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Reise | Travel - Durango [2009]
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Reisestationen (Entfernungen, Reisezeiten, Hotelwertungen)
Reiseroute (Karte)
Reisebericht (Tag für Tag USA pur)
Reisestationen
Ziel
Nächte Meilen km Zeit Hotel
Stars
San Francisco
2
Grand Hyatt
****
Santa Monica
2
445 716 07:15 The Fairmont Miramar Hotel *****
Phoenix
2
473 761 08:07 The Scottsdale Plaza Resort
***
Tucson
2
381 613 07:25 The Lodge at Ventana Canyon ***
Lordsburg
1
202 325 03:57 Comfort Inn and Suites
**
Albuquerque
1
449 722 07:51 Hyatt Regency
***
Durango
3
333 536 06:34 The Strater Hotel
****
Moab
4
228 366 04:37 Dream Keeper Inn
***
Cedar City
2
464 747 05:02 Abbey Inn
**
Las Vegas
4
277 446 02:59 Bellagio
****
Ridgecrest
1
377 607 04:43 Marriott Springhill Suites
***
Lone Pine
1
126 203 01:50 Comfort Inn
*
Reno
1
419 674 06:04 Eldorado Hotel & Casino
***
Mendocino
2
537 864 06:57 Packard House
****
San Francisco
1
259 417 03:41 Hyatt Recency
****
29
5.207 8.378
Reiseroute
Reisebericht (Tag für Tag USA pur)
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Las Vegas im Wandel?
23 Stunden vorher
San Francisco wir kommen!
2:50 Uhr - die ersten Sea Arche warten
Wir scheitern am San Roque Arch
Slow down in Santa Monica
Südlich der Interstate 10 im Niemandsland
Kakteengarten im Hewitt Canyon
Klettergarten zum Ajo Window und dann macht es nur noch Pfffffffff....
Ein hartes Stück Arbeit bis zum Elefantenrüssel
Im Chiricahua National Monument
Indianergebiet - Arche sind Heiligtum
Zwei ungewöhnliche Steinbögen
Lybrooks Badlands
Unzählige Aztec Arche
Die Jagd geht weiter
Ah-shi-sle-pah
Der Hammer von Elvis
Der Hike zur Otho Natural Bridge hat es in sich
Im Horse Canyon
Die Kranken hiken zum Ring Arch
Im Tal der Adler
Auf zum drittgrößten Steinbogen der Welt!
Der schneeweiße Teapot Arch
Die Tage im neuen Las Vegas
Die Suche in den Lavafeldern
Von den Red Rocks in den Last Chance Canyon
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Auf dem Weg nach Reno
Michael Holm lässt grüßen - ... ich fahre jeden Tag nach Mendocino
Wie fast immer - in San Francisco ist es vorbei!
Vorweg ein paar Worte zu Las Vegas. Die Stadt ist erneut im Wandel, - soweit keine neue
Erkenntnis. Aber es scheint, als ob es sich dieses Mal nicht nur um Kosmetik, sondern um
einen strategischen Richtungswechsel handelt. Vergleichbar mit dem Ereignis, als der neue
Strip das alte Las Vegas ablöste. Sie haben ja einiges bereits versucht. Als die Gewinne aus
dem Spielbetrieb drastisch einbrachen, wurden die Zimmerpreise angehoben und die
Gastronomie "verfeinert". Aber es scheint nicht nachhaltig zu sein. Die Zeit der Themenhotels
ist vorbei, - es lebe die funktionale Bauweise, die zahlungskräftige Firmen anlockt.
Firmenkunden statt Privatkunden, Las Vegas auf dem Weg vom Disneyland für Erwachsene
zur Dienstleistungsstadt. Zumindest hat die gigantische Baustelle des sogenannten "City
Centers" die Themenhotels bereits erdrückt. Die Skyline hat sich gewandelt und die neu
entstehenden Bauten könnten auch in Dubai stehen. Good Bye Las Vegas? Müssen wir uns
von diesem heißgeliebten Flair verabschieden? Ich befürchte, es wird ein Albtraum!
Als sie schweißgebadet aus diesem Albtraum erwachte war klar, dass alles stattgefunden
hatte. Der Mord geschah und er geschah fast lautlos. Und er geschah schnell. Gut für das
Opfer! Die Mörderin dachte nach und kam zu dem Schluss: Es war nicht zu vermeiden.
Schauplatz des Dramas war die US 395 am linken Ufer des Topaz Lake, kurz vor der Grenze
von Kalifornien nach Nevada. Das Eichhörnchen hatte nichts Besseres zu tun, als die sehr
frequentierte Straße zu queren. Und genau vor ihrem Auto war plötzlich dieses braune Teil
aufgetaucht. Es raste von rechts nach links, und nachdem die Situation schon fast geklärt
schien, drehte es um. Ein dumpfes "Du-dum" und kurz darauf erneut: du-dum! Mord oder
Unfall, - die Fahrerin des Chevy Equinox war ziemlich aufgeregt, nur der Beifahrer beruhigte
kurz: Mit Verlusten muss man rechnen.
Insgesamt verlustreich war sie, unsere diesjährige USA-Tour. Nicht nur drei Mietautos
wurden benötigt, sondern auch ein kaputtes GPS, eine defekte externe Festplatte, einen
Kulturbeutel im Hotel vergessen, - so die Bilanz von 4 Wochen. Aber nur Sachwerte!
Nachhaltiger sind schon die Eindrücke von 6.054 Meilen (9.741 km) und 2.075 Fotos aus
unzähligen Wanderungen und von vielen Viewpoints. Also, - lasst die "A-WORLD-EXISTSBEYOND-YOUR-IMAGINATION-Tour 2009" beginnen.
Dienstag
Der Abflug von München nach San Francisco ist für morgen um 16.10 Uhr geplant und
nachdem ein Vorabend-Check-in nur für LH-Maschinen in Frage kommt, die vor High Noon
die Weltstadt mit Herz verlassen, graute uns schon vor dem langen Tag. Aber gerade was das
Check-in betrifft, entwickeln sich die Flughäfen und die Airlines rasant weiter. Gott sein
Dank, denn die Lufthansa bietet inzwischen nicht nur einen vernünftigen Online-Check-in 23
Stunden vor Abflug, sondern diese 23 Stunden gelten auch für den Late-Check-in. Also die
Koffer ins Auto gepackt und los geht's.
Verwirrung im Terminal 2: Es gibt ja schon fast mehr Schalter, an denen die Online- bzw.
Automaten-EinChecker und -EinCheckerinnen die Koffer abgeben können. Und ganze
Armeen von jungen Mädels haben nur ein Ziel, - der Kunde soll gefälligst automatisch
einchecken. Wir entscheiden uns für die volks- und nicht für die betriebswirtschaftlich
sinnvolle Variante. Und so erfahren wir von einer netten und kompetenten LH-Boden-Maus,
dass wir in die Business upgraden könnten. Wir bleiben aber hart, denn die Meilen brauchen
wir für den Rückflug. Wir stehen auf Warteliste und die nette Lufthanseanerin räumt uns nach
Sichtung der Buchungslage gute Chancen ein, dass wir zwei Business-Plätze bekommen.
Wirtschaftskrise!
Das Abendessen im Mangostin am Münchener Flughafen (T2) ist sehr empfehlenswert.
Mittwoch
Verdammt! Es ist 5 Uhr morgens, also 8 Uhr abends des Vortages an unserem Reiseziel. Viel
zu früh, aber ich bin hellwach. Rechtes Auge zu, linkes Auge zu - nichts hilft, also raus aus
den Federn, Kaffee-Maschine angeschmissen und ein langer Tag beginnt.
Gegen Mittag sind wir zur S-Bahn und in 36 Minuten waren wir am Flughafen. Völlig
stressfrei, nur mit Handgepäck. Obwohl, meine technische Ausrüstung hat inzwischen
intergalaktische Dimensionen angenommen. Neben Foto, drei Objektiven, Ladegeräten aller
Art, sind dieses Mal nicht nur ein, sondern zwei GPS-Geräte an Bord. Eines für die
Wanderungen und eines für's Autofahren. Man gönnt sich ja sonst nix. Im Nachhinein hat es
sich nicht nur bewährt, sondern am Ende hat ein Gerät den Geist aufgegeben, so dass wir um
das Zweite doppelt froh waren.
Die Zeit am Flughafen verging recht schnell und eine
Stunde vor Boarding sind wir dann Richtung Gate
marschiert. Die sonst üblichen, zusätzlichen Kontrollen für
USA Maschinen blieben aus. Oh Wunder, was ist denn da
los? Na gut, dieses Mal halt keine Schuhe ausziehen. Noch
eine Neuerung, - für Raucher gibt es inzwischen Kabinen,
in der die Süchtlinge drinhängen wie die Ölsardinen. Ich
war auch dabei!
Pünktlich ging's los, und noch dachten wir, dass in gut 11
Stunden alles erledigt ist. Denkste! So südlich sind wir
noch nie geflogen und die Folge war, dass aus gut 11 gut
12 Stunden wurden. Der Flug wird mit zunehmendem
Alter sowieso immer schrecklicher und das war sozusagen
das Non plus Ultra. 19.10 Uhr Ortszeit - Touch down in
San Francisco.
Obwohl wir nun schon x-mal SFO angeflogen haben, ist es heuer das erste Mal, dass wir mit
Nebel und schlechtem Wetter empfangen werden. Trotz ESTA haben sie die Formulare
gebraucht. Hätte mich ja gewundert, wenn diese Organisationsgenies das auf's erste Mal
schaffen. Die Immigration war ansonsten ok, nur akkurat als wir vor dem wie immer
freundlichen Einwanderungssheriff standen, hatte der Computer Antwortzeiten von 5
Minuten. Die Nerven hätte aber nur er bald verloren - ich war zu müde.
Bei Alamo ging es recht zügig, obwohl nur ein Schalter besetzt war. Und natürlich wollte uns
der Spaßvogel noch eine Versicherung andrehen, aber wir haben, was wir brauchen. Ein
Nissan X-Terra stand einsam und alleine in der Alamo-SUV-Reihe. Machte soweit einen
guten Eindruck, aber wir werden später erfahren, dass diese Entscheidung absoluter Mist war.
Um dreiviertel Neun saßen wir endlich im Auto und das aktivierte GPS leitete uns zielsicher
zum Hotel. 27. Stock und toller Blick auf die Pyramide - super. Das Valet Parking kostet 49
Dollar plus Tax. Wir haben unserem Auto diese Übernachtung gegönnt und uns gefragt, ob er
morgens Frühstück bekommt, den X-Terra meine ich.
Donnerstag
Um 2.50 Uhr war Schluss mit lustig und wir haben uns den ersten Kaffee gemacht, der gar
nicht mal so schlecht war. Um 5.30 Uhr ging's dann los. Gegenüber war ein Starbucks, der
Frappuccino kam in der Dose. Super Arnold Schwarzenegger, bist ein wahrer
Umweltschützer!
Als es um 6 Uhr endlich zu dämmern begann, zeigte sich der Himmel grau in grau. Wir sind
unterwegs nach Santa Cruz. Die CA 17, die über die Berge sozusagen zum Strand führt, ist
grauenhaft, aber mittlerweile endlich "under construction". Santa Cruz schläft noch, als wir in
das Elendsnest einfahren. Entsprechend gestaltete sich die Suche nach einem Frühstückslokal.
Bei Emilys, eher eine Studentenbude mit Möbeln vom Sperrmüll, sind wir dann gelandet und
das Frühstück war ausgezeichnet. Nicht amerikanisch, sondern mit Kaffee und Nusshörnchen,
die wirklich fantastisch schmeckten.
Der erste Arch wartet. Nach 84 Meilen sind
wir am Lighthouse Field State Beach und
bestaunen ihn, den Lighthouse Arch. Sehr
schön und direkt am Strand. Vom Meer umtost
steht er da, wie der Fels in der Brandung.
Ringsherum sind die Surfer wie die
Schmeißfliegen gekreist. Waren aber ein paar
gute dabei. Die Steilküste hier ist trotz des
nicht so schönen Wetters wirklich sehr
sehenswert. Außerdem gibt es eine Menge
Kormorane und vereinzelt auch Pelikane, die
mit dem Kopf im Nacken ihre Kreise ziehen.
Zwei Meilen nördlich finden wir den nächsten
Sea Arch im Natural Bridges State Beach. Der
Arch heißt auch so, - sehr erfinderisch. Er steht
etwas weiter im Wasser und für die Fotos
werden die Füße nass. Wie wenn noch zwei
Meter näher wirklich etwas bringen würde.
Aber gut, so schlimm war's dann nicht.
Wir fahren wieder nach Norden und folgen der
berühmten Highway No. 1. Unser nächstes
Ziel heißt Seal Rock Arch, der beim Cliff
House in San Francisco liegt. Dort sind wir bestimmt schon einige Male vorbeigefahren, aber
er ist von der Straße aus nicht zu sehen. Der Steinbogen befindet sich in dem Felsen, der am
weitesten im Meer draußen steht und deshalb muss man den großen Parkplatz nach dem Cliff
House ansteuern und ein Stück nach Norden in den Wald gehen. Von dort aus führt ein Trail
an die Klippen und der Bursche ist endlich auszumachen. Der Trail war auch noch gesperrt,
aber wenn es um Arche geht, kennen wir kein Pardon.
Der erste Tag war schon sehr erfolgreich - drei schöne Sea Arche. Und das praktisch ohne
Anstrengung, - was will man mehr.
Zurück zum Wharf und bei Walgreens eine Kühlbox gekauft. Die Teile, die man wie einen
Trolley ziehen kann, gibt es heuer nicht. Aber die zum Tragen war auch ok. Wir bringen das
Auto zu seiner Vollpension zurück und genehmigen uns im Loris Diner einen fetten Burger.
War lecker!
Unser Spaziergang führt uns rein zufällig zum Westfield Shopping Center, wo es doch
tatsächlich einen Pandora Shop gibt. Die Frauen wissen, von was ich rede, gell. Fast
geschenkt. Kurz zu Abercrombie und Hollister reingeschaut, aber dort gibt es (noch) nichts
Aufregendes. Wir marschieren weiter über China Town und Little Italy, wo wir einen guten
Capuccino im Cafe Greco bekommen. Der richtet uns wieder auf, denn inzwischen werden
die Augen schon kleiner.
