Fahrlehrer sind «Begleitpersonen»
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Fahrlehrer sind «Begleitpersonen»
KNOW-HOW Verantwortlichkeit und Strafbarkeit auf Begleitfahrten Fahrlehrer sind «Begleitpersonen» Martin Kübler* Immer wieder stellen sich in der Praxis Fragen zur Verantwortlichkeit und Strafbarkeit auf Begleitfahrten. Im Zusammenhang mit dem Verkehrssicherheitsprogramm des Bundes Via sicura wurden Begleitpersonen von Neulenkenden per 1. Januar 2014 neu einem Alkoholverbot unterstellt. Der Beitrag geht folgenden Fragestellungen nach: Was sind die Verantwortlichkeiten von Lernfahrer und Begleitpersonen (also auch Fahrlehrern), und wann machen sie sich strafbar? Was für Neuerungen ergeben sich aus dem Alkoholverbot für die Praxis und wie können offene Fragen beantwortet werden? Gelten Beifahrer nach Gesetz generell als Fahrzeuglenker oder ist zu differenzieren? Darf ein Fahrlehrer telefonieren und ist es zulässig, dass sich ein Prüfungsexperte des Strassenverkehrsamtes auf Prüfungsfahrten Notizen macht? Begriff Begleitperson Als Begleitpersonen gelten alle Personen, die die Pflicht übernehmen, einen Fahrschüler bzw. eine -schülerin auf einer Lernfahrt zu begleiten. Dazu gehören gleichermassen private Personen, die die Funktion der Begleitperson übernehmen, sowie Fahrlehrer und Experten des Strassenverkehrsamtes während Begleitfahrten. Eine Begleitperson muss das 23. Altersjahr vollendet haben, seit mindestens drei Jahren den entsprechenden Ausweis besitzen und sich nicht mehr in der Probezeit befinden. Begleitpersonen als Fahrzeug führende Lernfahrten auf Motorwagen dürfen nur mit einer Begleitperson unternommen werden. Diese muss neben dem Fahrschüler Platz * Der Jurist und Rechtsanwalt Martin Kübler ist Chef Verkehrspolizei-Spezialabteilung der Kantonspolizei Zürich und leitet den Rechtsdienst der Verkehrspolizei. Im vorliegenden Artikel äussert der Autor seine persönliche Rechtsauffassung. 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 17 nehmen und wenigstens die Handbremse leicht erreichen können. Nötigenfalls muss sie in den Führungsvorgang eingreifen, die Handbremse ziehen oder das Steuer herumreissen. Die Begleitperson hat für die Einhaltung der Verkehrsregeln und die Vermeidung von Unfällen zu sorgen. Sie ist kein gewöhnlicher Beifahrer; sie ist im Gegenteil von Gesetzes wegen an der Führung des Fahrzeuges durch den Fahrschüler beteiligt. In diesem Sinne führen beide, Fahrschüler und Begleiter, das Fahrzeug gemeinsam. Das Bundesgericht ist in einem Urteil davon ausgegangen, dass die Begleitperson generell fahrfähig sein muss und in Bezug auf die Fahrfähigkeit als Fahrzeuglenker gilt (BGE 128 IV 272). Alkoholverbot nach Via sicura Mit der Umsetzung des zweiten Pakets von Via sicura unterstehen bestimmte Personengruppen seit 1. Januar 2014 dem Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss. Dazu gehören auch Lernfahrende und Begleitpersonen von Lernfahrten. Für Fahrlehrer bestand schon bisher ein Alkoholverbot. Es war in der Fahrlehrerverordnung geregelt und wurde per 1. Januar 2014 in die VRV überführt (vgl. Kasten). Das Verbot wurde vom Gesetzgeber damit ergänzt, dass es während der Berufsausübung gilt. Mit der Einführung dieses Zusatzes fragt sich, ob das Alkoholverbot für Fahrlehrer auch bei der Erteilung von Theorieunterricht gelte. Das erscheint nicht unproblematisch, da es den Strassenverkehr nicht gefährdet und ein solches Verbot ist unzweifelhaft nur schwer vollziehbar, zumal die Verkehrsregeln des Strassenverkehrsgesetzes im Theoriesaal gar nicht anwendbar sind. Klarer wäre es wohl gewesen, den Ausdruck «während Lernfahrten» zu verwenden. Die meisten Fahrlehrer werden indessen aus Berufsethik auf Alkohol während des Theorieunterrichtes verzichten. Der Gesetzgeber hat bestimmt, dass Alkoholeinfluss vorliegt, wenn die Person eine Blutalkoholkonzentration von 0,1 Promille oder mehr aufweist. Wird bei einer Person, welche dem Alkoholverbot untersteht, ein Atem-Alkoholwert von 0,1 bis und mit 0,49 Promille gemessen, so kann sie den Wert anerkennen. Die Polizei hat die Weiterfahrt zu verhindern und die Person macht sich wegen Missachtens des Verbots, unter Alkoholeinfluss zu fahren, strafbar (vgl. Kasten). Wird der Atem-Alkoholwert nicht anerkannt, ist eine Blutuntersuchung anzuordnen. Ab 0,5 Promille für alle gleich Für alle Personen, welche dem Alkoholverbot unterstehen, kommen bei einem Atem-Alkoholwert ab 0,5 Promille dieselben Bestimmungen wie für die anderen Motorfahrzeuglenker zur Anwendung. Das gilt auch für Fahrlehrer und Begleitpersonen von Lernfahrten. Bei einem Atem-Alkoholwert von 0,5 bis und mit 0,79 Promille kann der Wert (FIAZ light) anerkannt werden. Die Begleitperson macht sich wegen Führens eines Motorfahrzeuges in angetrunkenem Zustand strafbar. Beim qualifizierten FIAZ mit Promillewerten ab 0.8 Promille besteht keine Möglichkeit der Anerkennung des Atem-Alkoholwertes. Dabei handelt es sich in administrativrechtlicher Hinsicht um eine schwere Widerhandlung, was einen Führerausweisentzug von mindestens drei Monaten nach sich zieht. Die Polizei hat der Person – mithin auch der Begleitperson – den Führerausweis obligatorisch auf der Stelle abzunehmen. Aus den neuen gesetzlichen Bestimmungen ergibt sich auch der – eher kurios anmutende – Fall, dass eine Begleitperson, welche auf einer Lernfahrt eine Blutalkoholkonzentration von 0,1 bis 0,49 Promille aufweist, sich wegen Missachtung L-drive | 17 11.09.14 08:30 KNOW-HOW des Alkoholverbots strafbar macht, und die Weiterfahrt des Lernfahrers durch die Polizei verhindert werden muss, sie die Fahrt jedoch als Fahrzeugführer selbst fortführen darf. Strafrechtliche Verantwortlichkeit bei Verkehrsregelverletzungen Gemäss SVG ist der Begleiter für strafbare Handlungen auf Lernfahrten verantwortlich, wenn er die Pflichten verletzt hat, die ihm als Folge der Übernahme der Begleitung oblagen (vgl. Kasten). Der Fahrschüler ist verantwortlich, soweit er eine Widerhandlung nach dem Stand seiner Ausbildung hätte vermeiden können. Während die Verantwortung bei Beginn des Fahrunterrichts noch beinahe ausschliesslich auf der Begleitperson ruht, geht sie mit zunehmender Fahrkunst und wachsenden Kenntnissen des Schülers je länger, je mehr auf diesen über. Fahrschüler sind strafrechtlich somit nur für Fehler verantwortlich, die sie nach ihrem Ausbildungsstand hätten vermeiden können. So hat das Bundesgericht in einem Urteil erklärt, einer Fahrschülerin, welche die Einwirkung des Seitenwindes auf die Steuerung nicht kenne und nicht wisse, wie diesem zu begegnen sei, könne kein Vorwurf gemacht werden, wenn sie vom Wind unversehens über den Strassenrand gedrängt werde (BGE 