Der Merkurstab

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Der Merkurstab
S o n d e r d r u c k | 59 . Ja h rga n g
Heft 1 (2006)
S e it e 6 1 – 65
Der Merkurstab
Beiträge zu einer Erweiterung der Heilkunst
Stefanie Mocke, Frauke Wellhausen, Ulrich Meyer
Anwendungsbeobachtung
WALA Narben Gel
Sonderdruck | 59. Jahrgang | Heft 1 (2006) | Seite 61 – 65
M o c k a · We l l h au s e n · M e y e r | A n w e n d u n g s b e o b a c h t u n g WA L A N a r b e n - G e l
Anwendungsbeobachtung WALA Narben-Gel
St e fa n i e M o c ka , F r au k e We l l h au s e n , U l r i c h M ey e r
Anwendungsbeobachtung
WALA Narben-Gel
Observational study of
WALA Scar Gel
■ Zusammenfassung
■ Abstract
This observational study assessed the efficacy, tolerance and acceptance of WALA Scar Gel. Nine dermatologists participated in the study that documented
104 therapeutic results on patients with hypertrophic
scars, keloids, atrophic scars, contractures and acne
scars. The most common treatment was for hypertrophic scars (57 %). The average age of the patients was
31 years, with patients in all age groups (range 3 to 80
years). The age of the scars varied between 14 days
and 20 years; 53 % of the patients had scars up to 6
months old. The size of the scar varied considerably
from 1 to more than 10 cm2. The gel was applied twice
daily. At the end of the therapy the physicians considered the state of the scar to be very good or good
in 45 % of the cases and slightly better in 33 %. For
22 % of the study participants no improvement was
observed. 76 % of the patients had a positive judgement about the preparation. The physicians almost
universally considered the tolerance to be very good
or good (95 %). During the observational study one
adverse reaction was observed, a slight skin irritation
that disappeared when the use of the preparation
was discontinued.
■ Keywords
Keloids
Hypertrophic scars
POES (Prospective Observational
Effectiveness Study)
WALA Scar Gel
Scar treatment
Diese Anwendungsbeobachtung (AWB) untersuchte
die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Akzeptanz von
WALA Narben-Gel. Es nahmen neun Hautärzte an der
Untersuchung teil, die 104 Therapieverläufe bei Patienten mit hypertrophen Narben, Keloiden, atrophen Narben, Kontrakturen und Akne-Narben dokumentierten.
Am häufigsten wurde eine hypertrophe Narbe behandelt (57 %). Das Durchschnittsalter der Patienten lag
bei 31 Jahren, wobei Patienten aller Altersstufen vertreten waren (Spanne von 3 bis 80 Jahre). Das Alter der
Narben schwankte zwischen 14 Tagen und 20 Jahren,
wobei 53 % der Patienten bis zu 6 Monate alte Narben
aufwiesen. Die Narbengröße variierte sehr stark zwischen 1 und mehr als 10 cm2. Das Gel wurde ein bis
zweimal täglich einmassiert. Zum Ende der Therapie
bewerteten die Ärzte den Zustand der Narben
in 45 % der Fälle als ausgezeichnet oder gut und bei
33 % als leicht gebessert. Bei 22 % der AWB-Teilnehmer
konnte keine Besserung festgestellt werden.
76 % der Patienten beurteilten das Präparat positiv.
Die Verträglichkeit wurde von den Ärzten praktisch
ausnahmslos als gut bis sehr gut eingestuft (95 %).
Während der AWB trat ein unerwünschtes Ereignis
auf, ein leichter Hautausschlag, der nach Absetzen
des Präparates wieder verschwand.
■ Schlüsselwörter
Keloid
hypertrophe Narbe
Anwendungsbeobachtung
WALA Narben-Gel
Narbenbehandlung
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Narbentypen und Therapieoptionen
N
1) Zusammensetzung
10g enthalten:
Allium cepa ferm 34a
Ø 0,1 g, Barium citricum Dil. D10 aquos.
0,1 g, Cutis (feti) bovis
Gl Dil. D4 0,1 g, Hirudo
medicinalis ex animale
toto Gl Ø 0,1 g, Mesenchym (mesenchymale
fetale Gewebe und
Uterusgewebe) bovis
Gl Dil. D4, 01 g, Polygonatum odoratum e
radice rec. ferm 33d Dil.
