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TEST: RÄDER FÜR KLEINE
Kleines
Problem
Die Fahrradtechnik orientiert sich
am Mittelmaß, und das sind in
Deutschland 171 Zentimeter. Wer
deutlich kleiner ist, findet nur
schwer wirklich Passendes. Deshalb im TREKKINGBIKE-Test:
sieben Räder der Größe XXS.
46
JÖRG SPANIOL ❘ text
DANIEL SIMON ❘ fotos
ie Erfahrung, ein völlig
unpassend proportioniertes
Rad zu fahren, hat fast
Jeder schon gemacht. Als
Kind. Auf den Pedalen eines
Erwachsenenrades stehend, den
Lenker statt der Straße im Blick.
Kein Gedanke, auf den Sattel zu
kommen oder mit dem viel zu
großen Handbremshebel zu stoppen. Das erste angemessen große
Rad war vielleicht nicht ganz so
schick, aber fahrerisch die
Erlösung.
Doch die Zahl derer, die nie in den
Genuss eines passenden Rades
kommen, ist groß: an Menschen
unter 1,60 Meter ist die Technikevolution vorbeigerauscht. Und
Jugendräder auf angemessenem
Technikniveau gibt es kaum.
Wie kommt es eigentlich, dass
Räder ausgerechnet 28 Zoll Durchmesser haben und dass Tretkurbeln
170 Millimeter lang sind? Alles
eine Frage der Evolution. Als vor
etwa hundert Jahren die ersten
modernen Fahrräder mit Kettenantrieb auftauchten, waren die
Straßen schlecht. Große Räder rollen besser über Hindernisse als
kleine, wie jeder Inlineskater weiß,
und deshalb waren die Räder der
neuen Fahrmaschinen so groß wie
möglich. Heute können Räder auch
kleiner sein! Oder die Kurbellänge:
jedes Maß wäre möglich gewesen,
solange das Pedal hoch genug
überm Boden kreist und man
trotzdem noch mit den Füßen auf
den Boden kommt. Aber 170
Millimeter haben sich als Standard
etabliert. Warum? Weil durchschnittlich große Männer die maß-
D
47
Maßstabsgerecht: Räder
für Kleine sind dann
am besten, wenn sie proportional schrumpfen.
geblichen Entscheider der Technikevolution waren. Und denen
passen 170er-Kurbeln ziemlich
gut. Nun ist es aber so, dass schon
die statistisch durchschnittliche
Frau nur etwa 1,65 Meter hoch ist
– viel kleiner als die maßgeblichen
Durchschnitts-Männer.
Der logische Schritt: Verkleinern,
und zwar proportional. Normalgroße Räder mit normalgroßen
Reifen und normalem Radstand
sind in ihren Größen, Winkeln und
Längen evolutionär ziemlich ausgereift. Sie lenken sich ausgewogen, der glückliche DurchschnittsMensch sitzt entspannt drauf und
kann alle Komponenten bedienen.
Für ihn ist die Radwelt eingerichtet.
48
Für die Kleinen nicht. Wer
glaubt, schon mit einer niedrigeren
Rahmenhöhe sei Kleinen geholfen,
irrt sich. Es ist nicht nur die
Rahmenhöhe, sondern auch seine
Länge, die stimmen muss. Auch
die Lenkerbreite, die Bremsgriffweite und sogar die Sattelgröße
müssten proportional verkleinert
werden, um Kleinen das Fahrgefühl zu geben, das „Normale“
ganz selbstverständlich kennen.
Die Rahmenhöhe ist ohnehin ein
überbewertetes Maß, vor allem bei
Trekkingbikes mit nach hinten
abfallendem Oberrohr. Hier wird
als Rahmenhöhe im allgemeinen
die Länge des Rohres gemessen, in
dem die Sattelstütze steckt. Und
was bringt es, wenn dieses Rohr
kurz ist? Nur – oder immerhin –
Schrittfreiheit: Wer absteigt, hat
bei einem niedrigen Rahmen zwischen den Beinen keinen Rohrkontakt. Aber das leistet jeder
Damenrahmen auch. Nein. Was
zählt, ist die Rahmenlänge, und an
der hängt ein halbes Universum
geometrischer Feinheiten.