97 IV 39). Verantwortlichkeit Begleitperson Auch die Verantwortlichkeit des Begleiters richtet sich nach dem Ausbildungsstand des Fahrschülers. In den ersten Stunden des Fahrunterrichts dürfen gemäss VRV mit dem Schüler keine zu schweren Übungen durchgeführt werden. Ebenso ist es unzulässig, einen Fahrschul-Anfänger eine Autobahn oder Autostrasse befahren zu lassen. Je mehr sich der Fahrschüler der Prüfung nähert, desto mehr tritt die Verantwortung des Begleiters in den Hintergrund. Auch hat der Begleiter sicherzustellen, dass sich der Fahrschüler in einem fahrfähigen Zustand befindet. Die Begleitperson muss aufpassen, dass der Fahrschüler die Verkehrsregeln einhält. Sie muss auf den Verkehr und die Handhabung durch den Fahrschüler achten und ihm Anweisungen erteilen, ihn korrigieren, so dass er die Verkehrsregeln einhält, und im Notfall muss sie sogar bremsen oder ins Steuer eingreifen können. Begleitpersonen sind neben dem Schüler verantwortlich, wenn sie es unterlassen, strafbares Verhalten des Letzteren zu verhindern oder zu korrigieren, obwohl ihnen Art. 91 SVG Art. 2a VRV Fahren in fahrunfähigem Zustand und Missachtung des Verbots, unter Alkoholeinfluss zu fahren 1 Mit Busse wird bestraft, wer: a. in angetrunkenem Zustand ein Motorfahrzeug führt; b. das Verbot, unter Alkoholeinfluss zu fahren, missachtet; c. in fahrunfähigem Zustand ein motorloses Fahrzeug führt. Verbot des Fahrens unter Alkohol einfluss 1 Das Fahren unter Alkoholeinfluss ist verboten: a. auf Fahrten des konzessionierten oder grenzüberschreitenden Personenverkehrs auf der Strasse; b. im berufsmässigen Personentransport; c. im Gütertransport mit schweren Motorwagen; d. beim Transport gefährlicher Güter mit kennzeichnungspflichtigen Beförderungseinheiten; e. Fahrlehrern während der Berufsausübung; f. Fahrzeugführern auf Lern- und Übungsfahrten; g. Begleitpersonen auf Lernfahrten; h. Inhabern des Führerausweises auf Probe, ausgenommen auf Fahrten mit Fahrzeugen der Spezialkategorien F, G und M. 2 Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wird bestraft, wer: a. in angetrunkenem Zustand mit qualifizierter Atemalkohol- oder Blutalkoholkonzentration ein Motorfahrzeug führt; b. aus anderen Gründen fahrunfähig ist und ein Motorfahrzeug führt. 18 | L-drive l-drive_2014_3_ih.indd 18 dies möglich gewesen wäre. Sie sind für vom Schüler begangene strafbare Handlungen allein verantwortlich, wenn sie den Lernenden vorschriftswidrig fahren lassen und dieser nach dem Stand der Ausbildung nicht wissen kann, dass er eine Vorschriftswidrigkeit begeht, oder wenn es ihm aufgrund seiner Kenntnisse nicht möglich ist, sie zu verhindern. Begleitperson und Fahrschüler sind verpflichtet, die Aufmerksamkeit dem Verkehr zuzuwenden und dürfen sich nicht ablenken lassen. Verantwortlichkeit Lernfahrer Der Fahrschüler trägt allein oder neben dem Begleiter die Verantwortung für strafbare Handlungen, die er vorsätzlich oder nach dem Stand seiner Ausbildung bei pflichtwidriger Unvorsichtigkeit begeht. Aufmerksamkeit von Begleiter und Lernfahrer Mit der erforderlichen Aufmerksamkeit und insbesondere dem Ablenken durch Telefonieren während der Fahrt hat sich das Bundesgericht im Leitentscheid BGE 120 IV 66 auseinandergesetzt. Neben der eigentlichen Bedienung des Fahrzeuges sind nach Bundesgericht nur diejenigen Verrichtungen erlaubt, welche nicht vom 2 Alkoholeinfluss liegt vor, wenn die Person eine Blutalkoholkonzentration von 0,10 Promille oder mehr aufweist oder eine Alkoholmenge im Körper hat, die zu einer solchen Blutalkoholkonzentration führt. Art. 100 Ziff. 2 SVG Strafbarkeit (...) 3 für strafbare Handlungen auf Lernfahrten ist der Begleiter verantwortlich, wenn er die Pflichten verletzt hat, die ihm als Folge der Übernahme der Begleitung oblagen. Der Fahrschüler ist verantwortlich, soweit er eine Widerhandlung nach dem Stand seiner Ausbildung hätte vermeiden können. 3/2014 11.09.14 08:30 KNOW-HOW Autofahren ablenken. Ob der Fahrzeuglenker abgelenkt wird, hängt von den konkreten Umständen ab, wie Dauer der Ablenkung, Verkehrssituation, Sichtrichtung, Fahrzeug, Einfluss auf Körperhaltung etc. Das dauernde Beherrschen des Fahrzeuges ist nicht gewährleistet, wenn der Lenker das Mobiltelefon in der Hand hält oder mit dem Kopf und der Schulter fixiert. Der Fahrzeuglenker macht sich strafbar, wenn er telefoniert und dabei keine Freisprecheinrichtung benutzt. Das Telefonieren während der Fahrt mit Freisprecheinrichtung ist erlaubt, wenn der Fahrzeuglenker nicht abgelenkt ist und keine Verkehrsregeln verletzt werden. Das Schreiben einer SMS wurde durch das Bundesgericht im Jahr 2009 als grobe Verkehrsregelverletzung eingestuft, vorausgesetzt, es liegt mindestens eine erhöht abstrakte Gefährdung vor. Was gilt bezüglich Telefonierens durch Begleitperson? Wie bei einem geprüften Fahrzeuglenker muss es zunächst auch der Begleitperson erlaubt sein, ein nicht ablenkendes Telefongespräch mit Freisprecheinrichtung zu führen. Da die Begleitperson die Hände für die Bedienung des Fahrzeuges nicht benötigt und sie nur im Bedarfsfall ins Steuer eingreifen muss, kann es aus meiner Sicht für den Begleiter auch nicht generell verboten sein, ein nicht ablenkendes Gespräch mit dem Handy am Ohr zu führen. Das Führen eines kurzen Telefongespräches durch Begleiter ist mithin nicht strafbar, sei dies mit Freisprecheinrichtung oder mit dem Telefon am Ohr, wenn er dabei seiner Aufsichtspflicht gegenüber dem Fahrschüler nachkommt, seine Hauptaufmerksamkeit der Strasse zuwendet, er im Bedarfsfall eingreifen kann, der Fahrschüler bezogen auf das Fahrmanöver schon prüfungsreif ist – die Verantwortung für das Fahrmanöver mithin schon zur Hauptsache beim Fahrschüler liegt –, es die Strecke, die Verkehrssituation, das Verkehrsaufkommen bzw. die gestellte Aufgabe zulässt und durch den Fahrschüler keine Verkehrsregelverletzungen begangen werden. Anders zu entscheiden hiesse, dass Fahrlehrer, Beifahrer oder Experten während der Fahrt generell nicht telefonieren, Karten ansehen, sich kurze Notizen zur Fahrt des Schülers machen dürften und wie Fahrzeuglenker zu büssen bzw. zur Anzeige zu bringen wären. Das heisst aber nicht, dass sich die Begleitpersonen ihrer Verantwortung gänzlich entziehen können. Sobald eine Verkehrsregelverletzung festgestellt wird oder es zu einem Verkehrsunfall kommt, stellt sich die Frage, ob sie ihre Aufsichts- und Interventionspflicht verletzt hat. Bei Prüfungsexperten des Strassenverkehrsamtes kommt hinzu, dass sie es mit prüfungsreifen Kandidaten zu tun haben. Fahrschüler und Begleitperson «in einem Boot» Wird beispielsweise eine Fahrzeuglenkerin bei einer Auffahrtskollision verletzt, weil Weiterbildung für Fahrlehrer 