6 malediven - Manta Reisen

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6 malediven - Manta Reisen
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MALEDIVEN
Reise-Special am Sonntag | 26. Januar 2014
Sechs Sterne
das Paradies
Dunkelblauer Ozean, türkishelle Lagunen, Sand,
Palmen, Himmel und Meer. Ankommen, loslassen.
Das sind die Malediven. Das ist das Paradies.
ie Jacht stand bereit, zehn Meter lang,
vier Meter breit, Bad, Toilette, Schlafraum, Bar. Die Mannschaft, barfuss,
trug weite, weisse Hemden und weisse Hosen. Die Maschine begann zu
knurren und zu grollen, die Jacht zitterte wie
ein Pferd vor dem Rennen, stürzte sich in die
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im Fahrtwind. Male, die Hauptstadt, verschwand am Horizont.
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Insel mit den sechs Sternen. Sechs! Doch es
kam die Jacht und sie trug mich über das unbeschreibliche Blau des Indischen Ozeans.
Von Zeit zu Zeit tauchte eine Insel auf, Palmen, manchmal ein Dhoni, ein maledivisches
Boot. Zwei Bänder um die Inseln: türkishelles
Wasser und weisser Sand, Bannkreise vielleicht, Schutz vor Eile, Mühsal, Trübsinn, Sorgen, vor dem Festhalten an irgendetwas unglaublich Wichtigem. Und wer im Innern der
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Kreise lebt, hat gelernt, sich an den einfachen
Dingen zu erfreuen, Sonne und Wind, Himmel und Meer. Hat gelernt, sich anzuvertrauMV PI\ OMTMZV\ TW[b]TI[[MV 6I RI 3VV\M
aber sein, nicht wahr?
700 Angestellte für 350 Gäste
Die Malediven, das sind fast 1200 Inseln, 220
davon bewohnt. Meine Insel liegt im nördlichen Male-Atoll. One & Only Reethi Rah ist
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sorgfältig organisiertes Luxus-Resort. Es ist
alles fantastisch hier, der Service, das Essen,
die Weine, tausend verschiedene Flaschen, die
130 Villen mit den Ausmassen eines geräumiOMV-QVNIUQTQMVPI][M[I][OM[\I\\M\UQ\RMLMU
vorstellbaren Luxus, die Sport- und Spa-Angebote. Wenn das Resort ausgelastet ist, beherbergt es 350 Gäste; sie werden von 700 Angestellten betreut, Frauen und Männer aus
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MALEDIVEN
hat
Bilder: (oben links) Hilton, (oben rechts) Ahmed Rasheed, (unten) One & Only
eingeführt, Abfall wird ausgeführt, Energie
wird mit Diesel gewonnen, 200 000 bis 250 000
Liter braucht es dafür im Monat; das Abwasser wird in verschiedenen Stufen gesäubert
]VL LIVV b]U /QM[[MV LMZ 8ÆIVbMV OMbraucht. Es ist alles fantastisch – und die Preise sind es auch. Es ist eine Insel für Leute, die
Geld haben, die es auch ausgeben und die dafür einen Gegenwert wollen: das Paradies.
Sportgrössen wie Roger Federer und Michael
Schumacher waren hier.
Das kleine Motorboot bockte wie verrückt
übers Wasser. Der Steuermann machte sich
einen Spass daraus, die Wellen im rechten
Reise-Special am Sonntag | 26. Januar 2014
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und vor der nächsten Welle hart aufzusetzen.
Es war ein Spiel, ein freundschaftlicher Wettkampf, Lebenslust auch – wir sind gut drauf,
hiess sein Grinsen. Wir waren unterwegs nach
Hinnavaru. Auf Hinnavaru leben nur Einheimische, 4500 Menschen. Sie wohnen auf engem Raum, in schmalen Gassen und Häusern
aus Korallen, Sand und Mörtel. Die Dächer
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nicht, wie auf den Ferieninseln, mit Palmzweigen. Es gibt eine Schule, eine Moschee, kleine
Geschäfte. Die Männer arbeiten als Fischer
oder, auf Touristeninseln, als Gärtner, Butler,
Conrad Maldives
Rangali Island
(Bild oben links) und
One & Only Reethi Rah
(unten rechts) zählen
zu den spektakulärsten Luxusresorts auf
den Malediven.
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Bekannt für exzellenten Service und Gastronomie, hat das
Hotel insgesamt fünf Restaurants. Ausserdem verfügt es über
ein neues Sport- und Freizeitzentrum sowie einen tropischen
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MQV [XMbQMTTM[ >MZXÆMO]VO[SWVbMX\ N†Z [MQVM /q[\M ,I[ [W OMnannte «All Inclusive Island Package» bedeutet unbegrenzte
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MALEDIVEN
Reise-Special am Sonntag | 26. Januar 2014
Bild: Ahmed Rasheed
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Boy. Frauen arbeiten in der Fischfabrik auf
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Kapazität der Fabrik reicht für hundert Tonnen am Tag, doch so viel Fisch gibt es nicht.
