TERENO – lokale Lösungen für den globalen Wandel
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TERENO – lokale Lösungen für den globalen Wandel
TERENO – lokale Lösungen für den globalen Wandel Herausgeber Inhalt TERENO Globaler Wandel erfordert lokales Handeln www.tereno.net Observatorien des TERENO-Projektes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Observatorium Eifel/Niederrheinische Bucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Koordination Bildnachweis Institut für Bio- und Geowissenschaften Agrosphäre (IBG-3) Forschungszentrum Jülich GmbH Bosse und Meinhard (Title, page 4, 6/7), Achim Brauer/GFZ (Title, 17, 19), Manfred Denich/ZEF (30), DLR (Title (2x), 24, 26 r.), fotolia.com (6) FZ Jülich (9, 26 l.), Corinna Heer (8), Gerd Helle (17b, 18), HMGU (23 l.), istockphoto.com (28), KIT/IMK-IFU (20, 22, 27), André Künzelmann/UFZ (Title, 14 l.), Ralf-Uwe Limbach/FZ Jülich (Title, 11), Matthias Mauder/KIT/IMK-IFU (21), NASA (25), privat (12, 15 r.), Regionaler Klimaatlas Deutschland (7), Alexandra Schnurr (10/11), UFZ (13, 15 l.), Markus Well/GFZ (16), Johannes Werhahn/KIT/IMK-IFU (23 r.), Steffen Zacharias/UFZ (14 r.) Tel.: 0 24 61/61-67 52 E-Mail: [email protected] Redaktion Christian Hohlfeld TRIO MedienService, Bonn www.trio-medien.de Autoren Christian Hohlfeld, Katja Lüers, Bernd Müller, Dr. Ursula Resch-Esser, Sven Titz Übersetzung Christina Harrison Layout und Gestaltung Bosse und Meinhard Wissenschaftskommunikation, Bonn Druck Observatorium Harz/Mitteldeutsches Tiefland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Observatorium Nordostdeutsches Tiefland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Der Bodenfeuchte von oben auf den Grund gehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Gute Chancen für Nachwuchsforscher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Weltweit gröSStes Lysimeter-Netzwerk ����������������������������������������������������������������������������������������������������� 26 Enge Kooperation mit Klimaforschern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 TERENO-MED: mediterrane Wasserressourcen im Fokus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Brandt GmbH, Druckerei und Verlag Auflage Für den Klimawandel wappnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 1.000 Exemplare Juni 2012 2 TERENO TERENO ORGANISATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Terrestrial Environment Observatories 3 Die beteiligten Helmholtz-Zentren ■■ Forschungszentrum ■■ Helmholtz-Zentrum ■■ Karlsruhe Jülich – FZJ für Umweltforschung – UFZ Ebene. So werden die Veränderungen in Hydro-, Bio-, Pedo-, unterer Atmo- und Anthroposphäre auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen erfasst. Sechs HelmholtzZentren tragen die auf zunächst 15 Jahre angelegte Infrastrukturmaßnahme und bieten in vielfältiger Weise die Grundlage für Kooperationsvorhaben mit weiteren außeruniversitären und universitären Einrichtungen. Institut für Technologie – KIT Terrestrische Forschung vereint ■■ Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt – HMGU ■■ Deutsches HYDROLOGIE BIOLOGIE Globaler Wandel erfordert lokales Handeln KLIMATOLOGIE BODEN-, LUFT- & SATELLITENGESTÜTZTE BEOBACHTUNGSSYSTEME Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum – GFZ Viele offene Fragen SOZIOÖKONOMISCHE ASPEKTE Der Globale Wandel hat eine Reihe von Umweltveränderungen ausgelöst. Davon betroffen sind unter anderem das Klima, die landwirtschaftliche Produktivität, die Georessourcen Boden und Wasser sowie die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre. Das hat Folgen für viele Bereiche des Systems Erde-Mensch und damit für die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen. Auch in Deutschland drohen die Zunahme von Trockenperioden und Hitzewellen, Bodendegradation, Winterstürmen, Wassermangel einerseits und Über schwemmungen andererseits sowie ein Rückgang der Artenvielfalt. Diese Veränderungen können sich über unterschiedliche räumliche und zeitliche Skalen erstrecken und eine starke regionale Differenzierung aufweisen. So sanken beispielsweise im Nordosten Deutschlands die Niederschläge im Sommer zwischen 1900 und 2000 um bis zu 20 Prozent, während sie im gleichen Zeitraum im Süden und Südwesten des Landes um bis zu 50 Prozent zunahmen. TERENO ■■ Helmholtz-Zentrum BODENKUNDE Die Welt im Wandel 4 Zentrum für Luft- und Raumfahrt – DLR Das „Intergovernmental Panel for Climate Change“ (IPCC) der Vereinten Nationen fasst das Wissen über das Klima regelmäßig in Berichten zusammen. Da bis heute eine Vielzahl von Umweltprozessen nicht hinreichend verstanden ist, lassen sich langfristige Veränderungen, die der Globale Wandel ausgelöst hat und auslösen wird, nur unzureichend abschätzen. Dies gilt insbesondere für das Zusammenspiel der einzelnen Umweltsysteme, Schlüsselprozesse und Rückkoppelungseffekte. Zum einen beeinflussen lokale Parameter das Gesamtsystem, zum anderen spielen globale Parameter eine wichtige Rolle für die hochkomplexen lokalen Umweltsysteme. Darüber hinaus fehlt es an Datenreihen, die über einen längeren Zeitraum erhoben wurden. Diese sind der Schlüssel, um langfristige Veränderun gen zu erfassen sowie regional wirksame Anpassungs- und Vermeidungsstrategien zu entwickeln. TERENO – ein nationales Netzwerk zur Erdbeobachtung Die Partner haben vier regionale „terrestrische Observatorien“ eingerichtet, die für Deutschland repräsentative Regionen abdecken: die Gebiete Eifel/Niederrheinische Bucht, Harz/ Mitteldeutsches Tiefland, Bayerische Alpen/Voralpenland sowie Nordostdeutsches Tiefland (siehe Karte). Dort bestehende Forschungsstationen und -tätigkeiten sind in die Observatorien eingebunden. Alle vier Gebiete wurden mit einer Kombination aus In-Situ-Messinstrumenten sowie boden- und luftgestützten Fernerkundungstechnologien ausgerüstet. Dazu gehören Messsysteme zur Bestimmung regionaler Niederschlagsfelder, mikrometeorologische Eddy-Kovarianz-Systeme, Sensornetzwerke sowie Monitoringsysteme zur Quantifizierung von Wasser-, Stoff- und Energieflüssen. Weitere Infrastrukturmaßnahmen umfassen Hochleistungssysteme zur Datenver arbeitung und Kommunikation, um eine schnelle Verfügbarkeit der gesammelten Umweltdatensätze sicherzustellen. Darüber hinaus entwickeln die beteiligten Partner neue Sensor-, und Monitoringkonzepte sowie Modelle, um die Erkenntnisse auch auf weniger stark mit Messtechnik ausgestattete Gebiete übertragen zu können. Wichtige wissenschaftliche Fragestellungen: ■■ Welche Folgen hat der Globale Wandel für die terrestrischen Systeme Grundwasser, Boden, Vegetation und Oberflächengewässer und damit die Entwicklung des Lebensraums der Menschen? ■■ Wie beeinflussen Rückkopplungsmechanismen die Austauschprozesse terrestrischer Systeme, zum Beispiel zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre, sowie die terrestrischen Wasser- und Stoffflüsse? ■■ Welche Vor diesem Hintergrund startete die Helmholtz-Gemeinschaft 2008 die Initiative TERENO – TERestrial ENvironmental Observatories. TERENO ist ein Netzwerk von Observatorien zur integrierten Erdbeobachtung, das sich über ganz Deutschland von der nordostdeutschen Tiefebene bis zu den Bayerischen Alpen erstreckt und auf besonders sensitive Räume fokussiert. Auf Basis eines interdisziplinären, langfristig angelegten Forschungsprogramms beobachten und untersuchen Wissenschaftler dort die langfristigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen des Globalen Wandels auf regionaler direkten Einflüsse haben Veränderungen der Boden- und Landnutzung, beispielsweise infolge der Cross-Compliance-Richtlinie der EU zur Förderung von Energiepflanzen, auf den Wasserhaushalt, die Bodenfruchtbarkeit, die Biodiversität und das regionale Klima? ■■ Was sind die Auswirkungen großflächiger anthropoge ner Eingriffe, wie etwa Tagebaue, Ausbau der Gewässersysteme, Waldumbau und Wechsel der agrarischen Anbausysteme, auf terrestrische Systeme? Terrestrial Environment Observatories 5 Observatorien des TERENO-Projekts % 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 Dauertestfeld DEMMIN (DLR) Ucker-Einzugsgebiet Müritz-Nationalpark Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Observatorium Nordost deutsches Tiefland Observatorium Harz/ Mitteldeutsches Tiefland Neue Modelle für bessere Prognosen Prognostizierte mittlere relative Änderung (in Prozent) der saisonalen