D2 0,1 g, Rosmarini
aetheroleum 0,05 g,
Thuja occidentalis e
summitatibus ferm 33e
Dil. D6 0,1 g, Vespa
crabro ex animale toto
Gl Dil. D3 0,1 g
ach praktisch ästhetischen Gesichtspunkten unterscheiden Spezialisten fünf Typen von Narben:
fibröse, sklerotische, atrophe, hypertrophe Narben
und Keloide. Für die Behandlung von Narben sind zahlreiche Verfahren etabliert, wobei sich die Auswahl der
Therapie nach dem Narbentyp und dem Stadium der
Narbe richtet (1, 2).
• Fibröse oder physiologische Narben sind faserreich,
glatt und kosmetisch am wenigsten auffällig. Mit den
heute zur Verfügung stehenden Methoden lässt sich
kaum mehr eine Verbesserung erreichen. Narben-Gele
können Symptome wie Rötungen oder Juckreiz lindern
und leichte kosmetische Verbesserungen erzielen. Mit
Hilfe der Camouflage-Technik lassen sich auffällige Narben im Gesicht abdecken. Aggressivere Behandlungsmethoden führen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu
einer Verschlimmerung des Zustandes der Narbe.
• Sklerotische Narben sind hart, unelastisch und neigen zum Schrumpfen, was über Gelenken zu Bewegungseinschränkungen führen kann. Durch spezielle
plastisch-operative Techniken, z. B. Z-Plastik, lassen sich
solche Narben verlängern. Eine weitere Option ist die
operative Entfernung der gesamten Narbe, um erneut
sauber, intrakutan und spannungsfrei zu nähen.
• Atrophe oder eingesunkene Narben bilden sich oftmals
bei Akne. Schüsselförmig eingesunkene Narben kann
man durch Unterspritzen anheben, bei scharfkantig eingesunkenen Narben im Gesicht hat sich ein operatives
Peeling bewährt. Fest am Untergrund angewachsene,
großflächig eingesunkene Narben werden vom Untergrund gelöst und mit Hilfe einer Unterfütterung (Eigenfett) angehoben.
• Hypertrophe Narben oder Wulstnarben entstehen
durch eine überschießende Narbenbildung, die Narbe
wölbt sich dabei über das Niveau der umgebenden
Haut. Die verstärkte Narbenbildung beschränkt sich auf
das Wundgebiet und ist somit relativ scharf begrenzt.
Bei diesem Narbentyp kann es zu spontanen Rückbildungen kommen.
• Keloide hingegen wachsen bei der Wundheilung
autochthon, aber gutartig über die eigentlichen Wundränder hinaus. Symptome wie Jucken, Brennen, Rötungen und Schmerzen treten bei Keloiden häufiger auf als
bei hypertrophen Narben. Keloide bilden sich ohne entsprechende Therapie nur äußerst selten zurück. Eine
Reihe von Faktoren prädisponiert zudem zur Bildung von
Keloiden, z. B. jugendliches Lebensalter, weibliches
Geschlecht, schwarze Hautfarbe, Vererbung und bestimmte Köperregionen (Sternum). Gemeinsam ist beiden Narbenformen – Keloiden und hypertrophen Narben – dass sie bereits nach minimalen Traumen wie
Akne auftreten können und die Betroffenen oft erheblich darunter leiden. Zur Behandlung beider Narbenformen existiert heute eine Vielzahl von Medikamenten
und Methoden. Im Vordergrund steht dabei eine konservative Behandlung, da insbesondere bei Keloiden Interventionen mit einem hohen Rezidivrisiko behaftet sind.
Um dieses Risiko zu senken, wird nach Exzision mit ver-
schiedenen Therapien nachbehandelt, was allerdings zu
einer verzögerten Wundheilung führen kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Injektion von Glucocorticoiden
in das Narbengewebe, die Kryotherapie, Strahlen- oder
Laserbehandlung und die Drucktherapie. Außerdem finden Silikongel-Folien (auch in Pflasterform) Verwendung
zur Abflachung der Narben. Hypertrophe Narben sprechen dabei im Allgemeinen besser an als Keloide.