18.09.2014, Trubschachen Kurs 6: Fahren auf unbefestigten Strassen 26.09.2014, Hinwil Kurs 10: Heutige Motorradtechnik (Kat A) 07.11.2014, Nottwil Kurs 5: Sehen im Verkehr 10.12.2014, Frick Kurs 11: Autotechnik für Fahrlehrer 15.01.2015, Sissach Kurs 2: Tunnelbrand – die Fortsetzung Anmeldung unter: www.verkehrsschulung.ch Telefon 061 333 06 59 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 19 L-drive | 19 11.09.14 08:30 KNOW-HOW FOTO UDV/NEWSPRESS.DE ein Lernfahrer auf das vordere Fahrzeug auffährt, so hat das Gericht zu prüfen, ob sich der Fahrschüler wegen mangelnder Aufmerksamkeit und der Begleiter wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht strafbar gemacht hat. Die geschädigte Person hat gegen beide ein Strafantragsrecht wegen fahrlässiger Körperverletzung. Bei Unfällen auf Lernfahrten muss die Polizei immer sowohl gegen den Fahrschüler als auch gegen die Begleitperson rapportieren, denn die Entscheidung über die Eröffnung eines allfälligen Strafverfahrens liegt alleine bei der Strafuntersuchungsbehörde. Die gute Frage Privatbegleitung gegen Geld – geht das? Darf sich eine Privatperson die Begleitfahrt mit einem Lernfahrer bezahlen lassen? Wer sich seine Dienste als Begleitperson eines Lernfahrers oder -fahrerin bezahlen lässt, bewegt sich möglicherweise auf rechtlich dünnem Eis. Der Fall ist nicht erfunden: Im Internet bieten auf fahrpraktiker.ch Private an, Lernfahrer gegen Bezahlung zu begleiten. Das sorgt nicht nur unter Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern für Diskussionen; auch die Behörden beschäftigen sich mit der Sache. Die Voraussetzungen, die jemand mitbringen muss, um einen Lernfahrer zu begleiten, sind klar geregelt (vgl. Hauptartikel). Üblicherweise denkt man in diesem Fall an Eltern, Bekannte oder verkehrserfahrene Freunde, die einem Lernenden helfen, Fahrpraxis zu sammeln. Bietet man sich jedoch Drittpersonen gegen Bezahlung als Fahrbegleitung an, gerät man in eine rechtliche Grauzone. Ab welchem Punkt wird das Angebot «gewerbsmässig»? Und braucht man dazu nicht eine Fahrlehrerbewilligung? Wer ist «Fahrlehrer»? Art. 15 SVG zeigt auf, worin sich der Fahrlehrer von einer blossen Begleitperson unterscheidet. Der Fahrlehrer 20 | L-drive l-drive_2014_3_ih.indd 20 • erteilt Fahrunterricht und • erteilt diesen gewerbsmässig (berufsmässig). Fahrunterricht ist nach Art. 2 Bst. e der Fahrlehrerverordnung (FV) die theoretische und praktische Ausbildung von Fahrschülern und Fahrschülerinnen im Hinblick auf den Erwerb eines Führerausweises oder der Bewilligung zum berufsmässigen Personentransport. Eine Fahrlehrerbewilligung brauchen Personen, die zwei oder mehr Fahrschüler im Jahr ausbilden, zu denen sie keine nähere Beziehung haben, oder in einem Betrieb mit der Ausbildung von Angestellten betraut sind, wenn der Fahrunterricht die ausschliessliche oder vorwiegende Tätigkeit im Betrieb darstellt. Für Beat Keller, Abteilungsleiter im SVSA Bern, stellen sich im Zusammenhang mit dem eingangs erwähnten Internetangebot vorab zwei Fragen: «Zum einen ist zu klären, ob es sich bei der angebotenen Fahrbegleitung um das Erteilen von Fahrunterricht mit den entsprechenden Ausbildungszielsetzungen im Sinne von Art. 2 und 3 FV handelt. Sollte diese Frage bejaht werden, stellt sich zum anderen noch die Frage der Gewerbsmässigkeit des Angebots.» Beim Astra deponiert Für Keller handelt es sich um ein Thema, dessen einheitliche Regelung von gesamtschweizerischem Interesse ist. Deshalb haben die Strassenverkehrsämter die Klärung dieser Fragen, unter Bezugnahme auf das erwähnte Angebot, vor Kurzem an das Bundesamt für Strassen Astra herangetragen. Eine Antwort steht derzeit noch aus. Thomas Rohrbach von der Abteilung Direktionsgeschäfte im Astra bestätigt gegenüber L-drive: «Wir klären derzeit ab, ob das Angebot der Fahrpraktiker als Fahrunterricht im Sinne der FV eingestuft werden kann, sprich: ob die «Fahrpraktiker» Fahrschüler «ausbilden» oder nur «begleiten», sowie ob dies gewerbsmässig gemacht wird und somit eine Fahrlehrerbewilligung nötig wäre.» Der Internetauftritt der «Fahrpraktiker» ist zwar bescheiden, und von einem grossen Geschäft muss man nicht ausgehen. Sollten jedoch weitere Anbieter auf dieses «Geschäftsmodell» aufspringen, wäre es zum Schutz des Fahrlehrerberufes wichtig, wenn die Grenze zwischen professioneller Fahrschule und Laienbegleitung sauber geklärt wäre. moh 3/2014 11.09.14 08:30 KNOW-HOW Responsabilité et punissabilité des personnes qui accompagnent des courses d’apprentissage Les moniteurs de conduite sont des «accompagnants» Martin Kübler* Des questions surgissent fréquemment à propos de la responsabilité et de la punissabilité inhérentes aux courses d’apprentissage. Depuis le 1er janvier 2014, les accompagnants de nouveaux conducteurs sont aussi soumis à l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool en vertu du programme de sécurité routière Via sicura. Le présent article porte sur la responsabilité des élèves conducteurs et des personnes qui les accompagnent, moniteurs et monitrices de conduite compris, ainsi que sur le quand ils sont punissables. Quelles sont les conséquences de la nouvelle interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool et que répondre à: Est-ce que les passagers sont légalement assimilés à des conducteurs? Est-ce qu’un moniteur de conduite ose téléphoner, est-ce qu’un expert de la circulation est autorisé à prendre des notes lors d’une course d’examen? La notion d’accompagnant Sont réputées accompagnants toutes les personnes qui se chargent d’accompagner un élève conducteur lors de courses d’apprentissage, savoir les privés qui se chargent de cette fonction, ainsi que les moniteurs de conduite et les experts des services des automobiles. L’accompagnant doit avoir atteint l’âge de 23 ans révolus et être titulaire du permis de conduire définitif de la catégorie du véhicule depuis au moins trois ans. L’accompagnant est réputé conducteur Des courses d’apprentissage en voiture *Juriste et avocat, Martin Kübler est responsable de la division spéciale circulation de la police cantonale zurichoise et dirige le service juridique de la police de la circulation. Le présent article reflète sa conception personnelle du droit. 