Niederschläge in Deutschland im Winter (links) und im Sommer (rechts) für den Zeitraum 2071 bis 2100 im Vergleich zu 1961 bis 1990 (Mittelwert von zwölf regionalen Klimasimulationen, www.regionalerklimaatlas.de, überprüft 2. Juli 2011, Meinke et al., 2010). Bode-Einzugsgebiet Versuchsstation Bad Lauchstädt Observatorium Eifel/ Niederrheinische Bucht Rur-Einzugsgebiet LTER-D-Forschungsstation Wüstebach im Nationalpark Eifel Mit der Einrichtung der Observatorien und der Entwicklung neuer Messmethoden werden Langzeitdaten über Zustandsveränderungen und Stoffströme von terrestrischen Systemen in noch nie dagewesenem Umfang zur Verfügung stehen. Diese umfassen zum Beispiel Grundwasserneubildungsraten, Abflussmengen von Flüssen, Daten zur Verlagerung von Chemikalien aus dem Boden in das Grundwasser oder zum Umsatz der organischen Bodensubstanz sowie zur Emission von Treibhausgasen in die Atmosphäre. Die Datensätze werden maßgeblich zur Validierung, Weiterentwicklung und Integration von terrestrischen Modellen beitragen, beispielsweise von Grund- und Bodenwasserhaushaltsmodellen und Modellen zur regionalen Klima- und Wetterprognose. Mit deren Hilfe kann die Wissenschaft wirksame Präventions-, Vermeidungs- und Anpassungsstrategien entwickeln. Denkbar sind etwa die Optimierung von Bewässerungssystemen, neuartige Frühwarnsysteme für Unwetter und Überschwemmungen und integrierte Kontrollsysteme für wasserwirtschaftliche Ausbauten. Fernerkundung Die Monitoringplattformen sind mit Instrumenten ausgestattet, die die Lang zeitmessung von Systemvariablen und Flüssen in allen Kompartimenten des terrestrischen Systems ermöglichen. Dabei werden in allen Testgebieten moderne Messtechniken, Prozessstudien und die Nutzung natürlicher Archive in einem integrierten Ansatz kombiniert. Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen Dauermessplattform Höglwald (FZK) Versuchsgut Scheyern (HMGU) Ammer-Einzugsgebiet Die Kooperation in den Observatorien beschränkt sich nicht nur auf die sechs Helmholtz-Zentren. Auch Hochschulen, weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Behörden und Nationalparks sind eng eingebunden. Bereits heute hat sich TERENO zu einer Klammer für die terrestrische Forschung in Deutschland entwickelt, die bislang getrennt laufende Aktivitäten zusammenführt. Durch die Anbindung an weitere nationale und internationale Netzwerke wird die Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene kontinuierlich ausgeweitet. So ist TERENO beispielsweise Partner von ICOS-Deutschland, dem nationalen Teil der europäischen Beobachtungsplattform zur Erforschung des Kohlenstoffkreislaufes und der Treibhausgasemissionen. Mit TERENO-MED und den Projekten WASCAL und DESERVE entstehen enge Verbindungen zum Mittelmeerraum sowie nach Westafrika und in den Nahen Osten. Einfacher Zugriff: Datenportal TEODOOR Probennahme von Seesedimenten Klimastation Wetterradar Grundwassermessstelle Abflussmessstation Funkbasiertes BodenfeuchteSensornetzwerk Eddy-Kovarianz-Messturm Regenscanner SOILCanLysimeter 6 TERENO Radiometer Daten, die im Laufe des TERENO-Projekts erhoben werden, werden über ein Internet-Portal in aufbereiteter Form über das zentrale Internet-Portal TEODOOR veröffentlicht. Sowohl TERENO-Wissenschaftler als auch externe Anwender können mit Hilfe von TEODOOR Daten themen- und regionenspezifisch suchen, darstellen und herunterladen, beispielsweise von Abfluss-, Klima- und Bodenfeuchte stationen. Darüber hinaus finden sich dort Informationen zu Dissertationen und Publikationen, die im Zusammenhang mit TERENO entstehen. TEODOOR http://teodoor.icg.kfa-juelich.de/tereno-online-portalfolder/Tereno%20Online%20Data%20Portal TERENO Data Policy http://teodoor.icg.kfa-juelich.de/overview/downloads/ TERENO%20Data%20policy.pdf Terrestrial Environment Observatories 7 Observatorien Observatorium Eifel/ Niederrheinische Bucht Zwischen unberührter Natur und massiven Eingriffen des Menschen Zentrales Forschungsgebiet des Observatoriums Eifel/Niederrheinische Bucht ist das Einzugsgebiet der Rur. Es umfasst eine Fläche von 2354 Kilometern, die sehr unterschiedlich genutzt wird: Die tiefer gelegene Region im Norden ist dicht besiedelt und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Mittelgebirgszüge im Süden sind dagegen dünn besiedelt und verfügen über mehrere wichtige Trinkwasserreservoire und Naherholungsgebiete. Dort befindet sich auch der Nationalpark Eifel, der als Referenzgebiet für eine vom Menschen weniger stark überformte Natur dient. Das Forschungs zentrum Jülich koordiniert das Observatorium, zahlreiche Partner wie Universitäten und Behörden sind beteiligt. 8 TERENO Terrestrial Environment Observatories 9 Früher warnen › Observatorium Eifel/Niederrheinische Bucht Rur-Einzugsgebiet Im Fokus Über das gesamte Einzugsgebiet der Rur sind Messstationen verteilt. Diese decken Gebiete mit verschiedenen hydrologi schen Eigenschaften ab und erfassen beispielsweise Boden feuchte, Grundwasserstände sowie Wasser-, Stoff- und Energieflüsse. Das bewaldete Einzugsgebiet des Wüstebachs, welches sich im Nationalpark Eifel befindet, ist eine dieser Messstationen. Die Wissenschaftler des TERENO-Observatoriums untersuchen dort mit einer Vielzahl von meteorologischen, bodenkund lichen und hydrologischen Sensoren den Wasser- und Stoffkreislauf des Waldsystems. Ein 34 Meter hoher Turm wurde errichtet, um die Treibhausgasflüsse zwischen dem Waldökosystem und der Atmosphäre zu erfassen. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Bilanzierung von Treibhausgasen, wie zum Beispiel Kohlendioxid und Lachgas. Für den Klimawandel spielt es eine große Rolle, ob und wie viel dieser Treibhausgase in Wäldern in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen gespeichert oder in die Atmosphäre abgegeben werden. Des Weiteren wird der Turm zur Beobachtung von Fledermäusen und als Plattform für einen Regenscanner genutzt. Die Messstation Wüstebach wie auch die Messstationen Selhausen und Rollesbroich sind Bestandteil der europäischen Forschungsinfrastrukur ICOS (Integrated Carbon Observation System), die das Ziel hat, eine langfristige Bilanzierung der Treibhausgasflüsse für Europa zu erstellen [siehe Seite 28]. Enge Kooperation mit dem Transregio 32 LTER-D-Forschungsstation Wüstebach im Nationalpark Eifel Was das Einzugsgebiet des Wüstebachs besonders interessant macht, ist eine Entscheidung der Nationalpark-Verwaltung: Sie wandelt den Fichtenwald, der bisher der Holzproduktion diente, in einen naturnahen Laubmischwald um. Die Jülicher Wissenschaftler begleiten diesen Prozess gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Bonn, Aachen und Trier. Sie verfolgen über einen Zeitraum von über 15 Jahren, was die Umwandlung für den Boden, die Wasserqualität und die Austauschprozesse mit der Atmosphäre, aber auch für die Artenvielfalt bedeutet. Funkbasiertes Netzwerk für Messdaten Um die Auswirkungen der Waldveränderungen detailliert untersuchen zu können, wurde ein neuartiges Sensornetzwerk namens SoilNet installiert. Jülicher Wissenschaftler haben es im Rahmen von TERENO entwickelt. Über 1000 Sensoren bestimmen Bodenfeuchte und -temperatur in drei verschiedenen Tiefen und senden die Daten per Funk an eine Empfangsstation, die sie nahezu in Echtzeit an das Forschungszentrum weiterleitet. Im Wüstebach-Gebiet befinden sich auch sechs Lysimeter des TERENO-Netzwerks SoilCan [siehe Seite 26]. Das Projekt untersucht die Auswirkungen des Globalen Wandels auf die Stoff- und Wasserflüsse im Boden, indem Böden unterschiedlichen klimatischen Bedingungen ausgesetzt werden. Bodenbeobachtung aus luftiger Höhe Ungewöhnliche Wege gehen die TERENO-Forscher, um die Strahlungstemperatur und damit den Wassergehalt des Bodens eines Ackers bei Selhausen zu messen. An einem 20 Meter hohen umfunktionierten Baukran ist ein L-BandRadiometer angebracht. Der Vorteil: Es wird eine größere Messfläche abgedeckt und am Kranausleger können zusätz liche Messgeräte installiert werden. Die Wissenschaftler wollen unter anderem herausfinden, wie die Bodenstruktur die Verdunstung beeinflusst. Ergänzt wird die Messung durch ein mobiles Radiometer, das verschiedene Ackerflächen untersucht. Die Messungen helfen darüber hinaus, die Daten des Satelliten SMOS (Soil Moisture and Ocean Salinity) der europäischen Weltraumbehörde ESA zu validieren. SMOS erstellt alle drei bis vier Tage eine globale