Ganz wichtig dabei: der Lenker
muss näher zum Sattel. Doch bei
der üblichen Radgröße von
Trekkingbikes geht da nicht viel:
Wenn man den Rahmen einfach
kürzer macht, stoßen die Füße ans
vordere Schutzblech oder an den
Reifen. Das ist in engen Kurven
gefährlich. Natürlich experimen-
tieren die Rahmenfabrikanten an
dieser Stelle. Der Klassiker ist der
flache Lenkwinkel. Damit vorne
fast soviel Platz bleibt wie bei
einem normalgroßen Rad, bauen
die Rahmenkonstrukteure die
Rohre so zusammen, dass die
Gabel flacher nach vorne steht als
üblich. Das bringt ein paar Zentimeter Fußfreiheit, verschlechtert
aber das Lenkverhalten. Auch
Lenkwinkel und Gabelbiegung
sind eben in mittleren Rahmengrößen optimal.
Dreh- und Angelpunkt der proportionalen Schrumpfung sind die
Laufräder. Spätestens ab 1,60
Meter wird es Zeit, sich von den
28-Zoll-Rädern zu verabschieden.
26 Zoll sind das Format der Wahl,
denn hierfür gibt es reichlich
Reifen. Dadurch kann der Rahmen
kompakter werden, ohne dass die
Füße anstoßen.
Ein weiterer Vorteil der kleinen
Räder ist die Rahmenstabilität. Ein
extrem niedriger Rahmen hat
nämlich bei großen Laufrädern ein
extrem kurzes Steuerrohr. Ein zu
kurzes Steuerrohr setzt den
Kräften, die auf die Gabel wirken,
wenig entgegen. Nimmt man die
Laufräder zwei Zoll, also fünf
Zentimeter kleiner, kann das
Steuerrohr um diesen Betrag länger werden. Oder stattdessen – und
vielleicht noch wichtiger: das
Oberrohr kann tiefer ansetzen. Erst
dann ist der Rahmen nämlich
wirklich klein. Ein schlechtes
Beispiel im Test: Das Trek 300.
Dessen Rahmen hat ein Steuerrohr,
das auch einem 60-ZentimeterRahmen passen würde, dazu eine
hoch bauende Federgabel. Resultat: Kleine Fahrer „sitzen auf“,
wenn sie vom Sattel steigen. Bei
einem Notabstieg kann das
schmerzhaft werden. Maxx verkörpert am Rahmen selbst das
andere Extrem. Hier ist sowenig
Steuerrohr übrig, dass ein großer
und schwerer Fahrer sich eventuell
Sorgen machen müsste. Aber wer
absteigt, stößt immerhin zwischen
den Beinen nicht an. Wäre nicht
die hohe Federgabel an Bord, das
TREKKINGBIKE 5/2004
+
Das hat uns gefallen
INTERVIEW
Dietmar Hertel,
Rahmenbauer aus Brühl
Mini-Rahmen lassen selten Platz
für Flaschenhalter mit großen
Trinkflaschen. Der Seiteneinsteiger bei Maxx hilft weiter.
-
Problem erkannt: bei
kleinen Rädern muss
ein niedriger
Durchstieg
sein. Riese &
Müller hat
seinen vollgefederten
Rahmen entsprechend
modifiziert.
Breite, aufwärts gebogene Lenker
sind für Kleine unproportioniert.
Schmale, gerade Lenker wie bei
MTB Cycletech passen besser.
Das hat uns nicht gefallen
Kleine brauchen kleine Anbauteile. Der Sattel beim Trek
Navigator ist selbst für Große
schon mächtig.
Kein Bodenkontakt:
Kleine Räder
auf Mountainbike-Basis
wie das Maxx
haben zu
hohe Tretlager. Das
zwingt an der
Ampel zum
Absteigen.
Patrias Pro SXS wiegt fast 16 Kilo.
Die zusätzliche Felgenbremse
zum Rücktritt ist da schwer wiegender Luxus.
Maxx hätte wirklich einen niedrigen Rahmen.
Auffällig: Auf kaum einem der
Federgabel-Räder im Test sitzt
man sportlich. Die Kombination
aus Federgabel, langem Steuerrohr, aufwärts weisendem Vorbau
und geschwungenem Lenker
macht manche Testräder zum
Chopper. Wenn dann der Lenker
noch genauso breit ist wie bei
einem Rad für Riesen, ist es um die
Sportlichkeit vollends geschehen.
Die lobenswerten Ausnahmen
heißen hier MTB Cycletech,
Cannondale, Riese & Müller. Hier
gibt es kurze, niedrige Vorbauten
sowie schmale, flache Lenker.
