Sonderdruck für Grau Data

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Sonderdruck für Grau Data
9,– €
Dezember 2012
27. November
IT � Netze � Infrastruktur
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Te s t : G ra u Da t a File lo c k 2.2.3
Softwarelösung für
Revisionssicherheit
Filelock von Grau Data kann von Windows-Servern verwaltete
Datenpartitionen mit einem WORM-Schutz (Write Once Read Many)
versehen. Die Software ist in der Lage, komplette Partitionen,
ausgewählte Verzeichnisse oder einzelne Dateien so zu speichern,
dass sie sich nicht mehr verändern lassen.
Für USB-Laufwerke steht die WORMFunktion nicht zur Verfügung. Auch die auf
einer Partition bereits vorhandenen Dateien lassen sich in das WORM-Format überführen. Anwendungen können Daten über
das CIFS- oder das FTP-Protokoll direkt
auf eine WORM-Partition schreiben.
Mit dem so genannten „Enhanced Security Mode“ (ESM) von Filelock lassen sich
Partitionen so verschlüsseln, dass ihr Inhalt
nicht mehr sichtbar ist, wenn die FilelockSoftware auf einem Server entfernt wurde.
Sie präsentieren sich in diesem Fall als
FAT-File-System mit der Bezeichnung „Volume Lock“. Zudem können Anwender bei
aktiviertem ESM Daten auch dann nicht
löschen, wenn der File-System-Filter von
Filelock gestoppt wurde. ESM lässt sich
allerdings nur mit der primären Partition einer „Windows Basic Disk“ nutzen, dynamische Disks unterstützt dieses F
­ eature nicht.
Für die revisionssichere Datenarchivierung eine unbefristete Aufbewahrung wählen,
sind am Markt zahlreiche Speziallösungen wodurch sich die Dateien nie wieder vom
verfügbar, die meist aus einer Kombinati- System löschen lassen.
on von Speichersystemhardware mit einer Für den LANline-Test setzten wir einen WORM-Setup in mehreren Schritten
herstellerspezifischen WORM-Software virtuellen Windows-2008-R2-Server auf Damit die Lösung Dateien in den WORMbestehen. Die WORM-Software sorgt da- und installierten auf ihm die Filelock- Modus umwandeln kann, muss der Admifür, dass sich auf die geschützten Dateien Software 2.2.3, die nur 20 MByte groß ist. nistrator mehrere Konfigurationsschritte
nur noch im Lesemodus zugreifen und ihr Das Setup war in weniger als einer Minu- durchführen. Zunächst markiert er in der
Inhalt nicht mehr verändern lässt.
Filelock-Oberfläche den LaufSie stellt zudem sicher, dass niewerksbuchstaben der gewünschten
mand die Dateien umbenennen
Partition und klickt mit der rechten
oder löschen kann.
Maustaste auf die „Configure“Neben Disk-Systemen können
Schaltfläche. Dadurch erscheint
auch Bandbibliotheken, die mit
das Fenster mit den Eigenschaften
WORM-fähigen Bandlaufwerken
der Partition, das einen zusätzliund Bändern bestückt sind, Daten
chen Reiter für Filelock enthält.
Wenn der Administrator bei „Enarevisionssicher speichern. Die Zuble WORM Mode“ einen Hagriffszeiten sind allerdings recht
ken setzt, aktiviert Filelock den
hoch, da die Library zuerst das
WORM-Schutz für diese Partition.
richtige Band laden muss.
Einen dritten Weg beschreitet Grau
Er legt in diesem KonfigurationsData mit Filelock. Die Software
fenster zudem fest, ob die gesamte
Die Software Filelock von Grau Data wandelt Daten­partitionen von
kann Datenpartitionen von Win- Windows-­Servern in WORM-Archive um.
