Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Lauterbach
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Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Lauterbach
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Lauterbach und Heblos März bis Mai 2016 · Ausgabe 292 Bestattung Begeisterung Begleitung 2 Editorial Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, Editorial 2 Standpunkt 3 Gemeindejournal 4 Abschiedsraum 5 Konfirmanden 6 Turmbläser 8 Osternacht 9 Interview 10 Kalenderblatt 12 Kirchenbücher 14 Konfirmationen 15 Kirchenmusik 16 Flüchtlingshilfe 18 Kindertagesstätte 20 Hebloser Seite 21 Treffpunkte 22 Jugendkirchentag 23 Impressum 23 Adressen 24 in dieser Ausgabe haben wir das Thema „Tod und Sterben" in den Mittelpunkt gestellt. Wir finden, das passt in die Passions- und Osterzeit. Schließlich begleitet uns Christen in diesen Wochen das Gedenken an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu. Dass der Tod zum Leben gehört, wird in vielen Texten deutlich. Von der Bestatterin, die in der alltäglichen Konfrontation mit dem Abschiednehmen viel Sinn erkennt, über die Möglichkeit des Abschiednehmens im Krankenhaus in einem eigens dafür eingerichteten Abschiedsraum bis zur Tradition des Sterbeglöckchens, das in Lauterbach bis in die Achtzigerjahre geläutet wurde - das Abschiednehmen von Angehörigen kennt viele Rituale. Sogar in der Kindertagesstätte haben die Jüngsten Gelegenheit über den Tod zu sprechen und finden dafür kindgerechte Formen. In der Konfirmandenzeit nehmen sich die Jugendlichen während eines Besuchs auf dem Friedhof und im Gespräch mit den Pfarrerinnen und Pfarrern sowie der Bestatterin Zeit, um Endlichkeit und Ewigkeit zu bedenken. Von ihren Eindrücken berichten die Konfirmandinnen und Konfir- manden uns in dieser Ausgabe. Eine weitere spannende Aufgabe der Kirchengemeinde ist das 3x3-Projekt, von dessen Start wir Ihnen berichten können. Drei syrische Flüchtlingsfamilien wollen hier in Lauterbach ein neues Zuhause finden und werden dabei für drei Jahre von einem Team der Kirchengemeinde begleitet. Außerdem liegt das Programm der 44. Lauterbacher Pfingstmusiktage druckfrisch diesem Gemeindebrief bei, ein ambitioniertes Programm mit interessanten musikalischen Beiträgen. Nun wünschen wir Ihnen eine gute Osterzeit. Vielleicht haben Sie Lust, am Ostersonntag um 6 Uhr die Osternacht zu besuchen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Standpunkt „Für uns gestorben" Vor ca. einem Jahr, am 26. März 2015, zwei Tage nach dem Germanwings-Flugzeugabsturz in den Alpen, hatte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) einen Grundlagentext zur Kreuzestheologie vorgelegt. Der Titel: „Für uns gestorben". Weil die zeitliche Nähe zur Katastrophe jedoch nach Meinung der Autoren die Gefahr barg, missverstanden zu werden, wurde auf größere mediale Bekanntmachung verzichtet. Eine vertane Chance? „Ein Misstrauen in die eigene Botschaft" nannte Hannes Leitlein diese Zurückhaltung in einem Artikel, der in „Christ und Welt" erschien. Heutige Fragen Das Kreuz steht bis heute im Mittelpunkt christlicher Symbolik. Es versinnbildlicht Leiden und Sterben Jesu. Es hängt in Kirchen, steht auf Friedhöfen und findet sich in der christlichen Kunst. Aber wie kann im 21. Jahrhundert über das Kreuz gepredigt werden? Ist Christus für die Sünden der Menschen gestorben? Ist eine solche Rede vom Sühnetod Gottes zeitgemäß und verständlich? Viele moderne Theologen sehen im Verständnis des Kreuzestodes als Sühnopfer ein grausames und sadistisches Gottesbild, das der Lehre Jesu von der unbedingten Liebe Gottes widerspricht. Konservative Christen halten dagegen am Opfergedanken fest und argumentieren, der Kreuzestod Jesu verliere ohne die Opfervorstellung seine besondere Bedeutung. Diplomatischer Standpunkt „Der EKD-Grundlagentext zeichnet eine mittlere Linie zwischen denjenigen, die unter allen Umständen an der klassischen Ge- stalt der Sühnopfer-Vorstellung festhalten wollen und den anderen, die sie sofort streichen wollen", sagt der Berliner Kirchenhistoriker Christoph Markschies, der als Vorsitzender der Kammer für Theologie den Text maßgeblich miterarbeitet hat. Anliegen des Textes sei es deshalb, „gegen allzu vorschnelle Kritik zu erklären, warum es sinnvoll ist, gerade dieses christliche Erbe zu bewahren". Frage nach dem Leiden wachhalten Der EKD-Text spannt einen Bogen von der Bibel bis zur Gegenwart, greift Kirchenlieder, aber auch Passionskonzerte und Jesusfilme auf und referiert die darin transportierte Kreuzestheologie. „Die Frage nach der Bedeutung der Passion ist bis zum heutigen Tage nicht verstummt und sie wird auch in Zukunft nicht verstummen. Das ist gut, denn diese Frage verhindert, dass sein Kreuz zu einer Selbstverständlichkeit wird, zu einem bloßen Symbol andächtiger Erniedrigung oder gar zu einem Schmuckstück, bei dessen Anblick wir die Schmerzensschreie des Gekreuzigten nicht mehr hören." Deutungen des Todes Jesu Einen großen Raum nehmen die Interpretationen des Leidens und Sterbens Jesu in der Theologiegeschichte ein: Die Satisfaktionslehre des mittelalterlichen Theologen Anselm von Canterbury, die das Sterben Jesu als Sühneopfer interpretiert, steht neben Martin Luthers Vorstellung des stellvertretenden Kreuzestodes als Ausdruck der Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Aber auch Theologen der Aufklärung reihen sich ein wie Friedrich Schleiermacher, der das Sterben Christi als inneres Mitge- fühl mit der Sünde der Welt deutet. „Wie kein anderes Zeichen macht das Kreuz Jesu Christi deutlich, dass die Liebe Gottes den Weg der tiefsten Erniedrigung geht, damit wir leben können", fassen die Autoren zusammen. Es sei auf Golgatha nicht um die Vollstreckung eines göttlichen Strafbedürfnisses gegangen. Vielmehr stehe hinter dem Leiden Jesu das leidenschaftliche Drängen Gottes auf Versöhnung des Menschen mit Gott sowie zwischen den Menschen. „Das Kreuz ist das christliche Zeichen der Menschenfreundlichkeit Gottes und der Versöhnung der Welt", schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Vorwort. Christliche Theologie stehe immer wieder neu vor der Aufgabe, „das Verständnis der Liebe Gottes im Kreuz zu erklären." Der Grundlagentext ist in gedruckter Fassung im Buchhandel bestellbar und kostenfrei als PDF verfügbar unter: www.ekd.de/download/fuer_ uns_gestorben2015.pdf 3 4 Gemeindejournal Kirchenvorstände wählen Vertreter für die Dekanatssynode Die Kirchenvorstände haben ihre Vertreterinnen und Vertreter für die Dekanatssynode gewählt. Es wurden für Lauterbach gewählt: Ullrich Günther (Stellvertreter: Klaus Scheuer) Jutta Heß (Stellvertreter: Dieter Schubert) Annedore Radvan (Stellvertreter: Hermann Becker) Für Heblos wurde gewählt: Astrid Schramm (Stellvertreter: Bernd Höhl) Außerdem wurde in der Pfarrkonferenz vom 20. Januar Pfarrerin Karin Klaffehn in die Dekanatssynode gewählt (Stellvertreter: Sven Kießling). Am 13. Februar fand die konstutierende Sitzung der Dakantssynode statt. Dekanatssynode Christa Wachter wurde von der Dekanatssynode am 13. Februar in ihrem Amt bestätigt. Neben Präses Christa Wachter und Dekan Stefan Klaffehn gehören dem neuen Dekanatssynodalvorstand folgende Personen an: Helmut Daubert, Peter