Karte der Bodenfeuchte. Selhausen ist außerdem mit 24 Lysimetern ein wichtiger Standort für das SoilCan-Netzwerk. Am TERENO-Standort Rollesbroich sind gleich mehrere inter nationale Kooperationen beteiligt. Die Bodenfeuchtestation ist Teil des weltweiten COSMOS-Netzwerks, in welchen die kosmische Strahlung zur nicht-invasiven Bestimmung der Bodenfeuchte genutzt wird. Weiterhin befindet sich hier eine mikrometeorologische Station, die Energie-, Wasser- und CO2-Flüsse bestimmt und zum europäischen ICOS-Netzwerk gehört. In Rollesbroich wurden außerdem 200 Messpunkte des Bodenfeuchte-Sensornetzwerks SoilNet installiert sowie sechs Lysimeter des SoilCan-Netzwerks. Ein wichtiger Bestandteil des Observatoriums Eifel/ Niederrheinische Bucht ist das Jülicher Wetterradar. Der 34 Meter hohe Radarturm befindet sich auf der 290 Meter hohen Sophienhöhe, welche als Abraumhalde eines Tagebaus die Umgebung inselbergartig überragt und somit einen idealen Standort für das Wetterradar darstellt. Die Anlage hat 1,4 Millionen Euro gekostet und ist damit eine der bedeutendsten Investitionen im Rahmen von TERENO. Mit dem Wetterradar lassen sich regionale Niederschläge im Umkreis von 100 Kilometern genauer messen als bisher. Die Wissenschaftler können den Ort auf 200 Meter genau eingrenzen und außerdem vorhersagen, ob es regnen, schneien oder hageln wird. Vergleichbare Anlagen geben nur Auskunft, ob es Niederschlag gibt, aber nicht in welcher Form. Von den Wetterdaten profitieren auch andere Einrichtungen: So ist das Radar unter anderem mit dem baugleichen Wetterradar des Meteorologischen Instituts der Universität Bonn vernetzt. Auch mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) arbeiten die Forscher zusammen. Das Wetterradar verbessert darüber hinaus den Schutz vor Unwettern und Hochwasser. Gerade in der Eifel gab es in den letzten Jahren immer wieder lokale Überschwemmungen mit Sachschäden. Die Daten des Wetterradars fließen in ein hydrologisches Modell zur Vorhersage von Hochwasserereignissen ein. Die Jülicher Wissenschaftler kooperieren hierbei mit den lokalen Wasserverbänden Erftverband und Wasserverband Eifel-Rur, die auf Basis der Vorhersagen ihre Infrastruktur, wie Schleusentore oder Pumpstationen, besser steuern können. Aktuelle Niederschlagsbilder des Wetterradars: http://teodoor.icg.kfa-juelich.de/overview-de Ein Vorbild für eine gelungene Kooperation ist die Partnerschaft des Observatoriums Eifel/Niederrheinische Bucht mit dem Transregio 32, dem Sonderforschungsbereich „Patterns in Soil-Vegetation-Atmosphere Systems“ an den Universitäten Bonn, Aachen und Köln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Transregio seit 2007. Er untersucht den Austausch von Energie und Stoffen zwischen Boden und Atmosphäre in Abhängigkeit vom Landschaftsmuster. So sind die Austauschprozesse etwa für Kohlendioxid und Wasserdampf über einem platten Acker anders als in einem Wald in den Bergen und reichen in unterschiedliche Höhen. Die Wissenschaftler des Transregio 32 haben auf diese Weise Zugriff auf hochmoderne Messeinrichtungen. http://tr32.uni-koeln.de/index.php 10 TERENO Terrestrial Environment Observatories 11 Observatorien Observatorium Harz/ Mitteldeutsches Tiefland Der Einfluss von Klimawandel und Landnutzung auf die Artenvielfalt „Bo. Feritas inverrum sit, ut la cor mi, que cullis autem et inis quatintem faccum quae remporruptam nate pari ulparis con pligendites incias duciis simporum“ Das Observatorium Harz/Mitteldeutsches Tiefland umfasst verschiedene für Mitteldeutschland charakteristische Landschafts typen: vom Harz als Mittelgebirge im Westen des Observatoriums über den Flusslauf der Elbe mit seinen Auengebieten im Osten, von landwirtschaftlich dominiertenRegionen bis hin zu großen Siedlungsregionen wie Leipzig und Halle. Entsprechend groß sind die Unterschiede hinsichtlich der Landnutzung, der Urbanität und der Empfindlichkeit gegenüber klimatischen Veränderungen. In den letzten Jahrzehnten ließen sich in der Region erste Einflüsse klimatischer Veränderungen beobachten – einige Gebiete leiden zunehmend unter Trockenheit, während sich für die Wintermonate Anstiege in den Nieder schlägen zeigten. Die Jahresmitteltemperatur stieg um 0,5 bis 1,5 Grad Celsius. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ koordiniert das Observatorium. 12 TERENO Terrestrial Environment Observatories 13 › Observatorium Harz/Mitteldeutsches Tiefland Im Fokus Basierend auf den Schwerpunkten der Umweltforschung am UFZ stehen Wasserforschung, Bodenforschung, Biodiversitätsforschung sowie sozialwissenschaftliche Aspekte im Zentrum des TERENO-Observatoriums Harz/Mitteldeutsches Tiefland. Die Monitoring- und Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf vier Bereiche. Das Einzugsgebiet des Flusses Bode und die Zusammenhänge zwischen Klima, Landnutzung und Wasserhaushalt im Einzugsgebiet untersuchen die Wissenschaftler in einem hydrologischen Observatorium. Die Einflüsse von Klimawandel und veränderter Landnutzung auf die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren werden in zwei Gebieten erforscht: entlang des Verlaufes der Bode bis in die Magdeburger Börde und in einem Abschnitt von Leipzig über Halle bis zum Harz. Eine spezielle Auenplattform umfasst den Lauf der Elbe von der sächsischen Landesgrenze bis nach Magdeburg. Dort untersuchen die Forscher Einflüsse von Klimaeffekten auf die hydrologisch extremen und besonders sensiblen Lebensräume der Flussauen. Im Stadtgebiet von Leipzig geht es um die Wechselwirkungen zwischen Stadtklima und urbanen Prozessen. Hydrologisches Observatorium an der Bode Das Einzugsgebiet des Flusses Bode ist eines der am intensivsten mit meteorologischen und hydrologischen Messeinrichtungen ausgestatteten Einzugsgebiete Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst und der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt betreiben seit vielen Jahren ein dichtes Netzwerk zur Messung meteo rologischer Daten sowie von Abflüssen. In diesem Gebiet wurde nun das hydrologische Observatorium des TERENOStandortes Harz/Mitteldeutsches Tiefland eingerichtet. 14 TERENO Talsperrenobservatorium Rappbode Bode-Einzugsgebiet Versuchsstation Bad Lauchstädt Im Rahmen von TERENO haben UFZ-Wissenschaftler an verschiedenen Abflusspegeln Online-Messstationen zum Monitoring der Wasserqualität installiert. Die Stationen werden ergänzt durch ein Niederschlagsradar und Wetterstationen in für Modellstudien relevanten Regionen des Einzugsgebietes. In derzeit fünf ausgewählten, maximal wenige Quadratkilometer großen Gebieten entstanden darüber hinaus IntensivMessstandorte, um spezielle hydrologische Fragestellungen und Stoffumsatzprozesse im Detail zu untersuchen. Um die Flüsse von Energie, Wasser und Spurengasen zwischen Boden und Atmosphäre geht es am Waldstandort „Hohes Holz“. An einem Abschnitt der Selke, einem Nebenfluss der Bode, erforschen Wissenschaftler detailliert die Dynamik von Wasser und Stoffen in der Grenzzone zwischen dem fließenden Wasser, dem Gewässersediment und dem Grundwasser. Gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal baut das UFZ im Schäfertal-Einzugsgebiet eine Infrastruktur zum mehrskaligen Monitoring der Bodenfeuchtedynamik auf. Die kontinuierlichen automatischen Messungen werden durch regelmäßige geophysikalische Messkampagnen sowie flugzeug- und satellitenbasierte Fernerkundung unterstützt. Im Sauerbach-Gebiet in der Magdeburger Börde beschäftigen sich die Forscher mit Wasser- und Stoffflüssen in einem landwirtschaftlich intensiv genutzten Kleineinzugsgebiet. Die Rappbodetalsperre ist die größte Trinkwassertalsperre Deutschlands. Sie dient der Trinkwasserversorgung von über einer Million Menschen in Mitteldeutschland. Drei Hauptzuflüsse, die ebenfalls durch kleinere Vorsperren gestaut sind, speisen die Talsperre: die Bode, die Hassel und die Rappbode. Deren Einzugsgebiete zeichnen sich durch verschiedene Landnutzungen aus. Das führt dazu, dass deutlich unterschiedliche Nährstoffe und unterschiedliche Mengen an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC – dissolved organic carbon) zu den Talsperren gelangen. In dem Talsperrenobservatorium wollen die TERENO-Forscher die komplexen Interaktionen zwischen den Einzugsgebieten und der Wasserqualität in den Talsperren quantitativ erfassen und im Detail besser verstehen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem