Fútbol por la Paz

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Fútbol por la Paz
Friedensfußball
Ein pädagogisches Instrument für die Arbeit im formellen
Bildungssystem zur Grundbildungsförderung und
Friedenserziehung?
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
Postfach 5180, 65726 Eschborn
www.gtz.de
Abteilung 43
Gesundheit, Bildung, Soziale Sicherheit
Sektorprojekt „Bildung und Konfliktbearbeitung“
Autor:
Jürgen Griesbeck
unterstützt von
Maria Eugenia Montoya Montoya, Juan Carlos Ibarra Rodríguez (Experten in Kolumbien)
Verantwortlich: Dr. Rüdiger Blumör
Erscheinungsdatum: 2005
Im Auftrag des:
O.
Einführung in die Studie im Kontext des Sektorprogramms
Die vorliegende Studie wurde im Rahmen des Sektorvorhabens „Bildung und
Konfliktbearbeitung“ in Auftrag gegeben. Die Zielstellung der Studie ist es, auf der Grundlage
einer eingehenden Betrachtung des Bildungssystems in Kolumbien auf der einen Seite und
der Methode „Fútbol por la Paz“ (Fußball für den Frieden) auf der anderen Seite, das
Potential dieses pädagogischen Instruments für die Arbeit im formellen Bildungssystem zur
Grundbildungsförderung und Friedenserziehung zu bewerten.
Auf dem Prüfstand steht in erster Linie die Methode Fußball für den Frieden als Instrument
zur Förderung demokratischen Verhaltens und friedlichen Zusammenlebens, Schwerpunkt
Kinder und Jugendliche.
1.
Bildung in Kolumbien
1.1
gesetzliche Rahmenbedingungen
Bildung ist als Grundrecht und als Verantwortung der Nation in der Verfassung verankert.
Die Aspekte Qualität der Bildung, Förderung von Eigenverantwortung, Methoden der
friedlichen Konfliktlösung und Stärkung der Demokratie stehen dabei im Mittelpunkt.
Im Einzelnen bilden folgende gesetzliche Vorgaben den Rahmen für die Entwicklung im
Bildungssystem.
Ley General de Educación, Ley 115/1994
regelt die Umsetzung der in der Verfassung vorgegebenen Richtlinien
benennt neben der Schule, die Familie und die Gesellschaft als wesentliche
Bildungsinstanzen
definiert ein 3-stufiges Bildungssystem (preescolar, básica y media)
Regelt die nationalen Bildungspläne und alle institutionellen Aspekte des formellen
Bildungssystems (öffentlich und privat)
Die Schulentwicklungsprojekte PEI (Proyecto Educativo Institucional) sollen dabei auf
Situationen und Bedürfnisse der Lernenden im lokalen, regionalen und nationalen Kontext
reagieren, dabei konkret, machbar und evaluierbar sein.
Vor allem durch die Vorgabe der PEI besteht im Bildungssystem die institutionelle
Möglichkeit von der traditionellen Aneinanderreihung von Aktivitäten und damit verbundenen
Zielvorgaben abzurücken. Die Schulentwicklungsprojekte nehmen die gesamte Institution in
die Pflicht, um die Verantwortung gegenüber den Lernenden und der Gesellschaft
wahrnehmen zu können.
Das Gesetz greift außerdem Aspekte auf, die für die Einführung von FxP im Schulsystem
von zentraler Bedeutung sind. die Verantwortung der Städte und Gemeinden, die Kriterien
für die finanzielle Förderung der Schulen und die Einrichtung von Steuerungsgruppen in der
Behörde wie auch in den Bildungseinrichtungen selbst.
2
Ley 715/2001
regelt den Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem
erwähnt nicht die PEI
bezieht sich v.a. auf die Verteilung der Ressourcen und orientiert sich hierfür an der Zahl
der betreuten Kinder/Personen
stimmt in den zentralen Aussagen mit dem Ley General de Educación überein und findet
sich im Bildungskonzept der aktuellen Regierung wieder (Bildungsoffensive, la
Revolución Educativa)
1.2
Plan de Educación
Plan Decenal de Educación (10-Jahres-Bildungsplan,1996-2005)
fokussiert im Wesentlichen mögliche Modernisierungsprozesse im Bildungssystem
die Bildung wird als „Motor der gesellschaftlichen Entwicklung (individuell, sozial,
kulturell, wirtschaftlich) anerkannt; die Komplexität der produktiven und sozialen
Prozesse haben das Wissen und den Zugang zu Information zu einem unabdingbaren
Gut für das Überleben und die Perspektive von Gesellschaften (Nationen) werden
lassen; der historische Moment auf nationaler und internationaler Ebene gibt uns die
Gewissheit, dass die Investition in die Zukunft unserer Nation und unserer Menschen,
Investition in die Bildung bedeutet.“ (frei übersetzt)
Bildung ist eine „vorrangige Verantwortung des Staates ... möglicherweise nach dem
Recht auf Leben das wichtigste aller Grundrechte; ... die Ausübung der Bürgerrechte
drückt sich in aktiver politischer Teilhabe aus, solidarisch im Sozialen, mit Respekt
gegenüber den Menschenrechte und bewusstem Umgang mit der Natur “ (frei übersetzt)
Bildung wird als langfristiger Prozess (lebenslanges Lernen) angesehen, „ein Prozess,
der es dem Lernenden erlaubt sich kritisch mit dem bestehenden Wissen, Kompetenzen,
Haltungen und Fähigkeiten auseinanderzusetzen, um die Realität zu verstehen und diese
zu gestalten, ... Der Lernprozess beschränkt sich nicht auf den Klassenraum, sondern
bezieht alle gesellschaftlichen Räume ein.“ (frei übersetzt)
Schule soll aus der traditionellen Isolation geholt und in die sozialen und kulturellen
Kontexte auf allen Ebenen integriert werden
1.3
Regierungsprogramm (Revolución Educativa)
Die Bildungsoffensive (Revolución Educativa) ist Teil des Regierungsprogramms und hat
folgende Zielstellung: Erhöhung des Anteils der Schulkinder, Festlegung von
Mindeststandards zur Qualitätssteigerung, Steigerung der Effizienz des Sektors.
