Software-Redundanz für SIMATIC S7

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Software-Redundanz für SIMATIC S7
1
Software-Redundanz für SIMATIC S7 ___________________
Inhalt
Wie Sie diese Beschreibung
nutzen sollten? - Ein
Lesetipp
2
___________
SIMATIC
S7-300/S7-400
Software-Redundanz für
SIMATIC S7
Funktionshandbuch
3
___________________
Erste Informationen
Funktionsweise der
4
___________________
Software-Redundanz
Bausteine für die Software5
___________________
Redundanz
Referenzen und
6
___________________
Ergänzungen
Beispiel: Software7
___________________
Redundanz mit S7-300
Beispiel: Software8
___________________
Redundanz mit S7-400
Software-Redundanz und
Operatorstationen mit
WinCC
9
___________
Software-Redundanz mit
10
___________________
WinAC RTX
11
___________________
Weitere Referenzen
04/2010
A5E02171564-02
Rechtliche Hinweise
Rechtliche Hinweise
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von
Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck
hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe
werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.
GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
VORSICHT
ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
ACHTUNG
bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis
nicht beachtet wird.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet.
Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben
Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung
qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen
Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist
auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu
erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten
Beachten Sie Folgendes:
WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation
vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen,
müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der
Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation,
Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen
eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.
Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der
Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für
deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung
keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige
Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.
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Industry Sector
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DEUTSCHLAND
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Ⓟ 04/2010
Copyright © Siemens AG 2010.
Änderungen vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
1
Inhalt.......................................................................................................................................................... 7
2
Wie Sie diese Beschreibung nutzen sollten? - Ein Lesetipp .................................................................... 11
3
Erste Informationen ................................................................................................................................. 13
4
5
6
3.1
Warum ein System mit Software-Redundanz einsetzen? ...........................................................13
3.2
Welche Hardware wird benötigt? .................................................................................................14
3.3
Welche Software wird benötigt? ..................................................................................................15
3.4
Wo lässt sich die Software-Redundanz einsetzen?.....................................................................16
Funktionsweise der Software-Redundanz ............................................................................................... 17
4.1
Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz? ..............................................................17
4.2
Aufbau des Statusworts der Software-Redundanz......................................................................22
4.3
Aufbau des Steuerworts der Software-Redundanz .....................................................................23
4.4
Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz .......................................................................24
Bausteine für die Software-Redundanz ................................................................................................... 29
5.1
Die Bibliothek mit den Bausteinen für die Software-Redundanz .................................................29
5.2
Inhalt der Bausteinpakete ............................................................................................................30
5.3
Übersicht der Bausteine der Software-Redundanz .....................................................................32
5.4
FC 100 'SWR_START'.................................................................................................................33
5.5
FB 101 'SWR_ZYK' ......................................................................................................................37
5.6
FC 102 'SWR_DIAG'....................................................................................................................39
5.7
FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SW_AG_COM' und FB 105 'SWR_SFBCOM' ......................40
5.8
Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND_NO und DB_RCV_NO..........................................41
5.9
Datenbausteine DB_A_B und DB_B_A zum Austausch von nicht redundanten Daten...............42
5.10
Datenbaustein DB_COM_NO ......................................................................................................44
5.11
Beispiel für den Schnelleinstieg mit Minimalkonfiguration...........................................................45
5.12
Technische Daten der Bausteine.................................................................................................47
Referenzen und Ergänzungen ................................................................................................................. 49
6.1
Merkmale und Eigenschaften der Software-Redundanz .............................................................49
6.2
Master-Reserve-Umschaltung .....................................................................................................50
6.3
Dauer der Master-Reserve-Umschaltung ....................................................................................51
6.4
Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve ...................................................................52
6.5
Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M ...............................................................................54
6.6
Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System ..........................................56
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
3
Inhaltsverzeichnis
7
8
9
4
6.7
Netze, über die die beiden Stationen gekoppelt werden können ............................................... 58
6.8
Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN ändern ............................................................ 59
6.9
Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz .................................................................... 61
6.10
Kommunikation zu anderen Stationen ........................................................................................ 64
6.11
Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400 ................................................................. 65
6.12
Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz ........................................ 67
6.13
Springerkonzept für Software-Redundanz.................................................................................. 69
6.14
Einsatz von Fehler-OBs .............................................................................................................. 71
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300 .............................................................................................. 73
7.1
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300 ................................................................................. 73
7.2
Aufgabenstellung und Technologieschema ................................................................................ 74
7.3
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-300 ............................................................................. 75
7.4
Konfigurieren der Hardware ........................................................................................................ 76
7.5
Projektieren der Netze ................................................................................................................ 78
7.6
Projektieren der Verbindungen ................................................................................................... 79
7.7
Erstellen des Anwenderprogramms............................................................................................ 80
7.8
Anschließen von B&B-Geräten ................................................................................................... 83
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400 .............................................................................................. 85
8.1
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400 ................................................................................. 85
8.2
Aufgabenstellung und Technologieschema ................................................................................ 86
8.3
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-400 ............................................................................. 87
8.4
Konfigurieren der Hardware ........................................................................................................ 88
8.5
Projektieren der Netze ................................................................................................................ 90
8.6
Projektieren der Verbindungen ................................................................................................... 91
8.7
Erstellen des Anwenderprogramms............................................................................................ 92
8.8
Anschließen von B&B-Geräten ................................................................................................... 95
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC......................................................................... 97
9.1
Bildbaustein für Bedien- und Beobachtungsaufgaben................................................................ 97
9.2
Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC ............................................................................... 99
9.3
Projektieren der Verbindung für WinCC.................................................................................... 100
9.4
Definieren der Variablen des Bildbausteins .............................................................................. 102
9.5
Einfügen des Bildbausteins in ein Bild ...................................................................................... 104
9.6
Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren) ....................................... 107
Software-Redundanz für SIMATIC S7
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Inhaltsverzeichnis
10
11
Software-Redundanz mit WinAC RTX ................................................................................................... 109
10.1
PC-basierte Steuerung ..............................................................................................................109
10.2
10.2.1
10.2.2
Advanced PC Konfiguration für die Softwareredundanz ...........................................................110
Einrichten der PC-Station ..........................................................................................................110
Erstellen einer Konfiguration für eine SIMATIC PC-Station in STEP7 ......................................110
Weitere Referenzen............................................................................................................................... 113
11.1
Datentyp INT ..............................................................................................................................113
11.2
Datentyp WORD ........................................................................................................................113
11.3
Datentyp BYTE ..........................................................................................................................113
11.4
Datentyp BOOL..........................................................................................................................114
11.5
Datentyp ANY ............................................................................................................................114
11.6
Symbolische Darstellung ...........................................................................................................115
11.7
Globaldaten................................................................................................................................115
11.8
Speicherbereiche .......................................................................................................................115
11.9
Formalparameter/Aktualparameter ............................................................................................116
11.10
Datentyp CHAR .........................................................................................................................116
Index...................................................................................................................................................... 117
Bilder
Bild 4-1
Prinzip der Software-Redundanz .................................................................................................17
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
5
Inhaltsverzeichnis
6
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
1
Inhalt
Übersicht
Wie Sie diese Beschreibung nutzen sollten? - Ein Lesetipp (Seite 11)
Erste Informationen
Warum ein System mit Software-Redundanz einsetzen? (Seite 13)
Welche Hardware wird benötigt? (Seite 14)
Welche Software wird benötigt? (Seite 15)
Wo lässt sich die Software-Redundanz einsetzen? (Seite 16)
Funktionsweise der Software-Redundanz
Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz? (Seite 17)
Aufbau des Statusworts der Software-Redundanz (Seite 22)
Aufbau des Steuerworts der Software-Redundanz (Seite 23)
Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz (Seite 24)
Bausteine für die Software-Redundanz
Die Bibliothek mit den Bausteinen für die Software-Redundanz (Seite 29)
Inhalt der Bausteinpakete (Seite 30)
Übersicht der Bausteine der Software-Redundanz (Seite 32)
FC 100 (SWR_START) (Seite 30)
FB 101 (SWR_ZYK) (Seite 37)
FC 102 (SWR_DIAG) (Seite 39)
FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SW_AG_COM' und FB 105 'SWR_SFBCOM' (Seite 40)
Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND_NO und DB_RCV_NO (Seite 41)
Datenbausteine DB_A_B und DB_B_A zum Austausch von nichtredundanten Daten
(Seite 42)
Datenbaustein DB_COM_NO (Seite 44)
Beispiel für den Schnelleinstieg mit Minimalkonfiguration (Seite 11)
Technische Daten der Bausteine (Seite 47)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
7
Inhalt
Referenzen und Ergänzungen
Merkmale und Eigenschaften der Software-Redundanz (Seite 49)
Master-Reserve-Umschaltung (Seite 50)
Dauer der Master-Reserve-Umschaltung (Seite 51)
Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve (Seite 52)
Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M (Seite 54)
Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System (Seite 56)
Netze, über die die beiden Stationen gekoppelt werden können (Seite 58)
Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN ändern (Seite 59)
Besonderheit für die Programmierung in CFC
Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz (Seite 61)
Kommunikation zu anderen Stationen (Seite 64)
Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400 (Seite 45)
Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz (Seite 65)
Springerkonzept für Software-Redundanz (Seite 69)
Einsatz von Fehler-OB (Seite 71)
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
Einleitung (Seite 73)
Aufgabenstellung und Technologieschema (Seite 74)
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-300 (Seite 75)
Konfigurieren der Hardware (Seite 76)
Projektieren der Netze (Seite 78)
Projektieren der Verbindungen (Seite 79)
Erstellen des Anwenderprogramms (Seite 80)
Anschließen von B&B-Geräten (Seite 83)
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
Einleitung (Seite 85)
Aufgabenstellung und Technologieschema (Seite 86)
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-400 (Seite 87)
Konfigurieren der Hardware (Seite 88)
Projektieren der Netze (Seite 90)
Projektieren der Verbindungen (Seite 91)
Erstellen des Anwenderprogramms (Seite 92)
Anschließen von B&B-Geräten (Seite 95)
8
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Inhalt
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
Bildbaustein für Bedien- und Beobachtungsaufgaben (Seite 97)
Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC (Seite 99)
Projektieren der Verbindung für WinCC (Seite 67)
Definieren der Variablen des Bildbausteins (Seite 100)
Einfügen des Bildbausteins in ein Bild (Seite 102)
Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren) (Seite 104)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
9
Inhalt
10
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Wie Sie diese Beschreibung nutzen sollten? - Ein
Lesetipp
2
Einleitung
Die folgenden Kapitel beschreiben, wie Sie mithilfe des Softwarepakets "SoftwareRedundanz" die Verfügbarkeit der Automatisierungssysteme SIMATIC S7 steigern können.
Die Beschreibung gilt für das Produkt "Funktionale Software-Redundanz" mit nachfolgend
aufgeführten Bestellnummern:
● Einzellizenz: 6ES7862-0AC01-0YA0, Version 1.2 SP3
● Kopierlizenz: 6ES7862-0AC01-0YA1, Version 1.2 SP3
Die Produktbeschreibung präsentieren wir Ihnen auch als Online-Hilfe. Für Sie hat das den
Vorteil, dass Sie alle Informationen während der Programmierung und Projektierung mit
STEP 7 situationsbezogen an Ihrem PG/PC nachlesen können. Der Umweg über ein
Printmedium entfällt.
Für Kunden, die die Beschreibung jedoch lieber auf dem Papier lesen wollen, haben wir alle
Hilfethemen in einem Dokument zusammengefasst, das Sie mit dem Adobe Acrobat Reader
ansehen und ausdrucken können. Das Dokument befindet sich auf der CD und hat den
Dateinamen 'SWR_Deutsch.PDF'.
Zum Öffnen des Dokuments benötigen Sie den Acrobat-Reader. Die Software ist ein
lizenzfreies Produkt der Firma Adobe. Eine aktuelle Version des Adobe Readers können Sie
aus dem Verzeichnis "S7 manual" innerhalb des STEP 7-Verzeichnisses installieren bzw. sie
wurde bereits mit STEP 7 installiert.
Unterschiede zwischen den Versionen 1.2 und 1.2 SP3
Die Unterschiede zwischen den Versionen 1.2 und 1.2 SP3 sind nachfolgend aufgeführt:
● In der Version 1.2 SP3 ist das Verhalten der Softwareredundanz nach
Netzspannungswiederkehr verbessert.
● Die Beispiele für WinCC wurden an die WinCC V6.2 und V7.0 angepasst.
● Die Softwareredundanz ist für WinAC RTX 2008 freigegeben.
Zielgruppe
Die vorliegende Beschreibung wendet sich an einen Leserkreis, der bereits die
Automatisierungssysteme S7-300 bzw. S7-400 und das Dezentrale Peripheriegerät
ET 200M kennt. Grundkenntnisse für das Arbeiten mit der Programmiersoftware STEP 7
setzen wir ebenfalls voraus.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
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Wie Sie diese Beschreibung nutzen sollten? - Ein Lesetipp
Empfohlene Vorgehensweise
Die Beschreibung behandelt mehrere in sich abgeschlossene Themen. Wie empfehlen
Ihnen, zuerst die Abschnitte "Erste Informationen" und "Funktionsweise der SoftwareRedundanz" zu lesen. In diesen Abschnitten finden Sie die Grundlagen, die Sie für den
Einsatz der Software-Redundanz benötigen.
Wenn Sie bereits umfangreiche Erfahrungen mit STEP 7 gesammelt haben, dann schauen
Sie sich unsere Projekte mit den Beispielen für S7-300 und S7-400 an. Anhand einer
vereinfachten Anwendung können Sie alle erforderlichen Schritte sofort nachvollziehen.
Wenn Sie jedoch zuerst die Bausteine und die erforderlichen Parameter kennen lernen
wollen, dann lesen Sie bitte den Abschnitt "Bausteine der Software-Redundanz". In diesem
Abschnitt finden Sie alles Wissenswerte zu den Bausteinen auf einen Blick. Außerdem
finden Sie in diesem Abschnitt zwei Beispiele für S7-300 und S7-400, für die wir bereits
Projekte mit Minimalkonfiguration erstellt haben. Die Projekte finden Sie nach der Installation
im STEP 7-Projektverzeichnis. Sie können die Projekte beliebig erweitern.
Der Abschnitt "Referenzen und Ergänzungen" behandelt verschiedene Einzelthemen, die
zur Vertiefung gedacht sind und Antworten auf spezielle Fragen geben. In diesem Abschnitt
beschreiben wir die Funktionsweise und die Komponenten, die Sie zum Aufbau der
Software-Redundanz benötigen.
12
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Erste Informationen
3.1
3
Warum ein System mit Software-Redundanz einsetzen?
Produktionsstillstände kosten Zeit und Geld
Der zunehmende Automatisierungsgrad von Industrieanlagen zur Steigerung von
Produktivität und Qualität erhöht gleichzeitig die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der
Automatisierungssysteme. Durch den Ausfall eines Automatisierungssystems, z. B. wegen
Ausfalls einer CPU, können hohe Kosten aufgrund des Produktionsausfalls und der
Stillstandzeiten entstehen.
In vielen Anwendungen sind die Ansprüche an die Redundanzqualität oder der Umfang der
Anlagenbereiche, die redundante Automatisierungssysteme erfordern, nicht so hoch, dass
sie zwingend den Einsatz eines speziellen hochverfügbaren Systems erfordern.
Häufig reichen einfache Software-Mechanismen aus, die im Fehlerfall die Fortsetzung einer
ausgefallenen Steuerungsaufgabe auf einem Ersatzsystem ermöglichen.
Durch die Software-Redundanz wird diese Anforderung in vollem Umfang gewährleistet.
Höhere Verfügbarkeit durch Software-Redundanz
Die Software-Redundanz ist auf Standard-Automatisierungssystemen der S7-300 und S7400 ablauffähig.
Die Verfügbarkeitserhöhung ist für einkanalige Dezentrale Peripherie möglich, die sich in
einer ET 200M mit redundanter DP-Slave-Anschaltung IM 153-2 befindet. Die DP-SlaveAnschaltungen besitzen zwei DP-Schnittstellen und werden einmal an das DP-Mastersystem
der Station A und einmal an das DP-Mastersystem der Station B angeschlossen.
Damit die hochverfügbare Steuerungsaufgabe fortgesetzt werden kann, ist auf den beiden
Automatisierungssystemen die Software-Redundanz zuständig.
Als "hochverfügbare Steuerungsaufgabe" wird übrigens der Teil des Anwenderprogramms
bezeichnet, der bei Ausfall der Masterstation auf der Reservestation unbedingt fortgesetzt
werden soll. Das kann das vollständige Anwenderprogramm sein oder auch nur ein Teil
davon.
Mithilfe der Software-Redundanz werden folgende Ausfälle beherrscht:
● Ausfall der Komponenten in einem Zentralgerät (Stromversorgung, Rückwandbus, DPMaster)
● Ausfall der CPU aufgrund von Hardware- oder Software-Fehlern
● Unterbrechung der Buskabel zur Redundanzverbindung oder zur redundanten DP-SlaveAnschaltung
● Defekt eines PROFIBUS-Moduls in der redundanten DP-Slave-Anschaltung IM 153-2
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
13
Erste Informationen
3.2 Welche Hardware wird benötigt?
3.2
Welche Hardware wird benötigt?
Kernstück der benötigten Hardware sind zwei Stationen aus S7-300 und/oder S7-400. In
jeder Station befinden sich eine CPU und ein Anschluss für ein DP-Mastersystem.
Die beiden Stationen sind über ein Bussystem gekoppelt, über das Sie Daten austauschen
können.
Der Anschluss an die Peripherie geschieht über zwei DP-Mastersysteme: ein DPMastersystem in Station A und ein DP-Mastersystem in Station B.
An die beiden DP-Mastersysteme werden Dezentrale Peripheriegeräte ET 200M mit
redundanter DP-Slave-Anschaltung IM 153-2 angeschlossen. Die DP-Slave-Anschaltung
macht es möglich, bei einem Fehler von der ersten auf die zweite Schnittstelle umzuschalten
und somit die Prozesszustände vom zweiten DP-Master an die Peripherie weiterzuleiten.
Übersicht zum Hardwareaufbau
2SWLRQDOH
(UZHLWHUXQJ
%HGLHQHQXQG
%HREDFKWHQ
03,352),%86RGHU(WKHUQHW
66
6WDWLRQ$
66
6WDWLRQ%
352),%86'3
352),%86'3
'H]HQWUDOHV3HULSKHULHJHU¦W
(70PLW,0
14
'H]HQWUDOHV3HULSKHULHJHU¦W
(70PLW,0
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Erste Informationen
3.3 Welche Software wird benötigt?
3.3
Welche Software wird benötigt?
Programmiersoftware STEP 7
Zur Parametrierung der Bausteine für die Software-Redundanz wird das Basispaket STEP 7
ab Version 5.2 benötigt.
Optionale Standard-Werkzeuge für SIMATIC NET und SIMATIC HMI
Selbstverständlich können Sie für Systeme mit Software-Redundanz sämtliche optionalen
Engineering- und Projektier-Tools einsetzen.
Die folgende Übersicht zeigt die Standard-Werkzeuge, die auch in den Projekten unserer
Applikationsbeispiele benutzt wurden.