Export von Kohlenstoff und Nährstoffen aus dem Einzugsgebiet sowie der Feststellung der relevanten Steuergrößen für diese Stoffflüsse in die Talsperren. Weitere Untersuchungen konzentrieren sich auf den Umsatz von Nährstoffen und organischem Kohlenstoff in den limnischen Ökosystemen. DOC-Konzentration beeinträchtigt Wasserqualität Ein zentrales Forschungsthema ist die Dynamik von gelösten organischen Stoffen in Trinkwassertalsperren. In der Rapp bodetalsperre wurde während der letzten 20 Jahre ein stetiger Anstieg der Konzentrationen von gelöstem organischem Kohlenstoff beobachtet. Dieser führt zu einer Verminderung der Wasserqualität und zu erhöhten Aufwendungen bei der Wasseraufbereitung. Die Dynamik verschiedener physikalischer, chemischer und biologischer Parameter beobachten die Forscher kontinuierlich derzeit an neun Messpunkten. Die Stationen befinden sich an allen Zuflüssen zum Talsperrensystem, den Verbindungen zwischen den Vorsperren und der Hauptsperre sowie in der Hauptsperre und deren Ablauf. Die Arbeiten finden in enger Kooperation mit dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt und der Fernwasserversorgung Elbe-Ostharz statt. Biodiversitätsforschung Biodiversität bezeichnet die biologische Vielfalt auf der Ebene von Ökosystemen und Lebensgemeinschaften bis hin zur genetischen Diversität von Arten. Die Bio diversitätsforschung in TERENO untersucht, wie sich Klima- und Landnutzungswandel auswirken auf: ■■ die auf genetischer Variation beruhende lokale Anpassung von Populationen einer Art, ■■ die Populationsgenetik von Pflanzen, ■■ die Verbreitungsgebiete von Arten einschließlich möglicher Veränderungen von Lebensgemeinschaften ■■ ganze Lebensgemeinschaften, inklusive der Konsequenzen für Ökosystemfunktionen und Dienstleistungen, wie etwa Erosionsschutz, Bestäubung, CO2-Fixierung. Ziel ist es, die Biodiversität und ihre Funktion für die zentralen Ökosysteme und Landschaften in Bezug auf Umweltfaktoren wie Temperatur, Niederschlag und Landnutzung zu erfassen. Darauf aufbauend wollen die Forscher Konzepte für die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen und Landschaften entwickeln. Außerdem sollen Grundlagen für Managementoptionen geschaffen werden. Den Globalen Wandel nachbilden Für die Beobachtung und das Monitoring von Arten und Lebensgemeinschaften können die TERENO-Wissenschaftler auf ein Netzwerk von Untersuchungsflächen zurückgreifen. Zusätzliche experimentelle Untersuchungen in der Forschungsstation Bad Lauchstädt ermöglichen es darüber hinaus, verschiedene Szenarien des Globalen Wandels nachzubilden – etwa mit der Global Change Experimental Facility (GCEF), einer Versuchsanlage zur gezielten Erfassung der Einflüsse von Klima- und Landnutzungswandel auf die Umwelt. Terrestrial Environment Observatories 15 Observatorien „Bo. Feritas inverrum sit, ut la cor mi, que cullis autem et inis quatintem faccum quae remporruptam nate pari ulparis con pligendites incias duciis simporum“ Observatorium Nordostdeutsches Tiefland Zukunftsprognosen entwickeln mit Daten aus Vergangenheit und Gegenwart Das nordostdeutsche Tiefland zählt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen Deutschlands. Dort macht sich bereits heute der Einfluss zunehmender Trockenheit bemerkbar, der den zahlreichen Seen und Mooren zusetzt. Das TERENOObservatorium umfasst das Einzugsgebiet der Ucker, den Müritz-Nationalpark, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sowie den Kalibrations- und Validationsstandort DEMMIN des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam und das Earth Observation Center (EOC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) koordinieren das Observatorium und arbeiten eng mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Eine Besonderheit der Aktivitäten: die Einbindung von Geoarchiven. Die Forscher wollen Daten zur Klimaentwicklung in Vergangenheit und Gegenwart sammeln, kombinieren und daraus verbesserte Vorhersagen für die Zukunft ableiten. 16 TERENO Terrestrial Environment Observatories 17 › Observatorium Nordostdeutsches Tiefland Dauertestfeld DEMMIN (DLR) Ucker-Einzugsgebiet Müritz-Nationalpark Im Fokus Neben der Rekonstruktion von Klimadynamik und Landschaftsentwicklung konzentrieren sich die Arbeiten im Observatorium Nordostdeutsche Tiefebene auf drei weitere Kernbereiche: Fernerkundung, Hydrologie, Geopedologie. Ein wichtiges Untersuchungsgebiet ist der 1990 gegründete Müritz-Nationalpark, mit 322 Quadratkilometern einer der größten seiner Art in Deutschland. Die Landschaft ist jung und wurde von drei Eiszeiten geformt, zuletzt bis vor etwa 17.000 Jahren. Neben Waldgebieten finden sich dort zahlreiche Seen sowie Moore. Im Osten grenzt an den Müritz-Nationalpark das Einzugsgebiet der Ucker, südlich davon liegt das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Interessant sind diese Regionen wegen der unterschiedlichen Nutzung. Anders als beim Müritz-Nationalpark sind die Eingriffe durch den Menschen in den beiden anderen Gebieten größer. In der Schorfheide wird der Wald durch Buchen und Kiefern dominiert, die Landnutzung ist moderat und durch ökologische Landwirtschaft geprägt. Große Teile des Einzugsgebiets der Ucker werden dagegen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Natürliche Archive geben wichtige Hinweise Durch den Vergleich der unterschiedlichen Gebiete lässt sich besser abschätzen, ob Veränderungen auf den Globalen Wandel, auf kurzfristige natürliche Schwankungen oder auf Eingriffe der Land- und Forstwirtschaft zurückzuführen sind. Beispielsweise sind bei vielen Seen der Region die Seewasserspiegel in den letzten 30 Jahren um über einen Meter gesunken. Natürliche Archive wie Seesedimente oder Baumjahresringe geben Hinweise, wie die Seespiegel auf veränderte Umweltbedingungen reagiert haben – in den letzten Jahrhunderten bis hin zu einem Zeitraum von einigen Jahrtau1611 AD senden. Baumjahresringe sowie andere physikalische und chemische Eigenschaften verraten 1550 AD beispielsweise etwas über trockenere und feuchtere Perioden sowie über extreme Klimaereignisse. 18 TERENO 1484 AD Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Die dazu verwendeten Bäume aus dem Bestand des MüritzNationalparks sind bis zu 500 Jahre alt. Die Forscher analysieren nicht nur Seesedimente und Baumjahresringe, sondern entnehmen und untersuchen darüber hinaus Proben von archäologischen und fossilen Hölzern sowie von Paläoböden. Weitere hilfreiche Archive sind auch Überlieferungen des Menschen, die über das historische Wetter berichten sowie Fernerkundungs-Datenbanken. Die große Herausforderung besteht darin, Informationen aus der Vergangenheit mit Daten und Prozessen in Verbindung zu bringen, die in den TERENO Observatorien gegenwärtig erfasst werden. Die Verknüpfung soll neue Klimamodelle und bessere langfristige Klimaprognosen ermöglichen. Im Observatorium Nordostdeutsche Tiefebene führen Wissenschaftler verschiedene Langzeitmessungen in Wald-, Grünland- und Ackerböden durch, beispielsweise zur Wasserverdunstung durch Pflanzen und von der Bodenoberfläche. Gemeinsam mit Partnern von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen untersuchen sie den Stoff- und Energiehaushalt von Böden und die Austauschprozesse mit der Atmo- und Hydrosphäre. Im Rahmen von TERENO-SOILCan wurden beispielsweise sechs Lysimeter im Versuchsfeld Dedelow installiert, welches das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) betreibt. Testfeld DEMMIN Etwa 180 km nördlich von Berlin betreibt das Earth Observa tion Center (EOC) des DLR seit 1999 das Testfeld DEMMIN (Durable Environmental Multidisciplinary Monitoring Infor mation Network) zur Kalibrierung und Validierung von Fern erkundungsmissionen und -daten auf einer Fläche von 50 mal 50 Kilometern. Partner ist die Interessengemeinschaft Demmin (IG Demmin), ein Zusammenschluss von Landwirten. Das im Testfeld von der IG Demmin bewirtschaftete Gebiet ist 30.000 Hektar groß. Die Forscher erfassen dort Umweltdaten zur Vegetation, zum Boden und zu Austauschprozessen zwischen Boden und Atmosphäre, um diese in-Situ-Daten mit flugzeug- und satellitengestützten Informationen aus der Fernerkundung zu vergleichen. Diese Studien lassen sich auf Gebiete übertragen, für die entsprechende Fernerkundungs informationen vorliegen, um daraus Erkenntnisse über den dort vorhandenen Umweltzustand zu gewinnen. 