Korea meets West - Hochschule für Musik und Theater Hamburg
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Korea meets West - Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Heft.indd 1 Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg e.V. Hochschule für Musik und Theater Hamburg Korea meets West 한국과 서양의 만남 29.03.16 01:42 Heft.indd 2 29.03.16 01:42 Heft.indd 3 Grusswort Seit nunmehr über 130 Jahren ist die Freie und Hansestadt Hamburg eng mit Korea verbunden. Aus dem ersten deutschkoreanischen Handels-, Schifffahrts- und Freundschaftsvertrag, der im Jahre 1883 unterzeichnet wurde, sind vielseitige gegenseitige Kooperationen entstanden. Insbesondere der Handel zwischen Hamburg und Korea ist von großer Bedeutung, ist Korea doch der fünftgrößte Handelspartner des Hamburger Hafens. Die Häfen Hamburg und Busan pflegen seit 2010 eine Hafenpartnerschaft und auch unsere Parlamente kooperieren eng. Doch nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zu Korea sind wichtig für Hamburg. Auch kulturelle und künstlerische Veranstaltungen und Austausche, wie beispielsweise der Austausch im Rahmen von „Artist in Residence“-Programmen, die koreanischen Filmreihen des Metropolis-Kinos, Konzerte oder die Aktivitäten im Völkerkundemuseum bereichern die Hamburger Kulturszene. Daher freue ich mich ganz besonders, dass uns das von der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Museum für Völkerkunde und der Hochschule für Musik und Theater organisierte Festival „Geheimtipp Korea“ eine Woche lang tiefer in die koreanische Kultur eintauchen lässt und auch mit dem Wirtschaftstag Korea interessante Einblicke verspricht. Ich wünsche Ihnen, dass diese Woche spannende Erlebnisse bringt und bin mir sicher, dass das Festival unsere Stadt und seinen wichtigen Partner Korea noch enger zusammenbringen wird. Olaf Scholz Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg 29.03.16 01:42 Heft.indd 4 29.03.16 01:42 Heft.indd 5 „Geheimtipp Korea 2016“, ein Festival für Jung und Alt Bereits seit 1883 erfreuen sich die Freie Hansestadt Hamburg und die Republik Koreas enger wirtschaftlicher- und freundschaftlicher Beziehungen. Was zunächst zaghaft mit einigen wirtschaftlichen Abkommen und Verträgen begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer untrennbaren Partnerschaft. Schon im Jahr 2013 wurde das 130-jährige Jubiläum dieser Verbindung in Hamburg mit den „Korea Days 2013“ mit einer Woche intensiven kulturellen Austausches gewürdigt. Die „Korea Days 2013“ konnten mit einer durchgehend positiven Resonanz bestechen und blieben im Gedächtnis ihrer Teilnehmer. Auch in diesem Jahr sollen die guten Beziehungen der beiden Länder, die, wie sich zeigte, auch großes Interesse an der Kultur des jeweils anderen zeigen, erneuert werden. Aus diesem Grund ist es besonders erfreulich, dass ich Ihnen dieses Jahr das koreanische Festival „Geheimtipp Korea 2016“ vorstellen darf. Dieses bietet ein vielfältiges Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist. Zum einen werden interessante Vorträge und unterschiedliche Workshops für Jung und Alt angeboten. Außerdem bietet das Programm Vorführungen traditionellen koreanischen Tanzes und Musik und Demonstrationen koreanischer Sportarten, die aus unserem Alltag schon nicht mehr wegzudenken sind. Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg e.V. (DKGH), die den „Geheimtipp Korea 2016“ organisiert und dadurch diese kulturelle Festivität ermöglicht hat. Lassen Sie uns in dieser Woche in die Kultur Koreas eintauchen und gemeinsam span-nende neue Erfahrungen sammeln. See-Jeong Chang Generalkonsul der Republik Korea in Hamburg 29.03.16 01:42 Heft.indd 6 29.03.16 01:42 Heft.indd 7 Grusswort Ein großer Teil der Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Hamburg haben ihr Heimat in Asien. Es sind dabei besonders die Länder China, Korea und Japan, für die Hamburg eine sehr gute Adresse zur Vervollkommnung ihrer Ausbildung ist. Damit ist es folgerichtig, dass wir nicht nur zu den Studierenden, sondern auch zu den Ländern einen intensiven Kontakt aufgebaut haben. Vor uns liegt eine Woche mit Gesprächen, Workshops und nicht zu letzt mit einem großartigen Musikprogramm, um das Land Korea näher kennen zu lernen. Die Konzerte spiegeln zwei Wirklichkeiten wieder: zum einen die hochprofessionelle Ausbildung in der traditionellen Musik und zum anderen eine artifizelle Qualifizierung in der westlichen Musik. Beide Fassetten treffen in den folgenden Konzerten aufeinander und demonstrieren ihre meisterhafte Beherrschung. Ich freue mich sehr, dass wir die Künstler aus Busan zu Gast in Hamburg haben. In den letzten Semestern haben wir, unter der Initiative meines Kollegen Frank Böhme damit begonnen, die Traditionelle Musik- und Kulturgeschichte der drei asiatischen Länder verstärkt in das Curriculum der Hochschule aufzunehmen. Dem Trio Catch danke ich dafür, dass sie mit den Studierenden einen zeitgenössischen Blick auf die kompositorische Szene Koreas erarbeitet haben. Korea ist in der öffentlichen Wahrnehmung sicher vielerorts ein Geheimtipp. In der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sind die Studierenden fester Bestanteil eines interkulturellen Lebens. Ich wünsche allen Beteiligten eine inspirierende Woche. Prof. Elmar Lampson Präsident 29.03.16 01:42 Heft.indd 8 29.03.16 01:42 Heft.indd 9 Grusswort Die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg freut sich sehr, Sie ganz herzlich zum Koreanischen Festival 2016 in Hamburg begrüßen zu dürfen. Mit unserem „Geheimtipp Korea“ präsentieren wir „für jeden etwas“ aus der vielfältigen koreanischen Kultur. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene kulturelle Formen zu erfahren und neue Eindrücke zu sammeln: • Kulinarisch: Köstlichkeiten aus den traditionellen „Slow-Food“ Küchen • Künstlerisch und kreativ: z.B. Kalligraphie, Hanji-Basteln, Comiczeichnungen • Sportlich: Taekwon-Do, Hapkido, Hae Dong Gum Do und Ki Chun Mun • Musikalisch: klassische Musikformen und moderne Interpretationen • Tänzerisch: traditionelle Tanzformen • Modisch: klassische Tracht hautnah • Intellektuell: Vorträge und Lesungen zu klassischen und aktuellen Themen • Aktiv und intensiv: diverse Workshops Die Begegnung koreanischer und westlicher Musik ist einer der Höhepunkte dieses Festivals. Gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg konnte ein anregendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt werden. Bekannte Melodien mit populären Instrumenten treffen auf fremde Klänge mit traditionellen koreanischen Instrumenten. So wird Zuhörern ein Zugang zu einer einmaligen Klangvielfalt auf höchstem Niveau eröffnet. Lassen Sie sich von „Korea meets West“ überraschen und begeistern, wir wünschen Ihnen eine spannende und inspirierende Woche! Okhoa Meyer von der Twer Ehrenpräsidentin der DKGH Shin-Gyu Kang Präsident der DKGH 29.03.16 