Bezeichnung
Aufgabe des Werkzeugs
ProTool ab Version 3.01
Projektieren von Operatorpanels aus SIMATIC HMI
WinCC ab Version 6.0
Graphisches Projektieren von WinCC-Operatorstationen aus
SIMATIC HMI
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
15
Erste Informationen
3.4 Wo lässt sich die Software-Redundanz einsetzen?
3.4
Wo lässt sich die Software-Redundanz einsetzen?
Die Software-Redundanz ist überall dort einsetzbar, wo zentrale und besonders wichtige
Anlagenteile eine erhöhte Verfügbarkeit benötigen und ein kurzzeitiger Ausfall wie z. B. ein
Ausfall einiger Bearbeitungszyklen beim Umschalten von der einen auf die andere Station
(Master-Reserve-Umschaltung) vom Prozess toleriert wird. Solche Anlagenteile können z. B.
sein:
● Die Prozess-Steuerung für Kühlwasserkreisläufe
● Die Prozess-Steuerung von Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen
● Die Überwachung und Steuerung von Verkehrsflüssen
● Die Regelung und Überwachung von Füllständen
● Die Regelung und Überwachung der Temperatur in Kühlhäusern
● Die Regelung und Überwachung der Temperatur von Brennöfen
Siehe auch
Merkmale und Eigenschaften der Software-Redundanz (Seite 49)
Master-Reserve-Umschaltung (Seite 50)
16
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.1
4
Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz?
Definition
Ein System mit Software-Redundanz ist gekennzeichnet durch:
● Zwei Stationen S7-300 und/oder S7-400, die über ein Bussystem gekoppelt sind.
● Ein redundantes Anwenderprogramm, das in beiden Stationen geladen ist.
● Zwei DP-Mastersysteme, an denen Dezentrale Peripheriegeräte ET 200M mit
redundanter DP-Slave-Anschaltung wie z. B. IM 153-2 angeschlossen sind.
● Einsatz der Bausteine des Softwarepakets "Software-Redundanz"
Prinzip der Software-Redundanz
Das Ablaufdiagramm zeigt die prinzipielle Arbeitsweise der Software-Redundanz aus Sicht
von Master- und Reserve-CPU.
0DVWHU&38
5HVHUYH&38
(LQJDQJVLQIRUPDWLRQHQOHVHQ
(LQJDQJVLQIRUPDWLRQHQOHVHQ
%HDUEHLWXQJGHVQLFKWUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPV
%HDUEHLWXQJGHVQLFKWUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPV
6WDWXVLQIRUPDWLRQHQGHU5HVHUYH
&38DXVZHUWHQ
6WDWXVLQIRUPDWLRQHQGHU0DVWHU&38
DXVZHUWHQ
%HDUEHLWXQJGHVUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPV
.HLQH%HDUEHLWXQJGHVUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPV
5HGXQGDQWH'DWHQDXI5HVHUYH&38
NRSLHUHQ
6WDWXVLQIRUPDWLRQHQGHU0DVWHU&38
NRSLHUHQ
1LFKWUHGXQGDQWHXQGUHGXQGDQWH
$XVJDQJVLQIRUPDWLRQHQDXVJHEHQ
1LFKWUHGXQGDQWHXQGUHGXQGDQWH
$XVJDQJVLQIRUPDWLRQHQDXVJHEHQ
* 'LHVH:HUWHKDEHQ¦OWHUHQ6WDQGDOVGLH:HUWHGHU
0DVWHU&38ZHUGHQDEHUYRQGHU,0LJQRULHUW
Bild 4-1
Prinzip der Software-Redundanz
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
17
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.1 Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz?
Der hoch verfügbare Softwareteil wird sowohl in die Masterstation als auch in die
Reservestation geladen. Während die Master-CPU diesen Programmteil bearbeitet, wird er
in der Reserve-CPU übersprungen. Durch das Überspringen des Programmteils in der
Reserve-CPU wird gewährleistet, dass ein Auseinanderlaufen der beiden Programmteile wie
z. B. durch Alarme, unterschiedliche Zykluszeiten usw. vermieden wird. Auf der
Reservestation steht das Programm somit zur Übernahme der Bearbeitung bereit.
Zur Information
Man bezeichnet diese Art der Übernahmebereitschaft übrigens auch als Warm-Standby im
Gegensatz zum Hot-Standby bei den H-Systemen, z. B. S7-400H. Bei Letzteren führen
beide CPUs eng synchronisiert die Bearbeitung durch.
Masterstation überträgt laufend aktuelle Daten an Reservestation
Damit bei Ausfall der Masterstation das hoch verfügbare Anwenderprogramm nicht "bei Null"
anfangen muss, überträgt die Masterstation laufend aktuelle Bearbeitungsdaten an die
Reservestation.
Das Übertragen kann aber bedingt durch die gewählte Kommunikation oder die zu
übertragende Datenmenge mehrere Zyklen dauern, d. h., die Reserve eilt dem Master je
nach Kommunikationsleistung und Datenmenge mehrere Zyklen nach. Kommt es innerhalb
des Masters zu einem Fehler in einer CPU, einem DP-Master oder DP-Slave, dann findet
eine Master-Reserve-Umschaltung statt. Bei dieser Umschaltung übernimmt die Reserve
den Prozess und wird Master.
Bereiche des redundanten Software-Teils
Der redundante Software-Teil erhält ein Prozessabbild, einen IEC-Zeiten-, IEC-Zähler- und
Merkerbereich sowie einen Datenbausteinbereich. Auf diese Daten darf nur die redundante
Software schreibend zugreifen.
Beachten Sie schon bei der Projektierung, dass alle oben genannten Bereiche zwingend
zusammenhängend sein müssen.
Bei der Parametrierung des Anlaufbausteins "SWR_START" werden diese lückenlosen
Bereiche abgefragt.
Bearbeitung von einseitiger Peripherie
Neben dem redundanten Software-Teil kann natürlich auch ein Programm geladen werden,
welches die einseitige Peripherie der jeweiligen CPU steuert. Dieser Programmteil wird von
der Software-Redundanz nicht beeinflusst.
Als einseitige Peripherie werden die Peripheriebaugruppen bezeichnet, die nicht im
redundanten Anwenderprogrammteil angesprochen werden, also nur einer CPU zugeordnet
sind. Physikalisch können diese Baugruppen zentral, dezentral an einem eigenen DPMastersystem oder dezentral an einem der beiden DP-Mastersysteme angeschlossen
werden, an denen sich die redundanten DP-Slave-Anschaltungen befinden.
18
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.1 Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz?
Datenaustausch zwischen den beiden Stationen
Der nichtredundante Programmteil kann seine Daten mit der redundanten Software über
entsprechende Datenbausteine austauschen. Die Datenbausteine werden durch die
Software-Redundanz ausgetauscht und damit der jeweils anderen Station zur Verfügung
gestellt.
Zu Beginn des OB 1 werden die Eingänge ins PAE gelesen. Bevor die Daten des
redundanten Software-Teils (PAA, Merker, DB, Zeiten, Zähler, Instanz-DBs) an die Reserve
gesendet werden, wird die redundante Software bearbeitet. Wenn die zweite Station gerade
hochgelaufen ist bzw. die Redundanz in diesem Software-Teil wiederhergestellt worden ist,
muss die Station von der bereits laufenden die Daten erhalten.
Am Ende des OB 1 werden auf der Master- und Reserveseite die Daten des redundanten
PAA ins Prozessabbild der Ausgänge geschrieben und am Ende des OB-Zyklus an die
Peripherie weitergegeben.
Alarme können zu jeder Zeit auf der aktiven Seite durchkommen und werden sofort
bearbeitet.
Findet in diesem Augenblick bzw. kurz danach eine Umschaltung statt, dann kann es zum
Alarmverlust kommen.
Master-Reserve-Umschaltung im Detail
Damit die Reservestation nach Ausfall des Masters nicht "bei Null" anfangen muss, wird ihr
von der Masterstation u. a. jeweils ein vollständiges, konsistentes PAA des hoch
verfügbaren Programmteils für den Notfall/Umschaltfall übergeben.
Die folgende Abbildung skizziert die Übergabe relevanter Bearbeitungsdaten an das zur
Übernahme bereitstehende hochverfügbare Programm auf dem Reservegerät.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
19
0DVWHU
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.1 Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz?
PAA
OB-Zyk-5
PAA
OB-Zyk-4
PAA
OB-Zyk-3
PAA
OB-Zyk-2
PAA
Zyk-1
OB-Zyk-4
Master
OB-Zyk-3
Master
OB-Zyk-2
Master
OB-Zyk-1
Master
OB-Zyk
Master
PAA
OB-Zyk-4
&38LP0DVWHUJHU¦WDXVJHIDOOHQ
]%&38DXI6723
5HVHUYH
OB-Zyk-4
Reserve
DNWXHOOHV3$$ZLUGDXVJHJHEHQ
OB-Zyk-3
Reserve
OB-Zyk-2
Reserve
PAA
PAA
OB-Zyk-1 OB-Zyk-3
OB-Zyk-1
Reserve
OB-Zyk
Reserve
OB-Zyk+1
Reserve
)HKOHUHUNHQQXQJV
XQG8PVFKDOW]HLW PAA konsistent
=Master: OB-Zyk-4
PAA konsistent
=Master: OB-Zyk-5
OHW]WHVYROOVW¦QGLJ¾EHUWUDJHQHV3$$ZLUGDXVJHJHEHQ
3$$02%=\N
PAA
OB-Zyk-2
7UDQVIHU
HLQHV
NRQVLVWHQWHQ3$$V
OB-Zyk-5
Reserve
NXU]IULVWLJHLQJHIURUHQHV3$$ZLUGDXVJHJHEHQ
3$$02%=\N
PAA
OB-Zyk+2
OB-Zyk+2
Reserve
PAA
OB-Zyk+3
OB-Zyk+3
Reserve
PAA
OB-Zyk+4
OB-Zyk+4
Reserve
0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJ
DEJHVFKORVVHQ
unvollständig
DXI6LJQDOPRGXOH
DXVJHJHEHQH'DWHQ
DEK¦QJLJYRQGHU$Q]DOGHU
6ODYHVXQGGHU)HKOHUDUW
YRP0DVWHU]XU5HVHUYH
IUDQVIHULHUWH'DWHQ
EHQ¸WLJWH=\NOHQDEK¦QJLJYRQ
.RPPXQLNDWLRQXQG'DWHQ
PHQJH]%
In Abhängigkeit von der benutzten Kommunikation und der zu übertragenden Datenmenge
kann diese Übertragung mehr als einen Zyklus in Anspruch nehmen. Im Beispiel wird von
zwei Zyklen für die Übertragung eines vollständigen Abbildes ausgegangen (siehe Bild).
Im Beispiel wird also jedes zweite PAA vom Master an die Reserve übertragen.
Im Normalbetrieb sind alle redundanten DP-Slave-Anschaltungen der Masterstation
zugeordnet und geben die von dem DP-Master der Masterstation übertragenen Daten aus.
Von der Reservestation – genauer: von dem DP-Master der Reservestation – wird zusätzlich
generell jeweils das letzte vollständig zur Reservestation übertragene PAA zu den
Signalmodulen übertragen. Da jedoch alle Slaves dem DP-Master der Master-CPU
zugeordnet sind, werden diese Daten von den DP-Slave-Anschaltungen ignoriert.
Im Rahmen einer expliziten Umschaltung über ein Kommando oder einer fehlerbedingten
impliziten Master-Reserve-Umschaltung werden auch die Slavestationen umgeschaltet bzw.
schalten die DP-Slave-Anschaltungen sich selbständig um.
Ein selbständiges Umschalten der DP-Slave-Stationen erfolgt z. B. bei Erkennen einer
Störung des DP-Masters oder des DP-Busses der DP-Master-Station.
Während dieser DP-Slave-Umschaltung sind die zuletzt ausgegebenen PAA-Werte auf den
DP-Slaves eingefroren (siehe obige Abbildung).
Haben die DP-Slave-Stationen sich zum DP-Master der ehemaligen Reservestation
umgeschaltet und hat diese Station die eigentliche Master-Reserve-Umschaltung noch nicht
vollständig durchgeführt, dann wird das letzte vollständig zur Reservestation übertragene
PAA an den Signalmodulen ausgegeben. Die stationsspezifische Master-ReserveUmschaltung kann je nach Fehlerfall mehrere Zyklen dauern.
20
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.1 Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz?
Nach erfolgter Master-Reserve-Umschaltung wird das durch den neuen Master ermittelte
PAA ausgegeben (siehe obige Abbildung).
Bei optimaler Kommunikation und kleineren Datenmengen und Fehlern wie "CPU in STOP"
(bei einer S7-400) kann die Umschaltung in einem Zyklus erfolgen.
Im Beispiel wurde bewusst eine Umschaltung mit Verlust von 5 Zyklen skizziert.
Bei einer manuell eingeleiteten Umschaltung wird die Umschaltung optimiert. So wird sie
z. B. erst unmittelbar nach Abschluss einer vollständigen PAA-Übertragung initiiert.
Wiederherstellen der Software-Redundanz nach Reparatur
Zum Wiederherstellen der Software-Redundanz werden z. B. nach Ausfall einer CPU die
komplette Projektierung und das komplette Programm über PG oder Memorycard in die
Austausch-CPU geladen. Anschließend wird diese CPU gestartet.
Zur Information
Nach Netzspannungswiederkehr mit einer CPU in der Betriebsart STOP arbeitet die zweite
CPU im Solobetrieb (Master). Der Profibus der CPU, die in STOP ist, ist aktiv und es werden
keine Ausgänge freigegeben.
Wechselt die CPU von der Betriebsart STOP in die Betriebsart RUN, schaltet der Profibus
auf den zweiten Strang um, und die Ausgänge werden freigeben.
Dieses Verhalten tritt nur bei Netzspannungswiederkehr mit einer CPU in der Betriebsart
STOP auf.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
21
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.2 Aufbau des Statusworts der Software-Redundanz
4.2
Aufbau des Statusworts der Software-Redundanz
Die folgende Übersicht zeigt die Belegung des Statusworts. Das Statuswort befindet sich im
DBW 8 des Instanz-DB zum FB 101 'SWR_ZYK'.
Statuswort der Software-Redundanz
%LW1U
'%%
'%%
'DWHQZRUW
6WDWLRQLVW0DVWHU
6WDWLRQLVW5HVHUYH
.HQQXQJ$6WDWLRQLVW7HLOJHU¦W$
.HQQXQJ$6WDWLRQLVW7HLOJHU¦W%
5HGXQGDQ]LVWHLQJHVFKDOWHW
0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJIUHLJHJHEHQ
5HGXQGDQ]LVWDXVJHVFKDOWHW
0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJJHVSHUUW
5HGXQGDQ]NRSSOXQJYRUKDQGHQ
5HGXQGDQ]NRSSOXQJDXVJHIDOOHQ
$QODXISKDVH
0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJO¦XIW
3DUWQHUJHU¦WLVWQRFKPLWGHU8PVFKDOWXQJEHVFK¦IWLJW
NHLQ'36ODYHLVWDQVSUHFKEDU
QLFKWDOOH'36ODYHVVLQGDQVSUHFKEDU
DOOH'36ODYHVVLQGDQVSUHFKEDU
%LWLVWQLFKWUHOHYDQW
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Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.3 Aufbau des Steuerworts der Software-Redundanz
4.3
Aufbau des Steuerworts der Software-Redundanz
Die folgende Übersicht zeigt die Belegung des Steuerworts. Das Steuerwort befindet sich im
DBW 10 des Instanz-DB zum FB 101 'SWR_ZYK'.
Steuerwort der Software-Redundanz
%LW1U
'%%
'%%
'DWHQZRUW
0DVWHU5HVHUYH
8PVFKDOWXQJVSHUUHQ
0DVWHU5HVHUYH
8PVFKDOWXQJIUHLJHJHEHQ
%LWLVWUHVHUYLHUWGDUIQLFKW
YHU¦QGHUWZHUGHQ
%LWLVWQLFKWUHOHYDQW
0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJDNWLYLHUHQ
Zum Sperren der Master-Reserve-Umschaltung auf Anwenderebene ist im Steuerwort Bit
11.0 zu setzen. Das Reservegerät schreibt Nullen in das PAA der redundanten DP-SlaveAnschaltung IM 153-2.
Dieser Zustand bleibt so lange erhalten, bis Sie die Redundanz wieder einschalten (Bit 11.1
im Steuerwort setzen). Wenn die "Master-Reserve Umschaltung freigegeben" wurde,
werden die Steuerbits im Steuerwort nach dem Setzen automatisch auf "0" zurückgesetzt.
Änderungen sind im Statuswort sichtbar.
Hinweis
Zum Sperren der Master-Reserve-Umschaltung auf Anwenderebene setzen Sie im
Steuerwort Bit 11.0. Das Reservegerät schreibt Nullen in das PAA der redundanten DPSlave-Anschaltung IM 153-2.
Dieser Zustand bleibt so lange erhalten, bis Sie die Redundanz wieder einschalten (Bit 11.1
im Steuerwort setzen). Wenn die "Master-Reserve Umschaltung freigegeben" wurde,
werden die Steuerbits im Steuerwort nach dem Setzen automatisch auf "0" zurückgesetzt.
Änderungen sind im Statuswort sichtbar.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
23
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.4 Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
4.4
Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
Die folgenden Abschnitte geben eine Zusammenfassung aller Regeln, die Sie bei
Projektierung und Programmierung eines Systems mit funktionaler Software-Redundanz
beachten und einhalten müssen.
Regel für die Hardware-Konfiguration
● Dezentrale Peripheriegeräte ET 200M, in denen sich eine redundante DP-SlaveAnschaltung befindet, z. B. eine IM 153-2, müssen in beiden Stationen identisch
konfiguriert sein. Damit die Konsistenz nicht verloren geht, kopieren Sie bitte auch bei
geringfügigen Änderungen stets das komplette DP-Mastersystem der ersten Station an
den DP-Master der zweiten Station. Verwenden Sie dazu den Menübefehl Bearbeiten >
Redundant einfügen.
Durch den Menübefehl Bearbeiten > Redundant einfügen wird sichergestellt, dass die
Peripherieadressen der DP-Slaves in beiden Stationen identisch sind.
Wenn Sie außerdem Dezentrale Peripheriegeräte aus ET 200 einseitig einsetzen wollen,
wie z. B. ET 200B, konfigurieren Sie diese Geräte nach dem Kopieren des DPMastersystems (siehe auch Beschreibung im Abschnitt Wie funktioniert ein System mit
Software-Redundanz (Seite 17)).
● Beachten Sie bereits beim Hardware-Aufbau, dass bei der Software-Redundanz nur
zusammenhängende Bereiche verwendet werden können, z. B. Ausgänge von 0 bis 20,
Merkerbereiche von 50 bis 100, DP-Slave-Stationen von 1 bis 6, usw.
● Die Software-Redundanz unterstützt ein einzelnes PROFIBUS-DP-Mastersystem. Wenn
Sie mehrere DP-Mastersysteme benötigen, müssen Sie die Software-Redundanz
mehrmals verwenden, d. h. Sie benötigen mehrere redundante Teilprogramme.
