MUSIK HÖREN MIT DEM PLATTENSPIELER BASISWISSEN UND
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MUSIK HÖREN MIT DEM PLATTENSPIELER BASISWISSEN UND
MUSIK HÖREN MIT DEM PLATTENSPIELER BASISWISSEN UND EINSTEIGER TIPS GRUNDLAGEN DER SCHALLPLATTEN TECHNIK PLATTENSPIELER/Laufwerk: Bauarten: Antriebsarten: Masse-Laufwerke Subchassis-Laufwerke Riemenantrieb Reibrad Antrieb Direkt Antrieb TONARM: Bauarten: Armlager Arten: Tangentialarm Drehtonarm Kardanisch gelagert Messerlager Einpunkt Lager TONABNEHMER: Bauarten: Moving Magnet (MM) Ausgangsspannung ca. 3 – 6 mV (bei 5cm Schnelle/sek) Moving Coil (MC-high output) Ausgangsspannung ca. 2,5 – 4,5 mV Moving Coil (MC-low output) Ausgangsspannung ca. 0,1 – 0,8 mV Moving Iron (MI) Ausgangsspannung ca. 0,4 – 4 mV Mono Systeme Stereo Systeme Diamantschliffe: spärisch (Rundnadel 15µm), elliptisch, Shibata ( R 6/50 µm), Van den Hul (R 3-4/85 µm), Micro Ridge, Fine Line, Gyger PHONO-VERSTÄRKER (RIAA Entzerrung) Bauarten: Für MM/MI Systeme hoher Ausgangsspannung Für MC/MI Systeme geringer Ausgangsspannung Übertrager für MC/MI Systeme geringer Ausgangsspannung SCHALLPLLATTENHERSTELLUNG UND GEOMETRISCHE GRUNDLAGEN DER SCHALLPLATTENWIEDERGABE Die Folie die die Basis für die Schallplattenherstellung (Herstellung der Preßmatritzen) darstellt, wird tangential geschnitten. D.H. eine optimale Abtastung wäre daher theoretisch mit einen Tangential Tonarm machbar. Das häufigste Tonarm Konzept ist allerdings der Drehtonarm. Die mathematischen Grundlagen für eine möglichst verzerrungsarme Abtastung mit Drehtonarmen haben die Herren Lofgren und Baerwald unabhängig in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt. Diese Grundlagen stellen auch heute noch die Basis für viele Tonarm Konstruktionen dar! Die Abtastung bei Drehtonarmen hat bei den Parametern Überhang und Kröpfungswinkel im günstigsten Fall 2 Punkte wo eine tangentiale Abtastung ermöglicht wird. Daraus kann man auf Grund der geometrischen Gegebenheiten folgende „Spurfehlwinkel Kurven“ ermitteln. Wichtig ist in diesen Zusammenhang zu wissen das die Verzerrungen mit kleiner werdenden Abspielradius zunehmen! AUFSTELLUNG UND JUSTAGE DER PLATTENSPIELERS Aufstellung des Plattenspielers: Der Plattenspieler sollte immer auf einer stabilen nicht schwingenden und nicht von Lautsprecher direkt angestrahlten Platz Aufstellung finden. Er sollte auch immer horizontal ausgerichtet sein (in der Waage stehen) Wichtig ist auch das er nicht allzu weit weg vom Verstärker steht um die Kabellängen so kurz wie möglich halten zu können, da wir hier mit sehr geringen Spannungen und Strömen arbeiten. Notwendiges Werkzeug: Libellen-Wasserwaage Justage des Armes und des Tonabnehmers: Um einen bestmöglichen verzerrungsfreien Klang zu erzielen, muss der Arm und der Tonabnehmer justiert werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Tonarm die notwendigen Einstellmöglichkeiten hat. Wichtige Parameter für die Einstellung: ● ● ● ● ● Auflagekraft Vertikaler Spurfehlwinkel Azimut Horizontaler Spurfehlwinkel (Überhang und Kröpfungswinkel) Antiskating Notwendige Werkzeuge: ● ● ● ● ● ● ● ● ● Tonarmwaage Geo-Dreieck o.