01:42 Heft.indd 10 3 ter April nachmittags 3 Uhr Museum für Völkerkunde Hamburg 29.03.16 01:42 Heft.indd 11 Eröffnung Die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg e.V. (DKGH) stellt sich seit 1984 die Aufgabe, die Beziehungen zwischen Deutschland, insbesondere Hamburg, und Korea zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, möchten wir die gegenseitigen Kenntnisse über Politik, Kultur, Wirtschaft und in weiterer gesellschaftlicher Bereichen vertiefen. Hierzu finden unter anderem regelmäßige Veranstaltungen wie Vorträge, koreanische Kochkurse und monatliche Stammtische statt. Wir laden Künstler und Persönlichkeiten aus Korea ein, um ihre Arbeit zu präsentieren und vorzustellen. Mit dieser Eröffnungsveranstaltung geschieht dies, nach den erfolgreichen „Korean Days“ 2013, nun schon zum zweiten Mal. Diesmal sind Künstler aus der Hafenstadt Busan Gäste unseres Festivals. Wir freuen uns sehr, mit der heutigen Veranstaltung eine Woche der Kultur, der Begegnung, der Kulinarik zu eröffnen und wünschen Ihnen eine erlebnisreiche Zeit mit koreanischen Künstlern. 29.03.16 01:42 Heft.indd 12 Programm Grußworte Hae-Dong Lee, Präsident der Bürgerschaft Busan Carola Veit, Präsidentin der Bürgerschaft Hamburg See-Jeong Chang, Generalkonsul der Republik Korea Yuchosinjigok Musik über die neue Knospen auf der Weide Young Gil Han Daegeum | Dae Ha Lee Geomungo Heungboga Eine Szene aus dem gleichnamigen Pansori-Stück Seong Hee Park Gesang | Gang Su Song Buk Han Gab-deuk Ryu Dae Ha Lee Geomungo | Hea Jeong Kwon Ajaeng Gang Su Song Janggu Astor Piazzolla (1921–1992) Lo que vendrá Arrangement: Delia Aussel-Estrada Guitar Duo Reichelt & Nissen 29.03.16 01:42 Heft.indd 13 Antoine De Lhoyer (1768–1852) Duo Concertante op.31/1 I. Allegro moderato II. Adagio cantabile III. Rondo: Poco Vivace Guitar Duo Reichelt & Nissen Franz Schubert (1797–1828) Impromptu Op.90/1 Arrangement: Guitar Duo Reichelt & Nissen Cheonnyeongmanse Langes Leben Young Gil Han Danso | Mi Ja Jeong Yanggeum Hwang Byungki (*1936) Chimhyangmu Tanzen unter dem Duft des Adlerholzbaumes Mi Ja Jeong Gayageum | Mi Ja Jeong Geomungo Gang Su Song Janggo Arirang Fröhliche Volkslieder Seong Hee Park Gesang | Young Gil Han Daegeum Hea Jeong Kwon Ajaeng | Mi Ja Jeong Gayageum Mi Ja Jeong Geomungo | Gang Su Song Janggo 29.03.16 01:42 Heft.indd 14 29.03.16 01:42 Heft.indd 15 Busan Metropolitan Traditional Music Orchestra Das Busan Metropolitan Traditional Music Orchestra, gegründet am 23.05.1984 in der ozeanischen Hauptstadt Busan, ist mit der Weiterführung und der Entwicklung der traditionellen Musik und der Entwicklung kreativer Musik bereits sehr vielfältig in Erscheinung getreten. Das Orchester besteht aus 72 professionellen Spielern und hat in dieser Besetzung bereits viele Konzerte (178 Abonnementkonzerte und circa 3.000 Auftritte im Rahmen von besonderen Projekten) bestritten. Dabei spielte es sowohl im In- wie Ausland: Unter anderem in Dänemark, der Türkei, Singapur, Indien, China, Japan, Vietnam, Taiwan, Indonesien, USA, Deutschland und Australien. Das Orchester absolvierte große und kleine Konzerte der koreanischen traditionellen Musik auf hohem Niveau. Das Busan Metropolitan Traditional Music Orchestra treibt die Popularisierung und die Modernisierung der koreanischen traditionellen Musik voran, um das Publikum vom hohen Wert der traditionellen Musik zu überzeugen. Auf diese Weise leistet es einen Beitrag zur Erhöhung des Ansehens der koreanischen traditionellen Kultur im In- und Ausland. 