glueckauf 2011-03 s30-33 - Friedrich Wilhelms
Transcription
glueckauf 2011-03 s30-33 - Friedrich Wilhelms
ie in glückauf 2/2011 berichtet, feierte die Friedrich Wilhelms-Hütte Ende Juni ihr 200-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Wir verschmelzen Tradition und Zukunft“ wurde auf dem Werksgelände an der Friedrich-Ebert-Straße den Gästen ein zweitägiges abwechslungsreiches Programm geboten. Mit dabei waren u. a. Kunden, Lieferanten, Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, Geschäftsführer der GMH -Holding und GMH Gruppe sowie die Belegschaft mit ihren Angehörigen. Die Feier spiegelt sich auch im Internet wider. Unter dem Suchbegriff „200 Jahre FWH YouTube“ findet man den Auftritt der STARS CREW , die ebenfalls zu dem gelungenen Fest beigetragen hat. Dr. Georg Stierle h Ja e d r ic h W il h e l 1811 bis 2011 m tte W F ri Hü FWH · 200-Jahr-Feier der Friedrich Wilhelms-Hütte: eine Nachlese. re s- Impressionen fürs Fotoalbum 200 GUSS Eisenguss Automotive: Walter Hundhausen GmbH · Dieckerhoff Guss GmbH · Harz Guss Zorge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH Eisenguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH · Pleissner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH · Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH In ein ernstes Gespräch vertieft (oben): Peter van Hüllen und FWH-Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus. Ein Blick in den Kochtopf (links): Moderatorin Randi Crott befragt Starkoch Heinrich Wächter zum Buffet. Es bot auch traditionelle regionale Gerichte, dessen historische Bezüge er hier erläutert. Auf dem Sprung (unten): Die Hüpfburg war eine von vielen Kinder-Attraktionen. Fotos: Susanne Kurz Wird in Erinnerung bleiben: Dr. Jürgen Großmann und FWH-Geschäftsführer Reiner Eschen enthüllen die Gedenktafel, die man anlässlich des Jubiläums gegossen hatte. re Angenehme Überraschung: Wim Sweere (VARCO, Niederlande) lobte in einer enspontanen Rede die sehr gute Zusammenarbeit mit der FWH Stahlguss. Viele Köche verderben nicht immer den Brei: Die Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus, Georg Stierle, Reiner Eschen und Mark Vierbaum versorgten die Gäste mit Würstchen vom Grill. Ein Schwof in Ehren (rechts): Die Band FKK sorgte bei FWHMitarbeiter Rüdiger Keune und seiner Frau Anja für gute Laune. Noch ist der Helm eine Nummer zu groß (oben): Nachwuchskräfte. Tradition verbindet: Der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Janjevic und sein Stellvertreter Götz Lemler stehen neben einer der Litfaßsäulen, die die Geschichte der FWH illustrierten. Immer wenn Not am Mann ist: Das Technische Hilfswerk (THW) konnte an beiden Jubiläumstagen die Leistungskraft seiner Fahrzeuge und Maschinen demonstrieren. Der erste Eindruck trügt (links): Bei ihrer PercussionShow benutzten die Azubis ihre jeweiligen Arbeitswerkzeuge und Teile aus der Fertigung. Ein bisschen Spaß muss sein: Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Angehörige beklatschen begeistert die tollen Darbietungen auf der Showbühne. Gruppenbild mit GMH-Poloshirt: Sie stehen wie ein Mann hinter „ihrer Hütte“ und setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass die Kunden des Unternehmens zufriedengestellt werden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedrich Wilhelms-Hütte. glück auf · 3/2011 ......... 30 GUSS Tragende Rolle FWHE · Gute Zusammenarbeit bewährt sich erneut: Nach einer erfolgreichen Prototyp-Erprobung soll jetzt die Serienfertigung folgen. 