blumenbuch • flora book • floraboken
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Information [email protected] T (+32) (0)2 204 2463 [email protected] T (+32) (0)2 204 2349 www.artnouveau-net.com Wenn du mehr über den Art Nouveau in Europa wissen möchtest findest du uns unter www.artnouveau-net.com im Internet. Hier gibt es jede Menge Informationen und Bilder sowie eine Liste aller Aktivitäten die wir für Kinder zusammengestellt haben. Egal ob für die Schule oder zum eigenen Vergnügen, besuch uns doch und erlebe den Art Nouveau neu. BLUMENBUCH • FLORA BOOK • FLORABOKEN Published by: G. Van Cauwelaert, Direction des Monuments et des Sites De la Région de Bruxelles-Capitale C.C.N., rue du Progrès 80, boîte1 B-1035 Bruxelles www.monument.irisnet.be If you want to discover more about European Art Nouveau, then you can always visit the Network’s website at www.artnouveau-net.com. It is full of information and pictures, and also contains all the activities that we have developed for children in the Study Month section. So whether it is for a school project or just for fun, log-on and see Art Nouveau come alive. ................................................. Published: 2004 Hvis du vil lære mer om jugendstilen, kan du besøke nettverkets hjemmeside på www.artnouveau-net.com. Den er full av informasjon og bilder, og i Study Monthseksjonen vil du også finne alle aktivitetene vi har utviklet for barn. Så enten det er til et skoleprosjekt eller bare for moro, logg deg på og se jugendstilen bli levende. Publication´s coordinator: David Aasen Sandved Design : ELLEmELLE, Ålesund, N. with the participation of the Art Nouveau Centre, Ålesund, N with the support of the Culture 2000 Programme of the European Union in collaboration with the European Route of Modernism JUGENDSTIL - REISE/TOUR OF ART NOUVEAU/EN REISE I JUGENDSTILEN Réseau Art Nouveau Network „Réseau” und „Network” sind die französischen und englischen Wörter für „Netz” oder „Netzwerk”. „Art Nouveau” ist französisch und bedeutet wörtlich übersetzt „Neue Kunst”. Mit „Art Nouveau” wird eine Kunstströmung um 1900 bezeichnet, die im deutschen Sprachraum als „Jugendstil” bekannt ist. Das „Réseau Art Nouveau Network” wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, das Art Nouveau- Erbe verschiedenster Länder eingehend zu beleuchten. Derzeit arbeiten wir in 13 europäischen Städten daran, den Art Nouveau und dessen Wert allseits bekannt und bewusst zu machen. Der Art Nouveau lebt: viele Menschen sind damit beschäftigt, die Kunst jener Zeit zu restaurieren und wissenschaftliche Forschungen anzustellen, um ihre KünstlerInnen besser zu verstehen. Für viele andere wiederum ist der Art Nouveau Teil ihres täglichen Lebens, da Bahnhöfe, Schulen und Geschäfte, die vor rund 100 Jahren erbaut wurden, heute noch in Verwendung sind. Um unser Ziel zu erreichen orientieren wir unsere Arbeit an den Eckpunkten Forschung, Bewusstmachung, Publikationen und Ausbildung. Dabei stützen wir uns auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten von ArchitektInnen, KunsthistorikerInnen und KuratorInnen. Der Art Nouveau war mehr als Architektur; KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen verschiedenster Disziplinen trugen zum Entstehen vieler Werke bei. Unsere Aufgabe ist es, mehr Wissen über diese Kunstrichtung zu vermitteln, ihr Erbe zu schützen und wieder herzustellen, aber auch sicherzustellen, dass die dazu notwendigen Fertigkeiten nicht verloren gehen. Viele Projekte des Art Nouveau wurden nie vollendet oder gingen verloren. Auch diese unbekannten Schätze wollen wir aufspüren. ExpertInnen der Kunstrichtung Art Nouveau unterstützen uns bei der Vorbereitung von Konferenzen und Ausstellungen, gemeinsam erarbeiten wir Bücher für Fachpublikum, StudentInnen und vom Art Nouveau Begeisterte. Aufgrund der politischen Veränderungen unserer Zeit ist die Europäische Union heute eine ständig wachsende Organisation mit einem fast stetigen Zustrom an neuen Mitgliedern. Das „Réseau Art Nouveau Network” wird sowohl von der Europäischen Union als auch von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt. So hoffen wir, mit diesen Mitteln den Art Nouveau in den Städten und deren Umland schützen und gebührend ehren zu können. The Réseau Art Nouveau Network was launched in 1999 to highlight the Art Nouveau heritage of a diverse range of countries. Our work currently takes place in 13 European cities and we aim to make sure that Art Nouveau is well known and respected. Art Nouveau is still alive, with people working on restorations and in scientific research, to understand the artists of the period better. Many people still experience Art Nouveau, using the stations, schools and shops that were built around a 100 years ago on a daily basis. To achieve its ambitions the Network has a set of principles that we base our work on: research, awareness, publications and training. We use the skills of people like architects, art historians and curators to reach these common goals. Art Nouveau wasn’t just about architecture; it was something that artists and craftsmen working across a range of disciplines were involved with. Our job is to increase knowledge of Art Nouveau, protect and restore the heritage and make sure that the skills to do this are kept alive. Many Art Nouveau projects were never completed or have been forgotten, so we also try to discover these unknown treasures. Experts in the field of Art Nouveau work with us to organise conferences and exhibitions, as well as books that are for professionals, students or those with a passion for Art Nouveau. Political changes mean that today’s European Union is an expanding organisaton, with new countries joining in. The Réseau Art Nouveau Network receives money from both the European Union and the European Commission, and with these funds we hope that we can protect and celebrate the Art Nouveau in your city and beyond. Jugendstilnettverket (Réseau Art Nouveau Network) ble lansert i 1999 for å trekke jugendstilarven i en rekke forskjellige land fram i lyset. Arbeidet skjer nå i 13 europeiske byer, og formålet er å gjøre jugendstilen allment kjent og respektert. Jugendstilen (Art Nouveau) lever fremdeles: mange mennesker jobber med restaureringer og vitenskapelig forskning for å forstå denne periodens kunstnere bedre. Mange kan fremdeles oppleve jugendstilen, ettersom de til daglig bruker stasjoner, skoler og butikker som ble bygd for omtrent 100 år siden. For å nå målene våre har nettverket noen aktiviteter som vi baserer arbeidet vårt på: Forskning, bevisstgjøring, publikasjoner og opplæring. Vi bruker kunnskapene til arkitekter, kunsthistorikere og kuratorer for å oppnå disse felles målene. Jugendstilen handlet ikke bare om arkitektur; det var noe kunstnere og håndverkere på tvers av fagdisiplinene var involvert i. Vår jobb er å øke kunnskapen om jugendstilen, beskytte og restaurere arven og sørge for at kunnskapen om hvordan dette gjøres, holdes i live. Mange jugendstilprosjekter ble aldri fullført eller har blitt glemt, så vi prøver også å finne disse ukjente skattene. Eksperter på jugendstil arbeider sammen med oss for å organisere fagkonferanser og utstillinger samt utgi bøker for profesjonelle, studenter eller de med en sterk interesse for jugendstilen. Politiske endringer betyr at dagens EU er en voksende organisasjon, med nye medlemsland. Jugendstilnettverket mottar penger både fra Den europeiske union og EU-kommisjonen, og med disse midlene håper vi at vi kan beskytte og markere jugendstilen i byen din og området rundt. Die Flora im Art Nouveau Wenn du das nächste Mal an einem Baum oder einer Blume vorbeigehst, sieh dir doch einmal genau die Form der Blütenblätter oder die Krümmung der Zweige an. Genau davon nämlich ließen sich die KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen des Art Nouveau inspirieren. Die Flora – das Reich der Pflanzen, Bäume und Blumen – war die beliebteste und heute noch am deutlichsten erkennbare Vorlage für ihre Werke. Dies kannst du auch an Tapeten, Keramiken, Einrichtungsgegenständen und sogar Schmuckstücken nachvollziehen, deren zentrale Motive oft der Flora entnommen waren. Wie kaum eine andere Kunstform hat der Art Nouveau seine VertreterInnen dazu bewogen, die Natur als Form künstlerischen Ausdrucks zu betrachten. Den Anfang machten die Blumen: zunächst die klassischen Arten wie Rose oder Lilie, aber auch mit mystischen (Wasserlilien), eleganten (Iris) oder exotischen Pflanzen (Sonnenblume) wurde gerne experimentiert. Später dann verwendete man noch exotischere Glashausgewächse, allen voran die Orchidee. Aber nicht nur seltene Blumen waren für die KünstlerInnen des Art Nouveau von Bedeutung, auch Wildpflanzen wie Löwenzahn, Distel oder Bärenklau waren beliebte Motive dieser Kunstrichtung. Überall in Europa besannen sich die KünstlerInnen auf ihre heimische Flora: im Norden waren es die Kiefern, im Süden die Orangenbäume. In vielen Ländern entwickelte sich der Art Nouveau in einer Zeit der großen industriellen Veränderungen, deren Folge nicht zuletzt das starke Anwachsen der Städte war. Interessant dabei ist, dass die KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen des Art Nouveau ihre Ideen aus der Naturlandschaft entnahmen und diese gleichzeitig zum Mittelpunkt ihres Schaffens machten. Warum taten sie dies wohl? Die KünstlerInnen ließen sich in vielerlei Hinsicht von der Flora inspirieren: von der Form eines Blütenstiels ebenso wie von den Bewegungen der Äste. Die einen schufen für ihre Plakatmalereien detailgetreue Abbilder von Blumen, während andere die Formen einzelner Pflanzen als Vorlage für Balkon- oder sogar Sesselentwürfe benutzten. Architekten nahmen sich zur Ausgestaltung baulicher Elemente wie etwa Säulen, die in tragende Balken übergingen, an den Pflanzen