwege
Angel- und Badeseen
Grillplatz, Reitplatz
Campingplätze, Kanalschleuse
Pensionen, Ferienwohnungen
Breitbandanschluss (100 Mb)
Eisenbahnanschluss (3 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(3 km)
ÖPNV (Bus)
Sehenswürdigkeiten
Katharinenkapelle mit Ehrenmal und
Friedhof
Regionales Kulturzentrum
Historisches Backhaus
Kulturdenkmal Dückerschleuse (1787)
Schleusenmeisterhaus (1720) mit
Schleusenmeistergrabstelle
Schleuse im Elbe-Lübeck-Kanal von
1900
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Witzeeze
Herzogtum Lauenburg
Schleswig-Holstein
Einwohner:
Gemarkung:
872
10,46 km2
bis 18 Jahre:
155
(männlich: 73 | weiblich: 82)
18 bis 65 Jahre:
503
(männlich: 249 | weiblich: 254)
über 65 Jahre:
214
(männlich: 85 | weiblich: 129)
Naturschutzgebiet Stecknitz-Delvenau
Ehemalige innerdeutsche Grenze
Renaturierte Blasebuschbek
Historische Dorfstraße
Krokuswiese, Schützenplatz
Handy-Infopoint am Kanal
Alte Salzstraße Storchennest
Herrenhaus
Alte Schmiede
Gemeinschaftsleben
Freiwillige Feuerwehr
Schützenverein
Tanzforum e.V.
Förderkreis Kulturdenkmal Stecknitzfahrt
HABASAB („HAndarbeiten, BAsteln,
SABbeln“), Freizeitpiraten „Rote Brut“
Ev.-luth. Kirchengemeinde
Aktive Herren Forellensee
CDU- und SPD-Ortsverband
Freie Wählergemeinschaft
Jagdgenossenschaft
Interessenschaft Witzeeze
Damen-Drachenbootteam „Zeeser
Deerns“, Backteam
Siedlergemeinschaft „Am See“, Wassergemeinschaft „Am Krähenholz“
Kömgruppe
Freizeitfußballverein Victoria
Ortsbauernverband
Doppelkopfrunde
Jungschützen, Kulturausschuss
Jugendausschuss
Sportgruppen
Samstagsrunde
Dorfkultur
Konzerte, Lesungen und Ausstellungen
im KUZ
Lebendiger Adventskalender, Tag des
Denkmals, Müllsammeln
Floriangottesdienst, Seniorenadventsfeier, Kranzniederlegung zum Volkstrauertag
Kinderfest, Schützenfest, Martinsumzug
Maifeier, Pflanzenmarkt
Public-Viewing, Flohmärkte
Ablöschball, Fußballturniere
Schützenkränzchen
Bücherflohmärkte, Zumba
Brandschutzerziehung im Kindergarten
Kinderflohmärkte, Doppelkopfturniere
Frauenflohmärkte, Ostermarkt
Adventsmarkt
Katharinentag
Hammelverschießen
Sommerfest der Feuerwehr
Ferienspaßaktionen
Mobile Spielothek, Offene Jugendarbeit
Kinderfasching, Gottesdienste
Straßenfeste, Osterfeuer
Weihnachts- und Osterdisco
Strandfest Forellensee
Bauchtanz
Damengymnastik
Gyrokinesis, Diabetes-Sportgruppe
Landschaftsbild
Die Landschaft um Witzeeze ist von der
letzten Eiszeit beeinflusst. Großflächiges
und überwiegend extensiv bewirtschaftetes Grünland und renaturierte Gewässerläufe sind prägend.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Flurbereinigungsplan, Fortschreibung
Dorfentwicklungsplan
Integriertes Klimaschutzkonzept
Dorfprofile 65
Die Ursprünge Witzeezes gehen auf slawische Besiedelung vermutlich im 8. Jahrhundert zurück. Urkundlich
erwähnt wurde der Ort erstmals 1230 im Ratzeburger
Zehntregister. Nachdem er durch die Wirren des 30-jährigen Krieges nahezu ausgestorben war, kehrten die
Witzeezer ab 1660 nach und nach in ihre Heimat zurück.
Es folgten 200 Jahre unter britischer, französischer und
dänischer Herrschaft, beendet 1876 durch die Angliederung des Herzogtums Lauenburg an Schleswig-Holstein. Heute hat sich das ursprüngliche Bauerndorf zum
Wohn- und Tourismusort gewandelt.
Modernes Leben im historischen
Gewand
Trotz der Nähe zu Hamburg hat sich Witzeeze bewusst
seinen Dorfcharakter bewahrt. Bei Neu- und Umbauten
wird darauf geachtet, die historische ortstypische Ansicht mit den Ansprüchen an zeitgemäßes Wohnen, Leben und Arbeiten zu verknüpfen. So wurde auf dem Gelände der baufälligen, nicht mehr genutzten Dorfschule
ein regionales Kulturzentrum als Fachwerkbau komplett
neu aufgebaut. Mit Bürgermeisterbüro, Sitzungsraum
und Kindergarten bildet es heute das Herzstück des Ortes. Ein Gemeinschaftsbüro kann von allen Verbänden
und Vereinen unentgeltlich genutzt werden, der große
Mehrzweckraum ist mit Veranstaltungen von Adventsmarkt bis Zumba stets ausgebucht. Trotz des modernen
Innenlebens fügt sich das Gebäude mit seinen typischen
roten Ziegeln harmonisch in die Ansicht der kopfsteingepflasterten historischen Dorfstraße ein.
Dasselbe gilt für das „Jenkelsche Herrenhaus“ und den
„Simonschen Hof“: Äußerlich noch „ganz die Alten“, bürgen die beiden nach dem Umbau entstandenen Senioren- und Pflegestationen mit 80 Plätzen heute nicht nur
für eine liebevolle, sondern auch für eine ausgesprochen
professionelle Betreuung der älteren Menschen. Und
sind zugleich die größten Arbeitgeber des Ortes.