2-MW-Windkraftwerke von REpower werden mit neuer Komponente aus Eisenguss bestückt. will REpower die neu entwickelten Gussmaschinenträger serienmäßig bei der MM -Plattform einsetzen. Das Unternehmen prüft zudem, ob man bei einer weiteren Leistungsklasse umstellen soll. Die REpower Systems AG zählt mit weltweit mehr als 3.000 installierten Windkraftanlagen seit vielen Jahren zu den größten Herstellern Deutschlands – und als Gruppe gemeinsam mit Mehrheitsaktionär Suzlon sogar weltweit zu den Top 5 der Windenergie-Anlagenbauer. Der Kontakt von FWHE zu diesem renommierten Hersteller besteht bereits seit 2004. Damals produzierte die Eisengießerei die Rotornabe für den Prototyp einer Windenergieanlage, die bis heute zu den leistungsstärksten weltweit zählt: die REpower 5M (Nennleistung 5.075 kW). Schon beim damaligen Projekt war die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen sehr gut. Deshalb suchte REpower bei diesem Projekt erneut die Kooperation mit der FWH – was sich auch dieses Mal ausgezahlt hat, wie Andreas Winkler (Engineering REpower) bestätigen konnte: „Die Friedrich Wilhelms-Hütte hat uns bei diesem Projekt schon während der Konzepterstellung mit ihrem gießtechnischen Knowhow unterstützt. Dadurch war es möglich, ein prozesssicher herzustellendes und auch wirtschaftliches Gussteil zu entwickeln.“ Udo Krampitz Gusseisen mit Kugelgrafit Foto: Henning Wehnsen (REpower) Über die Jahre hat sich bei allen Herstellern durchgesetzt, bei wesentlichen Komponenten der Windkraftanlagen Gusseisen mit Kugelgrafit (GJS ) zu verwenden. Neben der großen Freiheit bei der Formgebung bietet GJS im Vergleich zu anderen Werkstoffen noch weitere Vorteile: zum Beispiel gute Dämmungseigenschaften bei mechanischen und akustischen Schwingungen, hohe Eigensteifigkeit, geringe Eigenspannung und ein geringeres spezifisches Gewicht. Zudem werden die mechanischen Eigenschaften problemlos ohne zusätzliche Wärmebehandlung erreicht. Gussmaschinenträger während der Vormontage D ie REpower Systems AG hat mithilfe der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss ( FWHE ) einen neuen Maschinenhauptträger für Windkraftanlagen entwickelt. Er besteht aus Gusseisen mit Kugelgrafit und ersetzt die bisherige Stahlschweißkonstruktion der sogenannten MM -Baureihe (MM82, MM92 und MM 100 ). Der erfolgreich produzierte Prototyp wurde Ende Mai 2011 in der Windenergieanlage MM92 „Pegau“ im Landkreis Leipzig installiert. Ein zweiter Maschinenträger ist bereits abgegossen. Weitere sollen noch in diesem Jahr folgen. Nach erfolgreicher Validierung Solides „Handgelenk“ für Riesenschaufel FWHS · Handgeformter Stahlguss aus Mülheim für Hydraulikbagger Werksfoto D er Bedarf an Rohstoffen steigt weltweit immer mehr. Bis 2030 sollen sich die Fördermengen weltweit verdoppeln. Eine entsprechende Förderung zu sichern, ist eine dauerhafte Herausforderung, die auch große Chancen bietet – sowohl für die Unternehmen, die fördern, als auch für die Unternehmen, die die Fördertechnologien Fördertechnologi g en liefern. Die FWH Stahlguss ist traditionell eng mit der Rohstoffditionell förderung förderung verbunden, und zwar über über den Produktbereich „Verschleißguss“. schleißguss“. Ursprünglich lieferte ferte sie Teile für die Bergbau- der 200-Jahr-Feier der Friedrich WilhelmsModell. Anlässlich Hütte überreichte Thomas Gausmann von AREVA Wind (Bildmitte) dem FWH-Eisenguss-Werksleiter