Eine weitere Falle für Kleine lauert beim Aufstieg: selbst unsere
überaus sportliche Testfahrerin
bekam bei manchem Rad mit Gepäckträger nur mit Mühe das Bein
über den Gepäckträger. Wer über
1,80 Meter groß ist und eine
Beinlänge von 90 Zentimetern hat,
schafft diese Hürde noch bequem.
Sind es jedoch nur noch 75
Zentimeter (unterhalb von 1,60
Größe nicht ungewöhnlich), muss
das Bein relativ gesehen viel
höher. Schwebt der Gepäckträger
dann noch so hoch wie bei Riese &
Müller oder ist etwas darauf befestigt, wird der tiefe Durchstieg
unvermeidlich. Und selbst der ist
oft unangenehm hoch. Über 50
Zentimeter Durchstiegshöhe sind
lästig – so hoch ist ein normaler
Stuhl. Vor allem Reiseradler sollten
dieses Maß im Laden checken.
Auch die Höhe des Tretlagers
kann nerven. Sie ist ein Grund,
warum es nicht unbedingt eine
gute Idee ist, statt einem MiniTrekker ein extrem kleines
Mountainbike zu kaufen – obwohl
es diese häufiger in kleinen Rahmengrößen gibt. Mountainbikes
haben erhöhte Tretlager, um an
Hindernissen nicht aufzusetzen.
Selbst Große müssen so ein Rad an
der Ampel schon weit zur Seite
kippen, um mit dem Fuß auf den
Die Tücken kleiner Laufräder
An kleinen Laufrädern führt für Kleine kein Weg vorbei. Doch Vorsicht: es gibt
zwei Radgrößen dieses Namens. Die „26 Zoll“ eines Mountainbikes erfordern
andere Reifen als die „26 Zoll“ eines Triathlon-Rennrades. Den Unterschied
erkennt man auf der Reifenflanke. Dort steht beim Mountainbike-Format die
ETRTO-Größe 559, bei Triathlonrädern die Größe ETRTO 571, jeweils ergänzt um
die Reifenbreite. Für die (seltenere) Triathlongröße gibt es nur schmale
Rennreifen bis etwa 25 Millimeter, für Mountainbike-Laufräder jede Breite ab
25 Millimeter aufwärts. Übliche Trekkingreifen sind 32 oder 37 Millimeter breit.
DAS MODERNE FAHRRADMAGAZIN
Herr Hertel, was ist das häufigste Probleme bei Rahmen
für Kleine?
Hertel: Das ist vielleicht das
Bestehen auf 28-Zoll-Rädern.
Damit lässt sich kein passendes Rad bauen. Baut man den
Rahmen nicht nur niedrig,
sondern auch kurz, stoßen die
Füße ans Vorderrad.
Bis zu welcher Rahmenhöhe
kann man denn sinnvoll
bauen?
Die Rahmenhöhe ist das kleinere Problem. Da messen viele Hersteller einfach die Sitzrohrlänge und glauben, ein
tiefer Sattel sei genug. Aber
neben der Rahmenlänge wird
dann auch die Lenkerhöhe
zum Problem!
Wie das?
Aus Stabilitätsgründen muss
das Steuerrohr eine bestimmte Länge haben. Und damit ist
der Lenker fast so weit oben
wie bei einem normalen Rad.
Auch dieser Wert wird mit 26Zoll-Rädern besser: der
Lenker kann fünf Zentimeter
tiefer sein.
Federgabeln bauen hoch.
Sollten Kleine deshalb darauf verzichten?
Oft ist das besser. Mit einer
28-Zoll-Federgabel ist der
Lenker immer so hoch wie bei
einem 60er-Rahmen, mit kleinen Rädern immer noch wie
bei einem 55er.
Brauchen Kleine deshalb
immer Maßrahmen?