ein Beispiel und so entstanden die ungewöhnlichsten Bauformen. Bei Privathäusern im Stil des Art Nouveau geschah es nicht selten, dass der Architekt oder Besitzer für eine Sammlung exotischer Pflanzen einen eigenen Raum, ein Glashaus zum Beispiel oder einen Wintergarten, hinzufügte. Ein solcher Raum konnte durchaus auch in der Mitte des Hauses liegen. Für den Art Nouveau nicht weniger bedeutend als die Formen waren die Farben und sogar die Struktur und Beschaffenheit der Flora. Ein bemaltes Glasfenster, von Licht durchströmt, war oft die künstlerische Wiedergabe des in der Natur Erlebten. Aber der Art Nouveau bediente sich natürlich nicht nur der Flora für die Auswahl seiner Motive. Das Reich der Tiere, auch als Fauna bekannt, war für die KünstlerInnen ebenso bedeutend wie die Mythologie und die Legenden ihrer Heimatländer. Schöne Tiere wie Pfauen oder Schmetterlinge waren sehr beliebt, aber auch weniger heimelige wie Spinnen, Schlangen, Fledermäuse und Frösche fanden durchwegs Verwendung. Dieses Buch beschäftigt sich mit den verschiedenen Floratypen, wie sie in den Städten des „Réseau Art Nouveau Network” vorkamen und von den KünstlerInnen dieser Städte in ihren Werken verwendet wurden. Sieh dir die Flora um dich herum an und überlege dir, wie du Farben, Beschaffenheit, Formen und ihre Wirkung auf dich für den Entwurf einer Lampe, eines Mantels, eines Glases oder sogar eines Hauses verwenden würdest: deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am Ende des Buches gibt es eine Reihe unterhaltsamer Aktivitäten, die dir dabei helfen werden, herauszufinden, warum die Flora für den Art Nouveau so wichtig war. Viel Vergnügen! Flora in Art Nouveau Flora i jugendstilen The next time you see a tree or a flower why not take a really close look at the shape of the petals or the curve of the branches. That’s what many of the Art Nouveau artists and craftsmen did to gain inspiration. Flora – the general name given to plants, trees and flowers – was one of the most recognisable motifs in Art Nouveau. If you look at wallpaper, ceramics, furniture and even jewellery, often you will see that the artists have used flora as a major part of the design. Neste gang du ser et tre eller en blomst, prøv å se nærmere på formen på blomsterbladene eller grenenes linjer. For å få inspirasjon gjorde mange jugendstilkunstnere og -håndverkere nettopp det. Flora – fellesbetegnelsen på planter, trær og blomster – var et av de mest gjenkjennelige motivene i jugendstilen. Hvis du ser på tapet, keramikk, møbler, og til og med smykker, vil du ofte se at kunstnerne har brukt flora som en viktig del av sin formgivning. Art Nouveau was one of the strongest examples of artists using ‘Nature’ as a form of artistic expression. To start with the flowers that were most often seen were classic flora such as the rose or the lily, but artists also experimented with plants that were mystical (water lily), elegant (iris) or exotic (sunflower.) Later on even more exotic greenhouse flowers were used, most famously the orchid. But it wasn’t just rare flowers that inspired Art Nouveau, wild flora like the dandelion, thistle and giant hogweed were also popular motifs. All over Europe artists focused on using decoration based on their local flora, whether it was the pine tree of the north or the orange tree of the south. For many of the countries, when Art Nouveau developed it was at the same time that big industrial changes were taking place, and one of the consequences of this was the enlargement of cities. So the fact that those working in Art Nouveau took ideas from the natural landscape and made it central to their designs is very interesting. Why do you think they did this? The artists took inspiration from flora in many ways: the shape of the stalk or the movement of a branch. Some would use precise and detailed studies of flowers on their poster designs, while others would look to the shape of a plant to help them create a design for a balcony or even a chair. Architects used the examples of plants to create architectural elements such as columns that developed into supporting beams, resulting in unusual building shapes. Very often in Art Nouveau private houses the architect or owner wanted to add a new room: the greenhouse or winter garden, to display a collection of exotic plants. In some cases this room was at the heart of the house. But it wasn’t just the shapes of flora that were seen in Art Nouveau, the colour and even the texture were also used. A stained-glass window, with the light streaming through, could easily be inspired by the artists interpretation of something he or she had seen in nature. Flora wasn’t the only motif that was used repeatedly in Art Nouveau. The animal kingdom - also known as fauna – was also important for the artists, as was local or national mythology and legends. Beautiful animals like the peacock and the butterfly were popular, but the artists were also interested in more creepy animals like spiders, snakes, bats and frogs. In this book you will see the different types of flora that were important for the cities in the Réseau Art Nouveau Network and how the artists of these places used them in their work. Take a look at the flora around you and try to think how you would use the colours, textures, shapes or even how they make you feel, to design a lamp, a coat, a glass or why not a house: wherever your imagination takes you. There are activities at the end of the book for you to enjoy and discover what it was about flora that was important for Art Nouveau. Have fun! Jugendstilen var et av de sterkeste eksemplene på at kunstnere brukte naturen som kunstnerisk uttrykksform. I begynnelsen var det de klassiske blomstene, som roser og liljer, som oftest ble brukt, men kunstnerne eksperimenterte også med mystiske (vannlilje), elegante (iris) eller eksotiske planter (solsikke). Senere ble også enda mer eksotiske drivhusblomster anvendt, de mest berømte av disse er orkideer. Men det var ikke bare sjeldne blomster som inspirerte jugendstilen; vill flora som løvetann, tistel og kjempebjørnekjeks var også populære motiver. Over hele Europa valgte kunstnere å bruke dekorasjoner basert på den lokale floraen, enten det var furutreet i nord eller appelsintreet i sør. I mange av landene der jugendstilen utviklet seg, skjedde det samtidig store industrielle forandringer, og en av konsekvensene av dette var at byene vokste. Derfor er det veldig interessant at de som arbeidet med jugendstilen, fikk ideer fra det naturlige landskapet og gjorde det sentralt i designen sin. Hvorfor gjorde de dette, tror du? Kunstnerne fikk inspirasjon fra flora på mange måter: Formen på en stilk eller en grens bevegelser. Noen brukte nøyaktige og detaljerte studier av blomster på plakatkunst, mens andre fikk inspirasjon fra en plantes form når de skulle formgi en balkong eller til og med en stol. Arkitekter brukte inspirasjon fra planter for å skape arkitek- toniske elementer, noe som resulterte i uvanlige bygningsformer. Arkitekten eller eieren ønsket ofte å legge til et nytt rom i private hus bygd i jugendstilen: et drivhus eller en vinterhage der de kunne vise fram en samling eksotiske planter. I noen tilfeller var dette rommet midt i huset. Men det var ikke bare formen på floraen som ble sett i jugendstilen; fargen og til og med strukturen ble brukt. Et vindu med glassmaleri, med lyset strømmende gjennom, kunne gjerne være inspirert av kunstnerens tolkning av noe han eller hun hadde sett i naturen. Flora var ikke det eneste motivet som ble brukt gjentatte ganger i jugendstilen. Dyreriket – også kjent som fauna – var også viktig for kunstnerne, og det var også lokale eller nasjonale mytologier og legender. Vakre dyr som påfuglen og sommerfuglen var populære, men kunstnerne var også interessert i nifsere dyr som edderkopper, slanger, flaggermus og frosker. I denne boken vil du se de forskjellige typene flora man finner i byene i nettverket, og hvordan kunstnere brukte floraen i sitt arbeid. Kikk på floraen rundt deg og prøv å tenke deg hvordan du ville bruke fargene, strukturene, formene, eller hvordan de får deg til å føle deg. Du kan for eksempel tegne en lampe, en kåpe, et glass, eller hvorfor ikke et hus. Det er bare fantasien din som setter grenser. På slutten av boken er det aktiviteter du kan more deg med og oppdage hva det var med flora som var viktig for jugendstilen. Ha det gøy! ÅLESUND DIE PFLANZE WÄCHST, JE MEHR DU AUF SIE TRITTST THE HERB THAT GROWS THE MORE YOU STEP ON IT DEN URT SOM GROR JO MER DEN TRÅKKES PÅ Taraxacum officinale In Norwegen wurde der Löwenzahn zum Symbol für das Weitergeben von Wissen und den Kampf der Frauen um ihre Rechte in der Gesellschaft. Die Designerin und Weberin Frida Hansen verwendete den Löwenzahn erstmals in einem Wandteppich, dem Ausstellungsstück der norwegischen Frauenbewegung für die Weltausstellung in Chicago (1893). Ganz im Sinne der Art Nouveau-Bewegung wählte Hansen ein Unkraut als Sinnbild für die Ideen jener Zeit. Doch nicht alle fanden daran Gefallen. So schuf Hansen für die Weltmesse in Paris (1900) einen neuen Wandteppich. Dabei setzte sie die neue durchlässige Webtechnik des Transparents ein. Der Löwenzahn erschien diesmal abstrakter, er wirkte dekorativer und flacher. Die Künstlerin stellte ihn in seinen verschiedenen Wachstumsphasen dar. Findest du auf dem Wandteppich einen Stiel mit einer Knospe, eine Blume und einen Samenträger? Der Wandteppich befindet sich heute im Jugendstilsenteret von Ålesund – dem Art Nouveau-Zentrum Norwegens. A. B. C. A-E. Frida Hansen, ‘Löwenzahn’-Tapete, Detail, 1900. B. Thorolf Holmboe, Exlibris (Aufkleber in Büchern) von H Grosch – dem Direktor des Museums für Angewandte Künste. C. Frida Hansen, ‘Löwenzahn’-Tapete, 1893. D. Fritz Erler, Umschlagdesign für die