Jean Monnet - Erfolgsgeschichten - EU
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Jean Monnet - Erfolgsgeschichten - EU
JEAN MONNET Erfolgsgeschichten Europa für lebenslanges Lernen 2 | Europe Direct soll Ihnen helfen, Antworten auf Ihre Fragen zur Europäischen Union zu finden Gebührenfreie Telefonnummer (*): 00 800 6 7 8 9 10 11 (*) Einige Mobilfunkanbieter gewähren keinen Zugang zu 00 800-Nummern oder berechnen eine Gebühr. Zahlreiche weitere Informationen zur Europäischen Union sind verfügbar über Internet, Server Europa (http://ec.europa.eu). Bibliografische Daten befinden sich am Ende der Veröffentlichung. Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften, 2007 ISBN 978-92-79-05116-6 © Europäische Gemeinschaften, 2007 Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Printed in Belgium Das Programm Jean Monnet: Europäische Integration verstehen |1 Angesichts der aktuellen Entwicklungstendenzen zeigt sich deutlich, wie wichtig grundlegende Überlegungen und Diskussionen über die Europäische Union sind. Das Programm Jean Monnet, an dem sich immer mehr Universitäten aus aller Welt beteiligen, wird dieser Anforderung gerecht. Die vorliegende Broschüre bietet einen Einblick in die reichhaltigen Erfahrungen und die Vielfalt innovativer Ideen, die im Rahmen des Jean-Monnet-Netzwerkes entstanden sind. Dieses Netzwerk, das in 60 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten ist und jährlich 250 000 Studenten erreicht, leistet einen entscheidenden Beitrag bei der stärkeren Bekanntmachung und der Verbreitung von Erkenntnissen über den europäischen Integrationsprozess unter den zukünftigen Generationen innerhalb der Europäischen Union, aber auch auf internationaler Ebene. Es steht außer Zweifel, dass der heutige Wissensstand um die Vielschichtigkeit und Hintergründe der europäischen Integration ohne den Beitrag der im Rahmen des Jean-Monnet-Programms tätigen Lehrkräfte, Zentren und Vereinigungen nicht erreicht worden wäre. Besonders in den neuen Mitgliedstaaten und den Bewerberländern ist das Jean-Monnet-Netzwerk für seine konkreten Projekte und seine führende Rolle bei der Vorbereitung dieser Länder auf die EUMitgliedschaft bekannt. Für die europäischen Entscheidungsträger hat sich dieses Netzwerk durch seine jährlichen Konferenzen und die Arbeit der Themengruppen immer wieder als reichhaltige Quelle unabhängiger, teilweise kritischer Analysen und Anregungen für die Politik erwiesen. Angesichts seiner besonderen Bedeutung wünsche ich dem Jean-Monnet-Programm einen erfolgreichen Beginn im Rahmen des neuen Programms für lebenslanges Lernen. Ján Figel’ Mitglied der Europäischen Kommission, zuständig für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend INHALTSVERZEICHNIS 4 | Ziele und Erfolge des Jean Monnet Programms 4 | Durch das Jean-Monnet-Programm geförderte Tätigkeiten 5 | Thematische Vorstellung der 20 Jean-Monnet-Erfolgsgeschichten 50JÄHRIGE GESCHICHTE DER EUROPÄISCHEN INTEGRATION 6 | Professor Ariane Landuyt (U. Siena) 7 | Professor Daniela Preda (U. Genua) 8 | Professor Antonio Varsori (U. Padua) 9 | Professor Desmond Dinan (George Mason U.) DIALOG ZWISCHEN MENSCHEN UND KULTUREN 10 | Professor Antonio Papisca (U. Padua) GRUNDRECHTE UND NICHT-DISKRIMINIERUNG 11 | Professor Jacqueline Dutheil de la Rochère (U. Paris II) 12 | Professor Teresa Freixes Sanjuan (U. Autònoma Barcelona) EUROPÄISCHE STAATSBÜRGERSCHAFT, DEMOKRATIE, REGIERUNGSFÜHRUNG UND ANPASSUNG DER INSTITUTIONEN 13 | Professor Paul Magnette (UL Bruxelles) 14 | Professor Wolfgang Wessels (U. Köln) RECHT, GESELLSCHAFT UND FORTSCHRITTE DER EUROPÄISCHEN INTEGRATION 15 | Professor Panayotis Soldatos (U. Lyon III) 16 | Professor Joseph H.H. Weiler (New York U.) EUROPÄISCHE INTEGRATION, BEWERBERLÄNDER UND NEUE MITGLIEDSTAATEN 17 | Dr. Vlasta Kunová (Comenius U., Bratislava) 18 | Professor Krassimir Nikolov (Freie U. Varna) 19 | Professor Tibor Palankai (Corvinus-U., Budapest) 20 | Professor Lenka Rovná (Karls-U., Prag) EUROPÄISCHE INTEGRATION UND DIE WELT 21 | Professor Naveed Ahmad Tahir (U. Karachi) 22 | Professor Martin Holland (U. Canterbury, Neuseeland) 23 | Professor Chibli Mallat (U. St. Joseph, Beirut) 24 | Professor Amy Verdun (U. Victoria) 25 | Professor Catherine Flaesch-Mougin (U. Rennes I) 26 | Jean-Monnet-Professoren im öffentlichen Dienst Ziele und Erfolge des Jean Monnet Programms 4 | Ziel des Jean-Monnet-Programms ist die Förderung ausgezeichneter Qualität bei der Vermittlung, Forschung und Diskussion im Rahmen von Studien über die europäische Integration an höheren Bildungseinrichtungen weltweit. Die Jean-Monnet-Aktion wurde 1990 gestartet. In den ersten Jahren war sie auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschränkt, 1993 wurde sie dann auf Polen und Ungarn, 1997 auf die Tschechische Republik und 2001 auf alle Bewerberländer und die übrige Welt ausgedehnt. Mit der Aktion sollte für Universitäten weltweit ein Anreiz geschaffen werden, die Europäische Union als Modell für die friedliche Koexistenz und Integration darzustellen, und die Politik sowie die nach außen gerichteten Aktionen der Europäischen Union zu erläutern. Die Jean-Monnet-Aktion ist gegenwärtig in 60 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. Zwischen 1990 und 2006 konnten mit Unterstützung dieser Aktion rund 2 850 Lehrprojekte eingerichtet werden, die sich mit Studien der europäischen Integration befassen. Dazu gehören weiterhin 112 europäische Exzellenzzentren, 720 Lehrstühle sowie 1 936 Europakurse und ständige Vorlesungen, die im Rahmen des JeanMonnet-Programms geschaffen wurden. Teil der Jean-Monnet-Aktion ist ein Netz, in dem 1 800 Professoren zusammenarbeiten, die eine Zuhörerschaft von jährlich 250 000 Studenten erreichen. In der akademischen Welt ist die Bezeichnung Jean Monnet als Gütezeichen für hervorragende Qualität bekannt. Die Projekte werden in einem strengen und unabhängigen Begutachtungsverfahren nach ihrer akademischen Schlüssigkeit ausgewählt. Die in dieser Broschüre aufgeführten Erfolgsgeschichten sind bei weitem keine erschöpfende Darstellung der Kreativität und des Erfindungsgeistes der Mitglieder der Jean-Monnet-Familie. Als Netzwerk, das sich auf alle Kontinente erstreckt, bildet das Jean-Monnet-Programm ein Modell für einen erfolgreichen interkulturellen Dialog und Austausch zum gegenseitigen Nutzen. Die im Rahmen des Netzwerkes veröffentlichten Werke zeichnen sich durch eine wirkliche Sprachenvielfalt aus: Viele hervorragende wissenschaftliche Arbeiten der Jean-Monnet-Gemeinschaft wurden in verschiedenen Sprachen wie Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Polnisch und Englisch verfasst. Wer sich im JeanMonnet-Netzwerk auf Entdeckungsreise begibt, findet dort einen Reichtum vor, der über den üblichen Standard der meist zitierten einsprachigen wissenschaftlichen Zeitschriften weit hinausgeht. Im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen (2007-2013) ist die JeanMonnet-Aktion verstärkt und in ein Programm überführt worden, das den Programmen Erasmus oder Leonardo da Vinci ebenbürtig ist. Durch das Jean-Monnet-Programm geförderte Tätigkeiten Projekte zur Vermittlung, Forschung und Diskussion über den europäischen Integrationsprozess • Jean-Monnet-Lehrstühle wurden in höheren Bildungseinrichtungen geschaffen und sind auf Studien der europäischen Integration spezialisiert. • Jean-Monnet-Exzellenzzentren sind klar ausgewiesene Institutionen, die sich mit Studien der europäischen Integration befassen. In den Exzellenzzentren werden die Lehr-, Forschungs- und dokumentarischen Ressourcen der teilnehmenden höheren Bildungseinrichtungen für die Studien über die europäische Integration gebündelt. • Jean-Monnet-Kurse sind kurze Lehrprogramme (oder Vorlesungen) zu Studien über die europäische Integration an höheren Bildungseinrichtungen. • Vereinigungen von Lehrkräften und Forschern mit Spezialisierung auf dem Fachbereich der europäischen Integration können zur Durchführung der jährlichen Zusammenkünfte und zur Umsetzung ihrer öffent-lichkeitswirksamen Initiativen, wie die Schaff ung von Internet-Seiten oder die Veröffentlichung von Newslettern, Unterstützung erhalten. • Informations- und Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit der Europäischen Union, die in akademischen Einrichtungen abgehalten werden, können durch Beihilfen zur Veranstaltung von Konferenzen, Seminaren, Diskussionsrunden und/ oder Sommerschulen zum Thema der europäischen Integration unterstützt werden. • Multilaterale Jean-Monnet-Forschungsgruppen sind Partnerschaften, die sich mit dem Studium des europäischen Integrationsprozesses beschäftigen und mindestens drei Jean-Monnet-Lehrstühle aus mindestens drei verschiedenen Ländern umfassen, die gemeinsame fachübergreifende Forschung betreiben. Wissenschaftliche Überlegungen zu den aktuellen politischen Prioritäten der europäischen Integration Politiker profitieren von wissenschaftlichen Überlegungen zur europäischen Integration durch JeanMonnet-Lehrkräfte im Zuge der jährlich stattfin-denden hochrangigen Konferenzen und Themengruppen, auf denen prominente Akademiker, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammenkommen und über eine große Vielfalt von Themen diskutieren. Dazu gehören die institutionelle und konstitutionelle Zukunft der Europäischen Union, der Dialog zwischen Menschen und Kulturen, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die Herausforderungen Europas in einer globalisierten Welt und die Europäische Union im Kontext neuer Weltordnungen. Beihilfen zur Unterstützung von Institutionen, die sich mit Themen der europäischen Integration befassen |5 • das Europa-Kolleg (Campus in Brügge und in Natolin) • das Europäische Universitätsinstitut (Florenz) • das Europäische Institut für öffentliche Verwaltung (Maastricht) • die Akademie für Europäisches Recht (Trier) • die Europäische Agentur für Entwicklungen in der sonderpädagogischen Förderung (Middelfart) • das Internationale Zentrum für europäische Bildung – CIFE (Nizza) Weitere im Bereich des lebenslangen Lernens tätige Einrichtungen und Vereinigungen werden in einer getrennten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ausgewählt. Thematische Vorstellung der 20 Jean-Monnet-Erfolgsgeschichten Die 20 im Folgenden aufgeführten Erfolgsgeschichten stehen im Einklang mit einigen Themenüberschriften des Jean-Monnet-Programms. 