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 21 automobile ne peuvent se faire qu’accompagnées. L’accompagnant doit prendre place à côté de l’élève conducteur et pouvoir facilement atteindre au moins le frein à main. Si nécessaire, il doit intervenir dans la conduite, serrer le frein à main ou donner un coup de volant. Il veillera à ce que les règles de circulation soient respectées et les accidents évités. Il n’est pas un simple passager; la loi considère qu’il est impliqué dans la conduite du véhicule par l’intermédiaire de l’apprenti. Autrement dit, accompagnant et élève se partagent la conduite du véhicule. Le Tribunal fédéral a statué dans un arrêt que l’accompagnant devait être capable de conduire et qu’il était réputé conducteur d’une voiture automobile (ATF 128 IV 272). Zéro pour mille selon Via sicura Depuis le 1er janvier 2014, des groupes précis de personnes sont soumis à l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool suite à la mise en œuvre du 2e paquet de mesures de Via sicura, dont les élèves conducteurs et leur accompagnant. L’interdiction pour les moniteurs a passé le 1er janvier 2014 de l’ordonnance sur les moniteurs de conduite, OMCo à l’OCR et a été précisée en ce sens qu’elle s’entend pendant l’exercice de la profession (cf. encadré). Reste à savoir si cet amendement interdit l’alcool aux moniteurs de conduite pendant les leçons de théorie. Ce n’est pas évident puisqu’en l’occurrence il n’y a pas mise en danger de la circulation routière et que l’interdiction serait difficilement applicable, le code de la route n’ayant pas force de loi dans les locaux de théorie. C’eut été beaucoup plus simple de préciser «pendant les courses d’apprentissage». Par souci d’éthique professionnelle, la plupart des moniteurs et monitrices de conduite renonceront évidemment à consommer de l’alcool pendant les leçons de théorie. Selon le législateur, il y a alcoolémie dès que la concentration d’alcool dans le sang atteint 0,1 pour mille. La personne soumise à l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool peut reconnaître le résultat d’un alcootest qui se situe entre 0,1 et 0,49 pour mille. Le cas échéant la police lui interdira de poursuivre sa route. Elle sera punie pour avoir contrevenu à l’interdiction (cf. encadré). Si elle ne reconnaît pas le résultat de l’éthylomètre, elle sera soumise à une analyse de sang. L’égalité de traitement commence à 0,5 pour mille Les personnes tombant sous le coup de l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool sont au même régime que les autres conducteurs à partir de 0,5 pour mille d’alcool dans le sang. C’est le cas pour les moniteurs de conduite et les accompagnants de courses d’apprentissage. Si le taux d’alcool mesuré dans l’haleine est de 0,5 à 0,79 pour mille (taux non qualifié), il peut être reconnu et l’infraction est moyennement grave. L’accompagnant est punissable pour conduite d’un véhicule en état d’ébriété. Lorsque le taux d’ébriété est qualifié, soit à partir de 0,8 pour mille, il n’est plus possible de reconnaître le taux mesuré par l’éthylomètre. La mesure administrative porte sur un grave délit sanctionné par un retrait de permis d’au moins trois mois. La police est obligée de saisir sur le champ le permis de conduire du conducteur et de son accompagnant. D’après la nouvelle législation, l’accompagnant contrôlé avec un taux d’alcool de 0,1 L-drive | 21 11.09.14 08:30 KNOW-HOW à 0,49 pour mille lors d’une course d’apprentissage est coupable d’avoir enfreint l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool et doit renoncer à poursuivre la course sur injonction de la police, ce qui paraît curieux car il pourrait poursuivre sa route s’il était conducteur du véhicule. Responsabilité pénale en cas d’in fraction aux règles de la circulation D’après la LCR, la personne qui accompagne un élève conducteur est responsable des actes punissables commis lors de courses d’apprentissage, lorsqu’elle viole les obligations qui lui incombent en vertu de sa fonction (voir encadré). L’élève conducteur est responsable à hauteur du degré de son instruction. Au début de la formation, la responsabilité repose quasi exclusivement sur les épaules de l’accompagnant. Plus l’élève conducteur progresse dans l’art de conduire et plus ses connaissances augmentent, plus la responsabilité lui incombera. Pénalement, l’élève conducteur ne répond que des fautes que son instruction lui aurait permis d’éviter. Dans un arrêt, le Tribunal fédéral a p. ex. considéré qu’on ne pouvait pas reprocher à une élève conductrice d’avoir été déportée sur le côté de la chaussée par un coup de vent imprévisible, dans la mesure où elle ignorait les effets du vent latéral sur la conduite du véhicule (ATF 97 IV 39). La responsabilité de l’accompagnant La responsabilité de la personne qui accompagne l’élève conducteur dépend également du degré d’instruction de celui-ci. Durant les premières heures d’enseignement de la conduite, il ne faut pas demander d’exercices trop difficiles à l’élève, selon l’OCR. Il n’est pas non plus admis de faire emprunter à l’élève débutant des autoroutes ou des semi-autoroutes. Plus l’élève est proche de l’examen, moins grande est la responsabilité de son accompagnant qui est tenu de veiller à ce que l’apprenti soit en état de conduire et qu’il respecte les règles de circulation. Le trafic et la manière dont l’élève conducteur maîtrise le véhicule seront pris en compte. L’accompagnant donnera les consignes nécessaires et corrigera l’élève. Au besoin, il freinera ou donnera un coup de volant à sa place. Comme son élève, l’accompagnant est responsable lorsqu’il a omis de l’empêcher de commettre un acte punissable ou ne l’a pas corrigé à temps alors que c’était possible. Il est seul responsable de la violation des Art. 91 LCR Art. 2a OCR Conduite malgré une incapacité et violation de l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool 1 Est puni de l’amende quiconque: a. conduit un véhicule automobile en état d’ébriété; b. ne respecte pas l’interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool; c. conduit un véhicule sans moteur alors qu’il se trouve dans l’incapacité de conduire. Interdiction de conduire sous l’influence de l’alcool 1 La conduite sous l’influence de l’alcool est interdite: a. lors de courses relevant du transport routier de voyageurs soumis à concession ou international; b. dans le transport de personnes à titre professionnel; c. dans le transport de marchandises au moyen de voitures automobiles lourdes; d. lors du transport de marchandises dangereuses avec des unités de transport qui doivent être signalées; e. aux moniteurs de conduite lors de l’exercice de leur profession; f. aux conducteurs de véhicules lors de courses d’apprentissage et de courses d’exercice; g. aux accompagnants lors de courses d’apprentissage; 2 Est puni d’une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d’une peine pécuniaire quiconque: a. conduit un véhicule automobile en état d’ébriété et présente un taux d’alcool qualifié dans le sang ou dans l’haleine; b. conduit un véhicule automobile alors qu’il se trouve dans l’incapacité de conduire pour d’autres raisons. 