Metamerie - basICColor

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Metamerie - basICColor
metamerie
Digitalproof-Forum
Metamerie: Auswirkungen in der Praxis
Dr. Johannes Ho≠stadt
color solutions consulting
colorsolutions
1
metamerie
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„Metamerism is what happens
when your wife walks out of the shop
with her newly purchased shoes and matching handbag.“
kürzlich auf der Colorsync-Users-Liste
colorsolutions
2
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Zwei Objekte, drei Beleuchtungen: drei Ergebnisse…
weißes Licht:
beide Farben gleich grau
Halogenlicht:
eine Farbe wärmer, eine grüner
Leuchtstoffröhre:
eine Farbe blauer, eine rosa
Die beiden Objekte sind ein metameres Paar (= „bedingt gleich“).
colorsolutions
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Kurzdefinition:
Zwei Farben heißen metamer, wenn sie unter bestimmten Bedingungen gleich erscheinen.
Segen oder Fluch?
Proofer und Monitore simulieren die Farbigkeit von Drucken mit völlig anderen Farben.
Ohne Metamerie wäre die Reproduktion von Farben gar nicht möglich!
Fragen für die Praxis:
Farbmanagement erreicht, dass Proofs unter Normlicht wie der Druck aussehen.
Wie verschieden können Proof und Druck unter ungünstigem Licht werden?
Wovon hängt das ab, kann man den E≠ekt minimieren?
Dazu muss man verstehen:
Warum sehen zwei Farben manchmal gleich aus und manchmal nicht?
colorsolutions
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Crash-Kurs Farbensehen 1
Licht ist immer eine Mischung spektraler Anteile. Hier vereinfacht: sieben Komponenten
(violett, blau, grün, gelb, orange, hellrot, dunkelrot)
ideales weißes Licht
Glühlampenlicht
Tageslicht
(gleich viel von allem)
(rötlich-gelblich)
(bläulich)
Das Angebot von jeder Komponente (der Mix) hängt von der Lichtquelle ab.
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Crash-Kurs Farbensehen 2
Gegenstände schlucken Lichtanteile abhängig von ihrer Körperfarbe.
REMISSION ABSORPTION
Der Rest wird remittiert (wieder ausgesendet).
ideales weißes Licht
tri≠t auf Gegenstand
remittiertes Licht
(gleich viel von allem)
(absorbiert nicht-grün)
(vorwiegend grün)
Das remittierte Licht hängt vom Gegenstand und vom Angebot der Lichtquelle ab.
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Crash-Kurs Farbensehen 3
Nochmal: Das remittierte Licht hängt vom Gegenstand und vom Angebot der Lichtquelle ab.
Wir ändern das Lichtangebot zu Tageslicht. Was passiert mit der Remission?
Tageslicht
tri≠t auf Gegenstand
remittiertes Licht
(bläulich)
(absorbiert nicht-grün)
(vorwiegend blaugrün)
Der Gegenstand wird mehr blaues und weniger rotes Licht zurückwerfen als vorher.
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Crash-Kurs Farbensehen 4
Das Auge sieht aber nicht jede Komponente einzeln, sondern hat nur drei Typen von Zäpfchen.
EMPFINDLICHKEIT
Jeder Typ ist für mehr als eine Komponente empfindlich. Vereinfacht:
Zäpfchentyp „rot“
Zäpfchentyp „grün“
Zäpfchentyp „blau“
(reagiert v. a. auf Orange)
(reagiert v. a. auf Gelbgrün)
(reagiert v. a. auf Blau)
Die Empfindlichkeitsbereiche überlappen sich! — Dunkelrot sieht das Auge (fast) nicht.
colorsolutions
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Gedankenexperiment 1
Wir stellen uns einen ideal grauen Gegenstand in ideal weißem Licht vor.
REMISSION ABSORPTION
Er wirkt grau, d. h. jeder der drei Zäpfchentypen reagiert gleich stark auf das remittierte Licht.
ideales weißes Licht
tri≠t auf Gegenstand
remittiertes Licht
(gleich viel von allem)
(absorbiert gleichmäßig 50%)
(neutral)
Kann ein anderer Gegenstand in diesem Licht genauso aussehen? Beweis durch Konstruktion.
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Gedankenexperiment 2: Reaktion von Zäpfchentyp „rot“
Willkürlich steigern wir die Absorption im Rot.