Der Fang wird mit eigenen Schiffen eingeholt
]VL ^WV TWSITMV .Q[KPMZV IVOMTQMNMZ\ 6M\bÅschen ist in den Malediven verboten.
Ohne Diesel geht gar nichts
Zurück zur Natur – aber bitte in der ersten Klasse: Das weltweit wachsende Bedürfnis nach luxuriösen
Hotelinseln stellt auf den Malediven eine grosse ökologische Herausforderung dar. Stromproduktion, Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung sind auf den abgelegenen Inseln mit einem beträchtlichen Energieaufwand
verbunden. Das Viersterne-Resort Veligandu beispielsweise braucht pro Tag im Durchschnitt 2600 Liter
Dieselöl, um den Energiebedarf für seine 100 Villen zu decken. 100 000 Dollar budgetiert General Manager
Fathuhulla Ibrahim dafür jeden Monat. Wie auf allen Hotelinseln wird auch auf Veligandu der Strom ausschliesslich von Diesel-Generatoren produziert. Die Klimaanlagen sind die grössten Stromfresser, da mutet
der Energiebedarf der Entsalzungsanlage für die Wasseraufbereitung schon fast bescheiden an. Mohamed
Nahem, seit 25 Jahren auf der Insel tätig, kennt als Maintenance Manager die Zahlen: «Für die Produktion
von 1000 Litern Süsswasser brauchen wir rund 0,25 Liter Dieselöl», sagt er. Der Wasserbedarf pro Tag habe
sich bei etwa 140 000 Litern eingependelt. Den beträchtlichen Energiebedarf werde man auf Grund der
wachsenden Ansprüche der internationalen Klientel wohl kaum senken können. Eine Verkleinerung des Abfallbergs hingegen sei mithilfe der Gäste möglich, ist Manik Fazil überzeugt. «Wenn jeder Gast seinen Abfall
wieder mit nach Hause nähme, wäre uns extrem geholfen.» Auf Veligandu werden ausschliesslich biologische
Abfälle verbrannt. Alles Übrige wird getrennt und komprimiert: «Wir mahlen Altglas, pressen PET und Büchsen
und verschiffen dann alles nach ‹Garbage Island› bei Male.» Auch hinsichtlich der Abwasserreinigung ist Veligandu fortschrittlich. Eine Hightech-Anlage eines spezialisierten österreichischen Unternehmens sorgt dafür,
dass kein verschmutztes Wasser ins offene Meer fliesst.
Für Reiseveranstalter sind ökologische Aspekte bei der Wahl ihrer Hotelpartner ebenfalls zunehmend wichtig.
Andy Zgraggen, Chef des Malediven-Spezialisten Manta Reisen, sagt dazu: «Als verantwortungsvoller Reiseanbieter ist es unsere Aufgabe, genau hinzuschauen, wie der Abfall entsorgt, wie mit Energie umgegangen
und wie dem Hausriff Sorge getragen wird. Niemand will in einem Hotel wohnen, dessen Abwasser direkt ins
Meer fliesst.» Aber nicht nur die Umweltproblematik, auch faire Arbeitsbedingungen seien wichtige Kriterien
bei der Wahl der Vertragspartner. Auch Zgraggen ermutigt seine Kunden, den Abfall wieder nach Hause zu
nehmen. Edelweiss Air transportiert diesen sogar gratis in die Schweiz zurück.
MWE
www.manta.ch | www.edelweissair.ch | www.veliganduisland.com
Zwischen den Mauern von Hinnavaru
wuchsen Kokospalmen, dieses Geschenk Allahs. Seit es Reiseberichte über den Archipel
gibt, seit vielen hundert Jahren also, ist von
den Palmen die Rede, von ihrer Schönheit,
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diese Erzählungen das Piktogramm des Paradieses mitgeformt: Palmen und Himmel, Sand
und Meer. Araber, Portugiesen, Chinesen, Inder, Holländer, Franzosen, Briten haben die
Inseln besucht, manchmal friedlich, oft kriegerisch. Sie erkannten die strategische Bedeutung des Archipels an der wichtigen Seehandelsroute zwischen Westen und Osten. Und
immer berichteten sie in ihren Geschichten
vom unvorstellbaren Reichtum an Kaurimuscheln, dem beliebten Zahlungsmittel, und
von den Kokospalmen.
Smaragdcollier im Ozean
Der Pilot kreist über dem Lhaviyani-Atoll. Ein
.W\WÆ]OQU_IPZPIN\QOMV8IZILQM[;QKPMTNZmig breitet sich das Atoll aus, und die Inseln
leuchten aus dem dunkelblauen Ozean wie ein
Smaragdcollier. Es ist der Rand der Welt, denke ich, oder die Mitte, das Ende oder der Anfang. Die Inseln sind gefährdet; die meisten
liegen nicht höher als einen Meter über dem
Meeresspiegel, und wenn das Wasser aufgrund
des Klimawandels steigt, werden sie einfach
verschwinden.
Es war der letzte Abend auf den Malediven. Dämmerung brach herein, und ich erlebte zum letzten Mal das Wunder der Verschmelzung von Himmel und Meer, von
Wolken und Wellen.
ERNESTO SCAGNET