Partition per WORM zu schützen
dows-Servern mit einem WORMist oder nur ausgewählte VerzeichSchutz versehen. Sie wandelt die NTFS- te abgeschlossen. Der Anwender bedient nisse. Im ersten Fall setzt er den Haken
Dateiattribute so um, dass sich die Dateien Filelock über eine grafische Oberfläche, bei „Root Level“, im zweiten Fall bei „1st
nicht mehr verändern oder löschen lassen. die im linken Fensterbalken alle auf dem Directory Level“, womit sich der WORMDabei hat der Administrator die Möglich- Server vorhandenen Partitionen anzeigt. Schutz für ausgewählte Verzeichnisse der
keit, eine Aufbewahrungsfrist (Retention Der WORM-Schutz lässt sich nur auf obersten Ordnerebene aktivieren lässt. Der
Period) zu definieren. Nach Ablauf die- Partitionen aktivieren, die mit NTFS for- Enhanced Security Mode lässt sich ebenser Frist können Anwender die Dateien matiert sind. Als Festplatten können alle falls in diesem Menüfenster einschalten.
lediglich löschen, verändern lassen sich gängigen Hardwaretypen inklusive SSD Diese Aktionen sind irreversibel, haben
diese auch dann nicht mehr. Statt einer (Solid State Drive) zum Einsatz kommen, aber zunächst noch keine Auswirkungen
Aufbewahrungsfrist können Nutzer auch die der Windows-Server lokal verwaltet. auf die Dateien.
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Damit das System Dateien tatsächlich in
den WORM-Modus umwandelt, muss der
Administrator noch die Aufbewahrungsregeln für die auf der jeweiligen Partition
beziehungsweise im jeweiligen Hauptverzeichnis gespeicherten Dateien festlegen.
Sobald dies geschehen ist, versieht Filelock die Dateien mit dem WORM-Schutz.
Die Aufbewahrungsregeln lassen sich sowohl im Root-Level-Modus als auch beim
1st-Directory-Level-Modus entweder auf
der Verzeichnisebene oder für einzelne
Dateien festlegen. Die so genannte „Directory Level Retention (DLR) Policy“
gilt dabei immer für ein komplettes Verzeichnis und die darin enthaltenen Dateien
und Unterverzeichnisse. Im Root-LevelModus wirkt sich die DLR-Policy auf alle
Verzeichnisse aus. Im 1st-Directory-Level-Modus kann der Administrator für jedes Verzeichnis der obersten Ebene eigene
Aufbewahrungsregeln definieren und zum
Beispiel einzelne Verzeichnisse auch im
Schreibmodus belassen.
Datei auf „Read Only“ umstellt. Wenn der
Administrator dagegen die Funktion „Autocommit“ aktiviert, wandelt die FilelockSoftware die Dateien automatisch selbst in
das WORM-Format um.
Die Aufbewahrungsfrist lässt sich bei
DLR und SFR jederzeit verlängern, eine
Verkürzung ist nicht möglich. Die maximale Aufbewahrungsfrist beträgt formal
knapp 10.000 Jahre, die minimale Frist
lässt sich auf null Tage setzen. Wenn der
WORM-Schutz zeitlich unbefristet greifen
soll, wählt der Administrator als Aufbewahrungsregel die Option „Infinite“.
Über die Funktion „Autocommit Delay“ ist
es zudem möglich, neue Dateien erst mit
Verzögerung in den WORM-Modus umzuwandeln. Es lassen sich Zeiten zwischen
null und 100.000 Sekunden einstellen, was
knapp 28 Stunden entspricht. Eine verzögerte Aktivierung des WORM-Schutzes
kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn in
einem Bearbeitungsprozess Rechnungen
noch inhaltlich zu überprüfen sind, bevor
der Bearbeiter sie revisionssicher ablegt.