22 | L-drive l-drive_2014_3_ih.indd 22 prescriptions lorsqu’en vertu de son instruction l’élève ne pouvait pas savoir qu’il commettait une infraction qu’il aurait pu éviter. L’accompagnant et l’élève conducteur sont tenus de vouer leur attention au trafic et de ne pas s’en laisser distraire. La responsabilité de l’élève conducteur L’élève conducteur est responsable seul ou parallèlement à l’accompagnant des infractions qu’il a commises intentionnellement ou en ayant négligé le devoir d’attention que lui commandait le degré de sa formation. L’attention de l’accompagnant et de l’élève conducteur Le Tribunal fédéral s’est occupé dans un arrêt pertinent (ATF 120 IV 66) de la question de l’attention requise lorsqu’on téléphone au volant ou plus précisément de la distraction que ce geste occasionne. A côté de la conduite du véhicule, il estime que seuls les gestes ne détournant pas le conducteur de l’attention qu’il doit vouer à la circulation sont admissibles. Tiennent lieu de paramètres pour définir la distraction: la durée de la distraction et son influence sur la posture du conducteur, les conditions de h. aux titulaires d’un permis de conduire à l’essai, sauf lors de courses avec des véhicules des catégories spéciales F, G et M. 2 Il y a influence de l’alcool si la personne présente un taux d’alcool de 0,10 pour mille ou plus, ou qu’elle a une quantité d’alcool dans l’organisme entraînant un tel taux. Art. 100, alinéa 3 LCR Conditions de la répression (...) 3 La personne qui accompagne un élève conducteur sera responsable des actes punissables commis lors de courses d’apprentissage, lorsqu’elle viole les obligations qui lui incombent en vertu de sa fonction. L’élève conducteur sera responsable des contraventions qu’il aurait pu éviter suivant le degré de son instruction. 3/2014 11.09.14 08:30 KNOW-HOW circulation, la ligne de vision, le véhicule etc. Le conducteur qui tient son portable à la main ou le coince entre la tête et l’épaule ne peut pas assurer durablement la maîtrise de son véhicule. En téléphonant sans utiliser de kit mains libres, il s’expose à des sanctions. Téléphoner en conduisant avec un kit mains libres est autorisé aussi longtemps que le conducteur n’est pas distrait et qu’il n’enfreint pas de règles de circulation. En 2009, le Tribunal fédéral a conclu que rédiger un texto constituait une violation grave des règles de circulation s’il en résultait au moins un risque aggravé de mise en danger abstraite. Qu’en estil de l’accompagnant qui téléphone? Tout comme l’élève conducteur est autorisé à le faire, l’accompagnant doit pouvoir téléphoner avec un dispositif mains libres s’il n’est pas distrait. Il n’a pas besoin de ses mains pour conduire, il ne devra saisir le volant qu’en cas de nécessité, aucune raison par conséquent de lui interdire formellement de coller son portable à l’oreille pour une conversation qui ne distrait pas son attention. L’accompagnant n’est pas punissable pour une brève conversation à l’aide d’un kit mains libres ou d’un portable collé à l’oreille, si son devoir de surveillance de l’élève n’est pas compromis, qu’il voue toute son attention à la route, qu’ il peut intervenir au besoin, que l’élève conducteur est mûr pour l’examen et assume alors l’essentiel de la responsabilité, et pour autant encore que la route, le trafic et sa densité permettent à l’élève de s’acquitter de ses tâches sans enfreindre les règles de circulation. Toute autre décision signifierait que le moniteur de conduite, l’accompagnant ou l’expert n’oserait tout simplement pas téléphoner, consulter une carte, prendre de brèves notes sur la course de l’élève et qu’au même titre que le conducteur du véhicule il serait passible d’une peine ou d’une dénonciation. Il est clair que l’accompagnant ne peut pas se soustraire entièrement à sa responsabilité. Dès qu’une infraction au code de la route est consta- tée ou qu’un accident de la circulation se produit, la question de savoir s’il a négligé son devoir de diligence et d’intervention se pose. L’expert de la circulation a évidemment à faire à des candidats mûrs pour l’examen pratique. L’élève conducteur et l’accompa gnant sont dans le même bateau En admettant p. ex. qu’une conductrice a été blessée parce qu’un apprenti conducteur a touché son véhicule par l’arrière, le tribunal examinera si l’apprenti doit être condamné pour défaut d’attention et son accompagnant pour négligence de son devoir de diligence. La personne lésée pourra déposer, contre tous deux, une plainte pénale pour lésions corporelles par négligence. L’accident qui se produit lors d’une course d’apprentissage oblige la police à établir un rapport sur l’élève conducteur ainsi que sur la personne qui l’accompagne. Seule l’autorité chargée de l’instruction pénale est habilitée à décider de l’ouverture d’une procédure. La bonne question au sujet de l’accompagnant privé Peutil se faire rémunérer? Est-ce qu’un privé qui accompagne l’élève conducteur lors d’une course d’apprentissage a le droit de se faire payer? Du point de vue juridique, celui qui offre contre paiement ses services pour accompagner un élève conducteur risque de s’engager sur un terrain mouvant. On n’est pas dans la fiction. Sur le site www.fahrpraktiker.ch, des privés sont prêts à accompagner contre rémunération des élèves conducteurs lors de courses d’apprentissage, ce qui n’alimente pas seulement les discussions entre moniteurs de conduite, mais sollicite aussi les autorités. Les conditions auxquelles l’accompagnant doit satisfaire sont clairement réglées (cf. article principal). D’ordinaire il s’agit de parents, de connaissances ou d’amis expérimentés qui sont disposés à aider 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 23 les apprentis conducteurs à acquérir de l’expérience. En offrant – contre paiement – d’accompagner des tiers lors de leurs courses d’apprentissage, on s’aventure dans une zone grise, légalement parlant. A partir de quand l’offre est «commerciale»? Nécessite-t-elle une autorisation d’enseigner la conduite? Qui est moniteur de conduite? L’art. 15, LCR montre ce qui distingue le moniteur ou la monitrice de conduite d’un simple accompagnant. Le moniteur ou la monitrice • dispense des cours de conduite et • les dispense à titre professionnel. En vertu de l’art.2, let. e de l’ordonnance sur les moniteurs de conduite, OMCo, on entend par enseignement de la conduite la formation théorique et pratique d’élèves conducteurs en vue de l’obtention d’un permis de conduire ou d’une autorisation de transport professionnel de personnes. Doivent être titulaires d’une autorisation d’enseigner la conduite les personnes qui