Hochhauskonzept Buchs
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Hochhauskonzept Buchs
Buchs SG Hochhauskonzept Planungsbericht vom 04. Februar 2011 sapartners GSP PLANUNGSTEAM Entwicklung und Städtebau Thomas Kovári, Dr. sc. ETH, dipl. Arch. ETH/SIA, sapartners Dunja Kovári-Binggeli, Dipl. Ing. TU Berlin, sapartners Benno Agreiter, Dipl. Arch. ETH, sapartners Nutzung und Ökonomie Dr. Hans Naef, Gesellschaft für Standort- Analysen & Planungen AG, Zürich (GSP) NUTZUNGSRECHTE VISUALISIERUNGEN Sämtliche in diesem Bericht verwendeten städtebaulichen Visualisierungen, denen das Kartenmaterial der © Google Earth™ Kartenservice zugrunde gelegt ist, sind aus lizenzrechtlichen Gründen nur für den verwaltungsinternen Gebrauch der Gemeinde Buchs bestimmt. Es dürfen keine Bilder oder Ausschnitte davon veröffentlicht oder für Kommunikations- oder Werbezwecke verwendet werden. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung...................................................................................... 4 1.1 Ausgangslage ............................................................... 4 1.2 Aufgabe ......................................................................... 4 1.3 Ziele des Hochhauskonzepts ........................................ 5 1.4 Elemente des Hochhauskonzepts................................. 5 1.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen ................................ 5 2 Städtebauliche Analyse............................................................... 7 2.1 Hochhäuser im Rheintal ................................................ 7 2.2 Hochhäuser in Buchs .................................................... 9 2.3 Städtebauliche Morphologie........................................ 11 3 Hochhauskonzept ...................................................................... 13 3.1 Fünf Hochhausgebiete ................................................ 13 3.2 Anforderungen an Hochhausprojekte ......................... 21 3.3 Umsetzung und Etappierung....................................... 23 4 Weitere Schritte.......................................................................... 25 ANHANG I Städtebauliche Überprüfung: Visualisierungen ...... 26 ANHANG II Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte ............ 33 sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 3 1 Einleitung 1.1 Ausgangslage Regionalzentrum Buchs Die Entwicklung von Buchs steht seit längerem im Zeichen der Zentrumsbildung und hat schon verschiedene Phasen durchschritten, die den Ort auch baulich als Zentrum im oberen Rheintal wahrnehmen lassen. So war insbesondere die Zentrumsplanung der frühen 1990-er Jahre und deren schrittweise Umsetzung ein bedeutender Schritt in diese Richtung. Neuerliche Bestrebungen, für die stellvertretend die Entwicklung der Bahnareale oder das markante Hochhaus ‚Chez Fritzʼ stehen, weisen auf ein neues städtisches Bewusstsein für eine solche Zentrumsentwicklung. Schaffen planerischer Vorgaben Dies hat unter anderem auch Probleme mit sich gebracht, wie sie im Projekt ‚Chez Fritzʼ vor Augen geführt werden können. So sind gewöhnlich und insbesondere bei grösseren Bauvorhaben einerseits die öffentlichen mit den privaten Interessen abzugleichen. Andrerseits fehlen oftmals die nötigen planerischen Vorgaben und Instrumente, diese Projekte gesetzlich zu verankern und damit eine erhöhte Planungssicherheit für die Entwicklung zu schaffen. Insbesondere Hochhausprojekte sind als markante Zeichenträger im Ortsbild oft strittiger Gegenstand verschiedener Interessen und bedürfen als solche einer intensiveren Behandlung. Fehlende städtebauliche Die Schaffung von klaren Richtlinien für die Planung und Beurteilung Gesamtschau von Hochhausprojekten sind hierfür eine passende Antwort, städtebauliche Qualität zu sichern. Die entsprechenden Richtlinien beruhen auf einem Hochhauskonzept, das auf der lokalen städtebaulichen Struktur sowie den generellen Entwicklungsabsichten der Gemeinde beruht. Masterplanung 2010 1.2 Diese Entwicklungsabsichten sind in Leitbild und Masterplanung schon deutlich festgehalten. Die Masterplanung Buchs vom Juli 2010 hat potentielle Hochhausstandorte anhand verschiedener Kriterien erstmals ausgeschieden. Aufgabe Im Rahmen des Hochhauskonzepts gilt es nun, die in der Masterplanung getroffenen Standorte vertieft zu überprüfen, zu konkretisieren und anhand von Argumenten zu bestätigen bez. einzugrenzen oder auszuweiten. Es gilt im Weiteren, städtebauliche Prinzipien und Vorgaben für diese Hochhausgebiete zu definieren, um ein gesamtheitliches Bild zu erreichen und langfristige Grundlagen für die Planung und Bewilligung von Hochhausprojekten zu schaffen. Grundlegende Prinzipien und Vorgaben sollen jeweils zu Gestaltung, Nutzung und Erschliessung zukünftiger Projekte gemacht werden. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 4 1.3 Ziele des Hochhauskonzepts Ziel des vorliegenden Hochhauskonzepts ist: • mit Hochhäusern die Zentrumsentwicklung von Buchs zu fördern und deutlicher sichtbar zu machen • eine Gesamtwirkung dank einheitlichem Konzept zu erzielen • die Lesbarkeit der städtebaulichen Struktur zu stärken • die Verdichtung im Zentrum zu ermöglichen und damit der Zersiedelung zu begegnen • Grundlagen für die Beurteilung und Planung von Hochhäusern zu schaffen Als Präzisierung der kantonalen Baugesetzte schafft das Hochhauskonzept damit auch die nötigen Vorgaben für die anstehende Revision der kommunalen Bau- und Zonenordnung sowie für die Einträge in den kantonalen Richtplan. 