50-jährige Geschichte der europäischen Integration Das Jean-Monnet-Netzwerk ist ein Treff punkt für eine außerordentliche Gruppe renommierter Historiker, das einen aktiven Beitrag zur Darstellung der historischen Hintergründe leistet, die die Voraussetzung für das Verständnis des gegenwärtigen Entwicklungsstadiums der europäischen Integration bilden. Dialog zwischen Menschen und Kulturen Das Jean-Monnet-Programm bildet die Grundlage für das "Jahr 2008 des interkulturellen Dialogs". Im Rahmen dieses Themas fanden zwischen 2002 und 2005 fünf hochrangige Konferenzen und zahlreiche weiterführende Projekte von JeanMonnet-Forschungsgruppen statt. Europäische Staatsbürgerschaft, Demokratie, Regierungsführung und Anpassung der Institutionen Im Rahmen des Jean-Monnet-Programms werden regelmäßig Konferenzen und Themengruppen veranstaltet, die sich mit der institutionellen und politischen Zukunft des Aufbaus Europas befassen. Recht, Gesellschaft und Fortschritte der europäischen Integration Die Europäische Union ist insofern einzigartig, dass sie nicht durch Waffengewalt, sondern kraft des Gesetzes geschaffen wurde. Die Mitglieder des Jean-MonnetNetzwerks sind dafür bekannt, dass sie sich mit dem Studium und der Auslegung des europäischen Rechts in seinen sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Grundrechte und Nicht-Diskriminierung Das Jean-Monnet-Netzwerk ist für seine fortgeschrittene Forschungsund Lehrtätigkeit über Grundrechte und Nicht-Diskriminierung bekannt. Im Ergebnis seiner Tätigkeiten wurde insbesondere die hochrangige Konferenz über "Gender-Gleichheit und die Zukunft Europas" durchgeführt, die einen konkreten Einfluss auf die Gestaltung des Europäischen Konvents hatte. Europäische Integration, Bewerberländer und neue Mitgliedstaaten Das Jean-Monnet-Netzwerk spielte immer wieder eine führende Rolle bei der Verbreitung von Wissen und Kenntnissen über die europäische Integration in den Bewerberländern und den neuen Mitgliedstaaten. Europäische Integration und die Welt Jean-Monnet-Lehrkräfte in der ganzen Welt leisten einen intensiven Beitrag zur Bekanntmachung der Europäischen Union in der Welt und zum besseren Verständnis des europäischen Integrationsprozesses als Modell der friedlichen Zusammenarbeit. 5 0 - J Ä H R I G E G E S C H I C H T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Ariane Landuyt 6 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Geschichte (seit 2000) Università degli Studi di Siena, Italien Vorlesungen in Italienisch teil. Während des zweiten und dritten Semesters wählen die Studenten Kurse aus den Lehrveranstaltungen der Partneruniversitäten aus. Professor Landuyt ist auch eine der Initiatoren des Doktorats in europäischer Geschichte, Föderalismus und europäischer Einheit, der von den Universitäten Pavia, Genua, Siena und Turin gemeinsam angeboten wird. Professor Ariane Landuyt hat mit ihrer Initiative von 1999 zur Schaff ung eines einzigartigen, landes- und fachübergreifenden sowie mehrsprachigen Masters in europäischen Studien unter dem Titel "Der Prozess des Aufbaus Europas" einen dauerhaften Beitrag zur europäischen Bildung geleistet. Das Programm wird vom Centro di Ricerca sull’Integrazione Europea in Siena in Zusammenarbeit mit Jean-Monnet-Lehrstuhlinhabern an den Universitäten Salamanca, Granada, Coimbra, Hannover und Oradea, der Robert-Schuman-Universität Straßburg, der JagiellonskiUniversität Krakau, der Panteion-Universität in Athen und der Universität Montpellier organisiert. Die Studenten verbringen ihr erstes Semester in Siena und nehmen an "Der Jean-Monnet-Lehrstuhl gab mir die Gelegenheit, mich auf die Erforschung und die Vermittlung der Geschichte der europäischen Integration zu konzentrieren und diesen Bereich auf eine eigene wissenschaftliche Grundlage und Autonomität zu stellen." Prof. Landuyt Als Leiterin des Centro di Ricerca sull’Integrazione Europea ist Professor Landuyt einer der führenden Köpfe der hochrangigen Erforschung der Geschichte der europäischen Integration. Unter ihrer Federführung werden jährlich zahlreiche Symposien unter Mitwirkung transnationaler Forschergruppen abgehalten. Diese Veranstaltungen sind für die Studenten von besonderem Interesse und führten zur Herausgabe von Büchern wie "I movimenti per l’unità europea 1970-1986" (2000, mit Daniela Preda); "Idee d’Europa e integrazione europea" (2004); und "Gli allargamenti della CEE/EU 1961-2004" (2005, mit Daniele Pasquinucci). Im Einklang mit dem fachübergreifenden Charakter der Lehrveranstaltungen für den Master in Europäischen Studien spielt Professor Landuyt ebenfalls eine führende Rolle in Forschungsbemühungen, die über rein historische Themen weit hinausreichen. Mit transnationalen Partner, zu denen auch andere Jean-Monnet-Professoren gehören, hat sie insbesondere an Studien wie "Der Beitrag der Massenmedien zur Erweiterung der Europäischen Union" (2003, mit Ioan Horga und Renaud de la Brosse) gearbeitet. 5 0 - J Ä H R I G E G E S C H I C H T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Daniela Preda Jean-Monnet-Lehrstuhl für Geschichte (seit 1995) Università degli Studi di Genova, Italien Mit dem Jean-Monnet-Lehrstuhl von Professor Daniela Preda wurden die Studien zur europäischen Integration an der Università degli Studi di Genova auf eine neue Ebene gestellt. Dieser Jean-Monnet-Lehrstuhl war maßgeblich an der Schaff ung des "laurea specialistica" in europäischen Studien beteiligt und engagierte sich nachhaltig für die Innovation bei der Vermittlung der europäischen Integration, indem originelle Themen wie "Kino, Europa und Außenbeziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg" mit neuen Lehrmethoden behandelt wurden, zu denen internationale und europäische "Rollenspiele" und die Verfassung von Artikeln für "imaginäre" Zeitungen gehörten. Professor Preda war aktiv am Aufbau erfolgreicher Netzwerke zum Studium der europäischen Integration beteiligt, insbesondere als Vorsitzende des italienischen Universitätsverbandes für europäische Studien und im Rahmen des gemeinsamen Doktorats in europäischer Geschichte, Föderalismus und europäischer Einheit, das an den Universitäten Pavia, Genua, Siena und Turin angeboten wird. Dank der engagierten Initiativen mit starker Einbindung lokaler Partner konnte die europäische Dimension in der Region erheblich gestärkt werden. Im Rahmen der lokalen Initiativen des Lehrstuhls erschienen Veröffentlichungen wie beispielsweise "Da Genova all’Europa. La vocazione europea negli ambienti economici della Liguria" (2007). Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung erschienen von Professor Preda bahnbrechende Bücher über die Geschichte des europäischen Föderalismus, wie zum Beispiel "De Gasperi federalista europeo" (2004) und "Storia e percorsi del federalismo europeo. L’eredità di Carlo Cattaneo" (2004, mit C. Rognoni Vercelli). Mit ihren früheren Werken hat Professor Preda die Diskussionen der 1950er Jahre über die europäische Verteidigung und die europäischen politischen Gemeinschaften in ein neues Licht gerückt. Ihr bekanntestes Werk zu diesem Thema ist: "Storia di una speranza. La battaglia per la CED e la Federazione europea" (1990) und "Sulla soglia dell’Unione. La vicenda della Comunità politica europea" (1994). "In Italien hat die Jean-Monnet-Aktion wie in vielen anderen europäischen Ländern einen Beitrag zur Verbreitung der Studien über die europäische Integration geleistet. Neben der Förderung vieler Kurse über europäische Integration, sind im Rahmen dieser Aktion viele Studien von hoher Qualität über den Prozess des Aufbaus Europas, seine Hauptakteure und Folgen erarbeitet worden." Prof. Preda |7 5 0 - J Ä H R I G E G E S C H I C H T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Antonio Varsori 8 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Geschichte (seit 2004) Università degli Studi di Padova, Italien Mit dem Jean-MonnetLehrstuhl von Professor Antonio Varsori wurden Lehre und Forschung zur europäischen Integration an der Università degli Studi di Padova auf eine neue Ebene gestellt, insbesondere durch die Schaff ung des Universitätszentrums für Europäische Studien, das sich aus Akademikern verschiedener Fakultäten zusammensetzt. Ein deutliches Zeichen des Erfolgs ist die Tatsache, dass sich die Anzahl der Studenten, die Kurse des Lehrstuhls über die Geschichte der europäischen Integration besuchen, verdoppelt hat. Über Workshops und Forschungsaktivitäten hat das Jean-Monnet-Projekt einen aktiven Beitrag zur Stärkung der Kontakte zu anderen italienischen und ausländischen Universitäten geleistet. Insbesondere hat der