Tourismusbranche in der Türkei _Deutsch - TD-IHK

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Tourismusbranche in der Türkei _Deutsch - TD-IHK
Tourismusbranche in der Türkei
Seit 1980 wird Tourismus als Überbegriff für Reisen, die Reisebranche und das Gastgewerbe verwendet.
Die Tourismusbranche zählt weltweit zu den größten Wirtschaftszweigen. Mit weltweit 220 Millionen
Beschäftigten gilt der Tourismus als einer der wichtigsten Arbeitgeber.
Als Urlaubsort bevorzugen Touristen überwiegend Länder mit warmem Klima. Die meist besuchten Länder
sind laut einer Studie der Welttourismusorganisation:
Rang
Land
Internationale Ankünfte
Internationale Ankünfte
2009 (Millionen)
2008 (Millionen)
1
Frankreich
73,2
79,8
2
USA
55,0
58,7
3
Spanien
52,0
57,4
4
China
50,5
53,0
5
Italien
43,0
42,8
6
Großbritannien
29,5
30,5
7
Türkei
27,4
27,0
8
Deutschland
24,2
24,9
9
Österreich
21,3
21,9
10
Mexiko
21,1
22,9
Quelle: World Tourism Organization
Für die Türkei ist die Tourismusbranche sehr wichtig. Rund 25 Mio. Reisende haben 2008 die Türkei
besucht. Die kontinuierliche Entwicklung lässt sich durch die Zahlen zum Vorjahr erkennen.
Das Reiseland Türkei legte im vergangenen Jahr bei den Besucherzahlen zusammen mit Italien als
einziges unter den zehn weltweit beliebtesten Urlaubszielen zu. Insgesamt stieg die Zahl internationaler
touristischer Besucher auf 27,4 Millionen Ankünfte. Damit belegt die Türkei knapp hinter Großbritannien
den weltweit siebten Rang. Weitere Touristikimpulse werden in diesem Jahr durch die Europäische
Kulturhauptstadt 2010 Istanbul erwartet.
TD-IHK Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer - Unternehmerverband e.V. Türk Alman Ticaret ve Sanayi Odası
Opladener Str. 8, 50679 Köln Tel.: +49 (0) 221 540 22 00 Fax: +49 (0) 221 540 22 01 e-mail: [email protected] www.tdihk.de Stadtsparkasse Köln Konto 162 442 958 BLZ 370 501 98 Steuernummer: 214/5866/0629
Fachleute sind sich einig: Bei deutschen Urlaubern gewinnt die Türkei zunehmend an
Sympathien. Rangierte das Land am Bosporus bereits im vergangenen Jahr auf Platz drei der
beliebtesten Reiseziele der Bundesbürger, dürfte es bis 2010 zumindest Italien vom zweiten Platz
verdrängen und in naher Zukunft mit Spanien um den Platz des ausländischen Spitzenreiters
konkurrieren. Das geht aus Umfragen der Stiftung für Zukunftsfragen hervor. Angesichts solcher
Prognosen steht die Türkei jetzt abermals vor einem Rekordjahr. Die globale Finanzkrise konnte der
Tourismusbranche nichts anhaben und auch nicht die isländische Vulkanasche. Die deutschen Urlauber
kommen in Scharen an die Strände von Antalya und Alanya.
Die Türkei gehört ferner zu den Ländern, die verstärkt für ihren Gesundheitstourismus werben. Die
Einnahmen sollen von jetzt jährlich 350 Millionen Euro auf das Zwanzigfache steigen. Im Jahr 2009
kamen im Bereich Gesundheitstourismus 150 000 Menschen ins Land.
26,2 Millionen Urlauber
Die türkische Tourismusbranche wird damit für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der
Mittelmeeranrainer belohnt. Und Istanbul, zieht als Kulturhauptstadt Europas wie ein Magnet
Individualreisende an.