Mayr, Björn Mizdalski, Annedore Radvan sowie Pfarrerin Luise Berroth, Pfarrer Jürgen Seng, und Pfarrerin Andrea Wiemer. Als stellvertretende Dekanin folgt Luise Berroth aus Maar Martin Bandel, der dieses Amt lange Zeit innehatte. Hochzeit Vikarin Melanie Schäfer hat am 26.12.2015 geheiratet und heißt nun Melanie Pflanz. Die Kirchengemeinden Lauterbach und Heblos gratulieren herzlich und wünschen ihr und ihrem Mann alles Gute und Gottes Segen für den gemeinsamen Lebensweg. Himmelfahrt im Burghof Die Kirchengemeinde Lauterbach lädt am Himmelfahrtstag in den Burghof ein. Der Gottesdienst am 5. Mai beginnt um 11 Uhr. Nach dem Gottesdienst unter freiem Himmel werden gegrillte Würstchen und Getränke angeboten, um noch ein wenig Zeit im schönen Ambiente des Burghofs miteinander zu verbringen. Bei ungeeignetem Wetter findet der Gottesdienst in der Stadtkirche statt, gegrillt wird dann am Gemeindehaus. Weihnachtskollekten 2015 Die Gottesdienste am Heiligen Abend waren in der Stadtkirche Lauterbach sehr gut besucht. In allen drei Gottesdiensten wurde die Kollekte für „Brot für die Welt" gesammelt und erbrachte insgesamt 3711,26 Euro. BedenkZeiten: Was brauche ich wirklich zum Leben? 7 Wochen Besinnung aufs Wesentliche Die Kirchengemeinde Lauterbach lädt ein, die Wochen vor Ostern bewusst als Fastenzeit zu begehen. Was brauchen Menschen wirklich zum Leben - sich darauf zu besinnen, soll im Mittelpunkt stehen. Die BedenkZeiten sind kurze Unterbrechungen in der Woche, sich selbst und Gott auf die Spur zu kommen. Sie finden mittwochs von 19 bis 19.30 Uhr im Gemeindesaal des Evangelischen Gemeindehauses statt. Es gibt Impulse zu folgenden Themen: • 2.3.: „Freunde" (Pfarrer Sven Kießling) • 9.3.: „Gemeinschaft - lebenswichtig" (Pfarrerin Dorothea Göbel • 16.3.16: „Stille" (Pfarrerin Karin Klaffehn) Kirchenvorstand unterstützt Flüchtlingsarbeit Der Kirchenvorstand hat in seiner Dezember-Sitzung beschlossen, zwei Projekte der Flüchtlingsarbeit mit jeweils 300 € zu unterstützen und damit die Durchführung zu ermöglichen: Zum einen möchte der Kirchenvorstand die Arbeit der Lauterbacher Musikschule mit Flüchtlingen fördern, denn das gemeinsame Musizieren ist eine gute und wichtige Gelegenheit, Menschen zusammen zu bringen. Die zweite Spende war ursprünglich dem monatlichen gemeinsamen Kochen der Frauen an der Wascherde zugedacht. Nach der Räumung der Turnhalle muss nun der Kirchenvorstand über den Spendenzweck neu beraten. Kleider- & Schuhsammlung Vom 25. bis 29. April jeweils 8-16 Uhr sind die Sammelstellen des Spangenberg-Sozialwerks in Lauterbach und Heblos geöffnet. Was wird gesammelt: • gut erhaltene Kleidung • Schuhe (paarweise) • Gürtel und Taschen • Haushaltswäsche Wo: • Lauterbach, Garage hinterm Rathaus • Heblos, Garage Brückenstraße 21 www.kleiderstiftung.de Kirchenvorstandssitzung Lauterbach Donnerstag, 17. März Dienstag, 12. April Mittwoch, 11. Mai Donnerstag, 16. Juni Abschiedsraum Raum zum Abschiednehmen Trauer wird leichter, wenn sie einen guten Anfang nimmt. Äußere Bedingungen können dazu beitragen. Im Krankenhaus Eichhof steht seit fünf Jahren abseits vom Klinikbetrieb ein Raum zur Verfügung, der Hinterbliebenen einen Abschied in Ruhe und Stille ermöglicht. In diesem würdevollen Rahmen ist Zeit zum Innehalten, zur Zwiesprache mit dem Verstorbenen, zum Gebet. Gestaltung In der Raumgestaltung findet sich die Ambivalenz von Tod und Trauer wieder, die mit widersprüchlichen Gefühlen verbunden sein kann: Verlust, Leere, Wut und Zorn, aber auch Hoffnung, Frieden, Erlösung, ja Erleichterung. Die Härte des Verlustes, die dunkle Seite des Todes wird ausgedrückt mit dem dunklen, an Erde erinnernden Fußboden, dem gedämpften Licht und den schweren, hartkantigen Holzmöbeln. Die sanft fließenden Linien des Vorhanges, das Kerzenlicht, die Pflanze sprechen eine Sprache der Hoffnung. Die Lichtinstallation in der Decke über dem Verstorbenen öffnet eine Art „Blick in den Himmel" , der sagen will: Es gibt Licht im Dunkel, angesichts des Todes. Es gibt einen offenen Himmel, dem wir den Verstorbenen anvertrauen können. Das alles hilft, die Trauer über den Verlust und die Hoffnung auf ein anderes neues Leben auszudrücken. Nutzung Wenn jemand im Krankenhaus Eichhof im Sterben liegt, verbleibt er, wenn möglich, allein im Zimmer, damit Angehörige ungestört Abschied nehmen können. Das Pflegepersonal bemüht sich, im Krankenzimmer einen angemessenen Rahmen zu schaffen. Wenn sich aber der Verstorbene in einem Mehrbettzimmer befindet oder wenn weitere Hinterbliebene erst später hinzukommen können, das Zimmer aber geräumt werden muss, dann kann der Verstorbene in den Abschiedsraum gebracht und dort bis zu acht Stunden aufgebahrt werden. Begleitung Sowohl im Krankenzimmer als auch im Abschiedsraum können Pfarrer/innen oder Krankenhausselsorger/innen hinzugebeten werden, die dann eine Aussegnung vornehmen, das Sterbesakrament spenden und mit den Hinterbliebenen sprechen und beten. Michaela Rojahn 5 6 Konfirmandenunterricht Tod und Hoffnung Die Konfirmanden auf dem Lauterbacher Friedhof Viele Jugendliche haben erlebt, dass Verwandte sterben, manche waren schon auf Beerdigungen. Sie kennen den endgültigen Abbruch von Beziehungen zu geliebten Menschen. Noch mehr kennen sie Leiden, Tod und Sterben aus den Medien. Dennoch findet oft wenig Auseinandersetzung mit diesem Thema im Elternhaus statt. Keiner möchte den Tod thematisieren, nicht selten ist es ein Tabu darüber zu sprechen – besonders mit Kindern und Jugendlichen. Die Konfirmandenzeit kann hier Möglichkeiten bieten, Erfahrungen und Fragen zu thematisieren, nach Antworten zu forschen und die biblischen Aussagen zum Tod und zur Auferstehung zu erschließen. Bestattungen Oft beschäftigen sich Kinder und Jugendliche damit, was wohl mit Menschen geschieht, wenn sie gestorben sind. Was muss man tun, wenn ein Mensch in der Familie stirbt? Wie sieht ein Sarg aus, was macht ein Bestatter mit dem Verstorbenen und was geschieht in einem Krematorium? Selten trauen sich die Jugendlichen, ihre Fragen zu stellen, und wenn sie sich doch trauen, fällt es anderen oft schwer, darauf zu antworten. Die Konfirmandenstunde bietet Zeit und Raum, Fragen loszuwerden und Informationen zu bekommen. Vielleicht kommen Konfirmandinnen und Konfirmanden so dem ein Stück näher, dass das Lebensende eben auch ein Teil des Lebens ist. Friedhof Der Besuch auf dem Friedhof ist für die Jugendlichen ein besonderer Moment. Manche der Jugendlichen haben diesen „Ich empfinde das Thema als Muss, da es zum Glauben gehört, wenn man sich mit dem Leben beschäftigen will, darf man den Tod nicht außer Acht lassen.“ „Eigentlich will ich mich nicht mit dem Thema beschäftigen.“ Ort noch nie betreten. So ist es für sie leichter, dies gemeinsam mit den Freunden und den Pfarrerinnen, dem Pfarrer und der Vikarin zu tun – ohne dass sie von einem geliebten Menschen Abschied nehmen müssen. Mit Hilfe eines Fragebogens betrachten die Jugendlichen in Gruppen die verschiedenen Gräber und bekommen so ein gutes Bild von der Beerdigungstradition. Hier erleben sie auch, dass der Tod sehr früh im Leben kommen kann oder sehr spät. In einer Abschlussrunde können die Jugendlichen ihre Gefühle und Gedanken aussprechen und ihre Ideen zu einer zeitgemäßen Friedhofsgestaltung formulieren. Hoffnung Der christliche Glaube bietet Antworten, die Hoffnung machen auf ein Leben nach dem „Irgendwann muss man das Thema ja mal bereden, da der Tod im späteren Leben bei jedem eintritt. Aber es war schwer über Beerdigung etc. zu sprechen, da man sich an so etwas dann erinnert und vielleicht wieder traurig wird.