Relaxing with PatRicia URqUiola

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Relaxing with PatRicia URqUiola
liegen lernen!
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Relaxing
with Patricia
Urquiola
text
Anna Bejar ([email protected])
Coalesse, ein Tochterunternehmen des führenden Büromöbelherstellers Steelcase Inc, ist seit Kurzem auf dem europäischen Markt
vertreten und feierte im Pariser Marais-Viertel seine erste Showroom-Eröffnung. Hauptdarsteller des Markenlaunchs war Hosu, der
neue Sessel von Patricia Urquiola. Anna Bejar war vor Ort dabei,
saß Probe und sprach mit der spanischen Designerin über Sitzkomfort bei der Arbeit und über das Schlafen an öffentlichen Plätzen.
Coalesse, a subsidiary of leading office furniture maker Steelcase
Inc, has recently opened shop in the European market. It has just
celebrated the opening of its first showroom on the Continent in
Paris’ Marais quarter, with the lead being played on the night of the
brand launch by Hosu, a new lounge chair designed by Patricia
Urquiola. Anna Bejar trial-sat on it and ensconced so comfortably
then talked to the Spanish designer about comfy seats at work, and
sleeping in public spaces.
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Auf den ersten Blick scheint Hosu wie ein niedriger, für seine Klasse eher
schlanker und vor allem sehr bequemer Sessel. Und auch die kräftige
Farbgebung – neben zwei verschiedenen Grautönen gibt es ihn in Gelb,
Blau, Grün und Rot – ist eher selten für Büromöbel, zu denen ihn die
Marke Coalesse in ihrer Crossover-Kollektion explizit zählt. Der erste
Eindruck täuscht also: Hosu ist nicht nur für den reinen Komfort gedacht.
Patricia Urquiola wollte vielmehr eine Alternative zu den Loungemöbeln
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bieten, wie sie sich in Empfangshallen und anderen halb­öffentlichen Räumen zur kurzen Entspannung häufig finden. Oft aber nehmen klassische
Loungesessel, so Urquiola, sehr viel Platz ein und sind daher nur in geringer Stückzahl vertreten – weswegen sie auch meist belegt sind. Außerdem
sei die fläzende Position, die einem in diesen Sesseln aufgezwungen wird,
auf Dauer weder bequem noch zum längeren Verweilen geeignet: »Mal
ehrlich, wer will in öffentlichen Räumen schon schlafen? Ich fühle mich
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da nicht wohl. Vielmehr brauche ich die Möglichkeit, mich
zwischendurch zu entspannen, die Beine hochzulegen. Eine
bequeme Position muss doch nicht gleichbedeutend damit
sein, dass man nicht mehr konzentriert und aufrecht sitzend
seine E-Mails checken kann. Im Entwurfsprozess kam kurz
die Idee auf, die Rückenlehne flexibel verstellbar zu gestalten – davon kamen wir aber rasch ab. Denn die feste Lehne
garantiert eine aufrechte Sitzposition und verhindert somit
ein allzu legeres Liegen – oder gar Schlafen!«
Der kleinformatige Sessel lässt sich je nach Bedürfnis mit
einem einzigen Handgriff nach der roten Schlaufe am Sitz
zu einer gemütlichen Liege ausfalten – die abwaschbare Beschichtung des Fußteils erlaubt sogar, die Schuhe anzulassen,
sodass der von Urquiola exklusiv für Coalesse entworfene
3D-Stoff mit Wabenmuster nicht verschmutzt.
Als international gefragte Designerin weiß Urquiola selbst
nur zu genau, dass ein Büro heutzutage überall sein kann –
ob zu Hause, in Cafés oder öffentlichen Wartehallen, im
Zug oder Flugzeug: Mobile vernetzte Geräte wie Laptops,
Smartphones oder das iPad ermöglichen uns die totale und
ortsunabhängige Erreichbarkeit. Mit eben solch einem iPad
in der Hand ergänzt Urquiola: »Mit diesen leichten mobilen
Geräten ist man nun nicht mehr an den Schreibtisch gebunden, um seine E-Mails abzufragen – moderne Büromöbel
sollten sich dieser technischen Entwicklung anpassen.« Der
Übergang zwischen Arbeit und privaten Beschäftigungen
gestaltet sich besonders für Kreative ohne feste Bürozeiten
fließend – Arbeitsaktivitäten dehnen sich über den Tag hinaus aus und fordern einen kontinuierlichen Switch zwischen
den beiden Lebenswelten. Der Komfort, den die Mobile Workers benötigen, um ihre Arbeit flexibel verrichten zu können,
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darf nicht auf der Strecke bleiben. Der Frage, wie die heutige Creative Class lebt und arbeitet, ging die amerikanische
Marke Coalesse, ein Tochterunternehmen des Büromöbelherstellers Steelcase, in einer Feldstudie von 2010 bis 2012
mit Probanden in New York, San Francisco, London, Paris
und München nach. Freelancer, zu Hause arbeitende Mütter
und Väter, mobil arbeitende Wissenschaftler und Kreative
wurden zu ihren Gewohnheiten und Vorlieben beim Arbeiten in privaten und öffentlichen Lebensräumen befragt und
über mehrere Tage hinweg in ihrem Alltag begleitet. Wie
muss ein Möbel gestaltet sein, um die verschiedenen Bedürfnisse während eines Arbeitstages zu Hause abzudecken? Wie
kann ein Produkt physischen Komfort bieten, ohne dabei
das mentale und emotionale Entspannen auszuschließen?
