Wie man Einfühlung trainieren und in den Sozialen
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Wie man Einfühlung trainieren und in den Sozialen
Wie man Einfühlung trainieren und in den Sozialen Neurowissenschaften messen kann Meditation and the Brain Berlin Tania Singer Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences Leipzig, Germany Definition der Konzepte Schwestern der Empathie: Emotionale Ansteckung Emotionale Ansteckung Emotionen werden angesteckt ohne dass wir uns bewusst werden woher sie kommen Von Emotionaler Ansteckung zum Mitgefühl Prosoziales Verhalten Theory of Mind Compassion Mitgefühl, Sympathie Wir tragen Sorge für den anderen und sind motiviert dem anderen helfen zu wollen (Kognitive PerspectivenUebernahme) Inferenz auf die Gedanken, Glaubensätze, Intentionen anderer Empathie Wir teilen Gefühle mit dem anderen, wissen jedoch, dass diese nicht die unseren sind Emotionale Ansteckung Wir sind von den Emotionen der anderen angesteckt ohne uns bewusst zu sein woher diese kommen Unterscheidung zwischen Selbst und Anderen Empathie Kognitive Perspektiven Uebernahme Empathie für Schmerz „ Die Beobachtung emotionaler Zustände in anderen Personen führt automatisch zur Aktivierung dergleichen neuronalen Netzwerke, die der Verarbeitung unserer eigenen Gefühle zu Grunde liegen“ Preston & deWaal (2000) Erfassung von Empathie mit fMRI The Pain Matrix Singer et al. (2004). Science Empathie für das Leiden anderer im Gehirn Wir aktivieren Teile des kortikalen Netzwerkes, das unserer eigenen Schmerzverarbeitung zugrundeliegt, wenn wir Empathie für das Leiden einer anderen Person empfinden. Lamm, Decety, Singer et al. (2010). Neuroimage Plastizität unseres Gehirns: Können wir Empathie und Mitgefühl trainieren? Welche Effekte hat ein solches Training auf das Verhalten, subjektive Wohlbefinden, unser Gehirn, unseren Körper und unsere Gesundheit? Forschungsvorgehen: • Studien mit Meditations-Experten • Studien mit MeditationsAnfängern • Exploration neuer Trainingsmethoden (Real-time fMRI = Biofeedback) Mind and Life Konferenz, 2003 in Dharamsala Video Aufzeichnungen Emotionaler Ausdrücke Mönche im Labor in den USA und Europa Metta Training: Matthieu Ricard Bio-Feedback mit fMRI als Trainingmethode Group without Feedback 90% 60% 30% Group with rt-fMRI Feedback 30 % 60 % 90 % Matthieu Ricard: Biofeedback und Mitgefühl 90% 60% Non-referential Compassion (4) 30% Loving Kindness (Metta) (7) Compassion (4) Insula Ventral Striatum R 1,2 1.2 1 0,8 Beta values Beta Values 1 0,6 0,4 0,2 0.8 0.6 0.4 0.2 0 30% 60% 90% 0 -0,2 30% -0.2 60% 90% Mitgefühl in Experten und Novizen 15 expert meditators, 15 aged-matched controls (Lutz et al. 2008) Kurzzeit-Trainingsstudien in Mitgefühl, Empathie und Gedächtnis mit Nicht-Experten Catherine Felder Jotika Hermsen Ariya Ñani Annette Rentz Maastricht Compassion Trainingsstudie 22 weibliche Probanden (11 mit und 11 ohne Biofeedback vom ventralen striatum) questionnaires & behavioural tasks one day loving kindness training 1st day training in scanner 1 localizer, 5 runs 2nd day training in scanner 1 localizer, 3 runs questionnaires & behavioural tasks Erfassung von Prosozialem Verhalten im Labor The Zürich Prosocial Game (ZGP) Unterschiedliche Typen von Prosozialem Verhalten Faktor 1: Reiner Altruismus Reziprozität Faktor 2: Hohe Kosten (man kann sein Leben verlieren) Niedrige Kosten (man verliert nur Zeit) Faktor 3: Spieler zeigt Emotionen (weinen) Spieler zeigt keine Emotionen Wie wirken sich diese Faktoren auf Hilfeverhalten aus ? Wie wirkt sich mentales Training auf Hilfeverhalten aus? Zusammenfassung und weiterführende Gedanken Erste Befunde (alle noch nicht publiziert) scheinen anzudeuten, dass man auch noch im Erwachsenenalter Mitgefühl und prosoziale Motivation durch mentale Praktiken trainieren kann und dass bereits ein Kurzzeittraining positive Effekte auf subjektives Wohlbefinden, Gehirn und Verhalten haben kann. Welche Langzeitwirkungen ein solches Compassion training auf unser Verhalten und unsere Gesundheit haben und ob auch strukturelle Veränderungen im Gehirn beobachtet werden können, ist jedoch noch nicht erforscht. Dafür braucht es sehr viel mehr LANGZEITSTUDIEN, die über 1-6 Wochen hinausgehen. Erste Befunde weisen zudem darauf hin, dass nicht jeder von solchen mentalen Praktiken gleichermassen profitiert. Es ist noch offen, welche Faktoren diese individuellen Unterschiede im Lernen determinieren (Attachment Styles, Personality, Self-criticism etc.). Die Meditationsforschung steckt im Vergleich zu anderen neurowissenschaftlichen Forschungsfeldern noch in den Kinderschuhen. Es ist noch ein langer Weg bevor wir wirklich verstehen, für welche Person welche Meditationspraktiken besonders geeignet sind. Gefahr schon zu früh und oft unhinterfragt über lediglich positive Ergebnisse der Meditationsforschung zu berichten (mehr „null findings“ als „positive results“). Ankündigung Einjährige Trainingsstudie 2011/2012 • Mehrere Retreats, tägliches Üben, wöchentlich 1x in Gruppe • Erfassung von Veränderungen im Gehirn (MPI in Leipzig) • Tägliches subjektives Wohlbefinden (zu Hause) • Stressreaktivität, Immunsystem, Herzrate .. (zu Hause) • Unterschiedlichste Verhaltensmasse (Berlin, MPI) Contact: Matthias Bolz; [email protected] Weitere Ankündigung: International Conference for Contemplative Sciences Mind and Life Institute 26th to the 29th of April, 2012 Denver, USA Funding Agencies • ERC (Europe) • Swiss National Foundation (SNF) • NCCR Plasticity UCL Chris Frith, Uta Frith, Ray Dolan, Geoff Bird, Ben Seymour Claus Lamm Grit Hein Olga Klimecki Susanne Leiberg Ernst Fehr Klaas Enno Stephan • NCCR Affective Science • Branco Weiss Foundation • Betsy and David Koetser Foundation • ZNZ Zürich Niko Steinbeis Giorgia Silani Abteilung für Soziale Neurowissenschaften Das Soziale Gehirn: Entwicklung Plastizität Psychopathologie Neue Positionen verfügbar. Suche nach Meditationslehrern !! Danke für Ihre Aufmerksamkeit !!