1.4 Elemente des Hochhauskonzepts Städtebauliche Analyse Dem Hochhauskonzept geht eine Analyse der gesetzlichen und städtebaulichen Rahmenbedingungen voran. Städtebaulich wird der Fokus vorerst auf das St. Galler Rheintal ausgeweitet und eine Übersicht über bestehende Hochhäuser und laufende Planungen verschafft. Des Weiteren wird die Betrachtung näher auf Buchs gelenkt und der Ort einer Analyse der städtebaulichen Morphologie unterzogen. Hochhausgebiete und Anforderungen Das Konzept benennt auf der Grundlage von städtebaulichen Prinzipien und als Folge der Stadtmorphologie unterschiedliche Hochhausgebiete und bezeichnet geeignete Hochhausstandorte. Für jedes Hochhausgebiet resp. für jeden Standort sind spezifische Anforderungen und Empfehlungen an potenzielle Hochhausprojekte formuliert. Umsetzung Zur Umsetzung des Konzepts wird eine Etappierung aufgezeigt, die sowohl den stadtgestalterischen wie auch den wirtschaftlichen Aspekten Rechnung trägt. Wirtschaftliche Überlegungen Eine Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte wird vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Problematik der Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern vorgenommen sowie der Marktsituation im Bereich von einzelnen Nutzflächentypen. Sodann werden die erarbeiteten Hochhausstandorte auf die Eignung für einzelne Nutzungen geprüft. 1.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen Das Baugesetz des Kantons St. Gallen regelt den Begriff und die Zulässigkeit sowie die Anforderungen an Hochhäuser in St. Gallen. Es unterscheidet zwischen Hochhäusern und höheren Häusern. Die zwingenden kantonalen Vorgaben sind in den folgenden Artikeln festgelegt: sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 5 12. Hochhäuser Art. 69. 1 Hochhäuser sind Bauten mit mehr als acht Vollgeschossen oder mit mehr als 25 Meter Gebäudehöhe. 2 Die Zulassung eines oder mehrerer Hochhäuser setzt einen besonders geeigneten Standort und eine der Grösse des Bauvorhabens entsprechende architektonische Gestaltung voraus. Die Interessen der Nachbarn dürfen nicht übermässig beeinträchtigt werden. 3 Für die Bemessung der Gebäude- und Grenzabstände ist der auf die umliegenden Gebäude und Parzellen fallende Dauerschatten massgebend, der am mittleren Sommertag nicht mehr als drei Stunden und am mittleren Wintertag nicht mehr als zwei Stunden betragen darf. 4 Abs. 3 dieser Bestimmung findet keine Anwendung a) innerhalb von Industrie- und Gewerbe-Industrie-Zonen; b) gegenüber Grünzonen und Landwirtschaftszonen; c) gegenüber übrigem Gemeindegebiet, soweit dieses nicht für eine spätere bauliche Entwicklung, ausgenommen als Industrie- oder Gewerbe-Industrie-Zone, vorgesehen ist. 5 Hochhäuser in andern als Industriezonen sind nur aufgrund von Überbauungs- oder Gestaltungsplänen zulässig. 11. Höhere Häuser Art. 68. 1 Höhere Häuser sind Bauten mit sechs und mehr Geschossen oder mit mehr als 20 Meter Gebäudehöhe. Sie sind in andern als Industriezonen nur gestützt auf Überbauungs- oder Gestaltungspläne zulässig. . sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 6 2 Städtebauliche Analyse 2.1 Hochhäuser im Rheintal Hochhaus und Landschaft Im St. Galler Rheintal steht der besiedelte Raum in wechselseitiger Beziehung zur Landschaft und Topographie. Zumeist am Talboden situiert, ordnen sich die Siedlungen der landschaftlichen Weite des Tals unter. Vereinzelte Landmarken, wie erhöht angeordnete historische Stammsitze und Burgen, industriell genutzte Mühlen und Silos sowie Wohnhochhäuser aus den 1960er und 1970er Jahren, setzen in der Tallandschaft vereinzelt bauliche Akzente und damit Orientierungspunkte. Gegenwärtig können auch neuartige städtebauliche Planungen ausgemacht werden, wie zum Beispiel das Panoramahaus vor Dornbirn. Hochhäuser im Rheintal Im Anhang sind bestehende und projektierte Hochhäuser im Rheintal ohne Anspruch auf Vollständigkeit kartiert. Es wird zwischen bestehenden Silos und Mühlen; bestehenden Hochhäusern; neuen Hochhäusern; und projektierten Hochhäusern unterschieden. Häufungen von Hochhäusern sind jeweils sowohl auf beiden Seiten der Landesgrenze an Orten mit Zentrumsfunktion zu erkennen. Neuere realisierte oder geplante Hochhausprojekte (v.l.o.): Projekt Chez Fritz, Buchs SG; Panoramahaus Dornbirn (A); Haus am Hafen, Bregenz (A); SIE, Lustenau (A); Projekt Reseedenz, Rorschach; Futtermühle, Buchs SG sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 7 Bregenz Lauterach Rorschach Wolfurt Höchst St. Margrethen Lustenau Berneck Heerbrugg Dornbirn Balgdach Wildnau Rebstein Marbach Dipoldsau Altstätten Attach Hohenems Mäder Götzis Koblach Oberriet Klams Meiningen Rankweil Feldkirch Ruggell Mauren Fraslanz Eschen Gams Grabs Buchs bestehende Silos/Mühlen Schaan bestehende Hochhäuser (1960/70) Vaduz neue Hochhäuser (ab 2000) besiedelte Flächen projektierte Hochhäuser alter und neuer Rhein Hochhauskonzept Buchs Sevelen Triesen Hochhäuser im Rheintal M 1:50.000 sapartners Trübbach Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 2.2 Hochhäuser in Buchs Hochhäuser als Teil des Wohnhochhäuser sowie höhere industrielle Bauten wie Mühlen und Silos gehören heute schon zum Stadtbild von Buchs. Sie sind neben Stadtbildes den Kirchtürmen und dem Schloss Werdenberg Zeichen der Zentrumsfunktion von Buchs im Oberen St. Galler Rheintal. Im Folgenden sind die bestehenden Hochhäuser und hohen Industriebauten kurz umschrieben und im folgenden Plananhang räumlich kartiert. Wohnsiedlung „Im Park“ Die verdichtete Siedlung um die Brunnenstrasse aus den 1970er Jahren ist ein Zeitzeuge der damaligen städtebaulichen Praxis, Hochhäuser als Satelliten auf die grüne Wiese am Siedlungsrand zu errichten. Zusammen mit den Campusanlagen kann dieser Siedlungsteil als ein eigenständiges und unabhängiges Cluster im Norden von Buchs betrachtet werden. Mühle Altendorf Der Turm der Mühle Altendorf am Fuss des Hangs im Süd-Westen von Buchs ist ein Zeuge der Buchser Industrie. Seine Position an aussichtsreicher Hanglage und am Waldrand macht ihn insbesondere für eine Umnutzung in Wohnungen attraktiv. Bei einem Umbau ist dem Stadtund Landschaftsbild Rechnung zu tragen und eine Ausweitung der bestehenden Silhouette und Mantellinie wenn möglichst zu vermeiden. Futtermühle Fichtenweg Die 35 m hohe Futtermühle Fichtenweg ist ein ehemaliger Industriebau, der in ein Bürogebäude umgenutzt wurde. Er bildet einen räumlichen Abschluss zum Bahnhof hin und verweist auf den östlichen Buchser Ortsteil hinter den Geleisen. Landi Silo Das Silo „Landi“ an der Mühleäulistrasse wirkt als Pendant zur Futtermühle am Fichtenweg und bildet den Kopfbau des dahinterliegenden Gewerbegebiets. Silo SBB Als nördlicher Abschluss der Bahnareale und des Siedlungsrandes im Norden von Buchs wirkt der über 58 m hohe Silotrum, der höchste Hochbau in Buchs. Kehrichtverbrennung Als eigentliche Landmarke für Buchs zur Autobahn hin kann das Kamin der Kehrichtverbrennungsanlage gesehen werden, dessen prägnanter Turm den vorgelagerten Wald zur Autobahn überragt. Vereinzelte höhere Häuser Das Wohngebäude an der Churerstrasse 82 sowie an der Volksgartenstrasse 47 sind höhere Häuser mit jeweils 24 m. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 9 15 14 6 7 5 2 8 4 4 3 12 11 1 9 LEGEND DE 10 0 1 Bahnhofstrasse 2 Bahnhofplatz 3 Rondell 4 Ost-West-Achse 5 Entwicklungsgebiet Bahnhof 6 Campus 7 Wohnsiedlung "Im Park" 8 Schloss Werdenberg 9 Protestantische Kirche Buchs 10 Katholische Kirche Buchs 11 "Landi" Silo 12 "Futtermühle Fichtenweg" 13 "Mühle Altendorf" 14 "Silo SBB" 15 Kehrrichtverbrennung Hochhäuser Bestand höhere Häuser Bestand Landmarken Städtebauliche Ensembles 13 Hochhauskonzept Buchs Hochhäuser und Landmarken M 1:10.000 sapartners Plan-Nr.: Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 2. Februar 2011 2.3 Städtebauliche Morphologie Das Buchser Kreuz Die städtebauliche Morphologie von Buchs trägt neben einem klaren Aufbau mitunter die emblematischen Züge eines Kreuzes in sich. Einerseits teilt eine Nord-Süd-Achse, die durch die Trasse der Bahn gezeichnet ist, die Stadt in zwei Hälften. Andrerseits gliedert eine OstWest-Achse als Verbindung von Schaan und Grabs den Ort wiederum in zwei Teile. Das Kreuz, dem diese zwei städtebaulich unterschiedlich artikulierten Achsen zugrunde liegen, ist eines der charakteristischen Merkmale von Buchs und prägende Besonderheit dessen Physiognomie. Städtebauliche Artikulierung Im Folgenden wird auf die heutige städtebauliche Artikulierung dieses Kreuzes im Einzelnen eingegangen. Es dient der Bestimmung der Hochhausgebiete, dessen Hochhäuser eben ein einheitliches Gesamtbild erzeugen sowie die Lesbarkeit dieser charakteristischen Stadtstruktur stärken sollen. In der Mitte Im Kreuzungspunkt der Achsen befinden sich der Buchser Bahnhof mit vorgelagertem Bahnhofplatz, die Bahnüberführung mit sogenanntem ‚Rondellʼ sowie die untere Mündung der Bahnhofstrasse, der Einkaufsmeile mit regionaler Ausstrahlung. Diese Stelle ist gemäss Masterplanung heute ein städtebaulicher Schwachpunkt an prominenter Stelle und bedarf einer städtebaulichen Neuorganisation und Aufwertung. Im Norden Der nördliche Arm des Kreuzes beherbergt grossmassstäbliche Lagerund Logistikgebäude zwischen dem Gewässer des Giessen und dem Güterbahnhof und weist als markanten nördlichen Abschluss den 58 m hohen Silobau auf. Das Gebiet wurde in der Masterplanung 2010 als städtisches Entwicklungsgebiet mit Mischnutzung qualifiziert. Im Osten Ab Zollübergang, Rheinbrücke und Autobahnausfahrten verläuft die Rheinstrasse Richtung Bahnhof und endet unvermittelt an den Geleisen. Als eigentliche Einfallsstrasse und von Buchs ist sie städtebaulich schwach artikuliert und bedarf einer Aufwertung. Im Süden Der südliche Arm zeichnet sich durch das Gewerbegebiet aus, das sich entlang den Bahntrassen und dem Gewässer des Giessens erstreckt. Es wird an seinem nördlichen Ende durch die beiden Hochbauten des Landi-Silos und der Futtermühle akzentuiert. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 11 Im Westen sapartners Das eigentliche Stadtzentrum und städtebauliche Rückgrat von Buchs ist durch die Bahnhofstrasse gegeben, die gemäss der Zentrumsplanung aus den frühen 1990er Jahren zusehends verdichtet wird und an Prägnanz gewinnt. Das obere Ende besitzt mit dem Ratshaus einen angemessenen Abschluss. Am unteren Ende am Bahnhofplatz jedoch mangelt es an räumlicher Prägnanz. Die Bahnhofstrasse mündet unvermittelt im Gleisfeld. D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 12 3 Hochhauskonzept 3.1 Fünf Hochhausgebiete Stadtplanerische Herleitung Die vorrangigen Ziele, mit Hochhäusern die Lesbarkeit der städtebaulichen Struktur zu stärken und ein kompositorisches Gesamtbild zu erwirken, werden vor dem Hintergrund der lokalen morphologischen Beschaffenheit, der Verfügbarkeit von Bauland und den verkehrlichen Voraussetzungen, mit dem Setzen von Hochhäusern erreicht. Die für eine zeitnahe Realisierung unabdingbaren wirtschaftlichen Aspekte 1 wurden im begleiteten Bericht überprüft. Voraussetzung Art. 69 des kantonalen Baugesetzes besagt, dass die Zulassung eines oder mehrerer Hochhäuser einen besonders geeigneten Standort voraussetzt. Kriterien Standorte / Städtebauliche Prinzipien Folgende Kriterien gelangen bei der Auswahl der Hochhausgebiete zur Anwendung: • Die Hochhäuser sollen so organisiert sein, dass sie zur bildhaften Zentrumsentwicklung von Buchs beitragen. • Jeder Hochhausstandort soll eine bestimmte aktive Rolle in der Stadtentwicklung und deren Zentrumsbildung einnehmen können. • Die Standorte sollen nahe an Knoten des öffentlichen Verkehrs (Bus- und Bahnhof) angegliedert sein. • Alle Standorte sollen einen gemäss kant. Baugesetz wenig problematischen Schattenwurf aufweisen. • Die Erschliessung der Standorte sollte gewährleistet oder mit geringem Aufwand herstellbar sein. • Die Standorte sollen aus ökonomischer Perspektive sinnvoll sein. Ungeeignete Standorte Ausgeschieden werden können vorerst intakte und zusammenhängende Wohngebiete. Auch die sensiblen Siedlungsränder an den Übergängen zu Freihalte- und Erholungszonen kommen in Buchs für Hochhäuser nicht in Betracht. Mögliche Standorte Als geeignete Standorte für Hochhäuser werden jene in Betracht gezogen, die gemäss städtebaulicher Analyse das Buchser Kreuz baulich weiter artikulieren und heutige Lücken und Schwachstellen, insbesondere in deren Mitte, schliessen. 1 Dr. H. Naef, Hochhauskonzept Buchs (SG), Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte; Gesellschaft für Standortanalysen und Planungen AG, Januar 2011 sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 13 Überprüfung in Visualisierungen Die möglichen Standorte mit schematischen Hochhausprojekten wurden in verschiedenen Visualisierungen von neuralgischen Blickpunkten auf ihre Tauglichkeit bezüglich Ziele und Kriterien überprüft. Die Visualisierungen sind im Anhang zusammengestellt. Mögliche Standorte Im Folgenden sind entsprechend den städtebaulichen Prinzipien und Kriterien fünf Hochhausstandorte ausgewiesen. 