“ Konfirmandenunterricht Tod, auf das Geborgensein bei Gott. Auch wenn niemand weiß, wie es konkret aussieht, so hat Gott zugesagt, dass die Menschen eines Tages in sein ewiges Reich aufgenommen werden. Dieses Versprechen verharmlost den Tod nicht, kann aber Jugendlichen und auch Erwachsenen in Zeiten der Trauer Kraft geben. Deswegen gehört die Beschäftigung mit der „Hoffnung, die uns trägt" zu der Auseinandersetzung mit dem Tod. Die Auseinandersetzung mit dem Tod im Konfirmandenunterricht kann ein Anstoß dazu sein, dass Konfirmandinnen und Konfirmanden dieses ernste Thema auch einmal mit ihren Eltern oder vertrauten Menschen besprechen und zwar nicht erst, wenn sie selbst als Trauernde davon betroffen sind. „Ich finde das Thema auch nicht schön, aber ich hätte mal gern gewusst, wie es ist, einen Toten zu sehen, obwohl es nicht schön ist.“ Dorothea Göbel, Sven Kießling und Karin Klaffehn „Ich finde es gut, dass wir uns im Konfirmandenunterricht mit dem Thema Tod und ewiges Leben beschäftigen, weil wir so wenigstens mal darüber gesprochen haben, zu Hause machen wir das ja eh nicht.“ „Man hat sonst nicht die Gelegenheit über so was zu reden, Pfarrer gehen offen damit um. Und wir konnten auch die Bestatterin alles fragen und sie hat viel vom Thema erzählt, so dass wir alles besser verstehen konnten.“ „Ich fand es schwer an den Gräbern vorbei zu laufen und zu wissen, dass dort tote Menschen liegen. Wir haben das Thema Tod zu tiefgründig bearbeitet, über das ewige Leben zu reden finde ich aber gut.“ 7 8 Turmbläser Bach begleitet die Passionszeit Seit meiner Jugend verbinde ich mit der Osterzeit die Musik von Johann Sebastian Bach, Musik, die mir unmittelbar ins Herz geht und mich in ihrer ganzen Dramatik ergreift. Zu Hause liegen dann meistens die „Johannes-Passion" oder die „Matthäus-Passion" im CDPlayer. Wenn ich Texte der Passionsgeschichte in den Gottesdiensten oder Andachten höre, sind sofort die Melodien und der Sprachrhythmus der Rezitative aus den Passionen da, schwingen in mir, treffen mich, machen mich reich. Ein noch größeres Glück sind aber die Jahre, in denen ich selbst eine der beiden Passionen Annedore Radvan in der Kantorei mitsingen kann: die schreiende Volksmenge im Chor mit ihren schneidenden „Kreuzige"-Rufen, die bewegenden Eingangschöre, die dichten Choräle wie „Befiehl du deine Wege“ und „O Haupt voll Blut und Wunden“. Und nicht zuletzt die wunderbar ausgeschmückten Arien der Solisten „Zerfließe, mein Herze“ oder „Erbarme dich“. Diese Musik nimmt mich mit in die Tiefe, doch am Ende stehen die hoffnungsvollen Schlusschöre wie Doppelpunkte, Zeichen der Zuversicht und Glaubensgewissheit. Annedore Radvan Blasen zum Sterbeglöckchen Hans Vollmöller (Foto: Claudia Kempf) „Und morgen gehst du mit auf den Turm!“ hatte sein Lehrer und Onkel Georg Vollmöller nach der Unterrichtsstunde zu Hansi gesagt. Es war der zweite Sonntag im Mai 1949. Hans Vollmöller stieg damals als Elfjähriger zum ersten Mal auf den Turm der Lauterbacher Stadtkirche – zum Blasen. Der Onkel hatte die Tradition begründet und der Neffe trat bei den Turmbläsern selbstverständlich in die Fußstapfen des damaligen Stadtkapellmeisters. Hans Vollmöller erlernte später den Beruf des Brauers, den er 48 Jahre lang in der Lauterbacher Brauerei ausübte, eine körperlich schwere Arbeit. Dennoch: „Es war damals Ehrensache, dass ich eher zur Mittagspause gehen durfte, um pünktlich 11.50 Uhr auf dem Turm zu sein“, berichtet er. „In den 50er-Jahren lagen Verstorbene ja drei Tage lang zu Hause. Erst am dritten Tag wurden sie mit Pferdefuhrwerk und Musikkapelle abgeholt und zum Friedhof geleitet“, erinnert sich Vollmöller. Während dieser drei Tage wurde jeden Mittag vom Turm geblasen. „Ich ging also von der Brauerei durch den Burghof hoch zum Turm." Oft hatten sich die Verstorbenen zu Lebzeiten schon einen Choral ausgesucht. Vier Strophen wurden gespielt, in jede Himmelsrichtung eine. Am Tag der Beerdigung wurde im Anschluss an das Vaterunser-Läuten erneut der Choral geblasen, und zwar in Richtung des Friedhofs, um den Weg von der Kapelle bis zum Grab zu begleiten. Ein festes Honorar habe es für diesen Dienst nicht gegeben, sondern jede der Familien gab, was sie konnte. „Auch wenn von unseren Familien jemand gestorben war, haben wir geblasen. Das war eine besondere Ehre, die man den Verwandten entgegenbrachte.“ Bis Anfang der Achtziger gab es diese Tradition. Zu jeder Jahreszeit und bei nahezu jeder Witterung besteigen die Turmbläser den Kirchturm. Anfangs gab es oben im Turmstübchen einen Holzofen zum Aufwärmen, später einen Ölofen. „Da sind wir mit dem Ölkännchen hochgestiegen.“ Derzeit stehen elektrische Heizstrahler zur Verfügung. Die Putzkräfte kommen jedoch nicht bis ins Turmstübchen. Das hat Vollmöller in all den Jahren festgestellt: „Ab und zu muss auch der Turmbläser mal ein paar Spinnweben beseitigen und kehren“, räumt er ein. Annedore Radvan Osternacht Osternachtgottesdienst - ein Erlebnis Ostern ist das bedeutendste Fest im Kirchenjahr. Nach Ende der Fastenzeit und nach dem ersten Frühjahrsvollmond feiern wir die Auferstehung Jesu Christi. Die Ostergeschichte konfrontiert mich auf besondere Weise mit meinem Glauben, denn diese ist nicht leicht zu begreifen. Mit Jesu Tod am Kreuz erlischt sein Lebenslicht und Tod und Dunkelheit haben die Macht übernommen. Aber in der Osternacht hat Gott Jesus von den Toten auferweckt. Gott hat damit für uns alle ein großes Zeichen gesetzt, nämlich den Sieg über den Tod. In dieser Nacht, die anders ist als andere Nächte, begreifen wir die Auferstehung als Neuanfang. Die Botschaft des Osterfestes macht uns stark gegen die Realität des eigenen Todes, gegen Ungerechtigkeiten, gegen Gewalt, gegen Hass. Ostern will uns Menschen Mut machen und uns dazu verhelfen, das Leben leichter zu nehmen und zu genießen. Der unvermeidliche Tod wird erträglicher. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945 hingerichtet wurde, hat gesagt: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ Er hat auf die im Johannesevangelium stehenden Worte „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ vertraut. Das soll uns alle ermutigen, an die Osterbotschaft zu glauben. Es zeigt uns, dass Himmel und Erde zusammengehören und wir im Blick Gottes sind. Durch die Auferstehung Jesu können wir auch auf ein Weiterleben nach dem Tod hoffen. Die Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag gilt als die Nacht des Wachens und Betens, die „Nacht der Nächte“ zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Sie ist das zentrale Thema in der Osternacht und ich freue mich, wenn viele Menschen zu diesem Gottesdienst kommen. An dieser besonderen Gottesdienstfeier begeistert mich, dass wir in der Dunkelheit beginnen und über die Morgendämmerung in das immer heller werdende Licht des Tages übergehen. Das Licht und die biblischen Texte spielen eine große Rolle und sollen für alle Gottesdienstbesucher die Bedeutung des Osterfestes spürbar machen. Durch die Auferstehung endet die Dunkelheit und die Morgendämmerung macht uns den Neuanfang deutlich. Besonders beeindruckt mich immer der Anfang der Andacht mit dem Taizé-Lied „Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!