Nein, das sicher nicht. Aber es
gibt nur wenige Serienrahmen, die dem kleinen Fahrer
das gleiche Fahrgefühl bescheren wie einem normal
Großen. Vor allem sportliche
Fahrer haben dann mit einem
wirklich passenden Rad oft
ein echtes Aha-Erlebnis.
www.hertel-fahrradrahmen.de
49
Cannondale Bad Boy
TIPP
Preis
Min. Rahmenhöhe
1049 Euro
34,5 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/ Rahmenlänge
Hersteller
10,2 kg
Aluminium geschweißt, verschliffen
Stahl geschweißt
Truvativ, Shimano Deore
Tektro V-Brake
Alu/ Selle Royal Viper
Cannondale/ Cannondale Fire
Cannondale Earth/ C. Earth/ IRC Metro 26 x 1,0
–
–
–
34,5 cm/ 53 cm
Cannondale; Tel. 0031/541/573580; www.cannondale.com
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
super
Der böse Bube aus Bedford, Pennsylvania ist eines der wenigen
Modelle, die Cannondale auch in der – nicht gerade typisch amerikanischen
– Größe „petit“ anbietet. Zarte 34,5 Zentimeter Rahmenhöhe bedeutet das,
kombiniert allerdings mit einer nicht besonders knappen Länge von 53
Zentimetern. Trotzdem ist der „Bad Boy“ in Sachen Sitzposition kein
Sadist, denn die Ausstattung berücksichtigt recht gut die Bedürfnisse kleiner Fahrer. Mit kurzem, flachem Vorbau und halbwegs schmalem Lenker
Geometrie für Fortgeschrittene:
Der geschrumpfte Rahmen
28 starre Gabel
/ 566
/71
26 starre Gabel
/555
73
/632
/450
70
62
* rote Zahlen: Maße und Winkel des kleinstmöglichen Rahmens mit starrer Gabel und 28-ZollLaufrädern. Die Rahmenhöhe ist waagrecht gemessen – nicht nur bis zum Sitzrohrende.
* schwarze Zahlen: Maße und Winkel des kleinstmöglichen 26-Zoll-Rahmens.
Die Skizze zeigt, warum kleine Rahmen auch kleine Räder brauchen: Sie
ermöglichen die bewährte Fahrerposition und die Lenkeigenschaften normal großer Rahmen auch bei Kleinen. Der 26-Zoll-Rahmen kann fünf
Zentimeter niedriger und über drei Zentimeter kürzer werden. Außerdem
ergeben sich so harmonischere Lenk- und Sitzwinkel. Dabei geht Rahmenbauer Dietmar Hertel , von dem die Skizze stammt, von drei Grundannahmen aus: einer Mindest-Steuerrohrlänge, Fußfreiheit zum
Vorderrad und ein langer Hinterbau für den Gepäcktransport. Variiert
man diese Maße, könnten die Rahmen weiter schrumpfen.
50
ist es eines der wenigen Räder überhaupt, auf denen Menschen unter
1,60 Meter eine sportliche Postion finden können. Der Verzicht auf eine
Federgabel ist dabei nützlich. Das erfreulich geringe Gewicht relativiert
sich angesichts der spartanisch-rennmäßigen Ausstattung. Doch alle
Optionen sind offen: Mit Schutzblechen und Gepäckträger (Ösen und Platz
sind vorhanden) wird es zum Tourer, mit dicken Stollen fit fürs Gelände.
Den Preis-Leistungs-Tipp bekommt es trotzdem nicht.
Boden zu kommen. Bei Kleinen ist
der nötige Kippwinkel noch
größer. Und hat es jemand so gut
mit der kurzen Kundschaft gemeint wie Maxx, ist der Abstieg
beim Stopp unvermeidlich: Kurze
Beine brauchen kurze Tretkurbeln.
Maxx hat das mit 160-MillimeterExemplaren konsequent gemacht.
Gut zum Fahren – aber die Pedale
schweben noch höher über dem
Boden. Beim vollgefederten „Delite
silver“ ist das hohe Tretlager hingegen technisch kaum zu vermeiden; es braucht Feder-Weg.
Bei den Bedienelementen hat die
Schrumpfung weitgehend funktioniert. Auch Menschen mit kleinen
Händen kommen bei unseren
Testrädern zum Stillstand. Sämtliche Bremshebel des Testfeldes sind
in der Griffweite einstellbar. Kritisch
kann das nur in Kombination mit zu
weichen Bremskraft-Begrenzern
werden: die kleinen Federpuffer an
den Bremsen verlängern den
Hebelweg. Ist der Hebelabstand kurz
eingestellt, liegen die Hebel an,
bevor die Bremsen wirklich greifen.
Das gilt erst recht, wenn schweres
Reisegepäck von hinten schiebt.
Geübte Fahrer entfernen deshalb die
Brems-Entschärfer.
