Durchlässigkeit und Lebenslanges Lernen im
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Durchlässigkeit und Lebenslanges Lernen im
Durchlässigkeit und Lebenslänges Lernen im finnischen Bildungssystem Ergebnisse und Konsequenzen des Praxisdialogs in Helsinki vom 09. bis 13. Mai 2011 Verfasserin: Matrikelnummer: Dr. Jasmin Touati 10055 Eingereicht im Rahmen der Prüfung „Bildungs- und Kompetenzmanagement: Ergebnisse und Konsequenzen des Praxisdialogs (P-BKPFT-D) an der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin (DUW). Studiengang: Studiengangleitung: Abgabetermin: Bildungs- und Kompetenzmanagement (M.A.) Dr. Eva Cendon 12. Juni 2011 Inhalt 0 Einleitung .................................................................................................................. 3 1 Die bildungspolitischen Rahmenbedingungen.......................................................... 3 1.1 Das Konzept der Durchlässigkeit in der Bologna-Reform........................................ 4 1.2 Lebenslanges Lernen und seine Umsetzung in Finnland .......................................... 5 2 Der Praxisdialog........................................................................................................ 6 2.1 Das Palmenia Centre for Continuing Education ....................................................... 6 2.2 Forschungshypothesen und Erkenntnisinteresse....................................................... 7 2.3 Methoden und Durchführung .................................................................................... 8 2.3.1 Das leitfadengestützte offene Experteninterview..................................................... 9 2.3.2 Das Portfolio ......................................................................................................... 10 2.3.3 Das persönliche Projekttagebuch.......................................................................... 10 2.4 Die Forschungsergebnisse....................................................................................... 10 3 Ergebnisse und Konsequenzen................................................................................ 12 Literaturverzeichnis ........................................................................................................ 15 Anhang ................................................................................................................... 16 A. Leitfragen für Experteninterviews.............................................................................. 16 B. Agenda Field-Trip...................................................................................................... 17 C. Graphik Finnisches Bildungssystem .......................................................................... 21 2 0 Einleitung Der Field-Trip nach Helsinki im Rahmen des Studiengangs Bildungs- und Kompetenzmanagement barg für mich die große Chance, von ausgewiesenen Experten und Expertinnen zu lernen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung im Allgemeinen und auf dem Gebiet der Einführung und Umsetzung der Bologna-Reformen im Speziellen auszutauschen. Da das finnische Bildungssystem unbestritten vorbildlich für andere europäischen Nationen ist, habe ich als Forschungsgegenstand das Thema Durchlässigkeit des finnischen Bildungssystems gewählt. Auf diesem Gebiet besteht in Deutschland noch Nachholbedarf. Im europäischen Vergleich hängt der schulische und berufliche Erfolg in Deutschland unverhältnismäßig stark von der sozio-ökonomischen und der sozio-kulturellen Herkunft ab. Zudem wird der Zugang zu Hochschulbildung, aber auch zu beruflich qualifizierender Ausbildung nahezu noch ausschließlich durch den Erwerb von Qualifikationen im formellen Bildungswesen reglementiert. Die horizontalen und vertikalen Hürden im Bildungssystem sind immer noch viel zu hoch. Das soll sich zukünftig ändern - so sieht es die Bologna-Reform vor und so ist auch die bildungspolitische Ausrichtung in Deutschland mit Blick auf die demographische Entwicklung und den Arbeitsmarkt. Die vorliegende Praxisforschung geht den Fragen nach, welche Erfahrungen auf diesem Gebiet in Finnland vorliegen und wie die Durchlässigkeit im finnischen Bildungswesen, insbesondere im Hochschulbereich operationalisiert wird. Mittels qualitativer Forschungsinstrumente werden Expertinnen und Experten des finnischen Weiterbildungswesens zu dem Themenkreis der bildungspolitischen Rahmenbedingungen befragt und zu ihren Erfahrungen mit den Instrumenten, die in der Praxis eingesetzt werden, um die Durchlässigkeit insbesondere zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung zu ermöglichen. 