Topisch eingesetzt werden Retinoide (z. B. Isotretinoin),
um Keloide weicher zu machen und deren Wachstum zu
vermindern. Auch die Applikation des immunmodulatorisch wirkenden Imiquomid nach Exzision von Keloiden
zeigt gute Erfolge (3). Alle Behandlungsmethoden sind
aufgrund der Nutzen-Risiko-Abwägung und der Kosten
nur bei deutlich ausgeprägten hypertrophen Narben
und bei Keloiden indiziert.
Patienten empfinden jedoch auch kleine hypertrophe, physiologische, atrophe oder sklerotische Narben
als störend, für die die oben genannten Behandlungen
nicht oder nur bedingt in Frage kommen. Diese Patienten suchen oft nach Möglichkeiten, mit denen sie zur
Verbesserung ihrer bestehenden Narben beitragen oder
nach Operationen der Bildung einer ausgeprägten
Narbe vorbeugen können. Hier empfehlen sich topische
Präparate, wie z. B. das WALA Narben-Gel wegen der
einfachen Anwendung, der geringen Kosten und des
niedrigen Risikos.
WALA Narben-Gel 1
WALA Narben-Gel ist ein 1966 konzipiertes Präparat
der anthroposophischen Therapierichtung, das die
strukturierenden Aufbaukräfte bei Narben- und Keloidbildungen der Haut unterstützen soll. Das Arzneimittel
basiert auf einer Komposition aus wässrig fermentierten pflanzlichen Urtinkturen, z. T. in niedrig potenzierter
Form. Polygonatum odoratum (Salomonssiegel) und Barium citricum sollen eine zu starke Verhärtung des Narbengewebes verhindern. Allium cepa (Küchenzwiebel)
wirkt abschwellend und hemmt überschießendes Bindegewebswachstum. Thuja occidentalis (Lebensbaum)
begegnet – vergleichbar dem Einsatz in der Warzenbehandlung – einer Wucherung des Gewebes. Zielrichtung
von Hirudo medicinalis (Blutegel) in Tiefpotenz ist es,
durch seine dem Heparin ähnliche, fermentativ-auflösende und antiphlogistische Wirkung eine zu rasche
Fibrosierung des Gewebes aufzuhalten. Vespa crabro
(Hornisse) enthält fibrinolytische Fermente, die in der
Lage sind, bereits gebildetes Narbengewebe wieder aufzulösen. Ätherisches Rosmarinöl soll den Heilungsprozess durch eine Anregung der Durchblutung beschleunigen.
Die arzneilich wirksamen Zubereitungen sind in ein
fettfreies Gel auf der Grundlage von Pflanzenschleimen
(Guar-Mehl, Alginat) eingebettet. Das Präparat enthält
keine synthetischen Konservierungsstoffe.
In einer 2002/2003 durchgeführten Anwendungsbeobachtung wurde in neun Hautarztpraxen Wirksamkeit,
Verträglichkeit und Akzeptanz einer Therapie mit WALA
Narben-Gel an 107 Patienten untersucht. Davon gingen
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Abb. 1: Diagnose
Tab. 3: Entwicklung der Symptomatik
5,8 %
Akne-Narbe
1,0 %
Granulom
2,9 %
Kontraktur
21,2 %
Keloid
Symptom
56,6 %
hypertrophe
Narbe
12,5 %
atrophe
Narbe
Juckreiz
nicht vorhanden
leicht
mäßig
stark
54
29
18
3
51,9 %
27,9 %
17,3 %
2,9 %
74
23
5
2
71,2 %
22,1 %
4,8 %
1,9 %
Rötung
nicht vorhanden
leicht
mäßig
stark
24
22
39
19
23,1 %
21,2 %
37,5 %
18,3 %
44
34
20
6
42,3 %
32,7 %
19,2 %
5,8 %
Spannungsgefühl
nicht vorhanden
leicht
mäßig
stark
55
24
19
6
52,9 %
23,1 %
18,3 %
5,8 %
75
19
8
2
72,1 %
18,3 %
7,7 %
1,9 %
Verhärtung
nicht vorhanden
leicht
mäßig
stark
20
31
45
8
19,2 %
29,8 %
43,3 %
7,7 %
41
37
23
3
39,4 %
35,6 %
22,1 %
2,9 %
Schmerz
nicht vorhanden
leicht
mäßig
stark
67
21
10
6
64,4 %
20,2 %
9,6 %
5,8 %
85
11
4
4
81,7 %
10,6 %
3,8 %
3,8 %
Tab. 1: Verteilung der Narbenfläche
Gruppe (in cm2)
... -1
1-5
5-10
10-20
20-30
30-40
40- ...