deutsche Zeitschrift ‘Die Jugend’, no.49, 1901 A-E. Frida Hansen, ‘Dandelions’ tapestry, 1900. B. Thorolf Holmboe, the ex-libris (personal sticker) of H Grosch – the director of the Museum of Decorative Arts. C. Frida Hansen, ‘Dandelions’ tapestry, 1893. D. Fritz Erler, cover design for German magazine ‘Die Jugend’, no.49, 1901 D. In Norway the dandelion became the symbol of passing on knowledge and the struggle for women’s rights in society. The designer and weaver Frida Hansen first incorporated it into a tapestry for the Norwegian feminist movement’s exhibition at the World Exposition in Chicago (1893). In the spirit of Art Nouveau Hansen chose a weed to express the new ideas of the time, but it wasn’t popular with everyone. For the World’s Fair in Paris (1900) Hansen made a new version of the tapestry. This time she used a new see-through weaving technique called ‘transparencies’. The dandelion in this version was more abstract, decorative and flatter and shows the herb through its various stages of growth. Can you find a leaf, a stalk with a bud, a flower and a seed-head in the tapestry? This tapestry is now exhibited at Ålesund’s Jugendstilsenteret – the Art Nouveau Centre of Norway. I Norge ble løvetannen symbolet på overlevering av kunnskap og kampen for kvinners rettigheter i samfunnet. Designeren og veveren Frida Hansen tok den først med i et veggteppe for den norske kvinnesaksforeningens utstilling på Verdensutstillingen i Chicago (1893). I jugendstilens ånd valgte Frida Hansen et ugress for å uttrykke tidens nye ideer – men det var ikke like populært blandt alle. Til Verdensutstillingen i Paris (1900) lagde Hansen en ny versjon av veggteppet. Denne gangen brukte hun en gjennomsiktig veveteknikk kalt ‘transparenter’. Løvetannen i denne versjonen var mer abstrakt, mer dekorativ og flatere og viser planten gjennom dens forskjellige vekststadier. Kan du finne et blad, en stilk med en knopp, en blomst og en frøstand i veggteppet? Dette veggteppet er nå utstilt på Jugendstilsenteret i Ålesund – Art Nouveau-senteret i Norge. A-E. Frida Hansen, Hesteblomster, transparent portiere, 1900. B. Thorolf Holmboe, ex-libris for Henrik Grosch – direktør på Kunstindustrimuseet i Oslo. C. Frida Hansen, Løvetann, billedteppe, 1893. D. Fritz Erler, forside på det tyske magasinet ‘Die Jugend’, nr.49, 1901. 6 E. 7 BARCELONA KLEIN, ABER VON VOLLKOMMENER FORM SMALL BUT PERFECTLY FORMED LITEN, MEN PERFEKT FORMET Chamaerops humilis Die Zwergpalme ist die einzige in Europa heimische Palme und ist im Mittelmeerraum um die katalanische Küstenstadt Barcelona weit verbreitet. Während diese Palme als Motiv in den Art Nouveau Einzug hielt, war sie vor allem auch aus praktischen Gründen sehr beliebt. Die Blätter wurden zur Herstellung von Besen, Körben und Matten verwendet. Die kleinen Triebe waren weich und essbar und auch daher sehr begehrt. Heute gehört diese Pflanze zu den geschützten Arten. Antoni Gaudí beobachtete die Natur um ihn mit großer Begeisterung und die Palme war ein wesentlicher Bestandteil jener Landschaft, aus der er sein Wissen schöpfte. Natürlich fand er auch in den Bäumen, dem Meer, den Bergen, den Blumen und Tieren seine Inspiration. Die Zwergpalme und besonders ihre Blätter jedoch beeindruckten Gaudí am meisten. So schuf er mit dieser Vorlage verschiedene bauliche und dekorative Elemente wie zum Beispiel die Gitter und Geländer der Casa Vicens (1883-1888). The dwarf fan palm is the only type of palm tree that is native to Europe, and can be found all over the part of the Mediterranean that includes the Catalan costal city of Barcelona. Although it was adopted as an Art Nouveau motif, this species of palm had very practical purposes, the leaves being used to make brooms, baskets and matting. Not only that, the shoots of the palm were soft and edible, making it a highly desirable plant. Today it is a protected plant species. Antoni Gaudí was a keen observer of the natural environment and the palm was a significant element of the landscape from which he learnt so much. The trees, the sea, the mountains, the flowers and animals were all an important source of inspiration for Gaudí. However, the dwarf fan palm and particularly its leaves, made one of the biggest impressions. Gaudí was inspired to make diverse structural and decorative compositions, such as the railings at the Casa Vicens (1883-1888). A. B. C. A-C. Die Zwergpalme hat das Dekor der Geländer inspiriert, die das Haus Vicens umgeben; Architekt Antoni Gaudí, 1888 (Foto: X Bolao). D. Der Palmenblatt-Zaun des Hauses Vicens am Haus Gaudí, Park Güell (Foto: X. Bolao) A–C. The dwarf fan palm has inspired the decor of the railings that surround the Casa Vicens; architect Antoni Gaudí, 1888 (photo: Xavier Bolao). D. Casa Vicens’s palmetto-leaf fence at Casa Gaudí, Park Güell (photo: Xavier Bolao). D. Dvergpalmen er den eneste palmen som er naturlig hjemmehørende i Europa, og den kan finnes over alt i den delen av middelhavsområdet som inkluderer den katalanske kystbyen Barcelona. Selv om den ble tatt i bruk som et jugendstilmotiv, hadde denne palmen også praktiske bruksområder: Bladene ble brukt til å lage koster, kurver og matter. Ikke bare det, palmeskuddene var myke og spiselige, noe som gjorde den til en veldig populær plante. I dag er den en fredet planteart. Antoni Gaudí var en ivrig iakttaker av det naturlige miljøet, og palmen var en viktig del av landskapet han lærte så mye fra. Trærne, sjøen, fjellene, blomstene og dyrene var alle viktige inspirasjonskilder for Gaudí. Dvergpalmen, kanskje spesielt dens blader, gjorde et stort inntrykk. Gaudí ble inspirert til å skape forskjellige bygningsmessige og dekorative komposisjoner, slik som smijernsgjerdene på Casa Vicens (1883–1888). A-C. Dvergpalmer var inspirasjonen for smijernsgjerdet ved Casa Vicens, arkitekt Antoni Gaudí, 1888 (foto: Xavier Bolao). D. Casa Vicens’ dvergpalmegjerde utstilt ved museet i Casa Gaudí, Park Güell (foto: Xavier Bolao). 8 9 BRUXELLES-BRUSSEL DIE ZÄHMUNG DER EXOTISCHEN TAMING THE EXOTIC Å TEMME DET EKSOTISKE Orchidaceae Heute ist es selbstverständlich, beim Blumenhändler exotische Blumen und Pflanzen aus fernen Ländern zu kaufen. Im 19. Jahrhundert waren exotische Blumen bei privaten und öffentlichen Sammlern (die berühmten botanischen Gärten von Le Jardin des Plantes in Paris oder Kew Gardens in London) jedoch noch so gefragt, dass sogar Entdecker ausgeschickt wurden, seltene Exemplare ausfindig zu machen. In Belgien stieß der Entdecker und Botaniker Jean Linden auf das Geheimnis der Züchtung von Orchideen, ein für damalige Verhältnisse äußerst schwieriger Vorgang. KünstlerInnen des Art Nouveau aller Spielarten (Schmuck, Glas, Keramik, etc.) sahen in dieser Blume einen Quell der Inspiration. Das Bürgertum war von dieser höchst modernen Pflanze, die aus dem tiefsten Dschungel angeliefert werden musste, fasziniert und man ließ sich zur Züchtung von Pflanzen und Blumen, die wegen ihrer ungewöhnlichen Form und Seltenheit das Augenmerk auf sich zogen, eigene Wintergärten bauen. A. A. Paul Hankar, von Orchideen inspirierte Lampenfassungen, 1893; ausgestellt im Design Museum, Gent (BE). B. Gustave Fraipont, Tapetendesign mit Kolibris und Orchideen (Detail). C. Philippe Wolfers, ‘Orchideen’-Anhänger mit Diamanten und Rubinen, 1901. D. Philippe Wolfers, Vase aus Elfenbein und Bronze: ‘Gartenblumen und Wildblumen’, um 1894 A. Paul Hankar, orchid-inspired light fitting, 1893; on display at the Design Museum, Ghent (BE). B. Gustave Fraipont, wallpaper design featuring humming birds and orchids (detail). C. Philippe Wolfers, ‘Orchid’ pendant with diamonds and rubies, 1901. D. Philippe Wolfers, ivory and bronze vase ‘Cultivated and Wild Flowers’, around 1894 B. A. Paul Hankar, orkidé-lampett fra 1893; utstilt ved Design Museum i Ghent. B. Gustave Fraipont, tapet med summende fugler og orkideer (detalj). C. Philippe Wolfers, orkidébrosje med diamanter og rubiner, 1901. D. Philippe Wolfers, vase med ‘kultiverte og ville blomster’, elfenbein og bronse, ca 1894. 10 C. Today, it seems perfectly normal to go to the florist and buy exotic flowers and plants from faraway places. But in the 19th century exotic flowers provoked such desire in private or public collectors (the great national botanical gardens such as Le Jardin des Plantes in Paris or Kew Gardens in London) that they sent explorers looking for rare specimens. In Belgium, the explorer and botanist Jean Linden successfully discovered the secret of cultivating orchids, a very difficult process. This flower became a source of inspiration for Art Nouveau artists working in all creative fields (jewellery, glassware, ceramics etc.) Fascinated by these fashionable plants – which had to be brought back from the very depths of the jungle – many bourgeois families built their own winter gardens so that they could also cultivate plants and flowers that were alluring for their strangeness of form and rarity. D. 11 I dag virker det fullstendig normalt å gå til blomsterhandleren og kjøpe eksotiske blomster og planter fra fjerne steder. Men på 1800-tallet vekket eksotiske blomster en slik interesse hos private eller offentlige samlere (de store nasjonale botaniske hagene, slik som Le Jardin des Plantes i Paris eller Kew Gardens i London) at de sendte oppdagelsesreisende på jakt etter sjeldne eksemplarer. I Belgia oppdaget botaniker Jean Linden hemmeligheten ved vellykket dyrking av orkideer, en veldig vanskelig prosess. Denne blomsten ble en inspirasjonskilde for jugendstilkunstnere på alle kreative områder (smykker, glassartikler, keramikk, osv.). Mange middelklassefamilier var fascinert av disse moteriktige plantene – som måtte hentes fra dypet av jungelen – og bygde sine egne vinterhager slik at de også kunne dyrke planter og blomster som var forlokkende på