Christian Köhler (rechts) und FWH -Qualitätsstellenleiter Jens Stellmacher (links) ein Modell der 5-MW-Offshore-Anlage M5000 . Für diese Anlage liefert FWH Eisenguss entscheidende Gusskomponenten wie Rotornabe, MaschinengehäuseUnterdeck oder Rotorhohlwelle. Christian Köhler Foto: Caterpillar Unter höchster Belastung: Position des Gabelstiels am Ausleger des Großbaggers Typ 6060 von Caterpillar. Werksfoto Ganz schöner Brocken: Gabelstiel, angerissen für die Bearbeitung, 4,4 t Rohgewicht. technik unter Tage, heute steht der ÜbertageBergbau im Fokus. Dort sind gigantische Hydraulikbagger im Einsatz, die aus hoch belastungs- glück auf · 3/2011 ......... 31 fähigen Materialien und Bauteilen bestehen. Einer dieser Giganten ist der Großbagger Typ 6060 von Caterpillar (ehemals RH 340 der Bucyrus Hex GmbH). Sein Gesamtgewicht beträgt etwa 570 t, seine Dieselmotorleistung schlägt mit 2.240 kW zu Buche und sein Schaufelvolumen fasst gigantische 34 m3. Für diese Schaufel stellt die Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss im Handformverfahren die Lagergabel mit 5,7 t und den Gabelstiel mit 4,3 t einbaufertig bearbeitet aus dem gut schweißbaren Stahlguss G21Mn5V her. Gesamtdurchlaufzeit eines Teiles: Vom Handformen bis zur externen Fertigbearbeitung und Abnahme bei der FWH Stahlguss vergehen etwa zehn Wochen. In diesen Zeitraum fallen auch sämtliche Prüfungen. Dabei müssen sowohl für die innere als auch für die äußere Güte die anspruchsvollen Gütestufen 1 bis maximal 3 eingehalten werden. Gerade was Anschweißenden betrifft, sind solche Forderungen nicht unbegründet. Denn diese Teile werden in den Stiel bzw. Ausleger eingeschweißt, wo sie enorme Aushubkräfte übertragen müssen, die bis zu 120 t betragen. Falls die Anforderungen in Zukunft noch größer werden sollten – und dies zeichnet sich heute schon ab –, ist die FWH Stahlguss gut gerüstet. Sie hat durchaus Werkstoffe im Repertoire, die vergleichsweise noch höherfest und besser schweißbar sind. Auch die Zukunftspläne von Caterpillar können optimistisch stimmen. Im Bereich der Dortmunder Produktionsstätte will man die Montagekapazität erweitern. Dies bedeutet auch, dass man dort deutlich höhere Stückzahlen an Baggern montieren wird als in den Vorjahren. Mark Vierbaum GUSS Wie Gussteile Stück für Stück verfeinert werden FWHE · Betriebsbesichtigung bei Siemens PG in Mülheim an der Ruhr Foto: Ute Hanhardt Zeigten sich nach der Betriebsbesichtigung beeindruckt (von links nach rechts): Rainer Hammelsbrock , Okan Özpolat, Markus Derißen, Markus Jaskolka, Horst Rüsing, Daniel Klatt, Christian Scheller, Nikolaj Steinbock, Timo Saar, Tobias Boslak, Joscha Krups, Jens Fechner, Dennis Böhnke, Hasan Tümöz, Johann Freze, Richard Saralin, Axel Gröger, Joel Ocana-Garcia, Ali Özcan, Alexander Jaskolka, Enes Göktepe, Mike Mody und Pascal Jahnka. O b eine Dampfturbine schon 25 Jahre Energie geliefert hat oder neu gebaut wird: Siemens PowerGeneration in Mülheim an der Ruhr arbeitet kontinuierlich daran, die Gesamtwirtschaftlichkeit der Dampfturbinen zu optimieren. So reagiert sie auf die Tatsache, dass die fossilen Brennstoffe, die zur Energieerzeugung benötigt werden, allmählich schwinden. Welche Rolle spielen dabei die Produkte der Friedrich WilhelmsHütte? Die Auszubildenden des 1. und 2. Ausbildungsjahres wollten es genauer wissen – und waren bei dem Unternehmen zu Gast. Nach einem historischen Überblick und einer Produktübersicht ging es in die