Angenehm ist, dass nicht so viele Touris unterwegs sind. Ist halt noch früh im Jahr und selbst
am Wharf, wo sie dich normalerweise zertreten, ist nichts los. Am Pier 43 gibt es eine neue
Weinbar (Wines of California), die sehr einladend auf uns wirkt. War nicht schlecht.
Anschließend geht es ins Sheraton am Wharf, um die Renovierung zu begutachten. Modern
ist es geworden und wirklich schön. Wird sicherlich wieder eine Alternative für die nächsten
Jahre sein.
Die Schlange an der Cable Car war uns zu lang und so schmeißen wir uns in ein Taxi. Zurück
zum Hotel. Wir genießen im 36. Stock des Grand Hyatt einen guten Caesars Salad und ein
paar ..., - allerdings kein billiges Vergnügen. Aber der Aus- und Rundblick ist gigantisch.
Freitag
Wir haben bis 5.15 Uhr sehr gut geschlafen und verlassen eine Stunde später San Francisco.
Auf der 101er beginnt es zu regnen und in Morgan City bekommen wir endlich unsere ersten
Eier. Die Sonne kommt irgendwann durch, aber es ist kalt und auf den Feldern wird schon das
erste Mal geerntet. In einer Zeit, in der sich bei uns vielleicht die ersten Pflänzchen der Sonne
zeigen.
6 Stunden für 332 Meilen, - wir haben unser erstes Tagesziel erreicht. Wir wollen einen
weiteren Sea Arch in Santa Barbara, die Goleta Bridge, erkunden. Aber es blieb beim
Versuch. Zuerst waren wir der festen Überzeugung, dass die GPS-Koordinaten bestimmt
falsch sind und wir suchten den Strand weiter ab. Doch dann haben wir ein paar Mädels, na
gut, so jung waren die auch nicht mehr, gefragt und es stellte sich heraus, dass das Meer
ganze Arbeit geleistet hat. Der Arch ist schon längere Zeit dem Meer zum Opfer gefallen.
Also ziehen wir weiter zu unserem ersten Hike zum San Roque Arch. Aber wir haben erneut
Probleme. Dort wo das GPS-Signal den Trailhead angibt, sind Privatstraßen, auf denen man
nicht parken darf. Einen Anwohner gefragt und der drohte unmissverständlich mit dem
Abschleppdienst. Dann leck' uns auch am A.....
Nach einigen Fragen fanden wir einen Parkplatz, sogar einen Trailhead, der den Weg durch
eine Schlucht, den San Roque Canyon, weist. Jedoch keiner von den Befragten hatte je was
von diesem Arch gehört. Das beunruhigte uns weniger, denn in der Regel ist es auch, oder
vielleicht insbesondere in den USA so, dass die naheliegenden Sehenswürdigkeiten nicht
gekannt werden. Egal, wir versuchen es. Und so wandern wir, inzwischen hat wieder leichter
Regen eingesetzt, den sogenannten Jesusita Trail. Aber nach so einer Stunde geben wir auf,
denn der GPS-Punkt für den Arch entfernt sich immer mehr von unserem Wanderweg. Erst
im Nachhinein stellte sich raus, dass wir durchaus richtig waren. Am Anfang zumindest.
Irgendwann war da eine Abzweigung zum Arrojo Burro Trail, der wäre es gewesen. Wer
lesen kann, ist klar im Vorteil. Was lernen wir daraus? Nichts!
Kein erfolgreicher Tag, aber als wir so in Santa
Barbara im üblichen Stau stehen, freuen wir
uns auf Santa Monica und unser Hotel. Der
Oleander am Mittelstreifen blüht heuer noch
gar nicht, dafür der Hibiskus und
Bougainvillea; sozusagen soweit die Straße
reicht. Das Wetter wird immer schöner und das
Benzin billiger. 2,25 USD für die Gallone ist
für kalifornische Verhältnisse wunderbar.
Nach 444 Meilen und 11,5 Stunden erreichen
wir das schöne Hotel Fairmont Miramar und bekommen ein super Zimmer im 8. Stock mit
Blick auf's Meer. Nach dem Duschen gehört uns die Hotelbar. Und dann: Hunger! An der 3rd
Street Promenade stürmen wir das "Locanda del Lago". Nur die Seabass in Salzkruste kann
ich nicht empfehlen. Zum Abschluss gibt es an der Hotelbar noch einen Espresso und in den
Fox News erfahren wir, dass in unmittelbarer Nähe zwei Menschen erschossen wurden. Das
ist Los Angeles.
Samstag
Dass es bei "Cora", gegenüber dem Viceroy Hotel, ein gutes Frühstück gibt, wissen die
Stammleser bereits. Es ist immer noch so. Gut gestärkt machen wir einen kleinen Spaziergang
an den Venice Beach. Es ist strahlend blauer Himmel, aber der Wind ist noch sehr kalt. Jacke
an, Jacke aus, Jacke an. Wir ergattern ein schönes Bild für unser Amerika-Eck zuhause und
dann geht es am Strand entlang zurück bis zum Georgian Hotel. Der Cappuccino auf der
Terrasse war elend.
Auf zum Pool in unser Hotel. Und nach 2 Stunden war es in der Sonne nicht mehr
auszuhalten. Erst auf dem Zimmer haben wir den Brand bemerkt. Nein, kein Feuer im Hotel,
sondern Brand auf der Haut! Aber das hält uns von einem kleinen Einkaufsbummel an der 3rd
Street nicht ab. Obwohl das große Einkaufszentrum am Ende - oder ist es der Anfang - der 3.
Straße gerade abgerissen wird, wechseln Schuhe, Hemd und T-Shirt den Eigentümer.
Abends haben wir im "Ocean Avenue Seafood" reserviert. Es war fantastisch wie immer!
Sehr empfehlenswert.
Irgendwie gut, dass der Urlaub so relaxed beginnt. Aber morgen ist Schluss damit, die
Hikerschuhe warten.
Sonntag
Um kurz nach 7 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Interstate 10. Es ist bewölkt und immer
noch frisch, aber das wird sich heute hoffentlich ändern, wenn wir die Wüste erreichen. In
Riverside finden wir einen Dennys zum Frühstücken. Beim Bezahlen mit Travellers Check
musste der Supervisor kommen, - die sind einfach zu blöd. Aber wir werden noch öfter
Probleme mit diesen Schecks haben und inzwischen kann ich dieses Zahlungsmittel nicht
mehr empfehlen.
Vorbei an Palm Springs und am Joshua Tree National Park, - die Windräder werden durch
den warmen Wüstenwind angetrieben. Das sieht einfach toll aus, wenn man so durch diesen
Technikwald hindurch fährt.
Nach Indio wird es einsam, nur noch Wüste und endlich schön warm. Wir schalten zum ersten
Mal die AirCondition an. In Quartzside, inzwischen sind wir in Arizona gelandet, kostet das
Benzin nur noch 1,95 USD. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied zum letzten Jahr. Heuer
klappt das mit dem Bezahlen per Kreditkarte nicht so wie letztes Jahr. Meist wird ja
inzwischen der sogenannte Zip-Code verlangt, der unserer Postleitzahl entspricht. 2008
genügte der Zip-Code eines Hotels und schon war die Zapfsäule bereit. Aber sie haben die
Sicherheitsprüfungen verstärkt und dies ist nun nicht mehr möglich, meistens jedenfalls. Also
rein und autorisieren lassen. Umständlich, aber nicht zu ändern.
Nach 298 Meilen verlassen wird die Interstate 10 (Anmerkung: der Amerikaner sagt "Ei-ten")
am Exit 53 und fahren die ungeteerte Hovatter Road. Man kann sie mit etwas Vorsicht auch
gut mit einem PKW befahren. 18 Meilen sind es bis zum Trailhead, wobei für diese
Wanderung kein Trail vorhanden ist. Wir parken direkt an der Dirt-Road, die dazu breit genug
ist und hier sowieso niemand vorbei kommt. Wir sind in unserer eigenen Welt - wir sind in
den Little Horn Mountains.
Über eine Schotterebene und Sand geht es querfeldein, durch
Büsche und ein paar kleine Einschnitte, die das hier seltene
Wasser geformt haben. Rechts an einem Hügel vorbei sind wir
bald am Royal Arch. Genau 1,4 Meilen sind es, für die wir 24
Minuten brauchen, bis uns der bröslige Steinbogen, geformt
aus Lava, entgegen strahlt. Mit ein bisschen klettern kommt
man direkt unter den Arch und kann durchsteigen. Auf dem
Rückweg finden wir einen weiteren Steinbogen, den Royal
Ring Arch. Diese eigene Namensgebung ergab sich aus der
kreisrunden Öffnung des kleinen Arch.
Die Landschaft und die Kakteen und Büsche sind
wunderschön hier, auch wenn es ein wenig karg aussieht. Die
Saguaros haben noch eine satte grüne Farbe, die Ocotillos
blühen gerade und die Chollas sehen sowieso drollig aus.
Auch die Büsche sind noch so schön grün und vor dem
dunklen Gestein wirkt das einfach toll.
Nach 3,5 km sind wir nach 1,5 Stunden zurück
am Auto und folgen dem GPS zu unserem
nächsten Ziel. Eine etwas andere Ausfahrt
bringt uns zur Highway 60, der wir bis Aguila
folgen. Hier geht es rechts auf die Eagle Eye
Road und von weitem ist der Eagle Beak Arch
bereits erkennbar. Wir parken das Auto hinter
dem Friedhof und versuchen bis zum Arch
aufzusteigen. Wir kraxeln in der Gegend rum,
ohne den Arch zu finden. Irgendwann stehen
wir vor senkrechten Wänden und obwohl wir
ja den Arch bereits von der Ferne ausgemacht haben, geht es so nicht weiter. Wir gehen
wieder runter und folgen dem Weg im Tal nach Südosten. Und schon klappt es. Man sieht den
Arch von unten und leider auch das, was ein paar Idioten darunter auf den Fels gemalt haben.
Hier klettern wir aber nicht mehr hinauf und begnügen uns mit dem Viewpoint. Als wir
wieder auf der 60er waren, ist der Arch von der anderen Seite zu sehen und hier sieht er
wirklich wie ein Schnabel eines Adlers aus.
Dank dem Auto-GPS finden wir unser Hotel auf Anhieb und (hoffentlich) auf dem kürzesten
Weg. Nach elfeinhalb Stunden und 483 Meilen und zwei Hikes sind wir froh, endlich da zu
sein. Das Zimmer ist riesig, aber es ist nix los hier. An der Sportsbar gibt es das 1. Steak und
Rippen. War schon ok.
Montag
In den frühen Morgenstunden war das Vogelgezwitscher so laut, das wir nicht mehr schlafen
konnten. Und als wir die Tür unseres Zimmer öffnen, kam uns wunderbar warme Luft
entgegen.
Kurz vor 8 Uhr geht es los, Frühstück gibt es heute im Waffle House, an der 60er. Für 1,77
USD pro Gallone getankt und die Kreditkarte hat ohne fremde Hilfe auch funktioniert.
Die Queen Valley Road nimmt Anlauf und dann geht es rechts auf die Hewitt Canyon Road.
Der Hewitt Canyon ist wunderschön, ein großer botanischer Garten. Wälder von Kakteen, -
eine einzigartige Landschaft. Einige blühen schon und dazwischen stehen knallgelbe
Ginstersträucher. Nach 7 Meilen erreichen wir unseren Trailhead. Das Auto muss neben der
Straße Platz finden.
Wir steigen auf zum Hewitt Canyon Arch. Wobei der Aufstieg in einer kleinen Wash nicht
besonders lang ist. Es dauert nur gut eine viertel Stunde bis zum Steinbogen, der auf einem
kleinen Felsrücken thront. Diesen Felsen umgehen wir links und stehen unter dem
zerklüfteten Arch, durch den das Auto noch sichtbar ist. Hier oben weht ein kühles Lüftchen.
Das ist das 1. Mal, dass wir in Phoenix angenehme Temperaturen genießen.
Zurück zur Highway 60 weiter nach Osten. Nach Superior wird die Landschaft noch schöner.
Nach einem Bergeinschnitt, durch den die Highway führt, kommen tolle rote Steinsäulen. Bei
Globe geht es weiter auf der 70er bis Fort Thomas. Als wir nach links auf die gleichnamige
Road einbiegen, ist unser nächster Trailhead ziemlich nah. Aber nach ein paar hundert Metern
passiert's: ROAD CLOSED! Scheiße! Rechts und links des Schildes sind aber Fahrspuren zu
erkennen, aber wir wollen das Risiko noch nicht eingehen. Wir drehen um, wenngleich die
Karte keinen weiteren Zugang zu unserem Ziel verspricht.
Unsere Rettung kommt in Form eines Joggers, der sofort seinen Lauf unterbricht und die
Ohrenstöpsel seines iPods entfernt, als wir neben ihm anhalten. Es ist der Postbote des Ortes.
Er meinte nur, dass die Sperrung durch die Indianer veranlasst wurde, um beim Einsturz einer
nicht mehr so stabilen Brücke nicht in Haftung genommen zu werden. Alles klar, wir machen
erneut kehrt, das wollen wir uns anschauen. Rechts am Schild vorbeigedonnert und nach rund
einer Meile haben wir die Brücke über den Gila River erreicht. Schwups und schon waren wir
auf der anderen Seite. Sie sollten sie besser reparieren, die faulen Säcke, dann gäbe es keine
Probleme.
Zwei Meilen sind es bis zur Clay Mine Wash. Die Straße dorthin wurde offensichtlich vor
kurzer Zeit geräumt, so dass sich bei der Einfahrt zur Wash die Steine stapelten. Mit Vorsicht
und Geduld hat unser X-Terra das Hindernis überwunden und wir fahren die Wash nach
Norden. Aber bereits nach 0,3 Meilen haben wir das Auto abgestellt, es wurde zu steinig und
zu kompliziert, und sind gelaufen.
Ein Flussbett zu gehen ist ob
der Steine und des Sandes nicht
sehr angenehm. Aber es hilft
nichts. Entlang der Wash gibt
es nur zerklüftete Felsen und
sogar einige Hoodoos. Aber
nichts lässt darauf schließen,
dass hier ein Arch sein sollte.
Aber nach 3,8 Kilometer war es
dann soweit. Wir sind am
riesigen Black Hills Arch.
Gleich gegenüber gibt es einen
gewaltigen Alkoven, in dem,
wie wir erst später feststellten,
ein riesiger Bienenschwarm
sein Zuhause gefunden hat. Sie haben uns Gott sei Dank nicht angegriffen.