grunn av sitt besynderlige utseende og sin sjeldenhet. BUDAPEST BLUMENSTRÄUßE AUF GLAS GLASS BOUQUETS GLASSBUKETTER B. D. Iris germanica Durch das Anwachsen der Städte im ausgehenden 19. Jahrhundert war den Menschen mit einem Mal die Natur genommen. Daher wurden im Art Nouveau gerne Blumen, Pflanzen und Bäume als Motive verwendet. Das am häufigsten verwendete Motiv für Fenster war ein jeweils in der Mitte angeordneter Blumenstrauß. Für die verschiedenen Motive wurden Musterbücher angelegt, die international verbreitet waren. Ab ca. 1880 entstanden in Budapest eine Reihe von Werkstätten für bemaltes Glas, darunter auch jene von Miksa Róth im Jahr 1886. In der österreichisch-ungarischen Monarchie war Roth richtungsweisend für die Verwendung von marmoriertem Glas, welches 1893 vom Amerikaner Louis Comfort Tiffany auf der internationalen Ausstellung von Chicago vorgestellt wurde. Die Beschaffenheit des Glases, in das auch Farbe eingebracht wurde, ermöglichte die Gestaltung lebendiger und farbenfroher Fensterdekorationen. Die Fenster der Villa Körössy, die wahrscheinlich von Miksa Róth entworfen wurden, spiegeln einzigartig die satten Farben der Iris wider. Lila Tiffany Glas war auf Grund seiner Maserung bestens für eine möglichst naturgetreue Nachgestaltung der Blume geeignet. C. A. A. Fenster mit Glasmalerei in der Villa Körössy, vermutlich von Miksa Róth entworfen; Architekten: Albert Körössy und Artúr Sebestyén, 1899. (Foto: Š J Szalatnyai)(© ungarisches Architekturmuseum). B. Entwurf für ein Fenster mit Glasmalerei von Miksa Róth, um 1890. Der Entwurf zeigt einen Lilienstrauß als zentrales Motiv. C. Fenster mit Glasmalerei (Detail) im Egyedi-Palast von Miksa Róth, 1896-97. (Foto: Š K Faragó-Bélavári). D. Detail von Róth’s Fenster mit Glasmalerei in der Villa Körössy. A. Stained glass window in Villa Körössy thought to be designed by Miksa Róth; architects: Albert Körössy and Artúr Sebestyén, 1899. (photo: Š J Szalatnyai)(© Hungarian Museum of Architecture). B. Draft of pattern for stained-glass window by Miksa Róth, circa 1890. The pattern has a bouquet of irises as the central motif. C. Stained-glass window (detail) in the Egyedi Palace by Miksa Róth, 1896-97. (photo: Š K Faragó-Bélavári). D. Detail of Róth’s stained glass window at the Villa Körössy. D. Towards the end of the 19th century the growth of cities meant that many people missed nature. As a result flowers, plants and trees were widely used in Art Nouveau. On windows the most common motif was a centrally placed bouquet of flowers. These motifs would be placed in pattern books that had an international circulation. From the 1880s many stained-glass workshops were founded in Budapest, among them Miksa Roth’s in 1886. Within the Austro-Hungarian Monarchy, Róth pioneered the use of the marble-like glass introduced by American-born Louis Comfort Tiffany at the International Exhibition of 1893 in Chicago. The texture of the glass, which was interwoven with colour, allowed the creation of vivid and colourful window decorations that were fully exploited by Art Nouveau artists. The rich colour of the iris flower is captured in the windows of the Villa Körössy, where Miksa Róth probably designed the floral decoration. Based on lilac Tiffany glasses, the streaky patterns of the glass made the flower seem real. Mot slutten av 1800-tallet førte byenes vekst til at mennesker savnet naturen. Som et resultat av dette ble blomster, planter og trær mye brukt i jugendstilen. På vinduer var det vanligste motivet en sentralt plassert blomsterbukett. Disse motivene ble trykt i mønsterbøker som ble spredd internasjonalt. Fra 1880-årene ble mange glassmaleriverksteder etablert i Budapest, blant annet Miksa Róths verksted i 1886. I monarkiet Østerrike-Ungarn banet Roth vei for bruken av det marmorliknende glasset som ble introdusert av den amerikanskfødte Louis Comfort Tiffany på Verdensutstillingen i Chicago i 1893. Strukturen i glasset, som var sammenvevd med farger, tillot design av levende og fargerike vindusdekorasjoner, noe som i høy grad ble utnyttet av jugendstilkunstnere. Irisblomstens dype farge er fanget inn i vinduene i Villa Körössy, der blomsterdekorasjonen sannsynligvis ble designet av Miksa Róth. Det stripete mønsteret i glasset, som var basert på lillafarget Tiffany-glass, fikk blomstene til å virke ekte. A. Blyglassvindu i Villa Körössy antakelig tegnet av Miksa Róth; arkitektene: Albert Körössy og Artúr Sebestyén, 1899. (foto: Š. J. Szalatnyai)(© Ungarns arkitekturmuseum). B. Utkast for mønster til blyglassvindu av Miksa Róth, ca 1890. Sentralmotivet viser en irisbukett. C. Blyglassvindu (detalj) i Egyedi-palasset av Miksa Róth, 1896-97. (Foto: Š. K. Faragó-Bélavári). D. Detalj av Róths blyglassvindu i Villa Körössy. 12 13 GLASGOW DIE EWIGE SCHÖNHEIT THE ETERNAL BEAUTY DEN EVIGE SKJØNNHET A. Rosa Die DesignerInnen der Glasgow School verwendeten mit Vorliebe das Motiv der Rose in unterschiedlichen Bereichen wie Textilien, Grafiken, Metall- und Glasarbeiten. Die eleganten Farben und Formen dieser Blume boten eine schier unerschöpfliche Quelle an Anwendungsmöglichkeiten. Charles Rennie Mackintosh und seine Zeitgenossen James Herbert MacNair sowie Margaret und Frances Macdonald waren die wohl kreativsten KünstlerInnen im damaligen Glasgow. In einem der anspruchvollsten Projekte wurde die Rose sogar als Thema für eine ganze Installation verwendet: das Rosen-Boudoir (Damenzimmer) der Mackintoshes, das auf der internationalen Ausstellung für moderne angewandte Kunst 1902 in Turin ausgestellt wurde. Die Rose hat als Symbol (Bilder und Zeichen wurden verwendet, um Ideen oder Gefühle zu verdeutlichen) und literarisches Element lange Tradition; du kennst sicher das Märchen vom Dornröschen. Die Arbeiten der Mackintosh-Gruppe und ihrer Zeitgenossen waren äußerst symbolträchtig. Zwar ist nicht bekannt, ob die Rose für die Glasgower KünstlerInnen eine ganz bestimmte Bedeutung hatte, dennoch glaubt man zu wissen, dass sie ein Symbol für Schönheit, Liebe und Kunst war. The rose became a favourite motif for the designers of the Glasgow School and was used by them in many different media including textiles, graphics, metalwork and glass. Its elegant colours and form providing rich decorative possibilities. Charles Rennie Mackintosh and his close contemporaries James Herbert MacNair and Margaret and Frances Macdonald, created some of the most imaginative work. One of the most ambitious projects used the rose as the theme for an entire room installation: the Mackintoshes’ Rose Boudoir shown at Turin’s International Exhibition of Modern Decorative Art in 1902. The rose has a long tradition of symbolic (using images or signs to express ideas or feelings) and literary associations, the story of Sleeping Beauty is one of the best known. Much of the work of the Mackintosh group and their contemporaries carried symbolic meaning. While it is not known whether the rose carried precise meanings for the Glasgow designers, it is generally believed to have symbolised for them beauty, love and art. B. C. A. Ann Macbeth, Stickerei mit Darstellung von Dornröschen, 1899-1900 (© Glasgow Museums). B. Charles Rennie Mackintosh, Stuhl mit hoher Rückenlehne für die TurinAusstellung, 1902 (© Hunterian Art Gallery, University of Glasgow, Mackintosh Collection). C. George Walton, Glasmalerei (© Glasgow Museums: The People’s Palace) A. Ann Macbeth, The Sleeping Beauty embroidery panel, 1899-1900 (© Glasgow Museums). B. Charles Rennie Mackintosh, high-backed chair for the Turin exhibition, 1902 (© Hunterian Art Gallery, University of Glasgow, Mackintosh Collection). C. George Walton, stained-glass panel (© Glasgow Museums: The People’s Palace) Rosen ble et favorittmotiv for designere av Glasgow-skolen og ble brukt av dem i mange forskjellige materialer, blant annet tekstiler, grafisk kunst, metallarbeid og glass. Rosens elegante farger og form ga mange dekorasjonsmuligheter. Charles Rennie Mackintosh og hans samtidige James Herbert MacNair og Margaret og Frances Macdonald skapte noen av de mest fantasirike arbeidene. I et av de mest ambisiøse prosjektene ble rosen brukt som tema for en hel rominstallasjon: Mackintosh’ Rose Boudoir, som ble vist på Torinos internasjonale utstilling for moderne dekorativ kunst i 1902. Rosen har lang tradisjon som symbolsk (ved bruk av bilder eller tegn for å uttrykke ideer eller følelser) og litterær referanse; historien om Tornerose er en av de best kjente. Mye av arbeidet til Mackintosh-gruppen og deres samtidige hadde symbolsk betydning. Selv om det ikke er kjent om rosen hadde presise betydninger for Glasgow-designerne, er det en allmenn oppfatning at den symboliserte skjønnhet, kjærlighet og kunst for dem. A. Ann Macbeth, Sovende skjønnhet, applikasjon, 1899-1900 (© Glasgow Museums). B. Charles Rennie Mackintosh, høyrygget stol for Torinoutstillingen, 1902 (© Hunterian Art Gallery, University of Glasgow, Mackintosh Collection). C. George Walton, blyglasspanel (© Glasgow Museums: The People’s Palace). 