Fertigungswerkstätten. Dort konnten die Azubis endlich nachverfolgen, wie aus den Turbinen und Verdichtern, die zuvor bei FWHE geformt und gegossen worden waren, Bauteile gefertigt werden. Bearbeitet werden die Großbauteile in der mechanischen Fertigung auf Portal-Karusselldrehmaschinen und Großbohrwerken. Ob Fräsen, Bohren oder Drehen: Immer wieder überprüfen SiemensMitarbeiter zwischen den einzelnen Arbeitsschritten die Bauteile. Beeindruckend ist auch die Abteilung, in der die Turbinenwelle mit den Schaufeln bestückt wird. Hier zeigen sich die wahren Dimensionen einer Dampfturbine: Sie erreicht im Durchmesser annähernd 7 m. In der GeneratorenFertigung werden zum Packen der dünnwandigen Leiterbleche Roboter eingesetzt. Bei der Montage genießen Ordnung und Sauberkeit höchste Priorität. Das heißt unter anderem: Alle Werkzeuge und Betriebsmittel, die man zur Generatoren-Montage benötigt, stehen auf einer Liste. Sie werden nach Abschluss der Arbeiten überprüft und gezählt. Den hohen Qualitätsstandard sichern gut ausgebildete und umsichtig arbeitende Mitarbeiter. Der Besichtigungstag endete mit einem gemeinsamen Essen in der Siemens-Kantine. Foto: Ralph Beushausen Villar-Ferrin ist seit fast 23 JahLuftgefedert. Serafin ren bei Pleissner Guss in Herzberg am Harz beschäftigt. In dieser Zeit hat er an verschiedenen Arbeitsplätzen im Unternehmen seine Arbeit verrichtet, bis er 2007 als Gabelstaplerfahrer in die Großteile-Putzerei wechselte. Wegen seiner gesundheitlichen Probleme wurde sein Gabelstapler jetzt mit einem luftgefederten Fahrersitz ausgestattet. Den entsprechenden Antrag hatte Villar-Ferrin gemeinsam mit Ralph Beushausen ausgefüllt (Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen), die erforderlichen Kostenvoranschläge der Einkauf eingeholt. Nachdem die Deutsche Rentenversicherung signalisiert hatte, die Kosten zu übernehmen, ging alles sehr schnell. Serafin Villar-Ferrin freut sich über seinen neuen Fahrersitz. Er wird wohl auch weiterhin viel „Freude am Fahren“ haben. Ralph Beushausen KURZ NOTIERT SAP-Einführung. Nach mehrwöchigem Auswahlverfahren wurde zwischen Pleissner Guss und GMH Systems der Vertrag geschlossen, das SAP System GMH .mes in der Logistik einzuführen. Bei Einführung werden die bisherigen Systeme Baan und Guadas sukzessive durch SAP -Module abgelöst – beginnend mit Bedarfsplanung, Produktionsplanung und Qualitätsmanagement bis hin zu Ergebnisrechnung und Profit-Center-Rechnung. Projektstart war Anfang September dieses Jahres. Im Mai 2012 will man den Echtbetrieb aufnehmen. Rainer Hammelsbrock AZUBI ECKE Wichtiger Schritt im Leben HGZ · Der August 2011 symbolisiert für sieben Jugendliche einen neuen Lebensabschnitt: Sie begannen bei der Gießerei ihre Berufsausbildung. Foto: mh Die neuen Auszubildenden und ihre Ausbilder (von links nach rechts): Heiko Zimmer (Ausbilder Industriemechaniker), Lothar Wächter (Ausbilder Modellbauer), Roger Strümpel (angehender Modellbauer), Tim Neufert (angehender Kaufmann), Alexander Seidenstücker (angehender Industriemechaniker), Maximilian Kirstein (angehender Industriemechaniker), Niklas Strulik (angehender Elektroniker), Karl Robert Henning (angehender Elektroniker) und Andreas Glaßmeyer (Leiter Werkdienst). Nicht auf dem Foto: Holger Hoffmann (Ausbilder Elektroniker) und Manuel Hesse (angehender Modellbauer). M an wollte den zukünftigen Industriemechanikern, Modellbaumechanikern, Elektrikern und Industriekaufleuten den Einstieg und