Verzeichnisse oder
einzelne Dateien schützen
Zuverlässiger WORM-Schutz
Die „Single File Level Retention (SFR)
Policy“ hingegen legt die Aufbewahrungsregel für einzelne Dateien fest. SFR
bietet zudem die Möglichkeit, dass eine
Archivierungsanwendung den „WORMCommit“ über die Netapp-„Snaplock“Schnittstelle durchführt, indem sie den
„Last Access“-Zeitstempel der Datei auf
das gewünschte Ablaufdatum setzt und die
Im LANline-Test haben wir auf dem
Windows-2008-Test-Server zwei neue
virtuelle Festplatten hinzugefügt und
jede Basic Disk als primäre Partition mit
NTFS formatiert. Für die erste Partition
wählten wir den Root-Level-Modus und
konfigurierten eine DLR-Policy mit einer
Aufbewahrungsfrist von zwei Tagen. Das
Autocommit Delay setzten wir auf null
Die WORM-Funktion von Filelock lässt sich für eine komplette Partition
oder selektiv für die gewünschten Verzeichnisse auf der obersten Ordner­
ebene aktivieren.
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Sekunden, wodurch die WORM-Funktion
sofort scharf geschaltet ist. Sobald wir die
WORM-Eigenschaften konfiguriert hatten, ließen sich die auf der Partition gespeicherten Dateien zwei Tage lang nicht
mehr verändern und auch nicht löschen.
Ein Umbenennen sowie ein Ändern der
Sicherheitsattribute waren ebenfalls nicht
mehr möglich. Auch nachdem die Aufbewahrungsfrist von zwei Tagen abgelaufen
war, konnten wir die Dateien und Verzeichnisse – wie vorgesehen – nicht mehr
verändern oder umbenennen. Diese ließen
sich erwartungsgemäß nur noch vom System löschen. Damit bietet Filelock einen
umfassenden WORM-Schutz, der die Anforderungen an eine revisionssichere Speicherung erfüllt.
Bei der zweiten Partition aktivierten wir
die WORM-Funktion für die erste Verzeichnisebene (1st-Directory-Level-Modus). Dann richteten wir ein Verzeichnis
mit einem Tag Aufbewahrungsfrist und
DLR-Policy ein. Beim zweiten Verzeichnis wählten wir zwei Tage und SFR als
Policy. Ein drittes Verzeichnis deklarierten
wir als DLR und versahen es mit unbefristetem WORM-Schutz. Für zwei weitere
Verzeichnisse auf der Partition konfigurierten wir keine Aufbewahrungsregeln.
Bei den drei WORM-Verzeichnissen griff
der Schutz wie vorgesehen. Auch nachdem
die von uns konfigurierte Aufbewahrungsfrist abgelaufen war, ließen sich die Dateien nicht mehr verändern und nur noch
vom System löschen. Das Verzeichnis mit
Filelock kann Daten für eine bestimmte Aufbewahrungsdauer oder für
­unbegrenzte Zeit mit dem WORM-Schutz versehen, wie die GUI auch
grafisch darstellt.
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unbefristetem WORM-Schutz ließ sich erwartungsgemäß nicht löschen. Spezielle
Löschverfahren, mit denen sich Dateien
unwiederbringlich von der Festplatte entfernen lassen, zählen nicht zum Funktionsumfang von Filelock. In den zwei nicht geschützten Ordnern konnten wir die Dateien
wie gewohnt bearbeiten.
Die gleichen Tests führten wir mit Partitionen durch, für die der Enhanced Security
Mode aktiviert war. Die Verschlüsselung
einer Partition mit 9,5 GByte Daten dauerte knapp 16 Minuten. Der ESM-Vorgang
lässt sich nicht rückgängig machen. Auch
mit ESM-Laufwerken griff der WORMSchutz entsprechend den von uns konfigurierten Aufbewahrungsregeln. Um zu
verhindern, dass jemand den WORMSchutz durch Manipulation der Systemzeit
aushebeln kann, überwacht Filelock die
Systemuhr und verlängert automatisch die
„Retention Period“, sobald die Systemzeit
verändert wird.
