Brieftaube

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Brieftaube
Dateiname: S732-735.pdf; Nettoformat:(205.00 x 290.00 mm); Datum: 21. May 2012 14:15:26; PDF-CMYK für Apogee; L. N. Schaffrath DruckMedien
732 | Die Brieftaube 129 (2012) Nr. 13
Klinik-Cup-Sieger 2011
Zweimal unter den Top-Ten
beim Klinik-Cup
2. und 9. Klinik-Cup-Sieger
4. Verbands-Jährigenmeister
7. Verbands-Mittelstreckenmeister 2011:
SG Schlief und Stiens, RV Oelde, RegV 416 Ems Werse
Einmalig in der Geschichte unseres
Klinik-Cups sind die Ergebnisse des
Schlages Stiens aus Oelde im Kreis Warendorf. Mit zwei verschiedenen Mannschaften wurden in der Saison 2011
der 2. und 9. Platz beim bundesweiten
Klinik-Cup-Wettbewerb errungen. Gereist wird hier als Schlaggemeinschaft
Schlief & Stiens und zusätzlich auf den
Namen des Hausherrn Martin Stiens.
Zu der erstgenannten Schlaggemeinschaft gehören Hermann Schlief und
der Stiens’ Sohn Niklas.
Spiel mit zwei Reisemannschaften.
In der Saison 2011 wurden die Reisetauben erstmals in zwei Gruppen
aufgeteilt. Hierzu kam es, weil in der
Reisevereinigung die Meisterschaft
nach dem so genannten Wieden-Modus
ausgeflogen wurde. Bei diesem System
wird bei jeweils zehn eingesetzten Tauben eines Züchters ein Zähler gewer-
Martin Stiens und Hermann Schlief bilden eine harmonisch funktionierende Schlagpartnerschaft, die mit dem Gewinn der 4. Verbands-Jährigen- und 7. Verbands-Mittelstreckenmeisterschaft einen sportlichen Höhepunkt in ihrer bisherigen Laufbahn erlangte.
tet, dabei sind am Ende die As-Punktzahlen entscheidend. Mit der geteilten
Reisemannschaft belegte Martin Stiens
am Ende den ersten und zweiten Platz
bei der RV-Meisterschaft. Dieses Ergebnis zeugt von der enormen Leistungsdichte dieses Schlages.
Wahre Newcomer.
Alle Schläge sind mit der Geraldy-Alutränke
ausgestattet. Die Tauben erlernen hier
frühzeitig die Wasseraufnahme, ähnlich wie
im Kabinenexpress.
Der Schlag Schlief und Stiens genießt seit nur wenigen Jahren einen
unglaublichen Auftritt. Das zweite
Mitglied dieses Tandems ist Martin
Stiens’ Onkel Hermann Schlief. Er
spielt ohne Zweifel eine wichtige Rolle in der Betreuung des erfolgreichen
Taubenstammes. Das Drum und Dran,
das man zur Führung dieses Bestandes
benötigt, bringt er im wahrsten Sinne
des Wortes meisterhaft mit ein. Nach
der Fertigstellung der Schlaganlage
wurden im Sommer 2007 die ersten
Jungtauben gespielt. In dieser kurzen
Zeit wurden die herausragenden
Leistungen regelrecht zum Standardwerk. Ein Augenmerk richtet sich
hierbei auf die Anzahl der ersten Kon-
kurse, diese summieren sich von 2009
bis 2011 auf insgesamt 36. Alleine in
der letzten Saison waren es 14 erste
Preise, darunter vier auf RegV-Ebene.
Das Glanzjahr 2011 bescherte hierbei
den ersten Auftritt auf vorderer Verbandsebene. Schöner und erfolgreicher
konnte der Neubeginn für diese Züchter nicht verlaufen.
Nichts dem Zufall überlassen.
Nach der Fertigstellung der großzügigen Punt-Schlaganlage mit fünf Abteilen für die Witwervögel sowie drei
Abteilen für die Reiseweibchen folgte
ein zwölf Meter langer Jungtierschlag.
Hierzu wurde ein geeignetes Grundstück in der Nähe des Wohnhauses gepachtet. Ein großer und komfortabler
Zuchtschlag wurde auf dem Grundstück des Firmengeländes errichtet,
auf dem Martin Stiens einen internationalen Werkzeugmaschinenhandel
unterhält. An diesem Standort ließ
sich die bestehende Alarmanlage des
Unternehmens problemlos an den geräumigen Zuchtschlag verbinden. Alle
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Die Brieftaube 129 (2012) Nr. 13| 733
Klinik-Cup-Sieger 2011
Türen und Fenster des Schlages sind
seither bestens gesichert. Erst nach
der kompletten Fertigstellung durften
die erlesenen Zuchttauben einziehen.