1 Die bildungspolitischen Rahmenbedingungen Den allgemeinen gesellschaftlichen Rahmen für die Gestaltung von sozialer Durchlässigkeit einer Gesellschaft bilden die nationalen Gesetze, deren europaweite Angleichung sich die Europäische Union (EU) zum Ziel gesetzt hat. In der Bildungspolitik ist die EU damit bereits sehr erfolgreich: Die Bologna-Reform wird in allen Mitgliedstaaten umgesetzt, obwohl sie de jure nicht bindend ist. 3 Auch die seit langem erhobene emanzipatorische Forderung nach Gleichberechtigung und gleichen Bildungschancen für alle gesellschaftlichen Gruppen findet heute aus ökonomischen Gründen breite gesellschaftliche Zustimmung. Dies auch seitens gesellschaftspolitischer Interessengruppen, die in der Vergangenheit eher auf Exklusivität und Exzellenz im Bildungswesen gesetzt haben. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Europa und der Gewicht- und Machtverschiebungen auf den internationalen Finanz- und Wirtschaftsmärkten hat die Forderung nach Chancengleichheit sich also von einem emanzipatorischen Projekt zu einer gesamtgesellschaftlichen, weil volkswirtschaftlichen, Notwendigkeit gewandelt. 1.1 Das Konzept der Durchlässigkeit in der Bologna-Reform Ein Hauptziel der Bologna-Reform besteht also darin, den Bildungssektor in Europa zu harmonisieren und damit eine größere Durchlässigkeit beim Zugang und innerhalb der Bildungssysteme Europas – (und weltweit) zu erreichen. Um dies zu erreichen muss zunächst eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse gewährleistet werden. Auf der Ebene der formalen Qualifikationen gibt es hierzu bereits eine Reihe von Vorschriften und Vereinbarungen, die dies ermöglichen, solange die nationalen Bildungssysteme noch mit unterschiedlichen formalen Abschlüssen und Bildungslaufbahnen operieren. Um die Anerkennung formaler Schul- und Hochschulabschlüsse gibt es zwar immer wieder inhaltliche Diskussionen, dennoch war man hier schon vor der Angleichung durch die Bologna-Vereinbarung vergleichsweise weit fortgeschritten. Dies gilt gleichermaßen für die Harmonisierung des Europäischen Hochschulwesens, so dass die Anerkennung formaler Qualifikationen, wie Bachelor und Master-Abschlüsse in naher Zukunft keine Hindernisse mehr darstellen sollten. Aber auch dem Paradigma des Lebenslangen Lernens, das ebenfalls im BolognaProzess gefordert wird, muss erst „Leben“ eingehaucht werden. Hierzu ist es zunächst notwendig auf nationaler Ebene Vergleichbarkeit herzustellen: Zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung und zwischen formell und informell erworbenen Qualifikationen und – im Spezialfall Deutschland – zwischen gleichen (Schul-) Abschlüssen, die aber in verschiedenen Bundesländern erworben wurden. Auch für die geforderte Mobilität auf dem Arbeits- und Bildungsmärkten Europas ist deren Durchlässigkeit eine entscheidende Voraussetzung. Die Durchlässigkeit ihrerseits ist bedingt durch die Herstellung von Vergleichbarkeit - auf nationaler 4 und auf europäischer Ebene, vertikal als auch horizontal. Der Europäische Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen (EQR) bildet die konzeptionelle Grundlage für die Formulierung länderspezifischer Konkretisierungen1. 1.2 Lebenslanges Lernen und seine Umsetzung in Finnland Bereits beim Studium der Literatur zum Bildungswesen in Finnland wird der große zeitliche Vorsprung deutlich, den Finnland bei der Umsetzung der Bologna-Reformen hat. Dies liegt zum einen sicher an dem traditionell an Gleichheitsnormen ausgerichteten Bildungswesen, in dem es schon vor der Bologna-Reform kaum Schul- oder Studienabbrecher gegeben hat und die Förderung benachteiligter Gruppen und Individuen als selbstverständliche Aufgabe von Schule, Hochschule und Gesellschaft betrachtet wurde. Mit der europaweiten Evaluierung der Lehre an den Grundschulen, wurde in der ersten sog. Pisa-Studie im Jahr 2000 international bekannt, wie erfolgreich diese grundsätzliche Ausrichtung der Bildungspolitik auch in Hinblick auf die Lernerfolge der SchülerInnen ist2. Augenfällig wird dieser Erfolg auch durch die Spitzenstellung, die Finnland in bedeutenden internationalen Rankings einnimmt. Bei einem Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit von 117 Ländern steht Finnland an erster Stelle. Als Bemessungsgrundlage dienen hierzu unter anderem die Investitionen in Humankapital, Modernisierung des Bildungswesens und die Zahl der StudienanfängerInnen, die Aufschluss über das zukünftige Wachstumspotential eines Landes geben sollen. In allen Bereichen gehört Finnland zur Spitzengruppe. Absolut führend ist Finnland im Bereich der Hochschulbildung und –ausbildung3. Diese Spitzenstellung in internationalen Rankings ist das Ergebnis einer konsequenten und nachhaltigen Bildungspolitik, die das Ziel gleicher Bildungschancen für alle Bevölkerungsgruppen bereits sehr früh ins Visier genommen hat: „Das Europäische Jahr des Lebensbegleitenden Lernens“ wurde 1996 von der Europäischen Kommission ausgerufen. Finnland stellte bereits ein Jahr zuvor, 1995, seinen ersten nationalen Strategieplan für Bildung und Forschung in der Informationsgesellschaft auf 4. 1 Vgl.: Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) (Hg.) (2011): Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen, verabschiedet am 22. März 2011. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de (zuletzt am 4.06.2011). 2 Vgl.: OECD (Hg.) (2001). Lernen für das Leben: Erste Ergebnisse von PISA 2000. Paris: OECD. 3 Vgl.: Lopez-Claros (2005): Lopez-Claros, A.: Policies underpinning rising prosperity, Executive Summary, http://www.weforum.org/pdf/Global_Competitiveness_Reports/Reports/GCR_05_06/ Executive_Summary, zuletzt am 10.06.2006, zit. nach Reith, Alexandra/Zawacki-Richter, Olaf: Länderstudie Finnland. In: Hanft, Anke/ Knust, Michaela (Hg.): Internationale Vergleichsstudie zur Struktur und Organisation der Weiterbildung an Hochschulen, Oldenburg 2007, S. 194 ff. 4 Vgl.: Lorenzen, Frauke (2005): Weiterbildung und regionale Kooperations- und Netzwerkaktivitäten zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen – das Beispiel der Lernenden Region Bodensee, Universität Bayreuth, Dissertation, S. 66. 5 2 Der Praxisdialog Das methodische Kernstück des Field-Trip nach Helsinki stellt der Praxisdialog dar. Im Begleitheft zum Field-Trip wird der Praxisdialog wie folgt positioniert und definiert: „Vor Ort erhalten Sie im Gespräch mit Expertinnen und Experten Einblick in ausgewählte Ausschnitte des Praxisfeldes. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich über die kognitive Dimension der Studieninhalte hinaus etwa mit deren sozialen oder emotionalen Aspekten auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt des Field-Trip steht damit ein interessengeleiteter Praxisdialog, der einerseits Ihnen einen begleiteten Einblick in das jeweilige Tätigkeitsfeld vermittelt und es andererseits Repräsentantinnen und Repräsentanten der besuchten Einrichtungen ermöglicht, von Ihrer Analyse und Ihrem kritischen Feedback zu profitieren.“ (Cendon 2011, S. 8) Der Field-Trip fand vom 09. bis 13. Mai 2011 statt. Eine Gruppe von sechs Studierenden des berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Bildungs- und Kompetenzmanagement“ nahm unter der Leitung der Studiengangleiterin, Dr. Eva Cendon an diesem Field-Trip teil, wobei alle Studierenden unterschiedliche Forschungsinteressen verfolgten und mit unterschiedlichen Fragestellungen anreisten, die im Vorfeld der Forschungsreise in einem Online-Vorbereitungsseminar entwickelt wurden. Die Partnerorganisation der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) war das renommierte Palmenia Centre for Continuing Education an der Universität Helsinki. Hier wurde der Kontakt zu WeiterbildungsexpertInnen hergestellt, die Infrastruktur für die Studierendengruppe zur Verfügung gestellt und umfassende Einblicke zum aktuellen Stand des finnischen Bildungssystems rund um das Thema Lebenslanges Lernen gewährt5. 2.1 Das Palmenia Centre for Continuing Education Das Palmenia Centre for Continuing Education an der Universität von Helsinki kann als führende Einrichtung seiner Art in Europa gelten. Als zentrale, von den Fakultäten unabhängige Einrichtung der Universität nimmt das CCE eine herausragende Stellung innerhalb der Hochschule ein. Mit einer Anzahl von 12.000 TeilnehmerInnen und 170 MitarbeiterInnen erwirtschaftet es ein Budget von ca. 14 Mill. Euro. Davon sind 19% staatlich über die Universität finanziert, 14% kommen aus Fördermitteln der EU und 30% der Einnahmen stammen aus kostenpflichtigen Lehrveranstaltungen. Weitere 32% erwirtschaftet das Zentrum durch Projekte und Aufträge von z.B. Ministerien und anderen Einrichtungen. Den Rest übernehmen 5 Eine graphische Darstellung des finnischen Bildungssystems befindet sich im Anhang. 6 kommunale Förderungen durch die Gemeinde und die Stadt Helsinki6. Ein Arbeitsschwerpunkt des Institutes liegt, neben der Entwicklung und Durchführung von Lehrveranstaltungen und der Beratung, auf der wissenschaftlichen Weiterbildungsforschung. Dies und die enge organisationale und personelle Anbindung an die Universität Helsinki garantiert ihm auch zukünftig eine zentrale Stellung im Weiterbildungswesen Finnlands. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die ökonomische Attraktivität des Weiterbildungssektors in Finnland. Das Palmenia Centre for Continuing Education bietet Dienstleistungen an, die auch von Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Einrichtungen und Behörden nachgefragt werden, z.B. in Fragen der Personalentwicklung und des Lebenslangen Lernens, aber auch im Bereich der Weiterentwicklung von E-Learning-Angeboten. Und das Profil wird ständig weiterentwickelt, so ist derzeit die Weiterentwicklung des Palmenia Centre for Continuing Education als Vermittlungsorganisation zwischen Hochschule und Gesellschaft in konzeptioneller Vorbereitung7. 