Für den Test der ESM-Funktion dein­
stallierten wir Filelock und führten einen
Reboot durch. Anschließend konnten wir
auf den Partitionen ohne ESM-Schutz alle
Dateien und Verzeichnisse löschen. Die
ESM-Partitionen dagegen zeigten im Explorer keine Daten an, sondern enthielten
nur eine Textdatei mit dem Namen „Vo­
lume Lock“. Nachdem wir Filelock neu
installiert hatten, konnten wir wieder auf
alle Dateien der ESM-Partitionen zugreifen. Die Zusatzoption ESM bietet also bei
Manipulationsversuchen eine deutlich höhere Sicherheit.
WORM-Replikation
für hohe Verfügbarkeit
Filelock unterstützt auch eine Replikation
von einem Quell- auf ein Ziellaufwerk,
um für die auf WORM-Partitionen gespeicherten Daten hohe Verfügbarkeitsanforderungen erfüllen zu können. Wenn
die primäre WORM-Partition zum Beispiel aufgrund eines Platten- oder ServerCrashes oder größerer Katastrophen nicht
mehr verfügbar ist, ist der Zugriff auf die
gespeicherten Daten über die WORMRepli­cas möglich.
Die Replikation sollte der Administrator
einrichten, bevor Daten auf das Quelllauf-
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Mit der WORM-to-WORM-Replikation erfüllt Filelock auch hohe Verfügbarkeitsanforderungen.
werk geschrieben werden. Wenn bereits
Daten vorhanden sind, ist es erforderlich,
diese zunächst manuell auf die Replicas zu
kopieren, bevor die automatische Synchronisation beginnen kann. Änderungen an
den Quelldaten erkennt Filelock über das
Windows USN Journal (Update Sequence
Number) und synchronisiert umgehend
das Ziellaufwerk.
Im Test richteten wir auf dem WindowsServer zwei neue Partitionen mit der gleichen Größe ein und konfigurierten sie als
WORM-Laufwerk. Dann öffneten wir bei
der Quellpartition über die rechte Maustaste das Replikationsmenü und fügten
die zweite Partition als Replikationsziel
hinzu. Anschließend erstellten wir auf der
Quellpartition ein neues Verzeichnis, konfigurierten die Aufbewahrungsfrist und
kopierten Daten in dieses Verzeichnis.
Die neuen Dateien wurden von Filelock
innerhalb weniger Sekunden automatisch
auf die Zielpartition übertragen. Nachdem
die Replikation abgeschlossen war, entfernten wir die virtuelle Festplatte mit der
Quell-Partition vom Windows-Server und
konnten anschließend über die replizierte
WORM-Partition nach wie vor auf alle Dateien korrekt zugreifen. Filelock umfasst
auch das Kommandozeilen-Tool Filelock
FSR, mit dem sich Replikationsaufgaben
automatisieren lassen. Für das Backup von
WORM-Dateien empfiehlt Grau Data ausschließlich eine Image-Vollsicherung, die
sicherstellt, dass die WORM-Dateien im
Backup exakt mit den primären Dateien
übereinstimmen.
Fazit
Mit Filelock lassen sich die Datenpartitionen von Windows-Servern zuverlässig in
WORM-Laufwerke umwandeln. Für kleinere Unternehmen, die bestimmte Datenbereiche revisionssicher archivieren müssen, bietet die Software im Vergleich zu
Hardwarelösungen wie etwa EMC Centera
einen relativ günstigen Ansatz, der einfach
zu implementieren ist. Durch die ESMVerschlüsselungsfunktion bleiben die Dateien auch dann geschützt, wenn sie nicht
mehr unter der Verwaltung eines Filelock-Servers stehen. Mit der WORM-toWORM-Replikation lassen sich auch hohe
Verfügbarkeitsanforderungen erfüllen. Der
Einstiegspreis für Filelock liegt bei 3.500
Euro für ein WORM-Archiv mit 0,5 TByte
Daten. Ein 4 TByte großes Archiv schlägt
mit etwa 7.200 Euro zu Buche.
Christoph Lange/pf
Auf LANline.de: chjlange
፛፛ Info: Grau Data
Tel.: 07171/187-0
Web: www.graudata.com
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