04.04.2005

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04.04.2005
Volksstimme.de
04.04.2005 Schönebeck, News:
Werkstatt für vietnamesische Berufsschullehrer bei Teutloff in Calbe eröffnet
Start für gemeinsame Lehrausbildung
Großer Bahnhof am Freitagnachmittag bei Teutloff in Calbe: Vietnamesische und deutsche Partner
schneiden das grüne Band durch und eröffnen damit eine Lehrwerkstatt besonderer Art. In der Halle sollen
in den nächsten Monaten Lehrer aus Vietnam ausgebildet werden, die später in ihrem Land
vietnamesische Jugendliche unterrichten wollen.
Calbe. Nguyen Viet Ha, Generaldirektor der Mai Dong Company aus Hanoi, Jürgen Spicher,
Geschäftsführer der Gebäude- und Sicherheitssysteme Halle, und Wilfried Fülle, Geschäftsführer des
Teutloff Bildungsunternehmens, haben eine wichtige Etappe ihres vietnamesisch-deutschen Joint Ventures
erreicht. Am Freitagnachmittag drückten sie gemeinsam den Ein-Schalter einer Zuschnittmaschine. Damit
begann symbolisch die Lehrausbildung, von der nicht nur die Menschen in fernen Vietnam profitieren,
sondern auch in Deutschland Arbeitsplätze gesichert werden.
Ähnlich wie beim Joint Venture mit China ist Teutloff mit den vietnamesischen Partnern bereits einen Schritt
weiter. In den nächsten Monaten werden zweimal 15 Lehrer bei Teutloff in der neuen Lehrwerkstatt
ausgebildet. „Wir haben hier neuste Maschinen und werden nach Schüco-Unterlagen schulen und Fenster
sowie Türen herstellen“, erklärt Fülle.
Die Gäste aus Hanoi, die dann nach Calbe kommen werden, verfügen über Deutschkenntnisse. Sie
werden nach Abschluss ihrer Ausbildung an der Elbe die Maschinen der Lehrwerkstatt abbauen und in
Vietnam wieder aufbauen. Dort entsteht derzeit für die Berufsausbildung ein Hochhaus, das im Herbst
eingeweiht werden soll.
Nach Angaben von Wilfried Fülle beginnt die Berufsausbildung von vietnamesischen Jugendlichen am 1.
Januar 2006. „Anfänglich werden es 1000 Lehrlinge sein, später dann 3000“ machte der Geschäftsführer
deutlich.
Worauf Fülle sehr viel Wert legt, ist eine Lehrausbildung „nicht für den Schrottcontainer“. Was nichts
anderes heißt, dass die Lehrlinge in Vietnam mit ihrer Ausbildung an den Maschinen Produkte herstellen,
die anschließend der Wirtschaft zugeführt werden. So ist es kein Zufall, das die Wahl auf die SchücoFensterproduktion fiel. „In Vietnam entstehen derzeit eine Vielzahl von modernen Bauten. Dort werden aus
Sicherheitsgründen Fenster und Fassaden aus Deutschland oder anderer Industriestaaten zwingend
vorgeschrieben. Nur die verfügen über die geforderte Qualität“, betonte Jürgen Spicher.
Wie der Teutloffgeschäftsführer der Volksstimme weiter berichtete, ist die vietnamesische Delegation noch
bis zum 10. April in Deutschland. Nach einem Empfang bei Landrat Erik Hunker am Freitagmittag fuhren
die Gäste gestern nach Süddeutschland weiter. Dort sollen weitere Gespräche über den Kauf von
Maschinen geführt werden. Die Mai Dong Company hat bereits für Millionen Euro Technik in Deutschland
gekauft.
Von Olaf Koch (VS)