JeanMonnet-Lehrstuhl die Initiative zur Einrichtung eines innovativen transnationalen Studiengangs in europäischen Studien gemeinsam mit den Universitäten Padova, Cluj und Timisoara ergriffen, an denen ebenfalls Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaber arbeiten. "Im Rahmen der Jean-Monnet-Aktion ist eine erfolgreiche, europäische Gemeinschaft von Historikern entstanden, die ihre Ansichten austauschen und innovative historische Studien durchführen können." Prof. Varsori Über eine fortlaufende Reihe hochrangiger Workshops über Themen wie Europa in den 1970er Jahren, Regionalpolitik und Berufsausbildung hat Professor Varsori erfolgreich zum Ansehen des Jean-Monnet-Lehrstuhls beigetragen. Die Workshops, die sich positiv auf die Veranstaltungen des Lehrstuhls ausgewirkt haben, basieren auf modernen Projekten der geschichtlichen Forschung, in deren Ergebnis wichtige Publikationen erschienen sind. Zu den jüngsten Beispielen gehören die Bücher "Inside the European Community. Actors and Policies in the European Integration 1958-1972" (2006) und "Sfide del mercato e identità europea. Le politiche di educazione e formazione professionale nell’Europa comunitaria" (2006). Mit seinen früheren Werken hat Professor Varsori die Diskussionen über die westliche Verteidigungskooperation in den 1940er und 1950er Jahren in ein neues Licht gerückt. Sein bestbekanntes Werk zu diesem Thema ist "Il Patto di Bruxelles (1948): tra integrazione europea e alleanza atlantica" (1988). 5 0 - J Ä H R I G E G E S C H I C H T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Desmond Dinan Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2001) George Mason University, Vereinigte Staaten von Amerika Professor Desmond Dinan aus den Vereinigten Staaten hat eine einzigartige Sichtweise von außen auf die historische Entwicklung der europäischen Integration eingebracht. Er analysiert die heutigen Herausforderungen der Europäischen Union auf der Grundlage seiner umfassenden Sachkenntnis über die Entwicklung der europäischen Integration im Laufe der letzten fünfzig Jahre. Aktuelle Fragen und Diskussionen über Themen wie das so genannte Demokratiedefizit werden in einen breiteren Kontext der Erweiterung, Globalisierung und wirtschaftlicher Ungewissheiten gestellt. Professor Dinan gebührt das besondere Verdienst, eine große Anzahl wissenschaftlicher Standardwerke veröffentlicht zu haben, die in der gesamten Welt herangezogen werden und für ihre klare Verständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit bekannt sind. In diesem Sinne hat der Jean-Monnet- Lehrstuhl einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung und Bekanntmachung der Erkenntnisse und Debatten über den europäischen Integrationsprozess geleistet. Zu seinen bestbekannten Veröffentlichungen gehören "Ever Closer Union: An Introduction to European Integration", 3. Ausgabe (2005), "Europe Recast: A History of European Union" (2004) sowie die herausgegebenen Werke "Origins and Evolution of the European Union" (2006) und "Encyclopaedia of the European Union" (2000). Als begabte Lehrkraft erhielt Professor Dinan den Preis "Professor des Jahres" der Studienverwaltung der George Mason University für hervorragenden Unterricht. In seiner Eigenschaft als Direktor des Studiengangs für internationalen Handel und Politik greift er auf seine umfangreichen Erfahrungen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in den europäischen Kulturen zurück, um die wichtigsten Elemente der traditionellen Ausbildung in Außenbeziehungen, Betriebswirtschaftslehre, Finanzen und Wirtschaft in einen dynamischen Studiengang einfließen zu lassen. 1987 erhielt Professor Dinan das erste jemals vergebene Stipendium der Europäischen Gemeinschaft für Lehrplanentwicklung in den Vereinigten Staaten. "Das Jean-Monnet-Programm war ein wichtiger Meilenstein in meiner Laufbahn und ein gewaltiger Anreiz für mich. Ohne das Programm hätte ich auf alle Fälle auch zu Fragen der EU geforscht, aber mit dem Programm erhielt meine Arbeit einen weitaus stärkere Verbreitungs- und Bekanntheitsgrad." Prof. Dinan |9 D I A L O G Z W I S C H E N M E N S C H E N U N D K U LT U R E N Professor Antonio Papisca 10 | Jean-Monnet-Lehrstuhl ad honorem (seit 2004) Università degli Studi di Padova, Italien Professor Antonio Papisca ist Koordinator einer fachübergreifenden transnationalen J e a n - M o n n e tForschungsgruppe, die sich im Vorfeld des Europäischen Jahres 2008 des interkulturellen Dialogs hauptsächlich mit dem Verhältnis zwischen Demokratie, Menschenrechten und "mehrfacher Staatsbürgerschaft" im Kontext des Dialogs beschäftigt. Mit diesem Projekt werden die vielen Aktivitäten zum Thema Menschenrechte fortgesetzt, die von den Professoren Papisca und Mascia in Zusammenarbeit mit dem JeanMonnet-Exzellenzzentrum Padua organisiert wurden. Auf der Grundlage seiner Erfahrung mit dem JeanMonnet-Programm ergriff Professor Papisca 1997 die Initiative zur Einrichtung des ersten wirklich europäischen Masterstudienganges in Menschenrechten und Demokratisierung. An diesem äußerst erfolgreichen Projekt beteiligten sich 39 europäische Universitäten. Ausdruck des Vertrauens, das die Kollegen Professor Papisca entgegenbrachten, war seine Wahl zum Vorsitzenden der Italienischen Universitätsvereinigung für Europäische Studien (AUSE) und der Internationalen Vereinigung für Studien zur Europäischen Gemeinschaft. Als Vorreiter in den Studien über die europäische Integration hat Professor Papisca das erste umfassende, "Der Beitrag der Jean-Monnet-Aktion zu meinem Themenbereich betriff t in erster Linie die fachübergreifende Zusammenarbeit und den gegenseitig nützlichen Austausch der Universitäten bei der Diskussion der ewigen Frage der 'Identität' und 'Zugehörigkeit' im Zusammenhang mit einer aktiven europäischen Staatsbürgerschaft und auf der Grundlage der Menschenrechte." Prof. Papisca der Europäischen Gemeinschaft gewidmete Politologiebuch in Italien unter dem Titel "Comunità Europea e sviluppo politico. Contributo all’analisi del sistema politico europeo" (1974) herausgebracht. Seine späteren Publikationen über die europäische Integration konzentrieren sich zumeist auf die Themen Demokratie, Staatsbürgerschaft und Menschenrechte. Bekannte Beispiele sind "Verso il nuovo Parlamento Europeo" (1979) und "Il processo costituente in Europa. Dalla moneta unica alla cittadinanza europea" (2000, mit Marco Mascia). Als UNESCO-Lehrstuhlinhaber für Menschenrechte, Demokratie und Frieden hat Professor Papisca ebenfalls wegweisende Studien über die Förderung des Friedens und der Menschenrechte in der internationalen Arena herausgegeben, wobei er die Schlussfolgerungen aus der europäischen Integration zog. Zu seinen repräsentativen Büchern zählen "Democrazia internazionale, via di pace. Per un nuovo Ordine Internazionale Democratico" (1995, bereits in der 5. Ausgabe) und "Le relazioni internazionali nell’era dell’interdipendenza e dei diritti umani" (2004, bereits in der 3. Ausgabe, mit Marco Mascia). Die Tätigkeit von Professor Papisca ist ein Beispiel für die konstruktive Rolle, die führende Akademiker bei der Beratung politischer Entscheidungsträger übernehmen können. Er war insbesondere Mitglied der Expertengruppe der italienischen Regierung, die beim Entwurf der Satzung für den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien mitwirkten. Er berät die italienischen Behörden weiterhin als Mitglied zahlreicher hochrangiger Ausschüsse über Menschenrechte und die Internationalisierung der Universitäten. G R U N D R E C H T E U N D N I C H T- D I S K R I M I N I E R U N G Professor Jacqueline Dutheil de la Rochère Jean-Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 1994) Université Panthéon-Assas Paris II, Frankreich Unter der Leitung von Professor Dutheil de la Rochère hat das Jean-Monnet-Exzellenzzentrum (Centre de Droit européen) an der Universität Paris II die Vermittlung und Erforschung des europäischen Verfassungsrechts und der Grundrechte in den Mittelpunkt gerückt. Angesichts ihrer Erfahrungen wurde Professor Dutheil de la Rochère von der französischen Regierung gebeten, als alternierende Vertreterin beim Europäischen Konvent mitzuarbeiten, der die EU-Charta der Grundrechte entwarf. Ihre akademische Tätigkeit in diesem Bereich führte zu einer aktuellen Analyse der EU-Charta in der Reihe "Jurisclasseur Europe". Die gegenwärtige Tätigkeit des Zentrums im Bereich der Grundrechte unter dem EUVerfassungsvertrag führte insbesondere zur Veröffentlichung des Werkes "Constitution européenne, démocratie et droits de l’homme" (2003). Vor dem Hintergrund ihrer Forschungsarbeit im Bereich der Grundrechte beteiligte sich das Zentrum besonders aktiv an transnationalen Netzwerken wie dem Netzwerk für Europäisches Verfassungsrecht und der Europäischen Gruppe Öffentliches Recht. Als Rektorin der Universität hat Professor Jacqueline Dutheil de la Rochère die Universität Paris II zu einer führenden Universität im Bereich der Internationalisierung der Juristenausbildung gemacht. Sie hat erfolgreiche Studienlehrgänge in Recht mit Doppeldiplomen in Zusammenarbeit mit Universitäten im Vereinigten Königreich, Irland, Deutschland, Spanien und Italien geschaffen. Ähnliche Kooperationsmaßnahmen wurden mit Lateinamerika und Japan eingerichtet. Professor Dutheil de la Rochère verlegt weiterhin ihre allgemeinen Standardwerke über EU-Recht, die an den französischsprachigen Universitäten weltweit verwendet werden. Zu den jüngsten Beispielen gehören "Introduction au droit de l’Union européenne" (2006) und "Droit materiel de l’Union européenne" (2006). 