Ein weiteres wirtschaftliches Standbein ist der Tourismus. Hier kann Witzeeze vor allem mit seiner Lage an
der alten Salzstraße auftrumpfen: Auf ihr wurde seit
1398 das damals sehr wertvolle Salz von Lüneburg nach
Lübeck und von dort in alle Welt transportiert. Zudem
grenzt der Ort an das Naturschutzgebiet Stecknitz-Delvenau-Niederung mit seinen Feuchtwiesen, Wasserläufen und seltenen Fischarten. Mit etwas Glück können
hier Kranich und Rotmilan, Biber, See- und Fischadler
beobachtet werden. Beliebtes Touristenziel ist auch die
historische „Dückerschleuse“ mit dem dazugehörigen
Schleusenmeisterhaus, die der Förderkreis Stecknitzfahrt mit viel Begeisterung betreut. Drei Campingplätze
und drei Gaststätten sorgen für Unterkunft und Verpflegung der Gäste.
Schwingt Säbel und Tanzbeine!
Wer von Ruhe und Natur einmal die Nase voll hat, kann
der alten Schmiede im Ort einen Besuch abstatten. Die
16 Freizeitpiraten der „Roten Brut“ haben das marode
Gebäude in zahlreichen Arbeitsstunden liebevoll restauriert und schmieden hier ihre Pläne (und die Ausrüstung) für ihre Kampfaufführungen und Feuershows.
Etwas friedlicher geht es im ehemaligen Getreidespeicher des Raiffeisengebäudes zu. Hier hat das Tanzforum
Büchen-Schwarzenbek seinen Trainingssaal eingerichtet
und bietet Tanzunterricht für alle Altersstufen an. Stolz
ist der Verein vor allem auf seinen Kurs für junge Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung.
66 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Thüringen
Neustadt
Ausgezeichnet mit der
Bronzemedaille
Betriebe
Gewerbe/Handwerk
Haupterwerbs-Landwirtschaft
Dienstleistungsbetriebe
Gastronomie
Infrastruktur
Lebensmittelladen, Bäckereien
Fleischer, Getränkehandel
Küchenstudio, Baubetriebe, Architekturbüro, Maler, Sanitärfachbetriebe
Softwareentwickler, Kurzwaren
Friseur, Kosmetik
Bestattungsunternehmen
Markt
Bestellservice mit Souvenirladen
Gaststätten, Cafés, Hotels
Ferienwohnungen, Pensionen
Altenbetreuung
Dorfgemeinschaftshaus
Kindergarten, Kindertagesstätte
Jugendclub
Sparkasse, Bibliothek, Kunsthandwerk
Ärzte, Zahnarzt, Physiotherapie
Krankenhaus, Hospiz, Gemeindeverwaltung, Polizei, Feuerwehr
Gedenkstätten
Kirchen, Friedhöfe
Dorfplatz, Bolzplatz
Kinderspielplätze, Wanderparkplätze
Rad- und Wanderwege
Grillplatz, Campingplatz
Reiten, Pferdezucht
Sportplatz, Schwimmbad mit Wasserspielplatz
Wassertretbecken nach Kneipp
Touristen-Information
Breitbandanschluss (16 Mb)
Eisenbahnanschluss (4 km)
Anschluss an Verkehrsknotenpunkte
(10 km)
ÖPNV (Linienbus, Rufbus, Harzbus,
Taxi)
Sehenswürdigkeiten
Heimatmuseum „Im Alten Tor“
und in der Touristen-Info
Burgruine Hohnstein
Neustädter Roland
Gemeinde:
Landkreis:
Land:
Neustadt/Harz
Nordhausen
Thüringen
Einwohner:
Gemarkung:
1.111
11,46 km2
bis 18 Jahre:
164
(männlich: 88 | weiblich: 76)
18 bis 65 Jahre:
665
(männlich: 341 | weiblich: 324)
über 65 Jahre:
282
(männlich: 127 | weiblich: 155)
Historischer Ortskern mit
Fachwerkhäusern
Kirchen St. Georg und St. Juliana
150 Jahre alte Kastanienallee
Neustädter Talsperre mit
Staumauer, Kurterrainwege
Lönspark mit Herrmann-Löns-Denkmal
Wiegehäuschen
Förster-Ernst-Gölitz-Denkmal
Holzkohlenmeiler, Schaumeiler mit
Köhlerhütte, Alte Linde, Mammutfichte,
Bornberg im Geopark, Naturpark Südharz, Naturlehrpfad, Heinrichsburg mit
Felsentor, Gipskarstgebiet mit Alabasterhöhlen, Ruine der Harzfelder Kirche
Kriegerdenkmal, Kurpark
Gemeinschaftsleben
Volkschor Neustadt
Osteröder Carnevals-Verein
Sportverein
IG Burg Hohnstein/
Geschichtsverein
Harzklub-Zweigverein
Neustadt/Osterode
Freiwillige Feuerwehr
Schützenverein, DLRG
Jugendclub
Kulturverein „St. Georg“
Hohnsteiner Mittelalterverein
Golfpark
Fördervereine „Waldbad“ und
„Christliches Hospiz“
IG Traktorfreunde
IG Landschaftspflege
Seniorengruppen
Forstgenossenschaften
Jagdgenossenschaft
Nordic-Walking-Gruppe
Interessengemeinschaft zur Gründung
eines Familienvereins
Dorfkultur
„Anbaden“ im Waldbad
Frühjahrsputz
Osterfeuer, Osterspaziergang
Walpurgis
Fitnesstag, Kurkonzerte
Martini mit Lampionumzug
Wilddieb-Schießen des Schützenvereins
Neustädter Sommerkonzerte in der
St.-Georg-Kirche
Thüringer Orgelsommer
Sommerfeste, Kinderfeste
Neptunfest, Schützenfest, Sportfest
Kirmes
Lebendiger Adventskalender
Weihnachtsmarkt
Weihnachtskonzert
Harzer Heimatabende
Ortsführungen, Wanderungen des
Harzklub-Zweigvereins
Osterpokal-Schießen
Kultur am Teich
Karnevalsveranstaltungen
Kinderfasching
Kirchliche Veranstaltungen
Bürgerversammlungen
„Baum-des-Jahres“-Pflanzen mit der
Kita
Seniorenweihnachtsfeier
Ball der Ehrenamtlichen
Kinderkleiderbasare
Musikalische Wanderung des Männerchores zu Himmelfahrt
Neujahrsschießen
Landschaftsbild
Neustadt liegt am Südrand des Harzes
im Naturpark „Südharz“, eingebettet in
Buchen- und Mischwälder.
