Star Wars: New Force

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Star Wars: New Force
Disclaimer:
Copyright 2002 Lucasfilm Ltd. & TM. All rights reserved. Verwendung einiger
Charaktere erfolgt ohne Genehmigung, jedoch auch ohne kommerzielle Hintergründe.
Bemerkung: Dies ist ein virtueller Spin-Off von Star Wars - Episode II. Er spielt ein Jahr nach der
Hochzeit von Anakin und Padmé, zudem wird in einer alternativen Zeitlinie
weitergesponnen. Des weiteren tauchen Figuren und Geschehnisse aus der
Jugendbuchreihe Jedi-Padawan von Jude Watson auf.
Autorin:
Nadia Volkrodt ([email protected])
Star Wars: New Force
1x15 Mysteries
*Überarbeitete Version*
[VS01x15 Dunkle Geheimnisse]
Was bisher geschah...
Obi-Wan verspricht Padmé, dass er ihren Mann finden wird und reist nach Coruscant, um
den Jedi-Rat um Zustimmung für die Suche zu bitten, aber auch, weil er Lin'A als seinen
Padawan anerkennen möchte. Der Jedi-Rat erkennt Obi-Wans Konflikt, lässt ihn jedoch
nach Tatooine reisen, wo er sich mit einem Kopfgeldjäger trifft, um Informationen zu
erlangen. Währenddessen ruft Kanzler Palpatine eine Sitzung gegen den Wunsch des
Jedi-Rates ein. Als Senatorin Amidala dem Ruf folgt, kommt es über Coruscant zu einem
Angriff und sie verschwindet spurlos. Derweil werden Obi-Wan und Lin’A auf Tatooine
angegriffen. Auf Coruscant erfährt er schließlich, dass Lin’As und sein Angreifer bereits
den ehemaligen Meister seines Padawan tötete. Währenddessen wird ein Kopfgeld auf
jeden Jedi ausgeschrieben und eine erbitterte Jagd beginnt…
++++
Lin’A blickte aus dem Frontfenster des Transportkreuzers, der dabei war die Landeebene
anzusteuern. Ihre Schwester stellte sich neben sie. E’Lin bemerkte etwas in ihrem Augenwinkel, das
ihre Aufmerksamkeit erregte und sie schob sich an ihrer Schwester vorbei, lehnte sich soweit über die
Cockpitinstrumente, dass sie beinahe mit der Nase das Glas des Fensters berührte.
„Was ist das?“ Sie zeigte auf die nahe gelegene Hochebene, die sich rechts von ihnen befand.
Aus dieser Entfernung war wenig zu erkennen. Lin’A glaubte jedoch einen lilafarbenen Laserstrahl
zu erkennen. „Meister Kenobi!“, schrie sie aufgeregt. „Schnell, das müsst Ihr Euch ansehen.“
Obi-Wan kam so schnell ihn seine Beine tragen konnten. Und noch ehe er sah, worauf seine
Padawane ihn hinweisen wollten, fühlte er die Gefahr. Er wusste, dass der lila Lichtstrahl ein
aktiviertes Jedi-Schwert war und er spürte Schmerz und Angst von diesem Jedi ausgehen. Mace
Windu. Nur er konnte es sein. „Schnell“, forderte er angespannt von dem Piloten, „zur Hochebene.“
Der Pilot nickte und lenkte sein Schiff in die gewünschte Richtung. Inzwischen war auch Nisa Amari
zu der Gruppe im Cockpit hinzu gestoßen.
„Was ist los?“, erkundigte sie sich.
„Mace Windu“, sagte Obi-Wan stumpf, zog bereits das Laserschwert und eilte zur Ausstiegsluke. Die
Padawane und die Kopfgeldjägerin folgten seinem Beispiel und liefen mit gezogenen Waffen hinter
dem Jedi-Meister her.
Obi-Wan beschlich ein grausames Gefühl. Das Gefühl versagt zu haben. Er wusste, dass er zu spät
kam, aber er war nicht bereit diesen Pfad des Schicksals einfach so zu akzeptieren.
Der Transporter landete am Fuße der Hochebene und die Vier rannten hinauf, so schnell sie
konnten. Drei Sith stellten sich ihnen plötzlich in den Weg und versperrten die Sicht auf den JediMeister Windu, doch Obi-Wan Kenobi konnte fühlten, dass er da war. Und auch, dass das Leben
langsam aus ihm wich. Wut keimte in dem noch jungen Jedi-Meister auf und er aktivierte das
Lichtschwert. Schreiend rannte er auf die Sith zu und griff sie an.
Wieder folgten Nisa Amari und die Padawane seinem Beispiel und stürmten auf die anderen beiden
Sith zu. Einer der Sith versuchte Nisa mit seinem Doppelschwert zu enthaupten, doch es gelang ihr
eine Rolle auf dem Boden auszuführen und damit dem tödlichen Schlag zu entkommen.