Der Rückweg ist angenehmer, weil es permanent bergab geht. In 2 1/4 Stunden sind wir nach
8 km wieder zurück am Auto. Mittlerweile ist es diesig geworden und die Sonne kommt nur
noch sporadisch durch. Kurz vor 19 Uhr waren wir zurück im Hotel und freuten uns über ein
kühles Bier und ein gutes Abendessen an der Sportsbar. Es war ein schöner und erfolgreicher
Tag.
Dienstag
Um 8 Uhr sitzen wir ohne Frühstück im Auto, aber das holen wir 30 Minuten später nach. Das
"Black Bear Diner", irgendwo links der I-10, war ganz ok. Wir fahren in westlicher Richtung
auf der Interstate weiter. Das ist zwar entgegengesetzt unseres heutigen Ziels, aber wir
müssen einen wunderbaren Hike nachholen. Und irgendwann geht es dann auf der 85er nach
Süden, immer in Richtung mexikanischer Grenze. Die Border Control, kurz vor dem Organ
Pipe National Monument, winkt uns weiter.
Kurz vor dem National Monument liegt die Ortschaft "Why" und wir fragen uns wirklich,
warum man hier wohnt. 17 Meilen sind es vom Eingang des Monuments bis zum Visitor
Center und gleich gegenüber beginnt ein Loop, der Ajo Mountain Drive. Es geht ungeteert
weiter, an der Fee Station zahlen wir 8 USD, und als die Straße die Hügel hinauf führt, ist sie
geteert. Es geht wunderbar voran. Nach 9 Meilen sieht man von der Straße aus rechts oben
unser ersten Ziel, das Ajo Window. Wir sind am Parkplatz und Trailhead.
Der erste Kilometer ist noch angenehm zu wandern, aber als wir auf der Rückseite des Berges
angekommen sind, geht's mächtig bergauf. Schweiß tropft auf die losen Steine und teilweise
klettern wir auf allen vieren nach oben. Nach einer Stunde für 1,6 Kilometer stehen wir am
Outlook und blicken über das gesamte Monument. Saguaros soweit das Auge reicht, und
natürlich die Organ Pipe Kakteen pflastern die Ebene mit sattem Grün.
Wir suchen nach einem Abstieg zum Ajo Windows, aber zuerst sieht es gar nicht gut aus.
Links und rechts geht's fast senkrecht in die Tiefe. Aber bei einer Pause und den dazu
gehörenden Erkundungen, machen wir einen Trail aus, der über einen nur rund 2 Meter hohen
Absatz zu erreichen ist. Wir steigen ab und laufen die restlichen rund 500 Meter zum Arch. Es
ist ein großer, schöner Steinbogen, der eine Besonderheit hat. Mitten über seinem Span sitzt
ein kleiner Arch, der wie ein großes Auge aussieht.
Der Wind pfeift hier oben ziemlich durch. Wie in einem Kamin wird er vom Tal herauf
beschleunigt und bläst durch den Arch, der durch einige Organ Pipes bewacht wird. Es ist
einfach schön hier oben. Wir sind ganz allein, die Weite des Landes vor uns, das herrliche
Window hinter uns und kreisende Adler über uns. Leider haben wir wieder mal das Fernglas
vergessen.
Der Rückweg ist natürlich um einiges einfacher und nach knapp 3 Stunden für knapp 3,5
Kilometer haben wir es geschafft.
Wir fahren den Ajo Drive weiter und kommen bald zurück auf die Teerstraße beim Visitor
Center. Jedoch kurz bevor wir den Asphalt erreichen, leuchtet doch glatt etwas gelbes mit
Ausrufezeichen im Cockpit. Ich gleich auf Alamo geschimpft, dass die wohl wieder mal die
Inspektion nicht gemacht haben. Aber wenn es nur das gewesen wäre. Als wir anhalten, um
nach dem Rechten zu sehen, und die Türe öffnen, war alles klar. Ein lautes Pffffffffffffff von
links hinten war eindeutig: Plattfuß! Und das mitten in der Prärie. Da ist momentan gleich das
tolle Erlebnis und die schöne Landschaft mit den hellen Cholla und Ginsterbüschen vor dem
dunklen Lavagestein vergessen.
Hilft nichts, der Reifen muss gewechselt werden. Der Ersatzreifen ist, wie bei den meisten
SUVs, hinten unter dem Auto. Die Gebrauchsanweisung war im Kofferraum und das
Werkzeug unter der Rückbank. Es vergingen gut 10 Minuten, bis mal alles klar war. Bis auf
die Frage, wie bekommt man den Reifen vom Unterboden des Autos auf die Straße?
Gerade als ich beginne das Fahrzeug aufzubocken, fährt ein älterer Mexikaner vorbei und
fragt, ob wir Hilfe benötigen. Mexikaner, Schweinegrippe, - ich lehne dankend ab. Aber er hat
sich in seiner Hilfsbereitschaft nicht abwimmeln lassen. Und er hatte einen viel besseren
Wagenheber. Und er kannte sich aus, wie man so was macht. Nachdem der alte Herr wohl
weit jenseits der 70 war, hat er mit Zigarette im Mund die Anweisungen gegeben und ich habe
gearbeitet und geschwitzt wie ein Hund. Als der Reifen, den man übrigens durch eine
Öffnung in der Stoßstange runterkurbeln konnte, noch an einer Schlaufe hing, die mit
Manneskraft gelöst werden musste, habe ich doch mal gezogen und gezogen. Plötzlich kam
das Teil daher und landete mitten auf meiner Brust. Wisst Ihr, was so ein SUV-Reifen wiegt?
Mir blieb mal gleich die Luft weg, aber dann war alles bald erledigt (inklusive mir).
Als wir die Koffer wieder eingeräumt haben und der platte Reifen auch im Kofferraum
verstaut war, haben wir uns mit 20 Dollar verabschiedet. Der nette Mexikaner hat uns nach
Rocky Point eingeladen, weil es da so schön ist. Wir lassen aber das restliche Tagesprogramm
ausfallen, nicht um dorthin, sondern direkt nach Tucson zum Flughafen zu fahren. An der
Tanke in Why haben wir noch mal die Reifen kontrolliert und schwupps stand schon ein
Border Controler mit seinem Jeep neben uns und fragte, ob wir Hilfe bräuchten. Sehr nett die
Leute hier! Oder wollte er uns nur kontrollieren?
Es muss nun eingeschoben werden, dass der Plattfuss nicht von ungefähr kam. Die Reifen
unseres X-Terras waren dermaßen abgefahren, dass er wohl in Deutschland nicht mehr fahren
dürfte. Das haben wir, als wir das Auto ausgesucht haben, einfach übersehen. Der Fehler
passiert bestimmt nicht mehr, auch nach einem 12 Stunden Flug. Aber wir werden spätestens
morgen erfahren, dass man dann halt andere Fehler macht ;-)
Tucson Airport, ein weiterer Albtraum beginnt. Nein einen SUV haben wir hier nicht. Aber
ich habe einen SUV bezahlt und will auch einen haben. Wir können Ihnen nicht helfen, denn
Reifen können wir hier auch nicht wechseln, da wir keine SUV-Reifen da haben. Und wo gibt
es denn SUVs von Alamo oder National hier in der Nähe? Das weiß ich auch nicht. Wie sieht
es denn in Phoenix aus? Das weiß ich auch nicht. Wie wäre es denn, wenn sie mal dort
anrufen? Ähm, ja, ok. Es klingelt, hoffentlich bei Alamo in Phoenix, ungefähr 5 Minuten. Ich
war schon am Verzweifeln und die junge Dame konnte mir nicht mehr in die Augen schauen.
Dafür hat sie ihre knalligen, amerikanischen Fingernägel begutachtet. Aber halt, es hebt
jemand ab. Ja, sie haben in Phoenix einen SUV. Bitte reservieren für morgen.
Nach 347 Meilen erreichen wir endlich die Lodge at Ventana Canyon. Wir bekommen eine
Riesensuite und können endlich unter die Dusche. Das Abendessen an der Bar war nicht
schlecht, als ich aber die Rechnung mit 18 % Serviceaufschlag gesehen habe, merkte ich, wie
die Wut in mir hochkam. Nicht, dass ich nicht reichlich und us-amerikanisch angemessen
Trinkgeld geben würde. Aber das will ich selbst bestimmen und mir nicht vorschreiben
lassen. Aber ich will mich doch heute nicht mehr ärgern. Also habe ich ein Fragezeichen
neben der Charge gemacht und schon war alles gut, - bei mir jedenfalls!
Mittwoch
Um 7.30 Uhr geht es los nach Phoenix und wir hoffen, dass alles klappt mit dem Autotausch.
In gut 2 Stunden haben wir die 120 Meilen
geschafft und sind am Phoenix International
Airport "gelandet". Das Auto war natürlich
nicht reserviert - hätte mich auch gewundert,
wenn das geklappt hätte -, aber wir sind Gott
sei Dank auf eine Angestellte getroffen, die
Ahnung hatte. Auch eine Seltenheit! In 20
Minuten war alles erledigt. Wir haben wieder
einen X-Terra, dieses Mal in Weiß,
genommen. War ja an sich ein gutes Auto. Und
nachdem wir die Reifen geprüft haben und der
Meilenstand mit 5.000 ok war, sind wir wieder zurück.
Auf der Fahrt nach Tucson bemerken wir jedoch, dass dort, wo normalerweise der Schalter
für die Zuschaltung des 4WD ist, nichts ist. Na ja, ich denke, dass sich der Allrad automatisch
zuschaltet. Aber denken heißt nicht wissen und falsch denken heißt, einen weiteren Fehler
gemacht zu haben. Wir werden es jedoch erst in Durango im tiefen Sand feststellen. Aber das
wird nicht das einzige Problem bleiben, das wir mit diesem schneeweißen Teil haben. Denn
wir stellen fest, dass das Nummernschild abläuft, bevor wir das Auto zurückgeben müssen.
Sauerei!
Aber jetzt Schluss mit Unterbrechungen und ungeplantem Zeugs. Wir frühstücken im IHOP
und dann auf zu unserem nächsten Ziel, dem Elephant Trunk. Um dem Elefantenrüssel näher
zu kommen steuern wir auf der Bear Canyon Road bis zum Ende, an dem sich der Trailhead
befindet. Relativ moderat geht es auf gut gekennzeichneten Wegen durch den Canyon. Nach
einem Kilometer Wanderung kann man ihn schon gut erkennen. Er steht leider hoch oben am
Berg und kein Trail zweigt in diese Richtung ab. Wir versuchen es daher querfeldein. Aber es
blieb vorläufig beim Versuch, denn sowohl der Einstieg, als auch die Wanderung selbst wurde
von Kakteen und stachligen Sträuchern verhindert. Obwohl das Teil nur rund 150 Meter
entfernt ist. Immer wieder nehmen wir von unten auch mögliche Varianten in Augenschein,
um doch noch bis zum Arch zu gelangen.
Unsere Haut ist vom ersten Versuch schon ziemlich zerkratzt,
aber irgendwie wollen wir uns nicht zufrieden geben. Wir
einigen uns, noch einen Versuch zu wagen. Nur rund gut 100
Meter, das wird doch irgendwie verletzungsfrei zu schaffen
sein, auch ohne lange, schützende Hose. Also auf!
Dort, wo wir in den Berg einsteigen, steht auch noch ein
Kreuz, das hoffentlich kein schlechtes Omen ist. Wir kommen
voran, der Hike wird immer wieder durch die Umrundung von
Kakteen und anderen stacheligen Büschen verlängert. Der
Anstieg ist steil und loses Gestein macht ihn umso
schwieriger. Der Schweiß läuft und wir auch. Am schlimmsten
sind die Chollas, deren Fexer sofort überall, selbst an den
Bergschuhen, hängen bleiben. Einer hat sich an meiner Hand
verfangen und ich wollte ihn einfach abschütteln. Denkste! Die
Teile haben extreme Widerhaken und hängen absolut fest.
Schmerzen! Also Augen zu und an einem Ast abgestreift.
Blut! Gut, dass wir für diese Notfälle auch Desinfektionsspray dabei haben. Nicht, dass noch
ein Kaktus aus meiner Hand wächst.
Nach 30 Minuten sind wir endlich oben am Arch. Eine elende Schinderei, die nur für
passionierte Archhunter Sinn macht. Der Steinbogen selbst ist sehenswert, außergewöhnliche
Form und der Name ist Programm. Aber leider droht der Abstieg.
Von oben hat man aber einen besseren Überblick und findet eine stachelfreie Route leichter.
Und so war es dann auch und wir kommen nahezu unversehrt auf den ausgebauten Trail
zurück. Nach 2,1 Meilen vom Arch sind wir wieder am Auto. Insgesamt waren wir nun doch
3,5 Stunden für fast 6 km unterwegs.
Das war ziemlich anstrengend und so sind wir
froh, dass unser nächstes Ziel mit dem Auto zu
erreichen ist. Auf zum Rocky Arch. Der Sky
Island Scenic Byway führt hinauf in die Berge
rund um Tucson. Die Landschaft wird immer
schöner und viele tolle Hoodoos und riesige
Felsnadeln säumen den Weg. Es lohnt sich
echt, diese Straße zu fahren.
Fast oben angekommen thront der Rocky Arch
direkt oberhalb der Straße. Ohne GPS hätten
wir ihn vermutlich übersehen, denn er sitzt auf einer Felswand. Die Sonne, die schon das
zeitliche segnet, sendet ihre letzten Strahlen durch den Arch. Eine wundervolle Szenerie.
Und als wir schon wieder zurück zum Auto unterwegs sind, entdecken wir noch einen
Steinbogen. Er sieht aus, wie ein Wanderschuh. Wir geben ihm gleich diesen Namen: Hiking
Shoe Arch. Ein lustiges Exemplar dieser kleine, sehr ungewöhnliche Steinbogen.
Auf dem Rückweg befindet sich rechts unten
neben der Straße ein weiterer Arch. Zwei
Engel sind aufeinander zugeflogen und küssen
sich. Schwierig einzufangen, dieses Ereignis,
insbesondere, da es kaum noch Licht gibt.
Als wir in unser Resort zurück kommen
bemerken wir, dass unser Parkausweis wohl im
anderen X-Terra liegt. War aber kein Problem.
Das folgte aber gleich, als unser
Zimmerschlüssel nicht mehr sperrt.