Dorfform
Straßendorf
Planungsgrundlagen
REK/ILEK
Kurortentwicklungsplan
Dorferneuerungsplan
Landschaftsplan
Flächennutzungsplan
Bebauungspläne
Dorfleitbild
Gestaltungssatzung
Wegeplan, Gewässerplan
Pflanz- und Gehölzliste
Biotopkartierung
Dorfprofile 67
Neustadt liegt im Südharz am Fuß der um 1120 erbauten Burg Hohnstein. Der Ort wurde erstmals 1372
unter dem Namen „Novenstadt“ (von lat. novus = „neu“)
in einer Urkunde erwähnt. Unter der Herrschaft der
Grafen von Stolberg erhielt Neustadt neben dem Marktund Braurecht eine eigene Gerichtsbarkeit und durfte als
öffentliches Zeichen hierfür eine Rolandstatue – der die
Stadtrechte symbolisierende Ritter mit Schwert – aufstellen.
Über viele Jahrzehnte prägte neben Handwerk, Landund Forstwirtschaft auch der Bergbau den Ort, zunächst
wurde Kupferschiefer, später Steinkohle abgebaut. Mit
der Einstellung des Kohlebergbaus machte sich Neustadt dann einen Namen im Fremdenverkehr: Das erste
Kurhaus wurde 1870 gebaut, acht Jahre später folgte ein
Badehaus, und 1890 durfte Neustadt erstmals den Titel
„Luftkurort“ führen, der zuletzt im Jahr 2000 erfolgreich
verteidigt wurde. Die heutige Gemeinde Neustadt ging
aus der Vereinigung mit der Nachbargemeinde Osterode
im Jahr 1952 hervor.
Im Waldbad die Seele baumeln lassen
Auch heute noch steht der Ort ganz im Zeichen des
Tourismus: Rund 30.000 Übernachtungen können die
drei Hotels, zwei Pensionen und acht Ferienwohnungen
im Ort jährlich verzeichnen. Mit acht Gaststätten und
zwei Cafés ist für das leibliche Wohl der Gäste bestens
gesorgt. Von der mit dem Kurbetrieb einhergehenden
guten ärztlichen Versorgung profitieren auch die Neustädter Bürger, die sich zudem mit Bäcker und Fleischer,
Getränkehandel und Dorfladen – inklusive Lieferservice
– sowie zahlreichen Dienstleistern vom Friseur bis zum
Malerbetrieb über eine hervorragende Grundversorgung
und zugleich über ein gutes Arbeitsplatzangebot freuen
können.
Besonders stolz sind die Neustädter auf ihr idyllisch
gelegenes Wald-Schwimmbad. Mit tatkräftiger Unterstützung des über 200 Mitglieder starken Fördervereins
Waldbad, der Freiwilligen Feuerwehr und den zahlreichen anderen Vereinen konnten das marode Becken
Stein für Stein saniert, die Außenanlagen mit Rollrasen, Staudengewächsen und Hecken verschönt und ein
Sprungturm installiert werden. Hier können im Sommer
nun Feriengäste und Einheimische zügig ihre Bahnen
ziehen, beim Sonnenbaden die Seele baumeln lassen
oder dem Nachwuchs bei seinen ersten Schwimmversuchen zusehen. Bewegungsfreudige Besucher mieten
sich am besten auf dem Campingplatz gleich nebenan
ein, denn von dort ist es auch zum Sportplatz nur einen
Katzensprung.
Sanfter Tourismus, bald auch
barrierefrei
Die reizvolle, durch Buchenwälder, Trockenrasenbiotope und Bergbäche geprägte Südharzlandschaft können
Kurgäste und Touristen auf ausgedehnten Rad- und
Wanderwegen erkunden. Dank des Einsatzes des Harzklub-Zweigvereins Neustadt/Osterode sind diese bestens
gepflegt und gut ausgeschildert. Ältere Bürger und junge
Familien erholen sich gern am „Gondelteich“ mit seinen
zahlreichen Bänken, seinem Kinderspielplatz und dem
Bootsverleih. Zwischen Waldbad und Kurpark gelegen,
bietet sich vom Teich aus ein herrlicher Blick auf die
Burgruine Hohnstein. Mit der geplanten Entwicklung
zur „barrierefreien Gemeinde“ kann Neustadt bald mit
einem weiteren Baustein in Sachen „Lebensqualität“
trumpfen.
68 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Ausschreibungsrichtlinien
zum 24. Bundeswettbewerb 2013
„Unser Dorf hat Zukunft“
1.
Inhalt und Ziele –
Wozu dient dieser Wettbewerb?
Der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ausgeschriebene Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ soll die
Menschen in den Dörfern motivieren, ihre Zukunftsperspektiven zu bestimmen und aktiv an der Verbesserung der
Lebensqualität in den ländlichen Räumen mitzuwirken.
Bei der Bewertung der Dorfentwicklung stehen die Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung und deren Realisierung unter
Berücksichtigung der individuellen wirtschaftlichen,
ökologischen und sozialen Ausgangsbedingungen sowie
der Umgang mit kulturellen Traditionen im Vordergrund.
Besondere Anerkennung finden dabei die vielfältigen
Aktivitäten der Dorfgemeinschaft im Sinne der nachfolgend beschriebenen Bereiche.
Kraft und Erfolg haben Dörfer, deren Bürgerinnen und
Bürger sich engagieren
Der Dorfwettbewerb soll dazu beitragen, das Verständnis der Dorfbevölkerung für ihre eigenen Einflussmöglichkeiten zu stärken und dadurch die bürgerschaftliche
Mitwirkung zu intensivieren. So kann der Wettbewerb
hervorragende Beispiele dafür aufzeigen, wie es motivierten und engagierten Dorfbewohnern gemeinsam
gelingt, sich ein lebenswertes Umfeld zu schaffen.
Gemeinschaftliche Perspektiven entwickeln – Eigenkräfte
stärken
Die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und
Unternehmer sowie alle in der Gemeinde Verantwortlichen sollen durch den Wettbewerb motiviert werden,
die individuellen Ausgangsbedingungen – Stärken und
Schwächen, Chancen und Risiken – ihres Ortes zu be-
stimmen. Darauf aufbauend sollen die Perspektiven für
das Dorf gemeinschaftlich entwickelt und die Eigenkräfte gestärkt werden.