Dann kommt weniger Hellrot zurück, und Zäpfchentyp „rot“ reagiert schwächer.
Wenn wir dafür z. B. mehr Gelb anbieten, können wir wieder die alte Reaktion erreichen.
Remission des Idealgrau
Remission mit weniger Rot
kompensiert durch Gelb
ursprüngliches „rot“-Signal:
kleineres Signal (Fläche):
wieder gleich großes Signal:
colorsolutions
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Gedankenexperiment 3: Reaktion von Zäpfchentyp „grün“
Durch das zusätzliche Gelb reagiert Zäpfchentyp „grün“ stärker als zuvor.
Das wollen wir korrigieren, ohne an der Reaktion von Typ „rot“ etwas zu ändern.
Wir müssen dazu Grün absenken, und zwar doppelt so stark wie Gelb erhöht wurde.
Remission des Idealgrau
Zwischenergebnis
kompensiert (weniger Grün)
ursprüngl. „grün“-Signal:
größeres Signal:
wieder gleich großes Signal:
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Gedankenexperiment 4: Reaktion von Zäpfchentyp „blau“
Durch das fehlende Grün reagiert Zäpfchentyp „blau“ schwächer als zuvor.
Das wollen wir korrigieren, ohne an der Reaktion der Typen „rot“ und „grün“ etwas zu ändern.
Wir können z. B. Blau anheben, und zwar halb so stark wie Grün gesenkt wurde.
Remission des Idealgrau
Zwischenergebnis
kompensiert (mehr Blau)
ursprüngl. „blau“-Signal:
kleineres Signal:
wieder gleich großes Signal:
colorsolutions
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Gedankenexperiment 5: Ergebnis
Das idealgraue und das gerade konstruierte Objekt sehen im ideal weißen Licht also gleich aus,
weil das remittierte Licht die drei Zäpfchentypen jeweils gleich stark anregt.
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REMISSION
Idealgrau 50%
ABSORPTION
Gedankenexperiment 6: wir ändern das Licht
Glühlampenlicht
tri≠t auf Gegenstand
remittiertes Licht
metameres
Grau
colorsolutions
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Gedankenexperiment 7: Ergebnis
Das idealgraue und das gerade konstruierte Objekt sehen im Glühlampenlicht verschieden aus,
weil das remittierte Licht die drei Zäpfchentypen jetzt unterschiedlich anregt.
wärmer
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grünlicher
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Idealgrau 50%
REMISSION
ABSORPTION
Gedankenexperiment 8: wir ändern das Licht nochmal
Leuchtsto≠röhre
beleuchtet Gegenstand
remittiertes Licht
metameres Grau
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Gedankenexperiment 9: Ergebnis
Das idealgraue und das metamere Objekt sehen unter Leuchtstoffröhren wieder verschieden
aus, weil das remittierte Licht die drei Zäpfchentypen wieder unterschiedlich anregt.
kälter
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rötlicher
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Zwischenbilanz
Mit einer einfachen Modellvorstellung kann man Metamerie nachvollziehen.
Immer wenn große Differenzen in einem Spektralbereich vorhanden sind
und von einer sehr ungleichmäßigen Lichtquelle beleuchtet werden,
sind die Farbunterschiede hoch.
Das bedeutet, das wellige Remissionsspektren von Objekten
und stachelige Emissionsspektren von Lichtquellen
das Problem provozieren.
Jetzt zu einer Anwendung auf den Fall „Proof simuliert Druck“.