Dieser Plan beinhaltet die aktive Beteiligung der Gesellschaft am formellen Bildungsprozess,
mit
dem
Ziel
eine
kritische,
wissenschaftliche,
ethische,
tolerante
und
verantwortungsbewusste Bildung zu gewährleisten.
Trotzdem stehen sich weiterhin auf der einen Seite die Absicht, ein partizipatives und
integratives Modell schaffen zu wollen und auf der anderen Seite Effizienz und Funktionalität
auf der Grundlage von Qualitätskontrolle von Schülern und Lehrern und anderen
quantitativen Kriterien zu garantieren, gegenüber. Dieses Spannungsverhältnis gilt es
3
ebenfalls zu berücksichtigen, wenn wir den konkreten Vorschlag für das Schulsystem
formulieren.
1.4
Schule und Friedenserziehung
Die gesetzlichen Vorgaben schreiben dem Bildungssystem eine wesentliche Rolle dabei zu,
das friedliche Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu
unterstützen.
Sowohl im Rahmen von Schulsozialarbeit als auch von Schulentwicklung bestehen bereits
zwei konkrete Handlungsfelder, die sowohl das Leben in der Institution Schule als auch die
Rolle von Schule in ihrem lokalen bzw. regionalen Umfeld fokussieren. Die Zahl der
bedrohten Lehrer als auch der Gewaltopfer unter Lehrer und Schülern – als Ausdruck
fehlender Mittel zur friedlichen Konfliktlösung - ist bedrohlich hoch, die Zahl der Schulen, die
über die Schulmauern hinaus aktiv sind, zu vernachlässigen.
Die Schule bietet sich als Szenario an, das auf lange Sicht spürbar dazu beitragen könnte,
neues bürgerschaftliches Bewusstsein und demokratische Teilhabe zu entwickeln und den
Aufbau des sozialen Rechtsstaates (Estado Social de Derecho) zu unterstützen. Um dieses
Ziel zu erreichen, scheint es nötig zu sein das Bildungssystem an lokalen Entwicklungsprozessen zu beteiligen.
1.5
Schule und Sport
Nicht nur in Kolumbien ist der Schulsport in der Krise. Immer weniger Stunden stehen für
den Sport in der Schule zur Verfügung und die Lehrkräfte sind bei weitem nicht immer für
den Sportunterricht qualifiziert. Angemessene Sportflächen sind ein weiteres Problem.
Mit der Methode FxP scheint ein Brückenschlag zwischen Sport und Friedenserziehung
sowie zwischen der Schule und ihrem Umfeld möglich zu sein.
1.6
Internationale Rahmenbedingungen
World Summit on Physical Education and Sport, ICSSPE 1999
Der Weltrat für Sportwissenschaften, ICSSPE-CIEPSS, richtete bereits 1999 den Weltgipfel
für Schulsport in Berlin aus. Der Aktionsplan, der auch beim darauf folgenden Ministertreffen
MINEPS III in Punta del Este, Uruguay, präsentiert wurde, stellt folgende Aspekte heraus:
to implement policies for Physical Education as a human right for all children;
to recognise that quality Physical Education depends on well-qualified educators and
scheduled time within the curriculum. Both these are possible even when other resources
like equipment are in short supply;
to invest in initial and in-service professional training and development for educators;
to support research to improve the effectiveness and quality of Physical Education;
to work with international financial institutions to ensure Physical Education is included
as part of their definition of education;
to recognise the distinctive role of Physical Education in physical health, overall
development and safe, supportive communities;
to recognise that failure to provide Physical Education costs more in health care than
the investment needed for Physical Education.
4
EU-Jahr der Erziehung durch Sport, 2004
Durch einen gemeinsamen Beschluss haben das Europäische Parlament und der Rat das
Jahr 2004 zum "Europäischen Jahr der Erziehung durch Sport" (EJES) ausgerufen. Mit
EJES wurde auf die Potentiale und die besondere Bedeutung des Sports im Bereich der
Erziehung aufmerksam gemacht und für die Möglichkeiten von Kooperationen zwischen
Bildungseinrichtungen und Sportorganisationen sensibilisiert. Insgesamt über 200 Projekte
auf europäischer und nationaler Ebene wurden gefördert. Die Vorbereitung und Umsetzung
von EJES erfolgte in enger Kooperation zwischen der Europäischen Kommission und den
Mitgliedstaaten, die hierfür nationale Koordinierungsstellen eingerichtet hatten.