Die vorhandenen Kräfte und Instrumente bündeln
Wichtiger Erfolgsfaktor für die dörfliche Entwicklung
ist der Gemeinsinn. Das Initiieren und Umsetzen von
isolierten Einzelprojekten reicht alleine nicht aus. Es ist
entscheidend für den Erfolg, Synergieeffekte aus dem
gemeinsamen Handeln zu nutzen. Große Bedeutung
kommt dabei der Abstimmung zwischen den verschiedenen kommunalen und staatlichen Institutionen, Vereinen und anderen Gruppierungen im Dorf sowie der
überörtlichen Zusammenarbeit zu.
Auf die verschiedenen Generationen im Dorf eingehen
Die Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort
zu berücksichtigen heißt, sich mit den Zukunftschancen
der Kinder, Jugendlichen und insbesondere der Frauen
auseinanderzusetzen. In einer alternden Gesellschaft gilt
es aber auch, das Engagement der älteren Bürgerinnen
und Bürger in die Dorfentwicklung einzubeziehen und
auf die veränderten Anforderungen in deren Lebensumfeld einzugehen.
Die dörfliche Identität stärken
Das soziale Miteinander zwischen den Generationen, Bevölkerungsgruppen, Alt- und Neubürgern, die Kommunikationskultur sowie eine entsprechende „soziale Infrastruktur“ lassen im Dorf Identität, soziale Geborgenheit
und Vertrautheit – ein Heimatgefühl – entstehen. Sie
sind wichtiger Teil der „weichen Standortfaktoren“, die
zunehmend an Bedeutung gewinnen. Willkommen sind
auch Initiativen, um Kinder und Jugendliche zu fördern, Familien zu entlasten, das „Wir-Gefühl“ mit neuen
Ansätzen und Projekten zu stärken oder den Dialog mit
Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Kulturkreisen
voranzubringen.
Ausschreibungsrichtlinien 69
Natur und Umwelt – pflegen und erhalten
Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft gilt es zu erhalten. Erholungsräume und Naturerlebnisse in unmittelbarer Nähe zu haben, sind zentrale
Vorzüge ländlichen Lebens. Auch bedrohte Pflanzenund Tierarten und ihre Lebensräume zu schützen, erhöht die Lebensqualität im Dorf und kann Ausgangsbasis für wirtschaftliches Handeln sein. Aktivitäten im
Bereich des Klimaschutzes, umweltfreundliche Verfahren der Landnutzung und Initiativen im Sinne der Agenda 21 können ebenfalls zur nachhaltigen Dorfentwicklung beitragen. Dabei gilt es, die natürlichen Ressourcen
sinnvoll und nachhaltig zu nutzen.
2.
Teilnahmebedingungen –
Wer darf mitmachen?
Teilnahmeberechtigt sind räumlich geschlossene Gemeinden oder Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter mit bis zu 3.000 Einwohnern.
Für Gemeinden oder Gemeindeteile, die eine Goldplakette beim Bundesentscheid 2010 erhalten haben, ist die
Teilnahme an den beiden darauf folgenden Bundesentscheiden nicht möglich.
Voraussetzung für die Meldung zum Bundesentscheid
ist die erfolgreiche Teilnahme am vorangegangenen
Landesentscheid entsprechend dem nachstehenden
Schlüssel:
Jedes Land kann bei der Beteiligung
Y bis zu 100 Teilnehmern, 1 Landessieger
Yvon 101 bis 300 Teilnehmern; 2 Landessieger
Yvon 301 bis 500 Teilnehmern; 3 Landessieger
Yvon 501 bis 700 Teilnehmern; 4 Landessieger
Yvon 701 bis 900 Teilnehmern; 5 Landessieger
Y von 901 bis 1.100 Teilnehmern; 6 Landessieger
Y von 1.101 bis 1.300 Teilnehmern; 7 Landessieger
Y über 1.300 Teilnehmer; 8 Landessieger
Yje zusätzliche 200 Teilnehmer; 1 Landessieger
zusätzlich
melden.
Meldefrist
Die in den Ländern mit der Durchführung des Landeswettbewerbes beauftragten Stellen melden die nach der
Ausschreibung in Frage kommenden Landessieger
spätestens bis zum 31. Dezember 2012 an das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
Referat 416 „Entwicklung ländlicher Räume“
Dienstsitz Berlin
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin.
3.
Bewertungsrahmen –
Was ist gefordert?
Die Leistungen der Dörfer werden vor dem Hintergrund
ihrer jeweiligen Ausgangslage und ihrer individuellen
Möglichkeiten der Einflussnahme bewertet. Es soll deutlich werden, welche Ziele sich die Bevölkerung für ihr
Dorf gesetzt hat und was getan wurde, diese Ziele zu
erreichen. Besonderer Wert wird dabei auf Maßnahmen
und Aktivitäten der letzten Jahre gelegt.
Leitbild und Entwicklungskonzepte: Was haben wir
erreicht – Was wollen wir?
Die Entwicklung des Dorfes in der Region wird beeinflusst durch neue Herausforderungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ausgehend von einer realistischen Einschätzung der Ausgangssituation sollen die
Dorfbewohner den notwendigen Anpassungsprozess aktiv mitgestalten. Von Bürgern und Kommunen gemeinsam entwickelte Leitbilder und Entwicklungsstrategien
– Ideen, Konzepte und Planungen – für die Zukunft des
Dorfes sollen dazu beitragen, den unverwechselbaren
Dorf- und Landschaftscharakter zu erhalten, die wirtschaftlichen Potenziale zu nutzen und die Lebensqualität im Dorf im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der
Bundesregierung zu verbessern. Die Einbindung der
dörflichen Planungen in integrierte Entwicklungskonzepte spielt hier eine große Rolle. Besondere Bedeutung
kommt der Zusammenarbeit zwischen den Dörfern der
Region und zwischen den Planungsebenen zu.
Wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen: Was haben
wir erreicht – Was wollen wir?
Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist die
Grundlage für prosperierende Dörfer. Daher gilt es, Initiativen der Bürgerinnen und Bürger, der Dorfgemeinschaft, der örtlichen Unternehmen sowie der Gemeinde
zur Nutzung von Erwerbspotenzialen anzuregen. Hier
sind insbesondere solche Aktivitäten im Dorf von Bedeutung, mit denen unternehmerische Eigeninitiativen
unterstützt werden. Dazu gehören auch Maßnahmen zur
nachhaltigen Energieversorgung.
70 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Soziale und kulturelle Aktivitäten: Was haben wir
erreicht – Was wollen wir?