“. Auch die Weitergabe des Lichtes ist ein wichtiger Bestandteil der Liturgie. Die neue Osterkerze wird zum ersten Mal entzündet und mit dem Liedvers „Christ unser Licht“ hereingetragen. Ausgehend von der Osterkerze wird vom Altar aus das Licht von Nachbar zu Nachbar in der ganzen Kirche über die Kerzen verbreitet, die jeder Besucher zu Beginn des Gottesdienstes erhalten hat. Das Mitsingen der Lieder, das gemeinsame Beten, die Teilnahme am Abendmahl und der Ostergruß „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“, den sich die Gemeindeglieder zusprechen, sind ein schönes Zeichen der Gemeinschaft. Am Ende des Gottesdienstes erklingen wieder die Glocken, die seit Karfreitag, der Todesstunde Jesu Christi, verstummt waren. In unserer Gemeinde feiern wir seit vielen Jahren die Osternacht als meditative Andacht. Mir gefällt daran, dass durch den immer gleichen liturgischen Ablauf eine Ruhe ge- Gerda Diezemann schaffen wird, in der man sich ganz auf die Osterbotschaft einlassen kann. Nach dem Osternachtsgottesdienst werden die Gottesdienstbesucher ins Gemeindehaus zum gemeinsamen Osterfrühstück eingeladen. Zur Vorbereitung des Osternachtsgottesdienstes und des Osterfrühstücks finden sich mehrere Personen zusammen, die das gerne und mit Liebe übernehmen. Vom Team wird jedes Jahr aufs Neue gehofft, dass schon die ersten Blüten am Forsythienstrauch oder an den Hecken ausgetrieben haben, damit die Tischdekoration schön frühlingshaft wird. Teilweise in Nachtschicht wurden schon Hasenkekse oder Hefeosterhasen gebacken und dutzendweise Ostereier gefärbt. So können die Gäste in dieser gemütlichen Atmosphäre Gemeinschaft pflegen, das Frühstück mit angenehmen Gesprächen genießen und den Ostersonntag gut anfangen. Die Feier der Osternacht ist in unserer Gemeinde ein schöner Brauch geworden und jedes Gemeindemitglied ist herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Gerda Diezemann 9 10 Interview Ein Leben für den Tod Interview mit Beate Weigt-Ruhl, Bestatterin in Lauterbach Beate, wir kennen uns schon seit rund 30 Jahren, hatten jedoch beruflich noch nichts miteinander zu tun. Erzähle doch bitte etwas über dein Unternehmen: Wir sind ein kleines Familienunternehmen, das seit 20 Jahren diesen Standort in Lauterbach in der Lindenstraße 40 hat. Mein Ehemann und einer meiner Söhne arbeiten mit, ein weiterer Sohn hilft bei Bedarf. Das ist unser großer Vorteil: Zum einen wissen alle in der Familie den Umgang mit dem Bestattungswesen, wir können uns über das Erlebte austauschen, zum anderen sind wir dadurch Tag und Nacht erreichbar. Und ich bin natürlich sehr dankbar dafür, dass ich in meiner Geburtsstadt tätig sein darf. Durch die Mitarbeit meiner Söhne ist auch die Firmennachfolge gesichert, worüber mein Mann und ich natürlich auch sehr froh sind. Wie würdest du eure Firmenphilosophie beschreiben? Wir versuchen, den Willen der Verstorbenen festzustellen und umzusetzen. Unser Motto ist, dass wir möglichst jeden mit unserer Dienstleistung zufriedenstellen wollen. Bei älteren Menschen oder Menschen mit Krankheiten besteht oft vorher bereits Kontakt. Diese Vorsorge ist sinnvoll, weil die Angehörigen dann sicher sind, dem Wunsch des Verstorbenen Rechnung tragen zu können. Es macht daher Sinn, sich vor einem Wechsel in ein Altenheim oder einer anstehenden Demenz Gedanken darüber zu machen: „Wie stellst du dir das vor?“ Dann kann gemeinsam über die Vorgehensweise gesprochen werden. Ansonsten legen wir gemeinsam mit den Angehörigen die Gestaltung und den Ablauf der Beerdigung fest. generell eine Urnenbeisetzung vor. Wie erlebst du die Wünsche der Angehörigen? Auch die Hinterbliebenen wollen meist den Wunsch des Verstorbenen umsetzen. Es kommt aber auch durchaus vor, dass sich die Angehörigen etwas ganz anderes für die Beisetzungsfeier gedacht hätten. Die Familien wünschen sich einen „guten Abschied", eine gelungene Grabgestaltung mit wenig Pflegeaufwand und geringen Kosten. Es ist uns dann auch sehr wichtig, dass die Verabschiedung immer individuell auf den Wunsch der Verstorbenen und ihrer Angehörigen ausgerichtet ist. Da mag es der eine dezent, der andere mag Engel, der nächste Teelichter. Bei Erdbestattungen wird der Verstorbene dann auch nach seinem oder dem Willen der Angehörigen eingekleidet, bei Urnenbeisetzungen ist zumindest die Beigabe von kleinen Erinnerungen möglich. Vollzieht sich ein Wandel bei Beerdigungen oder in eurer täglichen Arbeit? Inzwischen überwiegen die Feuerbestattungen mit rund zwei Dritteln gegenüber Erdbestattungen. Ein Hauptgrund hierfür ist sicherlich, dass dies für die Angehörigen oft eine leichtere oder keine Grabpflege bedeutet. Auch hier zeigt sich der Wegfall des Generationenvertrages und der Wegzug der Nachkömmlinge: Da ist dann niemand mehr vor Ort — oder auch bereit —, die Grabpflege zu übernehmen. Bei Urnenbeisetzungen setzt es sich inzwischen durch, dass es oft keine Trauerfeier mit Sarg gibt, sondern die Trauerfeier erfolgt gemeinsam mit der anschließenden Urnenbeisetzung. Der Friedhof ist oft nicht mehr der Ort zum Trauern. Ich bedauere sehr, dass diese Traditionen wegfallen: der Besuch des Friedhofs, die persönliche Grabgestaltung, der Friedhof als Ort der Begegnung. Ich genieße immer wieder die Ruhe, die auf den Friedhöfen herrscht, hier ist keine Hektik zu spüren. Was unsere eigene Arbeit betrifft, hat natürlich auch bei uns die moderne Technik mit Internet, E-Mail und Handy Einzug gehalten, was vieles erleichtert und natürlich auch die Erreichbarkeit im Todesfall sicherstellt. Welche Möglichkeiten der Bestattung gibt es in Lauterbach und Heblos? Es gibt die Möglichkeit der Feuer- und der Erdbestattung auf den Friedhöfen in Lauterbach bzw. Heblos. In Lauterbach hat man sehr viele Möglichkeiten, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Man kann wählen zwischen Erdgrab, Urnengrab, Urnenwand oder einem Wiesenfeld. Sehr gut angenommen wird auch der Memoriamgarten, bei dem die Grabpflege durch einen örtlichen Gärtner gesichert ist. Das Nutzungsrecht liegt bei 30 Jahren bei Erdbestattungen, 25 Jahren bei Urnengräbern. Außerdem gibt es seit 2007 einen Friedwald in Blitzenrod, das Konzept sieht Was sind für dich persönlich Herausforderungen in deinem Beruf? Schwierig ist es, wenn Uneinigkeit unter den Angehörigen herrscht. Gerade im Todesfall sollte Konsens innerhalb der Familie gefunden werden. Eine Herausforderung ist es auch bei plötzlichen Todesfällen. Interview 11 Da habe ich oft den Eindruck, dass die Angehörigen sich denken, was mache ich eigentlich hier, da ist die Verarbeitung des Trauerfalles noch voll im Gange. Ich sehe mich hierbei als Stütze, um das Ganze zu meistern, denn jeder Tod ist ein einschneidendes Ereignis. Hier ist es ganz wichtig, die Bedürfnisse der Kunden wahrzunehmen, sei es die emotionale Verfassung, die inhaltliche Gestaltung der Bestattung wie auch die Kostenfrage, denn neben dem Bestatter fallen weitere