2.2 Forschungshypothesen und Erkenntnisinteresse Zu Beginn des Field-Trip leiteten im Wesentlichen drei Annahmen mein Forschungsinteresse. Alle drei Arbeitshypothesen stehen in engem Zusammenhang mit meiner beruflichen Praxis, in der es zunehmend darauf ankommen wird, die Anerkennung von Leistungen, die außerhalb der Hochschulbildung erbracht wurden, im Rahmen von formalen Studiengängen zu systematisieren. Während es bei den ersten beiden Fragestellungen um eine grundsätzliche Verifizierung der aus der Literatur gewonnenen Einschätzung geht, handelt es sich bei der dritten Frage um die Möglichkeiten des Operationalisierens von Kompetenz-Messungen als Instrument für die Anerkennung von Leistungen, die (noch ) nicht mittels des ECTSSystems erfasst werden: 1. Durchlässigkeit und Chancengleichheit innerhalb des finnischen Bildungssystems sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der finnischen Ökonomie. Das zentrale Konzept der Kompetenz-Tests ist maßgeblich für die Durchlässigkeit des Systems verantwortlich. 2. Erwachsenenbildung genießt in Skandinavien hohes gesellschaftliches Ansehen, daher ist das Konzept des Lebenslangen Lernens und der allgemeinen Durchlässigkeit des Bildungssystems nicht auf große Widerstände gestoßen, als dies auf der europäische bildungspolitische Agenda stand und systematisch umgesetzt wurde. 6 Vgl.: Palmenia Centre for Continuing Education: http://www.helsinki.fi/palmenia/english/ (zuletzt am 4.06.2011) Vgl.: Ahonen, Lauri (2011): A Feasibility Study Advancing Intermediary Organizations of Universities, Palmenia Centre for Continuing Education, University of Helsinki, Draft Version April 2011. 7 7 3. Die grundlegende Gestaltung der Kompetenz-Tests ist zentral vorgegeben. Eine spezifische Anpassung erfolgt dezentral. Die Kompetenz-Tests werden von den jeweiligen Fach-ExpertInnen im Rahmen zentraler Vorgaben gestaltet. Dieses System hat sich bewährt und ist auch in andere europäische Länder übertragbar. Zu meinen beruflichen Aufgaben gehört es u.a., Leistungen zu bewerten, die außerhalb der Universität im dualen Berufsbildungssystem erbracht wurden. Bisher liegen innerhalb der Universität hierfür keine einheitlichen Kriterien vor. Im Rahmen der Anforderung an die Deutschen Universitäten zukünftig eine größere Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung zu ermöglichen, ist die Frage der Anerkennung informeller und außer universitär erworbener Kompetenzen höchst aktuell. Grundlegend für die Operationalisierung wird der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) sein, der im März 2011 verabschiedet wurde8. Aber auch Tests werden ein Instrument zur Erfassung von Kompetenzen werden, solange eine durchgehende Vergleichbarkeit von Kompetenzen durch die flächendeckende Anwendung der DQR-Matrix noch nicht gegeben ist. Zudem wird es auch zukünftig notwendig sein Kompetenzen zu testen, da der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) explizit auch die Anerkennung informell erworbener Leistungen anzuerkennen. Kompetenzen also, für die per definitionem keine Zertifikate erstellt wurden. Die Erfahrungen, die Experten in Finnland mit Kompetenz-Tests gemacht haben und welchen Stellenwert diese in Finnland einnehmen ist daher das zentrale Erkenntnisinteresse dieser Praxisforschung. 2.3 Methoden und Durchführung Auf der Agenda des Field-Trip waren unterschiedliche Veranstaltungsformate vorgesehen. Neben einführenden Vorträgen über die Arbeit am Palmenia-Institut standen uns Experten und Expertinnen aus verschiedenen Bildungs- und Forschungsbereichen zur Verfügung, mit denen vorab Besuchstermine vereinbart worden waren9. Die im Vorfeld von mir präferierten Forschungsmethoden erwiesen sich auch vor Ort als sehr praktikabel. Zusammengefasst können sie unter dem Begriff der Qualitativen Befragung firmieren, der wie folgt definiert werden kann: „Diese (qualitative Befragungen) zeichnen sich aus durch offene Fragestellungen, die möglichst viel Interaktion zwischen Befragenden und Befragten erlauben. Die Befragten haben viel Spielraum bei den Antworten, aber auch die Eindrücke und Deutungen der Befragenden sind dabei eine wichtige Quelle. Beispiele für qualitative Befragungen sind zum einen 8 9 Vgl. ebd. Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) (Hg.) (2011) Eine detaillierte Übersicht zum Ablauf des Field-Trip befindet sich im Anhang. 8 qualitative (Einzel-) Interviews mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Führung und Fokussierung durch die Befragenden – vom narrativen Interview bis zum Leitfadeninterview. Zum anderen bieten sich unterschiedliche Varianten von qualitativen Gruppenbefragungen an – vom gemeinsamen Brainstorming bis zur Gruppendiskussion oder zum Gruppeninterview“. (Cendon 2011, S. 19) Tatsächlich wurden von der Studierendengruppe in Helsinki alle hier genannten qualitativen Befragungsmethoden eingesetzt. Dies immer in Abhängigkeit von den anwesenden Personen und der Dynamik, die sich aus der jeweiligen Befragungssituation ergab. So wurden z.B. qualitative Einzelinterviews in der Regel in Anwesenheit der gesamten Gruppe durchgeführt. Nachdem die jeweilige Interviewerin ihren Fragenkatalog abgearbeitet hat, ist eine angeleitete Diskussion eröffnet worden. Daraus resultierte dann, je