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pressemitteilung Ein Sommer am Wasser Freizeit und Impressionismus 27. April – 29. September 2013 Caen – Musée des Beaux-Arts Le Château – 14 000 Caen Diese Ausstellung wird von der Stadt Caen / dem Musée des Beaux-Arts de Caen und der Réunion des musées nationaux-Grand Palais, Paris, im Rahmen des Festivals Normandie Impressionniste organisiert. Die enorme Zunahme an Urlaubsreisen und Freizeitbeschäftigungen im Freien gehört zweifelsohne zu den wichtigsten gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts; ein Phänomen, das auch die Kunstgeschichte beeinflusst. Eine ganze Gesellschaft, die gerne Zug fährt und mit ihm neue Regionen erkundet: die Küste, den Strand, das Meer ... Bald wird auch die Normandie, wie zahlreiche andere Regionen auch, zum bedeutenden Element innerhalb dieser Bewegung. Zum ersten Mal verlässt der Maler samt Atelier die Stadt, um es mitten in der Natur wieder aufzubauen – ein bedeutsamer und verheißungsvoller Schritt. Seit den Impressionisten ist das Sujet der Kunstwerke nun nicht mehr auf Bücher oder die Phantasie der Maler zurückzuführen, sondern entstammt der Realität: Es sind Szenen aus dem echten Leben, aus diesen jüngst eroberten Regionen, den Orten der Entspannung und Erholung, die an den Küsten nunmehr so zahlreich zu finden sind. Die Ausstellung unterteilt dieses Thema in vier Kapitel, die die verschiedenen Herangehensweisen der Maler an ihre Motive zeigen: Von Strandszenen, Küstenlandschaften und ihren unendlichen atmosphärischen Variationen bis zur Darstellung unbekleideter Körper inmitten einer maritimen Landschaft experimentieren die Maler mit den neuen Motiven und revolutionieren die akademische Aktmalerei, indem sie Tradition und Moderne kombinieren. Im Sand Der Strand wird natürlich schnell zu einem bevorzugten Ort der ersten Urlauber, die auf der Suche nach Freizeitvergnügen am ans Meer strömen. Während des Zweiten Kaiserreichs werden die Fischerdörfer innerhalb weniger Jahre in mondäne Badeorte verwandelt, in die prächtige Villen und luxuriöse Hotels Einzug halten. Paradoxerweise bilden die Urlauber, die eigentlich auf der Suche nach Abwechslung und pittoresker Schönheit sind, die Pariser Gesellschaft an den Stränden der Normandie nach, die dadurch sehr bald zum „Sommer-Boulevard von Paris“ werden. Während ihrer Aufenthalte schaffen auch Manet, Monet, Morisot und Degas suggestive Strandszenen, die oft als freie und spontane Skizzen entstehen. Von Boudin beeinflusst, malt Claude Monet die Strände von Trouville und Sainte-Adresse und führt damit ein Genre ein, das anschließend um Manets Erfahrungen in Boulogne und Gauguins Eindrücke in der Bretagne erweitert wird ... Diese Sequenz ruft auch realistische und deskriptive Maler wie Prinet, Blanche und Helleu auf den Plan und endet schließlich mit den ausdrucksstarken Interpretationen von Maurice Denis, der seine Familie während ihrer regelmäßigen Aufenthalte in PerrosGuirec portraitierte. Auch die wichtigen Beiträge eines Kroyers, Liebermanns oder Sorollas dürfen hierbei nicht unerwähnt bleiben. Joaquin Sorolla, Instantanea, Biarritz ((Ausschnitt), 1906, Öl auf Leinwand, 62 x 93,5 cm, Madrid, Museum Sorolla © Fondation Museo Sorolla, Madrid Das Wasser als Naturschauspiel Aufgrund des steigenden Touristenandrangs verändert die