2006 verlieh die französische Regierung Professor Dutheil de la Rochère für ihre umfangreiche hochrangige Tätigkeit im europäischen Kontext den Titel "Chevalier de la Légion d’Honneur". "Die Jean-Monnet-Aktion war ein entscheidender Anreiz für unsere geistige Tätigkeit. Die regelmäßigen Treffen in Brüssel, bei denen hochrangige Akademiker und Entscheidungsträger zusammenkommen, sind wahrhaftige Werkstätten für Ideen." Prof. Dutheil de la Rochère | 11 G R U N D R E C H T E U N D N I C H T- D I S K R I M I N I E R U N G Professor Teresa Freixes Sanjuan 12 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 2003) Universitat Autònoma de Barcelona, Spanien Über das Jean-Monnet-Netzwerk konnte Professor Freixes das transnationale Niveau ihrer Projekte durch die Einbeziehung von Partnern aus Italien, Frankreich, Deutschland und Polen verstärken. Gegenwärtig erarbeiten die oben genannten Partner im Rahmen eines ErasmusProjekts den Masterstudiengang "Recht und europäische Integrationspolitik: europäisches Recht und die unterschiedlichen Bereiche verfassungsmäßiger Regierungsformen". Professor Teresa Freixes beschäftigt sich in ihrer akademischen Arbeit vor allem mit europäischen Verfassungsfragen, Grundrechten, Gender-Themen und regionaler Autonomie. Als Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaberin hat sie erfolgreiche und innovative Forschungsprojekte zu diesen Themen im Auftrag verschiedener Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen geleitet. In Anerkennung der führenden Rolle, die Professor Freixes bei der Erörterung dieser Themen übernahm, wurde sie als Mitglied in das von der Europäischen Kommission eingerichtete EU-Netzwerk unabhängiger Experten in Grundrechten aufgenommen. "Die Jean-Monnet-Aktion hat einen entscheidenden Beitrag zur Gestaltung des europäischen Verfassungsrechts geleistet, insbesondere hinsichtlich der Grundrechte und der NichtDiskriminierung als von der internationalen akademischen Gemeinschaft anerkannte wissenschaftliche Bereiche." Prof. Freixes Zu den zahlreichen Veröffentlichungen von Professor Freixes im Bereich des Verfassungsrechts und der Grundrechte gehören "El futuro de Europa: Constitución y Derechos Fundamentales (2002, mit J. C. Remotti); "Derechos Fundamentales en la Unión Europea. Evolución y prospectiva: La construcción de un espacio jurídico europeo de los Derechos Fundamentales", in Revista de Derecho Constitucional Europeo (2006) sowie "El proceso de ratificación de la Constitución europea: análisis retrospectivo y nuevos referéndum", in Europa: El estado de la Unión (2006). E U R O PÄ I S C H E S TA AT S B Ü R G E R S C H A F T, D E M O K R AT I E , R E G I E R U N G S F Ü H R U N G U N D A N PA S S U N G D E R I N S T I T U T I O N E N Professor Paul Magnette Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2002) Université Libre de Bruxelles, Belgien Professor Paul Magnette konzentrierte sich in seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit auf die europäische Staatsbürgerschaft und den Verfassungsprozess der EU. Unter seiner Leitung fanden zahlreiche akademische und öffentliche Diskussionen statt, mit denen ein Beitrag zu hochrangigen Veröffentlichungen geleistet wurde, wie beispielsweise "Au nom des peuples, Le malentendu constitutionnel européen" (2006), "The European Convention, Bargaining in the shadow of rhetoric" in West European Politics (2004, mit Kalypso Nicolaïdis) sowie "European Governance and Civic Participation: Beyond Elitist Citizenship?" in Political Studies (2003). Professor Magnette nutzte seine Tätigkeit als JeanMonnet-Lehrstuhlinhaber zur erfolgreichen Entwicklung eines fünfjährigen Projekts (2006-2010) unter dem Titel "Resisting Europe: comparative and diachronic analysis of anti-European movements". Aufgrund seiner Tätigkeit im Rahmen des Jean-Monnet-Programms wurde er in das europäische Projekt zur "Neudefinition europäischer Demokratie" einbezogen. Als Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen und ehemaliger Leiter des Jean-Monnet-Exzellenzzentrums der ULB (Institut d’Etudes Européennes) beschäftigten sich seine hauptsächlichen Werke mit der Darstellung des gegenwärtigen Stands der europäischen Integration. Zu den herausgegebenen Werken gehören "La grande Europe" (2004); "La constitution de l’Europe" (2002) und "Le nouveau modèle européen" (2000, mit Eric Remacle). Für das letzte Werk wurde Professor Magnette der Francqui-Preis für europäische Forschung verliehen. Im Rahmen seiner Bemühungen um die Darstellung des politischen Prozesses der EU veröffentlichte Professor Magnette auch "Le régime politique de l’Union européenne" (2003) und "What is the European Union?" (2005). Als Lehrkraft leitete Professor Magnette erfolgreich die Überarbeitung des Studiengangs des Institut d’Etudes Européennes und war gleichzeitig auf transnationaler Ebene als Teilzeitdozent am Institut d’Etudes Politiques in Paris tätig. "Die finanzielle Unterstützung der Jean-Monnet-Aktion ist äußerst nützlich für die Einleitung neuer und umfassender Forschungsprojekte. Sie bietet die Gelegenheit, ausländische Kollegen einzuladen, Konferenzen zu organisieren und ist der beste Weg zur Schaffung einer zukunftsweisenden innovativen Forschung." Prof. Magnette | 13 E U R O PÄ I S C H E S TA AT S B Ü R G E R S C H A F T, D E M O K R AT I E , R E G I E R U N G S F Ü H R U N G U N D A N PA S S U N G D E R I N S T I T U T I O N E N Professor Wolfgang Wessels 14 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 1994) Universität zu Köln, Deutschland Professor Wolfgang Wessels Jean-Monnet-Lehrstuhl ist führend in der innovativen Vermittlung der europäischen Integration tätig, insbesondere durch die Herausgabe gedruckter und virtueller Lehrbücher und E-LearningPlattformen, die Durchführung fachübergreifender und multinationaler Kurse und Rollenspiele sowie einem intensiven Erasmus-Austauschs. Im Laufe der vergangenen Jahre kamen über 4 000 Studenten in den Genuss der Lehrprogramme des Jean-Monnet-Lehrstuhls. Als Beitrag zur weiteren Entwicklung der Studien zur europäischen Integration leitete Professor Wessels in den letzten Jahren erfolgreich zehn Doktorarbeiten und zehn weitere werden demnächst folgen. Die Tätigkeit von Professor Wessels im Rahmen des JeanMonnet-Programms erfolgte in drei Stufen: (1) Auf lokaler Ebene konzentrierte sich das Kölner Zentrum der JeanMonnet-Lehrstühle und der Spezialisten in europäischer Integration (CoPOLIS) auf die Förderung der Diskussion über die Zukunft der EU, (2) auf regionaler Ebene fördert das regionale Jean-Monnet-Exzellenzzentrum von NordrheinWestfalen Synergieeffekte in Forschung und Unterricht, und (3) auf europäischer Ebene konzentrierte sich die transnationale Jean-Monnet-Forschungsgruppe unter dem Namen "IGC Net on Constitutionalisation" in ihren Bemühungen auf die akademischen Diskussionen mit Veröffentlichungen wie "EU Constitutionalisation: From the Convention to the Constitutional Treaty 2002-2005" (2006, herausgegeben mit Lenka Rovná). "Der besondere Wert der Jean-Monnet-Aktion liegt in ihren Chancen, die sich für die transnationale und fachübergreifende Netzwerkarbeit zwischen den Universitäten, Forschungseinrichtungen und führenden Wissenschaftsinstituten zum Thema der europäischen Integration ergeben. Dies führt zu einem neuen Qualitätssprung im Bereich der europäischen Forschung." Prof. Wessels Professor Wessels zahlreiche Beiträge zur zukünftigen Verfassung der EU sind für politische Entscheidungsträger von besonderer Relevanz. Darunter befinden sich beispielsweise seine Veröffentlichungen "Strategien und institutionelle Perspektiven nach der Verfassungskrise: Funktionalistische und institutionalistische Wege zu einem neuen europäischen Verhandlungspaket", in Politische Vierteljahresschrift (2006, mit Anne Faber) und "L’opportunité de la crise – inventaire et analyse des scénarios pour l’avenir de l’UE" in Visions d’Europe (2007, mit Anja Thomas). Von seinem Jean-Monnet-Lehrstuhl aus leitet Professor Wessels zurzeit 12 fortgeschrittene Forschungsprojekte über die institutionelle Entwicklung der EU und zwei Projekte über die Rolle der EU in der internationalen Arena. Im Rahmen dieser Projekte sind zahlreiche Veröffentlichungen und wertvolle theoretische Beiträge entstanden. Anhand seiner Fusionsthese analysiert und erläutert Professor Wessels den gegenwärtigen Stand eines fusionierten, mehrschichtigen, europäischen, politischen Systems. Zu den herausragenden Veröffentlichungen in diesem Zusammenhang gehören "Die Fusionsthese. Die Europäische Union der Zukunft – immer enger, weiter und komplexer?" in Europa 2020, "Szenarien politischer Entwicklungen" (1997) und "The Constitutional Treaty: Three Readings from a Fusion Perspective" in Journal of Common Market Studies: Annual Review (2004/2005). R E C H T, G E S E L L S C H A F T U N D D I E F O R T S C H R I T T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Panayotis Soldatos Jean-Monnet-Lehrstuhls für Recht und Politologie (seit 1993) Université Jean Moulin-Lyon 3, Frankreich Der Jean-Monnet-Lehrstuhl von Professor Panayotis Soldatos war einer der beiden ersten Lehrstühle dieser Art, die von der Europäischen Kommission außerhalb Europas vergeben wurden. Sein Lehrstuhl befand sich zunächst an der Université de Montréal in Kanada. Seit 2003 setzt Professor Soldatos seine Jean-Monnet-Tätigkeit an der Université Jean Moulin-Lyon 