Das wesentliche Standbein sind hier
die Tauben von Leo Heremans aus
dem belgischen Vorselaar. Aus allen
bekannten Linien, vorrangig aus dem
BELG 01-6455001 „Olympiade 003“
wurde hierbei geschöpft. Der Vogel
stand 2003 auf der Olympiade in Lievin (Kategorie Kurzstrecke). Aber auch
aus den Söhnen und Brüdern wie „De
Safier“, „Broer Safier“, „De Power“ und
„De Hugo“ wurden Kinder dazu geholt.
Nicht unerwähnt bleiben die Nachzuchten aus dem bekannten „Euro“
von Leo Heremans, die hier für Erfolg
sorgen.
Die Heremans-Tauben sorgten für
besonders gute Nachkommen in der
Kombination mit Tieren von Gust Janssen. Weitere Verstärkungen folgten
von Marcel Aelbrecht und Gaby Vandenabeele. Gerade diesen Größen
schaute er während der einzelnen
Schlagbesuche genauestens über die
Schulter. Aufgrund der guten Freundschaft zu Tierarzt René Becker, wurden zurückliegend einige gemeinsame
Fahrten zu den genannten Züchtern
unternommen. Auch in der Zucht gehen die beiden Sportfreunde gemeinsame Wege. Nicht zuletzt vertraut man
sich dem Leistungsspektrum dieses
anerkannten Tierarztes an.
Deutsche Leistungstauben hoch im
Kurs.
Auf der Suche nach den geeigneten
Flugathleten wurde Martin Stiens auch
in Deutschland fündig. Über ein Inserat wurde er auf Johann Zeuner aus
Kühlbach bei Augsburg aufmerksam.
Hier wurden später Tiere aus den
Spitzenvererbern „1432“ und „1162“
(Linie: Vandenabeele/Van den Bosch)
geholt. Die Zeuner-Tauben sind mittlerweile ein festes Standbein der SG
Schließ & Stiens, sie überzeugen durch
ihre schnelle Regeneration nach den
Flügen. Eine weitere Basis stellen die
Tauben von Klaus Stieneker dar. Hier
sind die Tauben von Grundel, Leysen
und Van Dyck maßgeblich am Erfolg
beteiligt. Eine Originaltäubin von Klaus
Stieneker war 2011 an der Erringung
sämtlicher Meisterschaften beteiligt.
Das Weibchen 01654-07-1271 stammt
aus Bruder „Daisy“ mit Tochter „Max“
und geht auf die Kannibaal x LeysenLinie zurück.
Weitere Tiere kamen von der SG
Telmer & Wittenbrink, der SG Mack sowie von Kurt Stötzel. Nicht unerwähnt
bleiben soll die „General“-Linie von der
SG Sander aus Münster, die am Erfolg
beteiligt sind. Auch wenn die aktuellen
Erfolge kaum zu toppen sind, lässt
Martin Stiens nicht davon ab, nach
noch besseren Tauben Ausschau zu
halten. Hier bleibt nichts unversucht.
Gewöhnung an den Kabi.
Alle Schläge sind mit Tropftränken
aus Aluminium ausgestattet, mit denen die Tiere an die Situation im Kabinenexpress gewöhnt werden. Diese
Tränken der Firma Geraldy sind besonders für die Jungtauben sinnvoll.
In diesem Zusammenhang werden
die Jungtiere am Anfang der Saison
Die Reiseschläge sind mit modernen
Hermes-Zellen mit Kotbändern ausgestattet.
häufiger in den Trainingsanhänger gesetzt, um sie an die Wasserversorgung
zu gewöhnen. Die Gewöhnung an die
Kabinen nimmt den Tieren schließlich
ihre Nervosität, so dass sie später wesentlich ruhiger eingekorbt werden
können. Ähnlich verfährt man mit
den Alttauben. Der Trainingsanhänger kommt hier in der Regel zweimal
in der Woche zum Einsatz, dabei wird
aber nicht weiter als 10 km Schlagdistanz gefahren. Im Frühjahr ziehen die
Reisetauben jeweils ein Jungtier groß.
Bereits mit Beginn der Vortouren sind
die Paare wieder getrennt und werden
erneut einem Gesundheitsscheck bei
Tierarzt René Becker unterzogen. Zum
Einsatz kommt, was fliegen kann. Die
Schlaganlage ist so konzipiert, dass
mit den Weibchen optimal eine Umlaufmethode umgesetzt werden kann.