29.03.16 01:42 Heft.indd 16 5 ter April abends um 7 Uhr Rudolf Steiner Haus | Mittelweg 11 29.03.16 01:42 Heft.indd 17 Fremde Klänge. Der Klang hat etwas Faszinierendes an sich: unmittelbar nach dem Hören erkennen wir, ob er sich mit unserem tradierten Hörempfinden deckt. Beruhigend, wenn es sich um Bekanntes handelt, Unruhe stiftend, wenn es dem Ohr als Fremdes gegenübertritt. Aufmerksamkeit fordert der Klang aber immer wieder heraus. Man kann sich ihm nicht entziehen. Das erste Konzert widmet sich zwei ganz unterschiedlichen Strategien der klanglichen Organisation von Musik. Auf der einen Seite die koreanisch-traditionelle Musik. Verbunden mit den besonderen Instrumenten und ihrer spezifischen Spielweise entfaltet sie eine scheinbar eigene Zeitlichkeit. Auf der anderen Seite eine kompositorische Kultur, die reich an harmonischen Strukturen und außerordentlichen Interpretationen ist. Für beide Richtungen gibt es in Korea die Möglichkeit der Ausbildung. Es zeugt von der Komplexität und Virtuosität der Musik, dass man sich schon sehr früh entscheiden muss, welches Instrument man erlernen möchte um später einen Platz an einer Hochschule oder Universität zu bekommen. Hat man sich ersteinmal für ein Instrument entscheiden, lebt man in dessen klanglichen Kosmos mit seinen ästhetischen Vorgaben und den eigenen Geschichten. Für eine gegenseitige Beinflussung der Kulturen bleibt oftmals keine Zeit. In diesem Konzert begegnen sich diese klanglichen Kulturen. Das Gegensätzliche und Verbindende, das Fremde und das Vertraute kann durch die Interpretation der koreanischen Künstler in einem neuen Blickwinkel gehört werden. 29.03.16 01:42 Heft.indd 18 Programm Yuchosinjigok Musik über die neue Knospen auf der Weide Young Gil Han Daegeum | Dae Ha Lee Geomungo Begrüßung Heungboga Eine Szene aus dem gleichnamigen Pansori-Stück Seong Hee Park Gesang | Gang Su Song Buk Paul Smadbeck (*1955) Virginia tate (1999) Eunsol Hong Marimba Han Gab-deuk Ryu Dae Ha Lee Geomungo | Hea Jeong Kwon Ajaeng Gang Su Song Janggu Dunam Cho (1912–1984) Der Berg Youngsup Choi (*1929) Der geliebter Berg, Geumgang Seungwoo Sun Bariton | Jongeun Lee Piano 29.03.16 01:42 Heft.indd 19 Cheonnyeongmanse Langes Leben Young Gil Han Danso | Mi Ja Jeong Yanggeum PAUSE Johann Sebastian Bach (1685–1750) Chromatische Fantasie und Fuge in D-Moll BWV 903 Ji-Min Sung Piano Hwang Byungki (*1936) Chimhyangmu Tanzen unter dem Duft des Adlerholzbaumes Mi Ja Jeong Gayageum | Mi Ja Jeong Geomungo Gang Su Song Janggo Arirang Fröhliche Volkslieder Seong Hee Park Gesang | Young Gil Han Daegeum Hea Jeong Kwon Ajaeng | Mi Ja Jeong Gayageum Mi Ja Jeong Geomungo | Gang Su Song Janggo Durch das Programm führt Frank Böhme. 29.03.16 01:42 Heft.indd 20 6 ter April abends um 7 Uhr Rudolf Steiner Haus | Mittelweg 11 29.03.16 01:42 Heft.indd 21 Andere Bewegungen. Der Traditionelle Tanz ist schon immer fester Bestandteil der koreanischen Kultur. In den Zeiten, in denen der Buddhismus die Staatsreligion war prägte er auch den höfischen Tanz. Der Konfuzianismus übernahm sehr viele Bewegungsabläufe und baut sie in die Ritualkultur ein. Viele dieser Bewegungsabläufe sind auch heute noch – fast unverändert – zu erleben. Das Ritual zu Ehren der mehr als 20 Herrscher der Choson-Dynastie wird von einem breiteren Spektrum an Bewegungen begleitet. Die Tänzer (acht Männer