Kosten an, zum Beispiel für Friedhof, Blumenschmuck, Zeitungsanzeige und den Beerdigungskaffee. Du erzählst begeistert von deiner Arbeit, was ist das Besondere daran für dich? Mir macht die Arbeit sehr viel Freude, weil es durch die Vielfalt an Kontakten und Lebensgeschichten immer wieder neu und abwechslungsreich ist. Während ich viele Psalmen und Lieder auswendig kenne, lausche ich immer gerne den Predigten. Glücklicherweise ist es nach wie vor üblich, mit kirchlicher Begleitung den Abschied zu gestalten, dies bedeutet für mich auch den christlichen Abschluss des Lebens. Alternativ kommen sowohl Trauerredner oder auch wir als Bestatter für eine Trauerrede in Frage. Und egal, ob mit dem Tod zu rechnen war oder ein plötzlicher Todesfall eingetreten ist: Jeder Kontakt mit Angehörigen, jede Beisetzung, ist individuell und einzigartig. Hast du dir schon Gedanken gemacht über deinen eigenen Tod? Unser Leben beginnt mit der Geburt und ich sehe mein Leben als eine kleine Spanne, in der ich auf Gottes Boden wandere. Ich wünsche mir für mich selbst, dass ich alt werde und dann friedlich einschlafe. Beate Weigt-Ruhl Beerdigt werden mein Mann und ich im Familiengrab meiner Familie, unsere beiden Urnen kommen damit zu unseren Eltern und es schließt sich der Kreis. Wie ist deine persönliche Meinung zum Glauben? Ich bin der festen Überzeugung, dass der Glaube hilft, Todesfälle eher zu meistern. Ich habe es auch selbst schon erlebt, dass durch Schicksalsschläge eine Rückkehr zum Glauben gelingt, anderen fällt es schwer, den Glauben nicht zu verlieren. Wenn du noch ein persönliches Statement abgibst, wie lautet das? Ich denke meine positive Lebenseinstellung hilft mir sehr, sowohl im Leben wie auch im Umgang mit dem Sterben. Der tägliche Kontakt mit dem Tod zeigt mir persönlich immer wieder, worauf es im Leben eigentlich ankommt. Brigitte Mode-Scheibel Informationsmöglichkeiten im Internet zu Bestattungen in Lauterbach und Heblos: http://www.lauterbach-hessen.de/rathaus/friedhoefe.html https://www.friedwald.de/standorte/standort/lauterbach 12 Kalenderblatt Gehörlosengottesdienste jeweils 14 Uhr, Pfr. Kratz 13.3. in Lauterbach mit Abendmahl 17.4. in Lauterbach 8.5. in Lauterbach 12.6. in Lauterbach 10.7. in Lauterbach Taufgelegenheiten in Lauterbach 6.3. 14 Uhr Pfrn. Klaffehn 20.3. 10 Uhr Pfr. Kießling 28.3. 10 Uhr Pfrn. Göbel 3.4. 14 Uhr Pfr. Klaffehn 1.5. 10 Uhr Pfrn. Klaffehn 22.5. 14 Uhr Pfrn. Göbel Mittwochs-Andachten im Krankenhaus Eichhof jeweils 19 Uhr 2.3. 9.3. 16.3. 19.3. 23.3. 27.3. 30.3. 6.4. 13.4. 20.4. 27.4. 4.5. 11.5. 18.5. 25.5. 1.6. Pfr. Günther Pfrn. Bouvain Pastoralref. Kluth ab 9 Uhr Zimmer- und Stationsabendmahl Pfr. Günther Pfrn. Bouvain Pastoralref. Kluth Pfrn. Bouvain Ostergottesdienst mit Abendmahl Pfrn. Bouvain Pastoralref. Kluth Pfrn. Göltenboth Pfrn. Bouvain Pfr. Günther Pfrn. Bouvain Pfrn. Bouvain Pastoralref. Kluth Pfrn. Bouvain Pfr. Günther Pfrn. Bouvain März 2016 2.3. 19 Uhr Bedenkzeit in Lauterbach Pfr. Kießling 6.3. Lätare Lauterbach Heblos 10 Uhr Vorstellungsgottesdienst Einladung nach Lauterbach Pfrn. Klaffehn 14 Uhr Taufen, Pfrn. Klaffehn 9.3. 19 Uhr Bedenkzeit in Lauterbach Pfrn. Göbel 13.3. Judika Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Göbel 16.3. 19 Uhr Heblos 18 Uhr Pfrn. Göbel Bedenkzeit in Lauterbach Pfrn. Klaffehn 20.3. Palmsonntag Lauterbach 10 Uhr Pfr. Kießling mit Taufe Heblos 9 Uhr 24.3. Gründonnerstag Lauterbach 20 Uhr Pfrn. Klaffehn mit Abendmahl Heblos 19 Uhr 25.3. Karfreitag Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Göbel 15 Uhr Pfrn. Göbel Heblos 10 Uhr 27.3. Ostersonntag Lauterbach 6 Uhr Pfrn. Göbel Osternacht 10 Uhr Pfr. Kießling mit Abendmahl Heblos 10 Uhr Pfr. Kießling Pfrn. Klaffehn mit Abendmahl Pfr. Kießling Vikarin Pflanz mit Abendmahl 28.3. Ostermontag Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Göbel mit Taufe April 2016 3.4. Quasimodogeniti Lauterbach 10 Uhr Pfr. Klaffehn 14 Uhr Taufen, Pfr. Klaffehn Heblos 9 Uhr Pfr. Klaffehn 10.4. Misericordias Domini Lauterbach Heblos 10 Uhr Pfr. Kießling 9 Uhr Pfr. Kießling 16.4. Lauterbach 19 Uhr Beicht- und Abendmahlsgottesdienst Pfrn. Göbel Kalenderblatt 13 17.4. Jubilate Lauterbach 10 Uhr Konfirmation Gr. 1 Pfrn. Klaffehn Kollektenbestimmungen in Lauterbach Heblos Einladung nach Lauterbach 23.4. Lauterbach 19 Uhr Beicht- und Abendmahlsgottesdienst Pfrn. Göbel 24.4. Kantate Lauterbach 10 Uhr Konfirmation Gr. 2 Pfr. Kießling Heblos 10 Uhr 15.5. Pfingstsonntag Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Klaffehn 28.3. 3.4. 10.4. 17.4./ 24.4. Heblos 18 Uhr Pfrn. Klaffehn 1.5. 5.5. Heblos 9 Uhr Heblos 10 Uhr 8.5. Pfrn. Göbel Pfr. Kießling mit Abendmahl 16.5. Pfingstmontag Lauterbach 10 Uhr Vikarin Pflanz 22.5. Trinitatis Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Göbel 14 Uhr Taufen, Pfrn. Göbel 20.3. 25.3. Pfr. i.R. Hofmann 5.5. Christi Himmelfahrt Lauterbach 11 Uhr Pfrn. Göbel 8.5. Exaudi Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Göbel mit Abendmahl 13.3. 27.3. Mai 2016 1.5. Rogate Lauterbach 10 Uhr Pfrn. Klaffehn mit Taufe 6.3. 15.5. 16.5. 22.5. 29.5. Heblos 9 Uhr 29.5. 1. Sonntag nach Trinitatis Lauterbach Heblos 10 Uhr Pfr. Kießling 9 Uhr mit Abendmahl 5.6. 2. Sonntag nach Trinitatis Lauterbach Heblos 10 Uhr Vikarin Pflanz 9 Uhr Ökumene und Auslandsarbeit der EKD Kinder- und Familienerholung eigene Gemeinde Soziale Friedensarbeit in Israel Kinder- und Jugendarbeit in Gemeinden, Dekanaten und Jugendwerken eigene Gemeinde eigene Gemeinde eigene Gemeinde Der Kollektenzweck wird vom Konfirmandenjahrgang vorgeschlagen. Arbeitslosenfonds der EKHN Ev. Weltmission Missionswerke EMS und VEM Kirchenmusikalische Arbeit in der EKHN Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen eigene Gemeinde Jugendmigration, Aussiedler, Flüchtlinge, und Asylsuchende Deutscher Ev. Kirchentag Pfrn. Göbel Gottesdienste im Altenheim der AWO 14-täglich jeweils 15 Uhr Pfr. Kießling Gottesdienste im Seniorenzentrum „An der Lauter“ 14-täglich jeweils 16 Uhr Vikarin Pflanz 5.3. 19.3. 2.4. 16.4. 30.4. 14.5. 28.5. Vikarin Pflanz Pfr. Kießling Pfr. Klaffehn Pfrn. Göltenboth Pfrn. Klaffehn Pfr. Kießling N.N. 14 Kirchenbücher Oktober 2015 bispersönJanuar 2016 Zum Schutz licher Daten wird diese Seite nicht in der Online-Ausgabe des Gemeindebriefes angezeigt. Taufen Maxim Sebastian Köhler, Sophie Diezemann, Lena Charlotte Hansel Heblos Fiona Busch Trauungen Marco und Lisa Marie Eidmann, geb. Wahl, Rixfeld Beerdigungen Anna Theuer, geb. Martin, Bilsteinweg 1, † 7.11., 86 Jahre Annemarie Groth, geb. Kaiser, Am Graben 86, † 9.11., 85 Jahre Theresia Böckner, geb. Rumpler, Tannenweg 5, † 3.11., 87 Jahre Karlheinz Küster, Fliederweg 8, † 18.11., 72 Jahre Heinrich Christian Jost, Vogelsbergstraße 39, † 25.11., 84 Jahre Friedrich Ernst Emil Seidel, Bilsteinweg 1, † 24.11., 92 Jahre Gretel Marie Pfeffer, geb. Kraft, Gartenstraße 7, † 29.11., 81 Jahre Heinrich Ruhl, Am Hopfenberg 19, † 5.12., 92 Jahre Ursula Lüthgerath, Hamburg, † 12.12., 99 Jahre Willi Hermann Höcker, Bilsteinweg 1, † 14.12., 88 Jahre Robert Geringer, Rimloser Straße 12, † 22.12., 81 Jahre Emmi Pfaffl, geb. Schwärzel, In der Rodenbach 11, † 19.12., 88 Jahre Hans Helm, Hinter dem Spittel 12, † 1.1., 76 Jahre Viktor