Wichtige Begriffe und Erklärungen für die „Einführung in die Kultur

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Wichtige Begriffe und Erklärungen für die „Einführung in die Kultur
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Wichtige Begriffe und Erklärungen für die „Einführung in die Kulturund Sozialanthropologie“
Hier sind ergänzend zu der Zusammenfassung noch einzelne Begriffe
aufgelistet, die von Bedeutung sind.
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Kultur
Fähigkeiten, Vorstellungen und Formen des Verhaltens, welche Personen sich als Mitglied der
Gesellschaft erworben haben.
Gesellschaft
Eine soziale Organisation von menschlichen Leben, Strukturen von Interaktion und
Machtverhältnissen.
Kulturrelativismus
Die Annahme, dass Kulturen nur aus sich heraus erklärbar sind.
Nihilismus
Orientierung, die auf der Verneinung jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Welt- und Gesellschaftsordnung
basiert.
Ethik
Moral und ihre Begründbarkeit. Ethisch: sittlich, moralisch.
Relativismus
Eine philosophische Denkrichtung, in der davon ausgegangen wird, dass die Wahrheit von Aussagen
stets bedingt ist.
Emperie
Eine im Feld durchgeführte Sammlung von Informationen, die auf gezielt verlaufende
Untersuchungen basiert. Auf Erfahrung beruhend = empirisch.
Feldforschung
Eine empirische Forschungsmethode zur Erhebung empirischer Daten mittels Beobachtung und
Befragung im „natürlichen“ Kontext.
Ethnozentrismus
Die Tendenz, dass Menschen ihre Mitmenschen allgemein an dem eigenen Lebensstil messen un
beurteilen.
Fallstudie
Beschreibung und Analyse von einer Gruppe von Phänomenen.
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Ethnographie
Methode der Völkerkunde (Ethnologie) mittels derer die Erdreiche aus der teilnehmenden
Beobachtung in der Feldforschung aufgezeichnet werden. Ethnographisch=kulturbeschreibend.
Biopsychological functionalism
Ansicht, dass angeborene menschliche Bedürfnisse die treibende Kraft für die Entwicklung sozialer
Organisationen ist.
Strukturfunktionalismus
Versuch der Entwicklung einer „Naturwissenschaft der Gesellschaft“, die die universellen Gesetzte
der sozialen Integration formulieren würde.
Strukturalismus
Theorie über den menschlichen Geist  wie funktioniert er, wie denken Menschen 
Gegensatzpaare.
Symbolismus
Symbole als Schlüssel der Gesellschaft.
Kognitive Anthropologie
Anthropologie der Kognition (von einer verhaltenssteuernden System ausgeführte
Informationsgestaltung).
Kulturelle Ökologie
Untersucht die Beziehung zwischen einer gegebenen Gesellschaft und ihrer Umwelt.
Kontainermodell
Kultur=alles ist systematisch miteinander verbunden, nach außen abgeschlossen, nach innen indigen
und in sich integriert.
Kolonialismus
Etablierte Herrschaftsbeziehung zwischen einer Minderheit und einem anderen kulturellen Kontext.
Kolonialität
Beschreibt das Fortdauern kolonialer Strukturen.
Synchrone Dimensionen
Netzwerke von Gruppenbeziehungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt existieren
Diachrone Dimensionen
Geschichte der einzelnen Gruppen und ihrer Beziehung.
Transatlantischer Dreieckshandel
Von Europäern zwischen Afrika, Amerika und Europa betrieben Handel mit Sklaven, Rohstoffen, und
Fertigprodukten zur Ankurblung der eigenen Wirtschaft.
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Der koloniale Blick
Konstruktion und Abwertung von Andersartigkeit.
Weltsystem-Theorie
Eine Entwicklungstheorie, die die Beziehungen zwischen Gesellschaften und die daraus
resultierenden Veränderungen untersucht.
Epistemologie
= Erkenntnistheorie. Beschäftigt sich mit Fragen wie Wissen zustande kommt, welcher
Erkenntnisprozesse denkbar sind, wie begründetes Wissen unter den verschiedenen
Voraussetzungen ist und woran man erkennt, dass Wissen tatsächlich aufgrund von Erkenntnis
angeboten wird.
„Guerra justa“
= gerechter Krieg. Sepulveda: Vernichtung von Indianern ist ein gottesgefälliges Werk.
Hybridität
Bedeutet eine Mischform von zwei vorher getrennten Systemen.
Transkulturalität
Veränderung. Aneignung von neuem, kulturellen Material; Verlust des Eigenen.
Synkretismus
Vermischungsprozesse bei religiösen bzw. spirituellen Konzepten und Praktiken. Immer wieder mit
anderen Bedeutungen und Bewertungen versehen.
Kreolisierung
Beschreibung der historisch-kulturellen Prozess, aus denen z.B. eine neue Sprache/Gesellschaft
hervorgeht (tiefgreifende, langfristige kulturelle Vermischungsprozesse).
