Auferstanden aus Ruinen
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Auferstanden aus Ruinen
Auferstanden aus Ruinen, Text (vermutlich 1949) von Johannes R. Becher, Dichter und Politiker 1. Strophe Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, laß uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland. Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint, denn es muß uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint. Motive Vergangenheit (Not, Zerstörung) gegen Zukunft (Sonne) Vaterland: offiziell für eine deutsche Einheit, in der Realität aber nicht „schön wie nie“: keine Wiederherstellung alter Ordnung, sondern eine bessere Welt 2. Strophe Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unsrem Vaterland. Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand. Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind. Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint. Glück und Frieden: attraktiv nach der Krieg und Zerstörung Alle Welt, Völker, Brüder: sozialistische Rhetorik Volkes Feind: bekannt aus NS-Zeit 3. Strophe Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor, und der eignen Kraft vertrauend, steigt ein frei Geschlecht empor. Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint, wirst du Deutschlands neues Leben. Und die Sonne, schön wie nie über Deutschland scheint. Fazit: - pflügen (Bauern), bauen (Arbeiter) lernen (Intelligenz) und schaffen (Werktätige) Jugend ist das neue Leben: bekannt aus NS-Zeit „Glück“, „Frieden“ und „Sonne“ sind nach Krieg und Zerstörung attraktive Worte manche Motive (Volksfeind, Jugend = neues Leben, Utopie) sind bekannt aus NS sozialistische Rhetorik: Arbeiter & Bauern, Völker & Brüder utopische Elemente: Glück, Frieden, nie wieder Krieg, Vereinigung, „schön wie nie“ indirekt: Vergleich mit BRD – das neue, bessere Deutschland soll entstehen (ohne NS-Grundlage; nicht national, sondern sozialistisch orientiert)