in acht Reihen) sind in prächtige, purpurfarbene Gewänder gekleidet, zusätzlich zu den ehrfurchtsvollen Verbeugungen kreisen sie ihre Arme und heben ihre Füße vom Boden. Im Unterschied zum westeuropäischen Ballett bedecken die meisten Kostüme, die bei Ritualtänzen getragen werden, den ganzen Körper. Beide Beine sind unter langen Kleidern, Umhängen oder Röcken verborgen. Offensichtlich konzentrierte sich der zeitgenössische Rezipient der Choson Dynastie nicht auf die virtuosen Sprünge und Hebungen der Tänzer sondern entdeckte die Schönheit in der Eleganz expressiver Gesten und den weichen und gleichmäßigen Bewegungen. Die meisten der noch heute erhaltenen traditionellen Tänze weisen buddhistische als auch konfuzianische Einflüsse auf, sind aber fester Bestandteil der koreansichen Volkskultur geworden. 29.03.16 01:42 Heft.indd 22 Programm Taepyeongmu Beten um den Frieden des Landes Jeung Suk Seo Begrüßung Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Sonate für Violine und Klavier Nr. 21 in E-Moll KV 304 Sun Shin Violine | Heyjin Yoon Piano Janggo-Chum Sanduhrtrommel-Tanz JinYoung Kim Isang Yun (1917–1995) Nore für Cello und Klavier (1964) Younkyuong Shin Cello | Habin Noh Piano Schwerttanz Juyeon Kim Pause 29.03.16 01:42 Heft.indd 23 Isang Yun (1917–1995) Piri für Oboe solo (1971) Sin Hye Park Oboe Sogo-Chum Einhandtrommel-Tanz Sooyeoun Oh | Mi Ran Kim In-Woo Cho (*1997) Mae-Hwa In-Woo Cho Jazz Piano Sanjo-Chum Solotanz im Freistil Jeung Suk Seo Claude Debussy Premiere Rhapsodie für Klarinette und Klavier Seungjin Choi Klarinette | Shinhyo Lee Piano Jindo-Buk-Chum Koreanischer National-Trommeltanz Jinyoung Kim | Sooyeoun Oh Juyeon Kim | Mi Ran Kim Durch das Programm führt Frank Böhme. 29.03.16 01:42 Heft.indd 24 29.03.16 01:42 Heft.indd 25 Busan Metropolitan Dance Company Die Busan Metropolitan Dance Company wurde als erstes städtisches Tanzensemble Koreas gegründet. Es stellt dem Publikum mit seinem kreativen Arbeitsprozess, in dem es sowohl traditionelle Tänze weiterführt als auch diese Tänze mit der Tradition als Grundlage der Gegenwart entsprechend neu interpretiert, die Schönheit der koreanischen traditionellen Kultur und die tiefgreifende Kunstwelt dar. Die Busan Metropolitan Dance Company besteht aus Tanzmitgliedern mit höchster Kunstfertigkeit. Es beschert den Zuschauern mit seinen prächtigen und gleichzeitig feinen, aber auch dynamischen Tanzschritten unvergessliche Eindrücke. Es präsentiert sich mit dem Projekt „Tanzen erschafft eine schöne Welt“ einem breiteren Publikum. Nicht zuletzt macht es als Kulturvermittler koreanische Tänze und Kultur sowie Busan als die koreanische „Stadt der Künste“ in Übersee bekannt. 29.03.16 01:42 Heft.indd 26 7 ter April abends um 7 Uhr Rudolf Steiner Haus | Mittelweg 11 29.03.16 01:42 Heft.indd 27 Neue Sounds. Die Ankunft der westlichen Moderne in Korea hatte Verspätung. Vereinzelte missionarische Versuche brachten die westliche Musik Mitte des 19. Jahunderts nach Korea. Mit musikalischem und militärischen Sachverstand war es in der Folge dann Franz Eckert, der zum Jahrhundertwechsel nach Korea kam und hier nicht nur bei der Reformierung der musikalischen Lerhbücher half und Promenadenkonzerte veranstaltete, sondern auch noch eine Nationalhymne verfasste. Mit der japanischen Besatzung verfestigte sich der Gedanke, dass Modernität nur durch eine Adaption des Westens möglich ist. Die aktuelle Generation geht dagegen sehr