Mestizaje
Verschmelzung der indianischen und europäischen Bevölkerung zum Zweck der Bildung von
homogenen Nationen und Nationalstaaten.
Blanqueamento
„Weißwerden“  erstrebte gesellschaftliche Entwicklung in Richtung „weiß“.
Rassendemokratie
Bewertung der körperlichen und kulturellen Merkmale von Afroamerikanern.
Deduktion
Ein deduktiver Zugang bedeutet, dass von einer Theorie ausgegangen wird, welche dann die Empirie
zu erklären versucht.
Induktion
Ein induktiver Zugang bedeutet, dass von der Empirie auf deine größere Theorie geschlossen wird.
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Monographie
Eine umfassende, in sich selbst vollständige Abhandlung über einen einzelnen Gegenstand.
Emischer Zugang
= „native point of view“, d.h. Begriffe und Erklärungen, welche von den Mitgliedern einer
Gesellschaft verwendet und verstanden werden (deskriptiver Ansatz).
Ethischer Zugang
= beinhaltet eine gewisse Abstraktion und lässt Vergleiche mit anderen Gesellschaften zu
(analytischer Zugang).
Nature – nuture – Debatte
Frage ob das menschliche Verhalten mehr von der biologischen/genetischen/natürlichen Seite oder
der kulturellen Sozialisation geprägt ist.
Akteur
Ein bewusst intentional Handelnder.
Individuum
Beruht wörtlich auf der Annahme der „Unteilbarkeit“.
Person
„Maske“: öffentliche und private Person.
Status
Ein soziales Verhältnis: zugeschrieben (ascribed) oder erreicht (archieved).
Rolle
Ist dem Status zugeschrieben, d.h. ein bestimmtes Verhalten wird erwartet.
Macht
Max Weber: Handlungszentrierter Zugang (Möglichkeit einer Person eine andere dazu zu bringen
etwas zu tun).
Karl Marx: Systematischer Zugang (Macht ist etwas, was in einem System immanent ist, d.h. jedes
System beinhaltet Machtverhältnisse).
Backstage
Wir fühlen uns sicher, sind wir selbst und zeigen Gefühle.
Fronstage
Wir leben unsere Rolle („impression management“).
Anthropologie des Körpers
Körper als sozio-kulturelle Einheit.
Normen
Regeln eines sozialen Systems.
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Sozialisation
Prozess, in dem man ein vollständiges Mitglied der Gesellschaft wird, das Wissen und die Fähigkeit
erwirbt als Mitglied der Gesellschaft zu funktionieren.
Der Haushalt
Die kleinste Einheit in der Sozialanthropologie (Familie): Menschen, die regelmäßig hre
Hauptmahlzeiten gemeinsam einnehmen.
Exogamie
Heiratsordnung, nach der nur außerhalb des eigenen sozialen Verbandes geheiratet werden darf.
Inzest
Sexuelle Beziehung mit nahen Blutsverwandten.
Endogamie
Heiratsordnung, in der nur innerhalb eines bestimmten Verbandes geheiratet werden darf.
Körperschaften
Gruppen, die als Gemeinschaft agieren (Corporate Groups).
Clans
Hier nimmt man an, dass man einen gleichen Ahnen hat, kann es jedoch nicht beweisen und nicht
alle Zwischenmitglieder angeben.
Concical clans: Hierarchisch geordnet; Führer.
Segmentary clas: Alle Mitglieder sind Verwandte, keine politische Oberhäupter.
Agnaten
Alle Verwandten, die mit mir über männliche Mitglieder verbunden sind.
Residenz
Virilokal: nach der Heirat beim Mann.
Uxorial: nach der Heirat bei der Frau.
Mitgift
Braut bringt Geschenke von ihrer Familie mit in die Ehe.
Brautwert
Verwandtschaft des Bräutigams gibt Ressourcen an die Verwandtschaft der Braut weiter  Rechte
über Frau und Kinder.
Leviratsehe
Witwe heiratet Bruder ihres verstorbenen Mannes.
Sororatsehe
Witwer heiratet Schwester der verstorbenen Frau (Verwandtschaftsgruppe der Frau ist meist sogar
verpflichtet die tote Frau zu ersetzten).
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Moieties
Frauen werden zwischen Gruppen getauscht  Gesellschaft in zwei Hälften getrennt.
Zyklischer Tausch
Frauentausch zwischen mehr als zwei Gruppen.
Asymmetrisches Allianzsystem
Eine Frau muss durch eine andere getauscht werden  Unterschied zwischen Geber und Nehmer.
Bürokratisches System
= System nach Vorschrift. Hier würde es im Gegensatz zu Kinship-Systemen als unfair gelten,
Verwandte zu bevorzugen.
