Suchen, finden und beraten
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Suchen, finden und beraten
Suchen, finden und beraten - Neue Formen der Ernährungsberatung im Internet Diplom-Oecotrophologen nutzen das Internet in erster Linie zur Informationssuche. Daneben nutzen Ernährungsexperten das Netz inzwischen auch als schwarzes Brett und bieten ihre Dienstleistungen an. Das Angebot reicht bis hin zur „virtuellen” Ernährungsberatung. Suchen und Finden Für allgemeine Informationen oder für einen Themeneinstieg reichen zunächst die zahlreichen Suchmaschinen. Wissen Sie genau zu welchem Begriff sie Informationen suchen, oder suchen sie gezielt Fachinformationen, sollten Sie eine der nationalen oder internationalen Datenbanken nutzen. Datenbanken gibt es für spezielle Fachgebiete, zum Beispiel für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Umweltschutz, Medizin, Pharmazie. Diese werden häufig an Universitäten erstellt. Zeitschriften und Verlage bieten Datenbanken über den gesamten Inhalt ihrer Veröffentlichungen an. Von Verbänden, Kammern, Organisationen und Instituten gibt es Datenbanken, die meist speziell für Ihre Mitglieder erarbeitet wurden. Bei vielen kann man auch ohne Mitgliedschaft, dafür jedoch oft kostenpflichtig, recherchieren. Infobroker helfen, gegen einen Kostenbeitrag, dessen Höhe sich nach dem gewünschten Ergebnis richtet, bei der Suche in Datenbanken. Diese Such-Profis haben viel Erfahrung in der Datenbankabfrage. Sie wissen, welche Fragen sie in welche Suchmaschine eingeben müssen und in welcher Datenbank man die Informationen findet. Über das Internet erreicht man auch Kataloge von Bibliotheken. Für Oecotrophologen interssant sind beispielsweise die der „Deutschen Zentralbibliothek für Landbauwissenschaften” in Bonn, die der „Deutschen Zentralbibliothek für Medizin” in Köln und der „Universitäts- und Stadtbibliothek” in Köln. Bei den Zentralbibliotheken können via Internet auch kostenpflichtige Direktbestellungen aufgegeben werden. Wollen Sie sich jedoch selbst auf die Suche begeben, so finden Sie eine umfangreiche Zusammenstellung interessanter Internetadressen für Oecotrophologen bei der Informations- und Dokumentationstelle am Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Giessen unter www.unigiessen.de/ub/links/fachinfo/he.html. Immer mehr Portale Über eine Eingangsseite, das Portal, erfolgt hier der Zugang zu Websites von verschiedenen Anbietern, die sich für diesen Internetauftritt zusammengeschlossen haben. Informationen werden einem geschlossenen oder offenen Userkreis zugänglich gemacht. Für Oecotrophologen sind die Gesundheitsportale, sowohl kommerzielle wie auch nicht kommerzielle, interessant. Inzwischen gibt es auch spezielle Ernährungsportale. Die Information findet man in Form von kurzen Texten; über einen weiterführenden Link wird man zu einer Seite mit vertiefenden Informationen geleitet. Zumeist befindet man sich dann nicht mehr im eigentlichen Portal, sondern auf der Website eines der Anbieter. Zwischenzeitlich werden Portale nicht nur nach Wissensgebieten eingeteilt, auch Regionen oder Bundesländer bieten spezielle Portale an. Im Sozialnetz Hessen beispielsweise haben sich Krankenkassen, Kammern, Vereine und Institute zusammengeschlossen. Die Ernährungsthemen werden von den Krankenkassen gepflegt. Auch einige Fachgebietsportale werden erstellt. Zum Nachschlagen und Chaten Haben Sie Fragen zum Lebensmittelrecht? Dafür steht Ihnen eine umfangreiche Gesetzessammlung im Internet zur Verfügung. Knappe Erklärungen oder Definitionen bieten die Online-Lexika zu Stichworten aus dem Bereich Ernährung und Lebensmittel. Möchten Sie mit Kollegen irgendwo auf der Welt diskutieren, Fragen stellen oder schnell wissenschaftliche Erkenntnisse austauschen? Hier bietet das Internet die Möglichkeit im Chatroom, zum Beispiel unter www.oecotrophologie.de. Sie verabreden eine Zeit bzw. es wird ein Zeitraum angeboten, in dem die gewünschten Partner online sind und das „Gespräch” kann beginnen. Firmenseiten werden informativer Die Zeiten, da die Internetauftritte von Unternehmen der Ernährungsindustrie nur die Auflistung ihrer Produkte war, sind längst vorbei. Zielgruppengerecht bieten sie