Anzahl
49
31
8
5
6
3
2
prozentual
47,1 %
29,9 %
7,7 %
4,8 %
5,8 %
2,9 %
1,9 %
kumuliert
47,1 %
76,9 %
84,6 %
89,4 %
95,2 %
98,1 %
100,0 %
Tab. 2: Verteilung des Narbenalters
Gruppe
... -1 Monat
1-3 Monate
3-6 Monate
6-12 Monate
1-5 Jahre
5-10 Jahre
10-20 Jahre
Anzahl
16
28
11
21
17
7
4
prozentual
15,4 %
26,9 %
10,6 %
20,2 %
16,4 %
6,7 %
3,8 %
kumuliert
15,4 %
42,3 %
52,9 %
73,1 %
89,5 %
96,2 %
100,0 %
104 Personen in die Auswertung ein, drei fielen wegen
fehlender Abschlussdokumentation weg. Es wurden
Patienten im Alter zwischen 3 und 80 Jahren eingeschlossen, wobei knapp 30 % Kinder oder junge Patienten bis 20 Jahre waren, ca. 43 % mittleren Alters (20–40
Jahre) und 24 % älter als 40 Jahre. Das durchschnittliche
Alter betrug 30,8 Jahre. 71 % der Patienten waren weiblichen Geschlechts.
Bei mehr als der Hälfte der Patienten (56,7 %) lag eine hypertrophe Narbe vor, bei 21,2 % ein Keloid und bei
12,5 % atrophe Narben, seltener Kontrakturen und AkneNarben (Abb. 1). Dabei war über die Hälfte der Narben
durch operative Eingriffe bedingt (55,1 %) und etwa ein
Viertel durch Verletzungen (24,3 %). Weiterhin wurden
Entzündungen, Verbrennungen und andere Ursachen
für die Narbenbildung genannt. Die meisten Narben
wiesen eine Fläche kleiner als 1 cm2 (47,1 %) auf, 15,4 % der
Patienten hatten dagegen großflächige Narben mit
mehr als 10 cm2 (Tab. 1). Die Narben befanden sich zu
43,3 % im (vorderen) Rumpfbereich, was prognostisch
als ungünstig gilt, ein Viertel an Kopf/Hals und etwa ein
Drittel an den Extremitäten. Hiervon entfielen 4,8 % auf
den Gelenkbereich.
Die Patienten, die WALA Narben-Gel anwendeten,
litten unter Narben sehr unterschiedlichen Alters. Bei
Bei Therapiebeginn
Bei Therapieende
Anzahl
Patienten
Anzahl
Patienten
Prozent
16 Patienten (15,4 %) war die Narbe nicht älter als einen
Monat, bei etwa dreiviertel der Patienten maximal ein
Jahr alt. Bei vier Patienten existierten die Narben bereits
zehn Jahre und länger (Tab. 2). Weniger als 20 % der
Patienten gaben eine Vorbehandlung der Narben an.
Hierbei handelte es sich meist um äußerliche Anwendungen von Salben oder Gelen, vereinzelt waren auch Injektionen mit Kortikoiden oder Kollagen sowie Laserbehandlungen oder Druckverbände eingesetzt worden.