Grüngestaltung und -entwicklung: Was haben wir
erreicht – Was wollen wir?
Die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger bei
der Gesamtentwicklung des Dorfes stärkt das soziale
und kulturelle Zusammenleben und verbessert die Lebensqualität im Dorf. So können Angebote und Einrichtungen im sozialen, kulturellen, ökologischen und
sportlichen Bereich das Gemeinschaftsleben und die
Integration von Einzelpersonen oder Gruppen aller Altersstufen fördern. Beispielhaft stehen hierfür das Vereinsleben, soziale und kirchliche Einrichtungen, Selbsthilfeleistungen, Gemeinschaftsaktionen, interkulturelle
Aktivitäten sowie Initiativen, die den Zusammenhalt der
Dorfgemeinschaft unterstützen und für jede Alters- und
Bevölkerungsgruppe eine Perspektive für das Leben im
Dorf erhalten.
Das Grün im Dorf und die dörfliche Gartenkultur prägen
wesentlich die regionaltypischen Ortsbilder sowie die
Wohn- und Lebensqualität im Dorf. Die Vernetzung mit
der umgebenden Landschaft und die Förderung vielfältiger naturnaher Lebensräume haben Einfluss auf den Naturhaushalt. Dabei sollte die regional- und dorftypische
Tier- und Pflanzenwelt erhalten und entwickelt werden.
Wesentliche Bedeutung für die Stärkung der Belange
von Natur und Umwelt kommt dabei der Information
und Motivierung der Bürger, der Initiierung von Eigenverantwortung und der Anregung zur aktiven Mitwirkung zu.
Baugestaltung und -entwicklung: Was haben wir
erreicht – Was wollen wir?
Baugestaltung und -entwicklung sowie raumsparendes
Flächenmanagement sind wesentliche Elemente einer
zukunftsorientierten Dorfentwicklung. Die Lebens- und
Wohnqualität eines Dorfes sowie sein Charakter werden
maßgeblich durch die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der ortsbildprägenden Bausubstanz mitbestimmt.
Dabei gilt es, die bauliche Innenentwicklung zu bevorzugen, neue Gebäude dem historischen Orts- und Landschaftscharakter anzupassen und Baugebiete in Abstimmung mit den Nachbarkommunen zu planen. Unter
Beachtung der regional- und ortstypischen Bauformen
und -materialien sollten traditionelle und moderne Elemente sinnvoll verzahnt werden. Die Gestaltung der privaten und öffentlichen Frei- und Verkehrsflächen prägt
nachhaltig das Bild des Dorfes.
Eine nachhaltige Raum- und Siedlungsentwicklung
verlangt unter anderem den sparsamen und effizienten
Umgang mit vorhandenen Flächen und den Einsatz umweltfreundlicher Materialien und Techniken. So trägt die
Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude zum Schutz der Ressourcen, zur Reduzierung der
Flächeninanspruchnahme und zu einer zukunftsfähigen
Entwicklung der ländlichen Räume bei.
Das Dorf in der Landschaft: Was haben wir erreicht –
Was wollen wir?
Die Gestaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft unter
Berücksichtigung einer umweltfreundlichen Landnutzung trägt zur Sicherung des Naturhaushalts bei. Deshalb sind die Einbindung des Dorfes in die Landschaft,
die Gestaltung des Ortsrandes sowie die Erhaltung, Pflege und Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile und historischer Kulturlandschaftselemente
zu beachten. Die Vielfalt an naturnahen Landschaftsbestandteilen wie Hecken, Feldgehölzen, Teichen, Feuchtbiotopen sichert Lebensräume für Pflanzen und Tiere
und kommt dem Dorf zugute. Vor dem Hintergrund des
Klimawandels ist dem Bodenschutz, dem Arten- und
Biotopschutz sowie dem Erhalt der Moorstandorte besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Gesamturteil
Diese sechs Fachbewertungsbereiche werden gewichtet und vor dem Hintergrund der Ausgangslage und der
Einflussmöglichkeiten des Dorfes auf seine künftige
Entwicklung beurteilt. In allen Bereichen sollen dabei
die eigenständigen Leistungen der Bewohner bei der
Entwicklung ihres Dorfes im Vordergrund stehen. Die
Bewertungskommission berücksichtigt dabei die in der
Anlage genannten Leitfragen.
Um zu prüfen, ob die dargestellten Einzelmaßnahmen
zu einem geschlossenen Gesamtbild zusammengeführt
wurden, werden die Dörfer zusätzlich hinsichtlich der
unter Nummer 1 genannten Querschnittskriterien
(Inhalt und Ziele des Wettbewerbs) beurteilt.
Ausschreibungsrichtlinien 71
4.
Organisation und Bewertungsverfahren – Wie läuft der
Wettbewerb ab?
Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV) durchgeführt. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Bei der Durchführung des Wettbewerbs wirkt das
BMELV mit den für den Wettbewerb in den Ländern
zuständigen Ministerien, dem Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie Vertretern aus folgenden Behörden, Verbänden und Organisationen zusammen:
Y Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. (BDLA)
Y Bund Heimat und Umwelt in Deutschland – Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz, Landschafts- und Brauchtumspflege e.V. (BHU)
Y Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
Y Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL)
Y Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG)
Y Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
Y Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)
Y Deutscher Landkreistag e.V. (DLT)
Y Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
Y Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)
Y Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Y Verband der Gartenbauvereine in Deutschland e.V.
(VGiD)
Y Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)
Y Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)
Die Bewertungskommission, die vom BMELV berufen
wird, beurteilt die Leistungen der teilnehmenden Dörfer.
Die Entscheidungen der Bewertungskommission sind
endgültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
5.
Auszeichnungen – Was können
die Gewinner erwarten?
Den am Bundeswettbewerb teilnehmenden Gemeinden
und Gemeindeteilen (allgemein mit Dörfer bezeichnet)
werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie
Urkunden verliehen.
72 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Leitfragen für die
Fachbewertungsbereiche
0.
Vorstellung
Kurze Darstellung der Akteure und ihrer Aufgabenfelder:
Y Von wem ist die Initiative für die Teilnahme am
Wettbewerb ausgegangen?
Y Wer macht was?
Kommunaler Handlungsspielraum des Dorfes:
Y Was sieht die Kommunalverfassung vor?
Y Wie viel Planungs-/Gestaltungsspielraum hat das
Dorf?