forment, par année, plus d’un élève conducteur, ou sont chargées de former les employés d’une entreprise si l’enseignement de la conduite constitue leur activité exclusive ou prépondérante dans l’entreprise. Selon Beat Keller, chef de division à l’OCRN de Berne, l’offre Internet susmentionnée soulève deux questions: «Il faut établir si l’accompagnement offert tient lieu d’un enseignement de la conduite visant les L-drive | 23 11.09.14 08:30 KNOW-HOW objectifs qui lui sont propres en vertu des articles 2 et 3 de l’OMCo. Dans l’affirmative, reste à trancher sur le caractère commercial de l’offre.» La balle est dans le camp de l’OFROU Keller estime que le sujet est d’un intérêt tel qu’il nécessite une solution globale pour la Suisse. Raison pour laquelle les services des automobiles en se référant à l’offre en cause ont demandé récemment à l’Office fédéral des routes de tirer la situation au clair. On attend la réponse. Thomas Rohrbach de la division Affaires de la direction confirme ce qui suit à L-drive: «Nous sommes en train de déterminer si l’offre des Fahrpraktiker est assimilable à l’enseignement de la conduite aux termes de l’OMCo, autrement dit si ces praticiens forment des élèves conducteurs ou ne font que les accompagner et si leur offre a un caractère professionnel ou commercial, ce qui impliquerait la possession d’une autorisation d’enseigner la conduite.» Le site Internet des Fahrpraktiker est modeste certes, et il ne saurait générer de grandes affaires. Mais si ce «modèle d’entreprise» faisait des adeptes, il serait grand temps de distinguer clairement entre auto-école professionnelle et accompagnement profane, dans le but de protéger la profession de moniteur de conduite. moh Responsabilità e punibilità durante corse accompagnate I maestri conducenti sono «accompagnatori» Martin Kübler* Spesso sorgono alcuni interrogativi nella prassi circa la responsabilità e punibilità durante corse di scuola guida accompagnate. Riguardo al programma di sicurezza stradale della Confederazione Via sicura, dal primo di gennaio 2014, gli accompagnatori sottostanno al divieto di consumare alcolici. L’articolo esamina le seguenti domande: Quali sono le responsabilità degli allievi conducenti e accompagnatori (quindi anche dei maestri conducenti), e quando sono punibili? Quali innovazioni derivano dal divieto di consumare alcolici nella prassi e come possono essere risolte questioni aperte? A norma di legge, i passeggeri seduti sul sedile anteriore sono conducenti di principio o bisogna differenziare? Un maestro conducente può telefonare ed è lecito che un esperto d’esame dell’ufficio della circolazione fa delle annotazioni durante un esame pratico? Termine accompagnatore Accompagnatori sono tutte le persone che assumono il compito di accompagnare un allievo conducente su un percorso di apprendimento. Questi includono allo stesso modo soggetti privati, che assumono la funzione di accompagnatore, nonché maestri conducenti e gli esperti degli uffici della circolazione stradale durante le corse accompagnate. L’accompagnatore deve aver compiuto 23 anni ed essere in possesso della rispettiva licenza di condurre da almeno tre anni e non più essere nel periodo di prova. * Il giurista e l’avvocato Martin Kübler è il capo della Polizia stradale, dipartimento speciale della polizia cantonale di Zurigo, e dirige il dipartimento legale della polizia stradale. Nel presente articolo, l’autore esprime la sua personale interpretazione della legge. Accompagnatori e conducenti Le corse di scuola guida su automobili possono essere fatte solo con un accompagnatore. Tale deve prendere posto, accanto al conducente per potersi facilmente servire almeno del freno a mano. Se necessario, deve intervenire nel processo di condurre, tirare il freno a mano o sterzare bruscamente. L’accompagnatore deve garantire il rispetto delle norme della circolazione e 24 | L-drive l-drive_2014_3_ih.indd 24 evitare gli incidenti. Esso non è un semplice passeggero, invece è, secondo la legge, coinvolto nella conduzione del veicolo. In tal senso, l’allievo conducente e l’accompagnatore, conducono il veicolo insieme. Il Tribunale federale, in una sua sentenza, è partito dal presupposto che l’accompagnatore deve essere di principio idoneo alla guida e in relazione alle abilità alla guida vale come conducente del veicolo (BGE 128 IV 272). Divieto di consumare alcolici secondo Via sicura Con l’attuazione del secondo pacchetto di Via sicura, dall’1 gennaio 2014, un determinato gruppo di persone sottostanno al divieto di guidare sotto l’influsso di alcol. Di qui fanno parte anche gli allievi conducenti e gli accompagnatori di tali. Per i maestri conducenti vigeva già prima il divieto di consumare alcolici. È stato disciplinato nell’ordinanza sui maestri conducenti e dall’1 gennaio 2014, è stato integrato nell’ONC (v. riquadro). Il divieto è stato esteso dal legislatore in modo che esso si applica durante l’esercizio della professione. Con l’introduzione di quest’aggiunta, ci si pone la domanda se il divieto di consumare alcolici per i maestri conducenti si applica anche durante l’insegnamento delle lezioni teoriche. Questo non è privo 3/2014 11.09.14 08:30 di problemi, poiché non mette in pericolo la circolazione stradale e tale divieto è, senza dubbio, difficilmente applicabile, soprattutto perché le norme della circolazione stradale della legge sulla circolazione stradale non sono applicabili in aula. Sarebbe stato più chiaro usare il termine «durante le corse d’apprendimento». La maggior parte dei maestri conducenti tuttavia, eviteranno di consumare alcolici durante le lezioni di teoria per via dell’etica professionale. Il legislatore ha stabilito che l’influsso di alcool è presente, se la persona ha una concentrazione di alcol dello 0,1 per mille o più nel sangue. Se da una persona che sottostà al divieto di consumare alcolici si misura un tasso alcolico nell’aria espirata tra lo 0,1 a 0,49 per mille, essa può riconoscere il valore. La polizia deve evitare il proseguimento del viaggio e la persona, per aver violato il divieto di guidare sotto influsso di alcol, si rende passabili di sanzioni (v. riquadro). Se tale valore non viene riconosciuto, deve essere ordinato un esame del sangue. Dallo 0,5 per mille è uguale per tutti Per tutte le persone che sono soggette al divieto di consumare alcolici, da un tasso alcolico nell’alito dello 0,5 per mille, si applicano le stesse disposizioni come per FOTO FORD/NEWSPRESS.DE KNOW-HOW Doppio errore: l’allievo con il cellulare in mano e l’accompagnatore distratto. Double faute: L’apprenti manipule un portable et son accompagnant est distrait. Doppelt falsch: Lernfahrer mit