Sowohl zu Beginn als auch am Ende der Untersuchung fragten die Ärzte Begleiterkrankungen und zusätzlich eingenommene Medikamente ab. Mit Behandlungsbeginn dokumentierten sie bei 8 Patienten unterschiedliche Begleiterkrankungen, ein Patient litt unter
einer Akne adultorum. 21 Patienten erhielten zu Therapiebeginn weitere Medikamente, insgesamt wurden
32 Präparate zusätzlich verabreicht. Als Begleitmedikation dokumentierten die Ärzte in neun Fällen hormonelle Verhütungsmittel, außerdem allopathische und anthroposophische Arzneimittel, die bei Hauterkrankungen wie Akne indiziert sind (3 x Carduus marianus Kapseln, 2 x Hepatodoron®, 1 x Roaccutan®, 1 x Skid® Tabletten,
1 x Ichthraletten®). Eine Beeinflussung der Narben lassen
diese Medikamente nicht erwarten, allenfalls bei Roaccutan® ist ein Effekt theoretisch denkbar.
Prozent
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Abb. 2: Globalbeurteilung des Therapieverlaufes
durch die Hautärzte
13,5 %
ausgezeichnet
22,1 %
keine
Wirksamkeit
31,7 %
gute Besserung
32,7 %
leichte
Besserung
Abb. 3: Globalbeurteilung der Verträglichkeit
durch die Hautärzte
16,3 %
gut
1,9 %
mäßig
2,9 %
schlecht
78,9 %
sehr gut
Im Rahmen der Narbenbehandlung trugen die
Patienten WALA Narben-Gel wie empfohlen ein- bis
zweimal täglich auf, nur 7 % wichen davon ab und nahmen drei oder mehr Einreibungen pro Tag vor.
Die therapeutische Wirksamkeit von WALA NarbenGel sollte in der Anwendungsbeobachtung anhand
des klinischen Verlaufs beurteilt werden (Tab. 3). Hierzu
waren die Prüfärzte aufgefordert, verschiedene klinische
Parameter vor Therapiebeginn und nach Therapieende
anhand eines vierstufigen Scores zu beurteilen (Symptom „nicht vorhanden“, „leicht“, „mäßig“, „stark“).
Häufigstes Symptom war zu Beginn eine leichte,
mäßige oder starke Rötung der Narbe (76,9 %), die im
Therapieverlauf deutlich zurückging und bei weiteren
19,2 % der Patienten sogar vollständig verschwand. Nur
sechs der 19 Patienten mit stark geröteten Narben konnten keine deutliche Verbesserung erzielen.
Zu Therapiebeginn litten 53 Patienten (51,0 %) auch
unter einer mäßigen oder starken Verhärtung des Narbengewebes. Durch die Anwendung von WALA NarbenGel erreichten 27 dieser Patienten – also die Hälfte –
eine deutliche Verbesserung der Beschwerden.
Außerdem verspürte knapp die Hälfte der Patienten
(48,1 %) bei Beginn der Untersuchung einen Juckreiz an
der Narbe, der in der überwiegenden Zahl der Fälle
(27,9 %) leicht ausgeprägt war, bei 20,2 % mäßig oder
stark. Bei Therapieende litten nur noch 6,7 % der Patienten an mäßigem oder starkem Juckreiz, 71,2 % waren
symptomfrei.
Fast die Hälfte der Patienten (47,1 %) gab ein Spannungsgefühl des Narbengewebes an. Auch bei diesem
Symptom kam es im Laufe der Therapie zu einer Besserung.Während zu Beginn der Therapie 24,1 % der Patienten das Spannungsgefühl als stark oder mäßig einstuf-
ten, waren es zu Therapieende nur noch 9,6 %. Der Anteil beschwerdefreier Patienten hatte sich von 53 % auf
72 % erhöht.
Durch Verhärtung des Narbengewebes und Spannungen kann es zu Schmerzen im betroffenen Gewebsareal kommen. Zu Beginn der Untersuchungen litten etwa ein Drittel (35,6 %) der Patienten an zumeist leicht
ausgeprägten Schmerzen. Bei der Abschlussuntersuchung gaben nur noch 18,2 % der Patienten schmerzhafte Narben an.
Insgesamt stellten die Prüfärzte bei 47 (45,2 %) der
Patienten eine ausgezeichnete oder gute Besserung fest,
bei 34 Personen (32,7 %) war der Zustand leicht gebessert, und bei 23 Patienten (22,1 %) konnte keine Besserung beobachtet werden (Abb. 2).