nach Interviewpartner, ein Gruppeninterview oder eine Gruppendiskussion. Manchmal wurde von Seiten des Befragten auch die Gelegenheit genutzt, auf weitere, bisher nicht berücksichtigte Aspekte des Themas hinzuweisen. Insgesamt hat sich diese Methode und die flexible Handhabung der Einzelinstrumente als sehr hilfreich im Sinne des gegenseitigen Erkenntnisgewinns erwiesen: Die Gesprächsatmosphäre wurde auf diese Weise sehr offen gehalten und die Kommunikation verlief für alle Beteiligten in einer sehr anregenden und produktiven Weise.10 2.3.1 Das leitfadengestützte offene Experteninterview Konkret wurden von mir zwei ExpertInnen befragt: Herr Aimo Virtanen, verantwortlich für das Qualitätsmanagement der Universität Helsinki und Frau Tea Seppälä vom Palmenia Centre for Continuing Education, Entwicklungsmanagerin im Bereich Lehre und Beratung . Als konkrete Methode für die Befragungen habe ich das leitfadengestützte offene Experteninterview gewählt11. Diese Methode begünstigt in besonderem Maße den Erkenntnisgewinn durch einen Wissenstransfer von ExpertInnen und ist deshalb besonders für das oben beschriebene Forschungsinteresse und für den organisatorischen Rahmen der Praxisforschung geeignet12. 10 Am Rande des Field-Trip und auch während der abschließenden Auswertung der Reise haben sowohl die Studierenden der DUW als auch die finnischen ExpertInnen diese positive Einschätzung geteilt. 11 Vgl. Meuser, Michael/Nagel, Ulrike (1997): Das ExpertInneninterview – Wissenssoziologische Grundlagen und methodische Durchführung, in: Friebertshäuser, Barbara/Prengel, Annedore (Hg.): Handbuch qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft, Weinheim/München, S. 481–491. 12 Eine Übersicht des kompletten Field-Trip-Zeitplans befindet sich im Anhang. 9 2.3.2 Das Portfolio Während des Field-Trip wurden unterschiedliche Materialien zur Verfügung gestellt, deren Auswertung in diesen Projektbericht mit eingegangen und in der Literaturliste aufgeführt sind. Aus diesem Material lässt sich besonders gut auf das Selbstverständnis und die zugrundeliegende Lehr- und Lernkultur des Palmenia Centres for Continuing Education, der Universität Helsinki und der anderen besuchten Einrichtungen schließen. Zudem wurden uns interne Arbeitspapiere, Konzeptentwürfe und Planungsunterlagen zugänglich gemacht, die uns auf anderem Wege nicht zur Verfügung gestanden hätten13. 2.3.3 Das persönliche Projekttagebuch Während der fünf Tage des Forschungsaufenthalts in Helsinki habe ich ein persönliches Projekttagebuch geführt, indem ich alle Eindrücke festgehalten habe, die ich während des Tages gesammelt habe14. Da der Zeitplan straff organisiert war und die Begegnungen sehr vielfältig und intensiv waren, hat es sich als sehr nützlich erwiesen, abends nochmal die Gedanken zu ordnen und zunächst unreflektiert zu fixieren. Insbesondere Aspekte des finnischen Bildungssystems, die bisher noch nicht bedacht wurden und die am Rande z.B. in informellen Gesprächen thematisiert wurden, sind so erhalten geblieben. Auf diese Erkenntnisse kann zu einem späteren Zeitpunkt zurückgegriffen werden. Sie runden die in den Interviews gewonnenen Erkenntnisse über die finnische Bildungslandschaft durch persönliche Eindrücke und Informationen aus informellen Gesprächen ab. 2.4 Die Forschungsergebnisse Die in Kapitel 2.2 formulierten Forschungshypothesen haben sich im Wesentlichen bestätigt. Insbesondere der Stellenwert der Durchlässigkeit und der Chancengleichheit in Bezug auf den Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung wurde sowohl in den Interviews, als auch durch den Gesamteindruck durch informelle Gespräche und Diskussionen immer wieder bestätigt. Die Agenda der Praxisforschung erlaubte es allen Studierenden der Forschungsgruppe an den Gesprächen der jeweils anderen Studierenden teilzuhaben und eigene Fragen zu formulieren. Dies erwies sich als besonders positiv im Sinne eines Erkenntnisgewinns bzgl. des Bildungswesens im Allgemeinen und der in Finnland 13 Vgl. Moser, Heinz (2008): Instrumentenkoffer für die Praxisforschung. Eine Einführung, 4., überarbeitete Auflage, Freiburg im Breisgau, S. 67–102. 14 Vgl. ebd. 10 vorherrschenden Bildungskultur. Auch der Gesamteindruck, den wir auf diese Weise gewinnen konnten bestätigt den sehr hohen gesellschaftlichen Stellenwert, den Weiterbildung und Erwachsenenbildung in Finnland genießt. Der zeitliche Vorsprung in anderen, mit dem Life-Long-Learning-Konzept eng verknüpften Themen zeigt, dass es sich nicht nur um Ideale handelt, denen man in der Literatur begegnet, sondern dass diese in Finnland auch in die Praxis umgesetzt und „gelebt“ werden15. Diese positive Haltung gegenüber dem Konzept des im BolognaProzess geforderten Lebenslangen Lernens ist traditionell Bestandteil finnischer Berufsbiographien. Es lässt sich also zumindest vermuten, dass der große Vorsprung bei der Umsetzung von Konzepten und praktischen Lehr- und Lernangeboten in allen biographischen