2004 installierte das DLR ein agrarmeteorologisches Wettermessnetz, das unter anderem die detaillierte Messung von Niederschlägen, Strahlungsparametern sowie Bodenfeuchte und -temperatur erlaubt. Zusätzlich ermöglichen sogenannte Corner-Reflektoren die Eichung von Radarsignalen. Damit können die Forscher unter anderem Austauschprozesse von Wasser in Abhängigkeit vom Wetter studieren. Im Rahmen von TERENO-SOILCan wurde das Wettermessnetz um sechs Lysimeter ergänzt. Mit diesen Messgeräten vor Ort erhalten die Wissenschaftler Werte über lokale Wasser- und Stoffbilanzen. Zugleich können die Fernerkundungsdaten mit den zeitgleich gemessenen Werten am Boden verglichen werden. Diese bilden eine wichtige Grundlage dafür, dass Fernerkundungsdatenprodukte entwickelt und in Umweltmodelle integriert werden können. CO2-Bilanz mit CarboZALF Nur etwa 45 Prozent des vom Menschen produzierten Kohlendioxids (CO2) wandert in die Atmosphäre. Der Rest wird in den Meeren, im Boden und in Pflanzen gespeichert. Wie das im Detail geschieht und welche Landschaften Quellen oder Senken für CO2 sind, ist weitgehend unbekannt. Mit dieser Problematik beschäftigt sich CarboZALF, ein Feldlabor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), das im TERENO-Observatorium Nordostdeutsches Tiefland liegt. Dabei arbeitet das ZALF eng mit dem GFZ und der Universität Potsdam zusammen. Ziel ist es, eine ganzheitliche CO2-Bilanz für bestimmte Landschaftsformen zu erstellen. Ein Beispiel, das besonders die Region des TERENOObservatoriums Nordost betrifft: Moore geben CO2 in die Atmosphäre ab. Dieser Prozess ließe sich durch eine Flutung der Moore stoppen. Doch dabei wird das noch schädlichere Treibhausgas Methan freigesetzt. Wären die dafür verantwortlichen Faktoren verstanden, ließe sich die Methanbildung unter Umständen umgehen. Darüber hinaus wollen die Forscher herausfinden, wie sich der zunehmende Anbau von Pflanzen zur Gewinnung von Biotreibstoff auf die CO2-Bilanz auswirken wird. Die Lysimeter-Station in Dedelow liefert für das Projekt wichtige Grundlagendaten für Wasser- und Stoffbilanzen. Drei der sechs installierten Lysimeter entstammen dabei der CarboZALF-Experimentalfläche. Mittels Absorption von Laserlicht in der Luft wollen die Forscher außerdem herausfinden, wie Kohlendioxid, Methan und andere Spurengase aus Gewässern oder aus dem Boden ausdünsten. Die Uni Potsdam und das GFZ entwickeln hierfür ein neues Infrarot-Absorptions-Spektrometer. Terrestrial Environment Observatories 19 Observatorien Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen Besonders sensibel für Folgen des Klimawandels „Bo. Feritas inverrum sit, ut la cor mi, que cullis autem et inis quatintem faccum quae remporruptam nate pari Gletscherschmelzen, Überflutungen und Hangrutschungen sind deutliche Signale: Bergregionen reagieren besonders sensibel auf die Auswirkungen des Klimawandels. Nicht nur das macht das Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen wichtig für die Klimaforschung. Das Einzugsgebiet der Ammer im Süden Bayerns zeichnet sich durch eine komplexe Topographie aus. Entsprechend groß sind die Unterschiede hinsichtlich Boden, Klima und Landnutzung sowie Niederschlag. Über hilfreiche Langzeitdaten verfügen die Forschungsplattform Höglwald und das Versuchsgut Scheyern, die seit mehr als 20 Jahren betrieben werden. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Helmholtz Zentrum München (HMGU) koordinieren das Observatorium. ulparis con pligendites incias duciis simporum“ 20 TERENO Terrestrial Environment Observatories 21 › Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen Im Fokus In der etwa 709 Quadratkilometer großen Ammer-Region können die TERENO-Wissenschaftler Auswirkungen des Klimawandels auf völlig unterschiedliche Landschaften untersuchen. So liegt beispielsweise der höchste Punkt 2185 Meter über dem Meer, der Abfluss in 533 Metern. Die langfristige mittlere jährliche Niederschlagsmenge im nördlichen Teil beträgt 1100 Millimeter pro Jahr, im südlichen Teil mit den Gipfeln der Ammer Alpen mehr als 2000 Millimeter pro Jahr. Die Forscher interessieren vor allem die Austauschvorgänge zwischen Boden und Atmosphäre bei kurzfristigen und extremen Wetterereignissen. An drei Erhebungen entlang des topographischen Profils – in den Orten Fendt, Rottenbuch und Graswang – haben sie unter der Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Messstationen errichtet und unter anderem mit Klimastationen, Eddy-Kovarianz-Systemen sowie 36 Lysimetern ausgestattet. Im Visier der Forscher stehen unter anderem die Kreisläufe und die Speicherung von Kohlenstoff und Stickstoff. Sie untersuchen den Austausch zwischen Biosphäre und Atmosphäre – etwa von Energieflüssen und von Spurengasen wie Kohlen dioxid, Lachgas und Methan – und die besonders empfindliche terrestrische Hydrologie in voralpinen Ökosystemen. Eine wichtige Rolle spielen auch Vegetation, mikrobielle Artenvielfalt und zeitliche Dynamik des Materieumsatzes. Hier geht es beispielsweise um die Frage, welche Zusammenhänge zwischen Austauschprozessen und der Veränderung der Artenvielfalt bestehen. Dauermessplattform Höglwald (KIT) Versuchsgut Scheyern (HMGU) Niederschlag exakter messen – mit Hilfe von Richtfunknetzen Ammer-Einzugsgebiet Ergänzt wird die Instrumentierung im Ammer-Einzugsgebiet durch einen Regenscanner auf dem 950 Meter hohen Kirnberg. Das Mikrowellenradar misst den Niederschlag in einem Umkreis von 50 Kilometern. Neben dem 16 Meter hohen Mast steht ein kleinerer Mast, wo übliche Wetterdaten wie Wind oder Temperatur aufgezeichnet werden. Solche Wetterstationen gibt es an allen anderen Standorten des Observatoriums. Die TERENO-Forscher profitieren darüber hinaus von den hydrometeorologischen Langzeitbeobachtungen der 1781 gegründeten Bergwetterstation auf dem Hohen Peißenberg, die der Deutsche Wetterdienst betreibt. TERENO Die übliche Niederschlagsmessung liefert nur Mittelwerte, was bei großen Unterschieden beim Regen und Schneefall in den Alpen zu ungenau ist. Regenradar bietet zwar eine hohe räumliche Auflösung, ist aber mitunter fehleranfällig. Richtfunkstrecken stellen den Datenverkehr zwischen Basisstationen von Mobilfunkanbietern her. Die Antennen tauschen Mikrowellensignale auf einer Frequenz von 10 bis Forschungsplattform Höglwald Forschungsbauernhof Scheyern Rund 70 Kilometer nördlich vom Ammer-Einzugsgebiet und etwa 40 Kilometer westlich von München befindet sich der Höglwald. Der rund 100 Jahre alte Fichtenbestand ist Teil einer Region, die durch eine Mischung aus bewaldeten und intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen geprägt ist. Mit Hilfe der 1993 eingerichteten Forschungsplattform untersuchen Wissenschaftler den Austausch von Spurengasen, insbesondere von Stickstoffverbindungen wie Lachgas oder Ammoniak. Bekannt ist, dass der Höglwald mit Stickstoff übersättigt ist, die Nitratbelastung des Sickerwassers ist hoch, die Emissionen von Lachgas – einem gefährlichen Klimakiller – sind ebenfalls überdurchschnittlich. Immer höherer Ertrag auf immer kleinerer Fläche – die Anforderungen an die Landwirtschaft sind enorm. Hinzu kommt, dass die Produktion von Nahrungsmitteln die Umwelt möglichst wenig belasten soll. Ob und wie dieser scheinbare Widerspruch aufzulösen ist, untersuchen Wissenschaftler auf dem Forschungsbauernhof Scheyern. Das 150 Hektar große Klostergut liegt rund 40 Kilometer nördlich von München. Die landwirtschaftlichen Flächen werden seit mehr als fünf Jahrhunderten genutzt. In der Region treten die typischen Probleme auf, die mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung verbunden sind, beispielsweise Erosion, Grundwasserbelastung sowie Verarmung der Flora und Fauna. Seit 1990 erforschen Wissenschaftler in dem ehemaligen Benediktinerkloster Methoden der umweltschonenden Landbewirtschaftung. Seit 2005 ist das Helmholtz-Zentrum München Pächter des Hofes. Auf drei Untersuchungsflächen im Höglwald stehen vollautomatische Messsysteme, die ganzjährig den Austausch von Treibhausgasen zwischen dem Boden und der Atmosphäre erfassen. Messgeräte auf einem 50 Meter hohen Turm erfassen darüber hinaus Kohlendioxid und Wasserdampf. 22 Eine neue Messmethode soll helfen, Niederschlagsmengen räumlich und zeitlich exakter zu erfassen. Das Forschungsvorhaben PROCEMA (Regional Precipitation Observation by Cellular Network Microwave Attenuation and Application to Water Resources Management) nutzt dafür ungewohnte Mittel: Richtfunkstrecken von Mobilnetzbetreibern. 