14 15 HELSINKI FREIHEIT IN DEN WÄLDERN FREEDOM IN THE FORESTS FRIHET I SKOGENE B. A. Pinus sylvestris Der Wald ist untrennbar mit der finnischen Landschaft verbunden. Mehr als die Hälfte dieses nordischen Landes sind von Wald, insbesondere von Koniferen, Kiefern und Fichten bedeckt. Um ca. 1900 war für dieses Land die Forstwirtschaft die bedeutendste Einnahmequelle, die heimischen Papierfabriken belieferten die sich rapide entwickelnden internationalen Papiermärkte. Bilder hoch gewachsener, schlanker Kiefern, Äste und Zapfen – allesamt Symbole des Wohlstands und der Landschaft dieses Volkes – erschienen auf Tapeten, verfliesten Öfen und Gebäudefassaden. Die Kiefer stand auch als Baumaterial reichlich zur Verfügung und war zudem äußerst praktisch. Viele KünstlerInnen der Jahrhundertwende hin zum 20. Jahrhundert fanden ihre Inspiration in der Natur und bauten ihre Blockhäuser und Ateliers in den Waldgebieten rund um die vielen Seen. Damals war Finnland Teil des russischen Reiches, 1899 versuchte man von russischer Seite, dem finnischen Volk per Gesetz eine noch strengere Kontrolle aufzuerlegen. Die Bevölkerung leistete auf vielerlei Art und Weise Widerstand; für die KünstlerInnen war der finnische Winter eine schier unerschöpfliche Quelle der Darstellungsmöglichkeiten der Befindlichkeiten der Menschen. Naturgetreue Studien von schneebedeckten Kiefern zum Beispiel waren ein Zeichen des Patriotismus, der unter russischer Unterdrückung genährt wurde. C. Forest is an essential element of the Finnish landscape. More than half of this Nordic country is covered by forest, largely by types of conifer, pine and spruce. Around 1900 the forest industry was the country’s most important source of wealth, with its mills supplying the world’s expanding paper markets. Images of tall and slender pine trees, pine twigs and cones – all symbols of the nation’s wealth and landscape – began to appear on wallpaper, tiled stoves and building facades. Pine was also an easily available and practical building material. Many of the artists at the turn of the century sought inspiration in nature and built their pine log houses and studios in the wooded countryside near lakes. At the time Finland was part of the Russian Empire, but in 1899 new Russian laws aimed to bring the Finnish people under much stricter control. The people expressed their resistance to this in many different ways; artistically the Finnish winter provided strong images of how the people felt. Detailed studies of snow-covered pine, for instance, represented the patriotism that developed under Russian oppression. D. E. F. A. Albert Edelfelt, Postkarte mit Darstellung einer finnischen Landschaft und der ersten Strophe der finnischen Nationalhymne, 1900. (© Nationale Behörde für Altertümer, Helsinki). B-C. Ainola, das an einem Seeufer gelegene Haus des Komponisten Jean Sibelius, entworfen von Architekt Lars Sonck, 1904. (Foto: M Haverinen / Nationale Behörde für Altertümer). D-F. Gebäude der Pohjola-Versicherungsgesellschaft, entworfen von den Architekten Herman Gesellius, Armas Lindgren und Eliel Saarinen, 1899-1901 (Foto: S Tirilä / Nationale Behörde für Altertümer). E. Verschneite Pinienbäumchen, Ölgemälde von Pekka Halonen, 1899, Finnische Nationalgalerie (Foto: Zentrale Kunst-Archive, Helsinki) A. Albert Edelfelt, postcard of Finnish landscape with the first verse of the Finnish national anthem, 1900. (© National Board of Antiquities, Helsinki). B-C. Ainola, the lakeside home of composer Jean Sibelius by architect Lars Sonck, 1904. (photo: M Haverinen / National Board of Antiquities). D-F. Pohjola insurance company building by Herman Gesellius, Armas Lindgren and Eliel Saarinen, 1899-1901 (Photo: S. Tirilä / National Board ofAntiquities). E. Snowy pine saplings by Pekka Halonen, 1899. Oil painting at the Finnish National Gallery (photo: Central Art Archives, Helsinki) A. Albert Edelfelt, postkort med finsk landskap og første vers av den finske nasjonalsangen, 1900. (© Riksantikvaren, Helsinki). B-C. Ainola, komponisten Jean Sibelius’ hus ved innsjø, tegnet av arkitekt Lars Sonck, 1904. (foto: M. Haverinen / Riksantikvaren). D-F. Pohjola forsikringselskaps bygg tegnet av Herman Gesellius, Armas Lindgren og Eliel Saarinen, 1899-1901. E. Pekka Halonen, Snødekket ungfuru, 1899. Oljemaleri ved det Finske Nasjonalgalleriet (foto: Sentralarkivet for kunst, Helsinki). 16 Skog er en vesentlig del av det finske landskapet. Mer enn halvparten av dette nordiske landet er dekket av skog, overveiende av bartrær, furu og gran. Rundt 1900 var skogindustrien landets viktigste rikdomskilde, med møllene som forsynte verdens voksende papirmarkeder. Bilder av høye og slanke furuer, furukvister og kongler – alle symboler på landets rikdom og landskap – begynte å dukke opp på tapeter, flislagte ovner og bygningsfasader. Furu var også et lett tilgjengelig og praktisk bygningsmateriale. Mange av kunstnerne ved århundreskiftet søkte inspirasjon i naturen og bygde tømmerhus og atelier av furu i det skogkledde landskapet nær en sjø. På den tiden var Finland en del av det russiske riket, men i 1899 kom det nye russiske lover som hadde til hensikt å bringe det finske folket under mye strengere kontroll. Folket uttrykte sin motstand mot dette på mange forskjellige måter; kunstnerisk sett ga den finske vinteren sterke bilder på hva folket følte. For eksempel representerte detaljerte studier av en snøkledd furu patriotismen som utviklet seg under russisk undertrykkelse. 17 LJUBLJANA DIE GOLDENE BLUME THE GOLDEN FLOWER DEN GYLNE BLOMSTEN B. Helianthus anuus Die Fassaden der im Stil des Art Nouveau gehaltenen Gebäude Ljubljanas sind mit außergewöhnlichen Blumenmotiven verziert. Besonders beliebt war hier die Sonnenblume, die ursprünglich von den Bewohnern Neumexikos und Perus kultiviert wurde und als goldene Blume der Indianer bekannt war. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie auf dem Balkan heimisch gemacht. Die Blume war wegen ihrer leuchtenden Farben und ebenmäßigen Form äußerst beliebt. Zudem diente sie als Symbol für Stolz und Kraft. Das im Folgenden abgedruckte Gedicht Srečko Kosovels (1904-26), des bedeutendsten und zugleich sonderbarsten Dichters Sloweniens, zeigt deutlich, welche Emotionen mit der Sonnenblume ausgedrückt werden sollten: A. On the decorated facades of Art Nouveau architecture in Ljubljana are extraordinary floral motifs, particularly sunflowers. The sunflower, originating from the native inhabitants of New Mexico and Peru, was once called the Indian golden flower. It was brought to the Balkans at the end of the 19th century. The flower was popular for its vivid colours and uniform shape, as well as symbolising pride and strength. The emotions that the sunflower represented are summarised in this poem by Srečko Kosovel (1904-26), the strongest and strangest Slovenian poetical icon: C. D. De dekorerte fasadene på jugendstilarkitekturen i Ljubljana har usedvanlige blomstermotiver, spesielt solsikker. Solsikken, som opprinnelig stammet fra de innfødte i New Mexico og Peru, ble en gang kalt den indianske gullblomsten. Den kom til Balkan på slutten av 1800-tallet. Blomsten ble populær på grunn av sine livlige farger og ensartede form, i tillegg til at den symboliserte stolthet og styrke. Følelsene som solsikken representerte, blir sammenfattet i dette diktet av Srečko Kosovel (1904–26), Slovenias største og merkeligste poetiske ikon: E. A. Stadtsparkasse; Architekt Josip Vancaš, 1903-1904 (Foto: B Mihelič). B. Grand Hotel Union; Architect Josip Vancaš, 1903-1905 (Foto: N Goršič). C. Die Fassade des Bahovec-Hauses ist mit Sonnenblumen dekoriert, 1903 (Foto: N Goršič). D. Sonnenblumen bedecken die Tür des Regali-Hauses, 1904 (Foto: B Mihelič). E. Landwirtschaftsbank, Architekt Ciril Metod Koch, 1906-07 (Foto: N Goršič) A. City Savings Bank; architect Josip Vancaš, 1903-1904 (photo: B Mihelič) B. Grand Hotel Union; architect Josip Vancaš, 1903-1905 (photo: N Goršič) C. The façade of the Bahovec House is decorated with sunflowers, 1903 (photo: N Goršič). D. Sunflowers cover the door of Regali House, 1904 (photo: B Mihelič). E. Agricultural Loan Bank; architect Ciril Metod Koch, 1906-07 (photo: N Goršič) 18 A. Sparebank, arkitekt Josip Vancaš, 1903-1904 (foto: B. Mihelič). B. Grand Hotel Union, arkitekt Josip Vancaš, 1903-1905 (foto: N. Goršič). C. Fasaden til Bahovec-huset er dekorert med solsikker, 1903 (foto: N. Goršič). D. Solsikker på dør i Regali-huset, 1904 (foto: B. Mihelič). E. Landbrukets lånekasse, arkitekt Ciril Metod Koch, 1906-07 (foto: N. Goršič). KIND MIT SONNENBLUME A CHILD WITH A SUNFLOWER ET BARN MED EN SOLSIKKE Ich trage eine Sonnenblume mit mir, ein goldener Schmetterling sitzt nun auf ihr, die Blume neigt den Kopf zur Erde, ach dass sie doch nicht sterben werde! I carry a sunflower over my shoulder, A gold butterfly has lit upon it, The sunflower has gently tilted, Lord I hope it hasn’t wilted! Jeg bærer en solsikke over min skulder, En gyllen sommerfugl har landet på den, Solsikken henger litt med hodet, Gud, jeg håper den ikke har visnet! Ich trage eine Sonnenblume mit mir, ein Schatz an goldenen Samen in ihr, die Blume neigt den Kopf zur Erde, ach dass sie doch nicht sterben werde! I carry a sunflower over my shoulder, A sunflower full of gold gold seeds, The sunflower has gently tilted, Lord I hope it hasn’t wilted! Jeg bærer en solsikke over min skulder, En solsikke full av gylne frø, Solsikken henger litt med hodet, Gud, jeg håper den ikke har visnet! Den Schmetterling die Ferne ruft, ein zarter Hauch bewegt die Luft, die Blume neigt den Kopf zur Erde, ach dass sie doch nicht sterben werde! (Übers.: Verena Tomasik) Oh, the butterfly just spread its wings, A soft breeze just ruffled the air, The sunflower has gently tilted, Lord I hope it hasn’t wilted! (tr.: Ana Jelnikar) Å, sommerfuglen spredde akkurat sine vinger, En lett bris bevegde luften, Solsikken henger litt med hodet, Gud, jeg håper den ikke har visnet! (oversettelse: Gert Imbeck) 19 NANCY AUS DEM NIRGENDWO OUT OF THE UNKNOWN UT AV DET UKJENTE B. A. A. Wo sind die Dolden an dieser Lampe, die von Émile Gallé um 1902 entworfen wurde?. B. Der Bärenklau aus dem Kaukasus im Ateliergarten von Émile Gallé. C. Die Lehne dieses Stuhls von Émile Gallé hat die Form des Feld-Bärenklaus, 1902. D. Émile Gallé entwarf diese Vase im Jahr 1900 und verwendete dafür die Formen des Feld-Bärenklaus A. Where are the ombelles on this lamp made by Émille Gallé around 1902? B. The great hogweed of the Caucasus in the studio garden of Émille Gallé. C. The back of this chair by Émille Gallé