1. Chez Fritz: Hochhaus Lage Der Standort befindet sich am Eingang der zentralen Geschäftszone der Bahnhofstrasse und in unmittelbarer Nähe zum Bahn- und Bushof. Er ist gleichsam Dreh- und Angelpunkt an der Schnittstelle zwischen Bahnhof, Geschäftszone, Rondell, Geleiseübergang und dem Gewässer und Grünzug des Giessen. Zone und Nutzung Der Standort liegt heute in der Kernzone K5. Er ist seiner Lage und Bedeutung entsprechend stark unternutzt und hinterlässt eine Lücke in der ansonsten geschlossenen Baustruktur um die Bahnhofstrasse. Erschliessung Der Standort lässt sich gut erschliessen und liegt in nächster Nähe zum Verkehrsknoten des Bahnhofs. Die Gehdistanz zu Bahn- und Bushof beträgt weniger als 100m. Städtebau / Komposition Ein Hochhaus an dieser Lage könnte bei qualitativ hochwertiger Gestaltung eine zentrale städtebauliche Rolle spielen: Entwicklungspotential • Als alleinstehendes Punkthochhaus in der Stadtmitte. • Als ein westlicher Pfeiler eines Portals zusammen mit einem Hochhaus auf gegenüberliegender Geleiseseite. • Als Ensemble zusammen mit den bestehenden Hochhäusern und möglichen höheren Häusern um das Rondell. Durch die Standortgunst, die Verfügbarkeit des Baulands und die stadtgestalterischen Chancen besitzt das Gebiet ein hohes Entwicklungspotential für ein Hochhaus. Die Wirtschaftlichkeit ist insbesondere durch die hier möglichen publikumsorientierten Nutzungen im Sockelgeschoss günstig beeinflusst. 2. Lokremise: Hochhaus Lage sapartners Der Standort befindet sich am Beginn der Rheinstrasse und den Geleisen sowie zwischen Lokremise und Rampe auf dem Bahnareal der SBB. Somit schliesst der Standort einzig an seiner Ostseite an ein Wohn- und Gewerbegebiet an. D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 14 Zone und Nutzung Das Gebiet ist nicht eingezont und deshalb trotz ausgezeichneter Standortgunst an der Schnittstelle zwischen Gewerbegebiet, Bahnhof und zentraler Geschäftszone unternutzt. Erschliessung Die Erschliessung des Standorts erfolgt vom Osten via Kreisel von der Rheinstrasse her. Sie ist eingehender zu prüfen, da unter Umständen benachbarte Liegenschaften tangiert werden. Eine Erschliessung des Standorts von Süden führt durch ein Wohnquartier und ist deshalb zu vermeiden. Die Distanz zum Bahnhof beträgt weniger als 100m. Städtebau / Komposition Ein Hochhaus an dieser Lage könnte eine zentrale städtebauliche Aufgabe übernehmen: Entwicklungspotential • Es hat die Chance, gleichsam das Zentrum der grossen Gewerbezone zwischen Bahnareal und Autobahn zu werden. • Es könnte mit einem Hochhaus Mitte auf der gegenüberliegenden Geleiseseite ein Portal entstehen. • Grössere Teile der Gemeinde sind durch das mehrspurige Gleisfeld vom Zentrum abgeschnitten und könnten durch die Zeichenwirkung zwischen Über- und Unterführung des Geleisefelds optisch verbunden werden. Auch enden die für Buchs als Rückgrat wirkende Bahnhofstrasse und Rheinstrasse unvermittelt in diesem Gleisfeld und finden an seinem Ende keinen Abschluss. Ein Hochhaus in der Sichtachse der Bahnhofstrasse könnte an dieser strategischen Stelle einen wichtigen Orientierungspunkt markieren. Der Standort weist dank der weniger sensiblen Nachbarschaft und der nächster Nähe zum Knotenpunkt von Bahn, Bus und Gewerbegebiet ein Entwicklungspotential für ein Hochhaus auf. Die Wirtschaftlichkeit ist insbesondere durch allfällig mögliche Zusatznutzungen in Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet (Hotel, Kleinkongresse etc) günstig beeinflusst. Fragen der Erschliessung sind vorab zu klären. 3. Rheinstrasse Nord: Höhere Häuser Lage Das langgezogene Gebiet säumt die nördliche Seite der Rheinstrasse. Es erstreckt sich von der Lokremise bis zur Autobahn. Es ist im Norden durch Waldabschnitte und die Industriezone begrenzt. Zone und Nutzung Das kleinparzellierte Gebiet ist heute durch eine niedrige Punktbebauung geprägt. Es befindet sich in der WG2-Zone. Erschliessung Das Gebiet wird heute mit Stichstrassen von der Rheinstrasse erschlossen. Eine Verdichtung des Gebiets legt eine Neukonzeption der Erschliessung vom Norden ab dem Industriegebiet nahe. Die Gehdistanz zum Bahnhof beträgt 200m – 500m. Städtebau / Komposition Hochhäuser an dieser Lage könnten flankierende städtebauliche Aufgaben übernehmen: • sapartners Eine Aufreihung von höheren Bauten entlang der Rheinstrasse könnte deren Bedeutung als attraktive Einfallsachse und Empfang von Buchs ab Schaan und Autobahnausfahrt D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 15 her steigern. Die Strasse ist heute mit den Kleinbauten an seinen Rändern wenig repräsentativ ausgestaltet. Entwicklungspotential • Der heute städtebaulich kaum wahrnehmbare Wirtschaftspark, ein zentrales Schwerpunktgebiet der Gemeinde und des Kantons (kantonales Entwicklungsgebiet) könnte mit den Hochhäusern an der Flanke ein attraktives Gesicht erhalten. • Der letzte östliche Bau kann so hoch ausgebildet werden, dass er von der Autobahn her sichtbar ist und für das Gewerbegebiet sowie für Buchs im Allgemeinen ein prägnantes Zeichen setzt. Das Entwicklungspotential an dieser Lage wird durch die Zonenzugehörigkeit, die heute unzureichende Erschliessung sowie vereinzelte Waldabschnitte (Waldabstand) eingeschränkt. Die heutige Zonenzugehörigkeit wirft jedoch verschiedene Fragen auf, wobei eine Aufzonierung des Gebiets ins Auge gefasst werden muss. Positiv zu werten ist die Nähe zum Bahnhof, die Sichtbarkeit von der Autobahn her sowie die eher geringe Sensibilität der nächsten Umgebung (Rheinstrasse und Industriegebiet). 