viel individuellere Wege. Elektronische Klänge, westliche Instrumente, traditionelle Musik oder ein Mix aus beiden Kulturen – alles gehört heute zum musikalischen Alltag in Korea. Diese Offenheit hat mittlerweile auch europäische Komponisten inspiriert. Als Ensemble in Residence und als ausgewiesene Expertinnen in Sachen zeitgenössischer Musik ist es dem Trio Catch gelungen, ein interessantes Programm zusammenzustellen. Im vergangenen Wintersemester wurden diese Stücke von ihnen mit Studierenden der Hochschule für Musik und Theater erarbeitet. 29.03.16 01:42 Heft.indd 28 Programm Patrick Preyss (*1990) Illusion Poursuite für Klavier (2015) Seongjoo Gang Piano Sukju Na (*1981) Nocturne für Frauenstimme, Flöte und Klavier (2013) Lisa Schmalz Gesang Naoki Sato Flöte Lukas Sehr Piano Myunghoon Park (*1980) „mode i“ für Bratsche (2012–13, rev. 2014) Yi-Yun Chang Bratsche Heera Kim (*1976) „Sai [ʃa:i]“ für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello (2010) Naoki Sato Flöte Seungjin Choi Klarinette Sun Shin Violine Younkyoung Shin Cello PAUSE 29.03.16 01:42 Heft.indd 29 Isang Yun (1917–1995) „Shao Yang Yin“ für Cembalo (1966) Katarzyna Kluczykowska Cembalo Benjamin Helmer (*1985) „short reflections“ für 12-string gayageum (2011) You Jin Sung Gayageum Leopold Hurt (*1979) „Tunnel“ für Violine, Violoncello und Klavier (2008) Ludus Ensemble Banu Selin Asan Violine Seren Karabey Cello Elif Gökce Tugrul Piano Im Gespräch mit Manfred Stahnke werden einige Komponisten ihre Werke vorstellen. 29.03.16 01:42 Heft.indd 30 Komponisten. Patrick Preyss hatte seit seinem sechsten Lebensjahr Unterricht auf der Gitarre und wechselte später zur Bratsche. Ab 2009 studierte er Bratsche und Musikerziehung am Konservatorium in Hamburg. Daneben Kompositionsstudium bei Wolfgang Andreas Schulz an der Hochschule für Musik und Theater. Seit 2015 Studium im Lehramt (Musik und Physik) an der Universität und weiterhin Kompositionsunterricht. Sukju Na studierte Komposition an der Seoul National University bei Shinuh Lee und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz bei Beat Furrer. Seine Werke wurden u. a. im Jungen Deutschen Komponistenforum, dem ORF Musikprotokoll, den Internationalen Ferienkursen Darmstadt aufgeführt. 2015 gewann er den 2. Internationalen Nikolaus Fheodoroff Kompositionspreis. Myunghoon Park absolvierte sein Kompositionsstudium zunächst bei Zong-gu Yi an der Hanyang Universität in Seoul, dann bei York Höller, Rebecca Saunders, Michael Beil und Johannes Schöllhorn an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (instrumentale und elektronische Komposition) und schloss seine Studien im Exzellenz-Studiengang für Komposition bei José M. Sánchez-Verdú an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf ab. Er ist Preisträger mehrerer Kompositionswettbewerbe. Aktuell unterrichtet er Komposition an der Hanyang Universität in Seoul. Heera Kim studierte Komposition und Musiktheorie an der Kyung-Hee Universität in Seoul und anschließend bei York Höller (Komposition) und Hans Ulrich Humpert (elektronische Komposition) an der Hochschule für Musik Köln. 2007–2009 folgte ein Musiktheorie- und Kompositionsstudium bei Wolfgang Rihm an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Ihre breit gefächerten Kompositionen sind im Programm verschiedener Ensembles und Orchester. 