Ursprünglich hatte ich eine Nacht gebucht, das Ganze wieder storniert und für zwei Nächte
eingecheckt. So etwas überfordert den gewöhnlichen Amerikaner. Bin eh schon fix und foxi
und jetzt muss ich auch noch zur Rezeption. Also wurden die Schlüssel, die ja inzwischen
überall Scheckkarten ähnlich sind, neu codiert und schon stehe ich unter der Dusche. Deppen!
Als wir wieder in der Sportsbar sitzen habe ich es mir doch nicht verkneifen können, nach den
18 % Servicecharge zu fragen. Er meinte, das könne man auch streichen lassen und weil ich
nicht die Klappe halten kann, habe ich laut vermutet, dass das nur die Ausländer betrifft. Er
hat natürlich vehement widersprochen. Aber das Essen war gut und eigentlich war der
Barkeeper ja ein netter Kerl Aber jetzt wollen wir eigentlich nur noch eines: Gute Nacht!
Donnerstag
Heute früh haben wir zuerst mal die letzten Widerhaken der Chollas mit Nadel und Pinzette
aus unserem Körper entfernt. Frisch blutend geht's dann weiter ;-)
Nach dem Frühstück bei Dennys, irgendwo neben der Interstate 10, donnern wir nach Osten
bis zum Chiricahua National Monument. Der Eintritt kostet 5 Dollar pro Person und gleich
nach dem Visitor Center im Bonita Canyon ist unser nächster Trailhead zur Chiricahua
Natural Bridge.
Der Trail ist ein schöner, gut ausgebauter Touristenpfad, von feindlichen Kakteen ist Gott sei
Dank heute nichts mehr zu sehen. Nach 25 Minuten moderatem Aufstieg stehen wir an der
ersten Anhöhe mit toller Aussicht auf die hier typische, "nadlige" Gebirgswelt. Es geht wieder
abwärts, wir durchqueren gut riechende Wälder und nach gut einer Stunde sind wir am
Viewpoint: End of Trail. Mit dem Blick auf die rund 500 Meter entfernte Brücke sind wir
natürlich nicht zufrieden. Wir steigen ab bis zu einer Wash, die den Weg nach oben zur
Bridge öffnet. Er ist mit Steinmännchen gekennzeichnet und so finden wir schnell die richtige
Richtung. Etwas klettern macht Spaß, es sind nur jeweils Absätze von bis zu 2 Metern, also
nichts dramatisches. Ähm, das Seil liegt eh zuhause!
Nach gut 3 Kilometer insgesamt stehen wir unter dieser schönen Naturbrücke. Es ist schattig
und ruhig, - Zeit für eine Pause und ein paar Fotos.
Der Rückweg ist in einer Stunde erledigt und beendet die durchaus für Familien mit Kindern
geeignete Wanderung. Im Hochsommer allerdings dürfte es hier ziemlich heiß sein, - selbst
jetzt, Ende April, ist es schon gesund warm. Die Needles im Bonita Canyon sehen aus, als ob
sie mit grüner Farbe gestrichen sind. Moose und Flechten geben dem grauen Gestein ein
buntes Angesicht.
Wir fahren wieder zum Ausgang und
schlagen links einen Haken auf die
ungeteerte Pinery Canyon Road. Sie ist
gut zu fahren, denn die Bauern der
Umgebung führen hier ihre
Viehtransporte durch, so dass eine
regelmäßige Wartung garantiert ist.
Oben am Pass kommt uns sogar ein
Wohnmobil entgegen. Insgesamt 43
Meilen sind wir auf Schotter unterwegs
und stehen jetzt am Ende der Hilltop
Road. Der White Tail Arch steht
ziemlich weit oben und wir
beschließen, dass diese Wanderung gecancelt wird, da es über privaten Grund und durch
Gestrüpp nach oben führen würde.
Über Rodeo erreichen wir den Highway 80, endlich wieder Teer unter den Schlappen, und
weiter auf die Interstate 10, die uns direkt nach Lordsburg, einem Elendsnest, führt. Nach 10
Stunden sind wir im Comfort Inn und verlieren eine weitere Stunde dank der in New Mexico
üblichen Mountain Time.
Das Hotel ist nagelneu und das Zimmer ist groß und sauber. Allerdings hat man manchmal
den Eindruck, als wenn das Gebäude direkt auf der Interstate stehen würde. Echtes
Truckerfeeling! Abendessen gibt's im Kranberry Family Restaurant, - das Essen kannst Du
vergessen und Alkohol gibt's auch keinen. Wüsste nicht, dass wir in Utah sind, oder?
Freitag
Das Continental Breakfast im Hotel war ok, aber wir haben sehr schlecht geschlafen, denn die
Klimaanlage war sehr laut. Fenster auf war auch keine Alternative, denn die Interstate vor der
Tür sorgte nicht unbedingt für eine leise Nacht.
Unser GPS spinnt und wir haben uns gleich mal verfahren. Aber es wurde sofort bemerkt und
als wir nach Karte die richtige Richtung eingeschlagen haben, hat sich auch das GPS wieder
eingekriegt. Man darf sich halt nicht nur auf die Technik verlassen.
Meilenweit geht es durch die Prärie und dann quält sich die New Mexico 180 von einem Pass
zum anderen. Vor der Kreuzung zur 191er kommen wir wieder kurz nach Arizona und schon
ist die Straße wieder besser. Heute ist kein guter Tag, erst schlecht geschlafen, dann verfahren
und nachdem wir schon weit über 100 Meilen hinter uns haben, haben wir bemerkt, dass wir
unseren Waschbeutel im Hotel vergessen haben. Wir hoffen, dass wir in Albuquerque auch
eine elektrische Zahnbürste bekommen ;-) Aber ärgerlich ist es allemal.
Egal, nach 6,5 Stunden und 310 Meilen erreichen wir den ersten Steinbogen, den Feather
Rock, der auch als Pierced Rock bekannt ist. Fotografieren eigentlich verboten,
Indianerheiligtum, da kennen die Indianer keinen Spaß. Ich glaube aber, dass denen das völlig
egal ist. Wir fahren auf einen ungeteerten Feldweg und fotografieren den durchaus
ungewöhnlichen Steinbogen.
Nun zum Woodpecker Arch. 10 Minuten per pedes, dabei über einen Weidezaun klettern, und
schon stehen wir unter diesem ungewöhnlichen Teil.
Weiter zur Interstate 40 und ins El Malpais National Monument. Wir suchen den Sandstone
Bluff Arch. Denkste! Wir hatten schon zwei Alternativen, denn es war nicht ganz klar, von
welcher Seite dieser Felsformation der Arch zu sehen ist. Abgehakt!
Wir sind am mächtigen La
Ventana Arch und steigen auf,
so lange die Perspektive auf
den schönen Felsbogen besser
wird. Über Geröll geht es nur
kurz, aber ziemlich heftig
bergan. Unten am Viewpoint
ist es für Touristen ausgebaut,
aber hier oben ist keine
Menschenseele zu sehen.
Fotos!
Auf dem Rückweg liegt der
Zuni Arch. Auch er liegt im
Indianergebiet und ist auch so
was wie heilig. Alle einschlägigen Informationen verbieten das Fotografieren und über den
Weidezaun klettern ist sowieso eine Straftat. Na ja, so toll ist der Steinbogen auch wieder
nicht.
Jetzt wird es aber Zeit, unser Nachtlager in Albuquerque anzusteuern. Aber vorher brauchen
wir noch einen Walmart oder Walgreens, wo wir uns eine neue Zahnbürste nebst Zubehör und
ein paar weitere Badutensilien besorgen müssen. Kurz vor Albuquerque werden wir fündig
und als wir dann nach 11 Stunden und 480 Meilen das Hyatt erreichen und im 15. Stock ein
schönes Zimmer beziehen, sind wir ziemlich fertig. Nach dem Duschen nur noch ins
Hotelrestaurant, - das Essen war gut und nicht mal überteuert.
Samstag
Leider regnet es heute, aber es ist nicht zu
ändern. Nach 63 Meilen sind wir an unserem
ersten Ziel, das direkt an der Highway 4 liegt.
Der Soda Dam Arch ist eigentlich eine Natural
Bridge, da er von Wasser erschaffen ist, das
noch heute mit Vehemenz unter dem Gestein
durchschießt. Das ist ein ganz besonderes
Exemplar, so etwas hatten wir noch nie. Es
sieht aus, wie ein großer Felsen, der sich die
Straße entlang geschoben hat und am Ende
bricht ein Wasserfall durch. Überall gibt es kleine Höhlen, die vielleicht auch irgendwann zu
einem Steinbogen werden.
Nach 81 Meilen wird die Straße ungeteert und als wir die Forrest Road 103 in die Berge
fahren ist Gott sein Dank Kies der Untergrund, der bei Regen nicht so schnell rutschig wird.
Es geht ziemlich lange berauf, es sind über 10 Meilen, aber plötzlich ist rechts eine Lichtung
in mitten derer der Teakettle Rock steht. Wir konnten es uns bei der Fahrt kaum vorstellen,
dass hier ein Steinbogen zu finden ist, weil die Landschaft so gar nicht dafür spricht. Aber
nun sind wir ziemlich begeistert von dem ungewöhnlichen Teil, dessen Bogen wie der Henkel
eines Teekessels aussieht.
Es geht wieder zurück auf die 126er, die sich, inzwischen durch den Regen aufgeweicht, wie
eine Eisfläche verhält. Teilweise vorsichtig und teilweise mit Schwung geht es voran. Aber
angenehm und ungefährlich ist es nicht. Unser Auto ist jetzt braun statt weiß, aber das lässt
sich alles mit Wasser wieder beseitigen. Glücklicherweise ist die Straße bald wieder geteert.
Das waren insgesamt 35 ungeteerte Meilen, - war schon teilweise grenzwertig am Schluss,
und wir haben wieder einmal erfahren, wie schnell es gehen kann, dass diese Dirtroads
unbefahrbar werden.
In Cuba gibt es ein Sandwich bei Subway, das haben wir uns verdient. Der Regen nimmt
leider zu und nachdem unserer nächster Ort Durango mitten in den Rockies liegt, werden die
schlimmsten Befürchtungen wach. Aber akkurat als wir uns den Lybrooks Badlands nähern,
hört es sogar zu regnen auf. Wir wagen es, die Dirt Road zur Abbruchkante zu fahren und
nachdem hier alles sandig ist, ist es auch kein großes Problem. Nur bergauf gräbt sich unser
X-Terra ziemlich in den Boden. Also Gas geben!
Wir kommen wohlbehalten am Rim an, den
wir abgehen. Runter ist es zu steil, aber hier
oben bietet sich nicht nur ein herrlicher
Ausblick auf das Brachland, sondern tolle
Motive, wo es mit viel Fantasie viel zu
erkennen gibt. Hoodoos und bunter Fels, nicht schlecht.
Wir erreichen die 550er wohl etwas schwerer,
weil wir einiges an Dreck aufgenommen
haben. Der Nächste, der diese Road im
trockenen Zustand fährt, wird uns verfluchen, denn die Rinnen, die wir geschaffen haben,
werden nicht zu einer ruhigen Fahrt beitragen.
Die Sonne scheint wieder. Links und rechts der Straße sind immer wieder tolle Motive
erkennbar. Das San Juan Basin ist ja bekannt für seine Badlands und im Endeffekt sind es
hunderte von Quadratkilometern bunter Kiesgrube. Wir versuchen noch bei Aztec den
Dromedary Arch zu ereichen, aber die Straße ist heute unbefahrbar.
In Aztec befreien wir unser Auto vom Dreck, nicht weil wir uns schämen würden mit einem
schmutzigen Auto in die Cowboystadt zu fahren, sondern, da ein Austrocknen den Dreck zu
Beton machen würde, was für die Reinigung eine unglaubliche Arbeit nach sich zieht. Das
hatten wir schon mal in Page.
Wir machen uns auf den Weg nach Durango. Die Stimmung am Himmel wird immer
interessanter und links in einiger Entfernung muss es schütten ohne Ende. Es wird immer
dunkler und kurz vor Durango fängt es wieder an zu regnen. Im Hintergrund sind die hohen
Gipfel der Rocky Mountains mit frischem Schnee bedeckt und hier in der Ebene ist es auch
sehr kalt geworden. Jedoch der Schneefall bleibt aus.
Das Zimmer im Strater Hotel ist wie immer sehr schön, aber noch schöner ist das erste Bier
im Diamond Belle Saloon. Zum Abendessen geht es in die Brewery und für morgen haben
wir schon mal einen Tisch im Cosmopolitan reserviert. Das Essen war gut, aber jetzt freuen
wir uns auf ein warmes Zimmer.
PS: Bei unserer heutigen Fahrt ist uns aufgefallen, dass inzwischen jedes Indianerreservat sein
eigenes Spielcasino hat und Unmengen von Schildern die Straße säumen, die auffordern,
betrunkene Autofahrer zu melden. Es scheint Probleme zu geben ;-)
Sonntag
Als wir uns um 8.45 Uhr auf den Weg machen, hat es nur 16 Grad und es ist diesig. Heute ist
Archhunting angesagt:
Pillar, Outcorp, Alien, Hart of Aztec, Serendipity Twin Bridges. Östlich von Aztec, links und
recht der Highway 173 stehen sie, wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Wir nehmen eine
Dirtroad nach der anderen und meist sind es nur kurze Wanderungen, die uns zu den schönen
Steinbögen führen.
Weiter geht es mit dem Kiss Arch und dann
klettern wir in einen Felsspalt, in dem der
Little Hidden Arch versteckt liegt. Er sieht aus
wie der Metate Arch, ist aber nur knapp einen
Meter hoch. Dem Tagebuch gehen die Worte
aus, um diese vielen und schönen Arche zu
beschreiben. Hier ist das Paradies für
Archhunter, ein Wahnsinn.
Und nachdem wir am Knickerbocker Peak den gleichnamigen Arch
gesehen haben, machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung.
Ziemlich nahe der 173er geht es nach rund 1,3 Meilen nach Norden. Im
Hintergrund leuchten die gelb-roten Felsen. Kurz bevor wir den
Boomerang Arch erreichen, treffen wir auf einen riesigen Hoodoo, der
verlassen und alleine in der Landschaft steht: der Spired Rock of Aztec.