Welche hybriden Produktlösungen vereinen Produktivität
und Komfort bei der Arbeit? Die Antworten differieren an
manchen Stellen, doch lassen sich durchaus Tendenzen festmachen, die sich in dem Fazit der Studie »A home that works,
a workplace like home« zusammenfassen lassen.
Der Name Coalesse bedeutet Zusammenkommen und betont
zum einen den Ansatz der Marke: Eine direkte Verbindung
zwischen Arbeitsumgebung und privatem Wohnraum zu
kreieren und universal einsetzbare Möbel zu entwickeln –
sozusagen eine Art Crossover Design zu etablieren. Abgesehen von der Designphilosophie sagt der Name Coalesse
zugleich etwas über die Entstehung der Produkte aus, die
meist in enger Zusammenarbeit mit international renommierten Designern wie Cory Grosser oder Jean-Marie Massaud entwickelt werden. So entstand auch der Konferenzstuhl
SW_1 des ehemaligen Global Creative Director bei Nike,
Scott Wilson. Das Besondere hier ist vor allem die niedrige
Sitzhöhe des Stuhls, die ihn durch diese weniger traditionelle
Das iPad-Möbel:
Patricia Urquiola beweist
die Praxistauglichkeit
ihres neuen Entwurfes
Hosu selbst – und checkt
in aller Ruhe ihre E-Mails.
The iPad furniture:
Patricia Urquiola herself
proves just how practical her new design
Hosu is, and calmly
checks her emails.
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Der neue Showroom
von Coalesse im Pariser
Marais-Viertel wurde im
Herbst 2012 eröffnet
und ist zugleich der erste seiner Art in Europa.
The new Coalesse
showroom in the
Marais district of
Paris opened in fall
2012 and is the first
of its kind in Europe.
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Form zwischen einem klassischen Konferenzstuhl und einem Loungemöbel ansiedelt und eine offene, entspannte Haltung während eines Meetings
fördern soll. Zusätzlich ist der SW_1 mit einer Mechanik ausgestattet,
die ihn nach dem Aufstehen wieder in die ursprüngliche Position zurückdreht. Deutlich niedriger als von anderen Sesseln gewohnt – besonders in
der ausgeklappten Variante – zeigt sich auch Hosu und qualifiziert sich
mit einigen Extras vor allem für das Büro zu Hause: Ladekabel können
durch den Sessel geführt werden, um Kabelchaos zu vermeiden, an den
Seiten und am Rücken gibt es die Möglichkeit, Magazine oder Unterlagen
zu verstauen, und rechts und links des Sitzenden bleibt genug Platz für ein
freies Arbeiten: Der Sessel wird so zu einer Art Kommandozentrale – alles
bleibt in Reichweite, zur Not breitet man sich auf dem nahen Boden aus.
Sollte dies immer noch nicht genug Platz bieten, gibt es Hosu mit dem
gleichen Prinzip auch als Doppelsitzer. Einzig ein passender Beistelltisch
fehlt, doch Urquiola sitzt bereits an den Entwürfen.
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W W W. PAT R I C I AU RQ U I O L A . C O M
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At first sight, Hosu looks like a low armchair, a
bit slender for furniture in its class, and above
all it very comfy. And then there are the powerful colors, as there are not just two different greys available, but you can have a Hosu
in yellow, blue, green or red, too. Hardly the
norm in office furniture, to which the Coalesse
brand most definitely belongs – even if its catalog declares the company is “crossing over”.
In other words, that first impression is wrong:
Hosu is not only intended for pure comfort.
Rather, Patricia Urquiola wanted to create an
alternative to the lounge furniture that is now to
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be found in offices or in public spaces such as
airports and is destined to provide brief relaxation. Often loungers, or so Urquiola suggests,
take up an awful lot of space and as a result
there are only a few of them at hand, meaning they are invariably already in use. Moreover, the slouching posture these armchairs
force you to adopt is neither comfortable over
a lengthier period nor suitable for relaxed work:
“To be honest, who wants to sleep in public
spaces, anyway? I don’t feel at ease there. Instead, I need something that allows me to relax
now and then, put my feet up. A comfortable
position must not mean that you can no longer concentrate and sit upright to check your
emails. During the design process the idea
briefly arose of designing a backrest that could
be flexibly adjusted. However, we soon abandoned the notion as a fixed backrest guarantees an upright seating posture but prevents
you from sitting too uncomfortably let alone
falling asleep!”