Küste sich, und schon bald säumen Badekabinen die Strände; die kleinen Häuschen dienen als wichtiger Blickschutz bei der Vorbereitung auf den Sprung in die Wellen. Man badet und spaziert bekleidet – mit Sonnenschirm – aus Gründen des Anstands, aber auch, weil die vornehme Blässe noch immer zum Stolz der wohlhabenden Klassen zählt. Maler stellen ihre Staffeleien entlang der Promenade oder direkt am Strand auf, immer auf der Suche nach neuen Eindrücken. Auch in der Farbpaste auf Monets Bildern fand man später Sandkörner! Das Genre der maritimen Malerei lebt auf mit der Suche nach dem außergewöhnlichsten Panorama. Auch bei Bootsfahrten bieten sich unvergleichliche Aussichtspunkte: Einige Maler, zum Beispiel Monet und Bonnard, malen sogar Szenen von den Booten selbst aus. Ruder- und Segelboote Einfache Ruderboote, Segelboote und Yachten, aber insbesondere auch Aktivitäten wie Rennen, Regatten und Bootsfahrten, faszinieren die Maler. Dass Monet 1871 nach Argenteuil ans Ufer der Seine zieht, ist entscheidend: Viele der Künstler, die ihm dorthin folgen, gestalten eines der kreativsten Kapitel des Impressionismus mit. Beim Baden ... Dieser letzte Bereich ist zugleich Höhepunkt der Ausstellung und präsentiert bedeutende Illustrationen zu diesem Thema, mit oft anspruchsvollen Kompositionen. Die Sequenz entfernt sich nun von den Küsten der Normandie, und erinnert daran, dass der Impressionismus auch eine mediterrane Seite hat. Auf der Suche nach der Konfrontation mit dem großen Genre und seiner jahrhundertealten Tradition setzen die Maler sich mit der akademischen Aktmalerei auseinander, um dann deren Grenzen zu überschreiten und die Körper in hellem Licht, unter der Sonne, inmitten einer triumphierenden Natur zu malen. Hier ist Bazille vertreten; Degas mit seinem außergewöhnlichen Gemälde Junge Bäuerinnen, die sich gegen Abend am Meer die Haare kämmen, das nackt badende Frauen ohne jede Hemmung zeigt; Seurat (bemerkenswerte Serie von Skizzen für sein Meisterwerk Badeplatz in Asnières); Cross; ein unerwarteter Kupka und natürlich Renoir und Cézanne, die eifrigsten Vertreter dieses Genres. Sie beide versuchen, die Figur in den Mittelpunkt ihres Denkens und ihrer Ästhetik zu stellen: eine Fülle an Sonne und Sinnlichkeit bei Renoir, die Erkundung von Strukturen und Rhythmen bei Cézanne. Mit seiner meisterhaften Serie Badende setzte Letzterer einen Meilenstein in der Geschichte der modernen Malerei, bevor er Matisse, Picasso und Co. seine Nachfolge überließ. .......................... kurator: Patrick Ramade, Direktor des Musée des Beaux-Arts de Caen ............................ öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr. geschlossen am 1. und 9. Mai veröffentlicht bei Éditions de la Rmn – Grand Palais, Paris: nationaler pressekontakt: praktische Informationen: Réunion des musées nationaux – Grand Palais 254-256 rue de Bercy 75577 Paris cedex 12 Musée des Beaux-Arts de Caen Le Château – 14 000 Caen www.mba.caen.fr Florence Le Moing – Elodie Vincent [email protected] +33 (0)1 40 13 47 62 www.grandpalais.fr regionaler pressekontakt: Anfahrt mit dem Zug: Bahnhof Caen Anfahrt mit der Tram: Haltestelle St Pierre Musée des Beaux-Arts de Caen Anne Bernardo [email protected] +33 (0)2 31 30 47 76 preise: 9 €/6 € (ermäßigt) ausstellungskatalog : 22 x 28 cm, 144 Seiten, 100 Ill., 29 €