Y Gibt es eine eigene „Ortsvertretung“?
Y Wie viele Ratsmitglieder vertreten das Dorf im Rat
der Gemeinde?
Y Wie wird das Dorf von der Gemeinde, dem Landkreis
im Wettbewerb unterstützt?
1.
Leitbild und Entwicklungskonzepte
Gibt es eine Zukunftsperspektive, ein Leitbild oder Ziele
für das Dorf ? Wenn ja,
Y wie werden Bürgerinnen und Bürger einbezogen?
Y wie werden Vereine, Verbände, Behörden und Unternehmen einbezogen?
Y ist der Prozess abgeschlossen, wird er weitergeführt?
Sind die entwickelten Ansätze zukunftsfähig?
Y Werden die Stärken und Schwächen analysiert?
Y Wie wird die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt?
Y Wie wird die Entwicklung in der Region berücksichtigt?
Y Wie sind die Überlegungen mit anderen Akteuren in
der Region abgestimmt?
Y Wie sind die Bewertungsbereiche 2 bis 6 berücksichtigt?
Y Wie wird versucht, sich über eine Aufgabenverteilung
mit Orten in der Umgebung abzustimmen?
Y Werden Kooperationen organisiert?
Y Wie wird mit natürlichen Ressourcen umgegangen?
Wie erfolgt die Umsetzung der Konzepte?
Y Welchen Beitrag leisten die Akteure im Dorf (Bürger
und Bürgerinnen, Vereine, Verbände, Gemeinde und
Unternehmen)?
Y Welche Vorhaben sind bereits realisiert?
2.
Wirtschaftliche Entwicklung und
Initiativen
Y Welche Initiativen und Maßnahmen zur Gründung
oder Unterstützung örtlicher Unternehmen werden
ergriffen? Inwieweit stimmt sich das Dorf mit den
Nachbarkommunen ab?
Y Welcher Beitrag wird zur Erhaltung oder Schaffung
von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie neuer
Einkommensmöglichkeiten geleistet?
Y Was wird zur Verbesserung der Verkehrssituation,
insbesondere des Personennahverkehrs getan?
Y Was wird zur Verbesserung der Telekommunikation
(z.B. Realisierung von schnellen Internetanschlüssen)
unternommen?
Y Was wird im Bereich Naherholung, Tourismus
(Alleinstellungsmerkmale, Wanderwegenetz, Buchungsmöglichkeiten, Vernetzung) getan?
Y Was wird getan zur Erhaltung etwa von Lebensmittelgeschäften, Gaststätten, etc.?
Y Wie unterstützen die Unternehmen die Entwicklung
im Dorf (z.B. Sponsoring, Vereinsleben)?
Y Was wird getan zur Verbesserung einer nachhaltigen
Energieversorgung (Blockheizkraftwerk, Solarkollektoren etc.)?
Y Welche Initiativen zur Erweiterung der Einkommensmöglichkeiten (Diversifizierung) bestehen?
Y Wie präsentiert sich das Dorf im Internet?
3.
Soziale und kulturelle Aktivitäten
Y Welche generationen-, geschlechtsspezifischen oder
generationenübergreifenden Einrichtungen bestehen? Wie werden diese durch Initiativen zur Begegnung des demografischen Wandels unterstützt?
Leitfragen 73
Y Wie tragen Vereine, Jugendgruppen, Bürgerinitiativen u.a. zu Dorfleben und Dorfentwicklung bei?
Y Was wird getan, um Jugendliche in das Dorf- und
Vereinsleben zu integrieren und an das Dorf zu
binden?
Y Was wird zur Verbesserung der Kinder- und Jugendbetreuung getan?
Y Welche Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit bestehen?
Y Wird mit benachbarten Einrichtungen (Krippen, Kindertagesstätten, Schulen) zusammengearbeitet?
Y Welche Zusammenarbeit gibt es mit Nachbarorten/
-gemeinden bei der Sicherung der sozialen Infrastruktur?
Y Wie werden Neubürger sowie Bürgerinnen und
Bürger aus anderen Kulturkreisen integriert?
Y Was wird zur Vermittlung von Dorfgeschichte und
zur Förderung oder Erhaltung von Dorftraditionen/
Brauchtum getan?
Y Wie wird das Ehrenamt gewürdigt?
In welchem Zustand sind gemeinschaftlich genutzte
Gebäude und Anlagen (z. B.: Schulen, Spiel- und Sportanlagen, Dorfplatz, Brunnen, Denkmale etc.)?
Was wird von wem zur Verbesserung getan?
Wie wird mit vorhandenen Flächen umgegangen?
Y Wird die Siedlungsentwicklung flächensparend und
schlüssig aus der Bauleitplanung abgeleitet?
Y Liegt der Bebauungsplanung sowie der Straßen- und
Platzgestaltung ein funktional durchdachtes und in
der Materialwahl dorfgerechtes Konzept zugrunde?
Y Wie hat das Dorf auf den/die Bebauungsplan/-pläne
Einfluss genommen?
Y Welche Rolle spielt die Innenentwicklung des Dorfes
gegenüber der Ausweisung von Neubauflächen?
Y Wird der Straßenraum dorfgemäß gestaltet? Werden Einzäunungen, Bepflanzungen, Pflasterungen,
Beschilderung etc. hinsichtlich Farbe, Material und
Form bewusst gewählt?
5.
4.
Baugestaltung und -entwicklung
Was wird unternommen,
Y um die charakteristischen Elemente des Dorfes und
des Dorfbildes zu erhalten und zu gestalten (Zusammenspiel von alter und neuer Bebauung, Gestaltung
von Wegen und Plätzen)?
Y um neue Wohn- und Gewerbegebiete baulich und
gestalterisch als organische Weiterentwicklung des
Dorfes einzubinden?
Y um Gebäudesanierungen unter energetischen Gesichtspunkten zu realisieren?
Y um das Dorf barrierefrei zu gestalten?
Y um ungenutzte landwirtschaftliche oder andere Bausubstanz für andere Zwecke weiterzunutzen (Umnutzung) oder zurückzubauen?
Y um nachhaltige Energiegewinnung dem Dorfbild
entsprechend einzubinden?
Was wird zur Erhaltung, Pflege und Nutzung ortsbildprägender historischer Gebäude und Gebäudeensembles getan?
Y Sind Baudenkmale sachgerecht saniert?
