Grundwissen 07. Jgst..docx - Deutschhaus
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Deutschhaus-Gymnasium 7. Jahrgangsstufe Grundwissen im Fach Kath. Religionslehre K 7.2 Mit dem Evangelisten Markus von einer „besseren Welt“ erzählen Palästina zu der Zeit Jesu - römisch besetzt und von romtreuen Königen verwaltet - große Hoffnungen im Volk auf eine baldige Verbesserung der herrschenden Verhältnisse (Umbruchstimmung) Religiös-gesellschaftliche Gruppen zur Zeit Jesu (teilweise WH der 5. Jgst.) - Pharisäer und Schriftgelehrte: Einflussreiche religiöse Laien-Gruppierung, die besonders gesetzestreu und gut angesehen war. Die Anhänger richteten ihr ganzes Leben nach den Geboten Gottes aus. Sie hofften auf einen Messias, der diese ohne Gewalt in Israel wieder durchsetzen würde. - Sadduzäer: Kleine religiöse Gruppe, die dem reichen Priesteradel entstammte. Sie hielt die Tora buchstabengetreu ein. Zur Erhaltung ihrer Macht scheuten sie sich nicht, mit den Römern zusammenzuarbeiten. - Zeloten: Einflussreiche religiöse Gruppe, die auch gewaltsam für die Befreiung Israels von den Römern kämpfte. Sie hoffte auf einen politischen Messias, der die Römer in einem großen „Endkampf“ vertreibt. Die Botschaft vom Reich Gottes (WH der 5. Jgst.) Jesus verkündet in Gleichnissen das Reich Gottes (= Himmelreich, Gottesherrschaft, Paradies) als eine gerechte und glückliche Welt, die mit seinem Wirken begonnen hat, aber noch nicht voll verwirklicht ist (vgl. Bild vom Samenkorn). Das Himmelreich ist den Menschen von Gott als Geschenk verheißen, diese sollen sich jedoch auch selbst für das Wachsen des Reiches Gottes einsetzen. Gleichnisse knüpfen in bildhafter Sprache an Erfahrungen der ZuhörerInnen an (z. B. Bereich der Landwirtschaft) und legen ihnen so schwierigere Sachverhalte anschaulich und wirkungsvoll dar. Zum Begriff „Evangelium“ - Griechisch: gute Botschaft - Erzählungen von den Worten und Taten Jesu - Kein historischer Bericht, sondern Glaubenszeugnis früher Christen zur Verkündigung von Jesu Botschaft und seiner Auferstehung Entstehung des Markus-Evangeliums Nach dem Tod Jesu (ca. 30 n. Chr.) wurden seine Taten und Worte von Anhängerinnen und Anhängern mündlich weitergetragen. Nach einiger Zeit wurden einzelne Teile schriftlich niedergelegt (z. B. Wundersammlungen). Als Markus (wohl um 70 n. Chr.) beschloss, das erste Evangelium zu verfassen, lagen ihm vermutlich verschiedene schriftliche Quellen und mündliche Überlieferungen vor. Er sammelte diese, prüfte sie auf ihren Wahrheitsgehalt, ordnete sie nach seinen Vorstellungen. Deswegen wird er wie die anderen Evangelisten auch „Redaktor“ genannt. Bei seiner Zusammenstellung ließ er Jesus den Weg von Galiläa über Samaria nach Jerusalem gehen. Zum Schluss verband er die einzelnen Textstücke mit eigenen Worten. Das synoptische Problem Das Lukas- und Matthäus-Evangelium haben viele wörtliche Übereinstimmungen, ohne einander zu kennen. Dies lässt auf Mk als gemeinsame Quelle schließen. Außerdem haben sie aber auch viele Stellen gemeinsam, die Mk nicht aufweist. Daraus ergeben sich Hinweise auf eine zusätzliche Quelle Q. Darüber hinaus benutzten Lk und Mt je eigenes Sondergut. Wegen ihrer literarischen Abhängigkeiten heißen Mk, Mt und Lk auch die „Synoptiker“. Deutschhaus-Gymnasium 7. Jahrgangsstufe Grundwissen im Fach Kath. Religionslehre K 7.3 Im Sichtbaren wird Unsichtbares gegenwärtig – Symbole und Sakramente Symbol - Gegenstand/Bild/Handlung mit mehreren Bedeutungsebenen: ► sinnlich wahrnehmbare Ebene: z. B. Rose = Blume mit bestimmter Blüten- und Blätterform ► subjektiv (mit Herzen wahrnehmbare) Ebene: z. B. Rose als Symbol für Liebe Zeichen - mit fünf Sinnen wahrnehmbares Signal, mit eindeutiger Bedeutung, die erlernt werden muss Sakrament In den Sakramenten sollen die Gläubigen die Liebe Gottes in ihrem Leben erfahren. Die Symbolhandlungen der Sakramente zeigen diese Nähe Gottes zu den Menschen nicht nur, sondern schaffen und vertiefen sie zugleich, wenn die Gläubigen sie bewusst empfangen. Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Eucharistie, Vergebung, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Krankensalbung K 7.4 Kulturen im Wandel: christliches Europa im Mittelalter Die Ausbreitung des Christentums in den ersten Jahrhunderten Nach dem Tod Jesu breitete sich das Christentum – u. a. durch das Wirken des Völkerapostels Paulus langsam von Jerusalem nach Westen hin bis zu den Grenzen des Römischen Reiches hin aus und überstand dabei auch mehrere Wellen der Christenverfolgung. 324 wendete sich das Blatt, als sich der Römische Alleinherrscher Konstantin dem Christentum zuneigte (Konstantinische Wende), was 391 in ein Edikt zur Anerkennung des christlichen Glaubens als Staatsreligion mündete. Ähnliches passierte um auch bei verschiedenen germanischen Stämmen (Bsp: Taufe des fränkischen Königs Chlodwig 496), sodass sich viele Römer und Germanen vom christlichen Glauben überzeugen ließen. Allerdings hingen viele weiterhin ihrem alten Aberglauben an und vermischten Inhalte und Kulte. Klöster Benedikt von Nursia gründete 529 das erste christliche Kloster Europas und verfasste die erste Ordensregel, die für viele weitere Orden prägend wurde: Sie besagt: ► Stabilitas loci – lebenslängliche Bildung an ein Kloster ► Gelübde der Armut, Ehelosigkeit, und Gehorsam gegenüber dem Abt ► Lebensrhythmus nach der Maßgabe „Ora et labora“ ► Gebet und Gottesdienst als Mittelpunkt des Klosterlebens Klöster entwickelten sich im Mittelalter zu wichtigen Zentren der Seelsorge, Armen- und Krankenseelsorge, Bildung/Wissenschaft und zum wichtigsten Kulturträger. Inquisition - eigentlich „gerichtliche Untersuchung“, - ab dem Mittelalter kirchliche Behörde zur Reinhaltung des christlichen Glaubens, die gegen Ketzer vorging Zwei-Schwerter-Lehre: Kirche und Staat waren im Mittelalter als geistliche und weltliche Macht stark miteinander verwoben. Sie gerieten immer wieder in Konflikt miteinander: Ämterbesetzungen (Investitur), Machtkämpfe etc. Deutschhaus-Gymnasium 7. Jahrgangsstufe Grundwissen im Fach Kath. Religionslehre K 7.5 Der Islam – Begegnung mit Muslimen in unserer Gesellschaft Wichtige Begriffe - Islam: arab. Hingabe, Gottergebenheit - Muslim, weiblich Muslima: der/diejenige, der/die sich Gott ergibt - Allah: arab. „al ilah“: Gott - Dschihad: nicht (nur) Glaubenskrieg, sondern „Sich unbedingt für Allah einsetzen“ Das Leben des Muhammed - ca. um 600 n. Chr., in Mekka geboren - Nach Offenbarungsereignis Predigten vom Gericht des einen, wahren Gottes mit Aufruf zur Umkehr im Glauben und Handeln - Nach Anfeindungen Auswanderung nach Medina 622 (= Hidschra, Beginn der islam. Zeitrechnung) - Begründung der Umma (erste Gemeinschaft der Muslime) als politischer und religiöser Führer - Rückeroberung Mekkas, das mit seiner Kaaba zum zentralen Wallfahrtsort wird Die fünf Säulen des Islams 1. Glaubensbekenntnis (Es gibt nur einen Gott und Muhammad ist sein Prophet) 2. Fünfmaliges rituelles Gebet am Tag mit bestimmten Gebetshaltungen 3. Fasten (Ramadan) umfasst nicht nur den Verzicht auf Essen und Trinken, sondern z. B. auch auf Streiten. Ziel: Rein-/Offenwerden für Gott 4. Armensteuer: Pflichtabgabe für gute Zwecke aus Dankbarkeit gegenüber Gott und zum Zweck der Reinigung von Habgier, Hass und Ungerechtigkeit 5. Wallfahrt nach Mekka: Einmal im Leben, wenn möglich durchzuführen, um sich als Mitglied der muslimischen Gemeinschaft zu fühlen Koran - Unverfälschtes Gotteswort (durch Erzengel Gabriel an Muhammad mitgeteilt) - (nur) in arabischer Sprache - enthält in 114 Suren alle grundlegenden Glaubens- und Lebenslehren des Islam - nicht nur religiöses Buch, auch Grundlage des gesellschaftlich-politischen Lebens in streng muslimischen Staaten (Z. B. als Gesetzbuch) Gottesbild - strenger Monotheismus - Betonung der Allmacht des strengen, aber barmherzigen Richtergottes – Transzendenz - Strenges Bilderverbot