29.03.16 01:42 Heft.indd 31 Isang Yun wurde 1917 in der Nähe von Tongyeong geboren. Gegen den Willen seines Vaters und unter falschem Namen studierte er in Japan Komposition und Cello. Bevor dies öffentlich wurde, geht er zurück nach Korea und studierte hier Komposition. 1958 siedelte er nach Berlin über und studierte hier Kompsiton u. a. bei Boris Blacher. Er arbeitete später als Kompositionslehrer an der Hochschule der Künste. Seit 1968 Mitglied der Akademie der Künste Hamburg. Yun verstribt 1995 und ist in einem Ehrengrab in Berlin beigesetzt. Benjamin Helmer studierte von 2007 bis 2013 bei Sidney Corbett Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Von 2011 bis 2012 studierte er als Stipendiat koreanische traditionelle Musik an der Seoul National University, Südkorea. Von 2013 – 2016 studierte er bei Manfred Stahnke an der Hamburger Hochschule. Sein besonderes Interesse gilt der Auseinandersetzung mit koreanischen Instrumenten. Leopold Hurt studierte Komposition bei Manfred Stahnke an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie Zither und Historische Aufführungspraxis am Richard-Strauss-Konservatorium München. Zudem besuchte er Kurse für Elektronische Musik am IRCAM in Paris. Sein kompositorisches Schaffen umfasst das gesamte Spektrum der Instrumental- und Vokalmusik, wobei die Zither in mehreren seiner Kompositionen eine hervorgehobene Rolle spielt. Leopold Hurt wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, 29.03.16 01:42 8 Heft.indd 32 ter Ap ril mittags 12:30 Uhr CampusNord | Hebebrandstr. 1 | Hörsaal 29.03.16 01:42 Heft.indd 33 Workshop. Ein Instrument zwischen Historie und Moderne. You Jin Sung wurde 1982 geboren und spielt seit dem 12. Lebensjahr Gayageum. Sie lernte in der Gukak National High School und studierte anschließend traditionelle koreanische Musik an der Korea Natioal University of Art. 2008 absolvierte sie mit Erfolg ihren Masterstudiengang. In den Jahren 2004–2009 war Youjin Sung Mitglied im Jeonggaakhoe Ensemble und im Gomool Ensemble. Als Solistin trat sie in den Konzertprojekten „Grida“, „Gayagūm Duo Projekt Sam“, „Gayageum Sanjo“ nach Choi Ok-Sam, in dem Programm „Gespielt. Erklärt. Gespielt“ und in dem Konzertprojekt „Minsok-ak. Trommelschlag des Herzens“ auf. Als musikalische Leiterin wirkte sie u. a. in den Theaterstücken „Dumb Waiter“, „The Murder in the Cathedral“ und „Voice“. Seit 2014 lebt sie als Gayageum-Spielerin in Berlin. Aktuell konzertiert sie als Solistin, ist festes Mitglied des AsianArt Ensembles und arbeitet als Pädagogin. 29.03.16 01:42 Heft.indd 34 8 ter April abends um 7 Uhr Museum für Völkerkunde Hamburg 29.03.16 01:42 8 Heft.indd 35 TanzSaiten. Unteschiedliech S(a)eiten werden in diesem Programm zum schwingen gebracht. Traditionelle Tänze aus Korea und eine Gitarrenmusik, deren tänzerischen Impulse in den Kompositionen verarbeitet werden. Koreas traditioneller Tanz entwickelte sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten und es wird dabei zwischen Hof- und Volkstänzen unterschieden. Bis heute werden die Choreagraphien fast unverändert aufgeführt und drücken damit eine teilweise eine jahrhundertealte emotionale Situation aus. Auffallend sind dabei die besonders langsamen und eleganten Schrittfolgen. Die Grundlage hierfür bildet besonders der Umgang mit der Zeit durch die Musiker. Aufbauend auf den Atemrhythmus der Spieler entstehen Stücke, die Ruhe und Meditation vermitteln. Sichtbar wird diese Ruhe in den Bewegungsabläufen und nicht zuletzt in den farbenfrohen Kostümen. Der italienische Komponiste Castilnuovo-Tedesco hat aufgrund seiner Freundschaft mit dem spanischem Gitarrenvirtuosen Andres Segovia eine Vielzahl von Kompositionen für das Instrument geschrieben. Immer wieder greift er dabei auf traditionelle Elemente des Flamenco Tanzes zurück. Mit dem südameriansichen Tango des Komponisten Astor Piazolla entsteht so eine reizvoller Hörblick. 