Monogamie und Polygamie
Die Frage, ob eine Ehe aus zwei oder mehreren Eheleuten besteht.
Polygynie: Mann heiratet mehrere Frauen
Polyandrie: Frau heiratet mehrere Männer
Gender
Geschlechterunterschiede, die sich auf kultureller und sozialer Ebene auswirken.
Queer Theory
Beziehungen zwischen Genitalien, Geschlechtsidentitäten, sexuellen Identitäten und sexuellen
Praktiken.
Male Bias
Männerzentrierte Interpretation von Lebenszusammenhängen und Sozialisationsbedingungen.
Systemische Wirtschaft
Produktion, Aufteilung und Konsum von materiellen und inmateriellen Gütern in einer Gesellschaft.
Akteurbezogene Wirtschaft
Individuum versucht Wert zu maximieren.
Potlatch
Fest, bei dem es zu einer Gabenverteilung durch tivalisierende Chiefs kommt.
Kula
Tauschsystem zwischen Inseln m Parzifik.
Reziprozität
„Gift economies“ erlauben soziale Integration durch Beschenkung.
Redistribution
Von allen Mitgliedern einer Gesellschaft werden Güter abgetreten, die dann wieder auf andere
verteilt werden.
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Marktprinzip
Vertraglich gesicherte Beziehungen zwischen Tauschenden.
Substantivismus
Abhängigkeit eines Subjekts in einer Gesellschaft von den anderen um überleben zu können.
Formalismus
Menschen als „Optimierer“.
Ökologische Anthropologie
Untersucht wie Menschen in sozialen Gruppen die materielle Welt benutzen um sich zu erhalten.
Die „Gabe“
Der Gabentausch erzeugt reziproke (wechselseitige) Beziehungen und stellt somit einen
gesellschaftlichen Zusammenhalt her.
Kulturelle Ökologie
Zusammenspiel zwischen demographischen Gegebenheiten, ökologischen Anpassungen und der
Technologie in der Bedeutung der historischen Veränderung.
Marxismus
Der Hauptwiderspruch der Gesellschaft liegt in der sozialen Organisation der Beziehungen zwischen
Technologien („Klassenkampf“)
Typologien
Wildbeuter: Jäger und Sammler
Hortikulturalismus: Gartenbau
Agrikulturalismus: Ackerbau
Pastoralismus: Hirtennomaden
Peasants: Ackerbauern  Weltökonomie
Kapitalistisches Weltsystem
Peripherie: ökonomische Entwicklung hängt von Investitionen und Bedürfnissen der Kernbereiche ab.
Skills
= Fähigkeiten der Menschen (biologisch und kulturell)
Historische Ökologie
Interaktionen/Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt im historischen Kontext.
Religion
Clifford Geertz: Symbolsystem, welches tiefe Gefühle und eine glaubhafte Ordnung erzeugt
(Ontologie und Moral).
Emile Durkheim: Unterschied zwischen Heiligem (Sakralem) und Profanem (Alltag).
Robert Redfield: Little and great traditions.
Ahnenverehrung
Kontinuität zwischen Leben und Tod.
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Rituale
= „sozialer Aspekt“ von Religionen.
Religionsanthropologie
Untersuchung unterschiedlicher Glaubensvorstellungen und spiritueller Praktiken, swoe deren
kulturelle Einbettung.
Weltbild
= Gefüge von Vorstellungen und Konzepten.
Animismus/Totemismus
Prinzipien der Konstruktion sozialer Realität, welche sich primär in den Beziehungen zwischen
Menschen und ihrer natürlichen Umgebung manifestieren.
Analyse von Symbolen
Symbole=multivokal/mehrdeutig
 gemeinsame Identifikation mit einem Symbol
 Gruppenbildung
Losar
= tibetische Neujahrsrituale in Nepal.
Ethnizität
Beziehung zwischen Gruppen, deren Mitglieder sich gegenseig als kulturell unverkennbar erachten.
Stereotypen
= Beschreibung kultureller Eigenschaften durch andere Gruppen.
Dichotomisierung
Bezieht sich auf die Artikulation ethnischer Beziehungen durch gegenseitige Verneinung.
Komplementarisierung
Ausdruck ethnischer Beziehungen innerhalb einer Sprache, in der beide Gruppen als kulturell
unverwechselbar und als strukturell äquivalent betrachtet werden.
Cosmopolitans
Menschen, die sich gerne und intensiv mit anderen Dingen auseinandersetzten.
Remittances
Finanzielle Transaktionen von Migranten in ihr Heimatland.
Transnationalismus
Gestaltung des Lebens im neuen Land.
„Globales Dorf“
Eriksen: ungesund, weil Macro (Interaktion) und Micro (Anonymität) Level vermischt werden.
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„Elicitation
„Gefilmte“ reflektieren noch einmal über das Geschenke  Visuelles dient als Anstoß um Gespräche
zu führen.
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