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[Quelle: www.PeterSchanz.de] Uraufführung 2010 [Der Ort: ist bei Meta, Norddeich – in ihrem Musikschuppen und auf dem Deich. Vielleicht klappt das so: die Bühne ist der Deich, und der Deich kann sich öffnen zum Schuppen. Der Rest ist Versatz. Die Zeit: ist Metas Zeit (1935, 1994), vor allem in den 60ern und 70ern.] Meta, Nordeich! Das Rockmusical des Norden von Peter Schanz Auszug 14. und 15. Bild 13. Bild Meta sein oder nicht Im Schuppen. Meta. Meta versorgt sich mit Getränken aus ihrem Getränke-Kinderwagen Ich sach immer Man muss sich nich schäm‘ für wo man herkommt Nee das muss man nich Aber manchmal muss man sich schäm‘ wenn man nichts ändert Wenigstens das ändert was um ein‘ rum ist Aber besser sich selbst gleich mit Verännern mut sien Die ham ja alle Die ham alle gesoffen ham die Hartgesotten gesoffen Vadder Mudder Onkel Bruder Alle Aber wie sehr kann man sich ändern wenn man dort geblieben ist Das glaubst Du nich was inne Friesenleber alles reinpasst Dort geblieben wo man herkommt Kommt drauf an sag ich mal Wenns daher kommt Dass wir die Übel Die wir haben Lieber ertragen [Quelle: www.PeterSchanz.de] Als zu unbekannten fliehn Dann sind wir auf die Dauer alle nur noch feige Säcke Obwohl Manchmal ist aushalten besser Manchmal ist besser sich wehren Dulden oder Widerstehen Nee Widerstehen Meistens is besser Widerstehen Du darfst Dir nichts gefallen lassen Du musst Dich wehren Gegen den Übermut der Ämter Des Mächtigen Druck des Stolzen Misshandlungen Des Rechtes Aufschub verschmähter Liebe Pein Wenn ich mal so sagen Ach Doch manchmal willst Du nur noch schlafen schlafen schlafen Nichts weiter Zu wissen dass ein Schlaf Das Herzweh und die tausend Stöße endet Das wär ein Ziel aufs Innigste zu wünschen Sag ich jetzt mal Aber manchmal musst Du ja Angst vor Deinen Träumen haben Und dann schläfst Du wieder lieber gar nicht erst ein Und dann meinst Du Dein Leben ist das was Du gerade aus dem Laden gefegt hast Morgens um Fünf Und dann ziehst Du Dir wieder alles über den Kopp was Du finden kannst Weil mein Papagei Der singt dann schon die Lieder zum Aufstehen und nicht die zum Einschlafen Aber wenn Du die Jungen von der Straße haben willst Dann musst Du n Raum bieten wo sie lieber sind als auf der Straße So einfach ist das Du musst der Jugend was anbieten sag ich mal Und ich häng‘ einfach an den Jungen [Quelle: www.PeterSchanz.de] Und an ihm besonders Ich weiß selber dass das n büschn lächerlich is Also ich Dass ich n büschn lächerlich bin So jung wie er ist Und dann wäre es schön wenn er nochn büschn bliebe Damit es schneller wärmer wird Aber er will immer wieder gleich los Nee die Leute sind mir egal Aber für meinen Jungen ist das ja auch kein Spaß so n Junger mit seiner Mutter Aber Nur weil hier Norddeich ist Nur weils bei uns nicht weiter geht Deshalb heißt das noch lange nich Das heißt noch lange nicht dass wir hier nich weiter machen Start Vorspiel I’d Like to Be a Child Again Einfach weiter machen Immer weiter Ganz einfach ♫ 11 I’d Like to Be a Child Again [Das ist ein Kravetz-Titel des sehr jungen Udo Lindenberg aus 1972, den auch Sven Rogall beim JeverOpenAir im Sommer 08 auf der Playlist hatte. Die Meta-Darstellerin könnte sich an der Helen Schneider-Aufnahme orientieren {ohne die erste Strophe zu halbieren}.] Meta Sometimes I wish I had a time-machine I would press the button and I'd be a child again In my little northern hometown Where the good old seawind blew Where we played our games in the yellow sand Where we always had a lot of