30-jähriges Gründungs- fest Blaskapelle Sielenbach e.V. Gedicht
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30-jähriges Gründungs- fest Blaskapelle Sielenbach e.V. Gedicht
30-jähriges Gründungsfest Blaskapelle Sielenbach e.V. Gedicht „30 Jahre Blaskapelle“ Ein Geschenk unseres Mitglieds Josef Kirmair (Kiri) zum 30. Geburtstag der Blaskapelle. Am Festsonntag trug er das Gedicht in Festhalle vor und begeisterte mit seiner Einlage die Blaskapelle und deren Gäste. Josef Kirmair ist Organist und Chorleiter in Sielenbach und seit Jahren eng mit der Blaskapelle Sielenbach verbunden. 1. Ein pfundig`s Ereignis, wia`s a jeder gern mog, ist meistens vui z`schnell aus, drum dauert euers zwoa Dog. Ja unsre Musikanten hom einglodn, zu am musikalischen Fest, und s´ganz´ Dorf ist ausgruckt, bis auf aan ganz kloana Rest. 2. Zum Feiern mit der Musi, ja do san ma dabei, weil, 30 Jahr Bestand hom, des hat´s et so glei. Brauchts proben und lerna, dass oissam guad g´lingt, aa jeder ist g`fordert, dass er seine Talente einbringt. 3. Wos waar bei uns im Dorf do, des öffentliche Leb`n, daats nur, ois a Beispui, de Bloskapelln et geb`n. Ob feierlich kirchlich, oder weltlich beschwingt, mit Blech duats erst pfundig, weil’s gor so schea klingt. 4. Nicht erst seit de 30 Johr, naa eigentlich gibt`s sie`s scho länga, aa Blaskapelln gibt`s scho, so lang ich kann denga. Da hab`n de noch mitgmacht, vom Maurerkohl drunt da Martl, und weiter vom Dorf drom, mit der Posaun`, der Dickerbartl. 5. Bei dem ist oft probt wordn, meistens vorn in der Stubn, vom Krach warns oft doarat, war dann d`Prob endlich rum. Erst später dann im Pfarrheim, wars üben doch vui scheana, doch do war des Häuferl, von de Musikanten, glei no aa wenig kleana. Seite 1 von 6 6. Dass bei so aam Fest` in der Kircha, ja recht feierlich werd`, iss unbandig wichtig, dass ma aa Blosmusik hört. Was der Anlass war, damals, des woaß i heit nimma, i kann bloß von der Prob`sogn, weil, schlimmer geht’s nimma. 7. D` Frau Lenz drauß` von der Wallfahrt, hat zum Fest a Idee, dass Bläser schön spuin dean, und der Chor singt dazua recht schee. „Die Himmel sie rühmen“, wollts zur Aufführung bringa, dass ja recht gewaltig, durch die ganz Kirch` duat klinga. 8. Doch wia sie sich aa anstrengt, und den Takt gibt voraus, es war nix und werd nix, mei des war aa Graus. „De Noten san falsch, passen net hint`und et vorn“, wia soll da wos z`sammgehn`, sagt der Wasser Peter voller Zorn. 9. Do brauch ma koane Bläser, wenn des Ganze eh et vui bringt! Der Grund war ganz aa andrer: Sie hom einfach et gmingt. Aber des homs et glei gsagt, erst aan drauffolgenden Freida, sans rausgruckt mit der Aussag: Mir braucha dazua koane Weiba. 10. Erst wia dann der Anderl, des Heft nahm in d`Hand, kimmt in d`Musi wieder Leben nei, und werd guad bekannt. Waar der soi et kemma, hätts et aufgweckt zum Leb`n, i bin ma fast sicher, d`Siabecka daats a so nimmer gebn. 11. Ja wenn i so zruck schau, dann fallt mir noch ei. Es warn scho vui Männer, recht lang oft dabei. De oana san ausgschiedn, aus gsundheitliche Gründen, de andern san gstorbn scho, mögen`s aan Frieden drobn finden. 12. Doch trotzdem is gspuit worn, zu verschiedene Feste, an oans muaß i denka, mei, des war des Beste. Der Pfarrer im Pfarrhof, war damals Herr Zach, der war mit beteiligt, mei, macht der mir an Krach. 13. Wenn ma spuit de Trompet`n, na kriagst trockene Lippen, waar guat sagt der Boiz do, ma kunnt amoi nippen, am Bier aus der Flaschen, i habs eahm vergunnt, doch er macht aan Fehler, wias et schlimmer sei kunnt. 