Obi-Wan schlug immer wieder mit dem Laserschwert auf seinen Gegner ein, doch der Sith wusste
nur zu gut, wie er jedem Schlag entkommen konnte, nur um selbst einige Hiebe auszuüben, von
denen der Jedi einem nur um haaresbreite entging.
Lin’A und E’Lin umkreisten den dritten Sith und versuchten ihn immer wieder zu treffen, jedoch
ohne Erfolg. Erst als Lin’A bei einem Ausweichmanöver das Gleichgewicht verlor und rücklings auf der
Hochebene landete, sich der Sith davon einen Vorteil versprach und seinen Angriff auf sie
konzentrierte, gelang es E’Lin wiederum einen gekonnten Schlag zu vollführen und traf den Sith in den
Kniekehlen, woraufhin dieser zusammensackte und Lin’A geistesgegenwärtig ausholte und ihren
Gegner enthauptete.
„Gut gemacht“, rief E’Lin außer Atem und half ihrer Schwester wieder auf die Beine.
„Gleichfalls“, erwiderte Lin’A nicht weniger stolz auf das gekonnte Zusammenspiel.
Sie wollten sich teilen, jeweils einen der übrigen Sith angreifen, doch ehe sie losliefen, bemerkten
sie, dass die anderen beiden verschwunden waren.
Nisa stand schwer atmend, die Hände auf den Oberschenkeln abstützend auf der Hochebene und
blickte zu Obi-Wan hinüber.
Dieser hatte zu dem schwer verwundeten Mace Windu aufgeschlossen und kniete nun neben dem
Jedi-Meister nieder. Es fiel ihm nicht leicht seine Gefühle zu unterdrücken, denn Wut und Rachelust
hatten ihn den Kampf durchstehen lassen. Er wusste, dass diese Gefühle falsch waren, dass sie ihn
verführten, doch er war immer öfter außerstande ihnen nicht nachzugeben.
„Meister Windu“, sagte er schwer atmend und sah an dem Jedi hinab. Sein rechter Arm war
abgetrennt und er blutete stark aus dieser und einer weiteren Wunde am linken Bein und der Brust. Er
hatte keine Chance gegen die drei Angreifer gehabt.
„Obi-Wan“, brachte Windu mit viel Mühe über die Lippen. Seine Atmung ging immer flacher und er
wusste, dass ihn der Sith an der Lunge verletzt hatte. Er schmeckte den metallischen Geschmack des
eigenen Blutes und schluckte hinunter, was ihm nicht aus den Mundwinkeln rann.
Obi-Wan Kenobi zog den Verletzten auf seinen Schoß. „Spart Eure Kraft, Meister. Ihr solltet jetzt
nicht sprechen.“
Mace Windu hob die Hand Richtung Obi-Wans Gesicht, schaffte es jedoch nicht ganz, den anderen
Jedi zu berühren. „Ihr müsst zurück nach… Coruscant. Sagt“, er hustete und noch mehr Blut quoll aus
seinem Mund. „Sagt Yoda, es gibt eine Verschwörung…“
„Eine Verschwörung?“ Obi-Wan sah den Jedi-Meister fragend an.
Mace schluckte das Blut hinunter. „Innerhalb des Rates. Traut keinem…“ Plötzlich zuckte Mace
Windu und begann zu röcheln. Dann schloss er die Augen – für immer.
„NEIN!“ Obi-Wan rüttelte an dem schwarzen Jedi, doch vergebens. Dann legte er den Kopf des
Toten auf den Grund, stand auf und blickte zu seinen Padawanen und der Kopfgeldjägerin hinüber.
„Wir fliegen nach Coruscant“, verkündete er schließlich matt. Dann wandte er sich Mace Windus
leblosem Körper zu und hob ihn auf. „Wir bringen ihn zurück.“
Die drei Frauen nickten lediglich.
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Nisa Amari hatte dafür gesorgt, dass sie mit einem Personentransporter nach Coruscant fliegen
konnten. Jedoch vermied sie es zu erwähnen, dass die drei Begleitpersonen Jedi waren. Ein Jedi zu
sein war inzwischen tödlich geworden. Sie wusste das.
Während des gesamten Fluges schwiegen die Vier sich an. Obi-Wan fühlte sich verantwortlich für
Windus Dahinscheiden. Hätte er den Kommunikator nicht deaktiviert, wären sie rechtzeitig auf Vorzyd
5 gewesen und er hätte dem Jedi-Verbündeten helfen können, sich gegen die Sith zu verteidigen, die
letztlich feige geflohen waren. Der jungen Jedi-Meister wurde das Gefühl nicht los, dass alles nur ein
abgekartetes Spiel gewesen war. Dass es nur der Beginn einer Schnitzeljagd war, in welcher der Jäger
zum Gejagten wurde. Die letzten Worte Windus gingen ihm nicht mehr aus dem Sinn. Etwas begann
sich zusammen zu brauen, etwas weitaus Größeres und Gefährlicheres als alles, das die Jedi bisher
bekämpft hatten. Er spürte die Veränderung in der Macht deutlich, aber er wusste nicht genau, aus
welcher Richtung sie kam.