4. Gewerbegebiet: Ev. höhere Häuser Lage Der Standort liegt zum Bahnhof peripher zwischen der Abfahrt der Rampe mit dem Rondell mit den mittigen Parkplätzen, dem Giessenkanal mit dichtem Baumbestand, den Geleisen sowie der rückwärtigen Gewerbezone. In unmittelbarer Nachbarschaft und auf dem Areal befindet sich die umgenutzte Futtermühle sowie das Landi-Silo. Zone und Nutzung Der Standort befindet sich heute in der Industriezone und ist mit entsprechenden Gewerbebauten besetzt. Erschliessung Der Standort ist mittig durch die Mühleäulistrasse ab Rondell ideal durch den MIV erschlossen. Die Gehdistanz zum Bahnhof beträgt 300m. Städtebau / Komposition Hochhäuser an dieser Lage könnten flankierende städtebauliche Aufgaben übernehmen: sapartners • Höhere Bauten oder Hochhäuser an diesem Standort treten mit der bestehenden Futtermühle und allfälligen weiteren Hochhäusern an den anderen Standorten in einen Dialog und formieren sich zu einem Ensemble. • Das Rondell bildet die Mitte des Ensembles, um den sich die Bauten gruppieren und dieses als eigentliches Atrium von Buchs auszeichnen könnten. • Die Bauten an diesem Standort sollen sich den PortalHochhäusern ‚Chez Fritzʼ und ‚Lokremiseʼ deutlich in der Höhe unterordnen. Dies einerseits, damit der periphere Standort mit seiner vergleichsweise untergeordneten Rolle nicht übergewichtet wird, andrerseits, die zentralen Standorte nicht konkurrenziert oder an ungeeigneter Stelle Torwirkungen entfaltet werden. D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 16 • Entwicklungspotential sapartners Hochhäuser oder höhere Häuser können für das Gewerbegebiet eine repräsentative Kopfsituation bewirken. Anzeichen für ein gewisses wirtschaftliches Potential für Hochhäuser sind an diesem Standort durch die Tatsache von Bauabsichten dieser Art gegeben. Einschränkend auf eine Hochhausentwicklung wirkt aus städtebaulicher Sicht die gemäß formulierten Kriterien eher ungeeignete Lage für ein Hochhaus. Auch ist die südliche Gemeindehälfte im Gegensatz zur nördlichen bislang von Hochhäusern unverstellt. Erschwerend hinzu kommt zudem die räumliche Nähe zu den weitgehend intakten Wohngebieten auf der anderen Seite des Giessen. D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 17 5. Entwicklungsgebiet Bahnhof: Höhere Häuser Lage Der Standort erstreckt sich zwischen Langäulistrasse und Bahnhofplatz zwischen dem Geleisfeld und dem Gewässer Giessen und ist in unmittelbarer Nähe zum Hochschulcampus. Zone und Nutzung Der Standort befindet sich heute in der Gewerbe- und Industriezone GI und ist mit entsprechenden Gewerbebauten besetzt. Erschliessung Der Standort ist durch den MIV von verschiedenen Seiten her erschliessbar. Die Gehdistanz zum Bahnhof beträgt durchschnittlich 400m. Städtebau / Komposition Hochhäuser an dieser Lage könnten flankierende städtebauliche Aufgaben übernehmen: Entwicklungspotential sapartners • Eine Aufreihung von höheren Bauten entlang dem Gleisfeld setzt städtebauliche Akzente an dieser Stadtkante und artikuliert gleichsam die für Buchs prägende Nord-Süd-Achse. • Die Möglichkeit für höhere Häuser an diesem Standort erhöht den Gestaltungsspielraum einer zukünftigen Arealentwicklung. Der nördliche Teil des Standorts ist für eine städtebauliche Entwicklung und Umnutzung erst langfristig verfügbar. Der südliche Teil ist Bestandteil eines 2011 vorgesehenen Entwicklungsprojekts. Eine Mischnutzung mit Wohnen am Geleisfeld ist in Betracht zu ziehen. D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 18 O LEGENDE 1 Chez Fritz 2 Lokremise 3 Rheinstrasse Nord 4 Gewerbegebiet 5 Entwicklungsgebiet B Bhf. hf. Hochhäuser Bestand höhere Häuser Bestand Landmarken S Kernzone Achsenkreuz Industriezone Hochhausgebiete für Hochhäuser (bis 50m) für höhere Häuser (bis 25m) Mögliche Projekte Hochhauskonzept Buchs Hochhausgebiete M 1:10.000 sapartners Plan-Nr.: Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 2. Februar 2011 Hof LEGENDE Komposition asse Bestand und mögliche Projekte Hochhäuser Bestand höhere Häuser Bestand Landmarken Bestand Mögliche Projekte Hochhauskonzept Buchs Komposition M sapartners Plan-Nr.: Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 2. Februar 2011 3.2 Anforderungen an Hochhausprojekte Standortspezifische Anforderungen Je nach Standort werden unterschiedliche Anforderungen oder Empfehlungen an die städtebauliche Einordnung, den Bezug zum öffentlichen Raum sowie das Nutzungskonzept gestellt. Sie sind in der folgenden Tabelle dargestellt. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 21 Allgemeine Anforderungen Ökologie Buchs besitzt das Label Energiestadt. Im Sinne dieses Leistungsausweises soll insbesondere das Hochhaus als Zeichenträger mit Vorbildcharakter ökologisch und klimatisch überzeugende Konzepte - bei gleichzeitig guter Gestaltung - der Konstruktion, der Form und Ausrichtung sowie der Aussenräume angewendet werden. Reklamekonzept Im Rahmen der Projektierung ist ein Reklamekonzept zu erarbeiten, das als Teil der Architektur aufzufassen ist. Die Reklame muss als integraler Teil des Gesamtkonzepts des Hochhauses begriffen werden. Nachtwirkung Die Wirkung des Gebäudes in der Nacht ist integraler Bestandteil des Entwurfs: Es sind die Art und Intensität einer Inszenierung auf das nächtliche Erscheinungsbild von Buchs (z.B. auf den Bahnhof) und die Fernwirkung im Rheintal (z.B. ab der A13 oder von Schaan aus) abzustimmen. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 22 3.3 Umsetzung und Etappierung Etappierung Um in Anbetracht der langfristigen Realisierungsfristen und der ungewissen konjunkturellen Entwicklung zu jedem Zeitpunkt ein attraktives Gesamtbild zu erhalten, ist die Umsetzung des Konzepts in vorgegebener Etappierung bez. Folge vorzunehmen. Darüber hinaus steht eine Umsetzung in gewisser Wechselwirkung mit dem Markt: „Wenn ein ernsthaftes Interesse daran besteht, in Buchs ein oder zwei attraktive Hochhäuser zu realisieren, dann sollte ein solches Vorhaben nicht zu sehr durch ‚höhere Häuserʼ, welche immer auch eine gewisse spezielle Nachfrage zu absorbieren vermögen, konkurrenziert werden. Ein derart ambitiöses Vorhaben wie eine ‚Landmarkʼ in einer Kleinstadt benötigt immer auch einen gewissen Flankenschutz, wenn die Realisierung gelingen soll“ (siehe Anhang: Überprüfung wirtschaftliche Aspekte). Das Hochhauskonzept sieht aus diesen Gründen vorerst die