Katharinenstraße 204. Der KrSe von IoMngsried.

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Katharinenstraße 204. Der KrSe von IoMngsried.
^
Abonnementspreis
" ^ h o r n nebst Vorstädte frei ins Haus', vierteljährlich 2 Mark, monatlich 67
stPfennig pränumerando.
* A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaiserl. Postanstalten vierteljährlich 2 Mari.
Ausgabe
Redaktion und Expedition:
Katharinenstraße
204.
t ägl i ch 6'/z Uhr abends mit Ausschluß der Sonn- und Feiertage.
Jnsertionspreis
für die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der
Expedition Thorn Katharinenstraße 204, Annoncen-Expedition „Invalide»dank"
in Berlin, Haasenstein u. Vogler in Berlin und Königsberg, M. Dukes in Wien,
sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des In - und Auslandes.
Ä/L.iahme der Inserate für die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr Mittags.
-Sonntag den 16. M a i 1886.
114.
tellektm'llen M a te ria lism u s und P ositivism us bedurft hat, so ist
es gewiß die unsere. D ieses Gegengewicht bietet eben die christlich»
sittliche Volkserziehxng, wie sie durch eine vernünftig geleitete
kirchliche Seelsorge im weitesten S in n e des W orts geübt w ird.
Diese Erziehung hat vor Allem den unvergleichlichen V ortheil,
daß sie das Sittliche nicht in die Luft baut, sondern auf der
G rundlage einer religiösen W eltanschauung, welche in dem Ju g en d ­
unterricht begründet, in den regelmäßigen K ultusakten der Kirche
im m er neu befestigt w ird . . . W eiter hat die seelsorgerliche E r ­
ziehung den großen Borzug, daß sie durch das ganze Leben hin­
durchgeht, und daß sie auch im Einzelnen im m er an die bedeut­
samen Lebenserfahrungen anknüpft, bei welchen die von Freude oder
Leid bewegten G em üther besonders empfänglich und offen sind für
einen Zuspruch der teilnehm enden Liebe, dtS tröstenden G laubens
und des mahnenden Ernstes. Und wie sie im Wechsel der Z eit
die ewig gleichbleibende W ahrheit vertritt, so theilt sie das gemein­
same W ort der W ahrheit m it parteiloser Gleichmäßigkeit au s an
Alle . . . W o gäbe es denn in unserer Zeit, d i e z w a r v i e l
von a l l g e m e i n e r Gleichheit und H u m a n i t ä t
r ü h m t , a b e r f akt i s ch die K l u f t de r S t ä n d e
w e i t e r m a c h t , a l s j e e i n e f r ü h e r e , eine andere solche
im edelsten S in n e volkstüm liche In stitu tio n , die nicht blos wie
der S ta a t, an Alle dieselben Forderungen stellt, sondern die Allen
dieselbe teilnehm ende Liebe entgegenbringt, für Aller Seelen die­
selbe S o rg e und Pflege bereitet h a t? Und nicht für die Seelen
blos, auch für leibliche N oth, für A rm en- und Krankenpflege, ist
die kirchlich organisirte Seelsorge der natürlichste Ä nhaltS - und
A usgangspunkt. W ie viel G utes auch die bürgerliche Armenpflege
wirken m ag, im m er ist sie doch durch ihre gesetzliche F orm ge­
bunden, daher zu ungelenk, steif und langsam , um überall zur
rechten Z eit die rechte H ilfe zu leisten. V iel leichter vertraut sich
der Nothleidende dem Seelsorger an, viel rascher durchschaut dessen
geübter seelenkundiger Blick die verworrenen S itu atio n en , in welchen
ja so oft Schuld und Schicksal aufs Engste verflochten sind; indem
er dann die M ittel beschafft, um die augenblickliche Noth zu
lindern, verbindet er m it der leiblichen Gabe die geistliche des
tröstenden und erm uthigenden, mahnenden und zurechtweisenden
W ottev. D er S eelsorger, der zugleich an die Reichen und A rm en
sich wendet, jener Herzen erweicht zur barmherzigen M ildthätigkeit,
dieser H erzm m it M u th , V ertrauen und Zufriedenheit erfüllt, ist
eben dam it der wirksamste V erm ittler der sozialen Gegensätze, der
besser als alle staatliche G ew alt die G efahren des Klaffenhasses zu
beschwören verm ag" rc.
W er n u r einigermaßen unbefangen zu urtheilen und die D inge
zu sehen vermag wie sie sind, w ird sich, auch wenn er fü r seine
Person der Kirche entfremdet ist, dem W ahren und Treffenden in
diesen A usführungen nicht verschließen können.
IV . I a h r g .
I n der Presse w ird eine V erordnung des p r e u ß i s c h e n
S t a a t S m i n i st e r i u m S viel besprochen, welche den
„ k l e i n e n B e l a g e r u n g s z u s t a n d " dahin verschärft, daß
„V ersam m lungen, in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtert
oder berathen werden sollen, der vorgängigen schriftlichen G e­
nehmigung der O rtspolizei-B ehörde bedürfen." „D ie Genehmigung
ist von dem Unternehm er mindestens 48 S tu n d en vor dem B eg in n
der V ersam m lung nachzusuchen; auf V ersam m lungen zum Zwecke
einer ausgeschriebenen W ahl zum Reichstage oder zur LandeSvertretung erstreckt sich diese Beschränkung nicht." Allseitig w ird zu­
gegeben, daß die form ale Berechtigung zu diesem Erlasse unbe­
streitbar ist, vom sachlichen Standpunkte dagegen w ird dieselbe angezweifelt und eS w ird vielfach Unzufriedenheit laut. Unseres E r-
achtens ist dazu kein A nlaß vorhanden. W ir sind überzeugt, daß
die R egierung, wenn sie die V ersam m lungen innerhalb des Gebietes
des „kleinen B elagerungszustandes" von nun an schärfer über­
wacht, dazu ihre bestimmten G ründe haben w ird, die sie nicht
anzugeben braucht. D a ß sich der E rlaß gegen alle P arteien
gleichmäßig und nicht gegen die Sozialdem okratin allein richtet,
kann uns n u r zur G enugthuung gereichen; besonders deshalb, w eil
cS sonst den Anschein hätte gewinnen können, a ls ob die R egierung
in dem Lohnkampfe, wie er gegenwärtig im G ange ist, die P a rte i
der Arbeitgeber ergriffe, w as w ir so lange bedauern m üßten, a ls
die A rbeiter sich keine Ausschreitungen zu Schulden kommen lassen.
^ I n dieser Allgemeinheit ergriffen kann die M aßregel eine solche
A uslegung vernünftiger Weise nicht finden. D aß m an sie ihr von
! sozialdemokratischer S e ite gleichwohl geben w ird, bezweifeln w ir
j freilich nicht. Dagegen ist indessen nichts zu machen. E s kann sich
i n u r darum handeln, ob derartigen Auslegungen eine sachliche B e! gründung zur S eite steht. I s t das nicht der F all, dann kann und
> w ird m an über die W ühlerei der R evolutionäre von Fach ruhig
zur T agesordnung übergehen.