Phasen und auf allen Bildungsniveaus auch berufsbegleitend aus dieser Tatsache resultiert. Die Hypothese, dass der Kompetenz-Test zentral für alle Übergänge im finnischen Bildungswesen ist, musste im Laufe der Forschung modifiziert werden. Diese Einschätzung gilt für viele Übergänge innerhalb des Bildungssystems, aber nicht für alle: Sie lässt sich so pauschal nicht aufrechterhalten. Sowohl im Interview mit Herrn Aimo Virtanen also auch mit Tea Seppälä wurde deutlich, dass im finnischen Bildungswesen durchaus weitere, nicht an den Kompetenz-Tests orientierte Selektionskriterien eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere an der Schnittstelle zwischen beruflich erworbenen Qualifikationen im Übergang zur universitären Bildung. An dieser Stelle werden von den Universitäten eigene Eignungstest durchgeführt, die ausschließlich fachliche Kenntnisse prüfen und von Vertretern der Fachdisziplinen konzipiert werden. Die Zugangshürden sind hier also recht hoch und entsprechen der (rechtlich möglichen) Praxis in Deutschland. Begründet werden die fachlichen Eignungs- und Immatrikulationstest an den Universitäten Finnlands mit den hohen Kosten, die für die Betreuung jedes Studierenden anfallen. Denn auch im Hochschulbetrieb wird jeder Studierende intensiv begleitet: Es gibt nahezu keine Studienabbrecher. Defizite, die nach der Immatrikulation erkannt werden, können während des Studiums ausgeglichen werden. Sind Studierende erst einmal immatrikuliert, gilt auch hier das Gleichheitsgebot und der Anspruch darauf, bis zum erfolgreichen Abschluss des Studiums gefördert zu werden. Dies ist aber eine Ausnahme, daher kann auch die dritte Hypothese als prinzipiell verifiziert gelten: Der Kompetenz-Test hat sich bewährt und ist auf die Bildungssysteme anderer europäischer Länder übertragbar. Insbesondere beim 15 Insbesondere zu nennen sind hier die Themen Work-Life-Balance, der Einsatz von E-Learning und E-Sciences in allen Bildungsbereichen, die starke Stellung von HR-Abteilungen in öffentlichen Einrichtungen und in Wirtschaftsunternehmen etc. Auch zu diesen Themen hatten wir während des Field-Trip Gelegenheit mit ExpertInnen zu sprechen. 11 Zugang beruflich bereits qualifizierter Personen zu Studiengängen der Fachhochschulen hat sich dieses Instrument – auch für den höheren Bildungsbereich bewährt. In allen anderen Bereichen der Erwachsenenbildung bedient man sich in Finnland schon seit langem dieses Instruments, das in der Regel zusammen mit dem individuellen Bildungsplan jedes finnischen Bürgers als Grundlage für die Entwicklung seines weiteren Bildungsweges herangezogen wird. 3 Ergebnisse und Konsequenzen In Deutschland öffnen sich die Hochschulen nur sehr langsam beruflich qualifizierten Personen und man steht bei der Frage der Zugangsregelungen erst am Anfang. Auch hierzulande, haben die Universitäten theoretisch das Recht, selbst zu entscheiden, wen sie aufnehmen wollen und welche Qualifikationen sie in den Vordergrund rücken möchten16. Um hier eine Gleichbehandlung aller Studierwilligen zu erzielen, muss es aus meiner Sicht einheitliche Standards geben. Dies gilt sowohl für den Zugang zum Studium (oder anderer Weiterbildungsangebote) einerseits, als auch für die Anrechnung von Kompetenzen, die außerhalb der Hochschulbildung, z.B. in einer dualen Berufsbildung erworben wurden. Außerdem sind einheitliche Regelungen zumindest innerhalb eines Hochschule anzustreben, die die Anerkennung von Kompetenzen ermöglichen, die außerhalb formaler Bildungseinrichtungen erworben werden. Die Implementierung von bundesweit einheitlichen Regeln erfordert jedoch noch einen umfassenden Wandlungsprozess, der auf Bundes- und Länderebene aber auch innerhalb der Hochschulen in Deutschland bereits begonnen wurde. Die zügige flächendeckende Anwendung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) ist für die praktische Umsetzung von bildungsbereichsübergreifenden Vergleichen zwischen Kompetenzen und Qualifikationen und deren Anrechenbarkeit ein erster richtungsweisender Schritt. Die Ergebnisse der Praxisforschung haben deutlich gemacht, dass die Ziele und auch die Instrumente, deren sich das finnische Bildungswesen bedient, durchaus übertragbar sind. Die bildungspolitischen Rahmenbedingungen sind jedoch nur in Bezug auf die gemeinsamen EU-Vorgaben vergleichbar, der gesellschaftspolitische Rahmen hingegen weist große Unterschiede auf. Hier sind vor allem zu erwähnen erstens, die spezifischen Bildungskulturen und -Geschichten in Bezug auf die Erwachsenenbildung. Zweitens, der dadurch bedingte zeitliche Vorsprung Finn- 16 In der Praxis nehmen die meisten Universitäten aus organisatorischen Gründen in den meisten Fällen davon Abstand, Eingangsprüfungen abzuhalten. Stattdessen wird der Zugang in stark nachgefragten Fächern über den Numerus Clausus geregelt. 