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
47
31
CMYK
ColorBlind Testchart 1400. Material:
Datum:
46
47
43
44
45
40
41
42
37
38
39
35
36
32
33
34
29
30
31
26
27
28
23
24
25
21
22
18
19
20
15
16
17
12
13
14
9
10
11
7
8
4
5
6
1
2
3
1A 1B 1C 1D 1E 1F 1G 1H 1I
Material:
Colorblind-Testchart mit 1441 Feldern (rechts),
1J
1K 1L
davon 9x9x9 CMY-Kombinationen,
1M 1N 1O 1P 1Q 1R 1S 1T 1U 1V 1W 1X 1Y 1Z 1a
gedruckt und geprooft:
˘
Druckbogen (Fa. Ebner & Spiegel, SM102)
Bilderdruckpapier Starline glänzend 135 g/mC
Proof-Ausdrucke auf Best Remoteproof
1b
1c
1d
˘
1e
Paper 9180 Semimatt und den Geräten
Epson 10000, Epson 10000 CF, Epson 9000, Epson 7600, Epson 5000 mit CGS-Tinte,
HP DJ10/PS, Roland Hifi-Jet 500 sowie Iris 2Print auf Semimatte Pro
daraus Spektraldaten 380 - 730 nm in 10 nm-Schritten (Gretag Spectroscan, Fa. Ebner & Spiegel)
colorsolutions
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
Material (II): Spektraldaten
˘
˘
˘
CIE Normlichtarten
D50, D65
(tageslichtähnlich, aber nicht als Lichtquelle realisiert)
A
(Halogen-Glühlampenlicht, 2856 K)
CIE Leuchtsto≠röhren
F2, F7, F11
(Dominante Typen: normal 4230 K, Breitband 6500 K, Drei-Band 4000 K)
F8
(Breitband, 5000 K. Oft als Normlichtersatz genutzt)
gemessene Lichtspektren, 340 - 800 nm in 5 nm-Schritten, Avantes Spectrocam
Tageslicht
(bei bedecktem Himmel)
Just Normlicht
Bürobeleuchtung im Großraumbüro
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
Methoden:
Für jedes Farbfeld-Spektrum des Druckbogens:
Für jeden Proofer-Messdatensatz:
˘
Interpolation desjenigen Prooferspektrums innerhalb der 9x9x9 CMY-Farbfelder,
welches metamer zum Druck unter D50, 2° ist (also gleiche Lab-Werte hat)
Dieses Spektrum passt zum üblichen Proof-Farbaufbau mit sehr kurzem Schwarz
˘
Alternativ dazu Interpolation innerhalb der Farbfelder des Charts mit Schwarzanteil
mit der Einschränkung Unbuntaufbau (nur Schwarz und zwei Farben)
Dieses Spektrum würde zu einem Proof-Farbaufbau mit langem Schwarz passen,
der für einen Proofer mit grauer Tinte (hier Epson 7600) sinnvoll wäre.
Anschließend für jedes Lichtspektrum:
˘
Lab-Werte für alle unter D50 metameren Spektren berechnen
˘
Farbdi≠erenzen zwischen Druck und Proofs berechnen
colorsolutions
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
47
31
CMYK
ColorBlind Testchart 1400. Material:
Datum:
45
46
47
42
43
44
40
41
37
38
39
34
35
36
31
32
33
28
29
30
26
27
23
24
25
20
21
22
17
18
19
14
15
16
12
13
9
10
11
6
7
8
3
4
5
1
2
1A 1B 1C 1D 1E 1F 1G 1H 1I
Beispiel: Feld 55%K
100
1J
1K 1L
1M 1N 1O 1P 1Q 1R 1S 1T 1U 1V 1W 1X 1Y 1Z 1a
Remission [%]
80
60
40
1b
1c
20
1d
400
450
500
550
600
Wellenlänge [nm]
650
1e
0
Match unter D50/2°
Druck 55K Messung
Proof Vorhersage
700
Farbwerte: CIELab 59,75 / 0,16 / -3,05
Suche diesen Lab-Farbort in den Messdaten des Proofer-Testcharts (hier: Epson 10000 CF):
Er liegt zwischen den Feldern mit 30-55 C, 30-55 M, 30-55 Y.
Spektrale Interpolation innerhalb dieses Würfels liefert die graue Kurve.
colorsolutions
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
interpolierten Prooferspektrums sehen
beleuchtet mit D50 wie rechts gezeigt aus.
Unten stehen die Empfindlichkeitskurven
des 2°-Normbeobachters. Beide Spektren
Normbeobachter
Die Remission des Druckes und die des
Spektrum unter D50
Beispiel: Feld 55%K
Match unter D50/2°
Druck 55K Messung
Proof Vorhersage
x
y
z
0
führen zu den gleichen drei Stimuli.
Darum sind die Farben unter D50/2° metamer.
400
450
500
550
600
Wellenlänge [nm]
650
700
Man erkennt z. B. bei y, dass der kleine Überschuss im Druckspektrum im empfindlichsten
Bereich (540–580 nm) durch einen größeren Überschuss im Proofspektrum im weniger
empfindlichen Bereich (unterhalb 540, oberhalb 580 nm) ausgeglichen wird.
colorsolutions
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
die Remission des Druckes und die des
interpolierten Prooferspektrums anders
aus. Der Proof reflektiert das hohe RotAngebot wesentlich stärker.