D ie „Ermländische Z eitung." bringt einen Bericht über di«
I n t h r o n i s a t i o n des B i s c h o f s D r . T h i e l , welche am
9. d. M tS . in G egenw art vieler Gäste geistlichen und weltlichen
S ta n d e s zu F rauenburg stattgefunden hat. Bem erkensw erth sind
die Schlußw orte, m it welchen der Bischof seine Rede von der
Kanzel beendigte: „W as ich Euch entgegenbringe," sagte H err
D r . T h iel, „ist in schlichten W orten ein D reifach es: „ E s ist der
feste, aufrichtige W ille, getreu dem Evangelium m eines AmteS zu
^ w alten, es ist ferner die Hoffnung und das V ertrauen einerseits
! auf den Segen und den Gnadenbeistand GotteS und andererseits
auf die bereitwillige Unterstützung m einer Diözesanen, und endlich
e i n e i n n i g e , h e r z l i c h e L i e b e zu m einer Diözese E rm land und m e i n e m V a t e r l a n d e." B e i dem Festm ahl er­
innerte der Bischof in einem Toast auf den P apst und den Kaiser
an eine S te lle im eorxu8 ju ris , in welcher das P apstthum und
das K aiserthum a ls die beiden vorzüglichsten Geschenke der M ild e
und G üte G ottes an das menschliche Geschlecht gepriesen werden,
und knüpfte daran die Bem erkung, daß das Herz jedes C hristen,
wie überhaupt jedes P atrio ten m it besonderer Freude und T h eil­
nahme fü r das allseitige W ohlergehen dieser beiden G ew alten
schlage, und daß auf allen S eiten die innigsten Segensw ünsche
fü r das geistige und leibliche W ohl der beiden höchsten V ertreter
jener G ew alten gehegt w ürden." Bem erkensw erth sind auch die
W orte des H errn Bischofs N am szanow ski: „ I n ernster Z eit ist
dieser T ag der Verkündigcr des F riedens fü r das gesammte
V aterland und fü r das theure E rm lan d ein besonderer Freudentag,
an welchem w ir den besten seiner S öh n e m it J n fu l und H irten ­
brief geschmückt begrüßen. Aber das E rm lan d ist n u r ein kleiner
T heil des gcsammten deutschen V aterlandes. Und a ls treue K inder
der katholischen Kirche und a ls gute P atrio ten fühlen w ir uns
zugleich a ls Kinder des großen theuren V aterlandes und stehen an
echter, opferw illiger V aterlandsliebe N iem andem nach. N e b e n
d e m h. G l a u b e n u n d d e r t r e u e n L i e b e z u r K i r c h e
st eht u n s ni cht s h ö h e r a l s die t r e u e L i e b e z u m
V a t e r l a n d e . Und in diesem G lauben und in dieser T reue
festzustehen, verbürgen w ir rückhaltlos und entschieden. M ö g e n
diese Wo r t e Hi n a u s s c h a l l e n al s G r u ß in'S
w e i t e V a t e r l a n d , dam it Alle wissen, daß w ir eins m it
ihnen sind in Liebe und T reue zum V aterlande." D azu bemerkt
die „ N . A. Z ." : „ I m ganzen deutschen V aterlande werden diese
W orte der beiden Bischöfe eine freudige A ufnahm e finden; denn
sie legen Zeugniß ab fü r ihre patriotische G esinnung. D ie s
G efühl w ird um so stärker sein, a ls weder der Bischof von T rie r
über das glückliche W iederfinden der alten F ra u , sorgte fü r ein
gutes und ergiebiges M a h l und nun ging's a n 's Erzählen. D ie
M u tte r hatte zu berichten von lauter Elend, der S o h n vom K ampf
u m 's D asein in der fremden W elt und von seinen Erfolgen.
(Nachdruck verboten)
„Also därf j nim m er von Almosen lebn," rief die Alte,
(Fortsetzung)
^ lia "" Wiederholte Laurenz aberm als und dringend seine E in- zufrieden die Hände faltend. „ O mei Lenzt, w as is dös no' für
^
F ra u von W elling meinte, sie möchte die erste S tu n d e a Glück fü r m i! Aber oans versprich m ir, daß D ' es thuast, gwiß
anim enseins zwischen M u tte r und S o h n nicht stören, sie thuast. wennst m i ganz glückst machen w illst."
„Und w as iS d ö s? " fragte Lenz im altgewohnten Dialekte
och ja gewiß so unendlich viel zu erzählen, w as keiner
zu
seiner
M u tte r redend. „A lles versprich i D ir , M u a tte r l; ver­
anderes
M
a
l
das
B
erc^Srn ^ i i r f e , daß sie ihn bitte, ihr ein
^ ^ s k i n c r Gesellschaft zu schenken, sei es in S eesh au p t oder lang, w as D ' w illst."
„ M e i' V erlanga is, daß D ' D i um d' H anni umschaugst,
junge M a n n wußte dieses Z artgefühl zu schätzen und d a ß 'D ' es au s ihrer B etrü b niß reißt und daß D ' m ir bringst als
j"cht weiter in sie. E r bat die D am en, ihnen bald seine Schwiegertochter; dös w ar m ei' Wunsch von jeher, dös is er
^ "8 machen zu dürfen, um nochmals seinen herzlichsten heunt n o '."
„Aber M u a tte rl," sagte er ausweichend, ,,d' H anni hat ja
»Dn, Ausdruck zu bringen.
PollingSriederin aber küßte den beiden unter W einen und gar nim m er auf mi ghofft, die hat ja längst gheirat; i weiß 'S
schon, wie 'S ihr gangen hat. S ie is ja auch 's Unglück gwesen
L
Hände.
drgelts G ö ttin sagte sie. „ I bet' scho', daß das liabe von unserm H auS."
„N o ' ja, scho'; aber da kann ja sie nixi dafür. F ü n f volle
L ^ recht braven M o ' kriegt."
^ m e i n t e lächelnd, dazu hätte es noch Z eit, aber sie er- J a h r hats gw art auf D i, aber umsunst und da hamS halt alle
denkt, der Lenzt kimmt nim m er zruck, I aber, woaßt B ü a w a l, i
5w ""och, denn sie fühlte, wie Lenzens Blicke bei den W orten
hon di scho' no' dahofft, m ei' M uattaherz hat m ir allcweil gsagt,
v x ter wohlgefällig auf ihr ruhten.
erbot sich, die D am en zu begleiten und ihnen den Weg er kimmt scho' wieder. E rst gestern Nacht is m ir d' Hoffnung
ausgangs und iatz woaß i 's w a ru m : weilst halt scho' da w arst."
vilrri d^haupt zu zeigen und m an trennte sich nach verschiedenen
Und sie lachte unter T hränen.
' aurenz aber konnte nicht um hin, ihnen einen hellen
„V on w as ham m a iatz g red't?" fragte sie dann. „ J a gel,
^nachzusenden, den P o d l kräftig erwiderte.
^ t e w a r ja die grauenvolle Angst und lichte Freude von der H anni. N o ' siehgst, wie der Schw arzhofbauer um sie
"Ueber die Herzen.
i g'frcit hat, da hatS 'n z' erst nit nehma wolln. D e r Lenzt kriegt
m i und sunst koana, hats gsagt. Aber m ei', sie is in d' J a h r
Hohenberg angekommen, begaben sich M u tte r und S o h n ' kemma, wo m a' halt aa gern a n ' eign« H ausstand hat und
Ney ^ d i e k^ine K am m er, welche nun schon seit geraum er Z eit z'letzt hat« nachgebn und hat gheirath. I selm hab ihr den
iutter zur W ohnung diente. D e r Hohenberger, hocherfreut Rath gebn."
„ D u , M u atterl, D u ? "
„ J a , i hab ihr in L e in N am a d 'E rla u b n iß dazua gebn und
— gheirat hats. A P a a r J a h rln hat'S a guat th o', später is
ihra M o ' lüaderli w orn und nacha gar gstorbn. D a ham m a
unS halt un döS arm e Wesen angnom m a. Aber es hat un s koanr
guaten F rücht' tragn. M e i' H ans Hat'S Fieber kriegt und in etli
T ag w ar er a Leich, und fu rttrag n ham s m a 'n, u m m i auf 'n
F rcithof nach Eberfing."
D ie Alte blickte stier vor sich hin, sie hatte die H and a u s­
gestreckt, als deute sie nach dem Leichenzuge, den sie im Geiste
wieder m it allen Schauern vor sich sah.