die Orientierung so leicht wie möglich machen. Deshalb stand der erste Ausbildungstag ganz im Zeichen der Information. Nach der Begrüßung erwartete die neuen Azubis zunächst ein erster Überblick. Dabei lernten sie Kunden, Produkte, Fertigungsverfahren und Organisation von Harz Guss Zorge kennen. Im Anschluss erhielten sie eine gründliche Sicherheitsunterweisung, um sie für die Gefahren zu sensibilisieren, die im Berufsalltag auf sie zukommen. Anschließend wurde ihnen ihre individuelle Schutzkleidung ausgehändigt. Bei einem etwa einstündigen Betriebsrundgang lernten die Azubis dann das Unternehmen in natura kennen. Anschließend nahmen die Ausbilder der jeweiligen Ausbildungsberufe ihre Schützlinge in ihre Obhut. Sie werden in den kommenden dreieinhalb Jahren deren Ansprechpartner sein. Und da ein innerbetrieblicher Unterricht die schulische und praktische Ausbildung ergänzt, steht einer guten Ausbildung nichts mehr im Wege. Nach einem kleinen Imbiss war der erste Ausbildungstag, der den jungen Menschen viele neue Impressionen bescherte, gegen Mittag beendet. Auch im nächsten Spätsommer wird Harz Guss Zorge wie in jedem Jahr weiteren jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. Das Auswahlverfahren für den Ausbildungsbeginn 2012 ist bereits in Gange. mh glück auf · 3/2011 ......... 32 Werksfoto Pleissner Guss hat am 1. August für Startschuss. Bei fünf neue Auszubildende die berufliche Zukunft begonnen. Begrüßt wurden die jungen Leute von Geschäftsführer Bernd Schiborr und Ralph Beushausen (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender). „Unsere Auszubildenden“, so Personalleiterin Ulrike Libal, „sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft. Wir freuen uns, ihnen eine interessante Ausbildung in unserem international tätigen Unternehmen anbieten zu können.“ Von links nach rechts: Jonas Depre (Industriemechaniker), Matthias Krug (Jugendvertreter), Bernd Schiborr, Maximilian Müller (Zerspanungsmechaniker), Wolfgang Gastel (Ausbilder), Daniel Dietrich (Gießereimechaniker), Horst Kubon (Ausbilder), Marie-Theres Killig (Zerspanungsmechanikerin), Ulrich Barke (Ausbilder), Ulrike Libal (Personalleiterin), Jonas Horenburg (Elektroniker für Betriebstechnik) und Ralph Beushausen. ul GUSS AZUBI ECKE Den Nachwuchs im Blick Zum Auftakt viel Spiel und Spannung HGZ · Azubi- und Schülerfahrt zur GMTN 2011 in Düsseldorf D er demografische Wandel ist für die Wirtschaft allgegenwärtig. Auch die Gießereibranche bekommt ihn zu spüren. Adäquaten Nachwuchs zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger, weil immer weniger Jugendliche erfolgreich eine allgemeinbildende Schule absolvieren. Umso wichtiger ist es, Jugendliche schon früh für eine Tätigkeit in Gießereien zu begeistern. Fragt sich nur – wie? Indem man ihnen zum Beispiel die Leistungsfähigkeit und High-Tech-Orientierung der Branche nahebringt! Was lag näher, als dafür die wichtigste Leistungsschau der Branche zu nutzen: die GMTN (Abkürzung für die Einzelmessen GIFA, METEC, THERMPROZESS und NEWCAST ). Dort gab es in diesem Jahr erstmals ein Jugendprogramm. Es sollte Schülern, Auszubildenden und Studenten Einblicke in die Welt der Metallurgie und Gießereibranche geben – und gleichzeitig über Berufschancen informieren. So boten viele Hauptaussteller an ihren Messeständen jugendgerechte Ausstellungsbereiche. Und in einem zentralen Sonderschaubereich konnten Interessenten Infos zu Berufsbildern und Ausbildungsmöglichkeiten