UN Millennium Goals und
Internationales Jahr des Sports und der Leibeserziehung, 2005
Im November 2003 beschließt die Generalversammlung der Vereinten Nationen für 2005 das
Internationale Jahr des Sports und der Leibeserziehung; die Gesamtkoordination übernimmt
Adolf Ogi, ehemaliger Schweizer Bundesrat, als Untergeneralsekretär für Sport im Dienste
von Entwicklung und Frieden. Das Jahr passt sich in die Zielstellung der UN-Millennium
Goals ein und bringt mit Sport und der Zielgruppe Jugend das fehlende Glied der Kette ein.
Im Bereich Sport und Entwicklung wird die Aufgabe wie folgt dargestellt:
„Sport and physical education teach essential values and life skills including self-confidence,
teamwork, communication, inclusion, discipline, respect and fair play. Sport and physical
education also have psychological benefits such as reducing depression and improving
concentration. Sport, physical education, play and recreation have a positive impact on child
education. Physical education typically improves a child’s ability to learn, increases
concentration, attendance and overall achievement. Young people learn better when they
are having fun and are being active. Within schools, physical education is an integral
component of quality education.
As the lead agency for sports-related activities within the United Nations, the United Nations
Educational Scientific and Cultural Organisation (UNESCO) has a key role to play in
convening Governments to advance the cause of sport and physical education and to
improve the general knowledge of the benefits of sport as a means to promote education in
particular.
The skills and values learned through sport are especially important for girls, given that they
have fewer opportunities than boys for social interaction outside the home and beyond family
networks. Through sport, girls are given the chance to be leaders and improve their
confidence and self-esteem. As girls begin to participate in sport, they also acquire new
interpersonal links and access to new opportunities, allowing them to become more engaged
in school and community life.
Giving young people with disabilities the opportunity to participate in physical education
programmes at school and through community clubs is crucial given the additional benefits,
among others, for social inclusion and self-esteem they receive from sport and physical
activity.”
streetfootballworld festival 06
im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
Das streetfootballworld festival 06 ist offizieller Bestandteil des Kunst- und Kulturprogramms
zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Zum ersten Mal in der Geschichte der
Fußball-WM gibt es ein offizielles Kunst- und Kulturprogramm und ebenfalls zum ersten Mal
wird die gesellschaftliche Dimension des Fußballs kommuniziert.
5
Zum festival 06 werden 24 Fußballprojekte und –initiativen in Berlin erwartet, zu denen aller
Voraussicht nach auch El Golombiao gehören wird. Interessant ist zudem, dass auch die
FxP-Projekte aus Argentinien, Ruanda und Deutschland dabei sein werden und FxP die
einzige Methode darstellt, die transnational und in drei Kontinenten eingesetzt wird.
1.7
Zusammenfassung
In Bezug auf FxP lässt diese kurze Reflektion der gesetzlichen und institutionellen
Rahmenbedingungen eine übereinstimmende Zielformulierung erkennen: Aufbau sozialer
und solidarischer Netzwerke, zivilbürgerschaftliches Engagement, Gegenentwurf zum
Gewaltphänomenen und der Binnenmigration vor dem Hintergrund der Konfliktsituation in
Kolumbien.
Dies gilt auch für ein neues Selbstverständnis in der Beziehung der Geschlechter, das auf
dem Ansatz der Gleichberechtigung aufbaut. Darüber hinaus die Anerkennung von Fremdem
und Andersartigem, die Förderung individueller Fähigkeiten, und die Einbindung all jener, die
für die Gestaltung der Bildungsprozesse nötig sind: Eltern, soziale Einrichtungen, NGOs,
Jugendorganisationen und –gruppen, die Städte und Gemeinden, u.a.
FxP erscheint damit als Element, das einen Dialog der Schule mit seinem direkten Umfeld
und anderen gesellschaftlichen Instanzen herstellen könnte und umgekehrt. Es geht auch
darum die Schule zu entstigmatisieren und sie aktiv zur Stärkung demokratischer Prozesse
vor allem im lokalen und regionalen Kontext zu nutzen.
2.
Fußball für den Frieden
2.1
Vorgeschichte: Fußball für den Frieden seit 1997 in Medellín
Die Methode wurde 1997 zum ersten Mal im Kontext des urbanen Konflikts in Medellín
entwickelt und eingesetzt. Fútbol por la Paz (FxP) ist ein pädagogisches Instrument für das
Erlernen von Methoden der Konfliktlösung und des friedlichen Zusammenlebens.
Verantwortlich ist von Beginn an Con-texto Urbano (NGO), die in den ersten Jahren der
Entwicklung in Medellín vor allem von der Stadt Medellín unterstützt wurde. Bis 2001 wurde
mit der Methode außerdem in anderen städtischen und ländlichen Gebieten, z.B. Cesar (San
Alberto), Valle (Cali) und Casanare (Aguazul), Erfahrung gesammelt.
Stand 2005: die Projektmethode FxP wird in vier Ländern aus drei Kontinenten (neben
Kolumbien, Ruanda, Argentinien und Deutschland) systematisch als Lösungsansatz für
unterschiedliche soziale Problemlagen eingesetzt. Vor allem in Deutschland (hier: Baden
Württemberg, KICK FORWARD) ist die Projektarbeit eng an den formellen Bildungssektor
gekoppelt.