„ D e r H err gieb ihm die ewige R u h !" sagte Laurenz bewegt.
„A m en," erwiderte die M u tte r, und nach einer kleinen Pause
fuhr sie fo rt: „B on da ab Hat'S fü r m i nix m ehr gebn, a ls
Elend. I hab m ir nit helfen kinna, denn m it an ' alten
W eib macht m a' nit viel Umständ und so bin i halt a B e ttle rin
w orn."
„ M e i'," sagte der Hohenberger, der eben eingetreten w ar,
„in so an' F all gehts an' M a n n a ts aa n it besser. D e r B a u e r
> thuat sunst überall sei' M a u l auf, wo'S sich'« um 'S zahlen handelt,
j sobald er aber Ebban w as schuldi is, verlaßt'» d' Courage, und
wenn er sunst no' so grob is, vor sein G läubiger iS er dasi. E r
fürcht si' vor der Schand, w enn's d' Leut erfahren, daß er wem
w as schuldi is, es w ird vertuscht und vertuscht, bis der K a rr'n
verfahrn is. E r laßt si' schinden und m artern und sekirn, n u r
! daß nix vffenkundi w ird, w enn's aa längst d' Spatzen au f'n Dach
! pfeifen, w as er no' fü r a G eheim niß halt, und döS is sei'
l Unglück."
„Ich w erd's aber nicht so ruhig hinnehm en," sagte Laurenz,
! „und wenn der H anni noch z' helfen is. so soll'S gschehn, auch
^ auf die G fah r hin, daß ich Spektakl machen m uß. Gleich m orgen
§ geh ich zum G 'richt."
(Fortsetzung folgt.)
An öeherzigenswerthes
W ort über die Bedeutung
der Kirche für unsere Zeit.
^
den großen fachgelehrten Werken stößt m an auf so M anches,
^ ^"'diente, „tiefer gehängt", d. h. weiteren Kreisen zugänglich
werben. S o z. B . findet sich in der „Genetischjt^ ^ tiv e n Religionsphilosophie" („R eligionsphilosophie auf geG ru n dlag e", 2. B a n d ) von D r. O . Pfleiderer, in
^^schnitl „K ultus und Kirche" eine A usführung, die um so
^>ld ^ ^ c h tu n g verdient, a ls der Verfasser nicht etwa zu den
>»>>°^n gehört, sondern ein V ertreter der l i b e r a l e n Theologie,
htz
einer der bedeutendsten, ja m an darf wohl sagen, der
derselben ist. M a n gestatte uns, einige S telle» daraus
A öcn zu lassen.
ii, y, '0 zunächst allerdings nur von der evangelischen Kirche
tlivj
und in Bezug aus sie bemerkt Pfleiderer, daß ebenso
der S ta a t die Kirche entbehren könne, wie die Kirche den
„D e r Machtbereich der staatlichen Gesetze geht so weit,
^»n Möglichkeit, ihre G eltung zu erzwingen, also aufs äußere
>u»d lassen. Aber die Gesinnungen der Menschen, auf welchen
k^uletzt allein der B estand aller gesellschaftlichen O rd n u n g be- ii"> sich nicht durch Gesetze kommandireu und nicht durch
ih A n w a lt erzwingen. M a n darf sich auch nicht verhehlen, daß
^a!> " des S ta a ts , in welcher ja freilich an und für sich ein
l,. ^ c s und erhebendes sittliches M otiv läge, thatsächlich aber
»,z, ^ ,U " i t a u s größten M ehrzahl der Menschen fern, sehr ferne
^
S ie bleibt ihnen ein Abstraktum, auf welches das G efühl
ii,m?^g>rt; in reale B erü h ru n g aber m it dem S ta a t kommen
»j<e "sten n u r m ittelst der S teuerbotcn, und daß diese B erü h ru n g
kben viel E nthusiasm us hat, w ird m an zugeben müssen.
^ii,
dann ferner auf die S c h u l e hin a ls das allvermögende
. des S ta a te s zur B ildu n g gutgesinnter B ü rg e r. Gewiß
>>h,
die Schule ein vorzügliches E rziehungsm ittel sein; aber
lih ^ >st ihr Einfluß von viel zu kurzer D a u e r, a ls daß er für
genügte, und dann ist er auch während der kurzen
viel m ehr, a ls m an gewöhnlich glaubt, abhängig von
ii,sE .'iwirkung der F am ilie und Kirche. O b ohne oder wider
>i^
Schule fü r sich allein viel zur B ildu n g der sittlichen G eh j z u thun vermöge, ist überhaupt zweifelhaft, vollends aber
i^ ig e n , von dem positivistisch-Militaristischen Zeitgeist stark
^ » T ^ te n Richtung der Schule, welche auf möglichst große
gedächtnißmäßig einzuprägendem W issensstoff ein so
hj^'ültnißm äßiges Gewicht legt, daß darüber die harmonische
^ U ^ ? e s ganzen Menschen, zu welcher auch die Gesundheit
!>> ^ m ü t h s , der Phantasie und des Leibes m it gehört, nothwendig
^ E. k°«nmt. M ag m an im m erhin auf die verbesserte Technik
s)d,^drinethode, auf die gesteigerten Ansprüche des praktischen
«l- ^ die vielseitigen B ildungSintereffen der G egenw art und dergl.
Entschuldigungsgründe hinweisen: m it all dem w ird doch
B esorgniß aufgehoben, daß bei der im m er wachsenden
der jungen Köpfe m it einem chaotisch zerfahrenen,
^ /^ U te n , mechanisch eingedrillten Gedächtnißkram das gerade
^ von edler Gesinnung und tüchtiger Charakterbildung
'»erde, nämlich jene unselige, ebenso blasirte wie aufgeblasene
^ sdiing, die von Allem etwas und nichts recht weiß, daher
"lehn nichts mehr ein Herz, vor nichts mehr Achtung und
cv^t, dabei in ihrem süffisanten Wissensdünkcl sich über
a ls über allen P lu n d er hinwegsetzt, und in dieser
^"Nihilistischen S tim m u n g das O p fe r jedes C harlatanS und
' A r s w ird.
»»d ''^venn je eine Z eit ein ideales Gegengewicht gegen die rohe
>^^hende^Uebermacht^deS^S^
Der KrSe von IoMngsried.
Erzählung aus den bayerischen Vorbergen
Von M a x i m i l i a n S c h m i d t .
OolilWe Tagesschau
N-ltSchönste, 14. M a i.
(Feuer. Postagentur.) Testern
m ittag brannten auf dem zur hiesigen katholischen Pfarre
Probstcigul Gappa eine Jnstkathe nieder, in welcher 7
...
wohnten. Dem energischen Eingreifen der hiesigen freiwilligen v 'b
wehr, sowie der Bedienungsmannschaft der Spritze auS PluSkowe z
es zu verdanken, daß daS M o b ilia r der Leute zum größeren ^
a-rettet
konnt? und daS Aeuer
Üeerd vesA
gerettet werden konnte
Feuer ouk
auf seinen Heerd
bei«
blieb. Befremdet hat es allgemein, daß von dem kaum V, ^
fernten Nachbargute weder Mannschaften noch Pferde gestellt wur ^
die Wafferküfen wurden erst dann geschickt, als dieselben nach
j zweier Stunden wegen völligen Wassermangels req uirirt werden aiuv ..
Deutsches Seich.
I m J u n i cr. soll in dem zum hiesigen Postbezirk gehörenden ^
B erlin, 14. M a i 1886.
— S e . M a je stä t der Kaiser hat die ffü r heute angesetzte
O s t r o w i t t eine Postagenture eingerichtet werden, welche als I
F a h rt nach P otsdam zur Besichtigung der kom binirtcn 1. GardeAgentur dem hiesigen Postamt unterstellt w ird.
All
M a rie n w e rd e r, 12. M a i.