3 fort. Professor Soldatos war führend bei der Überwindung der Lücke zwischen der rechtlichen und politischen Analyse der europäischen Integration. Er ist Autor und Mitverfasser von 27 Büchern, u. A. "Le système institutionnel et politique des Communautés européennes dans un monde en mutation: théorie et pratique" (1989), "La Convention sur l’avenir de l’Europe: essai d’évaluation de son projet de traité établissant une Constitution pour l’Europe" (2004, herausgegeben mit Christian Philip), "L'Union européenne élargie aux nouvelles frontières et à la recherche d`une nouvelle politique de voisinage" (2006, herausgegeben mit Christian Philip). Er ist ebenfalls Gründer und Herausgeber des Journal of European Integration. Die Université Jean Moulin-Lyon 3 konnte die umfangreichen, von Professor Soldatos an der Université de Montréal gesammelten Erfahrungen nutzen. Unter Fortsetzung der im Rahmen des Lehrstuhls in Kanada geschaffenen Dynamik konnte Professor Soldatos ein angesehenes jährliches Kolloquium über die europäische Integration einrichten, deren Ergebnisse von einem bekannten Verleger (Éditions E. Bruylant, Brüssel) veröffentlicht werden. Im speziellen Bemühen, ein breiteres Publikum zu erreichen, legte Professor Soldatos das Magazin L’Euroscope auf, das Informationen und Analysen über aktuelle Ereignisse in der EU für die akademische Welt und die Zivilgesellschaft anbietet. Weiterhin schuf er den Cercle Jean Monnet en affaires européennes zum Nutzen amtierender Rechtsanwälte und Geschäftsleute. Um die Kenntnisse der europäischen Integration weltweit zu fördern, entwickelte Professor Soldatos ebenfalls (als Stellvertreter des Rektors Christian Philip) eine jährliche europäische Sommerschule mit rund 100 Studenten und Dozenten aus verschiedenen Regionen der Welt. "Der besondere Wert der Jean-Monnet-Aktion ist ihr Beitrag zur Vermittlung der europäischen Integration in nachhaltigen, glaubwürdigen und institutionalisierten Lehrveranstaltungen." Prof. Soldatos | 15 R E C H T, G E S E L L S C H A F T U N D D I E F O R T S C H R I T T E D E R E U R O PÄ I S C H E N I N T E G R AT I O N Professor Joseph H. H. Weiler 16 | Jean Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 1993) New York University, Vereinigte Staaten von Amerika Der Jean-Monnet-Lehrstuhl des Professors Joseph Weiler war einer der ersten beiden Lehrstühle dieser Art, die von der Europäischen Kommission außerhalb Europas eingerichtet wurden. Er wurde 1993 an der Harvard Law School geschaffen und 2001 an die New York University verlegt. Kennzeichnend für das von Professor Weiler geleitete Jean-Monnet-Programm ist die hohe akademische Qualität. Das Jean-Monnet-Zentrum für internationales und regionales Wirtschaftsrecht und Justiz an der New York University ist zu einem der führenden EULehrzentren geworden und zeichnet sich durch kritische, fachübergreifende, modernste Forschung und Veröffentlichungen zu allen Aspekten der europäischen Integration aus. Die im Rahmen des Programms herausgegebene Reihe der JeanMonnet-Arbeitspapiere gehört zu den renommiertesten und meistgelesenen Arbeitsdokumenten für das Studium der europäischen Integration (bereits seit elf Jahren). Mit seinem erfolgreichen Emile-Noel-Forschungsstipendium werden Forscher im Bereich der europäischen Integration nach New York geholt. Unter Schirmherrschaft des Jean-MonnetZentrums findet auch die bekannte Veranstaltungsreihe des transatlantischen Dialogs unter Beteiligung führender politischer Entscheidungsträger aus Europa statt, wie beispielsweise Valéry Giscard D’Estaing, Romano Prodi, Mario Monti und Pascal Lamy. "Die Jean-Monnet-Aktion war von unerwartetem Erfolg gekrönt, wobei die Schaffung einer 'Gemeinschaft von Wissenschaftlern' rund um das Thema der europäischen rechtlichen Integration weltweit die größte Errungenschaft darstellt." Prof. Weiler Als Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaber hat Professor Weiler wegweisende akademische und organisatorische Beiträge zum Studium der europäischen Integration geleistet. Seine zahlreichen einflussreichen Arbeiten haben zu einem besseren Verständnis der europäischen Integration geführt. Zu den von ihm veröffentlichten Schriften gehören u. a. Artikel wie "The Transformation of Europe" ("Die Umwandlung Europas") im Yale Law Journal (1991) und Bücher wie "The Constitution of Europe – do the New Clothes have an Emperor?" ("Die Verfassung Europas – Gibt es einen Kaiser für die neuen Kleider?") (1998). Weiterhin ist er Mitbegründer der 1989 eingerichteten Akademie für Europäisches Recht am Europäischen Universitätsinstitut und Gründungsherausgeber des European Journal of International Law und des European Law Journal. Als kritisch engagierter Bürger ist Professor Weiler Mitglied des Juristenausschusses des Ausschusses für institutionelle Angelegenheiten des Europäischen Parlaments und war am Entwurf der Grund- und Menschenrechtserklärung des Parlaments sowie an der Zuarbeit des Parlaments zur Regierungskonferenz in Maastricht beteiligt. Sein politisch kontroverses Essay mit dem Titel Ein christliches Europa (2003) wurde ins Deutsche, Polnische, Spanische, Portugiesische, Slowenische, Französische, Ungarische und Niederländische übersetzt. E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N , B E W E R B E R L Ä N D E R U N D N E U E M I T G L I E D S S TA AT E N Dr. Vlasta Kunová Jean-Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 2004) Comenius-Universität, Slowakische Republik Dr. Vlasta Kunová ist Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaberin und leitet das Institut für internationale Beziehungen und Angleichung des Rechts an der Comenius-Universität Bratislava. Mit einer Vielzahl von fortlaufenden Vorlesungen und neuen Universitätskursen leistet der Jean-MonnetLehrstuhl einen bedeutenden Beitrag zur Vorbereitung der Slowakischen Republik auf die Mitgliedschaft in der EU. Im Rahmen des Lehrstuhls wurden neue Studienlehrgänge für EU-Recht an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie neue Postgraduiertenkurse am Institut für internationale Beziehungen und Angleichung des Rechts eingeführt. Dabei stehen die juristischen Aspekte der Angleichung der rechtlichen Bestimmungen innerhalb der EU im Mittelpunkt. Die spezifischen Lehr- und Forschungsarbeiten sowie Konferenzen des Lehrstuhls befassten sich insbesondere mit den Außenbeziehungen der EU und dem Schutz der Menschenrechte. Da früher zu diesen Themen keine wissenschaftlichen Informationen auf Slowakisch zur Verfügung standen, war der Beitrag des Lehrstuhls bei der Verbreitung der Kenntnisse in diesen Bereichen in der Slowakischen Republik von wesentlicher Bedeutung. Neben ihrer laufenden Lehrtätigkeit an der Comenius-Universität führte Professor Kunová auch einen Jean-Monnet-Kurs an der Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica ein. Sie engagiert sich zudem in der Schulung im öffentlichen Dienst der Slowakei sowie in der öffentlichen Verwaltung von Serbien, der Ukraine, Weißrussland und Moldawien. Seit Ende der 1990er Jahre gab Professor Kunová zahlreiche Veröffentlichungen zum EU-Recht heraus. Dazu gehören "Európske právo – materiály a texty" (Europäisches Recht: Materialien und Texte, 1998, mit D. Nováčková und M. Krošláková); "Voľný pohyb osôb a uznávanie kvalifikácie v práve Európskej únie" (Freizügigkeit der Personen und gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen im EU-Recht, 2006); "Perspektívy vonkajších vzťahov EÚ a SR" (Perspektiven der Außenbeziehungen zwischen der EU und der Slowakischen Republik, 2006). "Die Jean-Monnet-Aktion war ein entscheidender Beitrag zur geistigen Vorbereitung der Slowakischen Republik auf die EU-Mitgliedschaft." Prof. Kunová | 17 E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N , B E W E R B E R L Ä N D E R U N D N E U E M I T G L I E D S S TA AT E N Professor Krassimir Nikolov 18 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2004) Freie Universität Varna "Chernorizets Hrabar", Bulgarien Freie Universität Varna "Chernorizets Hrabar" Der Jean-Monnet-Lehrstuhl von Professor Krassimir Nikolov an der Freien Universität Varna "Chernorizets Hrabar" ist der erste Lehrstuhl in Bulgarien, der nicht in der Hauptstadt angesiedelt ist. Sein Anliegen ist die Förderung der Vermittlung und Diskussion der politischen Integration der EU in der Akademiker- und Magisterausbildung und die Begleitung des Integrationsprozesses Bulgariens in der Europäischen Union. Neben der eigentlichen Lehrtätigkeit werden außerhalb des Lehrplans auch Konferenzen und regelmäßige Diskussionen mit Studenten veranstaltet. Gefördert wird auch die Teilnahme von Doktoranden an universitätsübergreifenden Seminaren zur europäischen Außenpolitik und die Beteiligung von Postgraduierten an Forschungsarbeiten, Vorlesungen und Debatten im Rahmen des "Akademischen Netzwerks für die Zukunft Europas", zu dem verschiedene Universitäten gehören. "Die Jean-Monnet-Aktion ist ein entscheidender Beitrag für die Entwicklung der transeuropäischen Debatte und von Forschungsarbeiten zu Schlüsselfragen der EU-Integration." Prof. Nikolov Die Aktivitäten des Lehrstuhls haben einen starken positiven Einfluss ausgeübt, insbesondere durch die von ihm organisierten fach- und universitätsübergreifenden Veranstaltungen. Dabei wurden Studienthemen direkt mit dem gegenwärtigen Entwicklungsstand der EU und den Problemen beim Betritt Bulgariens in den Zusammenhang gestellt. Neben dem Beitrittsprozess hat sich Professor Nikolov