Die Täubinnen springen nach dem
morgen- und abendlichen Training
über den Hauptschlag ein und werden
dann in das Weibchenabteil umgetrieben. Der Weibchenschlag ist mit
Drahtböden ausgestattet, ferner kann
die vordere Trennwand bis an das Sitzregal herangesetzt werden, so dass ein
Verpaaren der Täubinnen weitgehend
ausgeschlossen werden kann.
Versorgungsplan.
In unmittelbarer Nähe zum Betriebsgelände befindet sich die großzügige Punt-Schlaganlage.
Links ist der zwölf Meter lange Jungtaubenschlag zu sehen, rechts daneben befinden sich die
einzelnen Reiseschläge.
Bei der SG Schlief und Stiens läuft
die gesamte Führung des Taubenbestandes nach Plan. In akribischer
Kleinarbeit werden sämtliche Abläufe
festgehalten und in einer Excel-Tabelle
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Klinik-Cup-Sieger 2011
auf dem PC gespeichert. Die Wochenversorgung sieht dabei folgendermaßen
aus: Am Heimkehrtag kommt zunächst
klares Wasser in die Tränke. Später
folgt ein Gemisch aus „Almalyt“ und
„Catosal“ aus der Taubenklinik. Nach
anstrengenden Flügen wird dies über
zwei Tage gegeben. Bei der Rückkehr
gibt es einen Löffel Fettmischung mit
„Olympia-Stieneker“ von Versele-Laga.
Nach der Trennung am Abend gibt es
jeweils 33 % Betz-„Saatmischung“,
„Olympia-Stieneker“ und Säuberung
(Spinne). Über das Futter kommt Moorkonzentrat, „Amino EB 12“ und Jungtierpulver (Sudhoff). Ähnlich sieht
die Versorgung am Folgetag aus. Ab
Dienstag wird eine sehr reichhaltige
Futtermischung gefüttert, die aus 25 %
„20 Komponenten“ (Garvo), 50 % Olympia-Stieneker (Versele) und 25 % „Saatmischung“ (Betz) besteht. Das Futter
wird am Abend mit „Neo Oxygen“,
einem Teelöffel Milchsäure und einem
Löffel Eipulver angereichert. In die
Tränke kommt ganztags „Avidress“.
Zur Wochenmitte wird energiereicher
gefüttert, dabei wird bis zu 20 % Mais
und 20 % Fettmischung (u. a. geschälte Sonnenblumenkerne) gegeben. Das
Trinkwasser wird mittwochs und donnerstags mit „PS“ (Prange-Suppe) und
teilweise mit „Blitzform“ angereichert.
An den beiden letzten Abenden vor
dem Einsatztag wird „Compact Eins“,
Lecithin und „Chevi-Duran“ über das
Futter gegeben. Zusätzlich erhalten
die Reisetauben am Ende der Woche
zusätzlich fünf Gramm einer gesonderten Fettmischung, bestehend aus
Sämereien, Hanf, geschälten Sonnenblumenkernen und „Winput“ von
Röhnfried. Wenn die Tauben zum
Wochenende ihre Form und Fluglust
zeigen, erhalten sie am Vorabend vor
dem Einsatztag keinen Freiflug mehr.
Am Einsatztag erhalten die Tiere bis
mittags jeweils ein Drittel „OlympiaStieneker“, „Super-Diät“ und „Fettmischung“ zur freien Auswahl, danach
wird das Futter aus dem Schlag genommen. Die Reiseweibchen werden generell am Wochenanfang etwas knapper
gefüttert.
Faszination Weitstrecke.
Trotz seines Erfolgs ist Martin
Stiens ein Züchter, der sich nicht auf
seinen Lorbeeren ausruht. Nach dem
erfolgreichen Debüt im deutschen Programm, gehen seine Planungen weiter.
Er möchte über der lokalen Konkurrenz hinaus seine Herausforderung
suchen und will das Wagnis eingehen,
auf der internationalen Weitstrecke ein
weiteres Standbein zu finden. Ziel ist
es, erfolgreichen Taubensport auf allen
Distanzen zu betreiben. Mit Tierarzt
René Becker wurde hier eine Schlaggemeinschaft gegründet. Die Tiere des
Weitstreckenprogramms sind auf sepa-
raten Schlägen in Oelde untergebracht.
