Arabians edle Pferde

- Monika Savier
Arabians edle Pferde
ASIL ARABER Band VI
ist erschienen.
Es ist mal wieder so weit, der Asil Club hat
den sechsten Band seiner dreisprachigen
Dokumentation vorgelegt. 1000 Seiten
stark präsentiert sich das Werk wie immer
in stilvoller Aufmachung und hoher
Druckqualität. Eine Brücke schlagen
zwischen der Kultur des Orients und des
Okzidents, das asile arabische Pferd als
gemeinsames Weltnaturerbe zelebrieren,
das war die Aufgabe, die sich der Asil
Club seit seiner Gründung in den 70er
Jahren gestellt hatte. Innovativ und logisch
konsequent ist daher auch die Übersetzung
in die arabische Sprache, neben der
englischen und deutschen Version.
50 000 Exemplare Gesamtauflage sind
von den 6 Bänden bisher gedruckt worden.
Manches im Buch ist ein Remake, doch
immer wieder ist dem Begründer des
Asil Clubs , Dr. Georg Olms und seinen
Kollegen und Mitarbeitern gelungen,
spannende, bisher unveröffentlichte Texte,
Berichte, Gemälde und Lithografien rund
um die Geschichte des arabischen Pferdes
zu finden und zu veröffentlichen. Die Bände
I-III sind längst vergriffen und werden zu
hohen Preisen antiquarisch gehandelt.
Was macht das Faszinierende an diesem
Buch aus? Wer asile, also genetisch
ausschließlich auf Beduinenzucht zurueck
zuführende arabische Pferde züchtet,
findet dort eine Fülle von historischen
und wissenschaftlichen Informationen.
Das Buch vermittelt, wie wichtig es ist,
dieses Erbe arabischer Beduinenzucht,
den authentischen Asil Araber, zu
erhalten. Die Bedeutung der Bewahrung
der Beduinentradition, kein Einkreuzen
fremder Blutlinien, war im Arabia Deserta
seit Jahrhunderten ein religiöses Dogma.
Das Resultat dieser originalen Linienzucht
ist das wertvolles arabisches Pferd, das der
Asil Club weltweit erhalten möchte.
www.arabianessence.com
„Die Publikation ASIL ARABER stellt eine kostbare
Dokumentation über diese einzigartige Pferderasse
dar und gewährt wertvolle Einblicke in alle Aspekte,
die den Asil Araber als wichtigen Bestandteil des arabischen kulturellen Erbes betreffen.“
H.H. Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan, President
of the U.A.E.
Doch nicht nur das, der Club outet sich in
angenehmer Weise auf der Seite der Pferde.
Es nimmt eine klare Position ein gegen jede
Art der Pferdemanipulation auf Schauen und
sieht den weltweiten Trend zur „Zucht nur
für die Schönheit“ kritisch. Die Gefahr, die
Leistungs- und Charaktermerkmale dieser
starken Pferderasse negativ zu beeinflussen
oder sie gar durch einen globalisierten
Einheitsaraber mit eingebautem SchauGen zu ersetzen, mutet den Mitgliedern
des Asil Clubs zu Recht gruselig an. Die
Persönlichkeit des klassisch arabischen
Typs als schönstes Leistungspferd der
Welt soll erhalten bleiben, mit all seinen
Facetten und Eigenschaften. Wer das Buch
in den Händen hat, blättert natürlich voller
Neugier im umfangreichen Bildteil der asil
arabischen Pferde der Mitglieder aus aller
Welt. Der Asil Club ist ein Traditionsverein.
Viele Züchter sind schon seit zwei bis drei
Familiengenerationen Mitglied im Verein.
Entsprechend interessant ist daher auch
die Entwicklung der Pferde anhand der
Bilder im Fototeil zu verfolgen. Kaum
sonst wo kann man die Vorfahren unserer
heutigen Schausieger und Zuchttiere in
den alten Bänden wieder finden. Da kann
man beim Vergleich zwischen Enkeln und
Grosseltern oft nur staunen. Wurde damals
anders fotografiert oder haben wir die Rasse
bereits so stark durch die Zuchtselektion
verändert?