● Zulässige Baudraten für den PROFIBUS-DP
Von der Software-Redundanz werden nur Baudraten von 187,5 KBaud bis 12 MBaud für
die redundante DP-Slave-Anschaltung unterstützt.
Regeln für Anwenderprogramm
● Strukturierung des Anwenderprogramms
Wenn Ihr Anwenderprogramm in beiden Stationen nur teilweise redundant ist, dann
strukturieren Sie es nach Möglichkeit so, dass der Programmteil für den redundant
ausgeführten Anlagenteil vom Programm für den nicht redundanten Anlagenteil getrennt
ist.
Empfehlung: Rufen Sie die Programme für redundanten und nicht redundanten
Anlagenteil in unterschiedlichen Organisationsbausteinen auf:
– im OB 1 den nichtredundanten Anlagenteil
– im OB 35 den redundanten Anlagenteil
● Redundantes Anwenderprogramm
Das redundierte Anwenderprogramm ist von zwei Bausteinaufrufen des FB 101
'SWR_ZYK' eingeschlossen. Der erste Bausteinaufruf des FB 101 'SWR_ZYK' trägt den
Parameter CALL_POSITION=TRUE, der zweite Aufruf trägt den Parameter
CALL_POSITION=FALSE.
24
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.4 Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
● Kommunikation
Wenn Sie für die Redundanzkopplung eine S7-Verbindung benutzen und über die S7Verbindung auch andere Kommunikationsaufgaben ausführen wollen, dann muss die
Auftragsnummer R_ID größer sein als 2. Die Auftragsnummern R_ID= 1 und R_ID=2
werden von der Software-Redundanz benutzt.
Wenn Sie zur Kommunikation den FB 103 'SWR_SFCCOM' einsetzen, dann benutzt die
Software-Redundanz die Kommunikationsbausteine SFC 65 'X_SEND' und SFC 66
'X_RCV' mit den Auftragsnummern R_ID > 8000 0000H.
Wenn Sie zur Kommunikation den FB 104 'SWR_AG_COM' einsetzen, dann benutzt die
Software-Redundanz die Kommunikationsbausteine FC 5 'AG_SEND' und FC 6
'AG_RCV' mit den Auftragsnummern R_ID > 8000 0000H.
Wenn Sie zur Kommunikation den FB 105 'SWR_SFBCOM' (BSEND, BRCV) einsetzen,
dann sollte in der Verbindungsprojektierung immer "Betriebszustandsmeldungen senden
'ja' " angegeben werden, damit ein Verbindungsausfall möglichst schnell erkannt wird.
● Einsatz von Zeiten und Zählern
Im redundanten Software-Teil können im Allgemeinen keine S7-Zeiten und S7-Zähler
eingesetzt werden, da diese nicht aufgedatet werden können. Benutzen Sie stattdessen
die IEC-Zeiten und IEC-Zähler.
Für den Fall, dass Sie kurze Zeiten einsetzen - kleiner als der Zeit-OB-Zyklus bzw. kleiner
als die Übertragungszeit vom Master zur Reserve - ist es nicht sinnvoll, diese Zeiten
aufzudaten. In diesem Fall können Sie auch S7-Zeiten einsetzen.
Werden längere Zeiten benötigt bzw. Zähler eingesetzt, dann ist darauf zu achten, dass
die Eingangsflanke zum Starten der Zeit bzw. zum Zählen auch im Umschaltfall sicher
erkannt wird. Dies kann dadurch geschehen, dass 1-0-Impulse bzw. 0-1-Impulse länger
sind als die Umschaltzeit. Ist dies nicht der Fall, dann muss die Flankenauswertung in
jedem Fall aufgerufen werden, auch auf der Reserve. Hier dürfen die betreffenden IECZeiten/Zähler nicht aufgedatet werden. Es können hier aber auch S7-Zeiten und S7Zähler eingesetzt werden.
Hantieren mit den Bausteinen der Software-Redundanz
● Damit der Multi-Instanz-DB der Software-Redundanz korrekt gebildet werden kann,
müssen sich im S7-Projekt alle von der Software-Redundanz verwendeten
Systemfunktionen SFCs und SFBs befinden.
● Wenn Sie Projektierungsänderungen am Anlaufbaustein 'SWR_START' vornehmen,
dann müssen Sie die folgenden Bausteine löschen, damit neue Parameter übernommen
werden können und keine Fehlfunktionen auftreten:
DB_WORK_NO
Arbeits-DB der Software-Redundanz
DB_SEND_NO
Sende-DB der Software-Redundanz
DB_RCV_NO
Empfangs-DB der Software-Redundanz
DB_A_B_NO
DB zum Datenaustausch des nicht redundanten Software-Teils von
Station A mit der redundanten Software
DB_B_A_NO
DB zum Datenaustausch des nicht redundanten Software-Teils von
Station B mit der redundanten Software
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
25
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.4 Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
OB 86 (Baugruppenträgerausfall)
In den ersten 20 Byte der Lokalvariablen des OB 86 dürfen keine Variablen eingefügt
werden, da diese von der Software-Redundanz benutzt und verändert werden.
PAA in der Software-Redundanz
Werden im FC 100 'SWR_START' Ausgänge parametriert, die sich nicht im PAA befinden,
dann führt dies zum Peripheriezugriffsfehler.
Master-Reserve-Umschaltung
Während der Master-Reserve-Umschaltung sind kurzzeitig zwei Master oder zwei Reserven
im System vorhanden.
Master-Reserve-Umschaltung über Steuerbit
Bei der Master-Reserve-Umschaltung über Steuerbit kann es vorkommen, dass Master und
Reserve nicht korrekt stehen. Das ist dann der Fall, wenn es während der von Ihnen
veranlassten Umschaltung zu einem Ausfall des Slaves kommt. In diesem Fall führen Sie
bitte wieder eine Master-Reserve-Umschaltung per Steuerbit durch.
Wenn nur eine CPU in RUN ist (Solobetrieb)
Wenn sich eine CPU im STOP befindet, kann es vorkommen, dass die aktive Schnittstelle
des wieder eingegliederten redundanten DP-Slaves der sich im STOP befindlichen CPU
zugeordnet ist. Achten Sie beim Wiedereingliedern eines redundanten DP-Slaves darauf,
dass eine CPU ausgeschaltet ist (NETZ AUS).
26
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Funktionsweise der Software-Redundanz
4.4 Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
Ausschalten eines DP-Slaves
Ohne weitere Maßnahme kommt es beim Ausschalten eines DP-Slaves zu einer MasterReserve-Umschaltung. Die Maßnahme gegen die Umschaltung ist in folgendem
Programmbeispiel beschrieben. Annahme: E 1.0 ist der Schalter, mit dem man das
Umschalten verhindert. Dieses kann auch eine Bedieneingabe o. ä. sein.
Beispiel für OB 86 für das Ausschalten von Slaves ohne Umschaltung:
L #OB86_EV_CLASS
L B#16#39
==I
//kommendes Ereignis
SPBN M001
U E 1.0
//spezieller Eingang (im eingeschalteten
SPBN M001
//Slave==1)-->nicht umschalten)
AUF DB 3
//DB3 ist der Empfangs-DB (DB_EMPF)
L DBW 4
//Vorhandenen Partner-Slave
DEC 1
//schon mal vorweg verringern
T DBW 4
//um so die Umschaltung zu verhindern
M001: NOP 0
CALL "SWR_DIAG"
//Call of FC 102 'SWR_DIAG'
DB_WORK :=1
//Work DB for SWR
OB86_EV_CLASS :=#OB86_EV_CLASS
OB86_FLT_ID :=#OB86_FLT_ID
RETURN_VAL :=MW14
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
//Block return value
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Funktionsweise der Software-Redundanz
4.4 Regeln für den Einsatz der Software-Redundanz
28
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
5
Bausteine für die Software-Redundanz
5.1
Die Bibliothek mit den Bausteinen für die Software-Redundanz
Nach der Installation der Optionssoftware befindet sich in STEP 7 die Bibliothek SWR_LIB.
Sie erreichen die Bibliothek über den SIMATIC-Manager mit dem Menübefehl
Datei > Öffnen > Bibliotheken.
In der Bibliothek SWR_LIB befinden sich fünf Bausteinpakete. Es handelt sich hierbei um
zwei Pakete für S7-300 und drei Pakete für S7-400. Entsprechend dem Verbindungstyp und
dem Netz, über das Sie die beiden Stationen miteinander koppeln, setzen Sie immer genau
eines dieser Pakete ein.
Bausteinpakete für S7-300
Wählen Sie das Paket... bei diesem Netz...
und bei diesem Verbindungstyp... Bemerkung
XSEND_300
MPI
Nicht projektierte Verbindung
Netzanschluss an MPISchnittstelle der CPU
AG_SEND_300
PROFIBUS
FDL-Verbindung
Netzanschluss über CP 342-5
Industrial Ethernet
ISO-Verbindung
Netzanschluss über CP 345-1
Bausteinpakete für S7-400
Wählen Sie das Paket... bei diesem Netz...
und bei diesem Verbindungstyp... Bemerkung
XSEND_400
MPI
Nicht projektierte Verbindung
Netzanschluss an MPISchnittstelle der CPU
AG_SEND_400
PROFIBUS
FDL-Verbindung
Netzanschluss über CP 443-5
Industrial Ethernet
ISO-Verbindung
Netzanschluss über CP 443-1
MPI
S7-Verbindung
Netzanschluss über
MPI-Schnittstelle der CPU
BSEND_400
PROFIBUS
Netzanschluss über CP 443-5
Industrial Ethernet
Netzanschluss über CP 443-1
Siehe auch
Inhalt der Bausteinpakete (Seite 30)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
29
Bausteine für die Software-Redundanz
5.2 Inhalt der Bausteinpakete
5.2
Inhalt der Bausteinpakete
In jedem Bausteinpaket befinden sich vier Bausteine, die aufeinander abgestimmt sind.
Benutzen Sie auf keinen Fall Bausteine aus unterschiedlichen Bausteinpaketen, da sonst
Fehlfunktionen in den Stationen möglich sind.
Kompatibilität zwischen Version 1.2 und 1.2 SP3
● Die Bausteine der Software-Redundanz V1.2 SP3 können die Bausteine der
Vorgängerversion ersetzen, ohne dass das Anwenderprogramm neu generiert werden
muss.
● Werden die Bausteine der Teilbibliothek SWR_AGSEND_300 bzw. SWR_AGSEND_400
im Anwenderprogramm auf die Version V1.2 SP3 aktualisiert, dann müssen auch die
Bausteine AG-Send (FC 5) und AG-Receive (FC 6) von der mit STEP 7 mitgelieferten
Bibliothek "SIMATIC_NET_CP" aktualisiert werden.
Inhalt der Bausteinpakete XSEND_300 und XSEND_400
Baustein
Bemerkung
FC 100 'SWR_START'
Der Baustein muss im Anlaufprogramm OB 100 aufgerufen werden.
FB 101 'SWR_ZYK'
Der Baustein muss im zyklischen oder im zeitgesteuerten Programm aufgerufen
werden. Der Baustein ist stets vor und nach der Bearbeitung des redundanten
Anwenderprogramms aufzurufen.
FC 102 'SWR_DIAG'
Der Baustein muss im Diagnose-OB OB 86 aufgerufen werden.
FB 103 'SWR_SFCCOM'
Der Baustein unterstützt die Abwicklung des Datentransfers und wird vom FB 101
'SWR_ZYK' verdeckt aufgerufen.
Der Baustein muss von Ihnen nur in beide CPUs geladen werden.
Inhalt der Bausteinpakete AGSEND_300 und AGSEND_400
Baustein
Bemerkung
FC 100 'SWR_START'
Der Baustein muss im Anlaufprogramm OB 100 aufgerufen werden.
FB 101 'SWR_ZYK'
Der Baustein muss im zyklischen oder im zeitgesteuerten Programm aufgerufen
werden. Der Baustein ist stets vor und nach der Bearbeitung des redundanten
Anwenderprogramms aufzurufen.
FC 102 'SWR_DIAG'
Der Baustein muss im Diagnose-OB OB 86 aufgerufen werden.
FB 104 'SWR_AG_COM'
Der Baustein unterstützt die Abwicklung des Datentransfers und wird vom FB 101
'SWR_ZYK' verdeckt aufgerufen.
Der Baustein muss von Ihnen nur in beide CPUs geladen werden.
Hinweis
Der FB 104 'SWR_AG_COM' ruft verdeckt die Bausteine FC 5 'AG_SEND' und FC 6
'AG_RCV' auf. Diese Bausteine sind Bestandteil von NCM S7 und müssen von Ihnen in
beide CPUs geladen werden.
30
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.2 Inhalt der Bausteinpakete
Inhalt des Bausteinpakets BSEND_400
Baustein
Bemerkung
FC 100 'SWR_START'
Der Baustein muss im Anlaufprogramm OB 100 aufgerufen werden.
FB 101 'SWR_ZYK'
Der Baustein muss im zyklischen oder im zeitgesteuerten Programm aufgerufen
werden. Der Baustein ist stets vor und nach der Bearbeitung des redundanten
Anwenderprogramms aufzurufen.
FC 102 'SWR_DIAG'
Der Baustein muss im Diagnose-OB OB 86 aufgerufen werden.
FB 105 'SWR_SFBCOM'
Der Baustein unterstützt die Abwicklung des Datentransfers und wird vom FB 101
'SWR_ZYK' verdeckt aufgerufen.
Der Baustein muss von Ihnen nur in beide CPUs geladen werden.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
31
Bausteine für die Software-Redundanz
5.3 Übersicht der Bausteine der Software-Redundanz
5.3
Übersicht der Bausteine der Software-Redundanz
In der folgenden Übersicht sind alle Bausteine der Software-Redundanz aufgelistet:
Baustein
Funktion des Bausteins
FC 100 'SWR_START'
Der Anlaufbaustein stellt die Parameter zur Verfügung und bereitet sie zur weiteren
Verarbeitung auf.
FB 101 'SWR_ZYK'
Der Zyklusbaustein überträgt Datenbereiche vom Master zur Reserve und koordiniert
die Kommunikation und Umschaltung.
FC 102 'SWR_DIAG'
Der Diagnosebaustein verwaltet die Diagnosedaten der Slaves und bereitet sie für den
FB 101 'SWR_ZYK' auf und führt die Umschaltung durch.
FB 103 'SWR_SFCCOM'
Die CPU-Kommunikation mit SFC 65 'X_SEND', SFC 66 'X_RCV' bezieht sich nur auf
MPI-Verbindungen.
FB 104 'SWR_AG_COM'
Die CPU-Kommunikation mit FC 5 'AG_SEND', FC 6 'AG_RCV' bezieht sich auf
PROFIBUS-, Industrial Ethernet-Verbindungen.
FB 105 'SWR_SFBCOM'
Die CPU-Kommunikation mittels SFB 12 'BSEND', SFB 13 'BRCV' bezieht sich auf
MPI-, PROFIBUS-, Industrial Ethernet-, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen; diese Bausteine
können nicht in S7-300 eingesetzt werden.
DB_WORK_NO
Arbeits-DB der Software-Redundanz
DB_SEND_NO
Datenspeicher der redundanten Software: Sende-DB beinhaltet DBs, MBs, PAAs, DIs
DB_RCV_NO
Empfangs-DB der redundanten Software-Teile
DB_A_B_NO
Sende-Empfangs-DB der nicht redundanten Daten von Station A zu Station B
DB_B_A_NO
Sende-Empfangs-DB der nicht redundanten Daten von Station B zu Station A
DB_COM_NO
Instanz-DB für die Kommunikations-Bausteine
FC 5 'AG_SEND'
Der Baustein wird benötigt, wenn für die Redundanzkopplung FDL-Verbindungen
benutzt werden.
FC 6 'AG_RCV'
Der Baustein wird benötigt, wenn für die Redundanzkopplung FDL-Verbindungen
benutzt werden.
ACHTUNG
Die oben angegebenen Datenbausteine werden im Anlauf vom FC 100 'SWR_START'
einmalig mit der erforderlichen Länge erzeugt (Ausnahme: DB_COM_NO). Wenn Sie die
Parametrierung des FC 100 'SWR_START' ändern, dann sind in der Regel auch
Änderungen der Datenbausteine erforderlich.
Nach einer Parameteränderung des FC 100 ‘SWR_START’ ist auf jeden Fall ein Neustart
der CPU notwendig, da bei Bereichslängenänderungen die Sende- und Empfangs-DBs
eine neue Länge haben und neu erzeugt werden müssen.
32
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.4 FC 100 'SWR_START'
5.4
FC 100 'SWR_START'
Funktion
Mit dem FC 100 'SWR_START' initialisieren Sie die beiden Stationen. Im Wesentlichen
legen Sie mit dem Baustein fest:
● Den Peripheriebereich der Ausgänge, den Merkerbereich, den Datenbausteinbereich,
Datenbausteine und den Bereich der Instanz-DB der IEC-Zähler/Zeiten, die Sie im
redundanten Anwenderprogramm benutzen. Jeder Bereich muss zusammenhängend
vergeben werden.
● Angaben zur Kommunikation und zur Dezentralen Peripherie.
● Drei Datenbausteine, die die Bausteine der Software-Redundanz zur Speicherung von
internen Daten benötigen.
Den FC 100 'SWR_START' müssen Sie im Anlaufbaustein OB 100 aufrufen.
Hinweis zur Parametrierung nichtbenutzter Bereiche:
Wenn Sie Bereiche nicht benutzen, dann geben Sie am zugehörigen Parameter den Wert 0
ein.
Beispiel:
● Wenn Sie keine IEC-Zeiten/IEC-Zähler verwenden, dann parametrieren Sie IEC_NO = 0
und IEC_LEN = 0.
● Wenn Sie keine Ausgänge im PAA-Bereich haben, dann vergeben Sie dem Parameter
PAA_FIRST einen größeren Wert als PAA_LAST.
Wenn Sie die Datenbausteine DB_A_B_NO und/oder DB_B_A_NO nicht benutzen, dann
parametrieren Sie eine beliebige DB-Nummer und parametrieren die Länge mit dem Wert 0.
Beispiel:
Wenn Sie den DB_A_B_NO nicht verwenden, dann parametrieren Sie den DB_A_B_NO =
DB 255 und den DB_A_B_NO_LEN = W#16#0. Die Datenbausteine DB_A_B_NO und
DB_B_A_NO haben als Datentyp Block-DB, und aus diesem Grund müssen hier Werte
größer als DB 0 parametriert werden, z. B. DB 255.
Die Datenbausteine DB_SEND_NO und DB_RCV_NO müssen in beiden Stationen gleiche
DB-Nummern haben, ebenso die Datenbausteine DB_A_B_NO und DB_B_A_NO.
Unterbrechbarkeit
Der FC 100 'SWR_START' ist unterbrechbar.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
33
Bausteine für die Software-Redundanz
5.4 FC 100 'SWR_START'
Beschreibung der Parameter
Parameter
Dekl.
Datentyp
Beschreibung
Beispiel
AG_KENNUNG
IN
CHAR
Kennung der Station
'A'
'A' für Station A
'B' für Station B
DB_WORK_NO
IN
Block-DB
DB_SEND_NO
IN
Block-DB
DB_RCV_NO
IN
Block-DB
Arbeits-DB der SW-Redundanz.
DB1
Der DB enthält nur interne Daten.