Normbeobachter
Beleuchtet man mit Normlicht A, sehen
Spektrum unter A
Beispiel: Feld 55%K
kein Match unter A/2°
Druck 55K Messung
Proof Vorhersage
x
y
z
0
Unten wieder die Empfindlichkeitskurven
des 2°-Normbeobachters. Beide Spektren
400
450
500
550
600
Wellenlänge [nm]
650
700
führen zu höheren X-Stimuli als unter D50.
Daran passt sich das Auge an (wird berücksichtigt durch eine „chromatic adaptation transform“).
Aber Proof und Druck liefern keine gleiche Stimuli mehr. Der Proof ist um ∆a = 5.2 roter!
colorsolutions
24
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
Ergebnis: Maximales ∆E94 für Druckfelder mit K, Proof mit CMY
DRUCK DR/CMY
E10000 E10CF
E7600 E9000 E5CGS
HP10
IRIS
ROLAND
max
0,1
2,3
6,4
3,8
1,9
6,2
0,8
1,4
1,7
0,7
0,9
D50
D65
A
F2
F7
F11
F8
JUST
SKY
OFFICE
SOLUX
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,9
3,1
2,3
0,8
2,7
0,4
0,2
0,8
0,3
0,2
0,1
0,9
2,7
2,7
1,0
3,7
0,5
1,0
0,7
0,7
0,5
0,1
2,1
5,6
1,9
1,7
6,0
0,8
1,4
1,7
0,3
0,9
0,1
1,2
4,0
1,9
1,0
5,8
0,3
0,6
1,0
0,4
0,4
0,1
1,1
3,0
2,4
0,9
2,6
0,5
1,0
0,9
0,5
0,6
0,1
1,3
3,4
2,1
0,9
2,9
0,6
1,1
1,0
0,6
0,6
0,1
2,3
6,4
3,8
1,9
6,2
0,8
1,3
1,7
0,4
0,8
0,1
0,8
2,7
3,4
1,0
4,8
0,4
0,5
0,6
0,6
0,3
0,1
0,9
3,3
2,1
0,8
4,4
0,3
0,4
0,7
0,5
0,2
max
0,0
3,1
3,7
6,0
5,8
3,0
3,4
6,4
4,8
4,4
colorsolutions
25
metamerie
Digitalproof-Forum
Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
Ergebnis: Maximales ∆E94 für Druckfelder ohne K, Proof mit CMY
DRUCK DR/CMY
E10000 E10CF
E7600 E9000 E5CGS
HP10
IRIS
ROLAND
max
0,1
1,4
3,4
3,5
1,3
4,8
0,6
1,3
1,1
0,8
0,9
D50
D65
A
F2
F7
F11
F8
JUST
SKY
OFFICE
SOLUX
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,1
0,1
0,2
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
1,1
3,0
3,4
1,0
3,9
0,4
0,8
0,9
0,8
0,5
0,1
1,4
3,3
1,8
1,3
4,4
0,6
1,3
1,1
0,3
0,9
0,1
0,5
1,3
1,2
0,5
3,5
0,2
0,4
0,4
0,4
0,3
0,1
0,5
1,5
2,7
0,9
3,0
0,2
0,8
0,5
0,6
0,5
0,1
0,6
1,5
2,5
0,9
3,2
0,3
0,8
0,5
0,6
0,5
0,1
1,4
3,4
1,9
1,3
4,1
0,5
1,2
1,0
0,4
0,7
0,1
1,0
3,2
3,5
1,2
4,8
0,4
0,4
0,8
0,6
0,4
0,1
0,5
1,3
1,2
0,4
2,8
0,4
0,5
0,5
0,4
0,2
MAX
0,0
0,2
3,9
4,4
3,5
3,0
3,2
4,1
4,8
2,8
colorsolutions
26
metamerie
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Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
Ergebnis: Maximales ∆E94 für Druckfelder mit K, Proof unbunt
DRUCK DR/CMY
E10000 E10CF
E7600 E9000 E5CGS
HP10
IRIS
ROLAND
max
0,1
0,7
2,0
1,9
0,6
4,3
0,4
0,7
0,5
0,7
0,2
D50
D65
A
F2
F7
F11
F8
JUST
SKY
OFFICE
SOLUX
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,7
2,0
1,7
0,5
4,3
0,4
0,7
0,5
0,7
0,2
0,1
0,4
1,3
1,7
0,4
4,0
0,3
0,6
0,3
0,6
0,2
0,1
0,6
1,8
1,4
0,5
3,8
0,3
0,7
0,5
0,7
0,1
0,1
0,5
1,6
1,5
0,4
3,7
0,3
0,6
0,4