Bei etwa dreiviertel der Patienten trat eine Linderung
der Beschwerden nach etwa 1–3 Wochen Therapie mit
WALA Narben-Gel ein. Einige Patienten stellten bereits
nach drei Tagen einen subjektiv spürbaren Wirkungseintritt fest, im längsten Fall dauerte es 80 Tage. Für die
Dauer der Therapie gab es keine Vorgabe. Im Durchschnitt wendeten die Patienten WALA Narben-Gel etwa
sechs Wochen an, im kürzesten Fall sechs und im längsten 180 Tage.
Im Rahmen der Anwendungsbeobachtung trat ein
unerwünschtes Ereignis auf. Ein neunjähriger Patient
entwickelte nach drei Behandlungstagen einen Hautausschlag, der nach Absetzen des Präparates wieder verschwand. Drei Patienten brachen die Therapie wegen
schlechter Verträglichkeit ab. Insgesamt attestierten die
Ärzte dem WALA Narben-Gel jedoch eine gute Verträglichkeit. 99 von 104 Patienten (95 %) vertrugen das Präparat nach Aussage der Ärzte gut oder sehr gut (Abb. 3).
24 % der Patienten waren mit der Therapie nicht zufrieden, meist weil sie keine ausreichende Wirksamkeit
feststellen konnten. 76 % bekundeten ihre Zufriedenheit mit dem Präparat und seiner Anwendung. Dies
bestätigt eine hohe Akzeptanz der Therapie mit dem
WALA Narben-Gel seitens der Patienten.
Diskussion
Auffällig war bei dieser Anwendungsbeobachtung
der hohe Anteil an weiblichen Patienten. Bei den zugrunde liegenden Erkrankungen ist keine Bevorzugung eines
bestimmten Geschlechtes zu erwarten, doch scheint für
Frauen das kosmetische Ergebnis bei Wundheilung und
Narbenbildung eine größere Rolle zu spielen, weshalb
sie eine entsprechende Therapie häufiger in Anspruch
nehmen.
Eine detaillierte Auswertung der Daten ergab, dass
von den 47 Patienten mit guter oder ausgezeichneter
Besserung 29 (61,7 %) eine hypertrophe Narbe hatten
und nur 9 Patienten (19,1 %) ein Keloid, außerdem waren
bei 24 Patienten (51,1 %) die Narben jünger als 6 Monate. Bei den 23 Patienten hingegen, welche keinerlei Besserung zeigten, waren 9 (39,1 %) hypertrophe Narben
und 8 Keloide (34,8 %) diagnostiziert worden, 17 (73,9 %)
der Narben waren älter als 6 Monate. Die Daten deuten
darauf hin, dass hypertrophe Narben besser auf WALA
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Narben-Gel ansprechen als Keloide. Ebenso zeigen die
Ergebnisse, dass mit zunehmendem Alter der Narbe die
Wahrscheinlichkeit sinkt, eine Verbesserung der Symptomatik zu erzielen. Das heißt aber nicht, dass man
Patienten mit „alten“ Narben WALA Narben-Gel nicht
mehr empfehlen kann, denn immerhin konnte bei
30,8 % der Patienten mit über 5 Jahre alten Narben eine
gute bis ausgezeichnete Verbesserung der Symptomatik
erzielt werden.
Wie sind die Ergebnisse des WALA Narben-Gels im
Vergleich mit anderen Präparaten zu bewerten?
Eine Literatur-Recherche bezüglich der topischen Behandlung von Narben mit Gelen oder Cremes erbrachte nur sehr wenig Material. Die veröffentlichten Studien
bzw. Anwendungsbeobachtungen bezogen sich auf
relativ frische und meist postoperative Narben, seltener
Verbrennungen oder Unfallverletzungen. Die Behandlungsdauer betrug mindestens 4 Monate, meist sogar
1 Jahr. Patienten mit älteren hypertrophen Narben oder
Keloiden, wie sie in die Anwendungsbeobachtung
WALA Narben-Gel aufgenommen wurden, waren in diese Studien nicht eingebunden (4, 5, 6, 7). Prognostisch
ungünstig für die mit Narben-Gel behandelten Patienten war zudem der hohe Anteil an Narben im Brustbereich (43,3 %).