(SenatSpräsident Ukert
^
Jnfa ntcrieb riga de m it Rücksicht auf die ungünstige W itte ru n g a u f­
hochgestellter Ju rist, der lange Z e it auch in Westpreußen und
^
gegeben. D ie Besichtigung findet am M o n ta g statt. — I . M .
P rovinz Posen thätig gewesen ist, ReichSgerichtS-SenatSpräsiden
die Kaiserin gedenkt sich morgen Sonnabend nach B aden-B aden
Ukert, ist am 8. d. M ts . in B e rlin gestorben.
Ukert
zu begeben. — I . K . H . die Großherzogin von Baden ist heute
V o rm itta g hier eingetroffen und hat sich direkt zur Begrüßung ! höchsten deutschen Gerichtshöfe bis zum Jahre 1884 angehört.
! her w ar er im preußischen Justizdienst, in welchem er lange
I h r e r hohen E lte rn nach dem Kaiserlichen P a la is begeben.
hohe Stellungen m it Auszeichnung bekleidete.
Bereits geg^
— D e r deutsche Botschafter am russischen Hofe, G eneral
der D reißiger-Jahre fungirte er als Assessor bei dem hiesigen
v. Schweinitz, der morgen auf,, seinen Posten zurückkehrt, hatte
landeSgericht, bei welchem er Anfangs 1840 eine etatSm äßig^ ^
heute V o rm itta g eine Konferenz m it dem Reichskanzler.
erhielt. Am 10. November 1845 wurde er D irektor deS
— D ie Kommission zur V orberathung deS Gesetzentwurfs
Stadtgerichts in M arienwerder und 1650 bei der ^ o r g a ^ ' ^
bctr. die Kommunalbesteucrung der O ffiz ie re , hat heute ihre B e ­
D irektor des neuen Stadtgerichts hierselbst. 1852 erfolgte
„
rathungen beendet. D e r Gesetzentwurf w urde angenommen, und
setzung als Rath an das Appellationsgericht in S te ttin , dochStadt'zw ar einstim m ig, im Wesentlichen m it den bereits m itgetheilten
1854 wurde er wieder Direktor, und zwar bei dem Land- und
vom Abg v. Hucne eingebrachten Abänderungsvorschlägen.
gericht in Danzig.
H ier blieb er, bis am 15. M a i 1 ^
— Gestern vereinigten sich die M itg lie d e r der freikonscrvativcn
Beförderung zum AppellalionsgerichtS-Vizeprästdenten in
P a rte i im Englischen Hause zu einem D in e r.
D ie M in is te r D r .
folgte.
I m Oktober 1874 erhielt er die Stelle eines Ersten
F riedberg, v. B öttich er, v. G oß lcr und B ro n s a rt v. Schellendorff,
denken beim AppellationSgericht in Magdeburg, die er bis L"
sowie der Präsident v. K ö lle r und der B u re a u -D ire k to r Geheim.
am 1. Oktober 1879 erfolgenden E in tritt in das R eichsger^ch^^)
R a th Kleinschm idt nahmen als Gäste an dem D in e r T h e il. D a s
Hoch auf S e . M ajestät den Kaiser wurde als einziger Trinkspruch
* Lauenburg, 11. M a i.
(S e in 50jährigeS
von dem Abg. S ten gel ausgebracht.
feierte gestern H err Lehrer M iro w hierselbst.
Seine
. . .
König hat dem J u b ila r den Adler der Inh abe r deS KronenordenS ve
—
A n S te lle des verstorbenen UnterstaatSsekretärS im
Dirschau, 12. M a i.
(Eine kgl. Lotterie - Kollektur) >
H a nd elsm inisterium v M o e llc r, w ird Unterstaatssekrrtär a. D . Jacobi
Dirschau vom Oktober dieses JahreS ab eingerichtet werden.
wieder in den S taatsdienst eintreten.
Bedingung ist gemacht eine Kaution von 18 0 0 0 M k ., kaufm« ^
— W ie der „K u ry e r PoznanSki" offizie ll meldet, hat der
Befähigung und die Betreibung eines kaufmännischen G e s ä )^
Erzbischof D in d e r von Posen-Gnesen zu seinem V e rtre te r fü r die
mindestens einem Jahre.
E s sind an 30 Bewerbungen einge A
rrzbischöflichen Funktionen
interim istisch
den Weihbischof D r .
D a n zig , 14. M a i.
(Selbstmordversuch.) D e r K n u fu ia ^ ^ ,
Cybichowski in G nesen, zu seinen G -neralvikaren in Gnesen
von hier versuchte gestern dadurch seinem Leben ein Ende zn
Agt
den D o m h e rrn Korytkowski, in Posen den P rä la te n Lykowski, zu
O rd in a ria ts rä th e n die D om herren M a ry a n s k i, D orszew ski und
daß er ein Fläschchen bitteren M andelöls auStrank.
wurde sofort bemerkt und ein gerade in der Nähe seiner
P ropst Loserez ernannt.
weilender A rzt hinzugerufen, welcher schleunigste Ueberführung
ck
— D ie Nachricht von einer bevorstehenden Bischof-konferenz
Stadtlazareth veranlaßte.
Durch Auspumpen deS
in F u ld a w ird von der „ F u ld . Z tg " dem entirt.
gelungen, den Patienten bis jetzt am Leben zu erhalten; ob die da
— Ueber den weiteren V e rla u f der Angelegenheit der bayerischen
gefahr bereits beseitigt ist, läßt sich jedoch noch nicht absehen, ,
Königlichen Kabinetskasse th e ilt die Münchener „ A llg . Z tg ." m it,
über furchtbare innerliche Schmerzen klagt. Ueber die Motive ^§ irl
daß, nachdem die m ii D elegirten des Landtags gepflogenen ver­
verzweifelten T hat deS Unglücklichen, welcher verheiratet UN
traulichen Verhandlungen kein R esultat ergeben, das G esamm tm in iste riu m sich unter dem 6. d. M t s veranlaßt gesehen hätte,
von vier kleinen Kindern ist, verlautet vorläufig nichts.
Apltz'
C zerw insk, 12. M a i.
( M i t welcher Frechheit hier die
^
sich m it einer die beklagcnSwerthen M ißstände der Königlichen
Kabinetskasse und deren unabwendbare Folgen offen darlegenden
buben ih r einträgliches Handwerk betreiben), beweist nach« ^ e il
V o rfa ll.
I n der Nacht zu Sonntag brachen Diebe in das
Eingabe an den K önig zu wenden und demselben ehrfurchtsvollst
anheimzugeben, die unhaltbar gewordenen Zustände der K ö n ig l,
der Chaussee gelegene Gasthaus deS H errn GruSki in
ei«N
ein und entwendeten alle-, was nur zu nehmen war, u.
Kabinetskasse durch ein Abkommen m it den dringendsten G lä u b ig e rn
goldene Uhr, einen Pelzmantel, einen Sommerpaletot, Wäsche,
und weise S parsam keit — E instellung der kostspieligen B a u te n ,
Löffel u. s. w. D e r G astwirth hatte einen Verlust von ^
Beschränkung der Hofstäbe rc. — auS eigener In it ia t iv e zu saniren.
M a rk .
D ie Polizei der ganzen Umgegend wurde in Kenntniß v
— D ie „ N a t. - Z tg ." hört w eiter, dsß, w ohl infolge dieses S ch ritte s ,
und eS gelang dem unermüdlichen Gendarmen Herrn B r ic h t ^
an den früheren langjährigen Kabinetssekrelär des K ön ig s, jetzigen
Wloschnitz, die Diebe in der Königlichen Forst unweit KleinkrUS^^
M in is te ria lra th im K u ltu s m in is te riu m , D r. v. Z ie g le r, die A u f­
findig zu machen und sämmtliche gestohlenen Sachen wieder zu^ forderung ergangen wäre, die Leitung deS Königlichen Kabinets
zu schaffen. D ie auS 3 — 4 M a n n bestehende Diebesbande
^,r
zu übernehmen.
seine Verfolger m it scharf geladenen Revolvern, machte sich ^2 ^
— A u f G ru n d deS Sozialistengesetzes ist der Fachverein der
unsichtbar. Eine zur Bande gehörige F rau wurde ergriffen ^
'
T ischler und verwandten Berufsgenossen fü r Leipzig und Umgegend
verboten worden.
hastet. Hoffentlich w ird die Ergreifung der unsauberen ^ ^ s . )
Dresden, 13. M a i.