The small-sized armchair can be transformed
simply by pulling the red loop on the seat into
a comfortable lounger – the stool section has
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Links: Der Konferenzstuhl
SW_1 von Scott Wilson sorgt
nicht nur für einen aufgeräumt wirkenden Raum,
indem er sich in seine Ausgangsposition zurückdreht –
er garantiert auch durch seine
niedrigere Sitzhöhe Komfort
in langen Besprechungen.
Rechts: Ein Lounge-Möbel fürs Home Office: Als
Doppelsitzer bietet Hosu
noch mehr Platz. So könnten in kleinen Büros sogar
Teamsitzungen ganz bequem vonstatten gehen.
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Left: Scott Wilson’s SW_1
conference chair not only
makes for a tidy-looking
room by swiveling back to its
original position; its low sitting height also guarantees
comfort in long meetings.
Right: Lounge furniture for
the offi ce: As a two-seater
Hosu has even more room.
This means that team meetings could even be held in
comfort in small offi ces.
a washable surface which even means you
can leave your shoes on, without the 3D fabric with its honeycomb structure that Urquiola
designed exclusively for Coalesse getting dirty.
As a creative mind, Urquiola herself knows full
well that today an office can be anywhere, be
it at home, in cafés or public waiting zones, on
a train or plane: Mobile networked appliances
such as Laptops, Smartphones or the iPad enable us to be reached at any time in any place.
With just such an iPad in her hand Urquiola
adds: “With these light, mobile devices you are
not only no longer tied to the desk when you
need to check your emails; modern office furniture should adapt to respond to this technological development.” In particular for those in
the creative industries, the transition between
work and private interests is a fluid one, with
no fixed office hours – work activities extend
beyond standard working hours and call for a
constant switch between the worlds of work
and leisure time. And that also means not overlooking the comfort these new mobile workers
require to perform their tasks in such flexible
work modes and at such times. Above all the
furniture has to adapt to the new requirements
of an integrated lifestyle and in terms of form
and function provide the new flexibility that
this new way of working needs. The question
how today’s Creative Class lives and works
is something that Coalesse, a subsidiary of
leading office furniture makers Steelcase Inc.,
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explored in a field study from 2010 to 2012
polling respondents in New York, San Francisco, London, Munich and Paris. Freelancers,
mothers and fathers working from home, academics and creative minds who often work
on the road – the study surveyed their habits
and preferences when working in private and
public spaces and accompanied them for several days in their everyday lives. How should a
piece of furniture be designed in order to fulfill
all the different requirements of a working day
at home? How should a product deliver physical comfort without at the same time excluding
mental and emotional relaxation? What hybrid
product solutions combine work productivity and comfort? The answers differ at certain
points, but clear trends are discernible that are
summarized in the study as calling for “A home
that works, a workplace like home”.
Coalesse as a name implies “coming together”
and emphasizes both the brand’s approach,
namely to forge a direct link between working environment and private residential spaces
while developing furniture that are universal
in terms of utility, in other words establishing
a kind of crossover design. And in addition
to the design philosophy, the name Coalesse
also says something about how the products
come to be, usually developed in close cooperation with renowned international designers
such as Scott Wilson, Patricia Urquiola, Cory
Grosser or Jean-Marie Massaud. This was also
the policy behind the development of the SW_1
conference chair by the former Global Creative Director at Nike, Scott Wilson. The special feature here is the chair’s low seat height
which spawns a less traditional shape and thus
means it is an admixture of classic conference
chair and an item of lounge furniture, destined
to encourage an open relaxed seating position
and thus better meeting results. Moreover, the
SW_1 boasts a mechanism that returns it to its
original position once the sitter gets up, and the
conference room thus looks pristine.
Hosu is also far lower than the customary
lounge chairs, especially once opened out –
and with a few added extras it is ideal for home
offices. Power-up cables can run through the
chair to prevent cable chaos and on the sides
and back there is space to store magazines or
documents, while to the right and left of the sitter there is also enough space for unimpeded
work. The lounger morphs into a command HQ
with everything easily reachable and if necessary the ground round the chair can also
be used as work space. Should this still not
provide enough room, then simply choose the
Hosu as a two-seater – it functions the same
way. All that is lacking is the suitable side table,
but Urquiola is already working on the final design for it. It’ll be interesting to see what details
it provides to sweeten the working day.
W W W.COALE SSE .COM
W W W . PAT R I C I A U R Q U I O L A . C O M
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