abrufen oder auch eigenhändig experimentieren. Auch Harz Guss Zorge und Pleissner Guss nutzten die Chance, sich zu informieren und Nachwuchs zu gewinnen. Sie sponserten eine gemeinsame Fahrt von insgesamt 37 Teilnehmern – darunter überwiegend Azubis, einige interessierte Mitarbeiter der beiden Unternehmen und fünf Schüler einer ortsansässigen Hauptschule. Begleitet von Markus Hoffmann (Referent für Controlling und Personal) und Hol- ger Hoffmann (HGZ -Ausbilder der Elektroniker) traf der Bus am frühen Vormittag in Düsseldorf ein. Mitarbeiter und Azubis gingen zunächst getrennte Wege. Speziell für Schüler hatte die Messegesellschaft ein Exkursionspaket geschnürt, das auch eine geführte Tour auf dem Messegelände vorsah. Ein besonderes Highlight war der Besuch der kompletten Gruppe beim Sponsor der Reise: bei Harz Guss Zorge. Deren Geschäftsführer Carsten Weißelberg begrüßte die Teilnehmer der GMH -Gießereigruppe und informierte sie über die neuesten gießereitechnischen Entwicklungen der GMH Gruppe („Lost Foam“-Formverfahren) und neue Werkstoffsorten. Am Ende des Tages waren sich alle einig: Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. mh sich dafür interBildungsurlaub. Wer essierte, konnte auch Werksfoto mitfahren. Und so hieß es Samstagmorgen für alle Azubis und Beschäftigten von Walter Hundhausen, die sich gemeldet hatten: „Auf nach Düsseldorf zur GIFA .“ Eine Stunde später war man bereits mittendrin im Geschehen – und überrascht von der Vielseitigkeit der Gießereibranche und den Zulieferprodukten. Die Messeveranstalter hatten den Besuch der Gruppe ausgesprochen professionell organisiert, zum Beispiel mit Führungen zu ausgewählten Ausstellern unter der Leitung von Messe-Betreuern. Am Messestand der GMH Gruppe stand Harz Guss Zorge für den Automotive-Bereich im Vordergrund. Dort erklärte Carsten Weißelberg (Technischer Geschäftsführer) den Besuchern von Walter Hundhausen die einzelnen Produktionsschritte bei der Herstellung der Gussteile und deren Verwendung bei der Autoproduktion. Alles in allem war es für die WH-Mitarbeiter ein gelungener „Bildungsurlaub“. Zudem wurde einmal anschaulich bewusst, wie wichtig die Teile sind, für deren Herstellung man sich tagtäglich in der Gießerei einsetzt. Am Schluss waren sich alle einig: „Schade, dass solch eine Messe nur alle vier Jahre stattfindet.“ Andrea Redmann Werksfoto FWH · Einführungsseminar in Essen-Werden Foto: Rainer Hammelsbrock Auf dem Bild von links nach rechts: Wolfgang Janjevic (Betriebsratvorsitzender), Patrick Mitrovic (JAV), Siegfried Hardt (Betriebsrat), Götz Lemler (Betriebsrat), Pierre Teloh (Industriemechaniker), Michael Kucza (Gießereimechaniker), Stefano Flore (JAV), Sebastian Schewerda (Gießereimechaniker), Marcel Müller (Gießereimechniker), Rene Schicke (Industriemechaniker), Dirk Horstkamp (IGM), Julian Boslak (Industriemechaniker), Andreas Arnzen (Technischer Modellbauer), Patrick Friese (Industriemechaniker), Mücahit Bostanci (Industriemechaniker) und Horst Rüsing (Personalleiter FWH). A nfang September begann für sieben Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte und für drei Azubis der Kresta Industries bzw. Eickhoff Anlagen- und Industriemontagen GmbH das Berufsleben. Zum Kennenlernen hatten sie sich am 31. August zu einem dreitägigen Einführungsseminar hoch über dem Baldeneysee in der Jugendherberge Essen-Werden getroffen. Nach dem Frühstück wurden sie von zwei Trainern in Seilund Knotenkunde