D ie vierte ordentliche sächsische LandeSnicht lange auf sich warten lassen.
»Ussrri.
Indk i«<
synode wurde heute durch den K u ltu s m in is te r eröffnet. Z u m P rä
A u s Ostpreußen, 8. M a i.
(D ie reformirte
Jnsterburg) hat beschloss'!,, sich eine neue monumentale K irc h k ^ ^
sidenten wurde v. Zehm en-Strauchitz gewählt.
für den B au ist die stattliche Summe von 4 5 0 0 0 0 M k.
M a rg g ra b o w a , 12. M a i.
(R aub.)
D er LoSmann
R om , 13. M a i.
B on gestern M itta g bis heute M itta g
auS Dopten tra f aus der Chaussee von D ullen nach 2 ^ ! ^
^
kamen in O s tu n i 4 Choleraerkrankungen und 2 Todesfälle, in
Eigenkäthner L. aus Gordeyken, der ein Söckchen m it 8 "
^
90 P f. baar Geld bei sich halte. Kowalczyk entriß ihm
O r ia 1 Erkrankung und 1 T ode sfall, in B a r i 20 Erkrankungen
Fische, sodann nahm er sein Taschenunsstr aus der 29kst^
und 4 Todesfälle, in Venedig 3 Erkrankungen und 6 T odesfälle vor.
machte dasselbe auf und setzte es dem L. auf die Brust
ft
R om , 14. M a i.
D e r M in is te r des In n e rn ordnete fü r die
W o r t e n : „W enn D u alter K e il m ir das Geld nicht ö
S chiffe aus allen italienischen H äfen, welche in S iz ilie n , S a rd in ie n
schlachte ich Dich sofort, der Teufel soll Dich holen."
^
oder den benachbarten In s e ln m it unversehrter Ueberfahrt eintreffen,
griffene gab aus Furcht das Geld her.
Glücklicherweise *vU
eine siebentägige O bservation an. B e i einem etwa vorgekommenen
Räuber erkannt uvd erhielt am letzten Sonnabend seine
K ran khe itsfa ll müssen sich die Schiffe einer 21 tägigen Q uarantäne
welche
in fünf Jahren Zuchthaus
und fünf Jahren Ehrverl
in A sinara unterziehen.
" Ä - - P a ris , 13. M a i. D ie Kabelkonferenz ernannte eine Kommission,
Tuchel, 14. M a i.
(D ie Feuerbrunst in G r.
bestehend aus D elegirten Frankreichs, E nglands, B e lg ie n s, S pa niens
11.
^icht
^ ^V . . . d. M . ist in
... der T hat eine gewaltige gewesen,
' bell,
als 47 Wohnhäuser m it Stallungen und Scheunen sind
..
und den V ereinigten S taa te n zur P rü fu n g der verschiedenen G e­
Heerenden Elemente zum O pfer gefallen. 86 Fam ilien — ^
setze, welche wegen A u sfü h ru n g der Konvention vom 14. M ä rz 1884
erlassen w or-en.
3 Ausnahmen sämmtlich arme Käthner und Einwohner
.ertts S London, 14. M a i.
Depeschen aus Ulster zufolge ist ein
durch obdachlos geworden, die meisten haben ih r unversichert'
geräth, ih r Vieh und ihre Futter- und Saatvorräthe v e r lo s Mi­
B u n d m it den über die ganze P ro vin z reichenden Zweigvereinen
schen einer traurigen Zukunft entgegen. Ihnen beizustehen,
in B ild u n g begriffen, welcher die Beschaffung von Gewehren und
die A u sb ild u n g der Lohnlisten in m ilitärischen Uebungen bezweckt,
bereits ein H ilfS -K om ite gebildet, an dessen Spitze H e "
Delbrück steht.
Dasselbe hat einen A u fru f an die M u d "
um der E in fü h ru n g der H om crule-R egierung gewaltsam W iderstand
erlassen.
leisten zu können.
London, 14. M a i.
I n Folge starker Regengüsse sind in den
Lyck, 12. M a i.
(Großes Feuer.) Heute in den
^
stunden brach in dem nahen, zu beiden Seiten der nach Senile« ^ ptl
D istrikte n S h e ffie ld und R otherham ungeheure Verwüstungen an­
Preußischer Landtag.
den Chaussee liegenden Dorfe Zielasen Feuer auS, welches
gerichtet, sowie der B etrie b in vielen Eisen
und Stahlw erken,
Abgeordnetenhaus.
P apierfabriken und M ü h le n unterbrochen worden. M eh rere hundert
D a s Haus berieth in seiner heutigen Sitzung in dritter
ungünstigen W indrichtung so rapide um sich griff, daß
deS Dorfes binnen wenigen Stunden
ein Raub der v
Lesung das VolkSschullehreranstellungsgesetz.
I n der Generaldebatte
A rbe iter sind beschäftigungslos, die Eisenbahnverbindungen sind
wurden.
DaS Feuer wüthete in dem Maße, daß die des
ebenfalls gestört.
Auch aus anderen Gegenden Englands werden
legte Abg. Rintelen NamenS des ZentrumS nochmals die von seiner
kommenden Fuhrwerke nicht im Stande waren, daS brennendk ^
Überschwemmungen gemeldet.
P artei gehegten Verfassungsbedenken bar. Abg. v. Zakrzewski wies
A then, 14. M a i.
D ie Agence Havas m eldet:
D e r K rie g s ­
daS Gesetz als einen Ausfluß des Racenkampfs zurück. Abg. Wessel
zu passiren. D ie eiligst von hier zu H ilfe entsandte
zwar thatkräftig ein, war jedoch unter den obwaltenden ^ ^ ^
m inister befahl den T rupp en auf dem Marsche nach der Grenze
(freikons.) und v. Rauchhaupt (kons.) erklärten die Zustimmung ihrer
H a lt zu machen und ließ die V erträge über den Ankauf von M a u lFreunde zu den Beschlüssen der zweiten Lesung. I n der Spezialmachtlos. D e r größere T h e il der Dorfbewohner sieht
Debatte beantragte Abg. Rintelen den Ausschluß des Danziger Land­
traurigen Zukunft in Folge des Verlustes seiner ganzen
^
thieren rückgängig machen. D ie griechische F lo tte soll in S a la m is
gegen: denn theils w ar letztere gegen FeuerSgefahr ungenüge«
bleiben, aber die S chiffe nicht unter D a m p f halten.
kreises vom Geltungsbereiche dieses Gesetzes. D e r Antrag wurde,
nachdem M in ister D r . von Goßler sowie die Abgg. D r . W ehr und
aber garnicht versichert.
W ie verlautet, soll daS Feuer
Y a lta . 14. M a i.
D e r G ouverneur des Kaukasus, F ü rst
Unvorsichtigkeit einer F rau bei Auskochen von Leinwand entsta" > Z
von Minnigerode dagegen, Abg. D irichlet dafür gesprochen, gegen
D ondukoff-Korsakoff, ist hier eingetroffen.