DB, in dem die Daten gesammelt werden, die zum DB2
Partner gesendet werden.
Der DB enthält nur interne Daten.
DB, in dem die CPU die Daten sammelt, die vom
Partner empfangen wurden.
DB3
Der DB enthält nur interne Daten.
MPI_ADR
IN
INT
MPI-Adresse der Partnerstation
4
LADDR
IN
INT
Logische Basisadresse des Kommunikationsprozessors, die bei der HardwareProjektierung festgelegt wurde.
260
VERB_ID
IN
INT
Verbindungs-ID
Nummer der Verbindung für die
Redundanzkopplung, die bei der HardwareProjektierung festgelegt wurde.
1
DP_MASTER_SYS_ID
IN
INT
DP-Mastersystem-ID
1
Kennung des DP-Mastersystems, an dem die DPSlaves ET 200M angeschlossen sind (wurde bei
der Hardware-Projektierung festgelegt).
DB_COM_NO
IN
Block-DB
Instanz-DB des FB 101 'SWR_ZYK'
DB5
DP-KOMMUN
IN
INT
Nummer zur Kennzeichnung des DP-Masters:
1
1, wenn der DP-Master eine CPU mit integrierter
DP-Schnittstelle ist.
2, wenn der DP-Master ein CP ist.
ADR_MODUS
IN
INT
Schrittweite für das Raster, in dem die CPU die
E/A-Adressen vergibt (Das Raster der
Adressierung ist CPU-abhängig):
1
1 bei Basisadressen 0, 1, 2, 3 ...
4 bei Basisadressen 0, 4, 8, 12 ...
PAA_FIRST
IN
INT
Nummer des ersten Ausgangsbytes, das von
einer ET 200M mit redundanter IM 153 genutzt
wird.
0
PAA_LAST
IN
INT
Nummer des letzten Ausgangsbytes, das von
einer ET 200M mit redundanter IM 153 genutzt
wird. Ausgangsbytes im Bereich von PAA_FIRST
bis PAA_LAST müssen zusammenhängend sein
und dürfen nur von den ET 200M mit redundanter
IM 153 genutzt werden.
4
Pro eingesetztem redundanten DP-Slave sind
max. 32 Bytes Ausgänge projektierbar.
MB_NO
34
IN
INT
Nummer des ersten Merkerbytes, das im
redundanten Anwenderprogramm genutzt wird.
20
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.4 FC 100 'SWR_START'
Parameter
Dekl.
Datentyp
Beschreibung
Beispiel
MB_LEN
IN
INT
Anzahl aller Merkerbytes, die im redundanten
30
Anwenderprogramm genutzt werden. Merkerbytes
müssen lückenlos vergeben werden.
IEC_NO
IN
INT
Nummer des ersten Instanz-DBs für IECZähler/Zeiten, der im redundanten
Anwenderprogramm genutzt wird.
111
IEC_LEN
IN
INT
Anzahl aller Instanz-DBs der IEC-Zähler/Zeiten,
die im redundanten Anwenderprogramm genutzt
werden. Instanz-DBs müssen lückenlos vergeben
werden.
7
DB_NO
IN
INT
Nummer des ersten Datenbausteins, der im
redundanten Anwenderprogramm genutzt wird.
8
DB_NO_LEN
IN
INT
Anzahl aller Datenbausteine, die im redundanten
Anwenderprogramm genutzt werden.
Datenbausteine müssen lückenlos vergeben
werden.
2
SLAVE_NO
IN
INT
Kleinste PROFIBUS-Adresse, die für einen DPSlave ET 200M mit redundanter IM 153-2 benutzt
wird.
3
SLAVE_LEN
IN
INT
Anzahl der eingesetzten DP-Slaves ET 200M.
PROFIBUS-Adressen müssen lückenlos
vergeben werden.
1
SLAVE_DISTANCE
IN
INT
Kennzeichen für die Einstellung der PROFIBUSAdressen der IM 153-2:
1
1, wenn beide Schnittstellen gleiche PROFIBUSAdresse haben.
2, wenn Schnittstellen PROFIBUS-Adresse n und
n+1 haben.
DB_A_B_NO
IN
Block-DB
Sende-DB für nichtredundante Daten, die von
Station A nach Station B übertragen werden.
DB11
DB_A_B_NO_LEN
IN
WORD
Anzahl der benutzten Datenbytes im
DB_A_B_NO.
W#16#64
DB_B_A_NO
IN
Block-DB
Sende-DB für nicht redundante Daten, die von
Station B nach Station A übertragen werden.
DB12
DB_B_A_NO_LEN
IN
WORD
Anzahl der benutzten Datenbytes im
DB_B_A_NO.
W#16#64
RETURN_VAL
OUT
WORD
Rückgabewert des Bausteins
(Bedeutung siehe unten)
MW2
EXT_INFO
OUT
WORD
Rückgabewert eines unterlagerten Bausteins
(Bedeutung siehe unten)
MW4
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
35
Bausteine für die Software-Redundanz
5.4 FC 100 'SWR_START'
Bausteinspezifische Werte für RETURN_VAL und EXT_INFO
Fehlercode
Erläuterung
W#16#0
Kein Fehler.
W#16#8001
Ungültiger Wert für Parameter Teil-AG-Kennung.
W#16#8002
DB_WORK_NO konnte nicht erzeugt werden. Ursache über Returnwert des SFC 22 auswertbar.
Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8003
DB_SEND_NO konnte nicht erzeugt werden. Ursache über Returnwert des SFC 22 auswertbar.
Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8004
DB_RCV_NO konnte nicht erzeugt werden. Ursache über Returnwert des SFC 22 auswertbar.
Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8005
DB_A_B_NO konnte nicht erzeugt werden. Ursache über Returnwert des SFC 22 auswertbar.
Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8006
DB_B_A_NO konnte nicht erzeugt werden. Ursache über Returnwert des SFC 22 auswertbar.
Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8007
Ungültiger Wert für Parameter DP_MASTER_SYS_ID oder SLAVE_NO oder SLAVE_LEN oder
SLAVE_DISTANCE. Angaben stimmen nicht mit der HW-Projektierung überein.
W#16#8008
Ungültiger Wert für Parameter DP-KOMMUN, wenn EXT_INFO=W#16#8888 oder Diagnose nicht
durchgeführt werden konnte. Ursache über Returnwert des SFC 51 auswertbar. Returnwert steht im
EXT_INFO.
W#16#8009
Umschaltsperre der Slaves konnte nicht aufgehoben werden. Ursache über Returnwert des SFC 58
auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#800A
Zustand der DP-Slave-Schnittstelle konnte nicht ermittelt werden. Ursache über Returnwert des SFC 59
auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#800B
Fehler bei der Ermittlung des verwendeten PAA-Bereichs. Ursache über Returnwert des SFC 50
auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#800C
Ungültiger Wert für Parameter ADR_MODUS.
W#16#800D
Ungültiger Wert für Parameter SLAVE_DISTANCE.
W#16#800E
DB_WORK_NO kann nicht gelesen werden. Bausteine neu laden.
W#16#800F
Ungültiger Wert für Parameter DP_KOMMUN (keine Schnittstellen angegeben).
W#16#80F1
Fehler bei der Ermittlung der Adressen des PAA. Ursache über Returnwert in SFC 50 auswerten.
Returnwert steht im EXT_INFO. Angaben für PAA_FIRST und PAA_LAST stimmen mit der
Hardwareprojektierung nicht überein.
W#16#8027
Interner Fehler.
Siehe auch
Datentyp CHAR (Seite 116)
Datentyp INT (Seite 113)
Datentyp WORD (Seite 113)
36
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.5 FB 101 'SWR_ZYK'
5.5
FB 101 'SWR_ZYK'
Funktion
Der FB 101 'SWR_ZYK' muss von Ihnen vor und nach dem redundanten
Anwenderprogramm aufgerufen werden. Mit dem FB 101 'SWR_ZYK' veranlassen Sie den
Austausch der Daten zwischen Master- und Reservegerät.
Nach Aufruf bearbeitet der FB 101 automatisch den Datentransfer vom Mastergerät zum
Reservegerät. Der FB 101 ruft verdeckt die für den Datenaustausch erforderlichen
Funktionen bzw. Funktionsbausteine auf.
Unterbrechbarkeit
Der FB 101 'SWR_ZYK' ist unterbrechbar.
Instanz-DB
Beim Aufruf des FB 101 'SWR_ZYK' müssen Sie einen Instanz-DB angeben. Die
Bausteinnummer des Instanz-DB haben Sie bei der Parametrierung des FC 100
'SWR_START' am Parameter DB_COM_NO angegeben.
Beschreibung der Parameter
Parameter
Dekl.
Datentyp
Beschreibung
Beispiel
DB_WORK_NO
IN
Block-DB
Arbeits-DB. Die Angabe muss identisch sein
mit der, die am Parameter DB_WORK_NO
des FC 100 'SWR_START' angegeben
wurde.
DB1
BOOL
Der Parameter gibt an, an welcher Stelle der
FB 101 'SWR_ZYK' im Anwenderprogramm
aufgerufen wird.
TRUE
CALL_POSITION
TRUE, wenn Aufruf vor dem redundanten
Anwenderprogramm
FALSE, wenn Aufruf nach dem redundanten
Anwenderprogramm
RETURN_VAL
OUT
WORD
Rückgabewert des Bausteins
(Bedeutung siehe unten)
EXT_INFO
OUT
WORD
Rückgabewert eines unterlagerten Bausteins MW8
(Bedeutung siehe unten)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
MW6
37
Bausteine für die Software-Redundanz
5.5 FB 101 'SWR_ZYK'
Bausteinspezifische Werte für RETURN_VAL und EXT_INFO
Fehlercode
Erläuterung
W#16#0
Kein Fehler.
W#16#8008
Ungültiger Wert für Parameter DP-KOMMUN, wenn EXT_INFO=W#16#8888 oder Diagnose nicht
durchgeführt werden konnte. Ursache über Returnwert des SFC 51 auswertbar.
W#16#800A
Der Zustand der DP-Slave-Schnittstelle konnte nicht ermittelt werden. Ursache über Returnwert des
SFC 59 auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#800F
Ungültiger Wert für Parameter DP_KOMMUN (keine Schnittstellen angegeben).
W#16#8010
Die Umschaltung der DP-Slaves konnte nicht durchgeführt werden. Ursache ist über Returnwert des
SFC 58 auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8011
Die Verbindung kann nicht aufgebaut werden. Teil-AG-Kennung ungültig.
W#16#8012
Kein Auftrag im Kommunikations-FB vorhanden (FB 103 'SWR_SFCCOM'), (Instanz-DB defekt oder
interner Fehler).
W#16#8013
Fehler beim Senden aufgetreten (FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SWR_AG_COM', FB 105
'SWR_SFBCOM'). Ursache über Returnwert des SFC 65 'X_SEND', FC 5 'AG_SEND', SFB 12 'BSEND'
auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8014
Fehler beim Empfangen aufgetreten (FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SWR_AG_COM', FB 105
'SWR_SFBCOM'). Ursache über Returnwert des SFC 66 'X_RCV', FC 5 'AG_RCV', SFB 13 'BRCV'
auswertbar. Der Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8015
Redundanzkopplung ausgefallen. Hardware überprüfen.
W#16#8016
Der Partnerstatus kann nicht ausgelesen werden (FB 103 'SWR_SFCCOM'). Ursache über Returnwert
des SFB 23 'USTATUS' auswertbar. Der Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8017
Alle DP-Slaves ausgefallen.
W#16#8018
Der Sende-DB kann nicht beschrieben werden (FB 104 'SWR_AG_COM', FB 105 SWR_SFBCOM').
Ursache über Returnwert des SFC 20 auswertbar. Returnwert steht im EXT_INFO.
W#16#8019
Der Empfangs-DB kann nicht ausgelesen werden (FB 104 'SWR_AG_COM', FB 105 SWR_SFBCOM').
W#16#8020
Interner Fehler
Siehe auch
Datentyp BOOL (Seite 114)
Datentyp WORD (Seite 113)
38
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.6 FC 102 'SWR_DIAG'
5.6
FC 102 'SWR_DIAG'
Funktion
Der FC 102 ist im Diagnose-OB OB 86 aufzurufen. Die Bausteinnummer darf von Ihnen
nicht verändert werden.
Der FC 102 'SWR_DIAG' sorgt dafür, dass nach einem Ausfall eines DP-Slaves eine
automatische Master-Reserve-Umschaltung durchgeführt wird
Unterbrechbarkeit
Der FC 102 'SWR_DIAG' ist unterbrechbar.
Beschreibung der Parameter
Parameter
Dekl.
Datentyp
Beschreibung
Beispiel
DB_WORK
IN
INT
Nummer des Arbeits-DB der SoftwareRedundanz. Die Nummer muss identisch
sein mit der, die am Parameter
DB_WORK_NO des FC 100 'SWR_START'
angegeben wurde.
Der DB enthält nur interne Daten.
1
OB 86_EV_CLASS
IN
INT
Startinfo aus Diagnose-OB 86.
Kopieren Sie die Variable aus der
Deklarationstabelle des OB 86.
#OB86_EV_CLASS
OB 86_FLT_ID
IN
INT
Startinfo aus Diagnose-OB 86.
Kopieren Sie die Variable aus der
Deklarationstabelle des OB 86.
#OB86_FLT_ID
RETURN_VAL
OUT
WORD
Rückgabewert des Bausteins
(Bedeutung siehe unten)
MW14
Bausteinspezifische Werte für RETURN_VAL und EXT_INFO
Fehlercode
Erläuterung
W#16#0
Kein Fehler.
W#16#80F2
Ungültiger Wert an einem der Parameter des FC 102 'SWR_DIAG'.
W#16#80F3
Mehr DP-Slaves vorhanden als in FC 100 'SWR_START' angegeben. Parameter SLAVE_NO bzw.
SLAVE_LEN überprüfen.
Siehe auch
Datentyp INT (Seite 113)
Datentyp WORD (Seite 113)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
39
Bausteine für die Software-Redundanz
5.7 FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SW_AG_COM' und FB 105 'SWR_SFBCOM'
5.7
FB 103 'SWR_SFCCOM', FB 104 'SW_AG_COM' und FB 105
'SWR_SFBCOM'
In den Bausteinpaketen der Bibliothek SWR_LIB finden Sie in jedem Paket einen der drei
obengenannten Funktionsbausteine. Die Nummern der Bausteine FB 103 bzw. FB 104 bzw.
FB 105 dürfen nicht geändert werden.
Die Funktionsbausteine werden von FB 101 'SWR_ZYK' verdeckt aufgerufen und
organisieren den Datentransfer vom Master- zum Reservegerät.
Achten Sie darauf, dass der erforderliche Baustein in beiden CPUs des redundanten
Systems geladen ist.
Hinweis
Wenn Sie den FB 104 'SWR_AG_COM' einsetzen, dann müssen auch die Bausteine FC 5
'AG_SEND' und FC 6 'AG_RCV' in Ihrem Projekt vorhanden sein. Die Bausteinnummern für
FC 5 'AG_SEND' und FC 6 'AG_RCV' dürfen nicht geändert werden.
40
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.8 Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND_NO und DB_RCV_NO
5.8
Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND_NO und DB_RCV_NO
Die Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND_NO und DB_RCV_NO werden von Ihnen
bei der Parametrierung des FC 100 'SWR_START' festgelegt.
Funktion
Die Datenbausteine dienen ausschließlich zur Speicherung von internen Daten.
Unbedingt beachten!
Die oben angegebenen Datenbausteine werden im Anlauf vom FC 100 'SWR_START'
einmalig mit der erforderlichen Länge erzeugt. Wenn Sie die Parametrierung des FC 100
'SWR_START' ändern, dann sind in der Regel auch Änderungen der Datenbausteine
erforderlich. Löschen Sie deshalb alle alten Datenbausteine, damit im Anlauf neue
Datenbausteine mit der erforderlichen Bausteinlänge erzeugt werden können.
Wenn Sie die Parametrierung des FC 100 'SWR_START' ändern und die Datenbausteine
nicht löschen, können Fehlfunktionen auftreten.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
41
Bausteine für die Software-Redundanz
5.9 Datenbausteine DB_A_B und DB_B_A zum Austausch von nicht redundanten Daten
5.9
Datenbausteine DB_A_B und DB_B_A zum Austausch von nicht
redundanten Daten
Die Datenbausteine DB_A_B_NO und DB_B_A_NO werden von Ihnen bei der
Parametrierung des FC 101 'SWR_START' festgelegt. Die Länge des DB muss bei der
Parametrierung am Parameter DB_A_B_NO_LEN und DB_B_A_NO_LEN angegeben
werden. Wird ein DB nicht benutzt, dann geben Sie für die Länge den Wert "0" ein.
Funktion
Damit die beiden Stationen auch Daten austauschen können, die nicht redundant sind,
stehen die Datenbausteine DB_A_B_NO und DB_B_A_NO zur Verfügung. Nicht redundante
Daten können z. B. die Zustände einer Eingabebaugruppe sein, die sich nur im Zentralgerät
der Station A befindet (einseitige Peripherie).
Über diese beiden Datenbausteine können Sie beliebige Informationen zwischen Station A
und Station B austauschen. In der Regel wird es sich hierbei um nicht redundante Daten
handeln, die nur in einer Station ausgewertet und zur zweiten Station übertragen werden.
Durch den Datenaustausch stehen beiden Stationen die gleichen Daten zur Verfügung.
Somit kann der redundante Teil des Anwenderprogramms mit dem nicht redundanten
(Standard-) Programm Daten austauschen.
Beispiel:
Im Zentralgerät der Station A befindet sich eine einseitige Peripherie mit dem Eingangswort
EW 10 und im Zentralgerät der Station B befindet sich eine einseitige Peripherie mit dem
Eingangswort EW 30. Die Zustände dieser Eingangswörter sollen jeweils an die andere
Station übertragen werden und im redundanten Programm über die Ausgangswörter AW 20
und AW 40 angezeigt werden.
Vorgehensweise:
1. Geben Sie bei der Parametrierung des FC 100 'SWR_START' die Datenbausteine an,
z. B. für DB_A_B = DB 10 und für DB_B_A = DB 11.
2. Programmieren Sie im Anwenderprogramm die erforderlichen Programmsequenzen in
Station A und B.
42
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.9 Datenbausteine DB_A_B und DB_B_A zum Austausch von nicht redundanten Daten
Überprüfen der Funktionalität
6WDWLRQ$
0DVWHU
QLFKWUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
/
7
(: '%'%: UHGXQGDQWHV$QZHQGHU
SURJUDPP
6WDWLRQ%
5HVHUYH
'%ZLUG
DXWRPDWLVFK]XU
6WDWLRQ%NRSLHUW
QLFKWUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
'%ZLUG
DXWRPDWLVFK]XU
6WDWLRQ$NRSLHUW
/
7
UHGXQGDQWHV$QZHQGHU
SURJUDPP
/
7
/
7
'%'%: $: '%'%: $: Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
(: '%'%: /
7
/
7
'%'%: $: '%'%: $: 43
Bausteine für die Software-Redundanz
5.10 Datenbaustein DB_COM_NO
5.10
Datenbaustein DB_COM_NO
Der Datenbaustein DB_COM_NO wird von Ihnen bei der Parametrierung des FC 100
'SWR_START' festgelegt und ist der Instanz-DB des FB 101 'SWR_ZYK'.