Spiele, Wettbewerbe, Webcam-Beobachtungen oder Diskussionsforen an. Daneben bauen sie auch die Informationsseiten über die Inhaltstoffe, den Herstellungsprozess oder die Rohstoffe ihrer Produkte aus. Brauchen Sie darüber hinausgehende Informationen, sollten Sie die Möglichkeit eines kurzen formlosen Mails nutzen. Inzwischen erhalten Sie neben nichtssagenden Standardantworten vermehrt rasche und qualifizierte Informationen. Software-Firmen, bieten Demonstrationsversionen ihrer beratungsunterstützenden Software kostenlos an, und die Hersteller von Diätprodukten liefern auf einer gemeinsamen Seite ausführliche Informationen zu ihren Produkten. Ernährungsberatung online Gibt man das Stichwort „Ernährungsberatung” in eine Suchmaschine ein, erhält man einen groben Überblick über die Vielfalt des Angebots im Netz. Viele Ernährungsberatungspraxen haben elektronische Visitenkarten bzw. mehr oder weniger ausführliche Homepages im Internet, die auf die jeweiligen Vor-OrtBeratungen verweisen. Solche Angebote sind heutzutage ohne einen großen Kostenaufwand zu realisieren und sollten von jeder Beratungseinrichtung als Plattform zur Steigerung des Bekanntheitsgrades genutzt werden. Ein Beispiel ist die Seite der Oecotrophologin Susanne Reinert (www.nutrition-consulting.de), die neben Informationen und Online-Beratung per E-Mail anschließend auf ihr persönliches Beratungsangebot verweist. Eine erweiterte Beratung via Internet beinhaltet zumeist die Auswertung eines Ernährungsprotokolls mit einem daraus erstellten Ernährungsplan und dazu einen regelmäßigen E-Mail-Kontakt. Die Online Beratung „Ernährung 24.com” (www.ernaehrung24.com) bietet zum Beispiel freie Informationen (siehe Abbildung!). Die Online Beratung und der Zugang zum Chatroom sind nur nach vorheriger Anmeldung kostenpflichtig möglich. Wie in den Printmedien sind auch im Internet die Themen „Diät” oder „Gewichtsreduktion” die Renner. Nach dem Vorbild der erfolgreichen Diät-Coaching-Programme in den USA (Beispiel: www.ediets.com, www.cyberdiet.com, www.dietsmart.com) entstanden auch in Deutschland ähnliche Sites. So bieten Wissenschaftler einer Arbeitsgruppe für Ernährungs- und Gesundheitspsychologie an der Fachhochschule Hamburg ein kostenpflichtiges einjähriges Ernährungstraining an, mit wöchentlicher unterstützender Rückmeldung bei ihren Teilnehmern (www.lean-and-healthy-programm.de). Viele InternetAngebote im Bereich Ernährung sind jedoch mit einem Verkaufsangebot von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln verbunden (wie zum Beispiel www.slimnet.de). Die neueste Generation von Internetangeboten, sogenannte dynamisch generierte Webauftritte, ermöglichen eine völlig neue Form der Beratung. Eine individuelle Beratung, ein „Coaching”, über einen längeren Zeitraum, mit relativ geringem Personaleinsatz wird möglich. Erfolgreiche Coaching-Programme beinhalten nahezu das gesamte Spektrum der internetbasierten Kommunikation: Neben einem dynamisch generierten, individuell erstellten und interaktiven Programm mit Möglichkeiten der Rückmeldung werden Chats mit Experten und unter Teilnehmern angeboten. Es gibt Mails zur Motivation, Ernährungsinformationen und eine E-Mail basierte One-to-One-Beratung. Konkurrenz zur „echten” Beratung? Für die klassische Ernährungsberatung ist der „virtuelle Online-Beratungscoach” kein Wettbewerber. Durch das relativ anonymisierte Umfeld finden hier Ratsuchende einen Raum, die aufgrund ihrer persönlichen Situation (zeitlich, örtlich, emotional, finanziell) den Weg zur einer Vor-Ort-Beratung nicht finden. Um so wichtiger ist es, dass Online-Ernährungsberater Beratungserfahrung außerhalb der virtuellen Welt besitzen und sich ihrer Grenzen im Netz bewusst sind – die eindeutig bei der nicht scharf definierten Linie zwischen Gesundheit und Krankheit liegen. Ein Online-Angebot kann unterstützend und ergänzend für die Vor-Ort-Beratung sein, sollte aber aufgrund der unterschiedlichen Zielgruppen und Inhalte nicht in Konkurrenz gesehen werden. Von daher bietet die Arbeit im Netz ein neues und zukunftsweisendes Arbeitsfeld für qualifizierte Beratungskräfte wie DiplomOecotrophologen. Uta Wagner, Kiel (Artikel nachzulesen in der VDOE-POSITION 4/2001)