0,5
0,1
0,0
0,6
1,7
1,1
0,5
2,9
0,2
0,2
0,5
0,4
0,1
0,0
0,6
1,6
1,2
0,6
2,9
0,2
0,2
0,5
0,4
0,2
0,0
0,5
1,4
1,9
0,5
2,6
0,3
0,3
0,5
0,3
0,2
0,0
0,4
1,0
0,6
0,3
1,2
0,2
0,1
0,3
0,2
0,1
0,0
0,4
1,1
0,9
0,3
1,7
0,2
0,1
0,3
0,2
0,1
MAX
0,0
4,3
4,0
3,8
3,7
2,9
2,9
2,6
1,2
1,7
colorsolutions
27
metamerie
Digitalproof-Forum
Druck mit K,
Proof CMY
Sektor-Legende
(a-b-Aufsicht) >>
colorsolutions
F7
F2
A
(Mittelwerte pro
Farbtonsektor)
D65
Richtung
und Größe
der Änderung
D50
Ergebnis:
F11
Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
DRUCK
E10000
E10000CF
E7600
E9000
E5000CGS
HP10
IRIS
ROLAND
28
metamerie
Digitalproof-Forum
(Mittelwerte pro
Farbtonsektor)
typische Proofbeleuchtungen
colorsolutions
OFFICE
D50
F8
Druck mit K,
Proof CMY
SKY
Richtung
und Größe
der Änderung
JUST
Ergebnis:
SOLUX
Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
DRUCK
E10000
E10000CF
E7600
E9000
E5000CGS
HP10
IRIS
ROLAND
29
metamerie
Digitalproof-Forum
Druck ohne K,
Proof CMY
Sektor-Legende
(a-b-Aufsicht) >>
colorsolutions
F7
F2
A
(Mittelwerte pro
Farbtonsektor)
D65
Richtung
und Größe
der Änderung
D50
Ergebnis:
F11
Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
DRUCK
E10000
E10000CF
E7600
E9000
E5000CGS
HP10
IRIS
ROLAND
30
metamerie
Digitalproof-Forum
Druck mit K,
Proof unbunt
Sektor-Legende
(a-b-Aufsicht) >>
colorsolutions
F7
F2
A
(Mittelwerte pro
Farbtonsektor)
D65
Richtung
und Größe
der Änderung
D50
Ergebnis:
F11
Experimente mit verschiedenen Proofern und Lichtarten
DRUCK
E10000
E10000CF
E7600
E9000
E5000CGS
HP10
IRIS
ROLAND
31
metamerie
Digitalproof-Forum
Zusammenfassung
Richtige Lab-Werte allein sind nicht alles!
Die gefährlichsten Lichtquellen sind Glühlampen oder Leuchtsto≠röhren von der Stange:
weil hier der Fehler am größten ist und jeder Proofer einen anderen Farbstich zeigt!
Nicht nur die maximalen, auch die mittleren Abweichungen sind groß:
Metamerie betri≠t nicht nur „kritische“ Töne!
Ein unbunter Farbaufbau beim Proofen (langes und breites Schwarz) ist günstig:
ist aber erst bei sehr feinen Schwarzpunkten im Proof oder mit grauer Tinte akzeptabel.
colorsolutions
32
metamerie
Digitalproof-Forum
Metamerie: Auswirkungen in der Praxis
Dr. Johannes Ho≠stadt
color solutions consulting
mit herzlichem Dank an Ulf Großmann, Fa. Best GmbH,
für die Proofs des Testcharts auf einigen Systemen.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
colorsolutions
33
metamerie
Digitalproof-Forum
Anhang: wie gut ist die Interpolation der Spektren?
100
Beispiel: Feld 55%K
80
d. h. würde ein reales Prooferspektrum wie
vorhergesagt aussehen?
Rechts sind die gemessenen Spektren aus dem
Target für die 55%-Grundfarben und die
55C 55M 55Y-Mischung gezeigt.