Zur Methode:
Gemischte Teams, bestehend aus Jungs und Mädchen. Alle anwesenden Spieler
kommen zum Einsatz.
Das erste Tor in jeder Halbzeit wird von einem Mädchen geschossen.
Der Schiedsrichter wird durch einen Teamer (asesor) ersetzt, der nur einschreitet, wenn
Konfliktsituation drohen zu eskalieren. Die Verantwortung liegt zunächst beim Spieler
(Jugendlichen).
Die Spielregeln werden vor jedem Spiel neu vereinbart. Werte wie Toleranz, Teamgeist,
Respekt, etc. werden evaluiert und fließen in das Spielergebnis ein.
6
2.2
Seit 2003: EL GOLOMBIAO (Fußball für den Frieden auf nationaler Ebene)
ein Projekt von Con-texto Urbano im Auftrag des Programa Presidencial
Colombia Joven
Sowohl Colombia Joven als auch die Oficina del Alto Comisionado para la Paz, beides
Präsidentialprogramme, sind unabhängig voneinander und mit unterschiedlicher Motivation
auf die Projektmethode FxP gestoßen. Das Projekt wird seit 2003 auf nationaler Ebene
(Stand Dez. 2004: rd. 40 Kommunen) und zentral gesteuert umgesetzt.
El Golombiao wird unterstützt von der GTZ, UNICEF, IOM (Internationale Organisation für
Migration) und USAid unterstützt; Con-texto Urbano ist weiterhin verantwortlich für die
Umsetzung.
Der Beitrag der GTZ ist im Wesentlichen die Beratungsleistung. In allen Berichten des
Beraters wird darauf hingewiesen, dass lokale Allianzen und Netzwerkarbeit von zentraler
Bedeutung für die Nachhaltigkeit der Projektarbeit sind. Nur dann kann man an der Basis
„ownership“ und einen Impuls für lokale Entwicklungsprozesse erwarten, die über die
Organisation von Fußballspielen, wenn auch mit einem innovativen Regelwerk versehen,
hinausgehen.
Zum aktuellen Stand, bezogen auf die Perspektive „Schule“:
Im 2. Halbjahr 2004 wurde gemeinsam mit Projektteilnehmern (Spieler, Teamer und
Multiplikatoren) eine Fortschrittskontrolle in Arboletes, Apartadó, Medellín (Comunas 3, 9,
13), Bogotá (San Cristóbal) und Barrancabermeja (Comuna 7) durchgeführt. Teilnahmekriterium an diesem Workshop war eine Projektzugehörigkeit von wenigstens 10 Monaten.
Neben einigen anderen Elementen wurde dabei v.a. herausgearbeitet, dass eine
Einbeziehung des Bildungssektors im Sinne der lokalen Nachhaltigkeit der Projektmethode,
d.h. um ihr ganzes Potential im Sinne des Gemeinwohls zu entfalten, von zentraler
Bedeutung sei, und dies über alle sozialen und kulturellen Barrieren hinweg.
Kritisch wird angemerkt, dass die formellen Bildungseinrichtungen bislang seitens des
Projektes lediglich zur Teilnehmerrekrutierung genutzt wurden.
In Gesprächen mit Bürgermeistern, aber auch mit Lehrern aus verschiedenen Regionen des
Landes, wurde ebenfalls deutlich, dass das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung
eines gewaltfreien Systems aus Normen und Regeln leistet, dabei hilft die PEIs zu aktivieren
und die Schulen in die lokalen Entwicklungspläne aktiv einzubinden und die zivilbürgerschaftliche Teilhabe zu stärken.
Auch hier findet sich eine deutliche Übereinstimmung mit den GTZ-Gutachten 1-3, wenn
angeführt wird, dass es dem Projekt (El Golombiao) an einer gemeinsamen Vision aller
Beteiligten Institutionen fehle und die zentrale Struktur eine wirklich nachhaltige Umsetzung
des Projekts auf der lokalen Ebene nicht ermögliche.
3.
Fußball für den Frieden und Schule
3.1
was hat Schule von Fußball für den Frieden bzw. El Golombiao?
Die bisherige Projekterfahrung legt für die Arbeit mit Fußball für den Frieden in der Schule
und mit Schulen folgende Grundaussagen nahe:
FxP kann Prozesse zur Förderung demokratischen Verhaltens und friedlichen
Zusammenlebens in Gang setzen und nachhaltig unterstützen.
7
FxP schafft die Möglichkeit in einem „geschützten Raum“ zu kommunizieren und
unbeschwert friedliche Konfliktbearbeitung zu trainieren.
FxP fördert aktive Teilhabe, Rechtsbewusstsein und soziale Integration über bestehende
soziale und kulturelle Grenzen hinweg, und überbrückt dabei sogar bestehende Konflikte
und dient als Dialogplattform für Konfliktparteien.
Regionale Unterschiede müssen jedoch identifiziert werden und die Projektgestaltung
differenziert einfließen.