Handy, abgelenkter Begleiter. tutti i conducenti di veicoli a motore. Questo vale anche per i maestri conducenti e gli accompagnatori di corse d’apprendimento. Con un tasso alcolico dell’alito tra lo 0,5 e fino allo 0,79 per mille, il valore può essere riconosciuto mediante firma. L’accompagnatore è punibile per via della guida in stato di ebrietà. Con una concentrazione qualificata di alcol nel sangue da 0,8 per Art. 91 LCStr Art. 2a ONC Guida in stato di inattitudine e vio lazione del divieto di guidare sotto l’influsso dell’alcol 1 È punito con la multa chiunque: a. conduce un veicolo a motore in stato di ebrietà; b. viola il divieto di guidare sotto l’influsso dell’alcol; c. conduce un veicolo senza motore in stato di inattitudine alla guida. Divieto di guidare sotto l’influsso dell’alcol 1 È vietato guidare sotto l’influsso dell’alcol: a. durante lo svolgimento dell’attività di trasporto concessionario o internazionale di viaggiatori su strada; b. durante il trasporto professionale di persone; c. durante il trasporto di merci con autoveicoli pesanti; d. durante il trasporto di merci pericolose, con unità di trasporto soggette all’obbligo del contrassegno; e. ai maestri conducenti, durante l’esercizio della professione; f. ai conducenti, durante le corse di scuola guida e d’esercitazione; g. agli accompagnatori, durante le corse di scuola guida; 2 È punito con una pena detentiva sino a tre anni o una pena pecuniaria chiunque: a. conduce un veicolo a motore in stato di ebrietà con una concentrazione qualificata di alcol nell’alito o nel sangue; b. conduce un veicolo a motore in stato di inattitudine alla guida per altri motivi. 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 25 mille, non vi è alcuna possibilità di riconoscimento del tasso alcolico nell’alito. Qui si tratta, su base giuridico-amministrativa, di un’infrazione grave cosa comporta la revoca della licenza di condurre per almeno tre mesi. La polizia deve ritirare la patente sul posto a questa persona e perciò anche all’accompagnatore. Dalla nuova normativa risulta anche – un caso piuttosto strano – in cui un accom- h. ai titolari della licenza di condurre in prova, eccetto durante le corse con veicoli delle categorie speciali F, G e M. 2 Una persona è sotto l’influsso se presenta un tasso alcolemico pari o superiore allo 0,10 per mille oppure se ha nell’organismo una quantità di alcol che determina una tale concentrazione. Art. 100 Cif. 2 LCStr Punibilità (...) 3 La persona che accompagna un allievo conducente è responsabile dei reati commessi durante gli esercizi di guida, se contravviene agli obblighi che le incombono in virtù della sua funzione. L’allievo conducente è responsabile delle infrazioni che avrebbe dovuto evitare secondo il suo grado di istruzione. L-drive | 25 11.09.14 08:30 KNOW-HOW può essere addossata nessuna colpa se all’improvviso è deviata dalla sua traiettoria da un colpo di vento (BGE 97 IV 39). pagnatore su una corsa d’apprendimento, presenta una concentrazione di alcol nel sangue dello 0,1–0,49 per mille, si rende punibile per l’inosservanza del divieto di consumare bevande alcoliche e la polizia deve impedire il proseguimento del viaggio dell’allievo conducente, ma dove tale persona può continuare il viaggio lei stessa. FOTO DEKRA/NEWSPRESS.DE Responsabilità penale per violazioni del codice stradale Secondo la LCStr, la persona che accompagna un allievo conducente, è responsabile dei reati commessi durante gli esercizi di guida, se contravviene agli obblighi che lo incombono in virtù della sua funzione responsabile (v. riquadro). L’allievo conducente è responsabile delle infrazioni che avrebbe dovuto evitare secondo il suo grado d’istruzione. Mentre la responsabilità all’inizio della formazione alla guida sta ancora quasi esclusivamente dalla persona che accompagna, man mano che aumentano le abilità alla guida e le conoscenze dell’allievo conducente, questa passa sempre più all’allievo conducente. Gli allievi conducenti sono penalmente responsabili solo per gli errori che potevano evitare secondo il loro livello di formazione. Il Tribunale federale ha dichiarato in una sentenza, a un’allieva conducente che non conosce l’effetto del vento laterale sullo sterzo e non sa come reagire di fronte a questo, non Responsabilità degli accompagnatori Anche la responsabilità dell’accompagnatore si basa sullo stato di formazione dell’allievo conducente. Nelle prime ore della formazione alla guida, secondo ONC, non si possono eseguire esercizi troppo difficili con l’allievo conducente. È anche vietato lasciare circolare un principiante circolare su autostrade o semiautostrade. Quanto più l’allievo conducente si avvicina all’esame, la responsabilità dell’accompagnatore passa in secondo piano. Inoltre, il compagno deve garantire che l’allievo conducente si trova in una condizione idonea alla guida. L’accompagnatore deve accettarsi che l’allievo osservi le norme della circolazione. Esso deve prestare attenzione al traffico e alla conduzione del veicolo da parte dell’allievo conducente e dargli istruzioni e correggerlo, in modo che rispetti le regole della circolazione stradale e in caso di emergenza deve poter frenare o addirittura intervenire nello sterzo. Oltre all’allievo conducente, sono responsabili gli accompagnatori quando non riescono a impedire o correggere il comportamento illecito di quest’ultimo, anche se sarebbe stato possibile. Questi sono gli unici responsabili per le attività illecite commesse dagli allievi conducenti, se lasciano guidare l’allievo conducente in modo illecito e se esso, secondo il suo livello di formazione, non può sapere che commette un’infrazione, o se in base delle sue conoscenze non li è possibile prevenirle. L’accompagnatore e l’allievo conducente son obbligati di concentrare la loro attenzione sul traffico e che non possono lasciarsi distrarre. Responsabilità dell’allievo L’allievo conducente è responsabile da solo o insieme all’accompagnatore di atti punibili che commette intenzionalmente o imprudente secondo il livello della sua formazione. Qui ci vorrebbe un buon consiglio da chi accompagna. Un bon conseil de l’accompagnant serait de mise! Hier wäre ein guter Rat von der Begleitperson angebracht. 