Remission [%]
Ist das interpolierte Spektrum „echt“,
60
40
Messdaten
Proof 52C
Proof 52M
Proof 52Y
Proof 52CMY
20
0
400
450
500
550
600
Wellenlänge [nm]
650
700
Das letzte Spektrum ist schon nahe am Lab-Ziel, es ist nur zu blau. Das interpolierte Spektrum ist
darum sehr ähnlich. Aber auch dann, wenn die gesuchte Farbe weiter von Messfeldern aus dem
Target entfernt ist, sind die interpolierten Spektren recht zuverlässig. Das hat ein Vergleich von
Vorhersage und Prooferspektrum eines Iris ergeben, den ich für einige Felder ausgeführt habe.
colorsolutions
34
metamerie
Digitalproof-Forum
Vergleich: Vorhersage (Kreis) und Messung von Prooferspektren
Für 10 Felder wurden
80
70
die vorhergesagten
60
Spektren (õ) überprüft. 50
Dazu wurde eine Form 40
30
mit den erforderlichen 20
CMY-Werten und deren 10
0
Variationen um -6, -3,
+3, +6 8-Bit-Stufen
erstellt (je 125 Patches).
Das Spektrum des
Patches mit dem
kleinsten ∆E wird als
Linie gezeigt.
colorsolutions
80
70
60
50
40
30
20
10
0
768
949
1006
50
40
930
999
30
20
10
400 450 500 550 600 650 700
908
1073
1198
0
50
40
400 450 500 550 600 650 700
950
998
30
20
10
400 450 500 550 600 650 700
0
400 450 500 550 600 650 700
35
metamerie
Digitalproof-Forum
Detailansicht: Farbverschiebungen unter Licht A
a-b-Diagramm mit
den Verschiebungen
100
80
60
Licht A
Druck ohne K
Pfeile x2
100
HP10
80
60
pro Farbfeld
40
40
(Proof CMY).
20
20
0
0
-20
-20
Man sieht alle hier
-40
-40
Helligkeiten zugleich.
-60
-80
100
Die Tendenzen sind
innerhalb der Farbton-
80
60
20
aber die Proofs sind
0
colorsolutions
-40
-20
0
Licht A
Druck ohne K
Pfeile x2
20
40
60
80
60
-60
-40
IRIS
-20
0
Licht A
Druck ohne K
Pfeile x2
20
40
60
80
E10000CF
40
20
0
-20
-20
-40
-40
-60
-80
-60
-80
80
E10000
40
Sektoren einheitlich,
sehr verschieden.
-60
Licht A
Druck ohne K
Pfeile x2
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
-60
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
36
metamerie
Digitalproof-Forum
Detailansicht: Farbverschiebungen unter Licht F11
a-b-Diagramm mit
den Verschiebungen
100
80
60
Licht F11
Druck ohne K
Pfeile x2
100
HP10
80
60
pro Farbfeld
40
40
(Proof CMY).
20
20
0
0
-20
-20
Man sieht alle hier
-40
-40
Helligkeiten zugleich.
-60
-80
100
Unter dieser Leuchtstoffröhre entstehen
wilde, wirbelartige
Strukturen.
80
60
-60
-40
-20
0
Licht F11
Druck ohne K
Pfeile x2
20
40
60
80
80
E10000
60
-60
-40
IRIS
-20
0
Licht F11
Druck ohne K
Pfeile x2
20
40
60
80
E10000CF
40
40
20
20
0
0
-20
-20
-40
-40
colorsolutions
-60
-80
Licht F11
Druck ohne K
Pfeile x2
-60
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
-60
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
37
metamerie
Digitalproof-Forum
(Papierweiß bis 100% K)
Grobe Schwarzraster
lassen das Papierweiß
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
noch lange durchscheinen
Feine Schwarzraster
decken schneller ab
(HP10PS, glatter).
Am besten: graue Tinte
(Epson 7600).
colorsolutions
E7600 Remission
(Iris, welliges Spektrum).
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
400 450 500 550 600 650 700
E10000 Remission
der Proofer-Testformen
IRIS Remission
Spektren der Graufelder
HP10PS Remission
Detailansicht: spektrale Glätte der Graukeile
400 450 500 550 600 650 700
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
400 450 500 550 600 650 700
400 450 500 550 600 650 700
38