FxP bietet ein Konzept an, das kontinuierliche und jederzeit wiederholbare
Trainingsmöglichkeiten für den Aufbau eines allgemein anerkannten sozialen Regelwerks
schafft. FxP bietet darüber hinaus die Möglichkeit auch schulinterne
Demokratisierungsprozesse zu unterstützen und Spannungsverhältnisse zwischen den
Akteuren, v.a. Lehrer-Schüler und Schüler-Schüler, zu entschärfen (Schulsozialarbeit).
FxP öffnet die Schule für ihr Umfeld und das Umfeld für die Schule.
FxP macht die Schule auch interessant für zusätzliche Partnerschaften, z.B. mit
Wirtschaft und Medien.
Schule wird als Ort verstanden, der aktiv an Entwicklungsprozessen teilnimmt, nicht als
Hort des Wissens hinter verschlossenen Türen.
Schulentwicklung: Institutionen des formellen Bildungssystems sowie die Bereiche der
außerschulischen Bildung schaffen gemeinsam neue Lernanlässe und Lernplätze. Orte,
an denen diese „Lernprozesse“ stattfinden können, müssen entstehen oder neu belegt
werden (s. Bolzplätze, Straßen als Orte der Gewalt).
Bezüglich El Golombiao sind zusätzlich folgende Aspekte anzuführen:
Es besteht eine national angelegte Struktur, die Kommunikation, Operation und Logistik
unterstützt.
Con-texto Urbano verfügt über das spezifische Know-how bzgl. der Methode Fußball für
den frieden in unterschiedlichen lokalen Kontexten.
El Golombiao ist in verschiedenen Regionen des Landes bekannt und anerkannt, und
verfügt über Multiplikatoren in 40 Gemeinden.
Bei gegenseitigem Interesse liegt es nahe, dass die Pilotphase in/mit Schulen zugleich
ein zentraler Bestandteil der Konsolidierungsphase von El Golombiao wird. Damit würden
auch Ressourcen für eine Ko-Finanzierung zur Verfügung stehen.
3.2
was hat Fußball für den Frieden, hier: El Golombiao, von Schule?
Auch im Umkehrschluss bietet Schule für El Golombiao ein Chance für die anstehende
Phase der Konsolidierung. Noch steht die Entwicklung des Entwicklungsplans aus und die
Aktivitäten für 2005 sind noch nicht abschließend definiert, doch steht außer Frage, dass El
Golombiao eine tragfähige und verbindliche Verankerung lokal und regional braucht.
El Golombiao kann mit den Schulen strukturell und systematisch regionale bzw. lokale
Partner in die Projektentwicklung (Konsolidierung) einbinden.
Bisher mangelhafte pädagogische Kompetenz kann durch die Schulen eingebracht
werden. Die Schulen sind also pädagogische und organisatorische Stütze sowie
Ideenpool im Moment der Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung/Evaluation.
8
Schulsozialarbeit und Schulentwicklung bietet zwei Perspektiven, die den Anspruch der
Nachhaltigkeit von El Golombiao unterstützen.
Die Einbindung des Bildungssektors bietet auch die Möglichkeit der konzeptionellen
Weiterentwicklung von El Golombiao als Pilotmaßnahme zur Erprobung eines
innovativen Ansatzes in der schulischen und außerschulischen Grundbildung, und der
Profilierung als Bildungsansatz.
Interinstitutionelle und intersektoral angelegte Netzwerkarbeit über lokale bzw. regionale
Steuerungsgruppen wird möglich, bestehende Ressourcen und zukünftige Investitionen
werden effizienter genutzt.
3.3
Mögliche Schwierigkeiten
extern
Konfliktparteien, Zuspitzung des Konfliktes, Scheitern der Verhandlungen mit den
Konfliktparteien.
Binnenmigration aufgrund der Konfliktsituation.
Terroristische Aktionen.
Politisierung des Projektes.
Einsatz der Mittel aus dem Plan Colombia.
intern
Auswahl der Regionen/derSchulen.
Koordinationen zwischen nationaler, regionaler und lokaler Ebene.
4.
Empfehlungen
Die Anlage der Studie erlaubt es an dieser Stelle nicht bereits ein konkretes Projekt, inkl. der
zu erwartenden Ergebnisse, zu formulieren. Die notwendigen lokalen bzw. regionalen
Allianzen sowie die Zielstellung eines solchen Projektes und das didaktisch-methodische
Konzept einer solchen Maßnahme jedoch sollten deutlich geworden sein.
Es folgen allgemeine und spezifische Empfehlungen:
Allgemein
-
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, das aktuelle Regierungsprogramm und das
darin beschriebene Konzept „Schule“ bieten gute Voraussetzungen auch innerhalb
des Systems aktive Teilnahme und Unterstützung zu finden.
-
Das Projekt hat im Rahmen des Sektorvorhabens ein großes Potential im Hinblick auf
die Verzahnung von Grundbildung und Krisenprävention und Konfliktbearbeitung am
Beispiel Kolumbien und die darauf aufbauende internationale Modellfunktion eines
solchen Vorhabens.
-
Die Methode „Fútbol por la Paz“ eignet sich also für die Vermittlung von konkretem
Handwerkszeug für das friedliche Zusammenleben und setzt bei Kindern und
Jugendlichen an. Insbesondere werden dabei benachteiligte Jugendliche, ehemalige
Kindersoldaten, Kriegsvertriebene und Flüchtlinge berücksichtigt.
