BUD SpEnCER - Living Culture

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BUD SpEnCER - Living Culture
Die Legende Lebt
Für viele ist er der Held ihrer
Kindheit und Jugend: Der italienische
Schauspieler Bud Spencer.
von Michael Lippitsch
D
er große Dicke mit dem Vollbart, der die Schwachen beschützt und den Bösen eins
überzieht, heißt eigentlich
Carlo Pedersoli und wurde in den 70er
Jahren an der Seite seines Filmpartners
Terence Hill durch Komödien wie
„Vier Fäuste für ein Halleluja“ oder
„Zwei Himmelhunde auf dem Weg
zur Hölle“ weltberühmt. Nun hat der
mittlerweile 81-Jährige in Berlin seine
Autobiografie vorgestellt. LIVING
CULTURE war dabei.
„Mein Leben, meine Filme“ heißen Bud
Spencers Lebenserinnerungen in der
deutschen Übersetzung und das Buch
hat innerhalb kürzester Zeit geschafft,
womit im Vorfeld wohl auch die größten Fans des schlagkräftigen Neapolitaners nicht gerechnet hätten: Es kletterte
auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Nicht nur das Publikumsinteresse an
dem italienischen Filmstar ist also nach
wie vor ungebrochen, auch der Journalistenansturm in Berlin war riesig, als
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Bud Spencer im Berliner Regent Hotel mischen. In Italien war die Serie ein Erseine Memoiren präsentierte und der folg, im deutschsprachigen Raum wurde
Presse Rede und Antwort stand. Spen- sie bislang noch nicht gezeigt. „Ich weiß
cers Sohn Giuseppe Pedersoli, der als nicht, ob diese Serie ins deutsche FernFilmproduzent in Italien und Amerika sehen kommt“, sagte Bud Spencer zu
arbeitet, begleitete seinen Vater in die LIVING CULTURE auf der Berliner
deutsche Hauptstadt und war auch da- Pressekonferenz.
bei, als Bud Spencer in einem Berliner „Aber wenn ein deutscher Sender die Serie
Einkaufszentrum zirka 1.500 gedul- kauft, wäre das schön.“ Auf die Frage, weldigen Fans Autogramme schrieb und che neuen Filmpläne er schmiede, antvon Menschen aller Altersstufen wie wortete Spencer: „Ich würde gerne einen
ein Popstar empfangen wurde. Zwei neuen Plattfuß-Film machen!“ Neben
weitere Autogrammtermine gab es auch den gemeinsamen Filmen mit Terence
Hill war Bud
in Hamburg und
Spencer mit
Bremen, wohin es In der Bremer Innenstadt
der vierteiligen
sogar noch mehr
kam zeitweise der
„Plattfuß“Fans zog als in
Kinoreihe, in
Berlin. In der Bre- öffentliche Verkehr
der er einen nemer
Innenstadt aufgrund der langen
apolitanischen
kam zeitweise der Schlangen an BudKommissar
öffentliche
VerSpencer-Anhängern vor gibt, am erkehr aufgrund der
folgreichsten.
langen Schlangen dem Veranstaltungsort
Ein Comeback
an Bud-Spencer- zum erliegen.
in dieser RolAnhängern
vor
dem Veranstaltungsort zum erliegen. le wäre ein schönes Geschenk für seine
Diese lebende Legende des europäischen Fans. Die bejubeln aber einstweilen
Kinos einmal in natura zu sehen, wollte noch Spencers Autobiografie, in der der
sich niemand entgehen lassen. Und Bud Star interessante Einblicke in die Zeit
Spencer zeigte wahre Star-Qualitäten – gibt, bevor es ihn zum Film verschlagen
und erfüllte jeden Autogrammwunsch. hat. Da war Bud Spencer – damals noch
Überhaupt ist Ruhestand für den unter seinem bürgerlichen Namen Car81-jährigen Schauspieler, der in Rom lo Pedersoli bekannt – Schwimmer bei
lebt, ein Fremdwort. Erst letztes Jahr den Olympischen Spielen, arbeitete in
brachte Spencer in Italien eine neue Kri- Südamerika beim Bau der Panamericanamiserie ins Fernsehen: „I delitti del cuo- Straße mit und begann ein Chemie- und
co“ (zu deutsch etwa: „Die Verbrechen Jus-Studium, schloss aber nie ab. Dass
des Kochs“) - produziert von seinem Bud Spencer promovierter Jurist ist, ist
Sohn Giuseppe. Darin ist Bud Spencer nur ein Gerücht. Sein Publikum dankt es
als pensionierter Kriminalkommissar zu ihm. Viel lieber als im Gerichtssaal sehen
sehen, der auf Ischia als Koch arbeitet, wir Bud Spencer auf der Kinoleinwand
es allerdings nicht lassen kann, sich in und auf den Fernsehbildschirmen.
die Arbeit der örtlichen Polizei einzu-
Foto: Michael Lippitsch
Bud
Spencer
LIVING CULTURE
Redakteur Michael
Lippitsch hatte ein
kolossales Kulturerlebnis in der
Begegnung mit
Bud Spencer