Eine Verschwörung innerhalb des Rates. Wer kam in Frage? Und warum sollte ein Jedi seinen
Orden verraten und für wen? Steckte Count Dooku dahinter? Obi-Wan rieb sich müde das Gesicht und
fiel schließlich in einen unruhigen Schlaf.
Erst als Lin’A an seiner Schulter rüttelte bemerkte er, dass sie inzwischen in Coruscant waren. ObiWan stand auf. E’Lin und Nisa hatten sich bereits zum Ausgang begeben, um das Schiff zu verlassen.
Der Jedi-Meister dankte es seinem Padawan, dass sie ihn geweckt hatte und ging neben ihr her,
Richtung Ausstiegsluke. „Geh schon mal voraus“, sagte er. „Ich werde noch die Überführung Meister
Windus in die Wege leiten.“
„Seid Ihr sicher, dass ich nicht bleiben soll?“
Er legte seinem führsorglichen Padawan die Hand auf die Schulter. „Ich bin sicher. Ruht euch aus.
Ich fühle, dass dies gerade die Ruhe vor dem großen Sturm ist. Wir werden unsere Kräfte noch
brauchen.“
Sie nickte ihm zu und ließ ihn dann auf der Plattform zurück.
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Erinnerungen fluteten seine Gedanken. Erinnerungen an den Tod seines Meisters. Im Grunde war
es gut, dass Windu derzeit keinen Padawan unterrichtet hatte. Er wusste nur zu gut, wie schwer es
ihm selbst damals ergangen war, als er plötzlich ohne Qui-Gon dagestanden hatte und selbst der
Meister eines Padawan geworden war.
Windu war ein großer Verlust für den Orden und etwas sagte Obi-Wan, dass es nicht der letzte
große Verlust sein würde. Die dunkle Macht wurde stärker. Und sie hielt sich nicht länger im
Hintergrund. Die Sith nahmen zu, begannen die Jedi anzugreifen und Obi-Wan wusste, dass selbst das
nur ein kleines Teil des großen Ganzen war.
Die Hände unter den Ärmeln der Tunika gefaltet, schritt er langsam in den Raum, wo sich
üblicherweise der Hohe Rat einfand. Außer Windu fehlte auch noch Yoda und Obi-Wan fühlte sich, als
zöge ihm jemand den Boden unter den Füßen weg.
„Wo ist Meister Yoda?“, erkundigte er sich angespannt.
„Das wissen wir nicht“, war die Antwort des Meisters Ki-Adi Mundi.
Obi-Wan sah sich in der Runde um. „Seit wann ist er fort?“
„Auch das wissen wir nicht genau. Er ist heute jedoch nicht zum Unterricht mit den Jünglingen
erschienen.“
Neuerlich keimte Zorn in Obi-Wan auf und er sah es den anderen an, dass sie seinen Ärger fühlten.
Er wurde von allen Seiten beobachtet.
„Meister Windu ist tot“, verkündete er schweren Herzens. Er sah in fragende und erschütterte
Gesichter. „Die Sith halten sich nicht länger im Hintergrund. Etwas ist im Gange und Meister Windu
bat mich ausdrücklich mit Yoda zu sprechen und mit keinem sonst. Die letzten Geschehnisse zwingen
mich gleichsam dazu Misstrauen gegen jeden hier zu hegen.“ Ein ungehaltenes Raunen ging durch die
Runde und Obi-Wan hob beschwichtigend die Hände. „Mir ist bewusst, dass dies den gesamten Rat
angeht, doch ich habe allen Grund misstrauisch zu sein. Jeder in dieser Runde würde mich verstehen,
wüsste er, was ich weiß. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
„Uns ist zu Ohren gekommen, dass Anakin hier war“, sagte wieder Meister Ki-Adi Mundi.
Obi-Wan hob die Brauen und ging auf den Jedi-Meister zu. „Wann? Wer hat ihn gesehen? Warum
wurde er nicht festgehalten?“
„Einer der ganz jungen Padawane glaubt ihn gesehen zu haben.“ Der Jedi-Meister hielt inne. „Es ist
nicht auszuschließen, dass er für Meister Yodas Verschwinden verantwortlich ist.“
Warum sollte Anakin Yoda entführen? War es wirklich schon so weit gekommen? Hatte Anakin
bereits die Seiten gewechselt? Fragen über Fragen schossen Obi-Wan in den Sinn, doch er wusste,
dass auch der Rat keine Antworten für ihn hatte.
to be continued...