Realisierung des Hochhauses Mitte vor, das auch als Punkthochhaus tragende städtebauliche Funktion übernehmen kann. In einer zweiten Phase empfiehlt sich die Realisierung des zweiten Hochhauses, um die erwünschte zeichenhafte Portalwirkung am Bahnhof zu schaffen. In einer dritten Phase können die ‚höheren Häuserʼ in den umgebenden Räumen umgesetzt werden. Kommunikation Um eine möglichst hohe Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, empfiehlt es sich, die Bevölkerung rechtzeitig über die Vorhaben zu informieren (was für das Projekt am Standort Chez Fritz schon erfolgt ist). Überbauungs- und Gestaltungsplan Um von der Regelbauweise und damit u.a. von der maximalen Gebäudehöhe abweichen zu können, ist gemäss kantonalen Baurecht in andern als Industriezonen die Ausarbeitung eines Überbauungs- oder Gestaltungsplanes notwendig (vergleiche Art. 69) Zonenplanänderung Bei grösseren Abweichungen ist zudem die entsprechende Änderung im Zonenplan erforderlich. Voraussetzung für Abweichungen ist, dass mit dem Projekt ein gegenüber der Regelbauweise beseres architekto- sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 23 nisches und ortsbauliches Ergebnis erzielt wird. Diese Voraussetzung ist mit dem Hochhauskonzept gegeben. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 24 4 Weitere Schritte Für die räumliche und strategische Weiterentwicklung von Buchs und die Umsetzung des Hochhauskonzepts empfehlen wir folgende weitere Schritte. Ziel ist die weitere Entwicklung von Buchs zu einem wahrnehmbaren Regionalzentrum und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort. Revision Planungsinstrumente Kurzfristig stehen in Buchs die Revision der kommunalen Richtplanung sowie der Zonenplanung an. Im Rahmen dieser Revisionen gilt es, die Zielsetzungen des Hochhauskonzeptes sicherzustellen. Von zentraler Bedeutung ist die Sicherung der Standorte, Zonenzugehörigkeit und Verfügbarkeit. Gestaltungskonzept Bahnhofplatz Der Bahnhofsplatz ist eine der wichtigsten Visitenkarten von Buchs. Es soll hier ein Gestaltungs- und Verkehrskonzept entstehen, welches den hohen Anforderungen in Bezug auf Gestaltung, Funktionalität, Verkehrsbeziehungen, Parkierung etc. Rechnung trägt. Die angrenzenden Gebiete sowie die Fussgängerbeziehung und Freiraumfolge auf die östliche Geleiseseite sind in die Überlegungen mit einzubeziehen. Entwicklungsstudie Rheinstrasse Die Rheinstrasse gilt als wichtige Verbindungsstrasse in Buchs. Städtebaulich ist diese Bedeutung heute wenig ausgeprägt. In weiten Abschnitten dominieren 1-2 geschossige Gebäude. Gemäss Hochhauskonzept und Masterplanung besteht entlang der Strasse Potential für höhere Häuser sowie an deren Beginn für ein 50 m Hochhaus. Dieses Hochhaus könnte gleichsam Zentrum der grossen Gewerbezone zwischen Bahnareal und Autobahn werden und gleichzeitig einen Brückenschlag zur zentralen Gewerbezone an der Bahnhofstrasse schaffen. Basierend auf dem aktuell gültigen Zonenplan liegt nur wenig Entwicklungsspielraum im Bereich der Rheinstrasse vor. Eine Einschränkung stellt auch der angrenzende Wald dar. Eine Überprüfung der Bauvorschriften mittels einer städtebaulichen Entwicklungsstudie drängt sich aufgrund der Masterplanung und dem Hochhauskonzept auf. Ziel dieser Entwicklungsstudie wäre, langfristig ein in sich geschlossenes und attraktives Erscheinungsbild und ein attraktives städtebauliches Rückgrat zwischen Autobahnausfahrt und Bahnhofplatz zu erhalten. Gleichzeitig sollen Möglichkeiten der Innenentwicklung durch Verdichtung aufgezeigt werden. Mit der Entwicklungsstudie Rheinstrasse sollen Gestaltungs- und Erschliessungsvorschläge sowie das Verdichtungs- und Ausbaupotential der Rheinstrasse aufgezeigt werden. Sie stellt somit eine weitere Konkretisierung für die Zonenplan-Revision und eine markante städtebauliche Verbesserung dar. sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 25 ANHANG I Städtebauliche Überprüfung: Visualisierungen sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 26 Hochhauskonzept Buchs Perspektiven Hochhausstandort: möglich / bestehend Promenade Quartierverbindung: möglich / bestehend Umfahrung Plätze Rheinweg (bestehend) sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 Hochhauskonzept Buchs Axonometrie (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 A1 Blick vom Bahnhof gegen Süden (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) A2 Vogelschau über Rondell und Bahnhofplatz (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) Hochhauskonzept Buchs Perspektiven Hochhausstandort: möglich / bestehend Promenade 1/4 sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 A3 Blick vom Rondell gegen Süden (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) B1 Blick vom Gewerbegebet über die Gleise (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) Hochhauskonzept Buchs Perspektiven Hochhausstandort: möglich / bestehend Promenade 2/4 sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 B2 Vogelschau über Rheincity gegen Süden (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) C1 Blick von der Autobahnausfahrt Richtung Rondell/Bahnhofplatz (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) Hochhauskonzept Buchs Perspektiven Hochhausstandort: möglich / bestehend Promenade 3/4 sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 C2 Vogelschau über die Kernrzone Richtung Bahnhofplatz/Rondell (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) D1 Blick von der Autobahn auf die Rheinstrasse (“© 2010 Google, © 2010 Tele Atlas.”) Hochhauskonzept Buchs Perspektiven Hochhausstandort: möglich / bestehend Promenade 4/4 sapartners Plan-Nr.: - Format: A4 Dufourstr. 123, Postfach 8034 Zürich Gez.: BA Datum: 13. Dezember 2010 ANHANG II Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte sapartners D. Kovári-Binggeli T. Kovári • Dufourstr. 