Kurz darauf thront hoch oben der Boomerang Arch. Die Frage ist, wie
man auf den Felsen kommt. Klettern ist angesagt, denn leider gehen wir
links herum, was im nachhinein betrachtet, die aufwändigere Variante
ist. Oben ist es immer am schönsten, - wir schauen auf das weite Land, in
dem so viele Steinbögen versteckt sind und durch den Arch nach unten.
Man könnte hier vermutlich einige Wochen nur Arche suchen und bestaunen.
Unser letzter Arch für heute war eigentlich
schon für gestern, für die Anreise nach
Durango vorgesehen. Aber die
Straßenverhältnisse haben uns einen Strich
durch die Rechnung gemacht. Nachdem es
heute aber durchweg schön war, steuern wir
frohen Mutes die Dirtroad an. Und wir haben
Glück, die Road 4450 ist gut abgetrocknet und
so finden wir das Dromedar, zu dem man
allerdings schon etwas Fantasie braucht, um es
zu erkennen.
Das war es für
heute. Auf dem Rückweg nach Durango bewundern wir das
tolle Bergpanorama und wir sind froh, dass Durango davor
liegt und wir nicht die gewaltigen Rocky Mountains Pässe
überqueren müssen. Das war ein erfolgreicher Tag und wir
haben nicht nur gefunden, was wir geplant hatten. Neue,
unbekannte Arche sind uns "in den Schoß gefallen" und jetzt
haben wir uns ein Feierabendbier im Diamond Belle Saloon
verdient. Eine Countryband spielt auf und es ist die Hölle los, Gott sei Dank keine Touris ;-), sondern viele Einheimische,
natürlich stilecht mit Cowboyhut.
Übertroffen hat das Ganze nur das fantastische Abendessen im
Cosmopolitan. Einfach sehr empfehlenswert.
Montag
Die Jagd nach den Steinbögen an der New Mexico 173 wird fortgesetzt. Beck's Beauty und
Beck's Ugly oder "die Schöne und das Biest" sind unsere ersten Arche, - ganz nett ;-).
Auf dank der hier zahlreichen
Gasförderstationen gut gewarteten Sandstraßen
erreichen wir den Crow Canyon und hier
finden wir den gewaltigsten der Aztec Arche.
Der Crow Canyon Arch steht hoch oben und es
wäre eine diffizile Kletterei, um zum Arch
aufzusteigen. Von der Rückseite der
Gebirgskette würde es wohl einfacher gehen, behaupte ich mal, ohne es genau zu wissen.
Aber auch von hier unten sieht er toll aus. Ein
großer, symmetrischer Arch. Gleich daneben ist ein doppeltes Fenster, das Crow Canyon
Double Window. Cool anzusehen und zu durchsteigen, jedoch nicht leicht zu finden. Also
lassen Sie, wenn Sie unter dem Crow Canyon Arch stehen, Ihre Blicke etwas nach links
schweifen. Mindestens eine Öffnung des Fensters ist von der Straße aus zu sehen, aber wie
gesagt, genau hinschauen muss man schon. Mit rund 100 Metern Anstrengung öffnet sich das
zweite Fenster. Ja ist denn heut' schon Weihnachten?
Nun, und wieder nur ein paar Meter weiter, zur Bridge of Wonder. Auch ein gewaltiges Teil,
durch das die Weite des Landes gut zu beobachten ist. Wir steigen auf die Brücke und
rutschen drunter, denn der steile Abstieg ist ziemlich sandig. Aber es lohnt!
Der nächste Arch, der noch keinen Namen hat und deshalb als New Mexico-168 bezeichnet
wird, ist nicht minder schön. Er hat eine ungewöhnliche Form und ist über einen rund 500
Meter Hike zu erreichen. Wieder parken wir an einer Gasförderstation und es geht zuerst über
ein ebenes Plateau. Und dann einen kurzen Felsabsatz in die Tiefe. Im Arch sitzen macht
riesigen Spaß, versprochen. Wir sind uns einig, das ist bisher der schönste Steinbogen heute
und wir fragen uns auch deshalb, warum das Kind noch keinen Namen hat.
Daran ändert auch der Two-headed Snake Arch nichts, obwohl er auch sehr sehenswert ist.
Eigentlich wollte ich das Auto in einer sandigen Wash parken, aber Gott sei Dank war ich
sehr vorsichtig. Es stellte sich nämlich heraus, dass unser X-Terra keinen 4WD hat. Ich habe
mir noch die Mühe gemacht, die Gebrauchsanweisung kurz zu sichten, aber ich fand leider
nur eine Bestätigung für meine Theorie. Gerade noch bin ich zurück auf die Straße
gekommen. Ich sag's ja, heuer haben wir irgendwie kein Glück mit dem Mietauto. Aber gut,
jetzt steht der Mistkarren auf festem
Untergrund! Ich denke jedoch an Moab
und dass wir mit dem Teil nie und
nimmer den Horse Canyon befahren
können. Aber es gibt ja für alles eine
Lösung.
Verärgert (ich zumindest, ohne zu
wissen, dass es noch schlimmer
kommt) steigen wir über blanken Stein,
der immer wieder durch Cracks
unterbrochen ist, die zu umgehen sind,
Zick-Zack gen Himmel. Als der Hügel
nur noch blanker, geschliffener Slickrock ist, steht er bzw. besser gesagt liegt er da, der
Steinbogen mit den zwei Schlangenköpfen. Ein nettes Fleckchen, durchaus geeignet, um
Brotzeit zu machen. Aber wir haben nix an Bord und außerdem wollen wir jetzt die Archjagd
beenden und in das berühmte Ah-shi-sle-pah Badland fahren.
Über Farmington entern wir den sogenannten Bisti-Highway, der der New Mexico 371
entspricht. Diese schlechte Straße geht meilenweit immer gerade aus und als es uns so Meile
für Meile durchrüttelt, denke ich, dass es dem X-Terra recht geschieht. Irgendwann geht es
dann links in die ungeteerten Indian Roads, die aber ausnahmsweise mal nicht so schlecht
sind. Gute 20 Meilen Staub bringen uns zur Ah-shi-sle-pah Wash. Vom Archparadies ins
Hoodooparadies sozusagen.
Ja, es ist eine traumhafte Gegend hier. Wir schnüren unsere Wanderschuhe und steigen in die
Wash ein. Gelbe Sandhügel erwarten, graue und gelbe Hoodoos begleiten uns auf unserer 5
km-Wanderung. Schwarze Berge, grüne Hügel, versteinertes Holz, - der Foto hört nicht auf zu
klicken, obwohl die Sonne eigentlich noch viel zu hoch steht. Wir wandern durch eine
faszinierende Natur, die eigentlich eine bunte Sandgrube ist. Ganz alleine, nur ein Coyote
lässt sich zweimal blicken. Nach zwei Stunden sind wir zurück am Auto, aber hier könnte
man sicherlich auch einen ganzen Tag verbringen.
Eigentlich war nun der Shiprock in der Abenddämmerung geplant, aber dieses schon seit
Jahren eingeplante Ereignis wird aufgrund der Zeit wieder nicht stattfinden. Auch gut,
vielleicht dann nächstes Jahr.
Das Abendessen gibt es im Pizza Hut in Aztec. Man muss sich nur wundern über diesen
Saustall, aber die Pizzen sind gut!
Dienstag
Heute morgen habe ich im Internet entdeckt, dass es in Durango, im Doubletree Hotel, nicht
weit weg vom Strater, eine Alamo-Vertretung gibt. Wir versuchen unser Glück, um einen
echten 4-Wheeler für Moab und ein Auto zu bekommen, das ein gültiges Nummernschild hat.
Der Junge am Schalter meint, dass er vielleicht in 40 Minuten einen SUV bekommt. Gut,
dann gehen wir mal ein bisschen shoppen. Aber der SUV bleibt aus, ist es nicht unglaublich,
und wegen des Nummernschildes meinte er, wir sollen bei Alamo anrufen, die schicken dann
ein neues ins Hotel. Ist er nicht Alamo? Warum regelt er das nicht? Weitere Diskussionen
erspare ich mir, es hat keinen Sinn.
Auf geht's mit gut einer dreiviertel Stunde Verspätung. Die 160er West fahren wir dieses Mal
nicht über Cortez, das GPS kennt einen Shortcut, in Mancos rechts auf die 184 über Summit
Lake. War gut!
Als wir uns dem Canyonlands National Park nähern kommt das, was uns hier am besten
gefällt - rote Felsen, weißer Schnee, grüne Bäume. Im Visitorcenter des Needles Districts
holen wir unsere Permit für den Horse Canyon. Das hat mal wieder etwas länger gedauert und
natürlich warnen sie uns vor tiefem Sand. Aber das ist klar, mit unserem Auto brauchen wir
gar nicht antreten. Wir haben sowieso beschlossen, uns in Moab einen Jeep zu mieten.
Aber nun endlich zum Wandern. Als
wir die La Sal Mountain Loop
Richtung Himmel fahren, ist das
Wetter herrlich und die ungeteerte
Sand Flat Road ist gut zu fahren. Wir
stellen unser Auto an der Straße ab,
zwei Fahrzeuge stehen schon da, und
suchen einen Weg hinauf zum Elvis'
Hammer, den man auch unter der
Bezeichnung Olympic Torch kennt. Es
führen mehrere Spuren hinauf, die sich
aber immer wieder verlieren, um dann
wieder aufzutauchen. Die Richtung
stimmt, sagt zumindest das GPS, also ist es egal. Auf dem Weg nach oben begleiten uns
bereits tolle Hoodoos und ganz oben ist sogar ein Steinbogen auszumachen. Bereits nach 20
Minuten haben wir unsere Höhe erreicht und stehen vor der ersten, gewaltigen Steinsäule.
Kletterer sind unterwegs. Und unmittelbar dahinter ist die olympische Fackel, ein schlanker
Hoodoo, rund 30 Meter hoch. Kleine Fotopause, leider ist das Licht schlecht, da man die
Säule nur vom Osten her fotografieren kann und die Sonne jetzt im Westen steht.
Nach gut einer Stunde sind wir zurück am Auto und nachdem das Benzin und die Zeit knapp
wird, beschließen wir den Brumley Arch auszulassen. Ich lasse das Auto mehr oder weniger
den Berg hinunter rollen um Benzin zu sparen und so schaffen wir es mit dem letzten Tropfen
an eine Tanke in Moab.
Gleich neben der Tankstelle finden wir den Outdoor Shop "Canyonlands Adventure" und
mieten gleich einen Jeep für übermorgen.
Als wir im Dreamkeeper Inn ankommen, werden wir von Dave herzlichst begrüßt. Das
Geschäftsmodell ist ok, es suggeriert, dass man zuhause ist. Auch unser Zimmer, der Mesa
Room ist sehr gemütlich und hat Zugang zum Garten. Nur das Bett ist ein bisschen kleiner als
im Tree Room.
Zum Abendessen nehmen wir den Weg bis zur Moab Brauerei auf uns, heute sind wir
sowieso nicht viel gegangen. Bier, Radler und Essen waren gut, wir fühlen uns wohl und so
soll es sein.
Mittwoch
Unser Weg führt uns heute zu einer riesigen Naturbrücke, die jedoch ziemlich weit hinten im
Mill Creek versteckt liegt. Bis zum Trailhead am Mill Creek ist es Gott sei Dank nicht weit
und so sind wir relativ zügig in den Bergstiefeln gelandet.
Den Anfang der Strecke kennen wir noch vom letzten Jahr, wo wir auf der Suche nach einem
anderen Arch waren. Der Trail ist hier sehr touristisch und damit gut erkennbar. Aber im
ersten Einschnitt hätten wir uns bald verlaufen, aber dass die Richtung falsch war, hat das
GPS gleich gemerkt. Brave Technik! Bald sind wir an der Stelle, an dem ein Wasserfall den
Creek versperrt. Was für die einheimischen Badegäste willkommen ist, stellt für uns gleich
die erste Schwierigkeit dar. Wir müssen nach links oben aussteigen, der Absatz ist fast 5
Meter hoch. Mit Angst und Vorsicht meistern wir diese Kletterei, aber runter werden wir hier
nicht mehr kommen. Na ja, irgendwie wird's dann schon werden.
Wir halten uns links, ziemlich oben den Creek entlang, damit die Höhenunterschiede für die
Einschnitte, die die Wasserzuläufe geschaffen haben, nicht so groß sind. Es ist aber trotzdem
anstrengend. Es geht bergauf und bergab und der Bach muss öfter überquert werden. Und vor
allem wird der Weg, als wir die North Fork, also die nördliche Gabel des Canyons erreichen,
immer unsichtbarer. Die Folge ist, dass wir ab und an in Gebieten mit Sträuchern landen.
Büsche, Kakteen und hohes Gras geben uns bereits im ersten Drittel der Wanderung fast den
Rest. Die Beine sehen schon ziemlich ramponiert aus und als ich wie Indiana Jones ein paar
Äste beseitigen will, fließt Blut. Kleine Verletzungspause!
Das Wetter ist heiß und hier im
Canyon staut sich die Luft. Wir
schwitzen wie die S.......... und
im Hintergrund sind die
schneebedeckten La Sal
Mountains zu erkennen. So ist
das halt. Gott sei Dank wird der
Trail nun besser, je weiter wir
in die North Fork eindringen.
Wir sind gut 2 Stunden
unterwegs, als es nach rechts in
ein Seitental geht. Zuerst haben
wir es nicht gecheckt und sind
rund 10 Minuten weiter
gelaufen, aber irgendwann, als
das GPS die Entfernung zum Ziel immer größer angibt, haben auch wir es bemerkt. Rund 20
Minuten geht es zwischen Bäumen und Sträuchern der Otho Natural Bridge entgegen. Als der
Seitencanyon endet, sind wir da. Die Brücke ist gewaltig, ein riesiges Teil und sie steht
majestätisch am Ende dieser Schlucht. Brotzeit und Fotopause.
Auf dem Rückweg entdecken wir rechts oben einen
gewaltigen Steinbogen, der, wie sich später herausstellt,
Cliffhandle Arch heißt. Über Slickrock steigen wir auf und es
lohnt. Erneute Pause, denn wir sind schon ziemlich am Ende.
