Exklusiv – der neue starke Mann bei Krone in der Türkei

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Exklusiv – der neue starke Mann bei Krone in der Türkei
Interview l Fahrzeugbau l fahrzeuge
reduzieren. Hier versuchen wir die Politik zu
überzeugen dies nicht zur Gesamtfahr­
zeuglänge hinzuzurechnen, wenn dies aus Ef­
fizienzgründen passiert. Die Veränderung ist
minimal, denn die Gesamtlänge von 13,60
Metern bleibt ja, erst ab 50 km/h fährt dann
der flexible Spoiler aus.
Darüber hinaus sind wir an diversen Projek­
ten mit der Uni München oder auch Graz be­
teiligt. Außerdem läuft eine Diskussion über
neue Hubsysteme im Huckepackverkehr.
Also Entwicklungsmöglichkeiten gibt’s genug,
aber es liegt an der Politik diese neuesten
Entwicklungen auf den Markt zu bringen.
Noch kurz der Blick auf Deutschland, das
Frank Albers als neuer Vertriebsleiter Natio­
nal verantwortet.
FA: Die Märkte Österreich und Deutschland
sind wirtschaftlich stark miteinander verbun­
den, und wandern parallel hinauf oder hinun­
ter. Aktuell trägt die Börsensituation zur Ver­
unsicherung bei, der eine oder andere war­
tet deshalb vielleicht ab. Etwas Zurückhal­
tung ist zwar zu spüren, aber definitiv gerin­
ger als befürchtet. Die Situation sollte sich
nach dem Ferienende überhaupt wieder nor­
malisieren, dann sind die Entscheidungsträ­
ger wieder im Büro und die Investitionen sta­
bilisieren sich weiter.
Und so seltsam es sich bei diesen Tempera­
turen anhört, läuft demnächst das Weih­
nachtsgeschäft wieder an. Also die nächs­
ten vier bis sechs Wochen sind für uns ent­
scheidend, um zu sagen, wie sich der Markt
weiter entwickelt. Eine extrem positive Um­
satzentwicklung erwarten wir derzeit nicht,
aber wenn das Niveau des ersten Halbjah­
res 2010 gehalten werden kann, können wir
zufrieden sein.
Unsere Hausaufgaben haben wir jedenfalls
gemacht, bieten tolle Produkte mit geringen
Life Cycle Kosten und können uns im Wett­
bewerb durchaus behaupten.
Die Kunden sind mittlerweile betriebswirt­
schaftlich so ausgebildet, nicht nur auf den
Einstandspreis zu schauen, sondern sich al­
le Kosten über die Lebensdauer anzusehen
und da stehen wir sehr gut da.
Herzlichen Dank für das ausführliche
­Gespräch!
Das Krone-Werk in der Türkei
9 | 2011
Krone Joint Venture
Exklusiv – der neue starke
Mann bei Krone in der Türkei
Riza Akgün, zukünftiger Geschäftsführer des Krone Joint
Venture Werks Tire bei Izmir, erstmals im Gespräch.
Bereit für Wachstum
Bei Krone ist man nach der Krise schon längst
wieder auf dem Weg in die Zukunft und arbeitet mit Hochdruck an der Fertigstellung des
Werkes in der Türkei, das eigentlich 2009
schon in Betrieb gehen hätte sollen.
Riza Akgün ist in der Türkei geboren, aber
schon in Deutschland aufgewachsen und hat
auch hier Maschinenbau studiert. Nach einer
kurzen Station in einem kleineren Unternehmen, war er ab 1997 bei MAN in Salzgitter in
verschiedenen Führungspositionen tätig, unter anderem auch Produktionsleiter in Ankara.
Seit 2007 ist der charismatische Manager wieder in Deutschland und seit Jänner 2011 bei
Krone angestellt, mit dem Ziel das Thema Türkei voranzubringen und in weiterer Folge dort
auch die Geschäftsführung zu übernehmen.
„Momentan wird das Werk fertig geplant, Personal eingestellt und die Prozesse vor Ort werden mit dem Partner Dogus Otomotiv koordiniert. Derzeit sieht es so aus, dass wir das
Werk im laufenden Jahr 2012 anfahren werden. Wir gehen davon aus, dass wir in der Türkei und den umliegenden Märkten verstärkt
Fahrzeuge absetzen zu können. Durch eine lokale Produktion in der Türkei haben wir einige Vorteile, wie die Logistik, denn von Werlte
aus den asiatischen Raum zu bedienen kommt
relativ teuer. Momentan spricht doch einiges für einen eigenen Standort in der Türkei,
denn durch die schwache Lira gegenüber dem
­Euro werden Importe teurer. Wir hätten deutliche Vorteile mit dem eigenen Werk und könnten mit lokalen Wettbewerbern konkurrieren.
In den ersten Jahren werden wir sicher nicht
die gesamte Produktionskapazität ausnutzen,
sondern in erster Linie den türkischen Markt
bedienen. Im nächsten Schritt folgen der Nahe
Osten und Nordafrika“, ist Riza Akgün schon
mittendrin in seinem neuen Projekt.
Krone will aber nicht nur Komplettfahrzeuge in
der Türkei bauen, sondern auch Dreierpakete
zusammenstellen, die von einem Hafen in ­Izmir
verschifft werden. Den Marktanforderungen folgend werden in Tire auch
einzelne Fahrzeuge produziert, die in
Werlte überhaupt nicht gebaut werden, denn die umliegenden Gebiete
verlangen nach einem „Middle East“
Auflieger oder auch die orientalische
Fahrzeuge kommen wieder.
www.firmenflotte.at
Riza Akgün ist schon seit Jahresbeginn bei Krone in Werlte und
arbeitet an der Inbetriebnahme
des türkischen Trailerwerkes
Kapazität
In einer ersten Phase wird die Kapazität des
Trailer Werks in Tire 90 Kilometer südlich von
Izmir bei 10.000 Trailern liegen. Wobei die
Möglichkeit besteht, diese Zahl mit geringem
Kostenaufwand zu verdoppeln. Riza Akgün
geht davon aus, dass das Potenzial in den ersten Jahren noch nicht ausgeschöpft wird, sondern plant mittelfristig mit 5.000 Einheiten:
„Diese Prognosen sind natürlich abhängig von
der Marktentwicklung. Machen wir uns nichts
vor, im arabischen Raum bewegt sich derzeit
einiges, genauso in Nordafrika. Wir hoffen natürlich, dass sich die Lage beruhigt und wir
mit unseren Produkten dann verstärkt präsent
sind. Wobei immer die Maxime gilt, die gleiche Qualität wie in Werlte zu liefern. Die Anlagen, also vor allem die KTL- und Pulver-Anlage ist die gleiche Installation wie im Stammwerk in Werlte.“
Von der Fertigungstiefe ist das Werk analog zu
Werlte ausgelegt und Krone arbeitet auch hier
mit vielen Zulieferern zusammen. Die Wertschöpfungskette beginnt mit der KTL-Anlage,
die das eigentliche Kernstück des Werkes ist.
Fahrplan
Es sind auf einer Gesamtfläche von
200.000 m² bereits 23.000 m² verbaut und
warten auf Personal, das zuerst in Werlte geschult und eingearbeitet wird, um das deutsche
Qualitätsverständnis von vornherein mitzubekommen. Außerdem hat die Lieferantensuche
mit der Krone Qualitätssicherung bei größeren
Betrieben in der Gegend von Izmir bereits begonnen. Der Startschuss für Riza Akgün in der
Türkei fällt bereits Anfang 2012, also weit vor
der tatsächlichen Inbetriebnahme. fe
www.krone-trailer.com
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