123, Postfach, 8034 Zürich • Tel. 044 515 25 20 33 Hochhauskonzept Buchs (SG) Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte ____________________________________________________ GSP Gesellschaft für Standortanalysen und Planungen AG Forchstrasse 60, 8008 Zürich Telefon 044 422 06 11 Fax 044 422 07 01 E-mail: [email protected] 1 Hochhauskonzept Buchs (SG) Überprüfung der wirtschaftlichen Aspekte Die GSP AG hat im Auftrag von sapartners die wirtschaftlichen Aspekte im Zusammenhang mit dem Hochhauskonzept für die Gemeinde Buchs (SG) überprüft. Zu berücksichtigen waren dabei die spezifischen wirtschaftlichen Probleme, welche sich im Zusammenhang mit Hochhäusern ergeben als auch die sich durch Standortqualität und Marktsituation ergebenden Rahmenbedingungen. Zürich, im Januar 2011 GSP A G Dr. H. Naef / Lic. iur. A. Naef 2 INHALT ________________________________________________ 2 2 6 8 8 Einleitende Bemerkungen Grundsätzliche Problematik der Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern Marktsituation im Bereich von einzelnen Nutzflächentypen Standorteignung für einzelne Nutzungen Schlussfolgerungen und Empfehlungen Einleitende Bemerkungen ________________________________________________ Der zu beobachtende starke Trend zur Realisierung von “Hochhäusern dürfte letzten Endes auf sich verändernde gesellschaftliche Rahmenbedingung und Wertschätzungen zurückzuführen sein. Diese beeinflussen letzten Endes die Nachfrage nach entsprechenden Wohn- und Arbeitsflächen und damit auch das Preisniveau. Dabei wird sehr oft übersehen, dass sich beim Bau von Hochhäusern auch auf der Kostenseite kaum beeinflussbare Konsequenzen ergeben und das Es zwischen Standortqualität und (ausreichender) Wirtschaftlichkeit ebenfalls kaum beeinflussbare Zusammenhänge gibt. Die nachfolgende Überprüfung geht eingangs auf einige grundsätzliche Gesetzmässigkeiten ein, welche bei der Realisierung von Hochhäusern relevant sind und projiziert diese anschliessend auf das Hochhauskonzept von Buchs. Grundsätzliche Problematik der Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern ________________________________________________ Zur Vermeidung von Missverständnissen sei darauf hingewiesen, dass unter Hochhäusern Gebäude erfasst werden, bei welchen beim Brandfall, bei der Evakuation von Bewohnern nicht auf den Einsatz von üblichen Drehleitern abgestützt werden kann. Als Konsequenz müssen bei der Konzeption des Gebäudes zusätzliche Massnahmen geschaffen werden, welche über die Beanspruchung von Flächen und Zusatzkosten die Wirtschaftlichkeit direkt tangieren. 3 Kostenseite: Auf der Kostenseite ergeben sich bei Hochhäusern mit der zunehmenden Höhe u.a. überproportional zunehmende Kosten, weil ab ca. 25 m erhöhten feuerpolizeilichen Anforderungen zu genügen ist (Fluchttreppen, Entrauchung, Fassaden, Haustechnik, allg. Brandschutz). Zusätzliche Kosten ergeben sich auch beim Tragwerk, Aufzugsanlagen, aber auch in der Realisierungsphase. Nachstehend sind die Mehrkosten festgehalten, welche sich bei einem 150 m hohen Gebäude in einzelnen Bereichen ergeben. Ertragsseite: a) Büroflächen Kein Unternehmen zahlt eine höhere Miete wegen der schönen Aussicht. Die Bürofläche im Hochhaus muss sich gegen moderne tiefergeschossige Bürogebäude behaupten. Das Prestige eines Hochhauses – welches höhere Mieten rechtfertigt – hat nicht unbedingt den gleichen Stellenwert wie grosse zusammenhängende Flächen, welche rationelle Arbeitsabläufe gestatten. Ein Hochhaus ermöglicht primär die Verdichtung von Arbeitsplätzen an Standorten, wo Bauland knapp ist und sich Firmen trotzdem verkehrstechnisch optimal erreichbar positionieren möchten. In der Regel decken Hochhäuser eher die Bedürfnisse mittlerer und grösserer Unternehmen ab, wie u.a. auch die Vermietung der im Raum Zürich-West gegenwärtig entstehenden Gebäude zeigt. 4 b) Wohnflächen Die Mieten in Wohnhochhäusern bildeten in den letzten Jahren Gegenstand diverser Untersuchungen. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Erkenntnisse von W & P im Zusammenhang mit den Mieten von Wohnflächen in einzelnen Geschossen. In der nachstehenden Graphik sind die Mieten in Abweichung von den Durchschnittsmieten festgehalten. Es zeigt sich hier deutlich, dass die Mieten erst ab dem 13. Geschoss stärker anzusteigen beginnen. Bei gemischt genutzten Gebäuden (unten Büro / oben Wohnen) ergibt sich ein entsprechender Anstieg erst ab etwa dem 21. Geschoss. Mieten nach Geschoss (Wohnhochhäuser; Abweichung vom Durchschnittsmietpreis) Mieten nach Geschoss (gemischt genutzte Hochhäuser; in CHF/m2 a) Die grundsätzliche Problematik der Wirtschaftlichkeit ist das am besten mit dem nachstehenden Schema darzustellen. Die wesentlichen Bestimmungsfaktoren sind - Zusatzkosten - Zusatzerträge - Standortqualität - Marktsituation 5 Es ist davon auszugehen, dass vorerst einmal eine Lösung gefunden werden kann, bei welcher die sich ergebenden Zusatzkosten grundsätzlich durch Zusatzerträge gedeckt werden (z.B. im Zusammenhang mit einer attraktiven Gebäudehöhe). Sodann ist es weiter erforderlich, dass die ins Auge gefassten Nutzungen sich mit der gegebenen Standortqualität auch vertragen. Wenn die vorstehend erwähnten drei Einflussfaktoren zur Deckung gebracht werden können, dann spielt die Marktsituation das “Zünglein an der Waage“. Neben der physischen Nachfrage, welche in jedem Fall vorhanden sein muss, spielt es vor allem eine Rolle, ob die zusätzlichen Erträge am Markt erzielt werden können. Wenn z.B. die Mieten für beste Wohnflächen an einem Ort tiefer liegen als sie im Zusammenhang mit benötigten Zusatzerträgen in einem Hochhaus liegen müssten ist es unwahrscheinlich, dass eine ausreichende Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann. Zu beachten ist in jedem Fall auch, dass sich die Marktsituation immer wieder einmal verändern kann und im Gegensatz zu den 6 erstgenannten drei Bestimmungsfaktoren der Wirtschaftlichkeit keine “träge“ Grösse darstellt. Marktsituation im Bereich einzelner Nutzflächentypen ________________________________________________ Im Vordergrund der Überprüfungen stehen Wohnflächen und Arbeitsflächen. Andere Nutzflächentypen sind zwar in Hochhäuser durchaus auch denkbar, werden aber in der Regel aber nur auf “Bestellung“ bereitgestellt. Dabei kann es sich z.B. um Spezialwohnflächen, Hotelflächen, usw. handeln. a) Ausgangssituation Die Wohnbevölkerung von Buchs hat in den letzten Jahren kontinuierlich und etwa mit der gleichen Wachstumsrate wie die CH-Wohnbevölkerung zugenommen und liegt heute bei rund 11'000 Personen (durchschnittliche Wachstumsrate ca. + 0,8 % / Jahr) Die Zahl der Beschäftigten nahm zwischen 2001 - 2008 um fast genau 600 Personen zu, entsprechend 524 Vollzeitäquivalenten. Die Zuwachsrate erreicht damit rund 1,3 % p.a.. In den einzelnen Sektoren ergab sich im erwähnten Zeitraum folgende Veränderung. Sekundärer Sektor + 13,8 % Tertiärer Sektor + 9,8 % Die grösseren Betriebe sind insgesamt stärker gewachsen als die Mikround Kleinbetriebe. b) Wohnflächen Die Gemeinde Buchs wies anfangs 2010 insgesamt 5'378 Wohneinheiten auf. Die Leerwohnungsziffer per 1.6. 