Doch wer schrumpft das
Gewicht? Fast immer kommen bei
einem Radmodell quer durch alle
Größen dasselbe Rahmenmaterial
und dieselben Komponenten zum
Einsatz. Federgabeln und Rahmen,
die bis 120 oder 140 Kilo zugelassen sind, zum Beispiel. Und das ist
zwangsläufig wuchtiges Material.
Würde ein 90-Kilo-Mensch ein
30-Kilo-Rad akzeptieren? Wahrscheinlich nicht. Aber die Kleinen
müssen mit Rädern über 16 Kilo
klarkommen – durchaus ein Drittel des Körpergewichts zierlicher
Menschen. Das kann man den
Herstellern nur eingeschränkt vorwerfen, denn schließlich sieht der
Markt keine leichten, preiswerten
Teile speziell für leichte Menschen
vor. Und weil nur die Großserie
Räder preiswert macht, sind die
am besten angepassten Testräder
mit ihren Sondermaßen und
geringen Stückzahlen eben auch
die teureren.
Die politisch korrekte Umschreibung der Amerikaner für unterdurchschnittliches Längenwachstum lautet „vertically challenged“.
Herausgefordert sind Kleine beim
Radkauf in der Tat – aber eher
finanziell als vertikal. ■
TREKKINGBIKE 5/2004
MTB Cycletech Oxymoron
Preis
Min. Rahmenhöhe
1199 Euro
38,5 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/Rahmenlänge
Hersteller
11,1 kg
Stahl geschweißt
Stahl geschweißt
Shimano Deore
Avid V-Bremsen
Aluminium/Velo
Aluminium, gewindelos/ Aluminium
Shimano Deore/ Aluminium/Cheng Shin 32mm
–
–
Hinterbau-Seitenständer
38,5 cm/52 cm
MTB Cycletech, Tel. 06221/1; www.velo.ch
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
sehr gut
Konsequent klein hat der Schweizer Butch Gaudy sein dezentes
Fitnessbike gestaltet. Ein Ergebnis: Dank der fast maßstäblichen
Verkleinerung fährt es sich ähnlich wie ein normal großes Fitnessbike. Das
andere Ergebnis: Das Rad ist sehr kurz. Wer seine Füße nicht mitverkleinert, stößt in Kurven leicht mit der Schuhspitze ans Vorderrad. Jenseits
der geometrischen Bemühungen fällt auch bei diesem MTB Cycletech die
Liebe zum Detail auf. Der Steuersatz ist halb ins Steuerrohr integriert und
geht formschön in Gabel und Vorbau über, die Zugverlegung ist elegant
gelöst. Besonders zierlich wirkt das Rad außerdem durch die schlanken
Stahlrohre sowie den maßstäblich passenden Vorbau und Lenker. Sicher ist
dieses Rad kein Schnäppchen, doch genauso sicher ist es ein Gesicht in der
Menge, mit Verstand für eine buchstäblich kleine Zielgruppe designed.Es
mit Schutzblechen, Dynamo und Gepäckträger auszurüsten, wäre technisch möglich, aber ein klarer Stilbruch.
Maxx Lunamaxx
Preis
Min. Rahmenhöhe
878 Euro
35 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/ Rahmenlänge
Hersteller
15,2 kg
Aluminium geschweißt
SR Suntour XCP 75 LO
Shimano Kurbeln 160mm, Shimano Deore
V-Bremsen Avid Single Digit
Aluminium, Selle italia FLX
Maxx Alu, gewindelos/ Maxx Alu, geschwungen
Shimano Deore/Mavic XM 117/Schwalbe
Marathon Slick
SKS/ Tranz-X
Shimano Nabendynamo/ Seitenstädner
35,5 cm/ 53,2 cm
Maxx, Tel. 08031/260530; www.maxx.de
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
gut
Die Testfahrerin war unglücklich mit der bulligen Optik des
Maxx-Winzlings. „Wie ein Mountainbike für kleine Jungs“ sehe es aus.