14. Grad wia der Herr Pfarrer, den Kelch duat schön waschen, sieht er auf der Boar drobn, an Sepp mit der Flaschn. Und wia der noch anziag, mit vollem Genuß, wars aus mit der Andacht, und do der Verdruß. Seite 2 von 6 15. Wer kann denn so dumm sein, und lasst sich erwischen, vom Pfarrer persönlich, beim Bier runter zischen. Des Gschiß hab dann ich ghabt, weil, i habs eahm derlabt, bloß dass er`s so falsch macht, hätt i gor nia et glabt. 16. Gott sei dank sind dann mehra, von de junga Leit kemma, de mit vui Eifer und Willen, aa Instrument in d`Hand nehma. Vom Kreppold der Martin, übernahm dann die Leitung, von da an gings aufwärts, warns aa öfters in der Zeitung. 17. Wenn vui miteinander, ganz gleich, alt oder jung, ziagn oi in oa Richtung, dann gibt des aan Schwung, der andre aa begeistert, bloß, ma muaß scho wos kinna, mit Gaudi und lustig, duat ma koan Verein weiter bringa. 18. Von alloa geht da gar nix, aber mitnand machts aan Spaß, wenn aa jeder des Gfühl hot, was ma spuit, ist koa Kaas. Mir kinna euch versichern, auf euch san ma stoiz, seids rundum in Ordnung, und aus aam ganz b`sondern Hoiz. 19. Dann hom sie sich einkleidt`, in Zwirn und in Tracht. Dass nur schon vom hinschaugn, das Herz jedem lacht. Dazua sans vom Können, mit Abstand die Besten, und des machen bestimmt et, eahnare sauberen Westen. 20. Jetzt momentan grod, sans ganz genau zoit, 29 Aktive, dazua 3 Ehrenmitglieder, oiso mehra so passive. Stuckara 50 Auftritt`, über s`ganz Johr homs zum macha, vui Disziplin ist do gfordert, aber manchmoi lassens as scho kracha. 21. Ob Festzug oder Festzelt, oder wenn irgendwos wird gweicht, sogar im Bräuhaus oder bei der Floßfahrt, do san`s unerreicht. Aa Hochzeit ohne Lader, macht eahna et vui Kumma, do springt dann der Hans ei, der Mann an der groassen Drumma. 22. Bei so oam Firmenjubiläum, schon mit internationalem Flair, hält der Heiti- Martl a Rede, so richtig boarisch, leger. Der Tobi solls dann übersetzen, dass ois`s Englisch klingt nacha, und wundert sich groaß drüber, dass d`Leit gar aa so lacha. 23. Habts des scho aa moi zsamm zählt, was de ois so leisten, ganz bsonders für d`Gmoa do, ja, des gfreit uns am Meisten. Zum Maifest, zum Pfarrfest, Fronleichnam et vergessen, nach der Mettn aan Turm nauf, rennens aa wia versessen. Seite 3 von 6 24. Dass neue Johr ja guad anfangt, wird gschossn und gspuit, und werdn durchs Spektakel, aa d` Viecher ganz wuid. Aber ganz bsonders zünftig, des muaß i euch sogn, war, wias de Vereine, musikalisch habts glodn. 25. Z` Fronleichnam zum Umzug, aufs Tempo brauchts do oft dringa, weil’s knapp mit der Zeit is, sie müssen ja noch nach Klinga. Doch der Schönberger hots austrickst, hot beschleunigt recht schnoi, vui z`spaat dro warns, sagt der Martl: Des passiert gwiß et noch a moi. 26. Mit der Führung homs aan Tausch gmacht, de zwoa Martin ganz vorn, d`Posaun ist jetzt zwoater, anschaffen duat jetzt der mit`m Horn. Aber aa von den andern, hot aa jeder sein Job, do gibt’s et vui Leerlauf, ja aufgstellt sans top. 27. Im PC gibt’s aa Hompage, aan Manager für dann für`n Event, mei, wos die oisam braucha, des hot ma früher et kennt. Aber des ist die Zukunft, ohne Technik geht’s heuts Dogs nimma, aa wenn dann der Boiz sagt, des nei Zeigl, wird oiwei no schlimma. 28. Sie pflegn aa die Gmoaschaft, ja do drauf sans ganz stoiz, geht nauf bis Westfalen, zu de Freund` von Westenhoiz. Mit de homs aa Freundschaft, dass mancher glei öfter nauf mechtert, damit sich des Boarisch von de Preissn, et glei wieder verschlechert. 29. Aber soi war et s`Bier schuld, naa, mit vollem Ernst hot er’s riskiert, da Schormeier Thom auf der Bühne, hot et gwisst, ob sie sich ziert. Es war ganz spontan halt, ohne Glufer und Ring, oder no deira`n, vor oi preißischen Leit, fragt er Betty, sog, wuist du mi heiran? 