McCormick D 326 Traktor

Transcription

McCormick D 326 Traktor
MODELLBESPRECHUNG
Rolf Stratemeyer 10/2007
McCormick D 326 Traktor
Bewertung
Schuco, 1:43, McCormick D 326 Traktor rot
Die Geschichte der International Harvester Company
1831 Cyrus Hall McCormick führte in Steelte´s Tavern (Virginia) an einem heißen Tag im Juli seinen
selbstkonstruierten Getreidemäher „Virginia Reaper“ in Anwesenheit von Verwandten und Nachbarn vor.
1855 McCormick setzte seinen Fuß nach Europa und begann in England mit der Produktion seines Getreidemähers.
1856 C.S. Schneitler aus Berlin, Herausgeber der Zeitschrift „Landwirtschaftliche Zeitung für Nord- und
Mitteldeutschland“, importierte von Burgess & Key (London) einen „Virginia Reaper“.
1857 Die Garnbindung wurde von John Appleby aus Wisconsin (USA) erfunden.
1863 C.H. McCormick stellte in Hamburg seinen Getreidemäher vor, inzwischen mit einer Abstreifvorrichtung versehen, und erhielt eine Goldmedaille. Er blieb mehrere Wochen in Deutschland und leitete
den Einsatz seiner Maschinen.
1900 Eine Niederlassung der „McCormick Harvesting Machine Company Chicago“ wurde in Berlin unter
der Leitung von J.A. Hutmacher gegründet. Diese Niederlassung firmierte unter „McCormick Harvesting
m.b.H.“
1902 Zwei führende amerikanische Landmaschinen-Hersteller (McCormick und Deering) fusionieren mit
drei kleineren Firmen und gründen die „International Harvester Company“ mit Sitz in Chicago (Illinois,
USA).
1908 Die International Harvester Company m.b.H. Neuss am Rhein wurde gegründet und der Bau eines
Werkes im Neusser Hafen begann im folgenden Jahr. In den USA begann IHC die Produktion von Traktoren mit Verbrennungsmotoren (Titan und Mogul).
1911 Das Neusser Werk nahm die selbstständige Produktion und den Vertrieb von Getreidemähern,
Heurechen, und Heuwendern auf. Das Werk bestand aus einer Eisengießerei, Montagehalle und einer
Garnspinnerei und hatte 700 Mitarbeiter.
1912 Verkaufsniederlassungen wurden in Berlin, Breslau, Danzig, München, Neuss und Stettin gegründet.
1918 IHC führte die Zapfwelle im Schlepperbau ein. 6 Jahre später kam in den USA der erste „Farmall“
Allzweckschlepper auf den Markt.
1927 Die IHC m.b.H. verlegt ihre Hauptverwaltung von Neuss nach Berlin. Über 2000 Mitarbeiter produzieren jährlich 15.000 Grasmäher sowie mehrere tausend Heuerntemaschinen.
1937 Die selbstständige Produktion des ersten Neusser Traktors begann; als Basis diente der F12 aus
den USA. Er wurde den Bedürfnissen der deutschen Landwirtschaft angepasst und war als F-12-G, später als FG mit Gummi- oder als FS mit Stahlrädern lieferbar.
1946 Nach dem Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Produktionsanlagen begann die Produktion von Ersatzteilen und Erntemaschinen sowie Traktoren in kleinen Stückzahlen. Die Hauptverwaltung
wurde wieder in Neuss angesiedelt.
1951 Der erste von Neusser Ingenieuren konstruierte Vorkammer – Dieselmotor mit 25 PS wurde im DF
25 Schlepper eingeführt.
1953 John Mc Caffrey, Präsident der IHC, gab grünes Licht für die Produktion der Traktoren von 14 bis
30 PS, es waren die Farmall -Modelle: DLD 2, DED 3 und DGD 4, die von Neusser Ingenieuren konstruiert wurden.
1956 Die Traktoren der D-Linie wurden mit den Farmall Typen D-212, D-217, D-320, D-324 und D-430
eingeführt.
1957 Das erste Lastschaltgetriebe „Agriomatic“ kam bei den Traktoren D-320, D-324 und D-430 zum
Einbau.
1958 Die IH Neuss feiert ihr „goldenes“ 50jähriges Jubiläum und stellt 3 neue Traktoren der Standartserie vor: D-214, D-217 und den D-440. Der D-440 hatte den ersten mit Rootsgebläse aufgeladenen Dieselmotor aus Neuss. Die Bezeichnung „Farmall“ viel weg. Die IH erwarb die Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg und begann nach dem Umbau mit der Produktion von Mähdreschern. Der erste D 8-61 rollte am
6. Mai 1959 vom Band.
1962 Auf der DLG in München wurde erstmals die „Exact-Regelhydraulik“ vorgestellt. Die D-Linie war mit
den Typen: D-215, D-219, D-322, D-326, D-432 und D-439 nun komplett und wurde bis 1966 gebaut.