in seiner akademischen Tätigkeit auf Themen wie die europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) und die Diskussion über die "Dimension des Schwarzen Meers" für die ENP sowie auf die Chancen und Einschränkungen der regionalen Kooperation an den Ostgrenzen der erweiterten EU nach 2007 konzentriert. Als dynamischer Generalsekretär des bulgarischen Verbands für Studien der Europäischen Gemeinschaft (BECSA) ist Professor Nikolov Herausgeber und Mitautor verschiedener bedeutender Veröffentlichungen wie "Eine Erweiterung ist nicht genug. Südosteuropäische Debatten zur EU-Integration" (2005), "Sichtweisen von außen: Die Europäische Union zwischen einer Verfassung und Parlamentswahlen" (2004), "Die Europäische Union nach dem 1. Mai 2004: Gibt es einen Erweiterungsschock? Auswirkungen auf Südosteuropa und die erweiterte Union" (2004). E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N , B E W E R B E R L Ä N D E R U N D N E U E M I T G L I E D S S TA AT E N Professor Tibor Palankai Jean-Monnet-Lehrstuhl für Wirtschaft (seit 1993) Corvinus-Universität Budapest, Ungarn Professor Tibor Palankai ist Direktor des Bildungszentrums für europäische Studien an der Corvinus-Universität Budapest. Im Rahmen des Jean-Monnet-Lehrstuhls wurden an dieser Universität eine Spezialisierungsrichtung für europäische Integration und verschiedene Pflichtkurse in diesem Bereich eingerichtet. In Anbetracht der besonderen Anforderungen Ungarns während der Übergangsphase wurden durch den Jean-Monnet-Lehrstuhl neue Ansätze und Inhalte zur europäischen Integration in die Lehrpläne aufgenommen. Der Hauptstudiengang von Professor Palankai über Wirtschaft der globalen und europäischen Integration begann ursprünglich im Rahmen der Jean-Monnet-Aktion und führte nach und nach zur Entstehung eines grundlegenden Lehrbuchs mit dem Titel "Wirtschaft der sich erweiternden Europäischen Union". Im Vergleich zu den Standardtexten konzentriert sich "Wirtschaft der sich erweiternden Europäischen Union" auf die Integrationsprobleme der Bewerberländer mit besonderem Schwerpunkt auf dem Transformationsprozess und dem neuen Konzept der "Integrationsreife". Als Vorsitzender des Verbandes für Studien der Europäischen Gemeinschaft in Ungarn sowie in seiner Eigenschaft als JeanMonnet-Lehrstuhlinhaber spielte Professor Palankai eine bedeutende Rolle bei der erweiterten Vermittlung der europäischen Integration an allen ungarischen Universitäten und auf allen Ausbildungsstufen – von den Grundkursen bis hin zu den Fachstudien der Postgraduierten- und Doktorenausbildung. Anfang der 1990er Jahre gab es nur einige Dutzend ungarischer Fachleute für Integration. Heute sind 250 Professoren und Dozenten an der Vermittlung der europäischen Integration im ganzen Land beteiligt. Als renommierter Gelehrter hat Professor Palankai zahlreiche hochwertige Arbeiten veröffentlicht, darunter auch "Schaff ung einer funktionierenden Marktwirtschaft" in Die Gedanken der unterdrückten und siegreichen ungarischen Revolution 1956-1999 (2002) und "Ungarn und der LissabonProzess, Entwicklung und Finanzen" im Vierteljährlichen Journal der Ungarischen Entwicklungsbank (2005). Er lehrte zehn Jahre lang am Europa-Kolleg in Brügge und wurde in Anerkennung seiner Arbeiten zur europäischen Integration zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt. "Meine feste persönliche Überzeugung ist, dass die JeanMonnet-Aktion eine der erfolgreichsten Initiativen zur Förderung der Vermittlung und Erforschung der europäischen Integration war." Prof. Palankai | 19 E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N , B E W E R B E R L Ä N D E R U N D N E U E M I T G L I E D S S TA AT E N Professor Lenka Rovná 20 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 1997) Karls-Universität in Prag, Tschechische Republik an der Karls-Universität mit hochrangigen Rednern, wie Lord Robertson, Dominique de Villepin, Guy Verhofstadt, Ann Lindh und Margot Wallström. Im Zuge der Vorbereitung des Beitritts Tschechiens zur EU richteten sich die Aktivitäten von Professor Rovná nicht nur an Studenten, sondern auch an ein breiteres Publikum. Sie führte insbesondere Ausbildungsprogramme zu EUAngelegenheiten unter dem Namen Europeum für tschechische Beamte und die private Wirtschaft ein und beteiligte sich am Projekt der Vorbereitung der Reform des tschechischen öffentlichen Dienstes. Gegenwärtig bietet das Jean-Monnet-Zentrum Kurse für tschechische Beamte in Vorbereitung der tschechischen Präsidentschaft im Jahr 2009 an. Professor Lenka Rovná ist Gründerin des Fachbereiches Westeuropäische Studien an der Karls-Universität. Von 1999 bis 2006 war sie zudem Vorsitzende des tschechischen Verbandes für Studien der Europäischen Gemeinschaft. Als hervorragende Organisatorin wurde Professor Rovná zur Doktormutter der neuen Studienprogramme für westeuropäische Studien und Studien der europäischen Integration gewählt. Sie ist weiterhin Koordinatorin der Programme Euromasters/Transatlantic Masters. Unter ihrer Leitung wurde an der Karls-Universität das erste Jean-MonnetExzellenzzenturm in Mittel- und Osteuropa eingerichtet. Im Rahmen eines von ihr geleiteten Jean-Monnet-Projekts organisierte Professor Rovná das "Europäische Diskussionsforum" "Die Beteiligung am Jean-Monnet-Projekt verschaff te mir den Zugang zur internationalen akademischen und später sogar politischen Gemeinschaft, die sich für die europäischen Angelegenheiten engagiert. Der Titel Jean-Monnet-Lehrstuhl und das Jean-Monnet-Exzellenzzentrum werden als sehr renommiert angesehen und geben mir die Möglichkeit, eingeschlossen zu sein und an vielen Tätigkeiten teilzunehmen." Prof. Rovná Zusammen mit anderen Jean-Monnet-Exzellenzzentren schuf Professor Rovná ein Netzwerk unter dem Namen "IGCNet", das insbesondere folgenden Band veröffentlichte: "EUVerfassungsgebung: Vom Konvent bis zum Verfassungsvertrag 2002-2005" (2006, herausgegeben mit Wolfgang Wessels). Als Expertin für institutionelle Angelegenheiten wurde Professor Rovná von der tschechischen Regierung als abwechselnde Vertreterin beim europäischen Konvent zur Vorbereitung des EU-Verfassungsvertrags berufen. Der französische Präsident würdigte ihre Tätigkeiten für die Zukunft Europas mit der Verleihung des Titels "Chevalier de l’Ordre National du Merite". E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N U N D D I E W E LT Professor Naveed Ahmad Tahir Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2001) Karachi-Universität, Pakistan Das Zentrum für europäische Regionalstudien von Professor Naveed Ahmad Tahir ist das einzige Institut in Pakistan, das sich ausschließlich der Lehre und Erforschung Europas, insbesondere der Europäischen Union sowie deren Institutionen, Politiken und Außenbeziehungen widmet. Dank der Tätigkeiten des Lehrstuhls gibt es nun einen sehr umfangreichen, aktualisierten und renommierten Studiengang über die Europäische Union. Das ist eine einmalige Neuerung, da europäische Angelegenheiten und Institutionen zuvor an den Universitäten in Pakistan nur in Nebenkursen im Bereich internationale Beziehungen auf Magisterebene gelehrt wurden. Dank der dynamischen Arbeit von Professor Ahmad Tahir fanden die Aktivitäten des Zentrums im Rahmen des JeanMonnet-Lehrstuhls ein breites Echo in den örtlichen Medien. Sie haben ein starkes Interesse hervorgerufen und den Bekanntheitsgrad der Europäischen Union in Pakistan verstärkt. Die Inhaberin des Lehrstuhls gilt in akademischen und Regierungskreisen sowie unter Journalisten und in der Zivilgesellschaft als renommierte Expertin für europäische Studien und ihre Kenntnisse werden regelmäßig in Anspruch genommen. Professor Ahmad Tahir hat zahlreiche Bücher über europäische Angelegenheiten verfasst, die als Standpunkt der Entwicklungsländer hohe Anerkennung genießen. Zu ihren jüngsten Werken gehören "Untersuchung der Beziehungen zwischen der EU und Pakistan im gegenwärtigen regionalen und internationalen Umfeld: Aspekte der Politik, Sicherheit, Wirtschaft und Entwicklung" (2003), "Das internationale Szenario nach dem 11. September und die Europäische Union" (2004), "Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa im gegenwärtigen internationalen Umfeld: Auswirkungen auf die Entwicklungsländer" (2004), "Die Wechselfälle des palästinensischen Strebens nach Eigenstaatlichkeit und die Europäische Union" (2005); "Die Rolle Europas bei der Konfliktlösung, dem Konfliktmanagement, dem Aufbau von Frieden und der Friedenserhaltung vom Balkan bis nach Südostasien" (2006). Professor Ahmad Tahir ist auch Herausgeberin des in ihrem Zentrum zweijährlich erscheinenden Journals für europäische Studien. "Durch das Projekt des Jean-Monnet-Lehrstuhls hat sich die Anerkennung meines Zentrums als auf europäische Studien spezialisiertes Institut erhöht. Als Lehrstuhlinhaberin konnte ich in akademischen und Regierungskreisen sowie bei den Journalisten und in der Zivilgesellschaft Anerkennung als Expertin für europäische Studien gewinnen." Prof. Ahmad Tahir | 21 E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N U N D D I E W E LT Professor Martin Holland 22 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2001) Universität Canterbury, Neuseeland tigsten Studienthemen erstellt werden soll. Außerdem waren die Jean-Monnet-Aktivitäten ein wichtiger Beitrag zur Einführung des Netzwerks der EU-Zentren in Neuseeland im Jahre 2006, das sich der Verbreitung von EU-Kursen und Forschungsarbeiten im ganzen Land widmet und an dem sieben der acht