Y Sind Neubauten harmonisch in das Ortsbild eingepasst (Ensemblesituation)?
Y Ist bei Renovierung und Sanierung im Bestand
ortstypisches, umweltfreundliches Material verwendet worden?
Y Gibt es einen Ordnungsrahmen wie z.B. eine Ortsgestaltungssatzung oder einen Bebauungsplan? Was
bewirkt dieser Rahmen?
Grüngestaltung und -entwicklung
Nach welchen Prinzipien erfolgt die Grüngestaltung der
privaten und öffentlichen Flächen des Ortes?
Y Entspricht die Freiraumgestaltung (u.a. Dorfplatz,
Teich) dem dörflichen Charakter?
Y Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl der
Pflanzenarten und -sorten für die Gestaltung des
Dorfplatz-, Friedhofs- und Straßenbegleitgrüns?
Y Ist die Flächengestaltung und -pflege umweltorientiert?
Y Werden herausragende Elemente der Grüngestaltung
(z.B. Naturdenkmale, Friedhöfe) adäquat gepflegt?
Y Ist die Grüngestaltung den Bürgern ein Anliegen?
Wie geht der Ort mit naturnahen ökologischen
Lebensräumen oder historischen Kulturlandschaftselementen um?
Y Wie werden die Besonderheiten der Lebensräume
und Elemente berücksichtigt?
Y Wie werden diese in die Grüngestaltung des Ortes
eingebunden?
Y Was wird zur Erhaltung seltener Tier- und Pflanzenarten getan?
Y Wie werden die ökologisch oder kulturhistorisch
wertvollen Flächen (Gewässer, Trockenmauern,
Hecken etc.) gepflegt und bewirtschaftet?
74 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Leitfragen 75
Wie werden vom öffentlichen Raum aus einsehbare
Zier-, Wohn- und Nutzgärten sowie Schulgärten
gestaltet, genutzt und gepflegt?
Y Was wird unternommen, um deren Eindruck zu
verbessern?
Y Passen diese in das Ortsbild (Ensemblesituation)?
Y Werden heimische Arten gefördert oder findet sich
vorwiegend das aus städtischen Vororten bekannte
pflegeleichte „Abstandsgrün“?
6.
Das Dorf in der Landschaft
Wie fügt sich das Dorf in die Landschaft ein?
Y Passen sich Neubauten bezüglich Baugestaltung,
Farb- und Materialwahl sowie Maßstäblichkeit der
Landschaft an?
Y Fügt sich die Bebauung harmonisch in die Landschaft ein (z.B. Eingrünung mit standortgerechten
Gehölzen)?
Y Sind landwirtschaftliche oder gewerbliche Betriebe
außerhalb der Ortslage z.B. durch Bepflanzung in die
Umgebung eingebunden?
Y Was wird unternommen, um Verbesserungen zu erreichen?
Wie werden die Wege am Dorfrand gestaltet?
Welche Maßnahmen zum Schutz von Kulturlandschaftselementen werden unternommen?
Welche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt
und des Biotopschutzes werden durchgeführt?
Y Werden Naturschutzmaßnahmen auf der Grundlage
von Landschaftsplänen oder Grünordnungsplänen
entwickelt?
Y Werden die Lebensbedingungen für die heimische
Tierwelt (Eulen, Singvögel, Bienen, Schmetterlinge
etc.) verbessert, z.B. durch bewusste Erhaltung von
Biotopen oder durch die Schaffung von Rückzugsgebieten oder neuen Lebensräumen (Hecken, Einzelbäume, Trockenmauern, Höhlen, Tümpel etc.)?
Y Werden Gewässer und Teiche sowie ihre Uferbereiche
naturnah gestaltet und entsprechend unterhalten?
Y Welche Ansätze zur Biotopvernetzung gibt es?
Y Werden die genannten Aktivitäten in wirtschaftliche
Überlegungen einbezogen (Naturtourismus, Regionalvermarktung)?
Y Werden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft eingesetzt?
Y Wie wird die Jugend an das Thema herangeführt?
Wie stimmt sich das Dorf mit den Nachbarkommunen ab?
Bekanntmachung des BMELV vom 7. Dezember 2010
Veröffentlicht im Gemeinsamen Ministerialblatt (GMBl, Nr. 85/86 v. 27. Dezember 2010)
Herausgegeben vom Bundesministerium des Innern (BMI)
61. Jahrgang, Nr. 85/86; ISSN 0930-4729; Seite 1768-1773
76 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Die örtlichen Verantwortlichen
Baden-Württemberg
Gemeinde Steinmauern
Landkreis Rastatt
Bürgermeister Siegfried Schaaf
Hauptstraße 82 / 76479 Steinmauern
[email protected]
Bayern
Gemeinde Böbing
Landkreis Weilheim-Schongau
Erster Bürgermeister Peter Erhard
Kirchstraße 22 / 82389 Böbing
[email protected]
Markt Rattelsdorf OT Mürsbach
Landkreis Bamberg
Erster Bürgermeister Bruno Kellner
Grabenstraße 26 / 96179 Rattelsdorf
[email protected]
Gemeinde Sommerach
Landkreis Kitzingen
Erster Bürgermeister Elmar Henke
Kirchplatz 4 / 97334 Sommerach
[email protected]
Brandenburg
Gemeinde Märkische Heide OT Pretschen
Landkreis Dahme-Spreewald
Bürgermeister Dieter Freihoff
Schlossstraße 13a / 15913 Märkische Heide
[email protected]
Hessen
Stadt Reinheim OT Ueberau
Landkreis Darmstadt-Dieburg
Bürgermeister Karl Hartmann
Cestasplatz 1 / 64354 Reinheim
[email protected]
Stadt Neustadt OT Mengsberg
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Bürgermeister Thomas Groll
Ritterstraße 5-9 / 35279 Neustadt
[email protected]
Mecklenburg-Vorpommern
Amt Rehna - Gemeinde Dechow
Landkreis Nordwestmecklenburg
Bürgermeister Jürgen Haupt
Freiheitsplatz 1 / 19217 Rehna
[email protected]
Niedersachsen
Gemeinde Gerdau OT Bohlsen
Samtgemeinde Suderburg
Landkreis Uelzen
Bürgermeister Otto Schröder
Bahnhofstraße 54 / 29556 Suderburg
[email protected]
Gemeinde Oberlangen
Samtgemeinde Lathen
Landkreis Emsland
Bürgermeister Georg Raming-Freesen
Marienstraße 14 / 49779 Oberlangen
[email protected]
Nordrhein-Westfalen
Stadt Sassenberg OT Füchtorf
Landkreis Warendorf
Bürgermeister Joseph Uphoff
Schürenstraße 42 / 48336 Sassenberg
[email protected]
Gemeinde Wenden OT Heid
Landkreis Olpe
Bürgermeister Peter Brüser
Hauptstraße 75 / 57482 Wenden
[email protected]
Die örtlichen Verantwortlichen 77
Stadt Olpe OT Oberveischede