ä. Tonarm Schablone (n) 0,5mm Bleistiftminen Tesa Messschallplatte Uhrmacher Schraubendreher Gutes Licht und eventuell auch Taschenlampe Ruhe und Zeit A) Abtastkraft/Auflagekraft: Hier benötigt man eine genaue Waage die einen ausreichend großen Einstellbereich hat. Achtung zu geringe Auflage Kraft kann die Platte und den Diamanten beschädigen! B) Vertikaler Spurfehlwinkel (VTA) oder Tonarmhöhe: Als grobe aber in vielen Fällen ausreichend genaue Richtschnur die Basis des Tonarmes soweit verstellen, dass der Tonarm bei aufgesetzten Diamanten parallel ist. C) Senkrecht Stellung des Tonabnehmers (Azimut): Einfach gesagt, muss der Tonabnehmer parallel zu der Schallplattenoberfläche sein. Optische Hilfsmittel wie eine Gitterscheibe sind hier hilfreich. Die Kontrolle erfolgt optisch (nur mit einen Auge um die Paralaxenfehler zu minimieren). Diese Justage ist sehr wichtig um die Abtastung beider Kanäle gleichmäßig zu ermöglichen damit eine möglichst hohe Kanaltrennung erzielt wird. Weiters wird eine einseitige Abnützung des Abtastdiamanten und der Platte damit vermieden. In manchen Fällen steht allerdings der Diamant nicht fluchtend zum Gehäuse. Hier muß mit einer Lupe die Stellung des Diamanten in der Rille überprüft werden. D) Horizontaler Spurfehlwinkel (Nulldurchgänge): Da Schallplatten bei der Herstellung grundsätzlich tangential geschnitten werden, sollte die Abtastnadel auch immer tangential geführt werden. Die Geometrie der Drehtonarme lässt das aber nicht zu. Deshalb wurde in den 30 Jahren von den Herren Bearwald und Lofgren unabhängig voneinander mathematische Grundlagen zur Tonarmoptimierung entwickelt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind einfach gesagt 2 Punkte auf der Schallplatte wo der Spurfehlwinkel gleich Null ist (tangentiale Abtastung). Diese Nulldurchgänge sind in den diversen Literaturquellen teilweise unterschiedlich, da man je nach Vorgaben (innere und der äußere bespielte Plattenradius, Berechnugsmethode nach Lofgren oder Bearwald) als auch Tonarm-Konstruktion hier deutliche Unterschiede haben kann. Oftmals liefert der Tonarmhersteller Schablonen mit wo die Nulldurchgänge aufgezeichnet sind. Weiters gibt es diverse Schablonen bei Spezialhändler zu kaufen. Man kann sich auch eine Schablone selbst anfertigen. Einfaches Millimeterpapier mit Markierungen bei den Nulldurchgänge auf Karton geklebt genügt hier. Die IEC Norm schlägt folgende Nulldurchgänge vor: 66mm und 121mm Zuerst den Tonabnehmer am inneren Radius überprüfen und dann am äußeren Punkt nachkontrollieren. Am inneren Punkt nur den Überhang (= Tonabnehmer verschieben) einstellen und am äußeren Punkt nur die Kröpfung (= Tonabnehmer verdrehen) einstellen. Wenn der Tonabnehmer am inneren Punkt gegen den Uhrzeigersinn verdreht erscheint (von oben betrachtet mit einem Auge) dann muß der Tonabnehmer nach hinten verschoben werden und umgekehrt. Nach korrekter Überhangjustage am inneren Punkt muß der äußere Punkt nach kontrolliert werden. Geringfügige Abweichungen sind hier tolerierbar. E) Antiskating Durch die Geometrie des Drehtonarmes, erfährt der Arm eine Kraft zum Schallplattenzentrum. Diese Kraft muss mit entsprechenden Konstruktionen, wie Gewichte oder Magnete, ausgeglichen werden (Antiskatingkraft). Tangential-Tonarme benötigen prinzipbedingt keine Kompensation. Die Einstellung der Antiskatingkraft sollte entsprechend den Angaben des Tonarmherstellers erfolgen. Manche Liebhaber stellen die Platte mittels Gehör und einer Testschallplatte ein. Die AAA und R.E. Zampa wünschen ihnen viel Erfolg und Spaß beim Einstellen Ihres Plattenspielers und noch viele genussvolle als auch entspannende Hörstunden. © R. E. Zampa Für etwaige Schäden an ihren Plattenspieler oder anderen Komponenten kann keine Verantwortung oder Haftung übernommen werden!