Nicht nur die Pferde haben sich verändert,
auch die Mitgliederstruktur im Club hat
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sich den geopolitischen Veränderungen
angepasst. Waren es vor 25 Jahren, es war
gerade Band III erschienen, vorwiegend
deutsche und amerikanische Züchter,
ergänzt durch ein paar Staatsgestüte aus den
arabischen Ländern, die ihre (Reit)Pferde
veröffentlichten, so ist der Club heute de
facto multikulturell. Viele private Züchter
aus fast allen europäischen und den
arabischen Ländern stellen ihre Pferde im
Band VI aus. Die Reitpferde unter den
asil-ägyptischen Arabern sind allerdings
seltener geworden.
Nachdem das arabische Pferd im letzten
Jahrhundert für die Beduinen selbst an
Bedeutung verloren hatte, und ein Grossteil
des Genpools nach Europa und Amerika
exportiert wurde, hat es heute wieder
in den meisten arabischen Ländern eine
wichtige Rolle im sozialen Leben vieler
arabischer Bevölkerungsgruppen erlangt.
Als Konsequenz gibt es florierenden
Ankaufsmissionen der neueren Art, die sich
diesmal von Osten aus gen Westen bewegen
westlichen Kultur mit der des Ostens, zum
und die asil-ägyptischen Nachfahren
anderen ist er die Vollendung pferdischer
werden nun wieder zurueck in den Mittleren
Schönheit und Anmut, bei gleichzeitiger
Osten.
Liebe zum Menschen.
Doch auch dort hat sich die Welt für die
Das hier vorliegende Buch mit dem Asil
Pferde verändert. Abgesehen von Syriens
Club im Hintergrund ist eine strukturierte
Badia hat sich heute die Pferdezucht der
Plattform für Menschen östlicher und
Beduinen weg verlagert von den schwarzen
westlicher Kulturkreise, deren gemeinsamer
Beduinenzelten der kargen Halbsteppe in
Nenner der asile Araber in der Zucht, der
teils luxuriöse Ställe in den Randgebieten
Schau, und auf der Rennbahn ist.
der Großstädte. Dort haben sie oft schönere
Die hier vorliegende Sammlung von
Boxen als die Bewohner der Umgebung
historischen und aktuellen Beiträgen,
Häuser haben, doch aufgrund des
Bildern, Fotos und Zeichnungen, die von
Platzmangels fehlt ihnen meist jegliche
der Freundschaft, ja der Leidenschaft und
Bewegung und natürliche Herdenaufzucht.
dem synergetischen Verhältnis zwischen
Auch gerade deshalb ist heute das Wissen
Menschen und asilen arabischen Pferden
um den Umgang mit dem Wüstenaraber
handelt, sollten Sie sich nicht entgehen
aus dem Ursprungsland um so wichtiger.
lassen.
Insofern kann man das neue Asil Buch auch
als eine Art „Gebrauchsanweisung“
zur Vermeidung von Nebenwirkungen
durch falsche Aufzucht betrachten.
Doch was bedeutet den Züchtern heute
das arabische Pferd? Was ist es, das
die Vernunft der Besitzer heute außer
Kraft setzt, wenn es um Schönheit der
Araber auf Schauen geht? Egal ob in
den Vororten Kairos, in Aachen, Paris
oder Dubai, ist es die Projektion auf
die unerfüllten Ideale? Der Mensch mit
seiner kleinen Kraft nutzt die pferdische
Energie und Schönheit, im Gegenzug
bietet er dem Pferd Leidenschaft, ja
Rausch, infolge dessen auch Eifersucht
und Kontrollbedürfnisse zur fast
vollendeten
Beherrschung
seiner
Reproduktion geführt haben.
Ideologische
Leitfigur
ist
der
Vollblutaraber, insbesondere der asil
gezogene Wüstenaraber, der Araber, der
über alle Zweifel seiner reinen Identität
ASIL ARABER
über Generationen hinweg erhaben ist.
ARABIENS EDLE PFERDE Band VI
Er erfüllt für die Menschen die Rolle des
Eine Dokumentation herausgegeben vom Asil Club
‘besseren Ichs’ in zweifacher Hinsicht:
e.V. Sechste, völlig überarbeitete und ergänzte
Zum einen ist er transnationales
Ausgabe. Deutsch, Englisch, Arabisch. 944 Seiten mit
Symbol der friedlich verbindenden
500 zumeist farbigen Abb. Format 18,5 x 28,0 cm.
Georg Olms Verlag Hildesheim, Deutschland, 2007
Kommunikation zwischen der heutigen
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