26 | L-drive l-drive_2014_3_ih.indd 26 L’attenzione degli accompagnatori e allievi conducenti Il Tribunale federale si è confrontato nella decisione principale BGE 120 IV 66 con l’attenzione necessaria e soprattutto con la distrazione causata da telefonate durante la guida. Oltre alle normali manovre del veicolo, sono permesse soltanto quelle che non distraggono dalla guida. Se il conducente del veicolo si distrae, dipende dalle circostanze specifiche come la durata della distrazione, la situazione del traffico, la direzione dello sguardo, veicolo, influenza sulla posizione, ecc. Il controllo permanente del veicolo non è garantito se il conducente tiene il telefono in mano o tra la testa e la spalla. Il conducente è punibile se telefona senza usare il vivavoce. Il telefono sulla strada con vivavoce è consentito se il conducente non viene distratto e se non viola le regole della circolazione stradale. Scrivere un SMS è stato classificato dal Tribunale federale nel 2009 come violazione grave delle norme della circolazione, a condizione che vi sia almeno un pericolo astratta più alto. Cosa vale per l’accompagnatore per quanto riguarda le telefonate? Come per un allievo conducente, anche per l’accompagnatore deve essere possibile fare chiamate non distraenti con il vivavoce. Poiché l’accompagnatore non necessità delle mani per le manovre del veicolo e deve intervenire nello sterzo solo in caso di bisogno, a mio avviso, per l’accompagnatore non può essere generalmente vietato fare una conversazione non distraente con il telefono vicino all’orecchio. Una breve conversazione telefonica dell’accompagnatore non è quindi perseguibile, sia con il vivavoce, sia con il telefono all’orecchio, quando sta facendo il suo dovere di vigilanza nei confronti dell’allievo conducente, rivolge la sua attenzione principalmente alla circolazione stradale, se può intervenire in caso di necessità, quando l’allievo conducente è pronto all’esame di guida per quel che concerne le manovre – la responsabilità già in gran parte dall’allievo conducente, se il percorso, la situazione del traffico, il livello del traffico, e il compito posto all’allievo conducente lo permette e che non commette una violazione delle norme della circolazione stradale. Decidere diversamente vorrebbe dire che i maestri conducenti, gli accompagnatori o gli esperti non possono telefonare di principio durante la guida, né consultare una carta o fare delle brevi annotazioni concernenti la guida dell’allievo e punirli come 3/2014 11.09.14 08:30 KNOW-HOW conducenti rispettivamente denunciarli. Questo non significa però che gli accompagnatori possono sottrarsi del tutto alle proprie responsabilità. Non appena viene constatato una violazione delle regole del traffico o vi è un incidente stradale, si pone la questione se essi hanno violato il loro dovere di vigilanza e d’intervento. In quanto agli esperti d’esame dell’ufficio della circolazione stradale, si aggiunge il fatto che hanno a che fare con candidati pronti per l’esame. Allievi conducenti e accompagnatori nella «stessa barca» Ad esempio, se in un tamponamento viene ferito un conducente, perché un allievo conducente tampona il veicolo che lo procede, il giudice deve valutare se l’allievo conducente ha commesso un reato a causa della mancanza di attenzione e l’accompagnatore per violazione del suo dovere di vigilanza. La persona lesa ha il diritto di una denuncia penale contro entrambi per lesioni colpose. In caso d’in- cidenti durante corse di scuola guida, la polizia deve sempre fare rapporto sia all’allievo conducente sia all’accompagnatore, perché la decisione relativa all’apertura di eventuali procedimenti penali, spetta unicamente all’autorità di perseguimento penale. Una buona domanda Accompagnamento da privati a pagamento – questo è possibile? Una persona privata può farsi pagare la corsa accompagnata con un allievo conducente? Chi si fa pagare per i suoi servizi come accompagnatore di un allievo conducente, procede probabilmente sul filo del rasoio. Il caso non è inventato: in Internet su fahrpraktiker.ch, privati si offrono di accompagnare allievi conducenti dietro pagamento. Questo non crea discussioni solo tra le maestre e i maestri conducenti; anche le autorità si occupano di questa faccenda. I requisiti che deve avere qualcuno che accompagna un allievo conducente, sono chiaramente definiti (v. articolo principale). Di solito pensiamo in questo caso ai genitori, conoscenti o agli amici con esperienza nella guida, che aiutano a un allievo conducente per allenarsi nella guida. Tuttavia, chi si offre a terzi dietro pagamento come accompagnatore di guida, si muove in una zona grigia del diritto. In che momento l’offerta diventa «un’attività commerciale»? E non c’è bisogno di un’abilitazione a maestro conducente? Chi è «maestro conducente»? L’art. 15 LCStr mostra quali sono le differenze tra un semplice accompagnatore e un maestro conducente. Il maestro conducente 3/2014 l-drive_2014_3_ih.indd 27 • impartisce lezioni di guida e • e lo fa professionalmente. Lezioni di guida sono, secondo l’ordinanza sui maestri conducenti (OAC), corsi di formazione teorica e pratica impartiti ad allievi conducenti che desiderano ottenere una licenza di condurre o il permesso per il trasporto professionale di persone. Un’abilitazione a maestro conducente occorre alle persone che formano due o più allievi l’anno, con i quali non esiste un legame stretto, o sono responsabili in una ditta della formazione di guida dei dipendenti, se le lezioni di guida è l’attività esclusiva o predominante nell’azienda. Per Beat Keller, capo reparto nello SVSA Berna, sorgono due domande per quel che concernono le offerte in Internet menzionata sopra: «In primo luogo occorre stabilire se con l’accompagnamento di guida offerto si tratta dell’impartire di lezioni di guida con il rispettivo obiettivo di formazione di cui nell’art. 2 e 3 OAC. Se questa domanda dovesse essere affermativa, c’è sempre la questione della professionalità dell’offerta.» Depositato presso l’USTRA Per Keller si tratta di un argomento la cui uniforme regolamentazione è di interesse nazionale. Pertanto, gli uffici della circolazione stradale hanno inoltrato di recente queste domande all’Ufficio federale delle strade USTRA, con riferimento all’offerta di cui sopra. La risposta è ancora in sospeso. Thomas Rohrbach del reparto lavori direzionali dell’USTRA, conferma a L-drive: «Stiamo chiarendo se l’offerta dei praticanti di guida può essere classificato come lezioni di guida in termini di maestro conducente, cioè: se i praticanti di guida ‹formano› allievi conducenti o se li ‹accompagnano› soltanto e se questo è fatto su base professionale e quindi richiederebbe un’abilitazione a maestro conducente.» Il sito web di «Fahrpraktiker» è davvero modesto, e non bisogna aspettarsi un grande affare. Tuttavia, se più offerenti dovessero adottare questo «modello di business», sarebbe importante, per la protezione della professione dei maestri conducenti, se il confine tra scuola guida professionale e accompagnamento privato sarebbe definito chiaramente. moh L-drive | 27 11.09.14 08:30