Komischerweise finden wir aber immer auf dem Rückweg
optimalere Wege, so dass es bis zum Wasserfall schnell voran
geht. Aber als wir an die Stelle kommen, wo wir raufgeklettert
sind, wird uns erneut bewusst, dass wir dort nie mehr hinunter
kommen. Die einzige Alternative wäre durch den Fluss zu
schwimmen. Wir zögern, probieren trotzdem den Abstieg, aber
es wäre uns zu gefährlich gewesen, denn es geht rund 5 Meter
in die Tiefe. Und da wäre es bei einem Absturz mit blauen
Flecken oder ein bisschen Blut nicht getan. Retter Rick ist aber
mit seinem Hund schon unterwegs. Als wir immer noch
überlegen, wie wir es am Besten anstellen, trottet er auf uns
zu. Die Sache ist bereits gelaufen, denn dort, wo der kleine
Hund runterkommt, schaffen wir das auch. Während wir mit Rick seine Familiengeschichte
erörtern, geht es immer an der Canyonwand entlang. Links fällt es zwar massiv in die Tiefe
ab, aber der Trail ist fast einen Meter breit. Und nach 10 Minuten stehen wir vor einem
sanften Abstieg über Slickrock. Danke Rick, das war knapp. Wäre er nicht gekommen, wären
wir jetzt nass. Und der Foto ...?
Nach fast 6,5 Stunden und 16 Kilometer sind wir zurück am Auto. Ich habe es ja schon oft
versucht, aber eigentlich kann man das Gefühl nicht beschreiben, wenn man die nassen
Bergstiefel auszieht und in die Flip-Flops schlüpft und dann den gekühlten Eistee in sich
reinschüttet.
Erschöpft sitzen wir abends im ZAX und essen Rippen und Mahi Mahi. Erstaunlich, aber
selbst der Fisch ist hier mitten in den Bergen nicht nur genießbar, sondern wirklich gut.
Donnerstag
Um 6.30 Uhr hat der Wecker geklingelt, wir frühstücken im Pancake House, da es bei Kim
und Dave erst um 8 Uhr etwas gäbe. Das ist uns heute zu spät. Um halb Acht bekommen wir
unseren Wrangler Jeep, der uns heute sicher durch den Horse Canyon bringen soll.
Wir waren kaum 2 Minuten unterwegs, da leuchtete das Zeichen für Flat Tire. Bei uns läuten
die Alarmglocken: Nicht schon wieder einen Plattfuss! Also zurück, aber es gibt gleich
Entwarnung. Nachdem der Horsecanyon ziemlich sandig ist, haben die etwas Luft abgelassen.
Hätten sie ja auch sagen können. Wir machen uns wieder auf den Weg.
Nach 1,5 Stunden für 81 Meilen stehen wir vor
dem Gatter und dieses Mal ist es sogar offen,
weil jemand das Schloss nicht zugemacht hat.
Wir hätten sogar die richtige Kombination, was
ja letztes Jahr nicht selbstverständlich war ;-).
Es geht über den Salt Creek in den Horse
Canyon. Mit unserem 2WD wären wir keine
50 Meter weit gekommen. Der Sand ist tief,
das Wasser auch und links und rechts stehen
die Büsche ziemlich eng, so dass man sich das
ganze Auto zerkratzt, auch wenn man noch so
vorsichtig unterwegs ist.
Unser erster Trail ist gut einen Kilometer lang, also kein Problem. Querfeldein erreichen wir
eine Anhöhe, von der aus der Anchor Arch gut zu sehen ist. Man braucht schon etwas
Fantasie, um in dem Loch einen Anker zu erkennen, aber das ist auch egal.
Die nächste Wanderung geht zum Viewpoint auf den Gothic Arch. Es sind auch nur
lächerliche 1,1 km bis wir am Viewpoint stehen. Der Arch steht oberhalb der roten Schicht in
den weißen Felsen, rechts daneben ein gewaltiger Hoodoo, - sehr schön.
Je weiter wir in den Canyon vordringen, desto schlechter wird die Straße. Aber die
Wanderwege werden besser, - sie sind sogar gekennzeichnet und mit Steinmännchen
markiert. Als wir uns auf den Weg zum Castle Arch machen, rahmen uns immer höher
werdende Felswände ein. Wir sind tief im Canyonlands. Es geht jedoch relativ relaxed voran.
Erst als ein ausgetrockneter Wasserfall den Weg versperrt, wird es ernst. Eine zirka vier
Meter hohe Leiter hilft, den Dryfall zu überwinden. Weiter geht es auf blankem Felsen. Das
tut auch mal gut, wenn man sich nicht durch Sträucher kämpfen muss.
Wir sind am Viewpoint und der Castle Arch thront hoch oben auf der Felsenwand. Er ist
riesig, aber dennoch filigran, denn der Bogen selbst ist schmal und sieht schon ziemlich
zerbrechlich aus. Wir sind umgeben von schöner Natur und absoluter Ruhe. Es ist so ruhig
hier, dass man die Stille richtig spüren kann. Mehr Einsamkeit gibt es nicht!
Man könnte noch weiter hochsteigen, aber die Perspektive wird nicht besser. Nach knapp
einer Stunde sind wir zurück am Auto und nehmen den weiteren Weg in den Canyon. Es geht
unter Alkoven hindurch, die nur knapp das Autodach verfehlen. Die Steine, die im Weg
liegen, von einer Straße wollen wir nun nicht mehr sprechen, werden immer größer. Aber wir
sind bald am Ende angelangt und parken unseren Jeep.
Auch der Fortress Arch Trail ist gut markiert.
Vorbei an versteinerten Riesen-Raupen und Schildkröten, ja, genau so sieht das aus, geht es
hinauf zur Festung. Ein toller Arch und der
Name passt. Fast am Ende des Horse Canyons
markiert der Steinbogen die Gewaltigkeit
dieser Landschaft. Obwohl er hoch oben steht,
ist er riesig. Und er passt zur noch
gewaltigeren Umgebung.
So macht das Arch-Hunting auch mal Spaß,
mit dem Auto ein Stück fahren und dann wieder ein Stück marschieren.
Auf dem Rückweg warten zuerst die Thirteen Faces, wir können allerdings nur 10 entdecken.
Der Trail führt über eine sehr sandige Wash rund 1,2 Kilometer in einen Seitencanyon. Die
Indianermalereien sind ganz nett, aber nicht unser Ding.
Nächstes Ziel, die Tower Ruins. Abseits des Hauptcanyons stehen diese zerfallenen
Indianerwohnungen aus früherer Zeit hoch oben in einem steilen Felsen. Na ja.
Auf zum Plumpsklo von Paul Bunyan's. Der
Paul Bunyan's Potty ist ein riesengroßer
Alkovenarch, der die Form eines Herzens hat.
Ich meine, da bräuchte man schon ein sehr,
sehr großes Hinterteil, um sich hier
niederzulassen. Das letzte Loch für heute ist
der Skull Arch. Nur schnell fotografieren und
dann zurück über Sand und Wasser bis zum
Gatter. 19 Meilen Horse Canyon, wundervolle
Natur und sehr schöne Steinbögen, - nach 6,5
Stunden sind wir zurück. Fazit: nicht so schön
wie der Lavender Canyon, aber trotzdem sehr, sehr sehenswert.
Wir fahren noch zum Wooden Shoe
Arch, der fast direkt auf unserem Weg
liegt. Wenigstens von weitem wollen
wir diesen ungewöhnlichen Arch noch
sehen und fotografieren. Eigentlich war
eine kleine Wanderung dorthin geplant,
aber es reicht für heute und außerdem
haben wir noch 1,5 Stunden Heimfahrt
vor uns.
Zurück in Moab geht es erst mal in die
Waschanlage und wir spülen den Sand
vom Auto und tanken voll. Da wir auch
30 Meilen unsere freien Kilometer überzogen haben, gibt es noch 10 Dollar Aufpreis. Der
Mietwagen war nicht billig, aber mit unserem X-Terra hätten wir abgekackt.
In Miguels Baja Grill, der in Moab ziemlich gefragt ist, mussten wir 20 Minuten warten, bis
wir einen Tisch bekamen. Das Essen war sehr gut, der Wein auch, und vergleichsweise sehr
günstig.
Freitag
Guten Morgen liebe Sorgen seid ihr auch
schon alle da. Monika ist krank. Ob es das
mexikanische Essen ist oder ein Magen/Darmvirus stellt sich erst morgen raus, als sie
mich angesteckt hat. Nur die harten kommen in
den Garten. Monika lässt das Frühstück fast
komplett sausen und wir ziehen los zu einem
Hike.
Wir fahren in den Arches National Park und
verlassen aber bald die Touristenpfade. Bei den
Courthouse Towers stellen wir unser Auto am Straßenrand ab und machen uns auf den Weg.
Zuerst müssen wir die Courthouse Wash großzügig links umgehen. Aber es bleibt nicht aus,
dass wir ausgespülte Einschnitte durchsteigen müssen. Ich will nicht verschweigen, dass es
Monika sauschlecht geht, aber sie ist hart im Nehmen.
Nach gut 2 km erreichen wir den Ring Arch und Monika
verzieht sich gleich mal unter einen Felsabsatz in den
Schatten, während ich den schönen, interessant geformten
Arch fotografiere. Langsam trotten wir zurück und auch ich
merke nun, dass es mir alles andere als gut geht. Aber nach 4,5
km sind wir wieder am Auto und beschließen, alle angesetzten
Wanderungen für heute zu canceln und nur noch mit dem Auto
einige Highlights abzugrasen.
Wir fahren zum
Juniper Arch,
der ziemlich
verlassen
dasteht. Er sieht
genauso krank
aus wie wir, unser
Leidensgenosse. Nicht weit von hier ist der
sogenannte Secret Spire, ein schöner Kerl.
Dieser gewaltige Hoodoo ragt aus blankem
Felsen gen Himmel empor. Daneben eine kleine Felsformation, in der sich der Secret Spire
Arch verbirgt. Wir sind eine Schicht unter den roten Felsen, das Gestein ist fast weiß und
etwas weicher geformt.
Es sind etliche Meilen auf der 191er, bis wir die Looking Glass Arche erreichen. Aber das tut
unseren kranken Körpern gut. Und so haben wir Kraft, das kurze, jedoch steile Stück zum
West Arch aufzusteigen. Auf der Rückseite geht es massiv in die Tiefe und von hier aus ist
auch der kleinere Bruder, der Ost Arch zu sehen. Das Windows ist echt cool und der Alkoven
dahinter gewaltig. Es wird schon später Nachmittag und die orangen Felsen beginnen in den
Farben noch intensiver zu werden.
Ein Ziel hätten wir noch, den naheliegenden Macomb Arch. Aber die Straße wird so schlecht,
dass wir abbrechen. Für heute haben wir genug gesehen, schöne Arche und die ganze Gegend
hier kommt uns vor, wie ein Spielzeugland für Riesenbabys.
Abendessen im ZAX und wir sind froh, dass wir den Tag einigermaßen überstanden haben.
Dave meinte, dass der Virus grassiert, aber es wohl in 24 Stunden vorbei wäre. Leider hat er
nicht recht, ...
Samstag
Heute geht es uns schon besser, aber nicht gut genug für das herzhafte Frühstück. Wir
verabschieden uns aus Moab und unsere Route führt uns über die 191er nach Norden zur
Interstate 70 und dann nach Westen bis zur Ausfahrt 131. Wir kennen diesen Exit vom
Dutchmens Arch, aber heute fahren wir zum Eagle Canyon. Ich habe für die Zufahrt zwei
Alternativen geplant, aber die erste Variante entpuppt sich bald als unmöglich. Wasser hat die
Dirt-Road ziemlich schmal werden lassen und außerdem erscheint sie insgesamt ziemlich
brüchig. Wir merken das, als das rechte Hinterrad droht, in den Abgrund zu rutschen. Aber
wir müssen zurück und meistern dieses Stück mit viel, viel Vorsicht und in einer gewaltigen
Schräglage.
Irgendwann stellen wir unser Auto an der Swasey's Cabin ab
und folgen per pedes der 4WD-Road. Mit einem Mietauto
wäre es zu gefährlich, es sind nur noch Quads und Mopeds
unterwegs. Langsam gleitet der Weg in den Canyon hinab und
nach 50 Minuten für 3,7 Kilometer stehen wir vor dem Eagle
Canyon Arch. Der Steinbogen ist riesig, einmal ganz anders,
weil er fast senkrecht in die Höhe geht, aber nicht wirklich an
der Wand klebt. Der Canyon ist auch wunderbar, anders als in
Moab. Der rote Felsen ist gelb-bräunlichen Tönen gewichen.
Die Oberfläche ist nicht glatt, sondern wie ein Schweizer Käse
mit Löchern durchbohrt.
Wir machen uns auf den Rückweg und es geht natürlich stetig
bergauf. Aber es war dann doch nicht so schlimm wie
befürchtet und nach insgesamt knapp 2 Stunden sind wir
zurück am Auto. Zwar erschöpft, aber das liegt wohl an
unserer körperlichen Verfassung.
Als wir wieder auf der I-70 ankommen, geht es weiter nach Westen. 100 Meilen nichts, keine
Tanke, kein Werbeschild. Hier haben sie wohl Sperrgebiet. Es ist doch eine gute Strecke bis
Cedar City und wir beschließen, heute keine Wanderung mehr zu machen.
17 Uhr, Ankunft. Unser Zimmer im Abbey's Inn ist nett und schön groß, aber wir freuen uns
schon jetzt auf Las Vegas. Aber morgen steht erst mal ein Mega-Hike an und wir sind
gespannt, ob wir ihn durchstehen.
Sonntag
Der Zion Nationalpark hat eine Außenstelle, in der wir schon mal zum Taylor Creek
gewandert sind. Hier im Kolob Canyon sind die Felsen nicht minder gewaltig und es ist nicht
so überlaufen, wie im Zion. Wir wollen zum drittgrößten Steinbogen der Welt, zum Kolob
Arch.
30 Meter hinter dem Parkplatz am Lee
Pass geht es hinunter in den Creek. Der
Trail ist gut ausgetreten und fällt
moderat ab. Es geht durch Wälder,
immer am Fluss entlang und über einen
kleinen Hügel links in den Le Verkin
Creek. Hier wird es zwar teilweise
sandig, aber es ist eben. Irgendwann
geht es links die letzten 0,5 Meilen
über einen sehr felsigen Trail bis zum
Viewpoint. In gut 3 Stunden haben wir
die 11,5 Kilometer geschafft und nun
stehen wir unter diesem Ungetüm.
Leider haben wir keine große Freude hier, denn die Fliegen sind nicht nur lästig, sondern
zwingen uns nach 30 Minuten wieder zum Rückweg.