2010 erreichte 1,32 % und lag damit leicht unter dem kantonalen Durchschnitt (1,41 %). Vom Leerstand entfielen 15 % auf Kaufobjekte und das Schwergewicht lag bei mittelgrossen Objekten. Die Mieten für Wohnflächen weisen ein Medianwert von knapp Fr. 170.- / m² auf und das 90 % - Quantil liegt bei ca. Fr. 210.-. Das Rating für Mietwohnungen liegt in Buchs bei rund 5 = durchschnittlich, wobei die demographischen Rahmenbedingungen als günstig und die Baumarktdynamik als eher ungünstig zu beurteilen sind. Für Stockwerkeigentum ist das Rating per Saldo etwa gleich wie bei 7 Mietwohnungen, allerdings mit abweichender Beurteilung unter einzelnen Gesichtspunkten. Insbesondere fehlt es hier an attraktiven Angeboten. c) Arbeitsflächen Das St.Galler Rheintal gehört nicht zu den 20 grössten Büroflächenmärkten des Landes. Die Leerstände zeigen angesichts der geringen Dimension des Marktgebietes grosse Schwankungen, liegen aber in der Regel in der MSRegion Werdenberg unter 5'000 m² und in Buchs unter 3'000 m². Im Hinblick auf die “fliessende“ Abgrenzung zwischen Büro- und Gewerbeflächen sind diese Zahlen allerdings vorsichtig zu interpretieren. Die Mieten für Büroflächen weisen einen Medianwert im Bereich von ca. Fr. 170.- / m² auf und das 90 % - Quantil liegt bei rund Fr. 270.- /m2. Das Rating für Büroflächen liegt bei zehn berücksichtigten Kriterien etwa bei 5 = durchschnittlich, wobei die Marktliquidität günstig und das Preisniveau und die Preisentwicklung eher ungünstig zu beurteilen sind. Standorteignung für einzelne Nutzflächentypen ____________________________________________________________ Auf der nachstehenden Grafik sind einzelne mögliche Standorte für Hochhäuser festgehalten. 8 Zu den einzelnen Objekten ergeben sich folgende Bemerkungen: 1. Höhe 50m, geeignet für Mischnutzung, Verkaufsflächen in einem Sockelgeschoss 2. Höhe ev. 25m, geeignet für Arbeitsflächen (Büro, Dienstleistungen. usw.) 3. Höhe 25m, geeignet für Mischnutzungen 4. Höhe 25m, geeignet für Mischnutzungen Besondere Aufmerksamkeit verdienen Objekt 1 und insbesondere Objekt 5, durch welche eine Portalsituation markiert werden kann. Währenddem Objekt 1 am Eingang zur zentralen Geschäftszone von Buchs liegt und die Wirtschaftlichkeit insbesondere durch die hier möglichen publikumsorientierten Nutzungen im Sockelgeschoss günstig beeinflusst wird, hat Objekt 5 die Chance, gleichsam das Zentrum der grossen Gewerbezone zwischen Bahnareal und Autobahn zu werden. Hier ist ohne Zweifel auch eine Qualität als Hotelstandort vorhanden. Ein Beherbergungsbetrieb könnte auch durch Einrichtungen für Seminarveranstaltungen, Kleinkongresse, usw. ergänzt werden. Schlussfolgerungen und Empfehlungen ________________________________________________ Die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt sich effektiv nur bei den Objekten 1 und 5, welche jeweils rund 50 Meter hoch sein können. Mit Höhen von rund 25 Meter sind die übrigen Objekte keine Hochhäuser, bei welchen grosse Zusatzkosten anfallen, allerdings auch keine zusätzlichen Erträge. Bezüglich der Objekte 1 und 5 ergeben sich folgende Feststellungen: 1. Eine Gebäudehöhe von 50 m entspricht (bei einem überhohen Erdgeschoss) rund 15 - 16 Geschossen. Damit erreichen die Gebäude eine Höhe, welche bereits zu den einigermassen interessanten Bereichen heranreicht. 9 2. Die Differenz zwischen den Erträgen im Bereich des Medianwertes und des 90% - Quantil, welches für Top-Flächen in Hochhäusern erreichbar sein sollte, erreicht sowohl bei Wohnflächen (+ Fr. 40.-/ m2 = + ca. 23%) als auch bei Arbeitsflächen (Fr. 100.- / m² = + ca. 55%) ein Ausmass, welches im Prinzip ausreichen sollte, die Zusatzkosten aufzufangen. 3. Ein Hochhaus mit einer von der Auftrag : Ertrag-Relation gesehenen Höhe (ab ca. 15 Geschossen) einerseits und einem kommerziell vertretbaren Verhältnis von Geschossfläche zu Nettonutzfläche je Geschoss - was ab ca. 500 - 600 m² der Fall ist - entspricht einer zusätzlichen BGF in der Grössenordnung von rund 12'000 m². Dies entspricht rund 100 Wohneinheiten oder ca. 200 250 (Büro-) Arbeitsplätzen. Weder im Bereich von Wohnflächen noch von Büroflächen ist der Markt in Buchs bzw. in der ganzen MS-Region Werdenberg in der Lage, ein solches zusätzliches Angebot in einem nicht etappierbaren Objekt problemlos bzw. überhaupt aufzunehmen. Sofern solche Flächen der freien Vermietung zugeführt werden, ist ein erhebliches Risiko damit verbunden. Damit ergibt sich relativ zwingend die Schlussfolgerung, dass Hochhäuser in der kommerziell vertretbaren Dimension in Buchs im Prinzip nur dann realisierbar sind, wenn sie eine gemischte Nutzung vorsehen. Eine Ausnahme von dieser Regel ergibt sich dann, wenn entweder bei grösseren Flächen von Anfang an ein Nutzer feststeht (also “auf Bestellung“ gebaut werden kann) oder aber wenn in einer kleineren Dimension gebaut und dafür in irgendeiner Form Subventionierung stattfindet. Wenn ein ernsthaftes Interesse daran besteht, in Buchs ein oder zwei attraktive Hochhäuser zu realisieren, dann sollte ein solches Vorhaben nicht zu sehr durch “hohe Häuser“, welche immer auch eine gewisse spezielle Nachfrage zu absorbieren vermögen, konkurrenziert werden. Ein derart ambitiöses Vorhaben wie eine “Landmark“ in einer Kleinstadt benötigt immer auch einen gewissen Flankenschutz, wenn die Realisierung gelingen soll.