Hebner, An den Rosenhecken 3, † 28.12., 45 Jahre Walter Friedrich Haber, Rotenburg a. d. Fulda, † 7.1., 87 Jahre Ingeborg Barth, geb. Schönbeck, Böhmerweg 9, † 15.1., 98 Jahre Hans Habermehl, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 13, † 19.1., 89 Jahre Marie Katharina Charlotte Paul, Bilsteinweg 1, † 22.1., 90 Jahre Wir bitten um Verständnis. Ihr Redaktionsteam Konfirmationen Kirchennacht 15 Konfirmation am Sonntag, 17. April Jubilate Chiara Bauer, Lindenstraße 63 Zum Schutz persön-5 Mona Bitzinger, Vogelsbergstraße Fiona Busch, Schillerstraße 20 dielicher Daten wird Jannik Dörr, Niddastraße 2 se Seite nicht in der Jonathan Friedrich, Rheinstraße 6 Celine Georg, Vor dem Steinkippel Online-Ausgabe des17 Chiara-Marie Hahn, Böhmerweg 16 Gemeindebriefes anSimon Hoyer, Hahnenteichstraße 29 gezeigt. Melina Karney, Vor dem Steinkippel 4 Jonas Kerner, Umgehungsstraße 12 Fabian Klaus, Kabachstraße 1 Wir bitten um VerDaniel Knittel, Cent 57 Paulständnis. Kranz, Freiherr-vom-Stein-Straße 5 Sophia Küster, Zum Hungerberg 7 Hannah Löffler, Kantstraße 17 Shanti Schlitzer Straße 30 IhrOrtmann, Redaktionsteam Lilly Rohm, Kabachstraße 5 Jan Winges, Hainigstraße 64 Konfirmation am Sonntag, 24. April Kantate Jessica Berraho, Elbestraße 20 persönMaxZum Gellert,Schutz Memelstraße 23 Emily Grin, Schillerstraße 1 licher Daten wird dieJohannes Hardt, Eichenweg 11 se Hohmeier, Seite nicht in 13 der Lorena Querstraße Simon Jirse, Hohe Bergstraße 9des Online-Ausgabe Niklas Jost, Mittelstraße 10 Gemeindebriefes Lukas Knittel, Vogelsbergstraßean60 Julegezeigt. Kuhlmann, Elbestraße 5 Julia Kwast, Spessartstraße 2 Fynn Mirschel, Adolf-Spieß-Straße 26 bitten um Ver- 10 JuliaWir Mithin, Luise-Büchner-Straße Juliaständnis. Mitze, Alexander-Stöpler-Straße 37 Lena Ortstadt, Felsenweg 26 Justus Renker, Bahnhofstraße 38a Anne Saller, Querstraße 15 Ihr Redaktionsteam Cornelia Schaichutdinowa, Mozartstraße 17 Jacqueline Speier, Karlstraße 45 Tim Viehöfer, Blitzenröder Straße 35 Benjamin Zimmer, Eichenweg 20 16 Kirchenmusik Probentermine Spatzenchor (ab 5 Jahren und 1. Schuljahr) Donnerstag, 15.15 - 15.45 Uhr Lauterbacher Kinderchor (2. und 3. Schuljahr) Donnerstag,16 - 16.45 Uhr Lauterbacher Kinderkantorei (4. bis 6. Schuljahr) Montag, 15.45 - 16.45 Uhr Donnerstag, 16.50 - 17.30 Uhr Lauterbacher Jugendkantorei (ab 7. Schuljahr) Montag, 18.45 - 20 Uhr Lauterbacher Kantorei für Erwachsene Freitag, 19.30 - 21.30 Uhr Offener Singkreis Dienstag, 19.30 - 20.30 Uhr mit Karin Sachers Lauterbacher Vokalensemble nach Vereinbarung Information & Anmeldung: Kirchenmusikerin Claudia Regel 06641 6404902 Nachrichten Die finnische Band Värttinä ist der Weltmusik-Act der 44. Lauterbacher Pfingstmusiktage - Konzert am 16. Mai um 15 Uhr im Posthotel Johannesberg. Musik in der Stadtkirche Die Lauterbacher Kinderkantorei probt derzeit in zwei Gruppen, da einige Kinder wegen anderer Termine nicht in die Montagsprobe kommen können. Sonntag, 6. März, 18 Uhr Orgel & Tuba Musik von Jean-Joseph Mouret, Antonio Vivaldi, César Franck u.a. Im Konfirmationsgottesdienst am 17. April singt die Lauterbacher Jugendkantorei, begleitet von Berthold Möller (Schlagzeug) und Carolin Henningsen (Saxophon). Araik Rubinyan, Tuba Claudia Regel, Orgel Die Zuhörer sind herzlich eingeladen, entweder im Kirchenschiff oder auf der Orgelempore Platz zu nehmen. Eintritt frei, Spende erbeten. Der Musikverein Landenhausen spielt im Konfirmationsgottesdienst am 24. April. Samstag, 14. Mai bis Montag, 16. Mai 44. Lauterbacher Pfingstmusiktage Der Prospekt der 44. Lauterbacher Pfingstmusiktage liegt diesem Gemeindebrief bei und liegt an vielen öffentlichen Stellen aus. Nähere Informationen im Internet unter www.pfingstmusiktage.de Kirchenmusik 17 Värttinä ist ein Traum Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen könnte, dann als kräftiges Mädchen in einem karelischen Dorf. Ich trüge robuste Leinenkleider, ließe mir wallendes Haar wachsen und übte so energisch das Singen und Fideln in ungeraden Takten, dass man mich bald bei Värttinä aufnähme. Seit ich vor Jahren zum ersten Mal Värttinä hörte, zufällig, im Autoradio auf dem Weg in den Urlaub, hat mich diese Musik nicht mehr losgelassen. Das Gesamtpaket fasziniert mich, die Kreativität der Arrangements – Stücke, die mir auf die Nerven gehen und Stücke, die mich zum Weinen bringen. Lieblingslieder Meine besonderen Lieblinge höre ich in Endlosschleife und singe all die knarrenden und sanften finnischen Silben mit. Einfühlsam mystisch summe ich mal „Syyllinen syli“ und betrauere darin den Betrug und das Ende einer Beziehung. Enttäuschung und Melancholie sind meisterhaft in die Akkorde eingewoben. Das lyrische Ich in „Käppee“ führt hingegen in stets sich steigernder Aggressivität die Untauglichkeit des Partners auf einen Fluch der Alten zurück. Einen wilden Säufer, einen nutzlosen, miesgelaunten Schwächling habe es bekommen, weil die langhaarigen Ehefrauen Böses im Schilde führten. Konfrontativ die Harmonien von „Miero“ in dem der Verlassene, nur noch im Spiel der Elemente geborgen, den Tagesanbruch ersehnt, ja herbeisingt. Beschwingt, fast schwerelos singt „Morsian“ vom unfassbaren Glück, einen guten Mann gefunden zu haben, einen Seelenverwandten, schwört süß-säuselnd ewige Treue ganz ohne Kitsch, so atemberaubend schlicht, dass man dieser Braut glaubt. Schicksal und Urgewalten, Mythos und Fluch, Sehnsucht und Vergänglichkeit – die Themen Värttinäs sind elementar, das Vokabular ist oft derb. Die musikalische Umsetzung mit kraftvollem Kehlgesang landet einen akustischen Treffer nach dem anderen. Einfühlsame Stücke wechseln sich ab mit schneidenden Ausbrüchen und perkussiven Stimmexplosionen. Gegründet 1983 von mehrheitlich Schülerinnen in dem karelischen Ort Rääkkylä in Südostfinnland, blieb Värttinä über 30 Jahre lang von Frauenstimmen geprägt. Die Instrumentierung allen voran mit der Kantele, einer flügelförmigen Zither aus Karelien, sowie Akkordeon und Violine, stellt Traditionsbewusstsein und Urtümlichkeit in den Mittelpunkt. Värttinä ist eine Zeitreise in karelische Mythen. Värttinä ist ein Traum. Live und in Farbe Dem wachsamen Auge der hiesigen Kirchenmusikerin verdanke ich, dass mir das seit Jahren erste Live-Konzert Värttinäs in Deutschland nicht entgangen ist. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass sie je in Reichweite außerhalb Skandinaviens spielen würden. An einem lauen Sommerabend im August 2014 machten wir uns auf den Weg ins schwäbische Fellbach - ein Ausflug, der den letzten Anstoß dazu gab, Värttinä zu den Lauterbacher Pfingstmusiktagen einzuladen. Am 16. Mai um 15 Uhr ist es so weit. Värttinä wird in diesem Jahr der Weltmusik-Act der 44. Lauterbacher Pfingstmusiktage sein. Schönste Vorfreude, seit ich den Vorverkaufsflyer in Händen hielt und wusste: Sie kommen! Michaela Rojahn Beim zweiten Värttinä-Konzertbesuch in Gehrings Kommode in Mannheim gab es 2015 Gelegenheit für ein Fanfoto - „liebevoll" arrangiert. Hilfe im TreffpunktCafé Persönlich, familiär und freundlich ist der Charme des Treffpunkt-Cafés, das im Gärtchen am Gemeindehaus während der Pfingstmusiktage zum Verweilen einlädt. Nicht nur hungrige Künstler und durstige Chorsänger werden hier versorgt, sondern auch Konzertbesucher und Passanten können sich am Buffet stärken. Für den reibungslosen Betrieb im Treffpunkt-Café wird engagiertes Personal dringend gesucht. Außerdem freut sich das Organisationsteam über Kuchen- und Salatspenden. Einsatzzeiten und Spenden werden über das Gemeindebüro koordiniert: 06641 4456 Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! 