is in the shape of the field hogweed, 1902. D. Using the form of the field hogweed Émille Gallé created this vase in 1900 A. Hvor er skjermplanten på denne lampen av Émille Gallé fra ca 1902?. B. Kjempebjørnekjeks fra Kaukasus i Émille Gallés hage. C. Ryggen på denne stolen av Émille Gallé er formet som kjempebjørnekjeksens blomster, 1902. D. Émille Gallé, vase med kjempebjørnekjeks, 1900. C. Heracleum sphondylium Circa 1895 kehrten zwei Schweizer Botaniker von einer Expedition in den Kaukasus, einem Gebiet zwischen der Kaspischen See und dem Schwarzen Meer, zurück, von wo sie einige damals nicht bekannte Samen mitbrachten. Sie pflanzten sie ein und nach zwei Jahren waren daraus dreieinhalb Meter hohe Blumen gewachsen. Man war sich einig, dass es sich hier um ein Exemplar der Gattung Heracleum mantegazzianum handelte und gab der Blume den Namen ‚Großer Bärenklau aus dem Kaukasus’. Nun da die Pflanze bekannt war, stand ihrer Verbreitung in ganz Europa nichts mehr im Wege. Auch Émile Gallé, ein Künstler und begeisterter Botaniker, pflanzte sie in Nancy in seinen Garten. Der große Bärenklau aus dem Kaukasus gehört zur Familie der Doldengewächse. Das sind schirmförmige Pflanzen mit zentral angeordneten Blüten, zu denen auch noch eine Vielzahl kleinerer Sorten wie zum Beispiel das Herkuleskraut mit nur 1,5 m Höhe zählen. Letzteres war für die KünstlerInnen von Nancy vor dem Einzug seines Verwandten aus dem Kaukasus eine wesentliche Quelle der Inspiration. Vor allem die Form von Blüte und Stiel hatte es ihnen angetan und sie schufen nach diesem Vorbild Sessel, Schreibtische, Vasen, Lampen und vieles mehr. Around 1895, two Swiss botanists returned from an expedition in the Caucasus (a geographic region between the Caspian and Black Sea) with some unidentified seeds. The seeds were planted, and after two years of waiting a flower measuring 3.5m in height had grown. It was regarded as a specimen of the giant hogweed and was given the name ‘great hogweed from the Caucasus.’ Once the discovery of the plant became common knowledge it spread throughout Europe. In Nancy, Émille Gallé an artist but also a great lover of botany also planted the flower in his garden. The great hogweed from the Caucasus is part of a family of umbelliferous plants (umbrella-shaped plants whose flowers come from a central point) which contains many other smaller varieties such as the ‘field hogweed, which measures only 1.5m in height. This last plant was - before the arrival of its cousin from the Caucasus - a very important source of inspiration for the artists of Nancy. They were inspired by the shape of the plant, using the form of the flower and the stalk to create a range of objects: chairs, desks, vases and lamps. D. 20 21 Rundt 1895 returnerte to sveitsiske botanikere fra en ekspedisjon i Kaukasus (en geografisk region mellom Kaspihavet og Svartehavet) med noen uidentifiserte frø. Frøene ble plantet, og etter to års ventetid hadde det vokst opp en blomst som var 3,5 meter høy. Den ble ansett som et eksemplar av bjørnekjeksen og ble gitt navnet ‘kjempebjørnekjeks fra Kaukasus’. Så snart oppdagelsen av planten ble allment kjent, spredde den seg gjennom Europa. I Nancy plantet Émille Gallé, en kunstner, men også en stor botanikkelsker, blomsten i sin hage. Kjempebjørnekjeks fra Kaukasus kommer fra skjermplantefamilien (paraplyformede planter der blomstene kommer fra et sentralt punkt) som inneholder mange andre, mindre varianter som for eksempel kystbjørnekjeks, som bare er 1,5 meter høy. Denne siste planten var – før slektningen fra Kaukasus kom – en veldig viktig inspirasjonskilde for kunstnerne i Nancy. De var inspirert av plantens form og brukte formen på blomsten og stilken for å skape en rekke objekter: stoler, pulter, vaser og lamper. REUS SYMBOL DER STADT SYMBOL OF THE CITY BYENS SYMBOL Rosa Die Rose wurde häufig als zierendes Element an Gebäuden im Stil des Modernisme verwendet (Modernisme ist die katalanische Bezeichnung für den Art Nouveau). Sie ist das Symbol von Reus und befindet sich seit Jahrhunderten im Wappen dieser Stadt. Der Legende nach wurde die Stadt im 16. Jahrhundert von einer verheerenden Pestepidemie heimgesucht. Zu jener Zeit erschien die Jungfrau Maria die Barmherzige (Mare de Déu de Misericòrdia) einer jungen Schafhirtin namens Isabel Basora. Sie sagte ihr, dass sie zur Rettung von Reus eine sehr lange Kerze rund um die Stadtmauern bauen und diese dann anzünden müsse. Die Stadtväter schenkten dem Mädchen keinen Glauben und so erschien die Jungfrau Maria ein weiteres Mal und küsste Isabel das Gesicht. Dabei hinterließ sie auf der Wange des Mädchens ein Mal in Form einer Rose. Nun waren die Stadtregierenden von der Erscheinung überzeugt, die Kerze wurde gebaut und die Pest war vorbei. So ist es kein Zufall, dass die KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen von Reus in einer Zeit, da man große Inspiration in der Natur fand und sich gerne der Legenden und Geschichte besann, die Rose als zentrales Motiv für ihre Fenstermalereien, Keramiken, Mosaike und Verzierungen wählten. A. The use of the rose as a decorative element was common during the period of Modernisme architecture (Modernisme is the Catalan name for Art Nouveau.) The rose is the symbol of Reus and has been on the city’s coat of arms for centuries. Legend has is that in the 16th century the city was struck by a great plague. During that time the Virgin Mary of Mercy (Mare de Déu de Misericòrdia) appeared to a young shepherdess called Isabel Basora and told her that to rid Reus of the terrible epidemic she had to build a very long candle that went all around the city walls, then light it. When the city governors did not believe the girl and ignored her, the Virgin reappeared and kissed Isabel on the face, leaving the mark of the rose on her cheek. After this the governors believed in the vision of the Virgin, made the candle and the plague disappeared. That is why, at a time when Modernisme was finding a great source of inspiration in nature, and when legends and historical references were popular, it was no accident that the artists and craftsmen of Reus chose the rose as the central motif in their stained-glass windows, ceramics, mosaics and decorative paintings. B. A. Rosen kommen in den Glasmalereien des Hauses Navàs häufig vor; Architekt Lluís Domènech i Montaner, 1901-1907. B. Reliefs aus Rosen dekorieren die Fassade des Hauses Anguera von Architekt Pere Caselles Tarrats, 1905. C. Die Deckendekoration vor der Restaurierung im Institut Pere Mata, Pavillon Nummer 6; Architekt Lluís Domènech i Montaner, 1906 A. Roses feature heavily in the stained glass at Casa Navàs; architect Lluís Domènech i Montaner, 1901-1907. B. Carved roses decorate the façade of the Casa Anguera by Pere Caselles Tarrats, 1905. C. The ceiling decoration before restoration at the Institut Pere Mata, Pavilion number 6; architect Lluís Domènech i Montaner, 1906 A. Blyglassvindu med roser i Casa Navàs, arkitekt Lluís Domènech i Montaner, 1901-1907. B. Rosedekorasjoner i fasaden på Casa Anguera, tegnet av Pere Caselles Tarrats, 1905. C. Takdekor ved Pere Mata-instituttet, paviljong nr. 6; arkitekt Lluís Domènech i Montaner, 1906. 22 C. Bruken av rosen som et dekorativt element var vanlig i arkitekturen i “modernisme”-perioden (modernisme er det katalanske navnet på jugendstilen). Rosen er Reus’ symbol og har vært på byens våpenskjold i århundrer. Legenden forteller at byen var rammet av en stor pest på 1500-tallet. Da viste jomfru Maria av Barmhjertigheten (Mare de Déu de Misericórdia) seg for ei ung gjeterjente som het Isabel Basora. Jomfru Maria fortalte henne at for å befri Reus fra den forferdelige epidemien, måtte hun lage et veldig langt vokslys som skulle rekke rundt hele bymuren, og så tenne det. Da byens ledere ikke trodde jenta og overhørte henne, viste jomfru Maria seg igjen, kysset så Isabel i ansiktet, og etterlot rosens tegn på kinnet hennes. Etter dette trodde byens ledere på jomfru Maria-visjonen, lagde lyset og pesten forsvant. Det er derfor ingen tilfeldighet at kunstnerne og håndverkerne i Reus valgte rosen som det sentrale motivet i glassmalerier, keramikk, mosaikk og dekorasjonsmalerier i en tid da modernismen så naturen som en stor inspirasjonskilde, og legender og historiske henvisninger var populære. 23 RIGA INSPIRATION AUS DEN ELEMENTEN DER NATUR INSPIRATION IN THE ELEMENTS INSPIRASJON I ELEMENTENE A. C. A. Unter dem Gesims schmücken Blumen das Wohnhaus in der Smilšu Straße; Architekt Konstantīns Pēkšēns, 1902 (Foto: A Antenišķe). B. Fenster mit Glasmalerei eines unbekannten Künstlers in einem Wohnhaus; Architekten: H Hilbig und A Giesecke, 1903 (Foto: V Zilberts © J Krastiņš). C. Seerosen über dem Fenster dieses Wohnhauses; Architekt H Devendruss, 1901 (Foto: A Antenišķe). D. Wohnhaus in der Cēsu Straße; Architekt Edmund von Trompowsky, 1910 (Foto: V Zilberts © J Krastiņš) A. Floral adornment under the cornice of the apartment block on Smilšu Street; architect Konstantīns Pēkšēns, 1902 (photo: A Antenišķe). B. Stained glass window by an unknown artist in an apartment block on Elizabetes street; architects: Hermann Otto Hilbig and Albert Giesecke, 1903 (photo: V Zilberts © J Krastiņš). C. Water lilies accentuate the window of this apartment block on Stabu street; architect Indriķis Devendruss, 1901 (photo: A Antenišķe). D. Relief of water lilies adorns the façade of a apartment block on Cēsu Street; architect Edmund von Trompowsky, 1910 (photo: V Zilberts © J Krastiņš) B. 24 A. Blomsterdekor under gesims i bygården i Smilšu gaten, arkitekt Konstantīns Pēkšēns, 1902 (foto: A. Antenišķe). B. Blyglassvindu i bygård i Elizabetes gaten, arkitektene Hermann Otto Hilbig og Albert Giesecke, 1903 (foto: V. Zilberts © J. Krastiņš). C. Vannliljer fremhever vinduene