Funktion
Der Datenbaustein DB_COM_NO enthält neben internen Daten für die Kommunikation auch
das Statuswort und das Steuerwort. Der DB_COM_NO ist der Instanz-DB des FB 101
'SWR_ZYK'.
Unbedingt beachten!
Der DB_COM_NO ist Instanz-DB des FB 101 'SWR_ZYK' und wird von STEP 7 erzeugt.
Damit der Baustein erzeugt werden kann, müssen alle von der Software-Redundanz
genutzten Systemfunktionen SFB und SFC in Ihrem Projekt vorhanden sein. Eine
Aufstellung der genutzten Systemfunktionen finden Sie im Kapitel Technische Daten der
Bausteine (Seite 47).
Aufbau des Datenbausteins
DBW
Bedeutung
Inhalt
0...6
Interne Daten
Ein- und Ausgangsparameter des FB 101 'SWR_ZYK'
8
Statuswort
Statuswort der Software-Redundanz
Aufbau des Statusworts der Software-Redundanz
10
Steuerwort
Steuerwort der Software-Redundanz
Aufbau des Steuerworts der Software-Redundanz
Ab 12
Interne Daten
Irrelevant
44
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.11 Beispiel für den Schnelleinstieg mit Minimalkonfiguration
5.11
Beispiel für den Schnelleinstieg mit Minimalkonfiguration
Zum schnellen Einstieg haben wir für Sie zwei Beispielprogramme auf der CD
zusammengestellt, die durch das Installationsprogramm ins Projektverzeichnis von STEP 7
kopiert werden.
Hierbei handelt es sich um zwei lauffähige Beispiele: ein Beispiel für S7-300 und ein Beispiel
für S7-400. Im Beispiel S7-300 wurde die CPU 315-2DP gewählt und im Beispiel S7-400 die
CPU 414-2DP. In beiden Beispielen wurden die MPI-Schnittstellen der CPUs zur
Redundanzkopplung benutzt.
Selbstverständlich können Sie das Beispiel auch nach Ihren Wünschen modifizieren und
z. B. andere CPUs einsetzen. In diesem Fall müssen Sie die Hardware-Konfiguration
entsprechend ändern.
Hardwarekomponenten für Beispiel S7-300
Im Beispiel für S7-300 wurde eine Minimalkonfiguration gewählt. Die beiden Stationen
bestehen aus je einer Profilschiene, einer Stromversorgung und einer CPU 315-2DP. Das
Dezentrale Peripheriegerät ET 200M besteht aus Stromversorgung, DP-Slave-Anschaltung
IM 153-2 und einer Simulatorbaugruppe (1 Byte Eingänge und 1 Byte Ausgänge,
Adresse 0).
Hardwarekomponenten für Beispiel S7-400
Im Beispiel für S7-400 wurde eine Minimalkonfiguration gewählt. Die beiden Stationen
bestehen aus je einem Baugruppenträger, einer Stromversorgung und einer CPU 414-2DP.
Das Dezentrale Peripheriegerät ET 200M besteht aus Stromversorgung, DP-SlaveAnschaltung IM 153-2 und einer Simulatorbaugruppe (1 Byte Eingänge und 1 Byte
Ausgänge, Adresse 0).
Übersicht: Hardwareaufbau für Beispiel mit S7-300 bzw. S7-400
6WDWLRQ$
6WDWLRQ%
36 &38
36 &38
(70
03,
5HGXQGDQ]NRSSOXQJ
36
,0
6LPXODWRU
EDXJUXSSH
'30DVWHUV\VWHP
'30DVWHUV\VWHP
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
45
Bausteine für die Software-Redundanz
5.11 Beispiel für den Schnelleinstieg mit Minimalkonfiguration
Und so gehen Sie vor:
1. Öffnen Sie das Beispielprojekt.
2. Übertragen Sie die "Hardware-Konfiguration" in Station A und Station B.
3. Übertragen Sie alle Bausteine aus den beiden Bausteincontainern in die entsprechende
Station.
4. Nur bei S7-400: Übertragen Sie die Verbindungsprojektierung in die beiden Stationen.
Überprüfen der Funktionalität
Schalten Sie beide Stationen in RUN und überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit, indem Sie
mit Hilfe der Variablentabelle VAT1 von beiden Programmen folgendes kontrollieren:
1. Lesen Sie das Statuswort von Station A (DB5.DBW8).
Angezeigt werden sollte der Wert 1000 0000 0000 0101. Bedeutung: Die Station ist
Teilgerät A und Master und alle DP-Slaves sind ansprechbar.
2. Lesen Sie das Statuswort von Station B (DB5.DBW8):
Angezeigt werden sollte der Wert 1000 0000 0000 1010. Bedeutung: Die Station ist
Teilgerät B und Reserve und alle DP-Slaves sind ansprechbar.
3. Setzen Sie im Steuerwort das Bit zur Master-Reserve-Umschaltung (DB5.DBX10.0) und
überprüfen Sie den Status erneut.
Im Statuswort sollten die Bits DBX 9.0 und DBX 9.1 in beiden Stationen ihren Zustand
wechseln. Außerdem sollte die aktive Schnittstelle der IM 153-2 wechseln.
46
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Bausteine für die Software-Redundanz
5.12 Technische Daten der Bausteine
5.12
Technische Daten der Bausteine
Technische Daten der Bausteine
Baustein
Speicherbedarf
Verwendete Systemfunktionen
FC 100 'SWR_START'
2,6 KByte
SFC 22 'CREATE_DB', SFC 5 'GADR_LGC', SFC 50
'RD_LGADR', SFC 46 'STP', SFC 47 'WAIT'
FB 101 'SWR_ZYK'
3,7 KByte
SFC 64 'TIME_TCK', SFB 3 'TP'
FC 102 'SWR_DIAG'
2 KByte
SFC 51 'RDSSYST', SFC 58 'WR_REC', SFC 59 'RD_REC'
FB 103 'SWR_SFCCOM'
1,5 KByte
SFC 20 'BLKMOV', SFC 65 'X_SEND', SFC 66 'X_RCV'
FB 104 'SWR_AG_COM'
1,5 KByte
SFC 20 'BLKMOV', FC 5 'AG_SEND', FC 6 'AG_RCV'
FB 105 'SWR_SFBCOM'
1,5 KByte
SFB 12 'BSEND', SFB 13 'BRCV', SFB 23 'USTATUS'
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
47
Bausteine für die Software-Redundanz
5.12 Technische Daten der Bausteine
48
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.1
6
Merkmale und Eigenschaften der Software-Redundanz
Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Merkmale der Software-Redundanz:
Merkmal
Beschreibung/Erklärung
Verfügbarkeit des Systems
Das System besteht aus zwei CPUs. Eine CPU – die Master-CPU
(Masterstation) – bearbeitet das Anwenderprogramm und überträgt zusätzlich
die erforderlichen Informationen, die im Fehlerfall zur Fortsetzung des
redundanten (Teil-)Anwenderprogramms von der zweiten CPU – der ReserveCPU (Reservestation) – benötigt werden. Die Reservestation bearbeitet nicht
das bereitstehende redundante Anwenderprogramm, sondern nur das lokale
nicht redundante Anwenderprogramm. Bei Ausfall der ersten CPU wird die
Bearbeitung des Anwenderprogramms durch die zweite CPU fortgesetzt
(Master-Reserve-Prinzip).
Zeit für das Aktualisieren der Daten
vom Master- zum Reservegerät
Abhängig von der CPU, dem benutzten Netz bzw. dem benutzten
Kommunikationsprotokoll und der Größe des Anwenderprogramms.
Siehe auch: Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve (Seite 52)
Umschaltzeit von Master- auf
Reservegerät
Abhängig von der Umschaltursache, der Dauer des Datentransfers und der
Anzahl der angeschlossenen DP-Slaves.
Siehe auch: Dauer der Master-Reserve-Umschaltung (Seite 51)
Anwenderprogramm
Vollkommen oder auch nur teilweise identische Anwenderprogramme in beiden
CPUs möglich.
Programmiersprachen
KOP, FUP, AWL und SCL
Die Software-Redundanz lässt sich nicht mit CFC einsetzen.
Einsatz von Standard-Funktionsbausteinen
Alle Funktionsbausteine einsetzbar. Ausnahme: Bausteine, die S7-Zeiten
und/oder S7-Zähler benutzen; nur IEC-Zähler bzw. IEC-Zeiten sind zulässig.
Einsatz von Standard-Software-Reglern Keine Einschränkung zum Standard der SIMATIC S7.
Ausnahme: Bausteine, die S7-Zeiten und/oder S7-Zähler benutzen.
Alarmbearbeitung im
Anwenderprogramm
Keine Einschränkung zum Standard der SIMATIC S7
Während einer Master-Reserve-Umschaltung können jedoch Alarme verloren
gehen (Alarmbearbeitung kann ausbleiben).
Anzahl der einsetzbaren DP-Slaves aus Abhängig von der eingesetzten CPU
ET 200M
(bei CPU 414-2DP bis zu 64 DP-Slaves aus ET 200M möglich)
Digital-/Analog-Peripherie
Sämtliche Digital- und Analogbaugruppen, die im Peripheriegerät ET 200M
einsetzbar sind.
Funktionsbaugruppen
Einsatz der Zählerbaugruppe FM 350 in ET 200M möglich.
Maximal zulässige zu übertragende
redundanten Datenmenge
8 KByte bei S7-300
Zweit-/Dritt- ..Fehler
Es werden nur Erstfehler beherrscht. D. h., tritt während einer Fehlerbehandlung
ein Zweit- oder Drittfehler auf, kann es passieren, dass z. B. das redundante
Programm nicht bearbeitet wird.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
64 KByte bei S7-400
49
Referenzen und Ergänzungen
6.2 Master-Reserve-Umschaltung
6.2
Master-Reserve-Umschaltung
Definition:
Wenn die CPUs den Master-Reserve-Zustand wechseln und die DP-Slave-Anschaltungen
ihre aktive Seite, dann sprechen wir von einer Master-Reserve-Umschaltung.
Ursache für Master-Reserve-Umschaltung
Eine Master-Reserve-Umschaltung kann unterschiedliche Ursachen haben:
● Anforderung einer Master-Reserve-Umschaltung auf Anwenderebene
(Bit im Steuerwort gesetzt)
● Ausfall des Mastergeräts (NETZ-AUS oder STOP)
● Störung im DP-Mastersystem des Mastergeräts
● Ausfall einer redundanten DP-Slave-Anschaltung
Siehe auch
Dauer der Master-Reserve-Umschaltung (Seite 51)
Wie funktioniert ein System mit Software-Redundanz? (Seite 17)
50
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.3 Dauer der Master-Reserve-Umschaltung
6.3
Dauer der Master-Reserve-Umschaltung
Die für eine Master-Reserve-Umschaltung benötigte Zeit setzt sich im worst case zusammen
aus:
● Zeit für das Erkennen eines Fehlers
● Zeit für den Datentransfer
● Zeit für das Umschalten der DP-Slaves
Worst-case-Betrachtung:
Dauer der Master-Reserve-Umschaltung =
Zeit für das Erkennen eines Fehlers
+ Zeit für den Datentransfer
+ Zeit für das Umschalten der DP-Slaves
Siehe auch
Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve (Seite 52)
Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M (Seite 54)
Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System (Seite 56)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
51
Referenzen und Ergänzungen
6.4 Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve
6.4
Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve
Die Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve ist von mehreren Faktoren abhängig:
● Kommunikationsleistung der verwendeten CPU
● Netz, verwendeter Verbindungstyp und Übertragungsgeschwindigkeit
● Datenmenge, die übertragen wird
In der Regel können in einem Zyklus nicht sämtliche Daten von einer Station zur anderen
übertragen werden. Damit der Zyklus durch die Datenübertragung nicht zu stark belastet
wird, werden die Daten aufgeteilt und in kleinen Paketen über mehrere Zyklen gesendet.
Die übertragene Datenmenge setzt sich zusammen aus dem PAA-Bereich, dem
Merkerbereich und dem Datenbausteinbereich, den Sie im FC 100 'SWR_START'
angegeben haben, sowie aus weiteren internen Daten.
Faustregel zur Abschätzung der übertragenen Datenmenge
Um die Datenmenge abzuschätzen, hat sich in der Praxis folgende Faustregel bewährt:
● Datenmenge = 3-mal Anzahl der benutzten Ausgangsbytes
In den folgenden Tabellen zeigen wir die typischen Übertragungszeiten für die CPU 3152DP und die CPU 414-2DP.
Übertragungszeit für ein redundantes System mit zwei CPU 315-2DP
Da die Datenübertragung beim FB 104 'SWR_AG_COM' in Blöcken zu 240 Byte und mit
dem FB 103 'SWR_SFCCOM' in Blöcken zu 76 Byte organisiert ist, kann pro Aufruf der
Software-Redundanz maximal ein Block übertragen werden. Somit ist die zu übertragende
Datenmenge abhängig vom Aufrufintervall der Software Redundanz.
Übertragungszeit für PROFIBUS
(AG_SEND) 187,5 KBaud bis
1,5 MBaud
Übertragungszeit für Industrial
Ethernet (AG_SEND)
10 MBaud
Übertragungszeit für die MPIVerbindung (XSEND)
187,5 KBaud
60 ms je Block zu 240 Byte
48 ms je Block zu 240 Byte
152 ms je Block zu 76 Byte
Anmerkung zur Tabelle für CPU 315-2DP:
Die angegebenen Zeiten gelten für Netze, an denen ausschließlich die beiden Stationen des
redundanten Systems angeschlossen sind. Das redundante Anwenderprogramm wird im
OB 1 geschrieben. Die Laufzeit des OB 1 beträgt maximal 10 ms.
Wenn mehr als 2 Teilnehmer an das Netz angeschlossen werden, dann kann sich in
Abhängigkeit von der gewählten Baudrate die angegebene Übertragungszeit vergrößern. Bei
1,5 MBaud und 10 MBaud bleibt die Übertragungszeit nahezu konstant.
52
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.4 Dauer des Datentransfers vom Master zur Reserve
Übertragungszeit für ein redundantes System mit zwei CPU 414-2DP
Anzahl der zu
übertragenden Bytes
Übertragungszeit für PROFIBUS / Industrial
Ethernet von 187,5 KBaud bis 12 MBaud
Übertragungszeit für die
MPI-Verbindung mit
187,5 KBaud
1 KByte
250 ms
340 ms
4 KByte
1s
1,36 s
16 KByte
4s
5,44 s
64 KByte
16 s
21,76 s
Anmerkung zur Tabelle für CPU 414-2DP:
Die angegebenen Zeiten gelten für Netze, an denen ausschließlich die beiden Stationen des
redundanten Systems angeschlossen sind und die Kommunikation über die Bausteine
BSEND/BRCV abgewickelt wird.
Wenn mehr als 2 Teilnehmer an das Netz angeschlossen werden, dann kann sich in
Abhängigkeit von der gewählten Baudrate die angegebene Übertragungszeit vergrößern.
Je nach der Kommunikationsleistung (K-Bus) der CPU kann sich die Übertragungszeit
vergrößern (CPU 412) oder auch verringern (CPU 416).
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
53
Referenzen und Ergänzungen
6.5 Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M
6.5
Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M
Bei einer Master-Reserve-Umschaltung werden die DP-Slaves ET 200M automatisch vom
DP-Mastersystem des Masters auf das DP-Mastersystem des Reservegerätes
umgeschaltet. Pro Aufrufintervall können bei S7-300 bis zu 4 DP-Slaves und bei S7-400 bis
zu 8 DP-Slaves automatisch umgeschaltet werden. Bei mehr als 4 bzw. 8 DP-Slaves werden
die DP-Slaves gruppenweise über mehrere Aufrufintervalle umgeschaltet.
Anforderung an das Aufrufintervall von OB 1 bzw. OB 35
Das Aufrufintervall zwischen zwei OB 1 bzw. zwei Zeit-OBs muss immer größer sein als die
Umschaltzeit für 4 bzw. 8 DP-Slaves. Nur wenn Sie weniger als 4 bzw. 8 DP-Slaves
einsetzen, darf das Aufrufintervall kleiner sein (Zeiten siehe Tabelle).
CPU 315-2DP mit integriertem DP-Master
Anzahl der
DP-Slaves
12 MBaud
1,5 MBaud
500 KBaud
187,5 KBaud
1
6 ms
6 ms
7 ms
12 ms
2
12 ms
12 ms
14 ms
24 ms
4
25 ms
25 ms
30 ms
50 ms
8
2 x 25 ms
2 x 25 ms
2 x 30 ms
2 x 50 ms
16
4 x 25 ms
4 x 25 ms
4 x 30 ms
4 x 50 ms
32
8 x 25 ms
8 x 25 ms
8 x 30 ms
8 x 50 ms
64
16 x 25 ms
16 x 25 ms
16 x 30 ms
16 x 50 ms
CPUs aus S7-400 mit integriertem DP-Master
54
Anzahl der
DP-Slaves
12 MBaud
1,5 MBaud
500 KBaud
187,5 KBaud
1
5 ms
9 ms
13 ms
20 ms
2
10 ms
18 ms
26 ms
40 ms
4
20 ms
36 ms
39 ms
80 ms
8
40 ms
64 ms
78 ms
160 ms
16
2 x 40 ms
2 x 64 ms
2 x 78 ms
2 x 160 ms
32
4 x 40 ms
4 x 64 ms
4 x 78 ms
4 x 160 ms
64
8 x 40 ms
8 x 64 ms
8 x 78 ms
8 x 160 ms
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.5 Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M
CP (CP 443-5) als DP-Master für Station S7-400
Anzahl der
DP-Slaves
187,5 KBaud bis 12 MBaud
1
55 ms
2
100 ms
4
200 ms
8
400 ms
16
2 x 400 ms
32
4 x 400 ms
64
8 x 400 ms
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
55
Referenzen und Ergänzungen
6.6 Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System
6.6
Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System
Die folgenden Tabellen zeigen die maximalen Fehlererkennungszeiten des Systems und die
Systemreaktion für verschiedene Störungsursachen.
Störungen im Mastergerät
Störungsursache
Fehlererkennungszeit
Reaktion
CPU des Mastergerätes in
STOP
Ca. 1 s*
Die DP-Schnittstellen werden automatisch an den neuen
Master umgeschaltet .
oder
Automatische Master-Reserve-Umschaltung
NETZ-AUS im Mastergerät
Im Statuswort wird "Redundanzkopplung ausgefallen"
angezeigt.
DP-Master im Mastergerät
ausgefallen
Wenige ms
Die DP-Schnittstellen werden automatisch an den neuen
Master umgeschaltet .
oder
Automatische Master-Reserve-Umschaltung
komplettes DP-Mastersystem
des Mastergerätes ausgefallen
Im Statuswort wird "kein DP-Slave vorhanden" angezeigt.
* Bei Systemen mit S7-400 reduziert sich die angegebene Fehlererkennungszeit von 1 s auf 100 ms, wenn das
Bausteinpaket BSEND eingesetzt wird und die Betriebszustandsmeldungen automatisch übertragen werden
(Parametrierung in Verbindungsprojektierung erforderlich).