40 Gigahertz aus. Diese Signale werden bei Regen, Schnee und Hagel geschwächt – ein Ärgernis für die Betreiber, ein Glücksfall für die TERENO-Forscher. Denn aus der Abschwächung des Signals können sie sehr genau die Niederschlagsmenge in Richtung der Funkverbindung ableiten. Seit 2010 zeichnen Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie die Stärke des Mikrowellensignals in der Gegend von Garmisch-Partenkirchen minutengenau auf. Partner ist der Mobilfunkausrüster Ericsson. Im Herbst 2010 kam auf der TERENO-Versuchsstation Fendt eine 650 Meter lange Teststrecke hinzu. Dort wird genau untersucht, wie Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und weitere Parameter die Mikrowellensignale beeinflussen. Klimaschutz und landwirtschaftlichen Ertrag verbinden In Scheyern arbeiten die Forscher an einer neuen Strategie, um Ertrag und Klimaschutz unter einen Hut zu bringen, an sogenannten Agroforstsystemen. Die Idee: Bäume und Sträucher sowie landwirtschaftliche Nutzpflanzen werden auf derselben Fläche angebaut und zwar so, dass sie die Arbeitsgänge für den Landwirt nicht erschweren. Es hat sich gezeigt, dass Agroforstsysteme eine effizientere Wassernutzung erlauben als herkömmliche Anbauformen. Möglicherweise bieten sie Landwirten auch Chancen, Brachland zum Anbau zu nutzen und dabei dennoch wertvolle Funktionen des Ökosystems zu erhalten. Die Wissenschaftler hoffen zudem, dass durch die gemischte Nutzung mehr Kohlendioxid im Boden gespeichert wird. Agroforstsysteme könnten also den Treibhauseffekt mildern. Terrestrial Environment Observatories 23 Kooperation mit ESA und NASA Die Messung der Bodenfeuchte auf den Kontinenten und des Salzgehaltes in den oberen Schichten der Meere ist Ziel der Satelliten-Mission SMOS (Soil Moisture & Ocean Salinity) der Europäischen Weltraumagentur ESA. Beide Größen spielen eine Schlüsselrolle im globalen Wasserkreislauf. Anders als Tandem-L sendet der Satellit selbst keine Mikrowellen auf die Erde. Er misst mit einem Radiometer die Strahlungstemperatur der Erdoberfläche und ermittelt daraus die gesuchten Werte. Das TERENO-Observatorium Eifel/Niederrheinische Bucht sowie das DLR-Testfeld DEMMIN im TERENO-Observatorium Nordostdeutsche Tiefebene sind zwei der europäischen Testgebiete für SMOS. Durch zeitgleiche Messungen am Boden werden die Instrumente an Bord des Satelliten kalibriert und Messungen validiert. Die Bodenfeuchte noch genauer erfassen Fernerkundung Der Bodenfeuchte von oben auf den Grund gehen Flugzeug- und Satellitenmissionen sind wichtiger Bestandteil von TERENO Fernerkundung ist längst eine wichtige und etablierte Messmethode der Klimaforschung. Während mit Geräten am Boden zumeist nur Punktmessungen möglich sind, können aus der Luft oder aus dem All große Flächen abgedeckt werden. Daher ist die Fernerkundung ein wichtiger Bestandteil der TERENO-Obervatorien. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) führt vom Standort Oberpfaffenhofen aus Messflüge zu allen vier Observatorien durch. Mit einer Maschine vom Typ Dornier 228 werden aus etwa 2.800 Metern Höhe Radaraufnahmen von den Untersuchungsgebieten gemacht. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, aus den gemessenen Radarwerten die genaue Bodenfeuchte zu ermitteln. Keine einfache Aufgabe, denn Radarstrahlen reagieren sehr empfindlich auf raue Oberflächen. Gepflügte Felder und unterschiedliche Vegetationsformen beeinflussen die Reflektion der Impulse. Um so wichtiger ist der Abgleich mit den am Boden gemessenen Daten. Dadurch lassen sich die Auswerte-Algorithmen, mit denen die Bodenfeuchte automatisch berechnet wird, optimieren. Ein digitales 3D-Modell der Erde Im Juni 2010 startete das DLR zusammen mit der Astrium GmbH den Radar-Satelliten TanDEM-X. Gemeinsam mit seinem 24 TERENO Zwilling TerraSAR-X vermisst er innerhalb von drei Jahren die Erde. Aus den Daten entsteht ein digitales 3D-Höhenmodell der Erdoberfläche. TERENO nutzt das Modell zur Geocodierung von Bilddaten und als Eingangsparameter für hydrologische Modellierungen. TanDEM-X liefert auch Informationen zur Vegetationsstruktur, aufgrund der verwendeten Radarwellen im X-Band allerdings ohne Höhenauflösung. Diese wird die Mission Tandem-L liefern, die das DLR gemeinsam mit der amerikanischen Weltraumbehörde NASA vorbereitet. Auch sie nutzt zwei Radarsatelliten im Formationsflug. Durch neue Entwicklungen, unter anderem bei der Antenne und der Messtechnik, sowie den Einsatz von Mikrowellen im langwelligeren Bereich kann Tandem-L dreidimensionale Karten von Wäldern, Eis- und Schneegebieten mit nie dagewesener Genauigkeit und hoher Wiederholungsrate erstellen. Dadurch besteht erstmals die Möglichkeit, dynamische Prozesse sehr exakt zu verfolgen, etwa die Aufforstung oder Degradation von Wäldern. Der Start des Satelliten ist für 2019 geplant. Im Jahr 2014 soll die SMAP-Mission der NASA starten. SMAP steht für Soil Moisture Active and Passive. SMAP wird die Bodenfeuchte und den Frost-/Tau-Zustand von Böden mit bislang unerreichter Genauigkeit, Auflösung und Abdeckung erfassen. Dafür ist der Satellit sowohl mit einem aktiven hochauflösenden Radar als auch mit einem Radiometer ausgestattet. Die Wissenschaftler erhoffen sich von den Daten wichtige Erkenntnisse, um die Prozesse bei Energie-, Wasser- und Kohlenstoffflüssen besser zu verstehen. Gute Chancen für Nachwuchsforscher Anfang 2012 startete das Helmholtz-Kolleg „Mechanismen und Interaktionen des Klimawandels in Bergregionen“ (MICMoR). Bis zu 25 Doktoranden erforschen künftig im TERENO-Observatorium Bayerische Alpen/Voralpenland die Auswirkungen des Klimawandels an den Schnittstellen von Atmosphäre, Biosphäre sowie Pedo- und Hydrosphäre. Das Kolleg, das die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren fördert, verbindet eine interdisziplinäre Ausbildung mit der Vermittlung von fachübergreifenden Kompetenzen. Angesiedelt ist es am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU) des Karlsruher Instituts für Technologie. Dr. Torsten Sachs vom Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam und Dr. Matthias Mauder vom IMK-IFU sind bereits einen Schritt weiter. Sie forschen mit einer eigenen Gruppe in den TERENO-Observatorien. Die Helmholtz-Gemeinschaft stellt ihnen dafür über fünf Jahre jeweils 250.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Außerdem besteht die Option auf eine unbefristete Anstellung. Die Helmholtz-Nachwuchsgrupppe von Torsten Sachs beschäftigt sich im Observatorium Nordostdeutsches Tiefland mit dem Austausch der Treibhausgase CO2 und Methan mit der Atmosphäre. Bei dem Projekt von Matthias Mauder im Observatorium Bayerische Alpen/Voralpenland geht es darum, alle für den Biosphären-Atmosphären-Austausch relevanten Skalen zu erfassen, um so das Problem der Energiebilanz (Bilanzlücke) zu lösen. www.micmor.kit.edu www.helmholtz.de/jobs_talente/postdoktoranden/ helmholtz_nachwuchsgruppen Das TERENO-Observatorium Eifel/Niederrheinische Bucht wurde von der NASA als Kalibrierungs- und Validierungsstandort für SMAP ausgewählt. Hier muss unter anderem untersucht werden, wie sich die Radiometer und aktives Radar am besten miteinander kombinieren lassen und welche Besonderheiten bei verschiedenen Vegetationstypen beachtet werden müssen. Am TERENOStandort Selhausen haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich erste Erfahrung bei der Kombination dieser Systeme gesammelt, die nun auch die NASA bei SMAP einsetzt. Darüber hinaus werden seit 2008 im Rur-Einzugsgebiet Überflüge mit entsprechenden Sensoren durchgeführt. Terrestrial Environment Observatories 25 Observatorium Eifel/Niederrheinische Bucht Bayerische Alpen/Voralpen Standort Stück Selhausen 24 TERENO SOILCan Weltweit größtes Lysimeter-Netzwerk TERENO-SOILCan untersucht Stoff- und Wasserflüsse sowie -bilanzen im Boden Im Rahmen von TERENO-SOILCan haben Forscher der vier TERENO-Observatorien 126 Lysimeter an 13 Standorten nach einem einheitlichen Design aufgebaut. Damit ist es das weltweit größte Netzwerk seiner Art. Mit SOILCan will TERENO langfristige Datensätze zur klimawandelbedingten Veränderung terrestrischer Systeme gewinnen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Stoff- und Wasserflüsse beziehungsweise -bilanzen im Boden. Die Herausforderungen von SOILCan der gekoppelten Kohlenstoff-StickstoffKreisläufe und deren Speicherdynamik Die Lysimeter sind aus Edelstahl und besitzen eine Oberfläche von einem Quadratmeter und eine Länge von anderthalb Metern. Die Forscher haben sie als Intensivmesseinrichtungen in die jeweiligen Untersuchungsstandorte der TERENOObservatorien integriert. Dabei wurden sowohl Lysimeter von ackerbaulich genutzten Flächen als auch von Grünlandflächen gewonnen. Entlang eines Niederschlags- und Temperaturgradienten haben die Wissenschaftler die Bodenkerne der Lysimeter, die sogenannten Bodenmonolithe, deutschlandweit getauscht – und zwar entsprechend dem prognostizierten Klimawandel für die TERENO-Observatorien. Das bedeutet, dass die entnommenen Proben stets zu einer Station gebracht wurden, bei der trockenere und wärmere Bedingungen herrschen. An den zentralen Versuchsstandorten Selhausen mit atlantischem und Bad Lauchstädt mit kontinentalem Klima wurden Lysimeter aus allen vier Observatorien zusammengeführt. 