Doch das ist nun einmal so, wenn eine üppige Ausstattung sich auf kleinen
Raum verteilen muss. Immerhin ist vom Nabendynamo bis zu Klingel und
Gepäckträger alles an Bord! Doch an der Front wäre Weniger mehr gewesen: Die Federgabel baut hoch und gefährdet so den Fuß-Bodenkontakt an
der Ampel. Außerdem käme der (zu breite) Lenker „ohne“ in sportlichere
DAS MODERNE FAHRRADMAGAZIN
Höhen. Aber das ist im Maxx-Baukastensystem prinzipiell wählbar. Was
bleibt, ist ein Basisrahmen, wie er kleiner kaum werden kann, ausgestattet
mit den kürzesten Tretkurbeln im Test und guten Teilen. In dieser Größe
dürfte es auch für 1,40-Meter-Menschen gut fahrbar sein. Der hochwertige
Sattel, der seitlich zugängliche Flaschenhalter und der zuverlässige
Dynamo erheben das Lunamaxx technisch in die Mittelklasse – und damit
deutlich über das typische „Mountainbike für kleine Jungs“ empor.
51
Patria Pro XS
Grau, aber individuell in der Ausstattung: Patrias SonderRahmen für kleine Menschen gibt es in verschiedenen Ausstattungsvarianten. Der Rahmen ist mit gut 50 Zentimetern waagrecht
gemessener Oberrohrlänge genauso kurz wie die kleinsten im Test und
deshalb uneingeschränkt für Kleine zu empfehlen – aber nur geometrisch.
Als es um die Materialwahl ging, haben die Macher allzu sehr in die Vollen
gegriffen: Stahlrahmen und Stahlgabel, dazu schwergewichtige
Riese & Müller Delite Silver
Rundum gefedert – und das bei einer Rahmenhöhe, die auch
Menschen unter 1,60 Meter passt. Um das bekannte Reisemodell Delite
Silver klein zu bekommen, mussten die Designer die Rahmenform verändern. Sie legten das Oberrohr ein Stück tiefer, sodass die Schrittfreiheit
gewährleistet bleibt. Und über dieses Rohr müssen Delite-Fahrer auch
(etwas unbequem) aufsteigen, denn der hohe Gepäckträger hindert Kleine
daran, das Bein hinten herum zu schwingen. Doch das lässt sich bei diesem
Preis
Min. Rahmenhöhe
875 Euro
42 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/Rahmenlänge
Hersteller
15,75 kg
Stahl geschweißt
Stahl gelötet
SRAM/SKF Aluminium
Sachs Spectro 7 Rücktritt, 2 V-Bremsen
Sattelkerze/ Selle Royal Shock Absorber
Alu/Stahl verstellbar/ Alu geschwungen
Sachs Spectro, NN/Alesa X-plorer/ Marathon
Axa-Seitenläufer, Basta-Halogen, Toplight
SKS/ Aluminium
Seitenständer
42,5 cm/ 54,4 cm
Patria, Tel. 05202/98380; www.patria.net
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
befriedigend
Komponenten lassen den Fahrer beim Tragen eher ächzend am griffgünstig platzierten „Oberrohr“ ziehen. Wäre das Rad nicht ungewöhnlich klein
(und somit rar), ließe es sich vermutlich zu diesem Preis kaum verkaufen.
Seltsam mutet die Kombination von Rücktritt und V-Bremse am Hinterrad
an. In der gelieferten Ausführung ist das Pro XS ein alltagstaugliches
Kurzstrecken-Rad für Aufrechtsitzer ohne besondere technische oder
ästhetische Ansprüche.
TIPP
Preis
Min. Rahmenhöhe
1299 Euro
49 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/Rahmenlänge
Hersteller
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
15,1 kg
Alu, geschweißt; Vollfederung
RST Capa
Shimano Deore
Avid
Aluminium/ Velo
X-tasy gewindelos, verstellbar/ Alu, gerade
Shimano Deore/Alexrims DA 16/ Marathon
–
SKS/ Spezialanfertigung
Seitenständer
50 cm/ 54 cm
Riese & Müller, Tel. 06151/366860; www.rm.de
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
super
Federungstyp kaum besser machen. Nicht nur die Rahmenkonstruktion ist
an Kleine angepasst. Die Federn in Gabel und Dämpfer sind weicher als in
der Standardversion und ein schmaler Lenker mit flach einstellbarem
Vorbau lässt eine sportliche Position zu. Doch konzipiert ist das Rad für die
Reise. Dann spielt auch das Gewicht von über 15 Kilo keine große Rolle
mehr – angesichts des völlig ungefederten und dennoch schwereren Patria
Pro XS im Test ohnehin kein schlechter Wert.
Trek Navigator 300
Ein echter Papiertiger ist Treks Rad für Kleine. Betrachtet man
die Ausstattungsliste und die technischen Feinheiten des Rahmens, stellt
sich das Navigator als Anwärter auf vordere Plätze im Vergleich dar.