på bygård i Stabu gaten, arkitekt Indriķis Devendruss, 1901 (foto: A. Antenišķe). D. Relieffer med Vannliljer bygård i Cēsu gaten, arkitekt Edmund von Trompowsky, 1910 (foto: V. Zilberts © J. Krastiņš). Nymphaea Riga liegt an der Duna, nahe der Ostsee, umgeben von mehreren Seen. Wasser so weit das Auge reicht! So nimmt es nicht Wunder, dass dieses Element in der lettischen Malerei des Art Nouveau für die Darstellung von Landschaften aus der Mythologie und zur Betonung der Schönheit von Frauen, Blumen oder Kindern eine übergeordnete Rolle spielte. Der Art Nouveau suchte in allen Elementen der Natur seine Inspiration. Viele Fassadenverzierungen an den im Stil des Art Nouveau gehaltenen Gebäuden Rigas sind mit Pflanzen- und Blumenmotiven verziert. So natürlich wie die Beziehung zum Wasser erscheint denn auch die Verwendung der Seerose als künstlerisches Motiv. Damals war diese Pflanze weit weniger verbreitet als heute; in Lettland selbst wachsen nur zwei Arten wild, weltweit gibt es immerhin schon etwa 40 verschiedene Sorten. Die Blüten sind meist zartrosa, gelb oder weiß und von runden oder herzförmigen Blättern umrahmt. Auch die Lotosblume war ein beliebtes Motiv der Art Nouveau-KünstlerInnen. Sie stammte aus dem alten Ägypten und aus Indien und verlieh der Kunstrichtung jener Zeit den für sie typischen Hauch der Exotik. Auch auf einer kleinen Tafel zum Andenken an Rigas 700-Jahr Feier, die sich im Museum für die Geschichte der Stadt Riga und der Schifffahrt befindet, ist eine Lotosblume abgebildet. Riga is a city surrounded by water, located on the banks of the Daugava River, close to the Baltic Sea and encircled by lakes. It is no surprise that Latvian painters of the Art Nouveau period pictured water as a significant feature in mythology-inspired scenes or landscapes; or to emphasise the beauty of a woman, flower or child. Art Nouveau looked to all natural elements for inspiration, and plant and floral motifs were often used in façade decoration of Art Nouveau buildings in Riga. Given the association with water, the artistic use of the water lily– which was not so common a plant as it is today – was a natural choice. Two species grow wild in Latvian waters but there are around 40 varieties throughout the world. The flower is normally in delicate shades of pink, yellow or white and is encircled by round or heart-shaped leaves. Art Nouveau artists also used lotus, another floating plant, in their work. Coming from ancient Egypt and India, it was an exotic source of inspiration, so characteristic for the art of the period. For example, lotus appears on a small souvenir plate from Riga’s 700th anniversary exhibition, displayed in the Museum of the History of Riga and Navigation. D. 25 Riga er en by som ligger omgitt av vann på bredden av Daugava-elven, nær Østersjøen og omringet av sjøer. Det er ingen overraskelse at latviske malere fra jugendstilperioden brukte vann som et viktig innslag i mytologiinspirerte landskapsscener eller for å framheve skjønnheten i en kvinne, en blomst eller et barn. Jugendstilen vendte seg til alle naturlige elementer for inspirasjon, og plante- og blomstermotiver ble ofte brukt i fasadedekorasjoner på jugendstilbygninger. På grunn av assosiasjonen med vann var den kunstneriske bruken av vannliljen – som ikke var en så vanlig plante som den er i dag – et naturlig valg i Riga. To arter vokser vilt i Latvia, men det finnes omtrent 40 varianter i verden. Blomsten har vanligvis sarte nyanser av rosa, gult eller hvitt og er omringet av runde eller hjerteformede blader. Jugendstilkunstnerne brukte også lotus, en annen flytende plante, i arbeidene sine. Denne kom fra det gamle Egypt og India og var en eksotisk inspirasjonskilde, så karakteristisk for periodens kunst. Vi finner for eksempel lotusen på en liten suvenirtallerken fra utstillingen i forbindelse med Rigas 700 års jubileum utstilt på Rigas Museum for historie og sjøfart. TERRASSA DIE BLUME DER HELDEN THE FLOWER OF HEROES HELTENES BLOMST A. B. D. A. Orangen aus Stuck in der Halle des Theaters Principal; Architekten Enric Catà i Catà und Francesc Guàrdia i Vial, 1911 (alle Fotos D Ferran © Museu de Terrassa). B. Fenster mit Glasmalerei im Theater Principal. C. Orangen schmücken dieses steinerne Kapitell (der obere Teil einer Säule) in der Halle des Theaters Principal. D. Mosaikwand der Hauptfassade der Konfiserie Carné (heute: Drogerie Albinyana); Architekt Joaquim Vancells i Vieta, 1908 A. Oranges in plaster in the hall of the Theatre Principal; architects Enric Catà i Catà i Francesc Guàrdia i Vial, 1911 (all photos D Ferran © Museu de Terrassa). B. Stained glass window in the Theatre Principal. C. Carved oranges decorate this stone capital (the upper part of a column) in the hall of the Theatre Principal. D. Mosaic wall of the main façade of the Confisserie Carné (today Chemist Albinyana); architect Joaquim Vancells i Vieta, 1908 Citrus aurantium Als Herkules der griechischen Sage nach in den Garten der Hesperiden drang, um die “goldenen Äpfel” zu entwenden, die dort von einem Drachen und den Nymphen behütet wurden, soll er nicht das bekommen haben was er eigentlich wollte. Zwar tötete er den Drachen, die kostbaren Äpfel jedoch waren nichts weiter als Orangen. So manche Legende umrankt diese alltägliche Frucht, die von den Römern einst als Heilmittel gepriesen wurde. Die Araber brachten sie nach Spanien wo sie als Gartendekoration Verwendung fand. Ihre Blüten wurden weiterhin zu Heilzwecken verarbeitet. Dichter und Reisende waren stets vom Orangenbaum fasziniert und übten sich in detaillierten Beschreibungen seiner Schönheit. Die KünstlerInnen des Art Nouveau verwendeten viele Motive aus der Natur in ihrer Arbeit und die Orange bot auf Grund ihrer Farbe und Form einen besonderen Reiz. Zweige von Orangenbäumen voll von Früchten und Blättern zieren viele Häuser von Terrassa. Zur Ausgestaltung dieser schmückenden Elemente wurden Fliesen, Gips, Stein, Glas und vieles mehr verwendet. According to Greek mythology, when Hercules broke into the Hesperides garden to take the ‘Golden Apples’ that were protected by a dragon and nymphs, he didn’t get quite what he wanted. Although he killed the dragon, the precious apples turned out to be oranges. Such legends surround this everyday fruit, which was once used by the Romans as a medicine. It was introduced to Spain by the Arabs who used it as decoration in their gardens, as well as carrying on the tradition of using the orange flower for medical preparations. The orange tree has also fascinated poets and travellers, who have described its beauty in great detail. The artists of Art Nouveau used many elements from nature in decorative work, and because of its colour and shape the orange was especially appealing. In Terrassa there are buildings showing the branches of the orange tree on which the fruit and leaves grow. These decorative features use a variety of materials such as tiles, plaster, stone and glass. Ifølge gresk mytologi fant ikke Herkules helt det han var på jakt etter da han brøt seg inn i hesperidenes hage for å ta de ‘gylne eplene’ som ble beskyttet av en drage og nymfer. Han drepte dragen, men de dyrebare eplene viste seg å være appelsiner. Slike legender omgir denne hverdagsfrukten som en gang ble brukt av romerne som medisin. Den ble introdusert i Spania av araberne, som brukte den som dekorasjon i hagene sine og også fortsatte tradisjonen med å bruke appelsinblomsten i medisinske preparater. Appelsintreet har også fascinert poeter og reisende, som har beskrevet dets skjønnhet til den minste detalj. Jugendstilkunstnerne brukte mange elementer fra naturen i dekorasjonsarbeider, og på grunn av fargen og formen var appelsinen spesielt tiltalende. I Terrassa er det bygninger som viser appelsintreets grener, blader og frukt. Disse dekorative innslagene bruker et mangfold av materialer, slik som fliser, gips, stein og glass. A. Appelsiner i pussornamenter i Theatre Principal, arkitektene Enric Catà I Catà og Francesc Guàrdia I Vial, 1911 (alle foto: D. Ferran © Museu de Terrassa). B. Blyglassvindu i Theatre Principal. C. Appelsinornamentikk i hugget stein på søyle i Theatre Principal. D. Veggmosaikk i hovedfasaden på Confisserie Carné (i dag Apotek Albinyana), arkitekt Joaquim Vancells, 1908. C. 26 27 PROVINCIA DI VARESE DER LETZTE SCHLIFF THE FINISHING TOUCH KRONEN PÅ VERKET Zinnea elegans Der Anblick war fast perfekt. Wie von Zauberhand berührt lagen die Berge des Campo dei Fiori da, wahrhaft atemberaubend das neue Café Restaurant des Grand Hotel und die ausgebreitete Landschaft. Die Nachricht von der Eröffnung des schönen Hotels ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt und die umliegenden Dörfer. Dem Bauherren fehlte jedoch der letzte Schliff: die Eingangshalle war kalt und leer. Plötzlich kam ihm der Gedanke, zehn Dutzend Zinnien zu bestellen, leuchtend rote, fleischige Blumen, die Freude ausstrahlten. Die Blumen wurden zu Kränzen geflochten und an den Wänden angebracht. Nicht nur Besucher des Eröffnungsfestes waren begeistert, der Architekt Giuseppe Sommaruga selbst, der am Hotel von 1907 bis 1912 gearbeitet hatte, war Feuer und Flamme. Inspiriert von den Kränzen und Girlanden entwarf er neue Formstücke für das Gebäude und gab ihm so seinen letzten und dauerhaften Schliff. Diese Art, Blumen als schmückende Elemente zur strukturellen Auflockerung des Hotels zu verwenden war typisch für den Liberty Stil (das ist die italienische Bezeichnung für den Art Nouveau), der neue Elemente in Kunst und Architektur jener Periode einbrachte. In der Provinz Varese fand die Zinnie meist bei der Ausgestaltung von dekorativen Steinfriesen Verwendung. A. B. C. The setting was almost perfect. It was a magical sight to see the mountains of the Campo dei Fiori above, while below the new