important things to do Where we thought this kind of life would never end There was so much going on And the world was full of sensations And every single day had a hundred fantastic situations Riding on a sunbeam, running through the rain [Quelle: www.PeterSchanz.de] I'd like to be a child again I close my eyes - I see pictures of memory I was playin' in a garden where the flowers were even taller than me Where I met that little boy - my first love He said he would be a superstar We were so sure that we would marry But then he changed his mind And he felt in love with racing-cars There was so much going on And the world was full of sensations And every single day had a hundred fantastic situations Riding on a sunbeam, running through the rain I'd like to be a child again I'd like to be a child again 15. Bild Flaua Baua Auf dem Deich. Gustl [ein bayerischer Tourist mit Luftmatratze und Kühltasche], Ubbe, Fokko; später dazu Lover, Freund, blumenkindliche Jugend. Gustl As Wossa is foat! As Wossa is foat! Ja wo gibt’s denn sowas Seits Ihr olle deppert es damischen Dahmdübl da herohm Do foahrst 1000 Kilometa bis ans Meer Und dann is goa ka Meer mehr do Do wahri gscheita wieda auf Cattolica gfoan Bain Italiena is des Meer need foart Garantiert need zu Ubbe & Fokko Was schaugtsn a soo Habe die Ehre [Quelle: www.PeterSchanz.de] I bin da Gustl -Ubbe & Fokko tacent Gustl Ja Und wer seits nocherd Ihr Ubbe Kanichverstoon Gustl Ah Ich Gustl Whats your name Fokko Ah Fokko Gustl Gustl Ubbe Ubbe Gustl Jo servus very funny names Where are you from Fokko Ut Norddiek Gustl Do schau her Des is Norwegen Norway gell I’m from Bavaria Kennstu Bavaria Best Country Best Bier Best Football Best People Ubbe Das sehn wir aber n büschn anders Gustl Wie! Fokko Euer Bier is n Witz Euer Fußball ne Krankheit und Eure Bibel Gustl Ja Ihr könnts ja auch Deutsch Ubbe Was meinst Du mit „auch“ Gustl Ja bei uns in Bavaria kann der Norweger eher nicht das Deutsch Fokko Wir wohnen hier Gustl Aha Dann seids gwies aa aufn Campingplatz Ubbe & Fokko kucken sich an Gustl Ja wenn dees aso ist holt Biere aus seiner Kühltasche Auf a guade Nachbarschaft Ubbe Ja wenn das so ist [Quelle: www.PeterSchanz.de] Gustl Prost Prost Kameraden Fokko Jou Gustl Ohne mein Augustiner Edelstoff foarad i ja goaneed foat Ubbe Edel-Stoff? Gustl Ja freili Guat göi Schmeckts Aich Fokko Jou Gustl Dees sieht ma Megds nuch oans Ubbe Jou Gustl Kameraden Fokko Nich lang schnacken Ubbe Kopp in‘ Nacken Gustl Mai der is guat Den merki ma Prost Kameraden Fokko Jou Gustl Oiso meermäßig is Cattolica scho bessa Bloß di ham a so a gschießene Pizza hot da Katzlmocha drunt da italienische Do kriagst es Spaim oba Hallo Pizza konna need da Italiena Kinna daada schoo oba bloß bei uns Da Katzlmocha ko sei Pizza nur auf Deutsch während er erzählt reicht er Ubbe & Fokko die nächsten Biere an In Italien drunt - niente Pizza in Italien konst vagessn Dafür is do herohm bein Ostfriesen zwar die Pizza bessa wie beim Spaghetti Oba Und des muss i jetz scho amoi song Oiso diradarimäßig host Du ja schon ein Problem do herohm Da bist Du eins zwei drei arm bein Nordlicht hahá Kirchenmausarm Für des woss da herohm a Fischsemmi kost Kriagst bei uns dahoam a hoiwe Sau Noch a Grund dass i mein Augustiner Edelstoff imma im Onhänga dabei -- [Quelle: www.PeterSchanz.de] Ja hobts es scho wieda ausgsuffa Ihr gfoits ma Mander Ihr Norwegischen Ihr schluckts wos weg Ou Tutmaleid Jetz gabs bloß noch an Schnops Fokko Jou Ubbe Gute Idee Gustl Hausbrand Obstler Fokko Kameraden Gustl Wie woa jetz des Schädel