-
Hervorzuheben ist, dass sich in diesem Fall das Konzept zunächst im Bereich der
außerschulischen Bildung als erfolgreich erwiesen hat und nun an die Schule
herangetragen wird. Ein weiterer Aspekt, den es dabei zu nutzen gilt, ist die
9
Förderung der Kommunikation
„Bildungsräumen“.
und
Kooperation
zwischen
den
beiden
-
Die Einbeziehung der Dimension „Region“, d.h. die Förderung von Mobilität und
Kommunikation zwischen verschiedenen Stadtteilen oder Gemeinden, könnte ein
spannendes ergänzendes Ziel sein, das die zentrale Absicht eines zukünftigen
Projektes unterstützen würde.
-
Die Einbeziehung eines Programms für Lehrer und Multiplikatoren in der
außerschulischen pädagogischen Arbeit ist wünschenswert.
-
Die Projektstruktur von El Golombiao sollte bezüglich der Nutzung möglicher
Synergiepotentiale geprüft werden. El Golombiao stellt sich im 1.Quartal 2005 auf der
Grundlage der Evaluation der Pilotphase 2003/2004 für die 2. Projektphase auf.
-
Selbst bei einer Implementierung in Etappen sollte bestehende Erfahrungen und
Strukturen genutzt werden. Im besten Fall unterstützt der Ansatz im Bildungssektor
das Bestreben von El Golombiao, im Lokalen Fuß zu fassen und Schulen dienen
möglicherweise als lokaler/regionaler Anker im Prozess der Dezentralisierung der
Entscheidungsinstanzen.
-
International besteht derzeit nicht nur ein günstiges Klima für einen solchen
Projektansatz (2005 ist UN-Jahr des Sports, 2006 ist die Projektmethode Teil eines
Straßenfußball-Weltfestivals als offizieller Beitrag zur Fußball-WM 2006), sondern
auch die einzigartige Möglichkeit des systematischen Erfahrungsaustausches von
Jugendlichen und Fachkräften im Rahmen des streetfootballworld-Netzwerkes, dem
El Golombiao über die in Kolumbien für die Durchführung verantwortliche NGO
angehört.
-
Das Pilotprojekt in Kolumbien bietet eine Grundlage für die Arbeit in diesem
Themengebiet auch in anderen Ländern/Regionen, z.B. im Rahmen von Trauma- und
Versöhnungsarbeit in Ruanda (Gedenk- bzw. Begegnungspädagogik) oder zum
Thema Bildungsintegration benachteiligter Kinder in Argentinien. In beiden Ländern
wird Fußball für den Frieden bereits genutzt.
-
Die Kommunikationsplattformen der Vereinten Nationen und von streetfootballworld,
im Rahmen des UN-Jahrs des Sports und der Leibeserziehung 2005 und der
Fußball-Weltmeisterschaft 2006, sollten genutzt werden.
Konkret
-
Lokale bzw. regionale Schulnetzwerke werden mobilisiert oder initiiert und dienen als
Steuerungsgruppe.
-
Eine Region, in der El Golombiao bereits tätig ist und in der die Voraussetzungen
bestehen, um mit diesem Ansatz tätig zu werden, könnte den Projektstart erleichtern
und die Entwicklung beschleunigen.
-
Bestehende Strukturen und Materialien von El Golombiao können genutzt werden,
auch wenn das Projekt mit einer eigenen Identität an den Start gehen sollte.
-
Die Verantwortlichen vor Ort müssen auf diese zusätzliche Aufgabe spezifisch
vorbereitet und ausgebildet werden, ebenso wie die Vertreter der Schulen (Lehrer
und Lehrerinnen, Schüler und Schülerinnen).
-
das Bildungsministeriums sollte auf der Arbeitsebene einbezogen werden, vor Ort
sind es die Schulen direkt, die mit der Unterstützung von lokalen Netzwerken die
Koordinationsaufgabe übernehmen (s. Steuerungsgruppen).
10
5.
-
PPPs bzw. Bildung von Konsortien lokal und regional sind erforderlich, nicht zuletzt
um komplementäre Finanzierung zu garantieren, die – neben den Möglichkeiten
internationaler und nationaler Ko-Finanzierung - Verantwortung der Schulen und
Gemeinden sein sollte.
-
Auswahl von drei Regionen, bestehend aus wenigstens 5 Stadtteilen/Gemeinden,
unter Berücksichtigung von Stadt und Land und soziokulturellem Kontext.
-
Nach einer Pilotphase von 18 bis 24 Monaten kann das Projekt in einer 2. Phase
geographisch ausgeweitet werden.
-
Mittelfristiges Ziel (3 Jahre): Fútbol por la Paz wird, als Mittel zur Förderung von
friedlichem Zusammenleben und sozialem Zusammenhalt, Teil der bildungspolitischen Maßnahmen und/oder der PEIs. Schule ist dabei Entwicklungszentrum
und Kompetenzträger zugleich.
Anforderungen an die TZ
Das Vorhaben der Grundbildungsförderung mit der Methode „Fußball für den Frieden“ ist
sinnvoll und viel versprechend. Es besteht die große Chance mit FxP neue Impulse für das
Bildungssystem zu setzen und damit gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Umsetzung
des Projekts El Golombiao auf nationaler Ebene zu leisten (win-win).