Störungen im Reservegerät
Störungsursache
Fehlererkennungszeit
Reaktion
CPU des Reservegerätes in
STOP
Ca. 1 s
Keine Reaktion im Mastergerät; Master arbeitet
unverändert weiter.
Im Statuswort wird "Redundanzkopplung ausgefallen"
angezeigt.
oder
NETZ-AUS im Reservegerät
DP-Master der Reservegerät
ausgefallen
oder
Komplettes DP-Mastersystem
des Reservegerätes
ausgefallen
56
Wenige ms
Keine Reaktion im Mastergerät; Master arbeitet
unverändert weiter.
Im Statuswort der Reserve wird "kein DP-Slave
vorhanden" angezeigt.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.6 Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im redundanten System
Störungen in der Redundanzkopplung
Störungsursache
Fehlererkennungszeit
Reaktion
Redundanzkopplung
ausgefallen
ca. 1 s*
Beide Stationen werden zum Master.
DP-Slaves bleiben dem bisherigen Mastergerät
zugeordnet.
CPU-Verbindungsausfall wird gemeldet.
Im Statuswort wird "Redundanzkopplung ausgefallen"
angezeigt
* Bei großen Aufrufintervallen der Software-Redundanz (Aufrufintervalle > 1 s) beträgt die Erkennungszeit für den
Redundanzausfall mindestens 3 bis 4 Aufrufintervalle.
Störungen in der Dezentralen Peripherie
Störungsursache
Fehlererkennungszeit
Reaktion
An Mastergerät
angeschlossene DPSchnittstelle der ET 200M
(IM 153-2) ausgefallen
Wenige ms
Die DP-Schnittstelle in ET 200M wird auf das
Reservegerät umgeschaltet.
An Reservegerät
angeschlossene DPSchnittstelle der ET 200M
(IM 153-2) ausgefallen
Wenige ms
Versorgungsspannung der
ET 200M (IM 153-2)
ausgefallen
Wenige ms
Umschaltung aller anderen DP-Slaves auf das
Reservegerät
Automatische Master-Reserve-Umschaltung
Keine Reaktion im Mastergerät
Master arbeitet unverändert weiter.
Im Statuswort der Reserve wird "nicht alle (bzw. keine)
DP-Slaves vorhanden" angezeigt.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Alle ansprechbaren DP-Slaves werden umgeschaltet.
Automatische Master-Reserve-Umschaltung
57
Referenzen und Ergänzungen
6.7 Netze, über die die beiden Stationen gekoppelt werden können
6.7
Netze, über die die beiden Stationen gekoppelt werden können
Die beiden Stationen können grundsätzlich über MPI, PROFIBUS oder Industrial Ethernet
gekoppelt werden. Wegen der geringen Übertragungsgeschwindigkeit ist die Kopplung über
MPI jedoch nur dann einsetzbar, wenn die übertragenen Datenmengen gering sind (max.
1 KByte).
Entsprechend der projektierten logischen Verbindung müssen Sie die Bausteine für die
Software-Redundanz aus der angegebenen Bibliothek kopieren.
Varianten zur Kopplung von S7-300
Stationen sind vernetzt Netzanschluss über
über...
Schnittstelle...
Übertragungsgeschwindigkeit
Erforderliche
Verbindung
Benötigte Bausteine in
Bibliothek...
MPI
CPU
187,5 KBaud
Nicht projektierte
Verbindung
XSEND_300
PROFIBUS
CP 342-5
max. 1,5 MBaud
FDL-Verbindung
AG_SEND_300
Industrial Ethernet
CP 345-1
10 MBaud
ISO-Verbindung
AG_SEND_300
Stationen sind vernetzt Netzanschluss über
über...
Schnittstelle...
Übertragungsgeschwindigkeit
Erforderliche
Verbindung
Benötigte Bausteine in
Bibliothek...
MPI
187,5 KBaud
Nicht projektierte
Verbindung
XSEND_400
S7-Verbindung
BSEND_400
Varianten zur Kopplung von S7-400
PROFIBUS
Industrial Ethernet
58
CPU
CP 443-5
CP 443-1
max. 12 MBaud
10 MBaud
FDL-Verbindung
AG_SEND_400
S7-Verbindung
BSEND_400
ISO-Verbindung
AG_SEND_400
S7-Verbindung
BSEND_400
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.8 Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN ändern
6.8
Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN ändern
Um Änderungen im laufenden Betrieb vorzunehmen, ist in der Regel ein Ausschalten der
Redundanz erforderlich. Hierzu muss auf Anwenderebene im Steuerwort das Bit 'Redundanz
ausschalten' gesetzt werden. Nach dem Setzen des Bits bearbeitet das Mastergerät das
Anwenderprogramm unverändert weiter. Das Mastergerät hat in diesem Fall die gleichen
Eigenschaften wie ein Standardgerät der S7-300 bzw. S7-400.
Nach Ausschalten der Redundanz wird zuerst im 'Reservegerät' und dann im 'Mastergerät'
das Anwenderprogramm geändert. Nachdem das geänderte Anwenderprogramm in beide
CPUs neu geladen wurde, setzen Sie im Steuerwort das Bit 'Redundanz einschalten'. Nach
dem Setzen des Bits ist die Redundanzkopplung wiederhergestellt und das System arbeitet
wieder mit erhöhter Verfügbarkeit.
Eine Veränderung des Umfangs der redundanten Datenbereiche ist hierbei nicht möglich.
Datenbereiche werden auch durch einen neuen FB-Aufruf geändert, da hierbei ein neuer
Instanz-DB entsteht. Selbstverständlich können die Inhalte der Daten geändert werden,
wenn der Umfang des Datenbereichs gleich bleibt. Auch durch das Ändern der Länge eines
Datenbausteins wird der Umfang der redundanten Datenbereiche verändert.
Tipp: Dimensionieren Sie den Umfang Ihrer Daten entsprechend großzügig, wenn Sie
Erweiterungen im laufenden Betrieb erwarten.
Im Folgenden werden die Vorgehensweisen bei Programmänderungen und Änderung der
Konfiguration der redundanten Software sowie Eingliederungsmechanismen beschrieben:
Programmänderungen am redundanten Software-Teil im RUN durchführen
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie die Redundanz aus (Steuerwort Bit 11.0 setzen).
2. Ändern und testen Sie das Anwenderprogramm in der Reserve-CPU.
3. Schalten Sie die Redundanz wieder ein (Steuerwort Bit 11.1 setzen).
4. Führen Sie gegebenenfalls eine Master-Reserve-Umschaltung durch.
Ergebnis: Nach der Master-Reserve-Umschaltung bearbeitet die CPU das geänderte
Anwenderprogramm.
Sie können nun auf die gleiche Weise das Programm in der zweiten CPU ändern.
Eine Veränderung des Umfangs der redundanten Datenbereiche ist hierbei nicht möglich.
Ausgefallenen DP-Slave der ET 200M (IM 153-2) im redundanten Teil wieder zuschalten
Sie haben 2 alternative Möglichkeiten:
● Sie tauschen das defekte Schnittstellenmodul aus.
● Sie stellen die Spannungsversorgung wieder her.
Ergebnis: Die Software-Redundanz schaltet den DP-Slave automatisch wieder auf das
Schnittstellenmodul, das der Master-CPU zugeordnet ist.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
59
Referenzen und Ergänzungen
6.8 Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN ändern
Neuen DP-Slave ET 200M (IM 153-2) im redundanten Teil aufnehmen
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie die Redundanz aus (Steuerwort Bit 11.0 setzen).
2. Schalten Sie die Reserve-CPU in STOP.
3. Projektieren Sie den neuen DP-Slave und übertragen Sie die Hardware-Konfiguration.
4. Ändern Sie die entsprechenden Parameter im Aufruf des FC 100 'SWR_START'
(PAA_FIRST, PAA_LAST, SLAVE_NO, SLAVE_LEN).
5. Löschen Sie die Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND, DB_RCV, DB_A_B_NO,
DB_B_A_NO.
6. Schalten Sie diese CPU wieder in RUN. (Diese CPU setzt auf nichtaktualisierte
redundante Daten auf.)
7. Schalten Sie die andere CPU in STOP. (Die CPU mit der neuen Konfiguration übernimmt
den Prozess.)
8. Projektieren Sie den neuen DP-Slave und übertragen Sie die Hardware-Konfiguration.
9. Ändern Sie die entsprechenden Parameter im Aufruf des FC 100 'SWR_START'
(PAA_FIRST, PAA_LAST, SLAVE_NO, SLAVE_LEN).
10.Löschen Sie die Datenbausteine DB_WORK_NO, DB_SEND, DB_RCV, DB_A_B_NO,
DB_B_A_NO.
11.Schalten Sie diese CPU wieder in RUN.
Ergebnis: Der neue DP-Slave ET 200M ist im redundanten Software-Teil aufgenommen.
Hinweis: Das Hochrüsten ohne Neuaufsetzen des redundanten Bereichs ist über ein zweites
eigenständiges Redundanzprogramm mit eigenem Datenbereich möglich. In diesem
zusätzlichen Redundanzprogramm werden die neuen zusätzlichen Datenbereiche verwaltet.
CPU austauschen oder Firmware-Update
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie die zu wechselnde CPU in STOP.
2. Tauschen Sie die CPU aus und übertragen Sie die Hardware-Konfiguration, die
Bausteine des Anwenderprogramms und die Verbindungsprojektierung.
3. Schalten Sie diese CPU wieder in RUN.
Ergebnis: Die neue CPU läuft als Reserve.
Peripheriebaugruppen ziehen und stecken
Peripheriebaugruppen können wie bei Standard S7 gezogen und gesteckt werden. Achten
Sie darauf, dass während des Baugruppentauschs keine Master-Reserve-Umschaltung
stattfindet, indem Sie z. B. die Redundanz ausschalten (Masterumschaltung sperren).
60
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.9 Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz
6.9
Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz
Zur Zeit sind die folgenden Baugruppen für Systeme mit Software-Redundanz einsetzbar.
Die Palette der Baugruppen wird ständig erweitert.
Aktualisierte Listen der für Systeme mit Software-Redundanz einsetzbaren Baugruppen
finden Sie in den SIMATIC FAQs (http://support.automation.siemens.com)
Einsetzbare Zentralbaugruppen
Bezeichnung
Bestellnummer
S7-300
Zentralbaugruppe CPU 313C-2DP
6ES7313-6CE00-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 314
6ES7314-1AG13-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 314C-2DP
6ES7314-6CF0x-0AB0
6ES7314-6CG0x-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 315-2DP
6ES7315-2AFxx-0AB0
6ES7315-2AG10-0AB0
6ES7 315-2AH14-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 315-2 PN/DP
6ES7 315-2EG1x-0AB0
6ES7 315-2EH1x-0AB0
6ES7 315-2FH1x-0AB0
6ES7 315-6Tx1x-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 315F-2 PN/DP
6ES7 315-2FJ1x-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 316-2DP
6ES7316-2AGxx-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 317-2
6ES7 317-2AJ10-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 317-2 PN/DP
6ES7 317-2Ex1x-0AB0
6ES7 317-6FF0x-0AB0
6ES7 317-6Tx1x-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 317F-2´PN/DP
6ES7 317-2Fx1x-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 318-2DP
6ES7318-2AJxx-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 319-3 PN/DP
6ES7 318-3xL0x-0AB0
S7-400
Zentralbaugruppe CPU 412-1
6ES7412-1XFxx-0AB0
6ES7412-1FK03-0AB0
6ES7 412-1XJ05AB0
Zentralbaugruppe CPU 412-2
6ES7412-2XGxx-0AB0
6ES7 412-2XJ05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 413-1
6ES7413-1XGxx-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 413-2DP
6ES7413-2XGxx-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 414-1
6ES7414-1XGxx-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 414-2DP
6ES7414-2XGxx-0AB0
6ES7414-2XJxx-0AB0
6ES7 414-2XK05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 414-3DP
6ES7414-3XJxx-0AB0
6ES7 414-3XM05-0AB0
6ES7 414-3EM05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 416-1
6ES7416-1XJxx-0AB0
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
61
Referenzen und Ergänzungen
6.9 Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz
Bezeichnung
Bestellnummer
Zentralbaugruppe CPU 416-2DP
6ES7416-2XKxx-0AB0
6ES7416-2XLxx-0AB0
6ES7416-2XN05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 416F-2DP
6ES7 416-2FN05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 416-3DP
6ES7416-3XLxx-0AB0
6ES7 416-3XR05-0AB0
6ES7 416-3ER05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 416F-3DP
6ES7 416-3FR05-0AB0
Zentralbaugruppe CPU 417-4
6ES7417-4XLxx-0AB0
6ES7 417-4XT05-0AB0
Einsetzbare Kommunikationsbaugruppen mit DP-Master-Funktion
Bezeichnung
Bestellnummer
Kommunikationsbaugruppe CP 443-5 Extended
(Anschluss an PROFIBUS-Netz)
6GK7443-5DXxx-0XE0
DP-Master-Anschaltung IM 467 bzw. IM 467-FO
(Nur in Version 1.1 einsetzbar)
6ES74675GJxx-0AB0
6ES74675FJxx-0AB0
Einsetzbare Kommunikationsbaugruppen zur Kopplung der Stationen
62
Bezeichnung
Bestellnummer
Kommunikationsbaugruppe CP 342-5
6ES7342-5DA00-0XE0
6GK7342-5DA02-0XE0
Kommunikationsbaugruppe CP 343-1
6GK7343-1BA00-0XE0
6GK7343-1EX11-0XE0
Kommunikationsbaugruppe CP 343-1 Lean
(Anschluss an Industrial Ethernet)
6GK7343-1CX10-0XE0
Kommunikationsbaugruppe CP 443-5 Extended
(Anschluss an PROFIBUS-Netz)
6GK7443-5DXxx-0XE0
Kommunikationsbaugruppe CP 443-1 ISO1
(Anschluss an Industrial Ethernet)
6GK7443-1BXxx-0XE0
6GK7443-1EXxx-0XE0
6GK7443-1GXxx-0XE0
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.9 Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz
Einsetzbare Baugruppen für Dezentrales Peripheriegerät ET 200M
Bezeichnung
Bestellnummer
2x DP-Slave-Anschaltung IM 153-2
6ES7153-2AA02-0XB0 ab Ausgabestand 2
(Busmodul 6ES7 7HD00-0XA0)
6ES7153-2AB0x-0XB0 ab Ausgabestand 2
(Busmodul 6ES7 7HD10-0XA0)
Alle Digital- und Analogbaugruppen für ET 200M
Siehe Katalog ST70
Zählerbaugruppe FM 350
6ES7350-1AH0x-0AE0
CP 341 (20 mA TTY, RS232, RS422/485)
6ES7341-1xH01-0AE0
CP 341 (RS232)
(Punkt-zu-Punkt-Verbindung)
6ES7341-1AH02-0AE0
Hinweis
Die ET 200M Stationen müssen immer mit aktiven Busmodulen (6ES7195-7HB00-0XA0
oder 6ES7195-7HC00-0XA0) aufgebaut werden, auch wenn mit S7-300 CPUs
prinzipbedingt die Funktion "Ziehen und Stecken von Peripheriebaugruppen im Run-Betrieb
der CPU" nicht möglich ist.
ACHTUNG
Wenn Sie zwei DP-Stränge redundant einsetzen, müssen beide entweder im DPV1-Mode
oder im S5-kompatiblen Mode projektiert sein.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
63
Referenzen und Ergänzungen
6.10 Kommunikation zu anderen Stationen
6.10
Kommunikation zu anderen Stationen
Selbstverständlich kann ein System mit Software-Redundanz auch mit anderen Stationen
kommunizieren. Die folgenden Abschnitte zeigen Ihnen einige Lösungsvarianten.
Da im Dezentralen Peripheriegerät ET 200M keine Kommunikationsbaugruppen eingesetzt
werden dürfen, muss die Kommunikation über CPs abgewickelt werden, die im Zentralgerät
eingesetzt sind.
Um die Verfügbarkeit von Kommunikationsaufgaben zu steigern, müssen Sie jeweils einen
CP im Zentralgerät der Station A und einen CP im Zentralgerät der Station B stecken.
Siehe auch
Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400 (Seite 65)
Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz (Seite 67)
64
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.11 Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400
6.11
Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400
Projektierung der Verbindungen zum Standardsystem
1. Projektieren Sie eine Verbindung von Station A zur Zielstation S7-300/400.
2. Projektieren Sie eine Verbindung von Station B zur Zielstation S7-300/400.
Anwenderprogramm für Station A und B
Damit es nicht zu einem Kommunikationsausfall kommt, müssen die
Kommunikationsbausteine auch vom Reservegerät bearbeitet werden. Aus diesem Grund
empfehlen wir Ihnen folgenden Aufbau des redundanten Anwenderprogramms:
Zyklisches Programm OB 1 oder zeitgesteuertes Programm OB 35
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
8
63%
'%'%;
0
'%
758(
0:
0:
$QZHLVXQJHQI¾U
UHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
0
&$//)&
&$//)&
$QZHLVXQJHQI¾U
$QZHQGHUSURJUDPP
]XU.RPPXQLNDWLRQ
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
'%
)$/6(
0:
0:
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%E]Z2%GHQ
)%PLWGHP3DUDPHWHU&$//B326,7,21
JOHLFK758(DXI
,PDQJHJHEHQHQ,QVWDQ]'%N¸QQHQ6LH6WDWXV
XQG6WHXHULQIRUPDWLRQHQEHDUEHLWHQ
:HUWHQ6LHGLH6WDWXVLQIRUPDWLRQHQDXVXQG
SURJUDPPLHUHQ6LHGLH&38VRGDVVVLHGDV
UHGXQGDQWH$QZHQGHUSURJUDPP¾EHUVSULQJW
ZHQQ6LHDOV5HVHUYHJHU¦WDUEHLWHW
,QGLHVHP%HUHLFKVFKUHLEHQ6LH,KUUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
,QGLHVHP%HUHLFKVFKUHLEHQ6LH,KU$QZHQGHU
SURJUDPP]XU.RPPXQLNDWLRQ
5XIHQ6LH]XP(QGHGHV2%E]Z2%GHQ
)%PLWGHP3DUDPHWHU&$//B326,7,21
JOHLFK)$/6(DXI$XIGLHVH:HLVHWHLOHQ6LH
GHP6\VWHPPLWGDVVGLH%HDUEHLWXQJGHV
UHGXQGDQWHQ$QZHQGHUSURJUDPPVEHHQGHWLVW
Im FC 1 programmieren Sie die Aufrufe der Kommunikationsbausteine. Beachten Sie, dass
mindestens die Auftragsnummer R_ID für Station A und Station B unterschiedlich sein muss.
Im übertragenen Datenbereich sollte sich das Statuswort befinden, damit die Zielstelle
auswerten kann, welche Verbindung aktiv ist. Eine weitere Auswertung der empfangenen
Daten findet nur im Mastergerät statt.