720 mm 6 8°C 1150 mm Wüstebach 6 7.5°C 1200 mm Scheyern 6 7.4°C 803 mm Fendt 18 8.2°C 1030 mm Rottenbuch 12 5.5°C 1400 mm 6 4.5°C 1600 mm B. Lauchstädt Harz/MitteldeutSauerbach sches Tiefland Schäfertal Bodenmonolithe deutschlandweit getauscht 10°C Rollesbroich Graswang Nordostdeutsches Tiefland Jahresmittelwerte Temperatur/ Niederschlag 18 8.8°C 487 mm 6 9°C 530 mm 6 6.9°C 630 mm Demmin 6 8.1°C 555 mm Dedelow 6 8.7°C 483 mm Datenaustausch per Funk Jedes SOILCan-Lysimeter hängt an drei sehr sensiblen Wägezellen, die die Erfassung der wichtigen Komponenten von Wasserhaushalt, Verdunstung und Niederschlag zeitlich hoch aufgelöst ermöglichen. Um Informationen über den Boden in den Lysimetern zu erhalten, wurden verschiedene Sensoren wie Tensiometer und Wassergehaltssonden zur Messung des Wasserpotenzials und der Bodenfeuchte, Temperatursensoren und Kohlendioxid-Gassensoren installiert. Die Lysimetersysteme sind voll automatisiert, Datenkommunikation und Überwachung laufen über modernste funkbasierte Technologien. Um lokale klimatische Besonderheiten zu erfassen, haben die Wissenschaftler in unmittelbarer Nachbarschaft jeder Station eine Wetterstation aufgestellt. ■■ Veränderungen ■■ Biosphären-Atmosphären-Austausch von klima Enge Kooperation mit Klimaforschern relevanten Spurengasen Derartige Datensätze sind weltweit kaum verfügbar. Sie sind jedoch unbedingt notwendig, um Modelle zu Austauschprozessen zwischen Biosphäre, Atmosphäre und Hydrosphäre zu entwickeln und zu verbessern. Ausgangspunkt für das Lysimeter-Netzwerk waren Vorarbeiten im Observatorium Bayerische Alpen/Voralpen, die das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU) des Karlsruher Instituts für Technologie durchgeführt hatte. Das Klima-Feedback-Konzept des IMK-IFU hat TERENO auf die übrigen Observatorien erweitert. ■■ Veränderungen der Vegetation und Biodiversität ■■ Änderungen aller Komponenten der terrestrischen Hydrologie, wie beispielsweise Wasserbilanz, Verdunstung, Niederschlagsvariabilität, Wasser rückhaltekapazität ■■ Überbrückung des Skalensprungs von Punkt- zur Feldskala (Up-Scaling) TERENO arbeitet eng mit einer zweiten großen Forschungsaktivität der Helmholtz-Gemeinschaft zusammen, dem Helmholtz-Verbund „Regionale Klimaänderungen“ (REKLIM). Dieser untersucht ebenfalls die regionalen und lokalen Folgen des Klimawandels. Im Fokus des Verbundes stehen unter anderem Veränderungen der Bestandteile und Spurenstoffe der Atmosphäre, der Eisbedeckung in den Polarregionen und des Meeresspiegels. Die Wissenschaftler untersuchen hier Prozesse in den Polargebieten, die das Klima beeinflussen, Auswirkungen von Veränderungen der Landoberflächen und Veränderungen von extremen Wetterereignissen. www.reklim.de/en/home 26 TERENO „TERENO ist wichtig, weil es eine große Unbekannte ins Visier nimmt: die Rolle der Landoberflächen im regionalen Klimasystem. Wir haben viele Rückkopplungsprozesse zwischen Atmosphäre und Landoberfläche noch gar nicht verstanden“, sagt der wissenschaftliche Leiter von REKLIM, Prof. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Genau diese Rückkopplungs-Mechanismen sind auch Forschungsgegenstand des REKLIM-Themenbereichs „Landoberflächen im Klimasystem“. Die Umweltdaten, die die TERENO-Observatorien langfristig sammeln, sind genau die Daten, die auch REKLIM benötigt. Sie helfen zugleich, bestehende Klimamodelle zu überprüfen und zu verbessern. Entsprechend eng arbeiten die beiden Initiativen zusammen. Terrestrial Environment Observatories 27 Internationale Kooperationen (Auswahl) ■■ DIGISOIL Collaborative Project ■■ ENTRANCE HGF-JL – ENvironmental TRANsition of Chinas Ecosystems under predicted climate change ■■ ENVEurope Project: Environmental quality and pressures assessment across Europe ■■ EXPEER – Distributed Infrastructure for Experimentation in Ecosystem Research) coordinated by L‘Institut National de la Recherche Agronomique – INRA (Dr. Abad Chabbi), France Internationale Kooperation In der Mittelmeerregion entsteht ein Beobachtungsnetzwerk Viele Anrainerstaaten des Mittelmeers haben immer wieder mit Dürren zu kämpfen. Wenn es regnet, dann kommt es nicht selten zu Überflutungen, die den Boden mit sich fortreißen. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) warnt, dass Dürren und Starkregenereignisse insbesondere im Mittelmeerraum stärker zunehmen werden. Hinzu kommt, dass in vielen Regionen durch zu hohen Wasserverbrauch der Grundwasserspiegel sinkt. Ziel des neuen TERENO-Partnerprojekts ist es, ein hydrologisches Beobachtungsnetzwerk aufzubauen, das diese und andere Aspekte des Wasserhaushalts künftig untersuchen soll. 28 TERENO ■■ PEER ■■ HOBE – Center for Hydrology, Denmark ■■ ICOS – Integrated Carbon Observation System ■■ iSoil – Interactions between soil related sciences ■■ KLIMZUG-NORD ■■ LTER-Europe – European Long-Term Ecosystem Research Network ■■ NitroEurope IP Länderübergreifende Kooperation TERENO-MED: Mediterrane Wasserressourcen im Fokus Das Projekt ist eine Kooperation des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung - UFZ in Leipzig und des Forschungszentrums Jülich, wobei das UFZ die Federführung übernommen hat. Gemeinsam mit internationalen Partnern wollen die Wissenschaftler studieren, wie die Bevölkerungsentwicklung sowie der wirtschaftliche, der Landnutzungs- und der Klimawandel auf die Wasserressourcen im Mittelmeerraum wirken. Für TERENOMED sollen in repräsentativen Regionen des Mittelmeerraumes acht bis zehn Observatorien eingerichtet werden. Mögliche Standorte sind Südfrankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Zypern, Türkei, aber auch Länder in Nordafrika und im Nahen Osten. Die Planungs- und Startphase läuft bis 2013. ■■ FLUXNET 6,8 Millionen Euro Fördermittel erhält das TERENO-MED-Projekt. Damit kann die Grundausstattung mit Messeinrichtungen wie Wetter- und Bodenfeuchtestationen, Grundwassermessstellen oder Abflusspegel finanziert werden, um maßgebliche hydrologische und meteorologische Parameter zu erfassen – aber auch Spezialmessgeräte, um besondere Probleme in den betreffenden Regionen zu untersuchen, etwa in Hinblick auf die Wasserqualität. Das Projekt kann dazu beitragen, Lösungen und Managementstrategien für Problemregionen zu erarbeiten – und damit helfen, die Richtlinie der Europäischen Kommission gegen Wasserknappheit und Dürren sowie die Ziele des EU-Programms „Horizon 2020“ umzusetzen. In Frankreich haben sich bereits eine Reihe von Forschungsinitiativen mit dem Thema „Umweltraum Mittelmeer“ zum „MISTRALS“-Verbund zusammengeschlossen. Hierzu gehört das Projekt SICMED, das Landnutzungsänderungen und Effekte auf Ökologie und Wasser beobachtet und TERENO-MED ähnelt: Beide Forschungskonsortien wollen Lösungsstrategien für eine nachhaltige Entwicklung der Mittelmeerregion entwickeln und streben eine verstärkte Zusammenarbeit an. ICOS identifiziert Kohlenstoff-Quellen und -Senken in Europa Böden und Pflanzen geben Spurengase wie etwa Kohlenstoffdioxid an die Luft ab. Nicht nur die TERENOWissenschaftler wollen herausfinden, wie Veränderungen von Landnutzung und Klima diese biogenen Emissionen beeinflussen und welche Folgen dieser Einfluss wiederum auf das Klima hat. In dem europäischen Forschungsverbund ICOS (Integrated Carbon Observation System) haben sich Klimaforscher zusammengeschlossen, um ein flächendeckendes Netz aus Messstationen aufzubauen. Das Projekt identifiziert