Federgabel, Federstütze, aufwändiger Lenker, guter Gepäckträger, ein
Sattel mit integriertem Rücklicht – das liest sich gut. Doch offenbar gab es
keinen ausreichend kleinen Testfahrer im Werk. Betrachtet man das
Vorderteil des Rades alleine, man könnte es für ein „XL“-Rad anstelle
Villiger Bedretto Fun
Viel Technik auf kleinstem Raum erwerben die BedrettoKäufer. Der Alurahmen ist hübsch gemacht. Federstütze, Federgabel,
Dynamobeleuchtung und sogar ein in die Vorderbremse integriertes
Schloss sind an Bord. Mit Kettenschaltung und Dreifach-Kettenblatt vorne
verlieren Berge ihren Schrecken – theoretisch. Denn die ganzen feinen
Zutaten treiben das Gewicht auf über 16 Kilo und damit in einen Bereich,
der selbst für ausgewachsene Rahmenhöhen schon kräftig wäre.
Preis
Min. Rahmenhöhe
549 Euro
37 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/ Rahmenlänge
Hersteller
16 kg
Aluminium geschweißt
Federgabel RST CT Com T4
Shimano/ SRAM
V-Bremsen Promax
Federstütze NL/ Bontrager m. LED
Alu/ Stahl verstellbar/ Bontrager Barkeeper
Shimano/Matrix 550/Bontrager Comfort 1,95
–
Kunststoff/Aluminium, bis 25 Kilo
Seitenständer, Zubehörkupplung am Hinterbau
37 cm/53 cm
Trek, Tel. 0180/3507010; www.trekbike.de
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
befriedigend
eines besonders kleinen Modells halten. Der Lenker schwebt viel zu
hoch. Langes Steuerrohr, aufwärts weisender Lenker und Federgabel
sind daran schuld. Auch die Schrittfreiheit ist durch das stark ansteigende
Oberrohr ernsthaft beeinträchtigt. Der breite Sattel scheint eher
für ein Riesenrad gedacht. Das ergibt ein zwiespältiges Urteil: Als Rad
für Kleine ist das Navigator nicht besonders geeignet. In mittleren und
großen Rahmenhöhen steht es für diesen Preis recht gut da.
Preis
Min. Rahmenhöhe
599 Euro
44 cm
Gewicht
Rahmen
Gabel
Antrieb
Bremsen
Sattelstütze/Sattel
Vorbau/Lenker
Naben/Felgen/Reifen
Beleuchtung
Schutzbleche/Gepäckträger
Extras
Rahmenhöhe/ Rahmenlänge
Hersteller
16,3 kg
Aluminium geschweißt
Federgabel Suntour CR880W
Shimano
V-Bremsen Tektro
Federstütze NL/ Selle Roya Travel Lite
Aluminium geschweißt/ Bontrager Barkeeper
Shimano/Rigida ZAC 2000/ Schwalbe Silento
Spanninga Seitenläufer/ Lumotec Halogen
Kunststoff/ Pletscher Athlete
Integriertes Speichenschloss, Seitenständer
44 cm/ 54,3 cm
Trek Villiger, Tel. 03722/405523; www.villigerbikes.ch
Fitness
Alltag
Reise
Gelände
TREKKINGBIKE-Wertung
Rahmen
Ausstattung
Preis-Leistung
gut
Geometrisch krankt auch das Bedretto an der Kombination aus langem
Steuerrohr, aufwärtsweisendem Vorbau und dem geschwungenen
Barkeeper-Lenker. Und an der Bauhöhe der Gabel, die mangels Last auf
dem Vorderrad auch kaum federn wird. Doch wenn man dieses Rad nicht
als Sportgerät missversteht, ist es sein Geld wert. Als KurzstreckenTourer und im Alltagseinsatz hat es Einiges zu bieten – solange das Rad
nicht über eine Treppe in den Keller getragen werden muss.
© Foto: Daniel Simon
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Einzugsermächtigung/SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Delius Klasing Verlag GmbH (DK) widerruflich, den
Betrag bei Fälligkeit durch Lastschrift von meinem Konto einzuziehen. Ich ermächtige DK, Zahlungen von meinem Konto
mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von DK auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, kann ich die Erstattung
des Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit DK vereinbarten AGB. Gläubiger-ID: DE03ZZZ00000369776
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Haushalt genutzt werden (Geschenkabos sind ausgeschlossen).
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