Wenn Sie Ihr Anwenderprogramm in CFC schreiben, dann programmieren Sie den FC 1
zuvor in KOP, FUP oder AWL. Der Baustein darf keine Prozessvariablen und
Meldungsnummern enthalten.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
65
Referenzen und Ergänzungen
6.11 Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7-400
Beispiel für Programmsequenz im FC 1
66
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.12 Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz
6.12
Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz
Projektierung der Verbindungen
Damit beide Systeme unabhängig voneinander umschalten können, sind hier insgesamt
4 Verbindungen zu projektieren.
1. Projektieren Sie von Station A zwei Verbindungen zum redundanten System.
2. Projektieren Sie von Station B zwei Verbindungen zum redundanten System.
Anwenderprogramm für Station A und B
Damit es nicht zu einem Kommunikationsausfall kommt, müssen die
Kommunikationsbausteine auch vom Reservegerät bearbeitet werden. Aus diesem Grund
empfehlen wir Ihnen folgenden Aufbau des redundanten Anwenderprogramms.
Zyklisches Programm OB 1 oder zeitgesteuertes Programm OB 35
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
8
63%
'%'%;
0
'%
758(
0:
0:
$QZHLVXQJHQI¾U
UHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
0
&$//)&
&$//)&
$QZHLVXQJHQI¾U
$QZHQGHUSURJUDPP
]XU.RPPXQLNDWLRQ
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
'%
)$/6(
0:
0:
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%E]Z2%GHQ
)%PLWGHP3DUDPHWHU&$//B326,7,21
JOHLFK758(DXI
,PDQJHJHEHQHQ,QVWDQ]'%N¸QQHQ6LH6WDWXV
XQG6WHXHULQIRUPDWLRQHQEHDUEHLWHQ
:HUWHQ6LHGLH6WDWXVLQIRUPDWLRQHQDXVXQG
SURJUDPPLHUHQ6LHGLH&38VRGDVVVLHGDV
UHGXQGDQWH$QZHQGHUSURJUDPP¾EHUVSULQJW
ZHQQ6LHDOV5HVHUYHJHU¦WDUEHLWHW
,QGLHVHP%HUHLFKVFKUHLEHQ6LH,KUUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
,QGLHVHP%HUHLFKVFKUHLEHQ6LH,KU$QZHQGHU
SURJUDPP]XU.RPPXQLNDWLRQ
5XIHQ6LH]XP(QGHGHV2%E]Z2%GHQ
)%PLWGHP3DUDPHWHU&$//B326,7,21
JOHLFK)$/6(DXI$XIGLHVH:HLVHWHLOHQ6LH
GHP6\VWHPPLWGDVVGLH%HDUEHLWXQJGHV
UHGXQGDQWHQ$QZHQGHUSURJUDPPVEHHQGHWLVW
Im FC 1 programmieren Sie die Aufrufe der Kommunikationsbausteine zur Station A des
Kommunikationspartners. Im FC 2 programmieren Sie die Aufrufe der
Kommunikationsbausteine zur Station B des Kommunikationspartners. Beachten Sie, dass
mindestens die Auftragsnummer R_ID für Station A und Station B unterschiedlich sein muss.
Im übertragenen Datenbereich sollte sich das Statuswort befinden, damit die Zielstelle
auswerten kann, welche Verbindung aktiv ist. Eine weitere Auswertung der empfangenen
Daten findet nur im Mastergerät statt.
Wenn Sie Ihr Anwenderprogramm in CFC schreiben, dann programmieren Sie den FC 1
zuvor in KOP, FUP oder AWL. Der Baustein darf keine Prozessvariablen und
Meldungsnummern enthalten.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
67
Referenzen und Ergänzungen
6.12 Kommunikation zu einem zweiten System mit Software-Redundanz
Beispiel für Programmsequenz im FC 1 bzw. FC 2
68
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.13 Springerkonzept für Software-Redundanz
6.13
Springerkonzept für Software-Redundanz
Neben dem Standardfall, in dem zwei Stationen eine Master-Reserve bilden, gibt es eine
Variante, die als Springerkonzept bezeichnet wird.
Vielleicht ist Ihnen der Begriff des Springerkonzepts neu, aber das Prinzip des
Springerkonzepts ist Ihnen bestimmt bekannt. Sicherlich haben Sie aus dem Bereich der
Fahrzeugherstellung schon einmal von einer Person gehört, die als Springer bezeichnet wird
und die immer dann in Aktion tritt, wenn einer von mehreren Mitarbeitern ausfällt - auch
hierbei handelt es sich um das Prinzip des Springerkonzepts.
Im Springerkonzept der Software-Redundanz ist es nicht anders. Fällt eine von mehreren
Stationen aus, im Bild Station 1 oder Station 2, dann springt ein Reservegerät ein, im Bild
die Station R, und übernimmt die Aufgabe des ausgefallenen Gerätes.
Was ist beim Springerkonzept der Software-Redundanz zu beachten?
In Grunde gibt es für das Springerkonzept drei Anforderungen:
● Es muss eine Redundanzkopplung (Verbindung) zwischen Station 1 und Station R und
eine zweite zwischen Station 2 und Station R existieren.
● Im Reservegerät, Station R, müssen die Anwenderprogramme von Station 1 und
Station 2 geladen sein.
● Das Reservegerät, Station R, muss auf die Dezentrale Peripherie ET 200M von Station 1
und Station 2 zugreifen können (in Station R befinden sich zwei DP-Master).
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
69
Referenzen und Ergänzungen
6.13 Springerkonzept für Software-Redundanz
Springer-Redundanz
5HGXQGDQ]%HUHLFK
5HGXQGDQ]%HUHLFK
6WDWLRQ
6WDWLRQ
5HVHUYH6WDWLRQI¾U
6WDWLRQXQG
03,352),%86
(WKHUQHW
352),%86'3 (1)
352),%86'3
352),%86'3
352),%86'3
'H]HQWUDOHV3HULSKHULHJHU¦W
(70PLW,0
70
'H]HQWUDOHV3HULSKHULHJHU¦W
(70PLW,0
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Referenzen und Ergänzungen
6.14 Einsatz von Fehler-OBs
6.14
Einsatz von Fehler-OBs
Damit das System bei Fehlern/Ereignissen nicht mit STOP reagiert, sollten Sie die
Möglichkeit zur Reaktion in den Prioritätsklassen (Organisationsbausteinen) nutzen.
Damit beim Ausfall eines DP-Slaves nicht mit STOP reagiert wird, sollten neben dem OB 86
(mit dem FC 102 'SWR_DIAG') noch folgende Fehler-OBs in der CPU vorhanden sein:
● OB 80: Zykluszeitüberschreitung kann bei einer Master-Reserve-Umschaltung auftreten.
● OB 82: Diagnosealarm von einer Baugruppe in der redundanten DP-Slave-Anschaltung
(z. B. IM 153-2)
● OB 83: Ziehen/Stecken-Alarm von Baugruppen in der DP-Slave-Anschaltung
● OB 85: Programmablauffehler, tritt auf, wenn eine DP-Slave-Anschaltung ausfällt.
● OB 87: Kommunikationsfehler
● OB 122: Peripheriezugriffsfehler (IM 153-2 oder Baugruppe in der Station ist
ausgefallen).
In diesen OBs können Sie im Anwenderprogramm auf entsprechende Fehler reagieren. Die
Software-Redundanz wertet diese OBs nicht aus und leitet auch keine weitere Reaktion ein.
Zur Steigerung der Verfügbarkeit können auch noch weitere Alarm-OBs geladen werden.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
71
Referenzen und Ergänzungen
6.14 Einsatz von Fehler-OBs
72
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.1
7
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
Um Ihnen einen möglichst schnellen Einstieg zu verschaffen, haben wir für Sie bereits ein
Musterprojekt angelegt. Das Musterprojekt ist ablauffähig und kann von Ihnen beliebig
modifiziert werden.
Anhand eines vereinfachten Modells zur Überwachung eines Straßentunnels sehen Sie, wie
einfach die erforderliche Projektierung und Programmierung ist. Basis für das Beispiel sind
zwei Stationen mit Zentralbaugruppe CPU 315-2DP.
Spezielle Schritte und Einstellungen, die spezifisch sind für die Software-Redundanz,
behandeln wir auf den folgenden Seiten ausführlich. Allgemeine Informationen, die Sie
bereits von der Projektierung und Programmierung einer S7-300 bzw. S7-400 kennen, wie
z. B. das Anlegen eines Projekts oder das Parametrieren der CPU, betrachten wir nur dann,
wenn sie für das Verständnis der Beispiele erforderlich sind.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
73
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.2 Aufgabenstellung und Technologieschema
7.2
Aufgabenstellung und Technologieschema
Aufgabenstellung
Zur Belüftung eines Tunnels werden zwei Ventilatoren eingesetzt. Jeder Ventilator besitzt
zwei Drehzahlen (Stufen), die in Abhängigkeit von der gemessenen Schadstoffkonzentration
eingeschaltet werden. Die Schadstoffmessung wird über zwei analoge Sensoren
vorgenommen.
Die Ventilatoren sind zentraler Teil der Gesamtanlage und benötigen eine erhöhte
Verfügbarkeit. Das Anwenderprogramm zur Steuerung der Ventilatoren wird deshalb in
beiden Stationen geladen.
Für statistische Zwecke wird die Anzahl der Fahrzeuge, die den Tunnel täglich befahren,
ermittelt. Einfahrende und ausfahrende Fahrzeuge werden über Bodenschleifen vor dem
Tunnel erkannt. Dieser Teil benötigt nur die Verfügbarkeit des S7-Standards und wird
deshalb nur in Station A geladen.
Die Beleuchtung wird über vier binäre Sensoren überwacht. Fällt die Beleuchtung in einem
dieser Abschnitte aus, dann wird dies als Binärsignal für den jeweiligen Abschnitt
ausgegeben. Dieser Teil benötigt nur die Verfügbarkeit des S7-Standards und wird deshalb
nur in Station B geladen.
Technologieschema "Tunnelüberwachung"
/LFKW
6HQVRUI¾U
9HUNHKUV]¦KOXQJ
74
/LFKW
/LFKW
/LFKW
M
M
/¾IWHU
/¾IWHU
6HQVRUHQI¾U6FKDGVWRIIXQG
%HOHXFKWXQJVHUIDVVXQJ
6HQVRUI¾U
9HUNHKUV]¦KOXQJ
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.3 Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-300
7.3
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-300
Das folgende Bild zeigt den erforderlichen Hardwareaufbau. Er besteht aus zwei Stationen
S7-300 mit CPU 315-2DP und einem DP-Slave ET 200M. Die DP-Anschaltung IM 153-2 der
ET 200M ist einmal verbunden mit der CPU in Station A und einmal mit der CPU in
Station B.
Station A und Station B sind gekoppelt über CP 342-5 an ein PROFIBUS-Netz.
Übersicht: Hardwareaufbau für Beispiel mit S7-300
6WDWLRQ$6
PS CPU CP
6WDWLRQ%6
3HULSKHULH
9HUNHKUV
]¦KOXQJ
PS CPU CP
3HULSKHULH
%HOHXFKWXQJ
(70
352),%86
5HGXQGDQ]NRSSOXQJ
03,
2SHUDWRUSDQHO
6WDWLRQ$
'30DVWHUV\VWHP
6WDWLRQ$
PS
IM DE DA DE DA
3HULSKHULH
153-2
/¾IWHU
'30DVWHUV\VWHP
6WDWLRQ%
Eingesetzte Hardware
Die im Beispiel eingesetzten Baugruppen können Sie der Hardware-Konfiguration des
Musterprojektes entnehmen.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
75
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.4 Konfigurieren der Hardware
7.4
Konfigurieren der Hardware
Wenn Sie die Hardware-Konfiguration des Musterprojektes nachvollziehen oder ändern
wollen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Erstellen Sie ein Projekt mit zwei Stationen, z. B. mit Station A und Station B, und öffnen
Sie die Station A.
2. Wählen Sie aus dem Hardware-Katalog einen Baugruppenträger aus.
3. Öffnen Sie den Baugruppenträger für die Station A und stecken Sie die Stromversorgung,
die CPU 315-2DP und die erforderliche zentrale E/A-Peripherie.
4. Öffnen Sie die zweite Station und wiederholen Sie die Schritte 2 und 3.
5. Ziehen Sie per Drag&Drop die IM 153-2 an das DP-Mastersystem ("Eisenbahnschiene").
6. Stecken Sie die E/A-Peripherie der ET 200M.
7. Wiederholen Sie die Schritte 5 und 6, wenn Sie mehrere DP-Slaves ET 200M an das DPMastersystem anschließen wollen.
8. Kopieren Sie den kompletten DP-Strang an das zweite DP-Mastersystem.
Regel für die Hardware-Konfiguration
Die Konfiguration der Dezentralen Peripherie muss in beiden Stationen identisch sein. Damit
die Konsistenz nicht verloren geht, kopieren Sie bitte, auch bei geringfügigen Änderungen,
stets alle Slaves des kompletten DP-Mastersystems der ersten Station an den DP-Master
der zweiten Station. Verwenden Sie dazu den Menübefehl Bearbeiten > Redundant
einfügen.
Durch den Menübefehl Bearbeiten > Redundant einfügen wird sichergestellt, dass die
Peripherieadressen der DP-Slaves in beiden Stationen identisch sind.
76
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.4 Konfigurieren der Hardware
Beispiel für die Hardwarekonfiguration in Station A und Station B
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel mit identischer Hardware-Konfiguration in beiden DPMastersystemen.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
77
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.5 Projektieren der Netze
7.5
Projektieren der Netze
Wenn Sie die Netz-Projektierung des Musterprojekts nachvollziehen oder ändern wollen,
dann beachten Sie bitte die folgenden Ausführungen.
Welche Netze gibt es bei einem redundanten System mit Software-Redundanz?
Bei Systemen mit Software-Redundanz sind zu unterscheiden:
● Das Netz, über das die beiden Stationen miteinander gekoppelt sind, auch Netz für
Redundanz-Kopplung genannt. Über dieses Netz findet der Datenaustausch zwischen
den beiden Stationen statt.
● Die PROFIBUS-DP-Netze, an denen die DP-Mastersysteme und die Dezentralen
Peripheriegeräte ET 200M angeschlossen sind. Über diese Netze bearbeiten die
Stationen die Dezentrale Peripherie.
Netz für Datenaustausch zwischen den beiden Stationen
Die Daten, die vom Master zum Reservegerät übertragen werden, können über MPI,
PROFIBUS oder auch über Industrial Ethernet ausgetauscht werden.
In unserem Beispiel werden die Daten mit Hilfe von Kommunikationsbaugruppen über
PROFIBUS-Netz ausgetauscht.
1. Erzeugen Sie ein PROFIBUS-Netz.
2. Vernetzen Sie den CP der Station A mit dem PROFIBUS-Netz und wählen Sie eine
Teilnehmeradresse aus, z. B. die PROFIBUS-Adresse 3.
3. Vernetzen Sie den CP der Station B mit dem PROFIBUS-Netz und wählen Sie eine
Teilnehmeradresse aus, z. B. die PROFIBUS-Adresse 4.
PROFIBUS-DP-Netze für Dezentrale Peripherie
Dezentrale Peripheriegeräte ET 200M besitzen zwei DP-Schnittstellen, von denen jeweils
eine an das DP-Mastersystem der Station A und die zweite an das DP-Mastersystem der
Station B angeschlossen wird.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Erzeugen Sie zwei PROFIBUS-DP-Netze (für die beiden DP-Mastersysteme).
2. Selektieren Sie den DP-Anschluss der CPU in Station A und vernetzen Sie diese mit dem
ersten PROFIBUS-DP-Netz.
3. Selektieren Sie den DP-Anschluss der CPU in Station B und vernetzen Sie diese mit dem
zweiten PROFIBUS-DP-Netz.
4. Wählen Sie aus dem Hardware-Katalog die IM 153-2 aus. Die IM 153-2 finden Sie unter
PROFIBUS-DP im Verzeichnis ET 200M.
78
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.6 Projektieren der Verbindungen
7.6
Projektieren der Verbindungen
Wenn Sie im Musterprojekt die Projektierung der Verbindungen nachvollziehen oder ändern
wollen, dann beachten Sie bitte die folgenden Ausführungen.
Im Musterprojekt wurde für den Datenaustausch der beiden Stationen ein PROFIBUS-Netz
mit FDL-Verbindung gewählt.
Um die erforderliche logische Verbindung zu erstellen, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
1. Wechseln Sie vom SIMATIC-Manager in die Netzansicht.
2. Wählen Sie im Menü Ansicht > DP-Slaves, damit in der Netzansicht auch die DP-Slaves
angezeigt werden.
3. Doppelklicken Sie in der Netzansicht auf die Verbindungstabelle.
Ergebnis: Es öffnet sich ein Dialog zur Definition der Verbindung.
4. Wählen Sie die beiden Stationen aus und legen Sie eine FDL-Verbindung fest.
Netzansicht mit DP-Slaves und Verbindungstabelle
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
79
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.7 Erstellen des Anwenderprogramms
7.7
Erstellen des Anwenderprogramms
Wenn Sie das Anwenderprogramm des Musterprojektes nachvollziehen oder ändern wollen,
dann beachten Sie bitte die folgenden Ausführungen.
Das Anwenderprogramm des Musterprojektes für S7-300 besteht aus:
● einem redundanten Programm, das in beiden Stationen identisch ist und im
zeitgesteuerten Programm OB 35 abläuft,
● einem nicht redundanten Standard-Anwenderprogramm, das in beiden Stationen
verschieden ist und jeweils im zyklischen Programm OB 1 abläuft.
80
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.7 Erstellen des Anwenderprogramms
Aufbau des Anwenderprogramms
Die folgende Übersicht zeigt, an welchen Stellen Sie die Bausteine der Software-Redundanz
aufrufen müssen.
$QODXISURJUDPP2%
&$//)&
$*B.HQQXQJ
'%B:25.B12
'%B6(1'B12
'%B5&9B12
037B$'5
XVZ
ಫ$ಫ
'%
'%
'%
5XIHQ6LHLP$QODXI2%GLH)XQNWLRQ)&DXI,P)&
WHLOHQ6LHGHP6\VWHPXDPLWZHOFKH$GUHVVHQI¾UGLH
.RPPXQLNDWLRQYHUZHQGHWZHUGHQXQGZHOFKH'DWHQEHUHLFKH
]ZLVFKHQGHQEHLGHQ6WDWLRQHQDXVJHWDXVFKWDNWXDOLVLHUW
ZHUGHQ
'DWHQEHUHLFKHVLQG3UR]HVVDEELOGGHU(LQJ¦QJH0HUNHUEH
UHLFKH'DWHQEDXVWHLQHXQG,QVWDQ]'DWHQEDXVWHLQHI¾U,&(
=HLWHQ,&(=¦KOHU
=HLWJHVWHXHUWHV3URJUDPP2%
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
'%'%;
8
63% 0
'%
758(
0:
0:
$QZHLVXQJI¾UUHGXQGDQWHV$QZHQGHUSURJUDPP
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)%PLWGHP3DUDPH
WHU&$//B326,7,21JOHLFK758(DXI,PDQJHJHEHQHQ
,QVWDQ]'%N¸QQHQ6LH6WDWXVXQG6WHXHULQIRUPDWLRQHQ
EHDUEHLWHQ
:HUWHQ6LHGLH6WDWXVLQIRUPDWLRQHQDXVXQGSURJUDPPLHUHQ
6LHGLH&38VRGDVVVLHGDVUHGXQGDQWH$QZHQGHUSURJUDPP
¾EHUVSULQJWZHQQVLHDOV5HVHUYHJHU¦WDUEHLWHW
,QGLHVHP%HUHLFKSURJUDPPLHUHQ6LH,KUUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
3URJUDPPWHLOLVWLQ6WDWLRQ$XQG6WDWLRQ%
YRUKDQGHQ
0 &$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
'%
)$/6(
0:
0:
2%B(9B&/$66
2%B)/7B,'
0:
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)%PLWGHP3DUDPH
WHU&$//B326,7,21JOHLFK)$/6(DXI$XIGLHVH:HLVHWHLOHQ
6LHGHP6\VWHPPLWGDVVGLH%HDUEHLWXQJGHVUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPVEHHQGHWLVW
'LDJQRVH3URJUDPP2%
&$//)%'%
'%B:25.