neuseeländischen Universitäten beteiligt sind. Professor Martin Holland ist Leiter des Nationalen Forschungszentrums für Europa, das im Jahr 2004 als Jean-Monnet-Exzellenzzentrum anerkannt wurde. Seit der Aufnahme seiner Lehrtätigkeit an der Universität Canterbury 1984 war Professor Holland insbesondere im Rahmen der Entwicklung von europäischen Integrationsstudien wirksam. Der Jean-Monnet-Lehrstuhl und dessen Kurse waren von entscheidender Bedeutung für die Einführung des ersten und einzigen Kurses über "EU-Studien" für Studenten Australiens und Ozeaniens, der mit 13 Prüfungsarbeiten in vier EU-Themenbereichen abschließt. Das Zentrum hat daneben eine Initiative für einen EU-Studiengang eingeleitet, in dessen Rahmen eine Online-Datenbank der wich- "Ohne die Unterstützung des Jean-Monnet-Programms wären die EU-Studien in Neuseeland nicht ins Leben gerufen worden und hätten sich längst nicht so umfangreich entwickeln können, wie es seit 2000 der Fall war. Die EU-Studien sind nun ein anerkannter und beliebter Studien- und Forschungsbereich in Neuseeland und die Arbeit des NCRE wird sowohl von der Regierung als auch vom Dienstleistungssektor geschätzt. In diesem Sinne ging die Wirkung des Jean-Monnet-Programms über die akademischen Grenzen hinaus und führte zu zahlreichen neuen Kontakten." Prof. Holland Neben seiner Lehrtätigkeit ist es Professor Holland gelungen, ein dynamisches Forscherteam aufzubauen, insbesondere innerhalb der multilateralen Jean-MonnetForschungsgruppe mit dem Titel "Die EU aus der Perspektive des Asien-Pazifik-Raums". Dabei handelte es sich um die erste Forschungsgruppe dieser Art, die die externe Wahrnehmung der EU im Asien-Pazifik-Raum unter strengen methodischen Gesichtspunkten untersuchte. Die Ergebnisse stehen in dem Buch "The EU Through the Eyes of the AsiaPacific: public perceptions and media representations" (Die EU aus der Perspektive des Asien-Pazifik-Raums: öffentliche Wahrnehmung und Mediendarstellung) (2005, zusammen mit Nathalia Chaban). Professor Holland ist Autor von 16 Büchern. Unter Anderem erschienen kürzlich "The European Union and the Third World" (Die Europäische Union und die Dritte Welt) (2002) und "The Common Foreign and Security Policy: The First Decade" (Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik: das erste Jahrzehnt) (2003). Gegenwärtig ist er stellvertretender Vorsitzender des Verbands für EUStudien im Asien-Pazifik-Raum. E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N U N D D I E W E LT Professor Chibli Mallat Jean-Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 2001) Universität Saint-Joseph in Beirut, Libanon Professor Chibli Mallat ist Leiter des Jean-MonnetExzellenzzentrums (Centre d’études sur l’Union européenne) an der Université Saint-Joseph in Beirut. Seit Einrichtung des Lehrstuhls wird dort in drei Sprachen gearbeitet (Französisch, Arabisch und Englisch). Durch seine Öffentlichkeitswirksamkeit im Libanon und der arabischen Welt hat der Lehrstuhl zu einem verstärkten Interesse am umfassenden Studium der Europäischen Union geführt. Die Öffentlichkeitswirksamkeit des Lehrstuhls hat sich mit dem Präsidentschaftswahlkampf von Professor Mallat deutlich verstärkt. Bereits seit der frühen Beteiligung von Professor Mallat an der folgenreichen Jean-Monnet-Konferenz, auf der die EUNachbarschaftspolitik angekündigt wurde, hat er eine Reihe von Forschungsprojekten, sechs internationale Konferenzen und unzählige Vorlesungen organisiert und somit die EUNachbarschaftspolitik in der libanesischen Gesellschaft und Politik bekannt gemacht. Im Zuge seiner intensiven Tätigkeit für "einen Nahen Osten gemäß Europas" hat Professor Mallat hochrangige Kontakte mit Entscheidungsträgern in der europäischen Politik und der libanesischen Zedernrevolution aufgenommen und sich regelmäßig an der europäischen und libanesischen Debatte über den zügigen Übergang der Region zur Gewaltfreiheit beteiligt. Professor Mallat setzte seine internationale Tätigkeit in einem renommierten Netzwerk mit den Universitäten Lyon, Athen und Island sowie als Gastlektor an den Universitäten Yale und Princeton fort. Zu seinen bedeutendsten Forschungsarbeiten über die Beziehungen zwischen der EU und den Mittelmeerländern gehören "L’Union Européenne et le Moyen-Orient" (Die Europäische Union und der Nahe Osten) (2004) und "Föderalismus im Nahen Osten und Europa" in Case Western Reserve Journal of International Law (2003). Seine Presidential Papers (Präsidentschaftspapiere) (2005) beinhalten verschiedene Beiträge zur Bedeutung Europas für den Nahen Osten. In Kürze soll das Buch Euro-Med: Birth of a Continent (EU-Mittelmeerraum, die Geburt eines Kontinents) veröffentlicht werden. "Durch die Öffentlichkeitswirksamkeit des Lehrstuhls wurde das Interesse an einer anderen Art des Studiums und der Kenntnisse über die Europäische Union im Libanon und in der arabischen Welt geweckt, die auf Werten und Errungenschaften basiert, die sich durch eine europäische "sanfte Macht" auszeichnet." Prof. Mallat | 23 E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N U N D D I E W E LT Professor Amy Verdun 24 | Jean-Monnet-Lehrstuhl für Politologie (seit 2001) Victoria-Universität, Kanada Amy Verdun ist Gründerin und Leiterin des Jean-MonnetExzellenzzentrums und des Programms für europäische Studien an der Victoria-Universität. Das Zentrum konzentriert sich auf die fachübergreifende Arbeit, indem Mitglieder und Studenten der Fakultäten der unterschiedlichsten Bereiche zusammengebracht werden. Unter der Leitung von Professor Verdun hat das Zentrum eine breite Palette von Aktivitäten entwickelt, zu denen Konferenzen, Diskussionsrunden, Vorlesungsreihen von Doktoren, die Unterstützung von Studentenreisen zu Institutionen der Europäischen Union und die Aufnahme von Kontakten zur Bevölkerung vor Ort gehören. Im Zuge dieser Jean-Monnet-Aktivitäten wurde die Victoria-Universität in Kanada zu einem einmaligen Zentrum für das Studium der europäischen Integration. Im Bereich der Forschung sind umfangreiche Veröffentlichungen von Professor Verdun erschienen. Neben ihrer wegweisenden Publikation "European Responses to Globalization and Financial Market Integration. Perceptions of EMU in Britain, France und Germany (Europäische Antworten auf die Globalisierung und Integration der Finanzmärkte. "Das Jean-Monnet-Programm (mit allen seinen Facetten) war von entscheidender Bedeutung für die Einrichtung und spätere Entwicklung unseres Programms für europäische Studien". Prof. Verdun Wahrnehmung der WWU in Großbritannien, Frankreich und Deutschland) (2000) ist Professor Verdun Mitverfasserin und Mitherausgeberin von Büchern wie "The Widening Atlantic? Transatlantic Security Relations from Kosovo to Iraq (Der erweiterte Atlantik? Transatlantische Sicherheitsbeziehungen vom Kosovo bis zum Irak) (2006, herausgegeben zusammen mit Osvaldo Croci), "EMU Rules: The Political und Economic Consequences of europäischen Monetary Integration" (WWURegeln: Die politischen und wirtschaftlichen Folgen der europäischen Währungsunion) (2006, herausgegeben zusammen mit Francisco Torres und Hubert Zimmermann), "Britain and Canada and their Large Neighboring Monetary Unions" (Großbritannien und Kanada und ihre großen benachbarten Währungsunionen) (2006), "Institutional and Policy-making Challenges to the European Union in the Wake of Eastern Enlargement" (Herausforderungen für die Institutionen und politischen Entscheidungen der Europäischen Union angesichts der Osterweiterung) (2005, herausgegeben zusammen mit Osvaldo Croci), "The Political Economy of European Integration: Arguments and Analysis" (Die politische Ökonomie der europäischen Integration: Argumente und Analysen) (2004, mit Eric Jones), und "The Euro: European Integration Theory and Economic and Monetary Union" (Der Euro: Europäische Integrationstheorie und die Wirtschaftsund Währungsunion) (2002). Als Vorsitzende des Forschungsausschusses der europäischen Vereinigung des Internationalen Politologieverbandes spielt Professor Verdun auch eine zentrale Rolle bei der stärkeren Vermittlung der europäischen Integration weltweit. E U R O PÄ I S C H E I N T E G R AT I O N U N D D I E W E LT Professor Catherine Flaesch-Mougin Jean-Monnet-Lehrstuhl für Recht (seit 1997) Université de Rennes I, Frankreich Unter der Leitung von Professor Catherine Flaesch-Mougin wurde das 1998 an der Université de Rennes I gegründete JeanMonnet-Exzellenzzentrum 2005 erweitert und umfasst nun die beiden Universitäten in Rennes. Zu dem außerordentlich aktiven Zentrum gehören sechs Jean-Monnet-Lehrstühle. Die Außenbeziehungen der Europäischen Union und das Recht der Welthandelsorganisation sind die Hauptforschungsthemen des Centre de Recherches Européennes in Rennes. Im Rahmen der Aktivitäten des Zentrums wurden zahlreiche Konferenzen durchgeführt und es sind mehrere Veröffentlichungen erschienen, darunter auch die jährliche Veröffentlichung über "Außenpolitik; externe Maßnahmen der Europäischen Union" in Annuaire de Droit européen; Les défis d’une adhésion de la Turquie à l’Union européenne (2006, herausgegeben von Edwan Lannon und Joel Lebullenger), und "Le partenariat entre l’Union européenne et les Amériques" (1999, herausgegeben von Catherine Flaesch-Mougin und Joel Lebullenger). Die rechtliche Dimension der EU-Außenbeziehungen nehmen auch einen bedeutenden Platz in der umfangreichen Veröffentlichung "Le droit de l’Union européenne en principes – Liber amicorum en l’honneur de Jean Raux" (2006, herausgegeben