Bei der landwirtschaftlichen Nutzung der tropischen

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Bei der landwirtschaftlichen Nutzung der tropischen
Kennzeichen und Probleme der „shifting cultivation"
Bei der landwirtschaftlichen Nutzung der tropischen
Regenwaldgebiete der Erde durch die einheimische Bevölkerung lassen sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten feststellen. Innertropischer Wanderfeldbau und Landwechselwirtschaft werden in der englischsprachigen Literatur
als „shifting cultivation" bezeichnet.
Dabei wird durch die Ringelung des Baumstammes der
Nährstoff ström unterbrochen, die Pflanzen sterben ab und
werden abgebrannt. Die brandgerodete Fläche, deren
natürlicher Pflanzenbestand nun völlig zerstört ist, erhält
durch die Asche eine einmalige Düngung, die aber ohne
Nachdüngung für den Ackerbau nur wenige Jahre ausreicht.
',;;.! Brachflächen,
unterschiedlich
^ alter Sekundärwald
- - - vom Haus bewirtschaftet
Wanderrichtung
57.1 „shifting cultivation"
Großflächig durchgeführter Brandrodungsfeldbau bringt,
da die schützende Wirkung der Vegetation wegfällt, einen
erhöhten Oberflächenabfluss, der besonders bei den tropischen Starkregen eine sprunghaft ansteigende Erosion
zur Folge hat. Die dünne Humusdecke wird zusammen
mit der Asche abgespült, der eigentliche, für die Pflanzen
nutzbare Nährstoffträger fehlt. Außerdem werden die
Kationen in tiefere Bodenbereiche geschwemmt, wo sie
für die Pflanzen nicht mehr erreichbar sind (> S. 52-55).
Bei dauerhafter Ackernutzung nimmt auch die Bodenstabilität ab, was ebenfalls die Ausschwemmung von
Mineralen und die Erosionstätigkeit fördert.
Da nur eine längere Brachphase und eine kürzere Ackerphase die genannten Nachteile einigermaßen kompensieren können, verlangt die Brandrodung eine äußerst geringe Siedlungsdichte, die ein Verhältnis Brachphase zu
Nutzungsphase von 20 zu 3 Jahren garantieren könnte.
Dies gilt für die traditionellen Siedlungs- und Wirtschaftsgewohnheiten. Heute jedoch ist das Gegenteil der Fall.
Bevölkerungsexplosion, Verkehrserschließung, Rohstoffförderung und Landnutzungsprojekte bringen immer
mehr Menschen in diese ökologisch besonders sensiblen
Gebiete.
i.l2.|3.| Jahr nach der Brandrodung
Reis
(Malaysia)
Mais
(Guatemala)
Erdnuss
(Kongo)
57.2 Ertragsrückgang bei Brandrodung
Kennzeichen und Probleme der Plantagen Wirtschaft
Die Plantagenwirtschaft erfährt in den meisten tropischen
Entwicklungsländern eine einseitige Förderung. Die Nahrungsmittelproduktion wird zugunsten von „cash crops"
vernachlässigt, da deren Verkauf Deviseneinnahmen erbringt. Qualität und Gewinn hängen sehr stark von einer
schnellen Be- und Verarbeitung der pflanzlichen Rohstoffe ab. Zur typischen sozialen Gliederung einer Plantage
gehören eine große Zahl von Arbeitern, meist Saisonarbeiter, wenige Pächter und häufig ausländische Besitzer.
Die Plantagenwirtschaft erbringt hohe Flächenerträge und
gute Qualitäten der Produkte durch Düngung, Saatkontrolle und Schädlingsbekämpfung. Als hochgradig ratio-
500
Hl
j Kakaopflanzung
1 1< l
Bananenpflanzung
[ Ml Ölpalmenhain
hy"1 Regenwald
57.3 Plantagenwirtschaft
1000m
1 alte Pflanzungen mit
Feldstücken (Bananen,
Yams, Pfeffer)
Kakao- Pflanzbeete
•
Trocken- und
Fermentierplatz
StraRp
FuRwfig