Beim Aufstieg geht es uns gar nicht gut und wir können die schöne Natur nicht mehr
genießen. Gut 3,5 Stunden brauchen wir zu unserem Eistee und nach insgesamt 23
Kilometern und fast 7 Stunden sind wir ziemlich am Ende.
Wir brauchen Gott sei Dank nicht lange zum Hotel und liegen erst mal flach. Nachdem wir
uns einigermaßen erholt haben, schaffen wir es noch ein paar Schritte zu Denny's und
versuchen, unsere Körper mit Essen wieder auf Vordermann zu bringen. Jetzt muss dann aber
Schluss sein, wir wollen nach Las Vegas und da ist man nicht krank.
Montag
Auf nach Las Vegas; von den hohen Bergen in die Wüste. Es geht uns besser und im IHOP
gibt's gute Eier. Na wer sagt's denn!
Bevor wir jedoch die Spielerstadt erobern, kommt noch ein bisschen Natur und wir fahren
dazu nach Norden in ein Dorf namens Panaca. Wir sind in Nevada und gewinnen eine Stunde.
Der Teapot Arch, der am Ortsrand steht, ist ein eher seltenes Exemplar aus weißem Gips. Wir
klettern über Zäune, um dem Steinbogen näher zu kommen. Das Tagebuch kritisiert: Links
herum hätten wir fast bis unter den Arch fahren können, man muss nicht immer über Zäune
steigen und mitten auf der Straße abrupt stehenbleiben. Irgendwann erschießen sie uns oder
ein Bulle greift uns an. Warum einfach, wenn es auch schwierig geht, aber das ist
Frauengeschwafel ;-)
In der Nähe von Panaca ist auch der Cathedral Gorge State Park und natürlich nehmen wir
den auch noch mit. Und es lohnt sich! Der Park ist klein und überschaubar, aber vor allem die
Caves Moon, Canyon und Cathedral sind fantastisch. Die ausgeschwemmten Gipswände
steigen meterweit senkrecht nach oben, von wo auch das Sonnenlicht einfällt und erinnern
wirklich an eine Kathedrale. Wie die außen stehenden Felsgebilde im übrigen auch.
Einsam und verlassen fahren wir die 93er nach Süden. Es ist eine Mordshitze inzwischen, der
Teer wird weich und die Spiegelungen der heißen Luft lassen nur erahnen, in welche
Richtung es weiter geht. Horizontal geschwungene Felsrücken sehen aus wie
überdimensionale Tattoos, geformt vor langer, langer Zeit. Nach 6 Stunden sind wir in Las
Vegas und stehen im Stau auf der Interstate 15. Rund um die Spielerstadt sind die Straßen seit
Jahren im Bau. Nachdem wir noch ziemlich früh dran sind, beschließen wir gleich zum
Flughafen zu Alamo zu fahren, um endlich das mit dem Nummerschild zu klären.
Sie tauschen natürlich nicht die License-Plate,
sondern wir tauschen das Auto. Etliche SUVs
stehen da, aber wir sollen uns einen mit
kalifornischem Kennzeichen nehmen. Alamo
besteht darauf und so hilft keine Reklamation
vor Ort. Zwei Karren stehen letztendlich zur
Auswahl und wir nehmen einen Equinox. Der
hat zwar nichts mit einem SUV zu tun, aber
wir haben keine außergewöhnlichen Off-RoadStrecken mehr vor uns. Aber eine
Unverschämtheit ist das schon, wenn man
bedenkt, dass ein Leihauto, von Kalifornien nach Nevada gemietet, Unmengen an Dollar
sogenannter Einweg-Miete kostet. Und wir müssen jetzt so einen Sch....karren nach San
Francisco überführen. Und verdreckt war er auch noch, wie in LV schon öfter erlebt. Wie
gesagt, vor Ort ließen die nicht mit sich reden, aber ich habe es zuhause zu meiner
Zufriedenheit geklärt.
Kurz vor 15 Uhr erreichen wir das Bellagio und bekommen ein traumhaftes Zimmer im 18.
Stock mit Blick auf die Wasserspiele. Alle sind glücklich und der Ärger ist schon fast
vergessen, als sich beim Sichern der Bilder meine externe Festplatte verabschiedet. Irgendwie
haben wir heuer kein Glück mit der Technik. Wir versuchen im Fashion Island Ersatz zu
bekommen, aber so ein Geschäft ist dort nicht zu finden. Wir wissen jetzt aber, wo es in Las
Vegas Elektronik zu kaufen gibt.
Endlich ein Bier und ein Radler an der Slice Bar im Caesars. Und dann Abendessen im
Spago. Es war gut, aber für unsere Mägen noch immer zuviel. Aber es geht zu Ende, - nicht
mit uns, sondern mit der Krankheit. Deshalb künftig kein Wort mehr darüber.
Dienstag
Dieses neue City-Center wird viel zu groß, es sieht aus wie in Dubai und alle anderen schönen
Hotels werden erdrückt. Sogar das Caesars, das ja wirklich nicht klein ist, verschwindet vor
den hohen Türmen, - schade. Es wird nicht mehr das Las Vegas sein, was es mal war.
Heute gehen wir erst mal zum Pool und wundern uns, dass um 9 Uhr schon soviel belegt ist.
Aber wir finden ein schattiges Plätzchen und ich stelle mich erst mal für Kaffee an. Mittag
wird es jedoch so heiß, dass es in der Sonne nicht mehr auszuhalten ist. Wir ergreifen die
Flucht und fahren zu Fry's Electronics an der Interstate 215. Eine Festplatte ist schnell
gefunden, aber an der Kasse ging es dann los. Das Ding kostet mit Tax über 70 USD und ich
frage, ob ein Traveller's Check ok ist. Ja, war die Antwort. Als der Scheck ausgefüllt und
unterschrieben ist, meinte die Kassiererin, dass wir noch für 5 USD einkaufen müssten, da 75
% der Schecksumme Umsatz erzeugt werden muss. Supervisor! Es kam eine Frau, die uns
weder begrüßte, noch ansah, sondern nur die Kassiererin fragte, ob sie uns das nicht gesagt
hätte. Daraufhin verschwand die gute Dame mit unserem Scheck für rund 10 Minuten.
Niemand sprach mit uns oder entschuldigte sich. Auf ein blödes Gesicht folgte keine
Erklärung oder gar Entschuldigung, man wollte jetzt nur noch eine ID von uns. Als wir nun
dachten sie wäre fertig, noch mal die ID, dann kam der Kassenzettel völlig zerfleddert raus
und der Supervisor musste erneut kommen. Der bzw. die sagte dann nur kurz, dass es den
Beleg am Ausgang gibt, worauf wir bemerkten, dass wir noch Geld zurück bekämen.
Unverschämtheit! Das war im übrigen nicht der einzige Vorfall mit TCs. Dieses
Zahlungsmittel wird nicht oder nicht mehr gerne genommen. Warum auch immer und obwohl
der Scheck ja vorbezahlt ist.
Dann standen wir etwas im Stau zum Premium-Outlet am Charleston Blvd.. Aber der Einkauf
war von Erfolg gekrönt.
Wir brauchen ein weiteres Erfolgserlebnis: Jetzt sitzen wir an der Fontana-Bar, genießen eine
Strawberry Margarita und ein Bier und schauen den Wasserfontänen zu. Einfach ein Traum
und nur zu empfehlen. Abendessen gibt es im Italiener, Circo, bei uns im Hotel. Das Essen
war fantastisch.
Der Verdauungsspaziergang führt uns zu den Shops im Venetian.
Mittwoch
Den Vormittag verbringen wir am Pool und relaxen und nachmittags zieht uns das Fashion
Island magnetisch an. Und am Abend erleben wir das beste Essen, das wir jemals in Las
Vegas bekommen haben. Keine Übertreibung, - alleine die Location ist eine Wucht: Alize's
auf dem Dach des Palms Hotels. Der Blick vom 56. Stock auf die Lichterstadt ist gigantisch.
Donnerstag
Schon wieder der letzte Tag in Las Vegas, die Zeit rast nur so dahin. Pool, Miracle Mile
Shops im Planet Hollywood und auf zum neuen Hard Rock Café am Strip. Das Lokal ist zwar
noch nicht fertig, aber der Shop hat schon geöffnet.
Das Abendessen im Hard Rock Café an der Paradise Road war nicht so toll. Den guten
Caesars Salat gab es nicht mehr und die Rippen waren auch nicht der Hit. Außerdem hat eine
Band gespielt, die nur laut und nicht gut war. Da haben wir es anschließend an der Bar des
Venetian schon besser getroffen. Zwei Bands, - gute Musik, gute Pinacolada.
Freitag
Wir nehmen Abschied von Las Vegas und
fahren Richtung Süden auf der 215er zum
Hoover Dam. Wie immer ist viel los hier. Die
Attraktion ist aber nicht mehr der Damm,
sondern die im Bau befindliche Brücke. Das ist
aber auch ein gigantisches Bauwerk.
Nach dem Milemarker 3 sollte ein Parkplatz
sein, der auch Trailhead zum Liberty Bell Arch
ist. Aber leider wird auf beiden Seiten des
Highways an den Zufahrten zur Brücke
gearbeitet und wir können nirgendwo stehen bleiben. Schade, der Hike muss wohl verschoben
werden.
Zurück und über einen Shortcut zur Interstate 15. An der berühmten Cima Road verlassen wir
die Interstate und machen uns auf den Weg in ein Lavagebiet. Nach 10 Meilen durch Wälder
saftig grüner Joshuas biegen wir auf die Dirt Road zur Valley View Ranch ab. 1,5 Meilen sind
es, bis wir die Ranch erreichen. Außer viel Dreck ist nichts auszumachen. Leblos. Die
Sandpiste ist gut zu fahren, kein Problem mit unserem 2WD. Man fühlt sich wie auf einer
Allee, gesäumt von Joshuas. 12 Meilen sind es auf der Aikens Mine Road bis wir am Lava
Rim unseren Trailhead erreichen.
Wir gehen in die Black Tank Wash und
nach einem Kilometer müsste
eigentlich der Steinbogen stehen. Tut
er aber nicht. Zwar ist an der
Lavakante ein Einschnitt zu sehen, aber
leider gibt es keinen überspannenden
Bogen. Er wird doch nicht
zusammengefallen sein? Aber das den
Stein überwuchernde Gras deutet nicht
darauf hin. Mist, - falsche GPS-Daten?
Wir versuchen unser Glück weiter und
gehen nach Westen. Juhu! Ein cooler
Arch aus Lava. Die Steine sind wie bei
einem gebauten Bogen aneinander gereiht, - er sieht nicht mehr sehr stabil aus, der Aikens
Arch. Aber vermutlich hält er noch ein paar hundert Jahre und wenn er dann fällt, dürfte es
uns auch nicht mehr kratzen ;-)
Als wir wieder unterwegs sind, bemerken wir, dass es schon ziemlich spät ist und wir es
gerade noch zum Red Rock Canyon State Park schaffen. Es ist bereits 16 Uhr, als wir dort
ankommen. Das Thermometer zeigt 102 Grad Fahrenheit. Schwitz! Leider liegen die roten
Wände bereits im Schatten, so dass wir beschließen, morgen früh wieder zu kommen.
Als wir endlich in Ridgecrest ankommen, ist es fast halb acht und wir fahren direkt ins
Carriage Inn zum Abendessen. Charles heißt der Cowboy Saloon, - die Burger sind etwas
trocken, aber der Caesars fantastisch.
Unser Hotel, das Marriott Springhill Suites ist nagelneu und schön gemacht. Und noch ein
Erfolgserlebnis heute: eMail von der Lufthansa, unser Upgrade in die Business-Class für den
Rückflug ist ok. Super!
Samstag
Heute sind wir schon um 7 Uhr startklar. Es hat bereits angenehme 71 Grad. Kaum sind wir
einige Meilen gefahren, leuchtet schon wieder eine Warnlampe in diesem Dreckskarren Change Oil soon. Super, wir haben aber auch ein Glück heuer mit den Autos. Wir steuern eine
Tanke an und siehe da, der Ölstand ist absolut ok. Na gut, dann soll die Lampe halt weiter vor
sich hin brennen und wir werden sie mit Missachtung strafen.
Wir sind im Red Rock Canyon State Park. Er ist klein, aber wirklich sehr sehenswert. Bereits
am Eingang erwarten uns die rot-orangen Felswände. Und als wir den kleinen Loop weiter
fahren, kommen graue, ausgewaschene Felswände, die interessante Formen haben.
Unser nächstes Ziel ist der Last Chance
Canyon, - den gleichnamigen Arch
müssen wir uns erwandern, weil unser
Auto nach zirka 2 Meilen in der Wash
nicht mehr zur Weiterfahrt geeignet ist.
Der Hike geht immer an der Wash
entlang. Wir treffen auf Goldsucher.
Nachgefragt erzählen sie uns, dass es
hier noch einiges Gold zu finden gibt.
Aber reich haben die nicht ausgesehen.
Nach zirka 2 Kilometer wird die
Landschaft immer schöner. Der
Canyon ist nun eingerahmt von gelben und rosa Felswänden. Mittendrin riesige Steine in
lupenreinem Weiß. Toll! Das letzte Stück zum Last Chance Canyon Arch steigen wir hoch
und nach 7,14 Kilometer sind wir endlich da. Es ist doch ziemlich lang geworden. Der
Steinbogen ist aus rot-braunem Lavagestein.
Beim Rückweg treffen wir auf viele Off-Roader, die offensichtlich über andere Zugänge in
den Canyon gefahren sind. Der Albtraum ist jedoch, als uns, kurz vor unserem Auto, eine
geführte Jeep-Tour entgegen kommt. Zirka 30 Jeeps warten darauf eine knifflige Stelle mit
Anweisungen zu meistern. Ein Tourguide filmt das Geschehen. Echt abartig.
High Noon, es hat 104 Grad! Endlich der erlösende Eistee, - unser Wanderwasser hat gefühlte
70 Grad und ist nicht mehr genießbar. Jetzt ist auch noch unser neues GPS im Eimer, es
empfängt keine Satelliten mehr. Irgendwie haben wir heuer kein Glück mit der Technik. Aber
wir haben ja noch ein zweites Handgerät an Bord.
Und zu unserem nächsten Ziel finden
wir auch ohne Navigation. Die Fossil
Falls Arche sind kleine Löcher in der
Lava, die das Wasser ausgespült hat.