café-restaurant of the Grand Hotel, the wide open landscape was equally breathtaking. Excitement about the opening of this beautiful hotel spread throughout the city and villages. But for the chef the final touch was missing: the hall was too cold and empty. Then he got the idea to order ten dozen zinnias; bright red flowers that were joyful and fleshy. The flowers were put on the walls as wreaths and were not only a hit with the party-goers but also with the architect of the hotel, Giuseppe Sommaruga, who had been working on the project from 1907 until 1912. Inspired by the garlands of zinnias, he designed new mouldings for the hotel and found a permanent finishing touch. The use of the flowers as decorative motifs to lighten the hotel was typical of Liberty Style, which introduced new elements in arts and architecture at the time. In the Varese Province this flower was most often used in decorative friezes made from stone. Scenen var nesten perfekt. Det var magisk å se Campo dei Fioris fjell ovenfor, mens det vidåpne landskapet under den nye kafé-restauranten på Grand Hotel var like betagende. Begeistringen rundt åpningen av dette vakre hotellet spredde seg gjennom byen og landsbyene. Men for kjøkkensjefen manglet kronen på verket: Salen var altfor kald og tom. Så fikk han en idé. Han bestilte ti dusin zinnia; sterkt røde blomster som var muntre og kraftige. Blomstene ble plassert på veggene som kranser og ble ikke bare en stor suksess blant festdeltakerne, men også hos hotellets arkitekt, Giuseppe Sommaruga, som hadde arbeidet på prosjektet fra 1907 til 1912. Inspirert av zinniakransene designet han nye ornamenter for hotellet og satte en permanent krone på verket. Bruken av blomster som dekorasjonsmotiver for å pynte hotellet var typisk for Liberty-stilen, som på den tiden introduserte nye elementer i kunst og arkitektur. I provinsen Varese ble denne blomsten ofte brukt i dekorative friser lagd av stein. D. A-D. Dekorative Friese aus in Stein gemeißelten Blumen sind überall auf den Fassaden des Grand Hotel Campo dei Fiori zu sehen; Architekt Giuseppe Sommaruga, 1907-1912 A–D. Floral decorative friezes in stone can be seen all over the exterior of the Grand Hotel Campo dei Fiori; architect Giuseppe Sommaruga, 1907-1912 A–D. Rundt hele eksteriøret på hotellet ved Campo dei Fiori kan man oppdage blomsterdekorasjoner, arkitekt Giuseppe Sommaruga, 1907-1912. 28 29 WIEN EINE PFLANZE, ZART DOCH VOLLER KRAFT THE FLOWER OF DELICATE FORCE DEN MILDE STYRKENS BLOMST Laurus nobilis Der Lorbeer galt in der Antike als heilkräftige und heilige Pflanze und wurde Apoll, dem Gott der Künste, zugeordnet. Siegreiche römische Feldherren trugen Lorbeerkränze – seither war der Lorbeer ein Zeichen des Triumphes. Darstellungen von Lorbeer gibt es aus verschiedenen Jahrhunderten: Ein paar der schönsten stammen aus der Zeit um 1900, als die Secessionisten (Secession heißt die Wiener Variante des Art Nouveau) den Lorbeer für sich entdeckten: Zum Beispiel hat Joseph Maria Olbrich die Kuppel des Gebäudes der Secession mit vergoldeten Lorbeerblättern aus Metall gestaltet. An einigen Wiener Hausfassaden aus dieser Zeit ranken sich Lorbeerbäumchen hinauf, an anderen sind Lorbeerkränze zu sehen: Diese Ornamente wurden aus speziellen Mörtelmischungen oder Metall geformt. Viele Menschen lernen den Lorbeer allerdings über ihren Geschmacksinn kennen, denn Lorbeerblätter sind ein beliebtes Küchengewürz.. A. B. C. D. A. zarte, vergoldete Lorbeeblätter schmücken das Gebäude der Secession; Architekt Joseph Maria Olbrich, 1898. B. Fassadendekoration an einem Wohngebäude; Architekt Rudolf Göbl, 1900. C. Ein Lorbeerkranz am Balkon eines Wohngebäudes; Architekt Erwin Raimann, 1909. D. Fassadendekoration aus der Zeit von 1903 (Architekten F. Krenz and P. Erhart) an einem Gebäude aus dem Jahr 1727. E. Lorbeerbäumchen schmücken dieses Wohn- und Geschäftshaus, Baumeister Dehm & Olbricht, 1898-1899 (alle Fotos: Kulturabteilung der Stadt Wien) A. Delicate gilded laurel leaves decorate Joseph Maria Olbrich’s Secession building, 1898. B. Façade decoration on this residential building by Rudolf Göbl, 1900. C. A laurel wreath outside a residential building by Erwin Raimann, 1909. D. Intricate façade decoration by F. Krenz and P. Erhart in 1903; the original building dates from 1727. E. Ornate laurel branches adorn this residential building by Dehm & Olbricht, 1898-1899 In ancient times the laurel was not just thought of as a plant, but as a sacred herb with medicinal properties that was also dedicated to Apollo, one of the Greek gods. To celebrate winning battles Roman generals would wear laurel wreaths, and ever since it has been an emblem of victory. In Vienna there are several works of art that illustrate how the laurel has been used throughout the centuries. Some of the most beautiful examples date from around 1900, such as the cupola of the Secession building where Joseph Maria Olbrich designed gilded laurel leaves from metal. There are also many facades in Vienna - from the same time - that were decorated with tiny laurel trees or laurel wreaths. This ornamentation was usually made from special mortar mixtures or metals. However, when most people think of the laurel today it is normally in association with food, as it is also used as a popular spice. I eldre tider tenkte man ikke på laurbær som bare en plante, men som en hellig urt med medisinske egenskaper, som også var tilegnet Apollon, en av de greske gudene. Romerske generaler bar laurbærkranser for å feire seire i slag, og siden den gang har det vært et symbol på seier. I Wien er det flere kunstverk som illustrerer hvordan laurbær har blitt brukt gjennom århundrer. Noen av de vakreste eksemplene stammer fra rundt 1900, slik som kuppelen på Secession-bygningen der Joseph Maria Olbrich designet forgylte laurbærblader av metall. Det er også mange fasader i Wien – fra den samme tiden – som ble utsmykket med bitte små laurbærtrær eller laurbærkranser. Denne dekorasjonen ble vanligvis lagd av spesielle mørtelblandinger eller metaller. Men de fleste som tenker på laurbær i dag, forbinder det nok med mat, siden det også er et populært krydder. E. A. Delikat forgylte laurbær pryder Joseph Maria Olbrich’s Secessions-bygning, 1898. B. Fasadedekor på bolig Rudolf Göbl, 1900. C. Laurbærkrans ved en bolig av Erwin Raimann, 1909. D. Innfløkt fasadedekor av F. Krenz og P. Erhart, 1903, på et bygg opprinnelig fra 1727. E. Rikt dekorert fasade med laurbærblader pryder denne boligen av Dehm & Olbricht, 1898-1899. 30 31 Wie mache ich eine Blumenpresse? • how do you make a flower press? • hvordan lager man en blomsterpresse? 2 cm • Anleitung für den Fries? • How do you make a frieze? • Hvordan lager man en frise? 0,8 cm 2c 25 m cm Step 1 25 Step 2 cm 2. Bohre Löcher an den Ecken für die Schmetterlingsschrauben (6 oder 7cm lang) 2. Make holes in the corners for butterfly bolts (6 or 7cm in length) 2. Lag hull i hjørnene for vingebolter (6 eller 7 cm lange). Step 3 cm 25 cm Step 4 Step 5 3. Falte das Papier noch einmal und hebe Form und Kurven der Zeichnung hervor 3. Fold the paper again and highlight the shape and curves of the drawing 3. Brett papiret igjen og framhev konturen og linjene i tegningen. 4. Falte das Papier noch einmal und fertige eine Kopie der Zeichnung, diesmal in entgegengesetzter Richtung, an 4. Fold the paper once more and copy the drawing, this time in the opposite direction. 4. Brett papiret igjen og kopier tegningen, denne gangen speilvendt. 5. Füge die Bilder zusammen und wiederhole diesen Vorgang mehrere Male. So erhältst du einen Fries 5. Join the pictures together and repeat several times to create a frieze. 5. Skjøt bildene sammen og gjenta flere ganger for å lage en frise. m 25 cm 25 cm Step 4 4. Verfahre ebenso mit Löschpapier 4. Repeat the action for blotting paper 4. Gjør det samme med trekkpapir. 3. Schneide Wellpappe wie abgebildet 3. Cut corrugated cardboard into the shape shown in the picture. 3. Klipp bølgepapp til formen vist på bildet. Step 5 Step 3 4c m Step 2 2. Falte das Papier und zeichne den Umriss deiner Kopie nach 2. Fold the paper and copy the drawing in outline form 2. Brett papiret og kopier tegningens omriss. 4 4 4c 25 Step 1 1. Fertige mit Bleistift auf Pauspapier die Kopie einer Detailstudie einer Pflanze an 1. Copy a detailed picture of a plant or flower in pencil on tracing paper 1. Kopier et detaljert bilde av en plante eller blomst med blyant på kalkerpapir. cm cm 1. Nimm zwei Holzbrettchen 1. Take two wooden boards 1. Ta to trestykker. 5. Verziere das oberste Stück Pappe mit einem Art Nouveau Muster und lackiere dieses 5. Decorate the top board with an Art Nouveau pattern and then varnish. 5. Pynt det øverste trestykket med et jugendstilmønster og lakkér det. Step 6 6. Füge alles zusammen und du hast eine funktionstüchtige Blumenpresse 6. Bring everything together and you are ready to press flowers. 6. Sett alt sammen, og du er klar til å presse blomster. 33 Karte Wir sind nun in ganz Europa herumgereist. Aber wo genau warst du? Auf der Karte hat jede der Städte, in der wir gewesen sind, ein kleines Detail. Kannst du die Seite finden, von der das Detail stammt und den Namen der Stadt auf die Karte schreiben? Norge Suomi Scotland Map Latvija We have now travelled all over Europe. But where exactly have you been? On the map, each of the cities we have been to has a small detail. Can you find the page where the detail is from and then write the name of the city on the map? United Kingdom Kart Belgique/België Vi har nå reist over hele Europa. Men hvor ligger byene du har vært i? På kartet er hver av byene merket med en liten detalj. Kan du finne siden der detaljen er hentet fra og så skrive navnet til byen på kartet? France Österreich Slovenija Magyarország Catalunya Italia 12 35