1965 Einführung der „Common Market Line“ mit den McCormick Traktoren 523 und 624. In Neuss wurden die neuen Direkteinspritzer-Motoren und im Werk Saint Dizier (Frankreich) die Getriebe produziert;
die Traktoren wurden in beiden Werken für die jeweiligen Märkte montiert.
1966 Die Modelle 323 und 423 wurden vorgestellt. Ein Jahr später Produktionsbeginn des McCormick
353 und der Schmalspurtraktoren V 323 und V 423. Das europäische Zentralersatzteillager Heidelberg
wurde eingeweiht.
1969 Der Schlepper 724 wird eingeführt.
1970 Am 8.06.1970 rollt in Neuss der 250.000te Traktor vom Band.
1971 Einführung der Traktoren 453 und 824. Die ersten Traktoren der 90 und 100 PS-Klasse mit 6Zylinder Motoren wurden dem Publikum vorgestellt: der 946 mit 85 PS und der 1046 mit 100 PS.
1972 Einführung des neuen Designs und der leicht modifizierten Typen 553 und 654 als Nachfolger vom
523 und 624. Der 353 wurde durch den 383 ersetzt. Der 1246 mit dem 120 PS Turbolader-Diesel-Motor
wurde vorgestellt. IH wird mit 21,7 % Marktführer in Deutschland.
1974 Die Traktoren der B-Familie, die „Perfekten“ 554, 644, 744 und 844 werden vorgestellt.
1975 Einführung der A-Familien Traktoren: 433, 533, 633 und der Schmalspurausführungen V 433, 533,
633 und E 633. Der 844-S rundete das Programm der B-Familie nach oben ab und das Modell 554 lief
aus. Die Direkteinspritzer-Motorenfertigung wurde ausgebaut und ermöglichte eine jährliche Produktion
von mehr als 80.000 Motoren.
1976 Die B-Familien und C-Familien Schlepper wurden auf Wunsch mit der neuen „Comfort 2000“ Kabine ausgerüstet.
1977 Die Traktoren der C-Familie 955 und 1055 wurden vorgestellt.
1979 Einführung der Typen 1255 und 1455 (D-Familie).
1980 Die Traktoren 733, 743 und 745-S lösten die Typen 644, 744 und 844 ab.
1981 Einführung der Kabine „XL Control Center“ für Traktoren der B-, C- und der D-Familie.
1982 Einführung der Traktoren 956 XL und 1056 XL.
1983 Der 856 XL mit 85 PS und die revolutionäre „Sens-O-Draulic“ wurden eingeführt. Im gleichen Jahr
kam auch der Grünlandschlepper 833A auf dem Markt.
1985 Die TENNECO Company mit Sitz in Houston (Texas) übernahm weltweit die Landtechniksparte der
IHC in Chicago. IH ging mit dem Tochterunternehmen J.I. Case Co. mit Sitz in Racine (Wisconsin, USA)
zusammen, die Marktbezeichnung lautete nun CASE IH. In Neuss wurden die Traktoren unter dem Namen Case International weiter produziert.
1988 Der erste Schlepper der MAXXUM – Baureihe wurde produziert.
1990 Die Produktion der A- und B-Familie wurde von Neuss nach Doncaster, England, verlegt, um die
Produktionskapazitäten für die neue MAXXUM Baureihe zu bekommen.
1994 Die Firma J.I. CASE wurde verselbstständigt und ab 24. Juni 1994 an der Wallstreet in New York
als eigenständige Firma börsennotiert.
1997 Am 30. Juni schloss das traditionsreiche Werk Neuss seine Pforten. Insgesamt verließen 606.925
Traktoren und eine große Anzahl von Erntemaschinen die Neusser Fabrik.
1997 – 2001 Das Neusser Werksgelände wurde komplett mit Gebäuden an die Stadt Neuss verkauft.
Das Gelände wird einer bis jetzt noch nicht spezifizierten Nutzung zugeführt. Zuerst wurden alle Werksanlagen, die im Case-Konzern noch benötigt wurden, abgebaut, in Schwesterwerke und an die Firma
Cummins transferiert. Danach wurde eine internationale Auktion der restlichen Werkseinrichtungen vor-
genommen. Zwischenzeitlich sind alle Gebäude abgerissen worden und das Grundstück von Altlasten
befreit.
Der Typ D-326 hatten einen 3-Zylinder Diesel mit 1825 ccm, der 26 PS bei 1900 U/min leistete. In den
Jahren 1962-1965 wurde er in einer Stückzahl von 15472 gebaut. Nun baut ihn also Schuco im Maßstab
1:43 nach. Wie nicht anders zu erwarten, fehlt es dem neuen Schmuckstück an nichts. Die Ausarbeitung
noch so kleiner Details wird derartig akkurat vorgenommen, dass selbst Perfektionisten nur Staunen
können. Sehr schön ist auch das Mähwerk gelungen. Perfekt die Felgen und Reifen. Hier dürften die
Freunde landwirtschaftlicher Modelle wieder ihre reine Freude haben.
Der 324 hatte etwa 200ccm Hubraum und 2 PS weniger.