12 lands in Bezug auf die Umsetzung der Bologna-Reform und drittens die bildungspolitischen Unterschiede mit Blick auf die föderale Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland. Für eine direkte Anwendung der finnischen Erfahrungen in meine eigene berufliche Praxis kann ich dennoch wichtige weitergehende Schlussfolgerungen ziehen: Die Annahme, dass Kompetenz-Tests zentral für die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung in Finnland sind, hat sich, wie bereits erwähnt, bestätigt. Das Instrument der Kompetenz-Tests muss aus meiner Sicht in Deutschland noch weiterentwickelt werden. Auch an der grundsätzlichen Akzeptanz informell erworbener Kompetenzen muss weiter (hochschul-) politische Überzeugungsarbeit geleistet werden. Die Durchlässigkeit der Bildungssysteme wird in Deutschland- und vor allem an den Hochschulen - eine der wichtigsten bildungspolitischen Aufgaben sein, da diese grundlegend für die Umsetzung des für den Bologna-Prozess zentralen Konzeptes des Lebenslangen Lernens ist. Als Mitglied des Akademischen Senats der Freien Universität Berlin werde ich sicher zukünftig noch Gelegenheit haben, in der Scientific Community dafür zu werben. Die Gestaltung des Übergangs zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erweist sich auch in Finnland als Herausforderung. An dieser Stelle wird es noch interessant und lehrreich sein, ob bzw. wie die Zugangshürden sich in Finnland noch verändern werden. Als verantwortliche Anbieterin von Modulen im Bereich der Informations- und Medienkompetenz für Bachelorstudierende ergibt sich die praktische Konsequenz aus dem Field Trip, dass die in der Studien- und Prüfungsordnung bereits Output orientierten Modulbeschreibungen unserer Module noch stärker fokussiert werden müssen. Da die nächste Überarbeitung der Studien- und Prüfungsordnung in Vorbereitung ist, werde ich sämtliche Module entsprechend der DQR-Matrix neu formulieren. Die zeitliche Struktur der Kurse im IT-Qualifizierungsprogramm, das für alle Mitglieder der Freien Universität Berlin geöffnet ist, wurde bereits im letzten Semester an die Erfordernisse einer Modularisierung und Bewertung nach ECTSLeistungspunkten angepasst. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten 13 werden auch die Ankündigungstexte und die Zertifikate aller Kurse dieses Programmes nach den Richtlinien des DQR neu formuliert. Aufgrund der Einordnung der Lehrveranstaltung dieses Programms auf einem anderen Kompetenz-Niveau als das der Module im ABV-Programm, ist eine Anrechenbarkeit auf letztere derzeit nicht gegeben. Die in diesen Kursen erworbenen Kompetenzen werden zukünftig jedoch mit ECTS-Punkten auf den Modulbescheinigungen nachgewiesen und können so für die weitere individuellen Bildungs- und Berufsbiographie nutzbar gemacht werden. 14 Literaturverzeichnis Cendon, Eva (2011): Der Field-Trip als Praxisdialog, VBKFT/VCPFT Begleitheft, Deutsche Universität für Weiterbildung, Berlin. Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) (Hg.) (2011): Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen, verabschiedet am 22. März 2011. http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de (zuletzt am 4.06.2011). EUROBASE FINLAND (2011): Continuing education and training for young school leavers and adults in: Organization of the education system in Finland, S. 127-146. http://eacea.ec.europa.eu/ education/eurydice/documents /eurybase/eurybase_full_reports/FI_EN.pdf (zuletzt am 3.05.2011). Hanft, Anke; Knust, Michaela (Hg.) (2007): Internationale Vergleichsstudie zur Struktur und Organisation der Weiterbildung an Hochschulen, Oldenburg . Lorenzen, Frauke (2005): Weiterbildung und regionale Kooperations- und Netzwerkaktivitäten zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen – das Beispiel der Lernenden Region Bodensee, Universität Bayreuth, Dissertation, S. 66. Meuser, Michael/Nagel, Ulrike (1997): Das ExpertInneninterview – Wissenssoziologische Grundlagen und methodische Durchführung, in: Friebertshäuser, Barbara/Prengel, Annedore (Hg.): Handbuch qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft, Weinheim/München, S. 481–491. Moser, Heinz (2008): Instrumentenkoffer für die Praxisforschung. Eine Einführung, 4., überarbeitete Auflage, Freiburg im Breisgau, S. 67–102. OECD (Hg.) (2001). Lernen für das Leben: Erste Ergebnisse von PISA 2000. Paris: OECD. Palmenia Centre for Continuing Education: http://www.helsinki.fi/palmenia/english/ (zuletzt am 4.06.2011). Osborne, M. J./Sandberg, H./Tuomi, O. (2004): A Comparison of Developments in University Continuing Education in Finland, the UK and Sweden. In: International Journal of Lifelong Education, 23(2), S. 137-158. 15 Anhang A. Leitfragen für Experteninterviews Interview Kompetenztest 1. How is a competence test designed, for example if somebody wants to start a BA-certification? Who designed them? 2. Do you have central assessments or are testing designs based on the applicant`s personal education vita? 3. How do you make sure that outcomes are comparable? 