§
B on der russischen Grenze, 12. M a i. lA n S ze ich n u n g ^'^F
Freisinn, Zentrum und Polen abgelehnt. D er E n tw u rf fand schließ­
lich in einer von den Abgg. Hobrecht, von Rauchhaupt und v. ZedlitzAnerkennung deS Entgegenkommens, welches mehrere lu s M e
Neukirch beantragten Fassung, die nur redaktionell von der in der
AuS dem Kreise K u lm , 13. M a i.
(D e r Lehrer Friedrich ! beamte den diesseitigen Unterthanen erweisen und so zur
^
zweiten Lesung beschlossenen abweicht, m it 202 gegen 136 Stim m en
W ilhelm Titz in SegertSdorf), welcher 4 0 Jahre daselbst gewirkt,
deS GreuzverkehrS beigetragen haben, sind einige dieser
^ ^
Annahme'.
Dagegen stimmten Freisinnige, Zentrum, Polen und einige
preußische Orden ausgezeichnet worden.
ES haben erha
m it Erfolg die Jugend unterrichtet und m it seiner Gemeinde stet- in
M itglied er der äußersten Rechten.
kaiserlich russische Kammerdirektor Kunieff in Vincenta den
! Frieden gelebt hat, t r itt jetzt, nachdem er vor 5 Jahren sein 50jährigeS
Adler-O rden 4. Klaffe, der Gendarmerie«Stabs-Kapitän vo"
^
Es folgt die erste Berathung des Gesetzentwurfes betr. die Be­ j Dienstjubiläum gefeiert, in den von ihm gewünschten Ruhestand und
seitigung der schwebenden Schuld von 30 M illio n e n durch Aufnahme
brecht in W irrba lle n den Königlichen Kronen-Orde» 4. K>an
verläßt den ihm liebgewordenen O r t. D ie Gemeinde, zum nicht geder Oberst und Chef deS Generalstabes der 3. Kavallerle-Div'I
einer Anleihe, sowie die Berechtigung zur Mehr-AuSgabe von Schatz, j ringsten T heil seine dankbaren Schüler und Schülerinnen, sehen ihn nur
anweisungen zur Verstärkung deS Betriebsfonds im angegebenen Beungern scheiden.
Wolkenau den Königlichen Krsnen-O rdcn 2. Klaffe
noch der Erzbischof von K ö ln bei ih re r In a u g u ra tio n so w a rm
des V aterlandes gedacht haben, a ls es in F rauenburg geschehen
ist, obwohl sicherlich die westliche Bevölkerung dadurch gleich sym­
pathisch berührt worden sein würde, w ie eS jetzt die östliche is t."
Auch das u n g a r i s c h e Abgeordnetenhaus hat das Land­
sturmgesetz nunm ehr augenommcn, so daß diese wichtige M aß reg el
in ih re r D u rchfüh rung gesichert scheint. W ie in CiSleithanien die
Linken, so hat in den Ländern der StcphanSkrone die sog. unab­
hängige O pposition unter dem G rafen A lb e rt A pp on yi heftigen
W iderstand geleistet, ohne Z w e ife l, um das U npopuläre der V o rläge f ü r ihre Sonderzwecke auszubeuten.
D a ß dasselbe in einem
Land , wo die große M e h rza h l der älteren Leute eine solche
D ienstverpflichtung nicht kennt, Unzufriedenheit erregt, ist a lle r­
dings begreiflich, um so m e h r, a ls der neue Landsturm in
Oesterreich-Ungarn n u r eine zweite Reserve ist, a u f die in jedem
Augenblicke zurückgegriffen werden kann.
Andererseits w a r die
B ild u n g dieser Reserve u n e rlä ß lic h , wenn die M onarchie f ü r den
F a ll eines großen Krieges auch n u r annähernd über die M a n n ­
schaftszahl verfügen w i l l , die ihren Nachbarn zu Gebote stehen.
W ie es scheint, besteht in R u s s i s c h - P o l e n die Absicht,
eine sogenannte „ F r e m d e n st e u e r " von 50 R . ( lO O M . ) v o m
K o p f zu erheben. K o m m t diese M aß regel zur A u s fü h ru n g , so
w ird die W irk u n g eine doppelte sein; der wohlhabende T h e il der
A uslän der, von denen w eitaus die meisten Deutsche sind, w ird
die S te u e r bezahlen, die m inder wohlhabende, natürlich die große
M e h rz a h l, w ird entweder das Land verlassen oder in den rusischcn
U nterthancn-Verband eintreten müßen. Letzteres ist w ohl die Absicht
der R egierung, die sehr w o hl weiß, daß die A u slän der unentbehrlich
sind. I m Eiscnbahndienste ist die M aß regel bereits vor längerer
Z e it durchgeführt worden.
M a n sollte denken, daß das genug
wäre, da die in P rivatunternehm ungen beschäftigten über das
ganze große Land verstreuten Fremden dem russischen S ta a te ,
selbst wenn sie w ollten, keinen Schaden zufügen könnten. B e i der
gegenwärtig herrschende» ultraslavischen Richtung w ill man sich
dam it aber nicht zufrieden geben, obwohl die äußere politische
Z ugehörigkeit an der Denkweise der betroffenen Personen an sich
nicht das M indeste ändern kann.
Ueber die kriegerische S tim m u n g C h i n a ' s gegen R u ß l a n d
schreiben die „ N o w o s ti" : „A u s London w ird uns m itge th eilt, daß
die dortigen diplomatischen Kreise höchst beunruhigende Nachrichten
über die kriegerische S tim m u n g C hinas gegen R ußland erhalten
haben. D e r partielle E rfo lg der chinesischen T ru p p e n in dem
blutige» D ra m a in Tongking und besonders die entschiedene N ieder­
lage, welche sie dem G eneral N e g ric r bei Langson beigebracht
haben, haben die chinesische Regierung eine übertrieben hohe M e in u n g
von der Kam pffähigkeit der Armee des himmlischen Reiches bei­
gebracht, den gewöhnlichen S to lz und D ünkel derselben wieder ge­
hoben und die Furcht, welche sie bei aller Selbstüberhebung doch
stets vor der europäischen Kriegsmacht hatten, verscheucht.
D ie
Franzosen konnten, trotz aller ernstlichen Bemühungen, sich nicht
m it den chinesischen M iliz e n messen und der Friede w a r keine
Folge einer Niederlage der Chinesen, sondern der glänzenden Siege
der letzteren.
D e r franco-chinesische Krieg hat dem europäischen
m ilitärischen E in flu ß in Peking einen entschiedenen S chlag versetzt;
dazu kommt noch der von Jederm ann eingestandene E rfo lg , den
die deutschen In stru kto re n hinsichtlich der O rgan isa tion und E in ­
übung der chinesischen T rupp en gehabt haben, und daß die chinesische
R egierung sich jetzt stark genug fü h lt, um endlich den lange v o r­
bereiteten P la n der Zurückerobcrung unseres Am urgebictes in A u s ­
füh ru ng zu dring en."
W ie vorauszusehen, hat auch die gestrige Fortsetzung der
Debatte über die irischen V orlag en im e n g l i s c h e n Unterhause
zu einer Entscheidung nicht geführt.
Ueber die Hom erulevorlage
soll n u r an 4 Tagen wöchentlich berathen werden und so kann sich
die Entscheidung noch lange hinausziehen.
Inzwischen rüsten sich
die O rangisten in der irischen P ro vin z Ulster zu einem bewaffneten
W iderstände gegen das irische H om erulc - Regim ent von welchem
sie eine Bedrückung der protestantischen Bevölkerung erwarten.
E ine schwere Katastrophe w ird aus M a d r i d
gemeldet.
D urch einen heftigen W irb e lw in d sind dort und in der naivsten
Umgegend große Verwüstungen angerichtet w o rde n; zahlreiche Häuser
sind zerstört worden, der obere T h e il des T h u rm e s der Kirche
S ä n J c ro n im o ist eingestürzt.