sowie Sicherungstechniken unterwiesen. Danach ging es in den Hochseilgarten am Baldeneyer Seaside Beach. Dort verlangten ihnen Übungen wie Seilbrücken oder Riesenleiter die volle Konzentration ab. Bei der Sicherung der Kletterer in luftiger Höhe war Teamarbeit gefordert. Am zweiten Tag ging es um Gruppenarbeit. Die einzelnen Teams mussten aus Karton eine tragfähige Brücke bauen. Nachmittags besuchten sie den Nachtigall-Stollen in Witten, ein Besucherbergwerk, das als Wiege des Ruhrbergbaus gilt und bereits 1892 stillgelegt wurde. Eine Führung vermittelte Einblicke in die damaligen Arbeitsbedingungen und Produktionsanlagen unter Tage. Mit einem Grillabend an der Jugendherberge endete der Tag. Am dritten Tag stellte Personalleiter Horst Rüsing die Friedrich Wilhelms-Hütte und die GMH Gruppe vor. Danach informierten Wolfgang Janjevic (Betriebsratsvorsitzender), Götz Lemler (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender), Dirk Horstkamp (Jugendsekretär der IG Metall) sowie Stefano Flore und Patrick Mitrovic (FWH-Jugendvertreter) über die Arbeitnehmer- und Ausbildungsvertretung. Rainer Hammelsbrock Werksfoto der GIFA 2011 (Gießereifachmesse) hatte der VerNachwuchswerbung. Während ein Deutscher Gießereifachleute (VDG) einen Messestand Berufsanfänger haben Anfang September Neustart. Sechs bei Walter Hundhausen ihre Ausbildung begon- als Schau- und Schulgießerei eingerichtet. Er war Teil des VDG-Aktionsbereiches und widmete sich dem Thema „Nachwuchswerbung“. Besetzt war er unter anderem mit Gießereimechaniker-Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte, der Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH, der Metallgießerei KSM Castings GmbH sowie Schülern der Anne Frank Hauptschule (Schulgießerei) aus Hannover. Bei den Azubis konnten sich Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsberufe in der Gießerei informieren. Aber es ging auch handfest und praxisnah auf dem Stand zu. Denn die Schüler durften mit Modellen Handformen aus Formsand fertigen, die anschließend abgegossen und geputzt wurden. Bei einem Besuch am Messestand informierten sich auch FWH-Geschäftsführer Rainer Eschen, Personalleiter Horst Rüsing und Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Janjevic über das Interesse der Schülergruppen an den gießereitechnischen Ausbildungsberufen. Hintere Reihe stehend von links nach rechts: Horst Rüsing, Wolfgang Janjevic, Patrick Mitrovic, Dennis Böhnke, Marcus Lucas, Reiner Eschen, Markus Jaskolka und Axel Gröger. Vordere Reihe kniend von links nach rechts: Simon Hüge, Andreas Flehmer, Okan Özpolat, Johann Freze und Adam Palasz. Rainer Hammelsbrock nen. Daniel Dreisewerd und Orhan Yavuz werden zum technischen Modellbauer ausgebildet, Serhat Örkütgil und Davide Nassisi zum Elektroniker, Phillip Eschrich zum Industriemechaniker und Lisa Schäfer zur Industriekauffrau. Begrüßt wurden die „Neuen“ vom Kaufmännischen Geschäftsführer Norbert Klaas. Und wie immer hatte man auch die Eltern eingeladen. Nach der Werksbesichtigung beantworteten Personalleiter Norbert Hemsing und Betriebsratsvorsitzender Reinhard Pilk Fragen zum betrieblichen Ablauf. Nach der offiziellen Begrüßung begann für die Azubis gemeinsam mit Azubis der Karrierewerkstatt der Deutschen Edelstahlwerke die Azubi-Einführungswoche. Jeder Auszubildende hat bei entsprechender Leistung die Chance, nach der Ausbildung unbefristet übernommen zu werden. Andrea Redmann glück auf · 3/2011 ......... 33