4. Who decides in the end if sb. Has achieved already the level which is required to take part on a degree program? 5. Could you provide example copies in English? Interview Bologna-Prozess und Qualitätsmanagement 1. The education system is highly valuated in the Finnish society. Have there been any problems while implementing the BA and MA-programs? 2. How did you evaluate the outcomes? Have there been any central quality management systems or have the universities themselves been in charge of the evaluation? 3. Which topics are being evaluated besides of training and education? Have the management performance been evaluated as well? 4. Do you have quality managers on every organizational level in the universities? 5. How quality management measures are financed and how many people are in charge of it at the University of Helsinki? 16 Schedule Sunday, 08.05.11 Time Type of activity Place Participants 18.00-21.00 Arrival / Check-In div. Hotels, Helsinki Berlin participants Monday, 09.05.11 Time Type of activity Place Participants 9.00 Meeting at Palmenia Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants and Lauri Ahonen st 1 floor, room 103 9.10 – 12.00 Introduction (9.10 - 9.45): Welcoming words Introduction to the mission of Palmenia. Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. st 1 floor, room 103 Prof. Kauko Hämäläinen, Director, Palmenia. Leena Rasanen Eevakaisa Heikkilä Discussions about the lifelong learning procedures and future outlook for training courses at Palmenia by Lauri Ahonen and the students from Berlin Information about assignments and preparation for the interviews Prof. Kauko Hämäläinen Lauri Ahonen Refreshments The session continues with the German participants Berlin participants and representatives of Palmenia Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants st 1 floor, room 103 Lunch 13.30 – 14.30 Presentation: Competence Development Selected cases on various types of organizations by 15.00 – 16.30 Leena Rasanen, Senior Planning Officer, Palmenia Interview 1: Marita Huhtaniemi, Senior Consultant, Helsinki Metropolia University of Applied Sciences 16:30 – 17:00 (approx.) Evening Group reflection on the days‘ experiences Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants and Leena Rasanen, Palmenia st 1 floor, room 103 Helsinki Metropolia University of Applied 2 Berlin participants and Marita Huhtaniemi Bulevardi 31, Helsinki „in a suitable Helsinki Café” Berlin participants Social program Field-Trip BKM_2011 2 Tuesday, 10.05.11 Time Type of activity Place Participants 10.00 – 11.30 Interview 2: Tilastokeskus (Statistics Finland) Berlin participants and Riikka Mäkinen Riikka Mäkinen, Training Manager, Statistics Finland Työpajankatu 13, Helsinki Lunch 12.30 – 14.00 Interview 3: Varpu Välimaa, HR-Senior Specialist, Consultant Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants and Varpu Välimaa st 1 floor, room 103 14.30 – 15.30 Interview 4: Aimo Virtanen, Quality Manager, University of Helsinki 16:00 – 17:00 (approx.) Evening Group reflection on the day’s experiences Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants and Aimo Virtanen st 1 floor, room 103 place to be determined Berlin participants Social program Wednesday, 11.05.11 Time Theme Place Participants 10.00 – 12.00 Time reserved for discussions with Palmenia personnel Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants and Lauri Ahonen, Esko Kuittinen (to be confirmed) 3rd floor, room 342 / Toivo Lunch (time slots to be determined) individual counseling with Eva Cendon (if required) place to be determined 13.00 – 16.00 Time reserved for individual research. Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Preparation of presentations. Berlin participants 3rd floor, room 342 / Toivo 16:00 – 17:00 (approx.) Evening Group reflection on the day’s experiences place to be determined Berlin participants Social program Field-Trip BKM_2011 3 Thursday, 12.05.11 (*note: rooms are reserved from 08:00 to 16:00 h) Time Theme Place Participants Schedule will be confirmed later Reflections on the visits Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants 2nd floor, room 247 / Myrsky* AND 2 floor, room 342 / Toivo* Lunch Schedule will be confirmed later Preparation of the presentations Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. Berlin participants 2nd floor, room 247 / Myrsky* AND 2 floor, room 342 / Toivo* time to be determined Group reflection on the day’s experiences Evening Social program place to be determined Berlin participants Friday, 13.05.11 Time Type of activity Place Participants 9.00 – 12.00 Concluding seminar: Palmenia Centre for Continuing Education. Vuorikatu 24, Helsinki. All German participants and representatives from Palmenia (Leena Rasanen, Lauri Ahonen) Presentation of assignments st 1 floor 103 Finnish experts (Marita Huhtaniemi, Riikka Mäkinen and Varpu Välimaa) Lunch from 14.00 (approx.) Check-out / departure Field-Trip BKM_2011 4