PRESSESTIMMEN Jo Enzweiler Dirk Rausch | Claudia Vogel Suna
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PRESSESTIMMEN Jo Enzweiler Dirk Rausch | Claudia Vogel Suna
PRESSESTIMMEN Jo Enzweiler Dirk Rausch | Claudia Vogel Hermann Schenkel Metall konkret Suna Kosan Sabine Rittner Maja Ott | Hubert Maier Franziska Statkus 13 Künstler | Jo Enzweiler Mohammad Massoudi Vera Bonsen Dietmar Nissen | Wiebke Müller-Stühler John Carter Tom Feritsch Fabrizio Boffelli Lynn Schoene Papier konkret Leo Grewenig Kontraste | Handzeichnungen CLAPEKO van der Heide Mitsuko Hoshino Walter Stallwitz Helmut Dirnaichner Jan Souček RNZ, 12.11.2008 RNZ, 8.10.2009 RNZ, 24.11.2009 RNZ, 2.3.2010 RNZ, 12.11.2008 RNZ, 23.6.2010 RNZ, 20.9.2010 RNZ, 15.11.2010 RNZ, 27.1.2011 RNZ, 7.3.2011 RNZ, 10.6.2011 RNZ, 10.6.2011 RNZ, 18.1.2012 RNZ, 13.3.2012 RNZ, 27.4.2012 RNZ, 20.7.12 RNZ, 17.9.12 RNZ, 19.11.12 RNZ, 28.1.13 RNZ, 6.3.13 RNZ vom 18.4.2013 RNZ vom 10.6.2013 Der Stein geht nicht verloren Helmut Dirnaichner zeigt bei Grewenig/Nissen in Heidelberg „Felder, Farben, Schichten“ von Heide Seele Der Besucher sieht sich herausgefordert: Steht er vor den "Fünf Himmelsrichtungen", gibt er leicht der Versuchung nach, diese federförmigen und flaumig weichen Gebilde anzufächeln. Dann bewegen sie sich, und man verspürt eine Ahnung von Natur. Der Künstler animierte uns dazu. Außerdem wechseln ihre Schatten wie bei einer Skulptur. Helmut Dirnaichners Ausstellung mit dem Titel "Felder, Farben, Schichten" in der Heidelberger Galerie Grewenig/Nissen - hier war er zuletzt in der Gruppenschau "Papier - konkret" präsent - birgt Überraschungen und viel Schönheit, viel Ästhetik; man kann in Farben schwelgen. Die Mannigfaltigkeit der auftretenden Abstufungen fordert zum genauen Sehen auf, paradigmatisch bei den "Fünf Himmelsrichtungen". Der 7l-jährige Maler, der in Italien lebt - hier sind seine Arbeiten im Mailänder Atelier oder in Apulien entstanden -, bringt Steine zum Reden. Er ist fasziniert von den Mineralien und ihren Farben, und diese Augenlust spiegelt sich in seinen Objekten. Er ist überzeugt, dass auch die Natur eine Sprache hat, und benutzt zerstoßene Steine als Material und Zellulose. Den oft streng geometrischen Stücken haftet dadurch übersehbar etwas Weiches, Samtig-Zartes an. Wie Dirnaichner verrät, ist ihm der Prozess der Verwandlung wichtig, die Transformation zum Kunstwerk. Sind es auch die Steine, die erzählen, verleiht ihnen doch die Farbe dazu die nötige Kraft. Dirnaichners Philosophie: Der Stein geht nicht verloren, und als Titel wählt er die Namen der Mineralien. So heißen die Werke Lapislazuli, wobei wohl jeder beim Fra AngelicoBlau den Mantel der Madonna assoziiert, oder Türkis - der Farbton ist faszinierend, da er fast durchsichtig erscheint -, dazu Malachit oder Azurit, und Ultramarin sieht bei ihm wirklich aus wie die Meeresfarbe. Die vom Künstler seriell verwendeten Blau-Varianten sind reichhaltig. RNZ vom 9.9.2013 Helmut Dirnaichner in der Heidelberger Galerie Grewenig. Foto: Friederike Hentschel Angesichts seiner Tonwerte spricht der Künstler von Materie, vermeidet den Begriff "Farbe". Reizvoll bei den sanften Objekten ist auch ihr kristallines Strahlen aus dem Gestein, und tänzerisch komponierte er die achtteilige, quer angeordnete "Tarantella", während er eine aus neun Segmenten bestehende kreisförmige Wandarbeit als "Mare" bezeichnet. Glitzer und Glimmer schimmern einem beim dunkeltonigen "Vesuvio" entgegen, der sich aus dunklem Schwarz und Blaugrau zusammensetzt. Die Farbe "caput mortuum" (Totenkopf), ein ins Violette changierendes Rot, bestimmt neben Zinnoberrot, Hämatit und Jaspis den ebenfalls in diesem Jahr entstandenen "Vulcano". Die Kräfte der Natur regen den Maler zu Themen und Farben an. So erzeugt sein Menhir aus Basalt, Hämatit und Zellulose, wie ein kleiner Baum 130 cm hoch aus dem Boden wachsend, die Illusion von Feuer und Magma. Wichtig sind dem Künstler auch die Vögel. Seinen "ucelli" gilt eine ganze Reihe, darunter auch der Eisvogel, mit Hilfe von Lapislazuli, Azurit und Zellulose zum Leben erweckt. Auch ihre Farben vollzieht Dirnaichner mit seinen Materialien nach. Der Prozess der Verwandlung (zum Kunstwerk) ist sein Anliegen, und seine Philosophie heißt: "Der Stein geht nicht verloren." - Die Ausstellung wurde von Hausherr Ingo Grewenig und mit einer Einführung von Hans Gercke eröffnet. Info: Die Ausstellung bei Grewenig/ Nissen, Heidelberg-Handschuhsheim, Pfarrgasse 1, läuft bis 15. Oktober. RNZ vom 3.12.2013