18 Flüchtlingshilfe 3x3-Projekt gestartet Drei Wohnungen für drei Flüchtlingsfamilien für drei Jahre – so lässt sich in aller Kürze das Projekt zusammenfassen, das die Kirchengemeinde Lauterbach seit Jahresbeginn umsetzt. Am Anfang standen die Fragen: „Wie können wir als Kirchengemeinde sinnvoll Flüchtlingen helfen? Welche Manpower, welche Netzwerke etc. stehen uns zur Verfügung, die wir nützlich einbringen können?" Gemeinderäume für Sprachkurse zur Verfügungen stellen und bei den Sprachkursen mithelfen, das kann nicht alles sein, wozu eine große Kirchengemeinde imstande ist. Die Idee Bald kamen Familien mit Kindern in den Blick. Um nach einer traumatisierenden Flucht und dem Verlust der eigenen Existenz zur Ruhe kommen zu können, ist eine eigene Wohnung sicher die bessere Umgebung als ein oder zwei Zimmer mit Gemeinschaftsküche in einer Sammelunterkunft. So hat die Kirchengemeinde mit Hilfe lokaler Spenden zu Beginn des Jahres drei Wohnungen des Bauvereins angemietet und Kontakt zu Sozialarbeitern der Sammelunterkünfte aufgenommen, um die zukünftigen Bewohner dieser Wohnungen auszuwählen. Es gab Bedingungen: Familien mit Kindern sollten es sein und zwar solche, die nicht eine Großstadt als nächstes Ziel vor Augen haben oder zu Verwandten weiterreisen wollen, sondern Familien, die sich ein Leben in Lauterbach vorstellen können, Familien, die gerne hier heimisch werden wollen. Die Sozialarbeiter hörten sich um und machten Vorschläge. Schließlich musste auch der Beim Probesitzen im neuen Mobiliar berichtet Familienvater Mukdad Mohamed mit ruhiger Stimme von den Stationen der Flucht: über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich. Der Jurist aus Aleppo konnte mit seiner Familie nicht gleich aufbrechen als es gefährlich wurde, denn der inzwischen vierjährige Mohamed musste erst alt genug sein, um die langen Laufstrecken bewältigen zu können. Lieber Massivholz oder ein schönes Dekor? Lieber eine gebrauchte Markenwaschmaschine oder ein neues No-Name-Produkt? Das Hausrat-Budget des Sozialamts ist klar begrenzt und Mukdad und Basima Mohamed einigen sich schnell. Hinterher passt tatsächlich alles in die kleine Wohnung und es wird urgemütlich. Aufenthaltsstatus geklärt sein. Die Entscheidung fiel auf drei syrische Familien: eine Familie aus Damaskus, zwei Familien aus Aleppo. Zu den drei Elternpaaren gehören insgesamt sieben Kinder. Vision des Neubeginns Alle drei Familien freuten sich riesig über die neue Perspekti- ve, bald in einer Dreizimmerwohnung leben zu können. Schon während der Renovierung wurden individuelle farbliche Akzente gesetzt. Schnell hatten sie eine Vision davon, wie aus den kahlen Räumen ein gemütliches neues Heim werden könnte. Alle packten mit an. Im Gebrauchtmöbelhaus wurden Betten und Schränke. Flüchtlingshilfe 19 „Wir machen das heute noch fertig. Wenn ich etwas vorhabe, dann will ich das gleich erledigen", sagt Mukdad Mohamed energisch, obwohl das Dämmerlicht einer mageren Glühbirne die Möbelmontage am späten Abend erschwert. Duftend warmer Zitronenkuchen und sehr starker Kaffee für die Gäste - Anfang Januar ist ein Team der Kirchengemeinde in der Gemeinschaftsunterkunft Vogelsbergstraße zu Besuch und genießt syrische Gastfreundschaft. Die Vorfreud auf den Umzug ist auch schon Thema. aufzeigen, Probleme lösen. Die Kinder nehmen bereits am Unterricht teil und haben schon erste Freundschaften geschlossen. Die Eltern widmen sich dem Deutschlernen und besuchen so bald wie möglich einen Integrationskurs. Sie möchten bald eine Arbeit finden. Die Mohameds sind eine von drei Familien aus Syrien, die durch die Hilfe der Kirchengemeinde Lauterbach ihre eigene Wohnung beziehen konnten. Gateau heißt der Kuchen - ein Allrounder, den man pur genießen oder mit Früchten oder Schokolade verfeinern kann. Was auch immer gerade da ist, gateau lässt sich immer backen und Gäste sind immer willkommen. Tische und Stühle, Garnituren und Garderoben besorgt und alles innerhalb weniger Stunden aufgebaut. Die drei Familienväter waren in ihrem Umzugseifer nicht zu bremsen. Großzügige Spenden einiger Gemeindeglieder von der Tisch- und Bettwäsche über Geschirr bis hin zu weiteren Kleinmöbeln haben den An- fang leichter gemacht. Begleitung, Beratung, Freundschaft Die Familien haben sich bereits im Vorfeld dazu bereit erklärt, sich begleiten und beraten zu lassen auf dem Weg der Integration. Die Kirchengemeinde will beim Ankommen helfen, Kontakte vermitteln, Wege Kennenlernkaffeetrinken Beim Kennenlernkaffeetrinken im Februar gab es Gelegenheit zum Gespräch mit den drei Familien. Einige Ideen entstanden, wie die Unterstützung in den nächsten Monaten aussehen kann und Telefonnummern wurden ausgetauscht. Die Möglichkeiten der Beteiligung an diesem Projekt sind vielfältig. Wer Interesse hat, mit einer der Familien in Kontakt zu kommen oder wer wissen möchte, woran es noch fehlt, der kann sich bei Pfarrerin Karin Klaffehn (06641 910851) melden. Karin Klaffehn & Michaela Rojahn 20 Kindertagesstätte Tod und Sterben - ein Thema in der Kita? Das Thema Tod und Sterben ist für Kinder immer wieder einmal präsent. Wenn wir Kinder in ihren spontanen Rollenspielen beobachten, taucht Tod und Sterben immer wieder einmal auf. Das ist wichtig und gut so, denn Kinder im Vorschulalter verarbeiten ihre Erlebnisse im Spiel. Stirbt ein Angehöriger einer Familie, so ist es wichtig, dem Kind mit einem offenen Ohr zu begegnen und den Eltern beim Bewältigungsprozess ihres Kindes Unterstützung anzubieten. Auch legen wir Wert darauf, dass wir nicht vom „friedlichen Einschlafen“ sprechen – denn die Praxis lehrt, dass Kinder Ängste entwickeln können, selbst beim Einschla- fen zu sterben. Wir möchten den Kindern vermitteln, dass wir durch unseren Glauben an Gott und Jesus Christus auf ein Leben nach dem Tod vertrauen. Seit zwei Jahren schmücken wir unser Holzkreuz während der Osterfeier mit Blumen oder bunten Vögeln. Wir wollen mit diesem Ritual den Kindern vermitteln, dass wir an ein Leben nach dem Tod glauben dürfen. Dieses Kreuz wird nach der Osterfeier wieder in den Eingangsbereich der Kindertagesstätte zurückgestellt. Bewusst bleiben die Symbole am Kreuz hängen. So können wir uns täglich daran erinnern, dass wir auf ein Leben nach dem Tod und auf ein Wiedersehen mit liebgewonnen Menschen hoffen dürfen. So wird es uns im Erzählen und Spielen der Ostergeschichte immer wieder deutlich. Jesus hat den Tod bezwungen und ist in den Himmel aufgefahren. Genauso dürfen wir auf ein Ankommen im Himmel bei Jesus und Gott vertrauen. Eine Möglichkeit, die Trost und Hoffnung schenken kann, wenn wir von Trauer betroffen sind, bietet auch ein Kinderlied, das in dem Buch „MenschensKinder-Lieder“ zu finden ist: „Ich weiß eine Stadt". Erika Klug HebloserSeite 21 Kindergottesdienst 6. März, 11.30 Uhr mit Taufe 20. März Petrus 10. und 24. April Was geschah Ostern? 