Im vergangenen Jahr waren trotz der Wirtschaftskrise eine Million ausländischer Urlauber mehr als
2008 in die Türkei gekommen; sie haben mit 26,2 Millionen einen neuen Rekord aufgestellt. In
diesem Jahr wäre es eine Überraschung, würde die Marke von 28 Millionen nicht übertroffen. Andreas
Goldberg, der Geschäftsführer des Zentrums für Türkeistudien in Essen, schließt aufgrund der
positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den Herkunftsländern sogar 30 Millionen Urlauber nicht
aus. Und in der Zukunft: Tendenz weiter steigend.
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Die Reiseziele der Deutschen
22,2
Deutschland
9,2
Spanien
4,8
Türkei
4,0
Italien
3,2
Österreich
Nordafrika
2,6
Skandinavien
1,9
Nordamerika
1,8
Griechenland
1,6
Mittelamerika
1,4
Frankreich
1,3
Für eine Urlaubsreise von
mindestens fünf Tagen
Dauer 2010 (in %);
4000 Befragte.
Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen
Günstige „All„All-inclusiveinclusive-Angebote“
Die Türkei ist damit einer der am schnellsten wachsenden Tourismusmärkte weltweit. Die deutschen
Urlauber liegen wieder unangefochten auf dem Spitzenplatz. 2009 hatten 4,3 Millionen Touristen aus
Deutschland die Türkei besucht, mit 2,2 Millionen folgten abgeschlagen die Russen, die noch vor wenigen
Jahren die Deutschen überflügelt hatten, und mit 2 Millionen die Briten. Christopher Kubaseck vom
türkischen Zentrum für Tourismusforschung prognostiziert für 2010 einen Anstieg der deutschen
Urlauber um 10 Prozent. Die 5-Millionen-Marke ist damit im Visier. Einer der Gründe für die Beliebtheit
bei Deutschen sind die günstigen „All-inclusive-Angebote“, bei denen die Kosten für Flüge, Übernachtung
und Verpflegung bereits vor Reiseantritt feststehen.
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Im deutschen Reisemarkt rangeln seit Jahren die Veranstalter Öger Tours sowie die vom türkischen
Unternehmer Talha Görgülü gegründete Kayi Gruppe mit ihrer Tochtergesellschaft GTI Travel um die
Gunst der Türkei-Touristen. Der bislang von Firmengründer Vural Öger geführte Reiseveranstalter aus
Hamburg, der eigene Hotels und die Fluglinie „Atlasjet“ besitzt, setzte im vergangenen Jahr fast 700
Millionen Euro um. Deutlich kleiner fielen mit 276 Millionen Euro die Erlöse von GTI Travel aus,
wenngleich sich dieser Wert mit 12 Prozent deutlich erhöhte.
12 Milliarden Dollar Einnahmen
Mit Blick auf die attraktiven Wachstumschancen, die das Urlaubsparadies Türkei auch auf mittlere Sicht
bietet, gab zum Wochenauftakt der britische Touristikkonzern Thomas Cook die Übernahme von Öger
Tours zu einem Gesamtpreis von mehr als 60 Millionen Euro bekannt. Mit ihrem Coup rücken die Briten hinter Marktführer Tui Travel - zum zweitgrößten Reiseveranstalter in Deutschland auf, der künftig bei
der Vermittlung von Pauschalreisen in die Türkei mit „Öger Tours“ über eine gut eingeführte Marke
verfügt.
Strategie für eine Ganzjahresdestination
In diesem Jahr erwartet die Tourismusbranche 3 Millionen Urlauber aus Russland und 1,5 Millionen aus
der arabischen Welt. Gegenüber Russland und einigen arabischen Staaten hat die Türkei die Visapflicht
aufgehoben. Auf dem Lorbeer will die Branche aber nicht ausruhen. Das Potential gilt noch lange nicht
als ausgeschöpft. Das Tourismusministerium hat eine Strategie entwickelt, die das Land bis zum Jahr
2023, dem 100. Gründungsjahr der Republik Türkei, zu einer Ganzjahresdestination entwickeln soll. Nicht
nur Sand, Sonne und Strände sollen die Urlauber anziehen, sondern auch die Kultur und die Kongresse,
Gesundheit und Golfplätze, der Schnee im Winter und die religiösen, vor allem biblischen Stätten in
vielen Regionen Anatoliens.
Quelle: F.A.Z.
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