Vor diesem Hintergrund erscheinen die mit WALA
Narben-Gel in der konservativen Therapie erzielbaren
Ergebnisse durchaus positiv. Das gut verträgliche Präparat sollte möglichst frühzeitig, d.h. direkt nach Abschluss
der Wundheilung und über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. WALA Narben-Gel ist in der Lage, ein
übermäßiges Narbenwachstum zu verhindern und
fördert das Abklingen der Rötung. Die Narbe wird
geschmeidiger, das kosmetische Ergebnis besser.
Literatur
1 Koller J, Sebastian G. Leitlinie –
Therapie pathologischer Narben
(hypertrophe Narben und Keloide). Journal der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft
2004; 4: 308–312.
2 Worret WI, Vogt HJ. Narbentherapie in der Dermatologie.
Deutsches Ärzteblatt 2004;
101: A 2819–A 2824.
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5% Cream for Keloid Management. Dermatologic Surgery
2003; 29: 1050–1051.
4 Willital GH, Heine H. Efficacy
of Contractubex® Gel in the treatment of fresh scars after thoracic
surgery in children and adolescents. International Journal of
Clinical Pharmacology Research
1994; 14 (5/6): 193–202.
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thoracic surgery. Drugs under
Experimental and Clinical
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Therapiemöglichkeiten. Zeitschrift für Allgemeinmedizin
1985; 61 (30): 1101–1103.
7 Widgerow AD, Chait LA,
Stals R, Stals PJ. New Innovations
in Scar Management. Aesthetic
Plastic Surgery 2000; 24:
227–234.
101904199/W602529
Stefanie Mocka, Apothekerin
Frauke Wellhausen, Apothekerin
Dr. Ulrich Meyer, Apotheker
Dorfstraße 1
D-73087 Bad Boll/Eckwälden
WALA
A rzneimittel
Narben und
Wunden
Keloidbildung
und Blessuren
natürlich behandeln
WALA Narben Gel
• Salomonsiegel und Blutegel wirken Verhärtungen
entgegen
• potenzierter Lebensbaum verhindert Wucherungen
WALA Arzneimittel, WalaVita und Dr.Hauschka Kosmetik aus dem Hause WALA Heilmittel GmbH, 73085 Bad Boll/Eckwälden, www.wala.de
• transparentes Gel zur unauffälligen Anwendung
Narben Gel
30 g Gel
Zusammensetzung: 10 g enthalten: Arzneilich wirksame Bestandteile: Allium cepa ferm 34a Ø 0,1 g;
Barium citricum Dil. D10 aquos. (HAB, Vs. 8b) 0,1 g; Cutis (feti) bovis Gl Dil. D4 (HAB, Vs. 41b) 0,1 g; Hirudo
medicinalis ex animale toto Gl Ø (HAB, Vs. 41c) 0,1 g; Mesenchym (mesenchymale fetale Gewebe und Uterusgewebe) bovis Gl Dil. D4 (HAB, Vs. 41b) 0,1 g; Polygonatum odoratum e radice rec. ferm 33d Dil. D2 0,1 g;
Rosmarini aetheroleum 0,05 g; Thuja occidentalis e summitatibus ferm 33e Dil. D6 (HAB, Vs. 33e) 0,1 g;
Vespa crabro ex animale toto Gl Dil. D3 (HAB, Vs. 41c) 0,1 g. (Die Bestandteile 2, 6 und 8 werden über die
vorletzte Stufe und die Bestandteile 2, 3, 5, 6 und 8 werden über die letzte Stufe gemeinsam potenziert.)
Sonstige Bestandteile: Gereinigtes Wasser, Glycerol, Guar-Mehl, kolloide Siliciumdioxidlösung, Natriumalginat, Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat, Thymianöl, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Anregung der
strukturierenden Aufbaukräfte bei Narben-, Granulom- und Keloidbildungen der Haut. Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Dosierung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders
verordnet, Gel 1- bis 2-mal täglich auftragen und bis zur Trocknung einreiben oder als Salbenverband
anwenden. Nebenwirkungen: In sehr seltenen Fällen (<0,01%) kann es zu Hautrötungen und Nesselsucht
kommen. Das Arzneimittel ist dann abzusetzen und ein Arzt ist aufzusuchen.