Die Tiere werden zunächst in der RV
Rheda-Wiedenbrück zu Trainingszwecken mitgegeben, bevor sie später
mit der Weitstreckenvereinigung in
Oberhausen gespielt werden. Trotz der
ungünstigen Lage am östlichen Rande
des Münsterlandes wollen René Becker
und Martin Stiens zukünftig die Degen
mit der europäischen Weitstreckenelite kreuzen. Eine Schlagdistanz von
über 1.200 km ab Barcelona hält die
beiden Züchter davon nicht ab. Falls
der Auftakt so kometenhaft verläuft
wie im RV-Programm, dann werden
wir bald wieder von diesem Schlag berichten können.
Gelungener Saisonauftakt 2012!
Mit einem besonders beeindruckenden Ergebnis konnte das Team
Schlief und Stiens auf dem 3. Preisflug
ab Schweinfurt (261 km) am 13. Mai
2012 an die Ergebnisse des Vorjahres
anknüpfen. Von 127 eingesetzten Tauben gewannen sie 73 Preise, beginnend mit dem 1. bis 20. Konkurs gegen
1.137 RV-Konkurrenten. In der Fluggemeinschaft überzeugten sie mit dem 4.,
14., 15., 17., 18. und 19. Konkurs gegen 7.388 Tauben aus 6 RVen.
Rolf Schlömer
Meisterschaften 2011 der SG Schlief & Stiens einschließlich Martin Stiens
Verbandsebene:
4. Verbands-Jährigenmeister mit 1.727,03 As-Punkten
7. Verbands-Mittelstreckenmeister mit
1.557,28 As-Punkten
2. und 9. Klinik-Cup-Gewinner
RegV 416 Ems Werse (6 RVen, 437 Mitglieder)
1. RegV-Meister mit 59 Preisen und 85.428 Pkt.
(5 aus 15 Vorbenannte vor dem 1. Preisflug)
1. RegV-Jährigenmeister mit 31 Preisen und 43.365 Pkt.
(4 aus 12 Vorbenannten vor dem 1. Preisflug. Flug 1–9)
1. RegV-Jungtaubenmeister
Bester Vogel im RegV mit 13/13 und 20.055 Pkt.
Bester As-Vogel im Regionalverband mit 20.055 Pkt.
1.-, 4.-, 10.-, 21.-, 26.-, 27.bester Vogel im RegV
Bestes Weibchen im RegV mit 13/13 und 17.709 Pkt.
1.-, 4.-, 9.-, 12.-, 15.-, 17.bestes Weibchen im RegV
Bester jähriger Vogel im Regionalverband mit 13/13 und
20.055 Pkt.
1. Platz Verbands-Jährigenmeister
1. Platz Verbands-Mittelstreckenmeister
1. Platz RV-Meisterschaft des Verbandes
1. Platz Meisterschaft „Die Brieftaube“
4 x erster Konkurs im RegV 416
RV Oelde (43 reisende Schläge)
1. und 2. RV-Meister (nach Wieden-Modus)
1. und 2. RV-Weibchenmeister (nach Wieden-Modus)
2. und 3. RV-Jährigenmeister (nach Wieden-Modus)
1. RV-Jungtiermeister
1. und 2. VB- Mittelstreckenmeister
1. und 2. VB-Meisterschaft des Verbandes
1. und 2. VB-Jährigenmeister
1. und 3. Meister der Zeitschrift „Die Brieftaube“
1. und 2. RV-Kurzstreckenmeister
1. und 2. RV-Weitstreckenmeister
1.-, 3.-, 5.-, 8.-, 9.-, 10.-, 14.-, 16.- und 18.bester Vogel
1.-, 2.-, 3.-, 4.-, 6.-, 7.-, 8.-, 9.- und 10.bestes Weibchen
1.-, 3.-, 5.-, 9.- und 11.bester jähriger Vogel
1.-, 3.-, 6.-, 7.-, 10.- und 12.bestes Jährige
1.- bis 5.beste Jungtaube
Beste Jungtaube in der Fluggemeinschaft
14 x 1. Konkurs in der RV Oelde
Erringer der Bronzemedaille (Platz 1 und 2)
Silbermedaille (Platz 1 und 2) und Sportuhr (Platz 1)
Dateiname: S732-735.pdf; Nettoformat:(205.00 x 290.00 mm); Datum: 21. May 2012 14:15:26; PDF-CMYK für Apogee; L. N. Schaffrath DruckMedien
Die Brieftaube 129 (2012) Nr. 13| 735
Klinik-Cup-Sieger 2011