in Europa und angrenzenden Regionen detailliert die Quellen und Senken für Kohlendioxid und andere Treibhausgase. Dabei geht es auch um die Frage, welche Rolle Boden, Wald und Meer im globalen Kohlenstoffkreislauf spielen. Die Observatorien von TERENO tragen durch ihre bereits bestehende Infrastruktur wesentlich zu dem einzigartigen Projekt bei. www.icos-infrastructure.eu – Partnership for European Environmental Research ■■ PROCEMA HGF-VI – Regional Precipitation Observation by Cellular Network Microwave Attenuation and Application to Water Resources Management ■■ RSSC-West-Africa – “Regional Science Service Center for West Africa” ■■ SMOS – Soil Moisture and Ocean Salinity, Mission der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA ■■ WESS – Joint Research Centre Water & Earth System Science Forschen im natürlichen Landschaftslabor Das Virtuelle Institut ICLEA am TERENO-Observatorium Nordostdeutsches Tiefland bringt deutsche und polnische Wissenschaftler zusammen. ICLEA steht für Institute of Integrated Climate and Landscape Evolution Analyses. Gemeinsam wollen die Forscher die Folgen des Globalen Wandels für die Entwicklung des NordostdeutschenPolnischen Tieflands seit seiner Entstehung am Ende der letzten Eiszeit besser verstehen. Insbesondere geht es dabei um die Wechselwirkung der natürlichen und anthropogenen Prozesse, die diese Entwicklung steuern. Das neuartige Konzept von ICLEA verknüpft aktuelle hydrologische und klimatische Messdaten, die durch TERENO-Infrastruktur erarbeitet werden, mit langen Zeitreihen aus natürlichen Klima- und Umweltarchiven sowie mit historischen Fernerkundungsdaten. www.iclea.de EXPEER treibt europäische Vernetzung voran Klimaveränderungen wirken sich ganz unterschiedlich auf verschiedene Ökosysteme wie Wälder, Weiden, Ackerflächen oder Flusslandschaften aus. Deren Erforschung auf europäischer Ebene treibt EXPEER (Distributed Infrastructure for Experimentation in Ecosystem Research) voran. Das Vorhaben der Europäischen Union bringt Einrichtungen zusammen, die sich mit terrestrischer Ökosystemforschung beschäftigen. Auch TERENO beteiligt sich an dem europaweiten Netzwerk, das aufeinander abgestimmte Forschung sowie gemeinsame Nutzung von erhobenen Daten ermöglicht. Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich entwickeln beispielsweise im Rahmen von EXPEER Methoden, um die lokalen Daten der EXPEER-Observato rien mit Hilfe von Fernerkundungsdaten und Modellen auf größere Räume in Europa zu übertragen. www.expeer.fr Terrestrial Environment Observatories 29 Organisation Für den Klimawandel wappnen TERENO Das internationale Großprojekt WASCAL unterstützt Westafrika und will von TERENO lernen. Wissenschaftlicher Lenkungsausschuss Westafrika ist vom Klimawandel besonders stark betroffen. Dürreperioden reihen sich an Jahre mit schweren Überschwemmungen. Know-how aus Deutschland hilft den betroffenen Ländern, sich für die Folgen des Klimawandels besser zu wappnen. TERENO unterstützt das internationale Großprojekt „West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use“, kurz WASCAL. Die Trockenzeiten in Westafrika werden länger, sowohl die Variabilität des Niederschlages als auch die Niederschlags extreme nehmen zu – ein riesiges Problem für die Landwirtschaft. Die Farmer sind in ihrer Existenz bedroht, Hunger und Armut sind die Folgen. Der Aufbau großer Datenbanken sowie die Auswertung dieser Daten bezüglich Klima und Landnutzung sollen westafrikanischen Wissenschaftlern und Politikern helfen, die Nahrungsmittelversorgung unter veränderten Klimabedingungen zu sichern. Dafür stärkt WASCAL die Klima- und Umweltforschung vor Ort, bündelt die vorhandene Expertise aller Partner und vernetzt die afrikanischen Wissenschafter untereinander und international. Daran beteiligt sind zehn westafrikanische Länder: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo. Langfristig sollen die Partnerländer die vollständige Verantwortung für das Projekt übernehmen. WASCAL besteht aus drei Säulen: einem Kompetenzzentrum vor Ort, einem Forschungsprogramm und einem Graduiertenprogramm. Die Koordination liegt beim Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt. 30 TERENO Vorbild TERENO TERENO hat eine Vorbildfunktion für das Vorhaben. Hinter beiden Initiativen steht die Idee, terrestrische Observatorien einzurichten, um mit Hilfe von Langzeitdaten verbesserte Klimavorhersagen zu entwickeln und Anpassungsmaßnahmen abzuleiten. Das Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unterstützt im Rahmen von WASCAL den Aufbau eines hydroklimatologischen Messnetzwerks, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt übernimmt den Part der Fernerkundung. Das Forschungszentrum Jülich und das ZEF entwickeln gemeinsam das Datenmanagementsystem für WASCAL – nach dem Vorbild des TERENO-Systems. www.wascal.org Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss legt Ziele, strategische Planung sowie Prioritäten fest und entscheidet über die Ausstattung der Observatorien sowie Kooperationen. TERENO wird koordiniert vom Forschungszentrum Jülich. Mitglieder Prof. Dr. Harry Vereecken Dr. Thomas Pütz (Forschungszentrum Jülich) Prof. Dr. Georg Teutsch Prof. Dr. Peter Dietrich (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung – UFZ) Prof. Dr. Hans Peter Schmid Prof. Dr. Hans Papen Prof. Dr. Harald Kunstmann (Karlsruhe Institut für Technologie) Prof. Dr. Jean-Charles Munch Dr. Eckart Priesack (Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt) Dr. Oliver Bens Prof. Dr. Achim Brauer (Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) Prof. Dr. Irena Hajnsek (ETH Zürich) Dr. Erik Borg (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) Beirat Der Beirat besteht aus einer Gruppe von internationalen Kooperations partnern und unabhängigen Experten, die TERENO begleiten und beraten. Prof. Dr. Christiane Schmullius Friedrich-Schiller-Universitä Jena Prof. Dr. Ulrike Tappeiner Universität Innsbruck Mitglieder Prof. Dr. Bas van Geel Universität von Amsterdam Dr. Richard P. Hooper (Vorsitzender) Geschäftsführer CUAHSI Prof. Dr. Jeffrey J. McDonnell Universität Saskatchewan Prof. Dr. Karsten Høgh Jensen Universität Kopenhagen, Koordinator HOBE Prof. Dr. Hangsheng (Henry) Lin Pennsylvania State Universität, Koordinator der Hydropedology Initiative und des Shale Hills Critical Zone Observatory Prof. Dr. Sonia Seneviratne ETH Zürich, Institut für Atmosphäre und Klima Prof. Dr. Russell K. Monson Universität von Colorado Prof. emeritus Dr. Hannes Flühler ETH Zürich Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Dr. Volker Wulfmeyer Universität Hohenheim Dr. Malcolm Davidson Europäische Weltraumbehörde ESA Kontakt/ Koordination Dr. Knut Kaiser Nordostdeutsches Tiefland Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ Tel.: +49 (0)3 31/288 28 30 E-Mail: [email protected] Dr. Heye Bogena Eifel/Niederrheinische Bucht Institut für Bio- und Geowissenschaften Agrosphäre (IBG-3) Forschungszentrum Jülich Tel.: +49 (0)24 61/61-67 52 E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Hans Papen Bayerische Alpen/Voralpenland Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU) Karlsruher Institut für Technologie Tel.: +49 (0)88 21/1 83-1 30 E-Mail: [email protected] Koordinationsteams Um die Forschung zu verschiedenen Schwerpunkten in den Observatorien abzustimmen, hat TERENO Koordinationsteams (CT – Coordination Teams) eingerichtet. Sie setzen die Instrumentierung entsprechend dem Implementierungsplan um, kümmern sich um Erhebung und Qualitätssicherung der Daten und unterstützen die Forscherteams bei ihrer Arbeit vor Ort. Die Teams und ihre Schwerpunkte im Einzelnen: ■■ CT Atmosphäre ■■ CT Biosphäre ■■ CT Pedosphäre ■■ CT Hydrosphäre ■■ CT Umwelterkundung ■■ CT Geoarchive ■■ CT Datenmanagement ■■ CT Integrative Modellierung Dr. Steffen Zacharias Harz/Mitteldeutsches Tiefland Fachbereich Monitoring- und Erkundungstechnologien Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Tel.: +49 (0)3 41/2 35-13 81 E-Mail: [email protected] Terrestrial Environment Observatories 31 Forschungszentrum Jülich – FZJ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ Karlsruhe Institut für Technologie - KIT Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt – HMGU Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – DLR Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum – GFZ www.tereno.net