29.03.16 01:42 Heft.indd 36 Programm Taepyeongmu Beten um den Frieden des Landes Jeung Suk Seo Astor Piazzolla (1921–1992) Lo que vendrá Mario Castelnuovo Tedesco (1895–1968) Prélude et fugue en Re majeur Guitar Duo Reichelt & Nissen Janggo-Chum Sanduhrtrommel-Tanz JinYoung Kim Johann Kaspar Mertz (1806–1856) Am Grabe der Geliebten Martin Donoso (* 1991) Danza Progresiva Guitar Duo Reichelt & Nissen Schwerttanz Juyeon Kim PAUSE 29.03.16 01:42 Heft.indd 37 Sogo-Chum Einhandtrommel-Tanz Sooyeoun Oh | Mi Ran Kim Mo-Deum-Buk Drei-Trommel-Spiel Mi-Whoa Baik-Stierl | Myung-Sook Oh Worl-Sheon Rhee-Park | Ute Hennings Hyun-Sook Horn Sanjo-Chum Solotanz im Freistil Jeung Suk Seo Tilman Hübner(* 1960) Cantus Latvius Mario Castelnuovo Tedesco (1895–1968) Fandango Guitar Duo Reichelt & Nissen Jindo-Buk-Chum Koreanischer National-Trommeltanz Jinyoung Kim | Sooyeoun Oh Juyeon Kim | Mi Ran Kim Infos zum Guitarren Duo: www.guitarduoreicheltnissen.de 29.03.16 01:42 Heft.indd 38 10 „... auf dem Berg die blühende Blume. Da blüht sie für sich allein.” Vorträge über Korea immer mittwochs, immer 18:15, immer im Hörsaal 150 der HafenCity Universität Hamburg Eine Initiative des Studium generale Netzwerks Nord. (Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Universität Hamburg, Hafen City Universität Hamburg, Leuphana Universität Lüneburg, Helmut Schmidt Universität, Bucerius Law School Hamburg und der TU Hamburg-Harburg) | Kuratoren: Prof. Frank Böhme (HfMT), Mirian Wolf (HCU), Daniela Steinke (Universität Hamburg) 29.03.16 01:42 Heft.indd 39 13.04.16 Das deutsche und das koreanische Modell. Wie zwei Sonderfälle der Weltwirtschaftsgeschichte voneinander lernen können. See-jeong Chang, Generalkonsul der Republik Korea in Hamburg 20.04.16 König Seijong. Koreas goldenes Zeitalter. Prof. Frank Böhme, Hochschule für Musik und Theater Hamburg 27.04.16 Koreas konfuzianisches Erbe. Dr. Susanne Knödel, Museum für Völkerkunde 04.05.16 Taekwon-Do – Geschichte einer Sportart. Shin-Gyu Kang, Kang Center Kiel/ Hamburg 11.05.16 Gayageum – Ein Demonstrationskonzert. You Jing Sung & Frank Böhme Hochschule für Musik und Theater Hamburg 25.05.16 Composing between Body and Machine – Nam-June Paik als Kulturtechnologe. Dr. Shin-Hyang Yun, Berlin 01.06.16 Mit einem Bild auf Reisen gehen: Der achttägige Umzug nach Hwaseong unter König Jeongjo. Dr. Barbara Wall, Fachbereich Asien-Afrika-Wissenschaften, Arbeitsbereich Koreanistik, Universität Hamburg 08.06.16 Isang Yun. Ein koreanischer Komponist in Deutschland. Dr. Ilja Stephan, Musikpublizist, Hamburg 15.06.16 Pansori – der gesungene Roman koreanischer Volkstradition. Matthias R. Entreß, Kulturjournalist und Musikkurator, Berlin 22.06.16 Der koreanische Buddhismus und sein ostasiatischer Kontext. Prof. Dr. Steffen Döll, Numata Zentrum für Buddhismuskunde, Universität Hamburg 29.06.16 „Das Glück in meinen Händen“ – Purismus und Ursprünglichkeit der koreanischen Keramik. Dr. Nora von Achenbach, Museum für Kunst und Gewerbe HH 29.03.16 01:42 Heft.indd 40 Kulturbehörde 29.03.16 01:42