Landkreis Olpe
Bürgermeister Horst Müller
Franziskaner Straße 6 / 57462 Olpe
[email protected]
Hansestadt Wipperfürth OT Thier
Oberbergischer Kreis
Bürgermeister Michael von Rekowski
Marktplatz 1 / 51688 Wipperfürth
[email protected]
Gemeinde Hürtgenwald OT Vossenack
Landkreis Düren
Bürgermeister Axel Buch
August-Scholl-Straße 5 / 52393 Hürtgenwald
[email protected]
Rheinland-Pfalz
Gemeinde Großbundenbach
Landkreis Südwestpfalz
Ortsbürgermeister Dieter Glahn
Bergstraße 2 / 66501 Großbundenbach
[email protected]
Gemeinde Kerpen (Eifel)
Verbandsgemeinde Hillesheim
Landkreis Vulkaneifel
Ortsbürgermeister Rudolf Raetz
Adenauer Straße 27 / 54578 Kerpen (Eifel)
[email protected]
Gemeinde Ottersheim
Landkreis Germersheim
Ortsbürgermeister Gerald Job
Haardtwiesen 50 / 76879 Ottersheim
[email protected]
Saarland
Gemeinde Rehlingen-Siersburg OT Gerlfangen
Landkreis Saarlouis
Bürgermeister Martin Silvanus
Bouzonviller Platz / 66780 Rehlingen-Siersburg
[email protected]
Sachsen
Gemeinde Rammenau
Landkreis Bautzen
Bürgermeisterin Hiltrud Snelinski
Hauptstraße 16 / 01877 Rammenau
[email protected]
Sachsen-Anhalt
Stadt Zerbst OT Steutz
Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Ortsbürgermeisterin Regina Frens
Schloßfreiheit 12 / 39261 Zerbst/Anhalt
[email protected]
Hansestadt Salzwedel OT Tylsen
Altmarkkreis Salzwedel
Ortsbürgermeisterin Sabine Blümel
An der Mönchskirche 5 / 29410 Salzwedel
[email protected]
Schleswig-Holstein
Gemeinde Witzeeze
Kreis Herzogtum Lauenburg
Bürgermeister Dennis Gabriel
Dorfstraße 16 / 21514 Witzeeze
[email protected]
Thüringen
Gemeinde Neustadt/Harz
Landkreis Nordhausen
Bürgermeister Dirk Erfurt
Stolberger Straße 3 / 99762 Neustadt/Harz
[email protected]
78 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Für die Landesentscheide zuständig
Baden-Württemberg
Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz
Kernerplatz 10
70182 Stuttgart
Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Bayern
Niedersachsen
Bayerisches Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ludwigstraße 2
80539 München
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
Calenberger Straße 2
30169 Hannover
Brandenburg
Nordrhein-Westfalen
Ministerium für Infrastruktur
und Landwirtschaft
Henning-von-Tresckow-Straße 2-8
14467 Potsdam
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Schwannstraße 3
40476 Düsseldorf
Hessen
Landwirtschaftskammer NRW
Gartenbauzentrum Straelen
Hans-Tenhaeff-Straße 40/42
47638 Straelen
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
Regierungspräsidium Kassel
Steinweg 6
34117 Kassel
Für die Landesentscheide zuständig 79
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
Ministerium des Innern, für Sport
und Infrastruktur
Schillerplatz 3-5
55116 Mainz
Ministerium für Landwirtschaft
und Umwelt
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg
Saarland
Schleswig-Holstein
Ministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz
Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken
Ministerium für Energiewende,
Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume
Mercatorstraße 3
24106 Kiel
Sachsen
Thüringen
Sächsisches Staatsministerium für
Umwelt und Landwirtschaft
Archivstraße 1
01097 Dresden
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,
Forsten, Umwelt und Naturschutz
Beethovenstraße 3
99096 Erfurt
Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie
August-Böckstiegel-Straße 1
01326 Dresden
80 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Die Medaille für den Bundeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“
Die Medaille ist ein filigranes Netz von Bildern der Lebensgemeinschaft in der Natur. Das Haus, die Kirche
und der Baum sind zusammen mit Mensch und Tier das
traditionelle Bild der Dorfgemeinschaft. Zwischen diesen Zeichen tauchen Industriebauten, Autos, Maschinen
und Geräte auf und machen den technischen Fortschritt
deutlich.
Einen Akzent für die Entwicklung der Regionen setzt der
Nahverkehrstriebwagen; einen weiteren die Windkraftanlage und die Solarmodule auf dem Gemeinschaftshaus. Unter diesem Dach begegnen sich die Menschen
am Ort.
Für das tägliche Zusammenspiel dieser Elemente stehen
Hahn und Eule, der Morgen und der Abend. Die Jahreszahl markiert die Handlungsebene des Menschen in der
Gegenwart. Durch das Pflanzen eines jungen Baumes
setzt er ein Zeichen für die Zukunft.
Die Medaille ist ein filigranes, durchbrochenes Bronzerelief, Durchmesser 30 cm. Das Blatt wird jeweils mit
Bronze, Silber und Gold unterlegt.
Entwurf und Ausführung:
Hermann Pohl, Friedrich Pohl, Kassel
Guss: Glockengießerei Rincker, Sinn
Die Medaille für den Bundeswettbewerb 81
82 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ – Abschlussbericht
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Referat 416
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
Stand
1. Auflage, Dezember 2013
Text
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Referat 416
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Referat 322
mediamondi, Agentur für interkulturelle Kommunikation, Berlin
Gestaltung
design.idee, büro_für_gestaltung, Erfurt
Bildnachweis
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Stefan Taxis
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Sören Bronsert
Bundesamt für Naturschutz, Jens Schiller
Karten: © Geobasis-DE/BKG(2013)
Druck
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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