30. Aa Highlight war sicher, der Auftritt in Minga, bei dem Fest im September, wo d`Leit recht vui Bier trinka. Beim Umzug der Trachten, homs aa Standkonzert gebn, do sans dann bekannt worn, wie noch nie in ihrm Leben. 31. Doch halt, weil, des stimmt et, do fallt ma noch ei, im Fernsehn warns aa scho, ja wie kunnts anders sei. Wer kann des von sich sogn, ist aa Ehr wia vui Foam, ihr kennts doch die Sendung, Dahoam ist dahoam? 32. Bei aa`m Fest von der Feuerwehr, wird vui Bier oft verputzt, doch wos hot des z`Obergriesbach, aan St. Florian genutzt? D`Klarinetten vom Martl, war partout nimma z find`n, so oft aa dìe Feuerwehrler, mit de Taschenlampen blink`n. Seite 4 von 6 33. Auf s`Musispuin do sans oi, recht narrisch versessen, und trotzdem hat der Bass-Peter, sein Mundstück vergessen. De Hochzeit zum Spuin, ohne Bass, duats recht monoton, weil ohne dem Röhrl, macht des Instrument, ums verrecka koan Ton. 34. Oder dann unser Hubert, mei des soi war aa Schau, frisch von der Wiesn zur Hochzeit, um d`Nasen rum no aa bisserl grau. Koane Knöpf an der Hosen, ohne Bandl an de Schuah, i sog euch, ja glaabts mas, mei, de Tschechenweiber langa zua. 35. Was damals der Grund war, man woaß nimma genau, bei de Westenhoizer drom wars, aber wahrscheinlich war er blau. Der Heiti legt Wert drauf, dass a nur schea anzogn rumlaft, hot doch glatt, ohne denka, sei´Musikantenjacken verkaft. 36. Der Boiz war Chauffeur, wollt aan Posaunisten abhoin in da Früah, Sagt d`Muatta von eahm, ja woasch, hoam geh duat er hoit nia. Na suacht aan, und find`n z`Woimoos, vom Bier aan ganz satten, aber a so hot aan scho rausgschutzt, aus dera Hängematten. 37. Daß d`Musikanten gern trinka, des moan i et so persönlich, doch in der früah no aa Umzug, ist eher aussergewöhnlich. Wia z`Griesbach, de sechsi, bei de Schützen eahnan Fest, im Zelt sans do rumgrennt, samt dem Rest von de Gäst`. 38. Bei so vui Termine, und, weil’s aa oiwei pressiert, do is eahna oamoi, a grössers Malheur halt passiert. Zwei Hochzeiten in oam Dorf, ois ob oane et langt, do homs doch pfeilgrod, zum Spuin bei der falschen angfangt. 39. Aber drin in der Kircha, do gebts ma scho recht, recht festlich mit Andacht, werdn`s eahnam Ruf schon gerecht. Wos de oissam draufhom, ob recht schnoi oder schea staad. do daan mir aa stoiz sei, wenn ma des aa kina daat. 40. Der Anderl und d`Gabi, san meistens die beiden, wo am Grab s`letzte Geleit spuin, san oft et zu beneiden. Wo meist oi san traurig, soll des klingen getragen, ob`s Lied von dem Feirob`nd, oder des vom Kameraden. 41. Grad des vom Kameraden, duat d`Gabi oft verdriassn, weil’s ganz genau woaß, jetzt kimmt`s dann zum Schiaßn. Und wer des et hörn kann, ist meist ganz zerdeppert, weil des so aan Schreck macht, wenn’s gar a so scheppert. Seite 5 von 6 42. Ja, wenn ma`s so anschaug, von de Bläser die Damen, do iss scho aa Leben drin, die g`hörn et zu de Lahmen. I woaß et, ob`s aufpasst`, oder mitzoit gor habts, wia de aa scho anziagn, ja grod mit`m Schnaps. 43. Aber dass i zum Schluß kimm, mir geht’s langsam aus, solln d`Verserl jetzt gor wern, wird aa Roman z`letzt no draus. Do bleibt ganz am Ende, aa groaß Vergelts Gott zum sogn, mir san scho recht froh drum, ja, dass mir euch hom. 44. Bleibs weiter wia bisher, et bloß aa scheans Buidl, sondern für uns oi mit`nander, aa tolls Aushängeschuidl. De ganz Gmoa musikalisch, do waar`s doch des schlimma, hätt ma für`s Angeb`n , z`letzt koa Bloskappoin nimma. 45. Und dankschön für eure Musi, ob laut oder leise, ob Marsch oder Polka, oder kirchliche Weise. Daß` recht guat geht weiter, mit unsrer Kapoin, des ist unser Wunsch heut, aa wenn ma et extra was zoin. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an den Dichter Josef Kirmair Blaskapelle Sielenbach e.V. Seite 6 von 6