D ie Z a h l der lu i der Katastrophe
um s Leben Gekommenen w ird aus 5 0 , die der Verwundeten auf
4 0 0 geschätzt. Tausende von B äu m en sind entwurzelt worden.
D ie b e l g i s c h e
D cp utirten kam m er hat den V e rtra g m it
dem Norddeutschen Lloyd über die Anlegung der D a m p fe r des­
selben in A ntw erpen angenommen.
I m Hochsommer soll die
K am m er zu einer außerordentlichen Session behufs B erathung der
A rbeiterfrage berufen werden.
D ie Z ollvertragsverhandlungen zwischen O e s t e r r e i c h und
R u m ä n ie n
sind gescheitert. R um änien weigerte sich auf die
österreichischen V orlagen bezüglich der E in fu h r von Getreide und
V ieh einzugehen und Oesterreich wies eine n u r bedingte M eistbe­
günstigung, wie sie R um änien kvnzedircn w ollte, zurück. D e r A b ­
bruch der Verhandlungen erfolgte rumänischerscits, obgleich die
österreichischen V e rtre te r m it neuen In stru ktio n e n versehen waren.
D ie g r i e c h i s c h e K am m er w ird zum 22. d. M
berufen.
D ie Kom m andirenden der Blokade - Geschwader sollen ersucht
werden, die D e p u tirte n von den In s e ln und von den Küstcnorten
ungehindert nach Athen reisen zu lassen. D e m w ird w ohl nmsomehr stattgegeben werden, a ls m it der A brüstung dem Anschein
nach E rnst gemacht w ird .
trage. Nach längerer Debatte, an der sich die Abgg. D r . M ith o ff
(n a t.-lib .), von M inoigerode (kons.), von Benda (n a t.-lib .) D r .
Meyer-BreSlau (frcis.) sowie Finanzminister v. Schvlz betheiligten,
wurde die Borlage an die Budgetkommission zur Borberathung ver­
wiesen. D e r M in iste r tra t namentlich der von den freisinnigen Red­
nern geäußerten Annahme entgegen, als handle eS sich fü r ihn darum, sich
von dem BudgetdewilligungSrecht der Volksvertretung unabhängig zu
machen. —
M o rg e n : Zweite Berathung der westfälischen V erw sltungsgesetze.
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Ausland.
IroVinzial-Wachrichteu.
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Beschluß.
^ Der Konkurs über das Vermögen
Dij'ihlenbesitzers k ra llL Svkm üvksr
^ Thorn ist durch rechtskräftig beh-Den Zwangsvergleich beendigt und
^ demgemäß aufgehoben.
Thorn, den 5. M a i 1886.
^ Königliches Amtsgericht.
^ Bekanntmachung.
Donnerstag, 20. Mai
i.s,
Vormittags 10 Uhr
a,,s "'1 Fortifikations-Bureau mehrere
^ i>em rechten und linken Weichsel^
auf Festungs - Terrain gelegene
z, "^Nutzungen für die Zeit vom 1.
A u l 1886 bis ult. März 1889 öffent^ Meistbietend verpachtet werden,
o
Pachtbedingungen, sowie die
i>?9e, GrHe und Grenzen der einzelnen
g e lle n nach den Plänen können
In»;
der Dienststunden im Fortifiüvntz-Bureau eingesehen werden.
Thorn, den 15. M ai 1886.
^ Königliche Fortifikation.
Bekanntmachung
Mannigfaltiges
(Aufsehenerregender Steckbrief.)
Gegen den be­
kannten C irkus-D irektor, früheren Luft-Gymnastiker Frauklosf, re e te
Erhold Schwandte, auch in T h o r n von seiner vorjährigen A n ­
wesenheit bekannt, ist, nach einer der B erliner Polizeibehörde zuge­
gangenen M itth e ilu n g , seitens der königlichen Staatsanwaltschaft in
Breslau ein Steckbrief erlassen worden. Frankloff, bekannt als der
Gatte der berühmten „K ö n ig in der L u ft," M iß Wanda, der sich
mehrerer Sittlichkeitsverbrechen schuldig gemacht haben soll, hat sich der
Verhaftung durch die Flucht entzogen. Frankloff überwinterte gewöhnlich
m it seinem Cirkus in Breslau.
M iß Wanda, unter welchem Namen
seine G a ttin bis jetzt debütirte, war ihrer Zeit eine hervorragende
Schönheit und eine der gefeiertsten Luftgymnastricen der W elt.
Hür die Redaktion verantwortlich: P a u l^ o m b ro w s k i in Lborn.
W a s s e r st an d
Änktiun
llmiieMsg üen A.. lreilsg üen A. unil
Sonnriliönl! llen 22. lllsi 1888:
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41.75 M . B r., 4 1 2 5 M . Gd.,
M . bez kurze Lieferung 39.50 M bez.
8 l» n im k l'- I llM te l' V M d i ' t i ' i i .
Das
H, Kostenanschlag und Bedingungen
hku daselbst zur Einsicht aus.
Thorn
Börsenberichte.
D a n z i g , 14. M a i. G e t r e i d e b ö r s e . W etter: Nachts starker Regen
mit heftigem Gewitter am Tage sehr warmes, schönes Wetter bei leisem
südlichen Winde.
Weizen
F ü r Transitweizen fehlte Kauflust und konnten nur zwei
Ladungen von Polen zu etwas ermäßigten Preisen verkauft werden. Dagegen
konnte inländischer Weizen voll seinen Werth behaupten, da das reichliche
Angebot schlank von den Mühlen aufgenommen wurde
Bezahlt wurde für
inländischen gutbunt 127 Lpsd. 160 M , 126pfd. 160 50 M . hellbunt 116psd.
150 M , 126 7pfd. 160 50 M ., 127pfd. 161 M , hochbunt 130pfd
165 M .
Som mer- 122pfd 152 M , 125pfd. 155 M , 125 6pfd. 157 M . per Tonne
F ü r polnischen zum Transit gutbunt 127psd. 142 M ., hellbunt 126 7pfd.
143 M per Tonne. Termine M a i 14250 M . bez, M a i-J u n i 142 M . B r ,
141 50 M
Gd., J u n i-J u li 142 M . bez, Juli-August 143 M
bez, S ept
Oktober 143 50 M bez
Regulirungspreis 143 M
Gekündigt 100 Tonnen
Roggen
Inländischer ohne Zufuhr und Handel. Transitwaare in etwas
schwächerer Frage und Preise eher etwas billiger
Bezahlt ist für polnischen
zum Transit 120 Ip fd und 122pfd 101 M .
Alles per 120pfd per Tonne.
Termine M a i Transit 1 0 1 5 0 M bez., M a i-J u n i Transit 1 0 1 5 0 M
bez.,
J u n i-J u li Transit 102 M . bez., S ept-O kt. transit 104 50 M . B r. 104 M .
G d , inländisch 127 M . bez.
Regulirungspreis inländisch 126 M ., unter­
polnisch 102 M .. Tran sit 101 M .
Gerste ist nur inländische große 108pfd 118 M . per Tonne gehandelt.
M o n t a g d en 17. M a i 1 8 8 6
tz.T>ie Herstellung einer M ilitä r,eMi>nm-Anstalt im Grützmühlenteiche
>?lekt 3906,05 Mk.) soll am
j», ^
Vormittags 11 Uhr
"ureau der Garnison-Verwaltung
^Öffentlicher Submission vergeben
der Weichsel bei
1 9 9 — 55
199— 30
1 0 1 -8 0
6 2 — 30
5 6 — 70
10 2— 80
101— 10
16 1— 20
15 3 — 75
1 6 0 — 25
88
135
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38— 90
3 9 — 10
4 0 — 60
! Sonnabend >
S.
Ü!
c-
- - (Militärisches.)