ins Gnack eini oda wie Ubbe Nich lang schnacken Gustl Jou rülpst Fokko & Ubbe dito Gustl ist erst irritiert Jössas dann fasziniert Do schau her als er merkt, dass die leere Schnapsflasche wie ein Mikro wirkt Bei uns dahoam in Bavaria Do dadma jetz longsam zun Singa ofanga Ubbe Schlachmichtout Wenn einer der drei ein paar Gitarrengriffe könnte, freuten wir uns – ansonsten kommt der Band-Gitarrero mit seiner Akustischen vorbei und hilft diskret. ♫ 12 Medley [Scott McKenzie: San Francisco 2:25/ Herman’s Hermits: No Milk Today 1:15/ Supremes: Stop! In The Name Of Love 1:15] Gustl Ich fahr ans Meer - nach Norddeich-Mole Doch sapperlot! Das Meer ist gar nicht da Was mach ich jehetzt - in Norddeich-Mole Ich setz mich hin. Und trink erst mal ein paar Ich bin so gern - in Norddeich-Mole [Quelle: www.PeterSchanz.de] Und hol das Bier - aus meinem Kofferraum Ich sage Prohost - in Norddeich-Mole Denn etwas Bessres – erlebst Du nicht im Traum Ubbe & Fokko Immer die Touristen [evtl. + Gitarrist] An unsern schönen Küsten Wenn die nur wüssten -Wenn die Touristen wüssten Dass wir sie nicht vermissten – blieben sie fort Ach die Touristen Ach die Touristen Gustl Ich bin so gern - in Norddeich-Mole Und hol das Bier - aus meinem Kofferraum Gustl Wir sagen Prohost - in Norddeich-Mole + Ubbe & Fokko Denn etwas Bessres – erlehm wir nicht im Traum [Ein Milchjunge kommt mit dem Milchauslieferungs-Fahrrad vorbei gefahren und versorgt die Drei auf Stichwort…, in seinem Schlepptau ein Haufen junger Leute.] Gustl Kein Schnaps im Haus - das hältst Du nich lang aus Milch is doch nich normal - ich steh doch nich im Stall Kein Schnaps im Haus – das macht Dich depressiv Mit Milch bist Du im Arsch – da fällst Du wirklich tief Ubbe & Fokko Alles ist leicht – solang der Doornkaat reicht Alles ist toll – solang die Flasche voll Alles ist gut – solang es schmecken tut Alles ist schön – vom Leeren abgesehn Alle drei Kein Schnaps im Haus - das hältst Du nich lang aus Milch is doch nich normal – wir stehn doch nich im Stall Der Haufen junger Leute ist herangekommen, darunter Metas Lover und der Freund. Sie sind blumenkindlich drauf und steigen samt der Band so in den Refrain ein, dass er musikalisch fett abgeht und Ubbe, Fokko & Gustl körperlich zu überraschenden Höchstleistungen animiert. Freund & Lover But all that's left is a place dark and lonely A terraced house in a mean street back of town [Quelle: www.PeterSchanz.de] Becomes a shrine when I think of you only Just two up two down + alle “Jungen” No milk today, it wasn't always so The company was gay, we'd turn night into day As music played the faster did we dance We felt it both at once, the start of our romance Nun entsteht eine wunderbar schräge Choreografie aus friesischer SchlickfischerHüftsteife und metamäßiger Schuppentanzwut [vielleicht kommen lauter kleine fulminant zuckende Joe Cockers raus] Alle Anwesenden Stop! Einer geht noch rein [aufgeteilt nach Ein Letzter muss noch sein Sinn & Fähigkeit] [Einer ge-het noch] [Einer ge-het noch] Immer wenn Du denkst: das wars - es geht nicht mehr Dann kommt [von irgendwo] ein Lichtlein her Und sagt zu Dir: Du wirst schon sehen Eine letzte Runde wird noch gehen Auf einmal [da] lacht Dein Herz so sehr Denn nichts bleibt ewig leer Einer ge-het noch – einer muss noch sein Einer ge-het noch – einer muss noch sein Stop! Einer geht noch rein Ein Letzter muss noch sein Stop! Einer geht noch rein Ein Letzter muss noch sein Einer ge-het noch Einer geht noch rein Stop! Alle kugeln [sich] den Deich hinunter Dunkel © www.kiepenheuer-medien.de