von Catherine Flaesch-Mougin) ein. Gegenwärtig wird an 15 Doktorarbeiten über Themen der EU-Außenbeziehungen gearbeitet, und zahlreiche Kurse sind diesem Thema gewidmet. ein. Jährlich wird ein Konferenzzyklus unter dem Titel "Les Rendez-vous d’Europe" veranstaltet. Im europäischen Dokumentationszentrum können Akademiker, Studenten und die Öffentlichkeit auf 12 000 Bücher, 140 Journale und 800 Dissertationen und Abschlussarbeiten sowie auf die vollständige Sammlung der offiziellen Dokumente der Europäischen Union zurückgreifen. Das Jean-Monnet-Exzellenzzentrum räumt der breiten Vermittlung der europäischen Integration unter der örtlichen Zivilgesellschaft besondere Aufmerksamkeit "Das Bestehen des Exzellenzzentrums seit 1998 war ein bedeutender Mobilisierungsfaktor. Es hat zur Einführung neuer Kurse geführt, die insbesondere für Studenten nützlich waren, die sich normalerweise nicht auf europäische Angelegenheiten spezialisieren würden." Prof. Flaesch-Mougin | 25 Jean-Monnet-Lehrkräfte in namhaften öffentlichen Ämtern 26 | Zahlreiche Jean-Monnet-Lehrkräfte nehmen auf der Grundlage ihrer Lehr- und Forschungsarbeiten öffentliche Ämter an, um einen Beitrag zum Aufbau Europas zu leisten. Nachstehend folgen einige Beispiele von Jean-Monnet-Lehrkräften, die solche Ämter bekleiden. Jean-Monnet-Lehrkräfte und hohe öffentliche Ämter in den Einrichtungen der EU: Europäisches Parlament Europäische Kommission Europäischer Konvent Prof. José Maria Gil-Robles Universidad Complutense Madrid, ehemaliger Präsident und Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Peter Balazs Zentrale Europäische Universität, ehemaliges Mitglied der Europäischen Kommission Prof. Lenka Rovna Karls-Universität Prag, stellvertretende Vertreterin der tschechischen Regierung, Konvent für den Verfassungsvertrag Prof. Jacek Saryusz-Wolski Collegium Civitas Warschau, Mitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik, Europäisches Parlament Prof. Marcelino Oreja San Pablo CEU, ehemaliges Mitglied der Europäischen Kommission Prof. Udo Bullmann Universität Gießen, Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Iñigo Mendez de Vigo Universidad Complutense Madrid, Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. György Schöpflin Universität London, Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Georgios Papastamkos Universität Piräus, Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Julio Añoveros Trías de Bes ESADE Betriebswirtschaftsschule Barcelona, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Ursula Braun-Moser Universität Stettin, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Europäischer Gerichtshof und Gericht erster Instanz Prof. Gil Carlos Rodriguez Iglesias Universidad Complutense Madrid, ehemaliger Vorsitzender des Gerichtshofes Prof. Antonio Tizzano Universität Rom "La Sapienza", Richter und ehemaliger Generalanwalt des Gerichtshofes Prof. Paolo Mengozzi Universität Bologna, Generalanwalt am Gerichtshof, ehemaliger Richter am Gericht erster Instanz Jean-Monnet-Lehrkräfte in hohen öffentlichen Ämtern beim Europarat: Prof. Giuseppe Tesauro Universität Neapel, ehemaliger Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes Prof. Manuel Núñez Encabo Universidad Complutense Madrid, ehemaliges Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Prof. Manuel Porto Universität Coimbra, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Europäischer Rechnungshof Prof. Carlo Secchi Bocconi-Universität, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Juan Manuel Fabra Vallés Universidad Complutense Madrid, ehemaliger Vorsitzender des Europäischen Rechnungshofes Prof. José Luis Valverde López Universität Granada, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Prof. Jacqueline Dutheil de la Rochère Université Paris II Panthéon-Assas, stellvertretende Vertreterin der französischen Regierung, Konvent für die Charta der Grundrechte der EU Prof. Anna Wyrozumska Universität Lodsch, Adhoc-Richterin, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (Hutten-Czapska v. Polen) des Europarates Prof. Andrzej Swiatkowski Jagiellonian Universität Krakau, stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Ausschusses für soziale Rechte beim Europarat Jean-Monnet-Lehrkräfte und hohe öffentliche Ämter auf nationaler Ebene: | 27 Regierung Prof. Ferenc Madl Universität Budapest, ehemaliger Präsident, Ungarn Prof. Maria Karasinska-Fendler Universität Lodsch, ehemaliger Unterstaatssekretär für europäische Angelegenheiten, Polen Prof. Dimitri Rupel Universität Primorska, Außenminister, Slowenien Prof. Sverker Gustavsson Universität Uppsala, ehemaliger Unterstaatssekretär im Kultusund Kulturministerium, Schweden Prof. Juan Fernando López Aguilar Universität Las Palmas de Gran Canaria, ehemaliger Justizminister, Spanien Parlament Prof. Judit Fazekas Lévay Universität Miskolc, Staatssekretär für Justiz und Recht, Ungarn Prof. Christiane Lemke Leibniz-Universität Hannover, Präsidium des Niedersächsischen Landtags Diplomatischer Dienst Prof. Stelios Perrakis Panteion-Universität Athen, ehemaliger Generalsekretär für europäische Angelegenheiten, Griechenland Prof. Vinko Kandzija Universität Rijeka, ehemaliger Botschafter der Republik Kroatien Prof. Andrea de Gutty Scuola Superiore Sant’Anna, ehemaliger Leiter der Rechtsabteilung, Ministerium für EU-Angelegenheiten, Italien Prof. Anna Wyrozumska Universität Lodsch, frühere Direktorin für Rechts- und Konsulatsangelegenheiten, Außenministerium, Polen Jean-Monnet-Lehrkräfte und hohe beratende Ämter auf EU-Ebene: Prof. Loukas Tsoukalis Universität Athen, Sonderberater, Gruppe für sozialpolitische Analysen der Europäischen Kommission Prof. Sylvester C.W. Eijffinger Universität Tilburg, Mitglied der Gruppe von Wirtschaftsund Währungsexperten des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten des Europäischen Parlaments Prof. Blanche Sousi Universität Lyon III, Mitglied der Gruppe der Finanzexperten des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten des Europäischen Parlaments Prof. Teresa Freixes Autonome Universität Barcelona, Mitglied des EU-Netzwerks der Europäischen Kommission der unabhängigen Experten für Grundrechte Prof. Justin Greenwood Robert-Gordon-Universität, ehemaliger beratender Experte für das Weißbuch Regierungsführung, Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss Prof. George D. Demopoulos Athener Universität für Volksund Betriebswirtschaft, ehemaliger Wirtschaftsberater bei der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission Prof. Antonio Bar Cendón Universität Valencia, ehemaliger Rechtsberater und gemeinschaftlicher Leiter des EU-Projekts für die Wahl und Institutionalisierung der Palästinischen Autonomiebehörde Prof. Kay Hailbronner Universität Konstanz, ehemaliges Mitglied der hochrangigen Arbeitsgruppe zur Freizügigkeit unter dem Vorsitz von Simone Veil Prof. José María Beneyto Pérez CEU San Pablo, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär der EVPFraktion des Europäischen Parlaments Jean-Monnet-Lehrkräfte in namhaften öffentlichen Ämtern 28 | Jean-Monnet-Professoren und hohe beratende Ämter bei anderen internationalen Organisationen: Prof. John Loughlin Universität Cardiff, Vorsitzender der Beratergruppe zur effektiven Dezentralisierung, UN-Programm Habitat, und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses unabhängiger Experten für lokale Demokratie beim Europarat Prof. Stelios Perrakis Panteion-Universität Athen, Richter am Schlichtungs- und Schiedsgericht, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa; Mitglied der International Humanitarian Factfinding Commission, Vertreter und Berater bei verschiedenen Fällen vor dem Internationalen Gerichtshof Prof. Carlos Jiménez Piernas Universität Alcalá, Anwalt und Berater beim Internationalen Gerichtshof; Ehrenamtlicher Berater des mittelamerikanischen Gerichtshofs Prof. Christoph Vedder Universität Augsburg, Mitglied des Ausschusses zur Beilegung von Streitigkeiten im Zusammenhang mit Vertraulichkeit, Organisation für das Verbot von chemischen Waffen Prof. Tanel Kerikmäe Internationale Universität Audentes, ehemaliger Berichterstatter (stellvertretendes Mitglied) des VenedigAusschusses für Demokratie durch Rechtsstaatlichkeit, Europarat, und ehemaliger Berichterstatter des Ausschusses für Probleme durch Kriminalität, Europarat Prof. Grigore Silasi West-Universität Timisoara, ehemaliger Vertreter des Distrikts Timis, Rumänien, beim Ausschuss der Regionen des Europarates Prof. Fausto de Quadros Universität Lissabon, portugiesischer Vertreter beim hochrangigen Rat des Europäischen Universitätsinstituts und ehemaliger Rechtsberater zur öffentlichen Verwaltung der Mitgliedstaaten, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Prof. Alberto A. Herrero de la Fuente ehemaliges Mitglied des Ausschusses für Umweltrecht, Weltnaturschutzunion Europäische Kommission Jean Monnet: Erfolgsgeschichten - Europa für lebenslanges Lernen Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften | 29 2007 — 32 pp. — 21.0 x 29.7 cm ISBN 978-92-79-05116-6 VERKAUF UND ABONNEMENTS Die kostenpflichtigen Veröffentlichungen des Amtes für Veröffentlichungen sind bei unseren Verkaufsstellen in zahlreichen Ländern der Erde erhältlich oder dort zu bestellen. Das Verzeichnis dieser Stellen können Sie erhalten: • über die Internet-Seite des Amtes für Veröffentlichungen (http://publications.europa.eu), • über die Faxnummer (352) 29 29-42758. NC-77-07-169-DE-C seit 1957