In den Gutachten 1 bis 4 zur Pilotphase zu El Golombiao (im Auftrag der GTZ) wird
Beratungsbedarf unter anderem im Bereich lokale und regionale Allianzen und die Fort- und
Weiterbildung der Akteure vor Ort festgestellt (weitere interessante Analyseaspekte zu El
Golombiao finden sich im finalen Bericht der Rapporteure des Internationalen Seminars).
In einem ersten Schritt ginge es darum, in konkreten Szenarien (Regionen) die möglichen
beteiligten Akteure in einer lokalen bzw. regionalen Allianz, inkl. der Multiplikatoren von El
Golombiao, zu identifizieren und lokale Netzwerke zu mobilisieren bzw. zu initiieren. Mit der
aktiven Beteiligung der Akteure in den identifizierten Regionen kann dann ein Vorschlag zur
Gestaltung eines Vorhabens der Grundbildungsförderung mit der Methode „Fußball für den
Frieden“ einschließlich der Ziele, der zu erwartenden Ergebnisse und des Bedarfs an TZ
erarbeitet werden.
Diese Herangehensweise ist vor allem vor dem Hintergrund relevant, dass hier ein
didaktisch-pädagogisches Konzept vom außerschulischen Bereich an den formellen
Bildungssektor herangetragen wird, und die Idee vor allem dann tragfähig ist, wenn das
Konzept von Schulen als Möglichkeit erkannt wird, ihr Schulprofil zu entwickeln.
Die konkrete Arbeitsweise und die Ausprägung der Netzwerke wird dann in den
unterschiedlichen Regionen sicherlich lokale Besonderheiten aufweisen. Dies ist auch für die
Weiterentwicklung der Methode im nationalen Ansatz von El Golombiao essentiell. Für diese
notwendige Diversifizierung der Methode und der Netzwerkstrukturen vor Ort könnten die
Regionen für ein Vorhaben mit dem Bildungssektor Modellfunktion übernehmen.
11
Anlage 1
Interviewpartner der Studie
Evaluation und Monitoring El Golombiao
Maria Eugenia Sierra
Carlos Arboleda
Patricia Ballesteros
Sandra Ardila
Jaime Andres Gomez
Bildungsexperten in Kolumbien
Isabel Cristina Lopez
Maria Victoria Estrada
Consuelo Jáuregui
Gloria Sierra
Vertreter der Gemeinden
Luis Hernan Agudelo
Luz Stella Quintero
Luis Edmundo Soleb
Hectalibar Toro
Constanza Ruiz
Erasmo Muñoz
Jose Luis Duque
Sandra Patricia Escobar
Alonso Jaramillo
Jesús Eduardo Unca
Miguel Guzman
Luis Rodríguez Torres
Oscar Giraldo Ramirez
Gerente INDER
Directora de Deporte y Cultura
Alcalde
Dir. de Cultura, Dep. y Recreación
Directora de Juventud
Inder
Alcalde
Asesora Social
Casa de la Juventud
Alcalde
Coordinador de Deportes
Coordinador de Deportes
Alcalde
Guatapé
San Rafael
Funes
Cocorná
Pasto
Marinilla
Marinilla
Armenia
Armenia
San Rafael
Córdoba
Cantagallo
El Peñol
Antioquia
Antioquia
Nariño
Antioquia
Nariño
Antioquia
Antioquia
Quindio
Quindio
Antioquia
Córdoba
Bolívar
Antioquia
12
Anlage 2
Bibliografie
Ley 115/1994
Ley 715/2001
El Golombiaístico, 2004.
EL GOLOMBIAO-El Juego de la Paz. AYUDA Memoria Taller sobre Metodologías para
la recolección y análisis de la información para la evaluación de impacto del proyecto,
2004.
Programa Presidencial Colombia Joven- Oficina Alto Comisionado para la paz- UNICEFOIM- GTZ-Asociación Contexto Urbano. Taller para la Socialización de Informe
Preliminar sobre DRP de El Golombiao. Bogotá, 25 y 26 de Noviembre de 2004
Gutachten GTZ, 1-3, El Golombiao, Bogotá/Berlín, 2003 und 2004.
www.icsspe.org
www.un.org/sport2005/
www.streetfootballworld.org
www.cinu.org.mx
www.mineducacion.gov.co. Plan Decenal de Educación 1996 – 2005.
13
Anlage 3
Präsentation beim Internationalen Seminar
Medellín, 3. Februar 2005
F
ÚTBOL POR LA PAZ EN
FÚTBOL
EL SISTEMA EDUCATIVO
Una propuesta para el
empoderamiento local
ESTRUCTURA RELACIONAL DE LA
SITUACIÓN
Discontinuidad de
Acciones
Falta de legitimidad de
las acciones del
gobierno
Desconfianza en el
Estado
Dificultad para
establecer una cultura
de trabajo en equipo
Proyectos
asistenciales
repetitivos
Desempoderamiento
de la gestión integral
de la Comunidad
Carencia de visión
integral y de
Duplicidad de
acciones
Fortalecimiento de
relaciones de
cacicazgo
Débil estructura
relacional
Atomización de
recurso
Imagen de ineficacia
del Estado
E
F
E
C
T
O
S
DEBIL PODER LOCAL
Débil integración de los
grupos comunitarios
existentes
No existe cultura
participativa
Deficiencias en la articulación
entre proyectos, programas y
estrategias de participación
comunitarias
Desconocimiento de las
potencialidades organizativas
de la población
Deficiencias en la gestión
institucional para la construcción
de comunidad
No se reconoce a la población
como sujeto de desarrollo
C
A
U
S
A
S
14
EL SENTIDO DE LA
PROPUESTA
Gobernabilidad local.