D e r D ivffions-Kom m andeur Exzellenz
bnerallieutenant v o n L e w in Ski ist heute Nachmittag nach be^ g te r Jnspizirung der beiden B ataillone des Jnfa nt.-R gtS . N r. 21
Eder von hier abgereist.
M ^ (Patent.)
Von Herrn K a rl Wichmann in Neuenburg
^estpr.) ist auf eine Neuerung an einer selbstthätigen Kuppelung für
Mtbahnfahrzeuge ein Patent angemeldet worden
( D i e g e s t r e ng en H e r r e n M a m e r t u s , P a n k r a t i u s
S e r v a t i u s ) sind nun vorüber und haben uns statt des von
^dwirthen so sehr gefürchteten Frostes das schönste warme Wetter
erquickenden warmen Frühlingsregen gebracht. Bei der gegenartigen A bnorm ität der diesjährigen WitterungSverhältnifse kann es
4t Wunder nehmen, wenn auch die gestrengen Herren diesmal auslieben sind, indessen dürfte doch zur Vorsicht anzurathen sein, zarte
s. Dächse rc. noch nicht in 's Freie zu stellen, da die „Gestrengen"
häufig verspäten und dann vielen Schaden anzurichten pflegen. Gevhnlich g ilt der 18. M a i als derjenige Tag, an dem die Herrschaft
^ W inters definitiv gebrochen und Nachtfröste nicht mehr zu fürchten
! , i man warte also m it dem Herausstellen von Gewächsen aus T reib*"sern und Stuben noch bis zu diesem Tage.
. ^ ( D a S
morgen
stattfindende Rennen)
ver­
pacht einen großartigen Verlauf zu nehmen.
D ie Betheiligung an
^ Rennen dürfte noch reger als im vorigen Jahre ausfallen,
^igstens ist die Z a h l der bereits angemeldeten startenden Pferde eine
A n Zuschauern w ird es bei dem lebhaften Interesse, welches
1 le Kreise unserer Bevölkerung an dem Rennsport nehmen, sicherlich
^
fehlen. D ie Hauptsache ist, daß das Wetter günstig bleibt
"u das vorjährige Rennen wurde bekanntlich durch heftigen Regen
^irnttich beeinträchtigt. — Z u r Beförderung von Personen nach dem
ktinplatze stehen von Nachmittags 1 '/, Uhr ab Omnibusse und Leiter^ i^n auf der Kulmer Esplanade bereit. Nach dem Rennen findet
^ Kasino des Ulanen-Regiments ein H erren-D iner statt.
..
— ( D e m „ r e c h t b e d e n k l i c h e n V o r f a l l" ) , über den
^ „T horner Ostdeutsche Z eitung" m it großer Behaglichkeit und offener
^"einahm e berichtete, liegt nach unseren Inform ationen folgender
hatbestand zu G runde: Am M ittw och Abend wurde der Gehülfe
hiesigen Bürgers, ein Bautechniker, auf Veranlassung eines
^fanterie-Ossiziers zwecks Feststellung seiner Persönlichkeit, über welche
? gutwillig keine Auskunft ertheilen wollte, festgenommen und nach
.b* Hauptwache geführt. D ie Festnahme erfolgte deßhalb, weil der
M a n n gegen den O ffizier auf offener Straße beleidigende
Äußerungen auSgestoßen hatte. Nachdem seine Persönlichkeit auf der
^uptrvache festgestellt worden, wurde er wieder freigelassen. — Von
Untersuchung der Angelegenheit seitens der militärischen Be­
id e n kann keine Rede sein, da der betreffende O ffizier vollständig
s^ekt handelte. Wenn etwas daS gute Einvernehmen zwischen Bürger.
und M ilit ä r trüben könnte, wie die „O s td ." meint, so ist es
/^ ig e r der V o rfa ll an sich, als vielmehr die tendenziöse Ausbeutung
^ „ O s t d . " , die darauf berechnet ist, Unfrieden zu säen. — Uebrigens
> 14 ,5 86 > 15 ,5 86
F vn d s: matt.
Rufs. B a n k n o t e n ......................................
Warschau 8 Tage . ................................
Rufs. 5°/^ Anleihe von 1877
. . .
Poln. Pfandbriefe 5 °/g
. . .
P oln. Liquidaüonspfandbrl^fe
. . .
Westpreuß. Pfandbriefe »V o . . - .
Posener Pfandbriefe 4 °/^ . . . . .
Oesterreichische B an kno te n.........................
W eizen gelber: M a i-J u n i
, . . . .
Septemb.-Okrob.............................................
loko in Newyork
................................
Roggen: loko
..................................................
M a i - J u n i ..................................................
J u n i - J u l i ..................................................
Septemb.-Oktob.............................................
R ü b ö l: M a i - Z u n i ...........................................
S e p te m b .-O k to b e r.....................................
S p ir it u s : l o k o ..................................................
M a i - J u n i ..................................................
J u n i - J u l i ..................................................
A u g u st-S e p te m b e r.....................................
Donnerstag
fl
i!l
g.
B e rlin , den I ü . M a i.
Mittwoch
ri.
-le
Thorn, den 15. M a i 1886.
Telegraphischer Börseir-Bericht.
Dienstag
>ti!
auch auf Verlangen honorirt.
ist, wie uns mitgetheilt w ird , gegen den Urheber deS Straßenauflaufs
die strafrechtliche Verfolgung wegen Unfugs und Beleidigung eingeleitet
worden.
— (Eine M ilitä r - S c h w im m - A n s ta lt)
soll im
Grützmühlenteiche hergestellt werden. Z u r Vergebung der Herstellungsardeiten ist bereits seitens der Garnisonverwaltung ein SubmissionsTerm in ausgeschrieben worden.
— ( Z i g e u n e r - K a p e l l e.)
Außer der Zigeuner-Kapelle
Benczy G yula werden w ir noch eine andere ebenfalls „echte" ZigeunerKapelle und zwar schon in der nächsten Woche zu hören Gelegenheit
haben. Es ist dies die Kapelle D o m b y K a r o l y , welche am
Donnerstag den 20., Freitag den 21. und Sonnabend den 22. M a i
im großen Saale des „V olksgarten" Konzerte veranstalten w ird . D ie
M itglieder der Kapelle treten in National-Kostümen auf.
—
(Handwerker-Liedertafel.)
In
der
letzten
Generalversammlung wurde noch beschlossen, am 30. M a i cr. einen
Ausflug per Bahn nach O t t l o t s c h i n zu unternehmen. An dem
Ausfluge können sich auch Gäste betheiligen. — Z u r Theilnahme
an dem in Bromberg stattfindenden Provinzial-Sängerfeste haben
sich bis jetzt 15 M itg lie d e r bereit erklärt.
— (Luftfahrten.)
M orgen von Nachmittags 3 Uhr ab
unternehmen die Herren John u. Huhn Dampferfahrten nach Wiese's
Kämpe und Ziegelei.
— ( K o n z e r t e ) finden morgen statt: I m Schützenhausgarten
— Abends — von der Artillerie-Kapelle, im Ziegelei-Park — Nach­
mittags — von der Infanterie-Kapelle, und im „W iener C afä" in
Mocker: Früh-Konzert von der Jnfanterie-Kapelle und NachmittagsKonzert von der Pionier-Kapelle.
D as Nachmittags-Konzert beginnt
^des Rennens wegen erst um 5 Uhr.
— (Einen
g u t e n F a n g ) machte am M ittw och ein Fischer
aus Kaszczorek, dem eS gelang, in der Weichsel zwischen Zlotterie und
Kaszczorek 18 Störe zu fangen.
—
(P o l i z e ib e r i ch t.)
4 Personen wurden
a rre tirt,
darunter 1 Bettler.
Montag
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Lokales.
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lwnelle Beiträge werden unter strengster Diskretion angenommen und
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21 22
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letztere wird ein entsprechender Prämien-Nabatt gewährt.
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