8./22. Mai und 5. Juni Abraham 19. Juni und 3. Juli Jesus 10. Juli, 18 Uhr Tauferinnerungsgottesdienst Küsterdienst Seit dem 1.1.2016 gibt es in der Kirchengemeinde Heblos wieder feste Ansprechpartner im Küsterdienst. Sophie Schramm aus Heblos und Matthias Jahnel aus Lauterbach haben sich den Arbeitsbereich aufgeteilt. Heblos hat jetzt eine Küsterin und einen Zuständigen für die Außenarbeiten. „Offenes Wohnzimmer“, so heißt das Angebot für die Seniorinnen und Senioren aus Heblos. Ein offenes Wohn- oder Esszimmer lädt ein, sich niederzulassen, gemeinsam zu essen und zu trinken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Gemeindeglieder aus Heblos öffnen ihr Wohnzimmer und laden zu sich ein, bieten den Raum und die Zeit, Kaffee und Kuchen, damit sich ältere Menschen aus Heblos begegnen und ins Gespräch kommen können: Donnerstag, 17. März bei Sabine Schmelz Kabachstraße 20 Donnerstag, 2. Juni bei Birgit Schuldes-Rohm Kabachstraße 5 jeweils 15 bis 17 Uhr Allen, die nicht allein hin- und heimkommen können, wird gerne geholfen. Sophie Schramm ist verantwortlich für die Begleitung der Gottesdienste sowie die Vorund Nachbereitung der Kirche. Sie ist seit Kleinstkinderbeinen aktives Hebloser Gemeindeglied im Kindergottesdienst und in der Jugendarbeit. Matthias Jahnel kümmert sich um Fußweg und Gärtchen rund um die Kirche. Außerdem versieht er in der Kirchengemeinde Lauterbach als Krankheitsvertretung zur Zeit den Küsterdienst. Anmeldung bis spätestens eine Woche vor dem Termin bei Pfrn. Karin Klaffehn, 910851 Christa Pimpl, 919161 Birgit Schuldes-Rohm, 63754 Alle weiteren Informationen kommen zeitnah durch ein Infoblättchen ins Haus. 22 Treffpunkte Besuchsdienstkreis monatlich mittwochs jeweils 15 Uhr im Clubraum des Gemeindehauses Leitung: Gretelotte Meyer Telefon 06641 2498 • 30.3. • 27.4. • 25.5. Evangelische Krankenhausbücherei Öffnungszeiten: Montag: 15 - 16.30 Uhr Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 10 - 11.30 Uhr Ökumenischer Arbeitskreis Ansprechpartnerin: Ilse Märker Telefon 06641 61776 • Samstag, 25.6. Ökumenische Gemeindefahrt nach Bamberg, nähere Infos im nächsten Gemeindebrief Voranmeldungen Katholisches Pfarramt Adolf-Spieß-Str. 6 Telefon 06641 919123 oder Evangelisches Gemeindebüro An der Kirche 3 Telefon 06641 4456 Freundeskreis dienstags 20 Uhr in den Räumen des Gemeindehauses Auskünfte: Ralph Buchholz Telefon 06641 646126 oder Beratungszentrum Vogelsberg Telefon 06631 7939006 Frauenkreis 14-täglich donnerstags jeweils 18.30 Uhr in der Oberstube des Gemeindehauses Leitung: Gerti Böck, Telefon 06641 2350 • 17.3. • 31.3. • 14.4. • 28.4. • 12.5. Seniorenkreis 14-täglich montags jeweils 14.15 Uhr im Raum 1 des Gemeindehauses Leitung: Pfarrer Sven Kießling • 7.3. • 21.3. • 18.4. • 2.5. • 30.5. Von Frau zu Frau Treffpunkt für Frauen 14-täglich donnerstags jeweils 20 Uhr im Clubraum des Gemeindehauses Leitung: Edeltraud Knier Telefon 06641 5372 • 4.3., 18 Uhr Weltgebetstags-Gottesdienst, Kath. Kirche anschließend Treffen im Bonifatiushaus • 17.3., 20 Uhr Jahresprogrammgestaltung • 21.4., 20 Uhr „Wie spreche ich mit einem an Demenz erkrankten Menschen?" (Validation - eine Form der Gesprächsführung nach Naomi Feil) • 5.5. entfällt wegen Christi Himmelfahrt • 19.5., 20 Uhr Thema nach Absprache Kindergottesdienst Ansprechpartnerin: Pfarrerin Karin Klaffehn Telefon 06641 910851 Jugendkirchentag 23 Seit 14 Jahren gibt es den Jugendkirchentag der EKHN. Alle zwei Jahre lockt er jugendliche Besucher zwischen 13 und 18 Jahren in eine andere Stadt auf dem Gebiet der EKHN. Nach Gießen, Rüsselsheim, Friedberg/Bad Nauheim, Wiesbaden, Mainz und Michelstadt war er 2014 in Darmstadt. 2016 werden die go(o)d days & nights in Offenbach stattfinden. Rund 4000 Besucher werden erwartet. Die zeitliche Struktur Der Jugendkirchentag startet am Donnerstag, 26. Mai um 17 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung und dem Eröffnungsgottesdienst in der Messe Offenbach. Anschließend lädt die Jugendkulturnacht zu Musik, Kleinkunst, Großgruppenspielen und Aktionskochen ein. Um 22.30 Uhr endet der erste Tag mit einem Abschlusskonzert im Innenhof des Büsing Palais. Freitag und Samstag findet das Programm von 10 bis 19 Uhr in den fünf Themenparks statt (Offen für Schöpfung, Offen für Gerechtigkeit, Offen für Dialog, Offen für Kulturen, Offen für Frieden). Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen, Musikworkshops, Kreativangebote, Cafés und ein Strand mit einem Volleyballfeld, leckeres Essen, Gottesdienste und Bibelarbeiten mit interaktiven Elementen sorgen für viel Abwechslung. Abends gibt es an verschiedenen Orten unter anderem eine YOU FM Party, ein Konzert mit Samuel Harfst, eine SkylineBootstour-Party, einen Zauberer und Illusionisten, einen Poetry Slam und Gottesdienste. Zum Runterkommen und Auftanken lädt bis 23.45 Uhr die Gute-Nacht-Kirche ein. Am Sonntag um 12 Uhr endet der Jugendkirchentag mit einem Abschlussgottesdienst. Fahr mit! Alter: 13 bis 18 Jahre Kosten: 49 € (Zugticket, Eintritt, Übernachtung, Frühstück) Anmeldeschluss: 6.5.2016 Anmeldung an: [email protected] IMPRESSUM Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Lauterbach und Heblos Herausgeber: Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Lauterbach, An der Kirche 3, 36341 Lauterbach, Telefon 06641 4456, Fax 06641 65016 Redaktion: Dr. Sebastian Diehl, Pfr. Stefan Klaffehn (V.i.S.d.P), Brigitte Mode-Scheibel, Annedore Radvan, Claudia Regel, Michaela Rojahn Druck: JD-Druck, Lauterbach Auflage: 3.400 Exemplare Bankverbindung (auch für Spenden zugunsten des Gemeindebriefes): IBAN: DE29 5185 0079 0362 1135 47, Sparkasse Oberhessen, BIC: HELADEF1FRI IBAN: DE03 5199 0000 0000 2600 02, Volksbank Lauterbach-Schlitz, BIC: GENODE51LB1 Der Gemeindebrief 293 (29.5.16 - 4.9.16) erscheint am 24.5.16 Redaktionsschluss ist am 20.4.16. 15. Mai 2016, 15 Uhr, Aula der AvH-Schule Musiktheater für Kinder und die ganze Familie mit Geschichten vom strandenden TonSchiff, vom sprechenden Papagei Sekwoassa, von Hanna, die sich mit ihrer Phantasie von ihrem Sessel bis zum Mond denken kann. Eine wunderbare, heitere, nachdenkliche und rhythmusreich mitreißende Melodienreise. www.pfingstmusiktage.de Gemeindebüro An der Kirche 3, 36341 Lauterbach Telefon 06641 4456 - Fax 65016 Sekretärin: Sandra Jäger-Hoyer Küster: Herbert Neeb, Matthias Jahnel Öffnungszeiten montags, donnerstags, freitags 8 - 12 Uhr dienstags 14 - 18 Uhr [email protected] www.ev-kirche-lauterbach.de Johannesbezirk Pfarrerin Dorothea Göbel Obergasse 43c Telefon 06641 6460327 Vorsitzende des Kirchenvorstandes Lauterbach Jutta Heß, Telefon 06641 63674 Paulusbezirk Pfarrer Sven Kießling An der Kirche 4 Telefon 06641 2456 Petrusbezirk mit Rimlos und Heblos Pfarrerin Karin Klaffehn Pfarrer Stefan Klaffehn Brückenstraße 21, Heblos Telefon 06641 910851 Vikarin Melanie Pflanz Am Mühlberg 7, Heblos Telefon 06641 9784787 Vorsitzende des Kirchenvorstandes Heblos Angelika Kreuzinger, Telefon 06641 63663 Evangelische Integrative Kindertagesstätte Leiterin Erika Klug, Holunderweg 2 Telefon 06641 96920, Fax 06641 969219 Kirchenmusik Claudia Regel, Telefon 06641 6404902 Evangelisches Dekanat Vogelsberg Hintergasse 2, Telefon 06641 645493 Diakonisches Werk Schlitzer Straße 2, Telefon 06641 646690