Hier ist es so was von toll, nur das
notwendige Klettern macht etwas
Probleme, denn die pechschwarzen
Lavasteine sind heiß. Also wer im
Sommer hier ist, sollte sich
Handschuhe mitnehmen, sonst
verbrennt er sich wohl die Hände. Wir
entdecken immer wieder neue Arche.
Als wir in Lone Pine im Comfort Inn einchecken, sind wir einigermaßen enttäuscht. Klar,
dass man hier auf der Prärie kein Luxushotel vorfindet. Auch das Dow Villa vom letzten Jahr
war ja nicht berauschend. Aber für 140 Dollar die Nacht ist das Zimmer eine Frechheit. Aber
jetzt werden die heute und in den kommenden Tagen benötigten GPS-Routen und -Waypoints
auf das noch funktionierende Gerät gespielt und nachdem wir für das Abendessen im "Mary
go round" reserviert haben, geht es in die Alabama Hills.
Als wir auf der Movie Road einige
Meilen Staub aufgewirbelt haben, geht
es links mitten in die Prärie und dort
erwarten uns zwei außergewöhnliche
Arche. Zuerst stehen wir am Boot
Arch. Gut, einen Stiefel kann man
schon erkennen, aber wir tippen eher
auf einen Pferdefuß. Aber der Cyclop's
Skull Arch übertrifft sie alle. Wir
haben schon lange keinen so
einzigartigen Steinbogen mehr
gesehen. Wahnsinn! Und im
Hintergrund die 4000er der Sierra
Nevada. Die Alabama Hills sind unübertroffen. Zurück zum Ausgangspunkt und ziemlich am
Ende der Movie Road steht der One Mile Arch.
Jetzt sind wir schon 11 Stunden unterwegs und es ist genug für heute. Das Essen im Marry go
round war gut.
Sonntag
Diese alten Klimaanlagen sind einfach zu laut, um gut zu schlafen. Aber ausschalten kam bei
der Hitze nicht in Frage. Wie auch immer, - wir machen uns auf den Weg Richtung Norden.
Es geht die 395er weiter, die Gegend hier ist wunderschön. Rechts Salzseen und links die
hohen, schneebedeckten Berge.
Unser erster Stopp ist der Hot Creek Valley Arch. Hinter dem
Flughafen von Mammoth Lakes geht es rechts und man kann
bis zum Arch mit dem Auto fahren. Er ist nett, vor allem kann
man die Schneeberge durch den Steinbogen sehen.
Weiter
nach
Mammoth Lakes, dem berühmten
Skiort, zu den Twin Lakes, die
eigentlich drei Seen sind. Den mittleren See umrunden wir und kommen zuerst zu super
Wasserfällen. Auf der anderen Seite des Sees stapfen wir durch Schnee und steigen soweit
wie möglich zum Bottomless Pitt Arch hoch. Ein gewaltiges Loch in einer Felsenwand. Über
riesige Steinfelder geht es wieder zurück und nach 45 Minuten haben wir den See umrundet.
Eine tolle Umgebung hat uns begleitet: Wald - Schnee - See - Wasserfälle - Berge - Arch.
Nächste Station ist der wohl bekannte Mono Lake. Wir wandern raus zu den Tufas. Diese
Kalkformationen sind immer wieder schön. Aber wir sind hier natürlich ungewohnt
touristisch unterwegs und die ersten Deutschen lassen auch nicht lange auf sich warten. Da
halten wir für gewöhnlich Funkstille ;-)
Dann hinauf nach Bodie. Diese Geisterstadt haben wir das letzte Mal 1994 besucht. Das
Bergpanorama ist fantastisch und Bodie ist immer eine Reise wert. Wir schlendern durch die
Stadt und man kann sich richtig vorstellen, wie die Goldgräber hier 1860 gewohnt haben. Wie
es damals wirklich gewesen ist, drückt wohl der bekannte Spruch aus: Goodbye God, we're
going to Bodie!
Auf der Weiterfahrt passiert der eingangs geschilderte Unfall. Tja, ist halt so! Durch das
wunderschöne Carson Valley, schöne Häuser, alles sehr sauber, geht es weiter nach Norden.
Tankstopp in Carson City der Hauptstadt von Nevada. Es hat schon wieder 93 Grad und
gegen 17 Uhr kommen wir dann nach einem ereignisreichen Tag in Reno an.
Das Eldorado Hotel ist ganz nett und unser Zimmer schön und groß. Und das Ganze zum
halben Preis gegenüber Lone Pine. Das Abendessen gibt es im Roxy. Sehr gut, vor allen
Dingen der Wein war absolute Klasse.
Unseren Abendspaziergang brechen wir rechtzeitig ab, denn das ist in Reno nicht mehr zu
empfehlen. Die Stadt ist eigentlich nur noch ein Drecksloch und das Publikum nicht das, was
man sehen und dem man begegnen möchte. Reno kann ich nur noch als Durchgangsstation
empfehlen.
Montag
Mendocino Mendocino
ich fahre jeden Tag nach Mendocino
Auf der Strasse nach San Fernando
da stand ein Mädchen wartend in der heißen Sonne
ich hielt an und fragte wohin
sie sagte bitte nimm mich mit nach Mendocino
Ich sah ihre Lippen ich sah ihre Augen
die Haare gehalten von zwei goldenen Spangen
sie sagte sie will mich gern wieder sehn
doch dann vergaß ich leider ihren Namen
Mendocino Mendocino
ich fahre jeden Tag nach Mendocino
an jeder Tür klopfe ich an
doch keiner kennt mein Girl in Mendocino
Wer kennt ihn nicht, diesen Song von Michael Holm. Aber bevor wir die Küstenstadt
erreichen, stehen wir erst mal im Stau auf der Interstate 80 - Baustelle. Als wir nach 90
Minuten in Nevada City sind, gibt es endlich Frühstück. An der CA 20, der wir gefühlte 400
Meilen bergauf, bergab und durch die Ebenen folgen, sieht es manchmal wie in Südfrankreich
aus. Wir durchqueren auf dieser Straße ganz Kalifornien von Ost nach West.
Die kalifornischen Hügel der Coast Ranges wechseln bereits wieder die Farbe von grün nach
braun-gelb. Es ist schön hier, aber mit 98 Grad Fahrenheit eindeutig zu warm. Aber das wird
sich heute noch schlagartig ändern. Wir sind am Clearlake, einem riesigen See mit tollen
Häusern und bekannten Orten wie Lucern und Nice, weiter durch das Russian Valley, aus
dem ein durchaus guter Wein kommt. Und dann Wald, der nicht mehr enden will.
Riesenbäume und die Straße führt wie durch einen Tunnel durch. Zirka 30 Meilen vor der
Küste gibt es nur noch Kurven, eine perfekte Motorradstrecke. Ich meine für richtige Bikes,
nicht für Harleys ;-)
Kurz vor der Küste kommt leider der Nebel und die Temperatur fällt auf 54 Grad. Als wir in
Fort Bragg aus dem Auto steigen, werden erst mal die Jacken entstaubt, die seit 3 Wochen
unbenutzt im Auto liegen. In kurzer Hose und in Flip-Flops ist es eindeutig zu kalt und wir
wärmen uns in einem Café auf, in dem es einen guten Capuccino gibt. Ansonsten kann man
den Ort vergessen, ziemlich schlechtes Publikum. Wir fahren 10 Meilen weiter nach
Mendocino, unserem Ziel, wo zwar das Wetter nicht besser wird, aber das Ambiente.
Unser B&B Packard House ist ein Traum. Man kann nicht glauben, was man da sieht, wenn
sich die Türe öffnet. Ein altes Haus total modern und designer-mäßig eingerichtet. Sehr
geschmackvoll alles hier. Auch das Zimmer ist fantastisch und wir blicken auf den Pazifik,
der bis zum Horizont reicht.
Als wir abends spazieren gehen stellen wir fest, dass Mendocino ein sehr schöner Ort ist. Am
Ende des Tages landen wir an der Bar des historischen Mendocino Hotels und bleiben auch
gleich zum Abendessen. Es war sehr gut, jedoch auch nicht billig.
Dienstag
Um 9 Uhr gab es ein gutes Frühstück von Rebecca. 9 Uhr ist für uns schon sehr spät, aber
früher gibt's nix.
Es scheint die Sonne und es hat 55 Grad und
der erste Sea Arch liegt praktisch vor unserer
Haustür. Es sind nur ein paar Meter bis zum
Mendocino Headland State Park, in dem,
neben dem großen Mendocino Arch, noch
viele andere Steinbögen zu finden sind. Sechs
Stück, um genau zu sein, finden wir auf
unserem kleinen Spaziergang durch den State
Park. Man könnte hier stundenlang spazieren
gehen, am Rande der Klippen entlang, über
schöne bunte Blumenwiesen und dann noch
Arche entdecken, ein Traum. Die Küste ist wunderschön und das kommt nicht nur von den
Steinbögen. Irgendwie ist es uriger und wilder, als zwischen San Francisco und Los Angeles.
Beim Point Cabrillo Lighthouse steht sogar ein Double-Arch. Auf den Felsen lebt eine riesige
Seehund-Kolonie, entsprechend ist das laute Gebrüll dieser Viecher. Auf unserem Weg die
Küste entlang nach Süden entdecken wir immer wieder neue Sea Arche.
Am Greenwood State Beach können wir
parken und zwei weitere Steinbögen trotzen
dem Wasser. Am Point Arena waren wir zuerst
auf einen anderen Arch fixiert, bis wir auf dem
Rückweg bemerken, dass der richtig Point
Arena Arch doch ein Stück weiter rechts liegt.
Man könnte fast das Fieber bekommen von den
vielen Archen, nur den Arch of Navarro finden
wir trotz intensivem Hunting nicht. Dort, wo
wir suchen, gibt es keinen Zugang zur Küste,
denn die Felswände fallen zu steil, fast
senkrecht in den Ozean.
Für heute ist es genug, ein paar Steinbögen heben wir uns für morgen noch auf, wenn wir uns
wieder an den Ausgangspunkt unserer Reise nach San Francisco aufmachen. Das war heute
ein wunderschöner Tag. Auch das Wetter hat gepasst, nur so richtig warm ist es nicht
geworden. 60 Grad war das höchste der Gefühle.
Das Abendessen im Café Beaujolais war klasse.
Mittwoch
Bei herrlichem Wetter verlassen wir Mendocino und wollen noch einen Versuch beim
Navarro Arch wagen. Nach der Brücke über den Navarro River geht es in eine Badebucht und
von weitem leuchtet uns der Arch entgegen. Es sieht nicht kompliziert aus, um ihn zu
erreichen, aber durch den Fluss müssen wir. Und dann wird es auch noch etwas sehr
abenteuerlich. Treibsand! Plötzlich stehe ich bis zur Hüfte im Wasser. Hier, wo sich der kalte
Pazifik in den Flusslauf frisst, gibt es fast kein vor und zurück mehr. Mit letzter Kraft
schleppe ich mich ans gegenüberliegende Ufer. Die Füße sind dank des kalten Wassers wie
abgestorben. Der Foto bleibt Gott sei Dank trocken. Nur ich sehe aus, wie ein begossener
Pudel. Aber was macht man nicht alles, um ein gutes Foto zu bekommen.
Nach 90 Minuten Achterbahnfahrt entlang der
zerklüfteten Küste erreichen wir die Sonoma
Coast, wo der gute Wein herkommt. Arch
Rock at Goat Rock ist ein großer Arch mitten
im Meer und der Arch Rock at Marshall Gulch
ist unser letztes Ziel für heute und heuer.
An einigen Stellen ist die Straße der Highway
No. 1 weggebrochen, es gibt ein paar
Baustellen. Aber auch auf die Gefahr hin, dass
ich mich wiederhole. Die Küste von
Mendocino bis Bodega Bay ist einfach herrlich. Und hier in Bodega Bay gibt es viele
Fischlokale und einen großen Hafen, aber wir wollen zum Schluss noch einen Burger, den wir
in Petaluma, kurz vor San Francisco, bei Wendys auch bekommen.
San Francisco empfängt uns von seiner schönsten Seite, strahlend blauer Himmel und einfach
wunderschön. Es ist zwar genau so kalt wie in Mendocino, aber das tut der Schönheit
"unserer" Stadt keinen Abbruch. Da wir über die Golden Gate in die Stadt kommen, fahren
wir vor der Brücke gleich den Alexander Drive hoch und genießen den Blick auf die Stadt
und die Bay. Das Hochgefühl mischt sich mit den Gedanken, dass der Urlaub leider bald
vorbei ist.
Das Hyatt Regency am Embarcadero ist moderner als das Grand Hyatt und wir haben ein
tolles Zimmer im 15. Stock mit Balkon und Blick auf die Bay. Der Concierge reserviert uns in
einem Lokal im Hayes Valley (Hayes Street Grill) einen Tisch und wir ziehen los zur Cable
Car, fahren ein paar Stationen und spazieren ein Stück durch die Stadt.
Das Abendessen und der Wein waren ok, aber es gibt hier noch einige nette Lokale im Hayes
Valley, die man mal ausprobieren könnte.
Donnerstag
Unsere letzte Nacht haben wir gut geschlafen und auf unserer Suche nach einem Diner zum
Frühstücken sind wir im Palace Hotel gelandet. In einem wunderschönen viktorianischen
Palast das letzte, echte American Breakfast!
Letzte Einkäufe im Westfield Shopping Center, dann zurück zum Hotel. Dusche und um 14
Uhr müssen wir gehen. Wir fahren noch die Twin Peaks hoch und der Nebel zieht schon
wieder über das Golden Gate herein. Weiter nach Sausalito und einen kleinen Mittags-Caesars
im Hafen mit einem traumhaften Blick auf San Francisco. Wir sitzen am Tisch, an dem immer
Janis Joplin saß, sagt der Kellner zumindest ;-)
Um 17 Uhr sind wir am Flughafen und eine halbe Stunde später machen schon die LHSchalter auf. Wir freuen uns, dass es mit der Business-Class geklappt hat und irgendwann
sitzen wir in Reihe 4 des großen Airbus. 6 Stunden haben wir auf dem Heimflug geschlafen
und so kommen wir sehr relaxed und ausgeruht wieder in München an.
Schade, dass es schon wieder vorbei ist. Noch mal vier Wochen wären kein Problem ;-) Jetzt
freuen wir uns aber auf den New York Marathon, auch, wenn es noch ein großes Stück
Trainingsarbeit wird. Wir sehen uns auf der Verrazano Narrows Bridge zum
"Schluchtenmarathon"!