Capacidad del sistema político y de
la sociedad en su conjunto de
introducir ajustes e innovaciones
para darle viabilidad a un proyecto
colectivo de sociedad.
ORGANIZACIONES
COMUNITARIAS
FUERTES
MANTENIMIENTO
DE
ESCENARIOS
APROPIACION DE
ESCENARIOS
CAPACITACIÓN
CONTINUADA
AGILIDAD
SE CONSTITUYE
SE REALIZAN
HITOS COLECTIVOS
EN LA ORGANIZACIÓN
ORGANIZACIÓN SOLIDA
EVENTOS CONSTANTES
TERRITORIALES
MEJORA LA
SE INCREMENTA EL
PARTICIPACIÓN
NIVEL DE CONVOCATORIA
SE CONSTRUYEN ESPACIOS
APROPIACION COLECTIVA
ADECUADOS
SE BUSCAN DISFERENTES
POCA MOTIVACIÓN
OBJETIVOS
DISPERSION EN GESTION
SEGURIDAD
POCA PARTICIPACIÓN
ESPACIOS POCO ADECUADOS
DE LA COMUNIDAD
PARA LA PARTICIPACION
ADMINISTRATIVA
FUTBOL
POR LA PAZ
SE MEJORA LA
SE ESTABLECE UN
EVALUACIÓN DE
SE CUMPLEN
CALIDAD DEPORTIVA
BALANCE SOCIAL
LOS PROGRAMAS
LOS OBJETIVOS
FAVORECE LA
PERMITE LA SOLUCIÓN
EVALUACIÓN Y MONITOREO
SE FORTALECE LA
FORMACIÓN
DE PROBLEMAS A
CORTO PLAZO
RENDICION DE CUENTAS
COMUNIDAD
SE LOGRA
SE ARRAIGAN LAS
SURGEN NUEVAS
SE DESARROLLAN
EL OBJETIVO
ORGANIZACIONES
ALTERNATIVAS
PROCESOS
PROGRAMAS
MASIVOS DE
FORMACIÓN
APOYO DE LA
EMPRESA
PRIVADA
POLÍTICAS
CLARAS DEL
ESTADO
GESTION
PARTICIPATIVA
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CONTEXTO DE LA
PROPUESTA
POLÍTICO JURÍDICO
TERRITORIAL
CONTEXTO POLÍTICO
CONSTITUCIÓN NACIONAL. ARTÍCULO 1o.
Colombia es un Estado social de derecho, organizado
en forma de República unitaria, descentralizada, con
autonomía
de
sus
entidades
territoriales,
democrática, participativa y pluralista, fundada en el
respeto de la dignidad humana, en el trabajo y la
solidaridad de las personas que la integran y en la
prevalencia del interés general.
16
CONTEXTO TERRITORIAL
EL MUNICIPIO
Ordenar el desarrollo de su territorio.
Promover la participación comunitaria.
Promover el mejoramiento social y cultural de sus
habitantes.
So
ci o
cu
l tu
ra
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Participación
SISTEMA MUNICIPAL
al
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Es
Pr
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sti
In
Identidad
Polí
Políticotico- cívico
Am
bi
en
ta
l
17
LA PROPUESTA
MISIÓN Y RETO DEL
SISTEMA EDUCATIVO
REINVENTAR EL DESARROLLO
El desarrollo es humano y es global.
El desarrollo
técnico particular
ha sido
subdesarrollo humano.
18
SISTEMA EDUCATIVO
LOCAL
LA RUTA RELACIONAL
Organización
comunitaria
Gobernabilidad
y desarrollo
Fútbol
por la paz
Intersectorial
REQUIERE
ORGANIZACIÓN
comunitaria
Para la
Gestión
Pública
ARTÍCULACIÓN
interinstitucional
19
ER
TA
D
LI
B
ÓN
SI
CI
DE
RESPONSABILIDAD
COMPONENTES Y ARTICULADORES
GESTIÓN EMPÍRICA DEPORTE
COMUNITARIO
Autonomía
INDIVIDUAL
GESTIÓN INSTITUCIONAL
Responsabilidad Social
COLECTIVO
RESPONSABLES
SECTORIALES
Cooperación
PROMOTORES
COMUNITARIOS
Planeación
RECREACIÓN
COMUNITARIA
GESTIÓN
INSTITUCIONAL
Coordinación
Identidad
INTEGRACIÓN Y PARTICIPACIÓN
SOCIAL
Tiempo
Descentralización de acciones
a nivel zonal y barrial
Participación
Socialmente
Productivo
NUEVO MODELO
DE GESTIÓN
Relación directa con
la población
Futbol por la paz
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METODOLOGÍA
GESTIÓN INTERSECTORIAL A NIVEL MUNICIPAL
GESTIÓN COMUNIDAD EDUCATIVA
RESULTADO: Construcción de redes sociales,
ampliación de la participación, resolución de conflictos.
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