2%B(9B&/$66
2%B)/7B,'
5(7851B9$/
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)&PLWGHUHQWVSUH
FKHQGHQ6WDUWLQIRUPDWLRQDXI'HU$XIUXILVWHUIRUGHUOLFKGDPLW
GDV6\VWHPVHOEVWW¦WLJDXIGHP$XVIDOOHLQHV'36ODYH
UHDJLHUHQNDQQDXWRPDWLVFKH0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJ
81
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.7 Erstellen des Anwenderprogramms
Bausteinstruktur
Die folgende Abbildung zeigt die Struktur des Anwenderprogramms für das Beispiel mit S7300. Aus dieser Struktur können Sie die Schachtelung der Bausteine ablesen.
Regeln für Anwenderprogramm
Das Anwenderprogramm sollte so organisiert sein, dass das Programm für den
Redundanzteil vom Programm des nicht redundanten Teils getrennt ist.
Im redundanten Programmteil dürfen für Zähler nur IEC-Zähler und für Zeiten nur IEC-Zeiten
verwendet werden. Der Einsatz von S7-Zählern und/oder S7-Zeiten ist nicht erlaubt, da
diese Operanden zwischen den beiden Stationen nicht ausgetauscht werden können.
Siehe auch
FC 100 'SWR_START' (Seite 33)
FB 101 'SWR_ZYK' (Seite 37)
FC 102 'SWR_DIAG' (Seite 39)
82
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.8 Anschließen von B&B-Geräten
7.8
Anschließen von B&B-Geräten
Zur Visualisierung von Prozesswerten und Meldungen gibt es in SIMATIC S7 eine neue
Generation von Operator Panels, die besonders einfach einzusetzen sind.
Für redundante Systeme sind besonders die Operator Panels OP 7 und OP 17 geeignet.
Beide Operator Panels erlauben auf Knopfdruck ein manuelles Umschalten zwischen
mehreren Stationen. Ganz nach Belieben können Sie so zum Bedienen und Beobachten von
der Station A zur Station B wechseln.
In unserem Musterprojekt haben wir für das Beispiel mit S7-300 ein Operator Panel OP 7
ausgewählt. Für das OP 7 sind im Musterprojekt bereits die Anzeige für das Statuswort und
das Steuerwort und einige Meldetexte mit Bezug auf das Anwenderprogramm projektiert.
Die Meldetexte können Sie nach Ihren Wünschen modifizieren. Zur Projektierung von
Meldetexten ist die Software ProTool erforderlich.
Siehe auch:
Beschreibung der Operator Panels OP 7 und OP 17 und des Projektierwerkzeugs ProTool
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
83
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-300
7.8 Anschließen von B&B-Geräten
84
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.1
8
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
Um Ihnen einen möglichst schnellen Einstieg zu verschaffen, haben wir für Sie bereits ein
Musterprojekt angelegt. Das Musterprojekt ist ablauffähig und kann von Ihnen beliebig
modifiziert werden.
Anhand eines vereinfachten Modells zur Überwachung eines Straßentunnels sehen Sie, wie
einfach die erforderliche Projektierung und Programmierung ist. Basis für das Beispiel sind
zwei Stationen mit Zentralbaugruppe CPU 414-2DP.
Spezielle Schritte und Einstellungen, die spezifisch sind für die Software-Redundanz,
behandeln wir auf den folgenden Seiten ausführlich. Allgemeine Informationen, die Sie
bereits von der Projektierung und Programmierung einer S7-300 bzw. S7-400 kennen wie
z. B. das Anlegen eines Projekts oder das Parametrieren der CPU betrachten wir nur soweit,
wie Sie für das Verständnis der Beispiele erforderlich sind.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
85
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.2 Aufgabenstellung und Technologieschema
8.2
Aufgabenstellung und Technologieschema
Aufgabenstellung
Zur Belüftung eines Tunnels werden zwei Ventilatoren eingesetzt. Jeder Ventilator besitzt
zwei Drehzahlen (Stufen), die in Abhängigkeit von der gemessenen Schadstoffkonzentration
eingeschaltet werden. Die Schadstoffmessung wird über zwei analoge Sensoren
vorgenommen. Die Ventilatoren sind zentraler Teil der Gesamtanlage und benötigen eine
erhöhte Verfügbarkeit. Das Anwenderprogramm zur Steuerung der Ventilatoren wird deshalb
in beiden Stationen geladen.
Der Tunnel soll gesperrt werden, wenn eine maximal zulässige Schadstoffkonzentration
länger als zwei Minuten vorherrscht. Die Tunneleinfahrt wird über zwei Ampeln gesteuert.
Dieser Teil benötigt aus Sicherheitsgründen ebenfalls eine erhöhte Verfügbarkeit.
Spezielle Schritte und Einstellungen, die spezifisch sind für die Software-Redundanz,
behandeln wir auf den folgenden Seiten ausführlich. Allgemeine Informationen, die Sie
bereits von der Projektierung und Programmierung einer S7-300 bzw. S7-400 kennen wie
z. B. das Anlegen eines Projekts oder das Parametrieren der CPU betrachten wir nur dann,
wenn Sie für das Verständnis der Beispiele erforderlich sind.
Technologieschema "Tunnelüberwachung"
/LFKW
6HQVRUI¾U
9HUNHKUV]¦KOXQJ
86
/LFKW
/LFKW
/LFKW
M
M
/¾IWHU
/¾IWHU
6HQVRUHQI¾U6FKDGVWRIIXQG
%HOHXFKWXQJVHUIDVVXQJ
6HQVRUI¾U
9HUNHKUV]¦KOXQJ
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.3 Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-400
8.3
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-400
Das folgende Bild zeigt den erforderlichen Hardwareaufbau. Er besteht aus zwei Stationen
S7-400 mit CPU 414-2DP und einem DP-Slave ET 200M. Die DP-Anschaltung IM 153-2 der
ET 200M ist einmal verbunden mit der CPU in Station A und einmal mit der CPU in
Station B.
Station A und Station B sind gekoppelt über CP 443-5 an ein PROFIBUS-Netz.
Übersicht: Hardwareaufbau für Beispiel mit S7-400
6WDWLRQ$6
PS CPU CP
6WDWLRQ%6
3HULSKHULH
9HUNHKUV
]¦KOXQJ
PS CPU CP
3HULSKHULH
%HOHXFKWXQJ
(70
352),%86
5HGXQGDQ]NRSSOXQJ
03,
$QODJHQYLVXDOLVLHUXQJ
PLW:LQ&&
'30DVWHUV\VWHP
6WDWLRQ$
PS
IM DE DA DE DA
3HULSKHULH
153-2
/¾IWHU
XQG$PSHO
'30DVWHUV\VWHP
6WDWLRQ%
Anlagenvisualisierung mit WinCC
Für das Bedienen und Beobachten und zur Anlagenvisualisierung haben wir im
Musterprojekt eine Operatorstation eingesetzt.
Um das Bedienen und Beobachten für Sie so komfortabel wie möglich zu gestalten, haben
wir bereits einen Bildbaustein für WinCC erstellt. Im Musterprojekt finden Sie eine
entsprechende Projektierung.
Eingesetzte Hardware
Die im Beispiel eingesetzten Baugruppen können Sie der Hardware-Konfiguration des
Musterprojektes entnehmen.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
87
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.4 Konfigurieren der Hardware
8.4
Konfigurieren der Hardware
Wenn Sie die Hardware-Konfiguration des Musterprojektes nachvollziehen oder ändern
wollen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Erstellen Sie ein Projekt mit zwei Stationen, z. B. mit Station A und Station B und öffnen
Sie die Station A.
2. Wählen Sie aus dem Hardware-Katalog einen Baugruppenträger aus.
3. Öffnen Sie den Baugruppenträger für die Station A und stecken Sie die Stromversorgung,
die CPU 414-2DP und die erforderliche zentrale E/A-Peripherie.
4. Öffnen Sie die zweite Station und wiederholen Sie die Schritte 2 und 3.
5. Ziehen Sie per Drag&Drop die IM 153-2 an das DP-Mastersystem ("Eisenbahnschiene").
6. Stecken Sie die E/A-Peripherie der ET 200M.
7. Wiederholen Sie die Schritte 5 und 6, wenn Sie mehrere DP-Slaves ET 200M an das DPMastersystem anschließen wollen.
8. Kopieren Sie das komplette DP-Mastersystem an den DP-Master der zweiten Station.
Regel für die Hardware-Konfiguration
Die Konfiguration der Dezentralen Peripherie muss in beiden Stationen identisch sein. Damit
die Konsistenz nicht verloren geht, kopieren Sie bitte auch bei geringfügigen Änderungen
stets alle Slaves des kompletten DP-Mastersystems der ersten Station an den DP-Master
der zweiten Station. Verwenden Sie dazu den Menübefehl Bearbeiten > Redundant
einfügen.
Durch den Menübefehl Bearbeiten > Redundant einfügen wird sichergestellt, dass die
Peripherieadressen der DP-Slaves in beiden Stationen identisch sind.
88
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.4 Konfigurieren der Hardware
Beispiel für die Hardwarekonfiguration in Station A und Station B
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für die identische Hardware-Konfiguration in beiden DPMastersystemen.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
89
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.5 Projektieren der Netze
8.5
Projektieren der Netze
Wenn Sie die Netz-Projektierung des Musterprojekts nachvollziehen oder ändern wollen,
dann beachten Sie bitte die folgenden Ausführungen.
Welche Netze gibt es bei einem redundanten System mit Software-Redundanz?
Bei Systemen mit Software-Redundanz müssen Sie folgende Netze unterscheiden:
● Das Netz, über das die beiden Stationen miteinander gekoppelt sind, auch Netz für
Redundanz-Kopplung genannt. Über dieses Netz findet der Datenaustausch zwischen
den beiden Stationen statt.
● Die PROFIBUS-DP-Netze, an denen die DP-Mastersysteme und die Dezentralen
Peripheriegeräte ET 200M angeschlossen sind. Über diese Netze bearbeiten die
Stationen die Dezentrale Peripherie.
Netz für Datenaustausch zwischen den beiden Stationen
Die Daten, die vom Master zum Reservegerät übertragen werden, können über MPI,
PROFIBUS oder auch über Industrial Ethernet ausgetauscht werden.
Im unserem Beispiel werden die Daten mit Hilfe von Kommunikationsbaugruppen über
PROFIBUS-Netz ausgetauscht.
1. Erzeugen Sie ein PROFIBUS-Netz.
2. Vernetzen Sie den CP der Station A mit dem PROFIBUS-Netz und wählen Sie eine
Teilnehmeradresse aus, z. B. die PROFIBUS-Adresse 3.
3. Vernetzen Sie den CP der Station B mit dem PROFIBUS-Netz und wählen Sie eine
Teilnehmeradresse aus, z. B. die PROFIBUS-Adresse 4.
PROFIBUS-DP-Netze für Dezentrale Peripherie
Dezentrale Peripheriegeräte ET 200M besitzen zwei DP-Schnittstellen, von denen jeweils
eine an das DP-Mastersystem der Station A und die zweite an das DP-Mastersystem der
Station B angeschlossen wird.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Erzeugen Sie zwei PROFIBUS-DP-Netze (für die beiden DP-Mastersysteme).
2. Selektieren Sie den DP-Anschluss der CPU in Station A und vernetzen Sie diese mit dem
ersten PROFIBUS-DP-Netz.
3. Selektieren Sie den DP-Anschluss der CPU in Station B und vernetzen Sie diese mit dem
zweiten PROFIBUS-Netz.
4. Wählen Sie aus dem Hardware-Katalog die IM 153-2 aus. Die IM 153-2 finden Sie unter
PROFIBUS-DP im Verzeichnis ET 200M.
90
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.6 Projektieren der Verbindungen
8.6
Projektieren der Verbindungen
Wenn Sie im Musterprojekt die Projektierung der Verbindungen nachvollziehen wollen oder
wenn Sie die Projektierung der Verbindungen selbst erstellen wollen, dann beachten Sie
bitte die folgenden Ausführungen.
Im Musterprojekt wurde für den Datenaustausch der beiden Stationen ein PROFIBUS-Netz
mit FDL-Verbindung gewählt.
Um die erforderliche logische Verbindung zu erstellen, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
1. Wechseln Sie vom SIMATIC-Manager in die Netzansicht.
2. Markieren Sie im Menü Ansicht > DP-Slaves, damit in der Netzansicht auch die DPSlaves angezeigt werden.
3. Doppelklicken Sie in der Netzansicht auf die Verbindungstabelle.
Ergebnis: Es öffnet sich ein Dialog zur Definition der Verbindung.
4. Wählen Sie die beiden Stationen aus und legen Sie eine FDL-Verbindung fest.
Netzansicht mit DP-Slaves und Verbindungstabelle
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
91
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.7 Erstellen des Anwenderprogramms
8.7
Erstellen des Anwenderprogramms
Wenn Sie das Anwenderprogramm des Musterprojektes nachvollziehen oder ändern wollen,
dann beachten Sie bitte die folgenden Ausführungen.
Das Anwenderprogramm des Musterprojektes besteht aus einem vollkommen redundanten
Programm. Es ist in beiden Stationen identisch und läuft im zyklischen Programm OB 1 ab.
92
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.7 Erstellen des Anwenderprogramms
Aufbau des Anwenderprogramms
Die folgende Übersicht zeigt, an welchen Stellen Sie die Bausteine der Software-Redundanz
aufrufen müssen.
$QODXISURJUDPP2%
&$//)&
$*B.HQQXQJ
'%B:25.B12
'%B6(1'B12
'%B5&9B12
037B$'5
XVZ
ಫ$ಫ
'%
'%
'%
5XIHQ6LHLP$QODXI2%GLH)XQNWLRQ)&DXI
,P)&WHLOHQ6LHGHP6\VWHPXDPLWZHOFKH$GUHVVHQ
I¾UGLH.RPPXQLNDWLRQYHUZHQGHWZHUGHQXQGZHOFKH
'DWHQEHUHLFKH]ZLVFKHQGHQEHLGHQ6WDWLRQHQDXVJHWDXVFKW
DNWXDOLVLHUWZHUGHQ
'DWHQEHUHLFKHVLQG
3UR]HVVDEELOGGHU(LQJ¦QJH0HUNHUEHUHLFKH'DWHQEDXVWHLQH
XQG,QVWDQ]'DWHQEDXVWHLQHI¾U,&(=HLWHQ,&(=¦KOHU
=HLWJHVWHXHUWHV3URJUDPP2%
&$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
81 '%'%;
63% 0
'%
758(
0:
0:
$QZHLVXQJI¾UUHGXQGDQWHV$QZHQGHUSURJUDPP
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)%PLWGHP3DUDPH
WHU&$//B326,7,21JOHLFK758(DXI,PDQJHJHEHQHQ
,QVWDQ]'%N¸QQHQ6LH6WDWXVXQG6WHXHULQIRUPDWLRQHQ
EHDUEHLWHQ
:HUWHQ6LHGLH6WDWXVLQIRUPDWLRQHQDXVXQGSURJUDPPLHUHQ
6LHGLH&38VRGDVVVLHGDVUHGXQGDQWH$QZHQGHUSURJUDPP
¾EHUVSULQJWZHQQVLHDOV5HVHUYHJHU¦WDUEHLWHW
,QGLHVHP%HUHLFKSURJUDPPLHUHQ6LH,KUUHGXQGDQWHV
$QZHQGHUSURJUDPP
3URJUDPPWHLOLVWLQ6WDWLRQ$XQG6WDWLRQ%
YRUKDQGHQ
0 &$//)%'%
'%B:25.B12
&$//B326,7,21
5(7851B9$/
(;7B,1)2
'%
)$/6(
0:
0:
2%B(9B&/$66
2%B)/7B,'
0:
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)%PLWGHP3DUDPH
WHU&$//B326,7,21JOHLFK)$/6(DXI$XIGLHVH:HLVHWHLOHQ
6LHGHP6\VWHPPLWGDVVGLH%HDUEHLWXQJGHVUHGXQGDQWHQ
$QZHQGHUSURJUDPPVEHHQGHWLVW
'LDJQRVH3URJUDPP2%
&$//)&
'%B:25.
2%B(9B&/$66
2%B)/7B,'
5(7851B9$/
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
5XIHQ6LH]X%HJLQQGHV2%GHQ)&PLWGHUHQWVSUH
FKHQGHQ6WDUWLQIRUPDWLRQDXI'HU$XIUXILVWHUIRUGHUOLFKGDPLW
GDV6\VWHPVHOEVWW¦WLJDXIGHP$XVIDOOHLQHV'36ODYH
UHDJLHUHQNDQQDXWRPDWLVFKH0DVWHU5HVHUYH8PVFKDOWXQJ
93
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.7 Erstellen des Anwenderprogramms
Bausteinstruktur
Die folgende Abbildung zeigt die Struktur des Anwenderprogramms für das Beispiel mit S7400. Aus dieser Struktur können Sie die Schachtelung der Bausteine ablesen.
Regeln für Anwenderprogramm
Im redundanten Programmteil dürfen für Zähler nur IEC-Zähler und für Zeiten nur IEC-Zeiten
verwendet werden. Der Einsatz von S7-Zählern und/oder S7-Zeiten ist nicht erlaubt, da
diese Operanden zwischen den beiden Stationen nicht ausgetauscht werden können.
Siehe auch
FC 100 'SWR_START' (Seite 33)
FC 102 'SWR_DIAG' (Seite 39)
FB 101 'SWR_ZYK' (Seite 37)
94
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.8 Anschließen von B&B-Geräten
8.8
Anschließen von B&B-Geräten
Beschreibung
Zur Visualisierung von Prozesswerten und Meldungen gibt es in SIMATIC S7 eine neue
Generation von Bedien- und Beobachtungsgeräten, die besonders einfach einzusetzen sind.
Für das Musterprojekt mit S7-400 haben wir für die Anlagenvisualisierung eine
Operatorstation OS ausgewählt. Damit das Bedienen und Beobachten mit WinCC für Sie
besonders leicht durchzuführen ist, haben wir bereits einen Bildbaustein erstellt.
Mit Hilfe des Bildbausteins können Sie folgende Funktionen von einer Operatorstation OS
ausführen:
● Master-Reserve-Umschaltungen veranlassen
● Die Redundanz zwischen Master- und Reservegerät aufheben bzw. wieder zuschalten
und den Zustand der Redundanz anzeigen
● Den Zustand der CPU-Verbindung (Redundanzkopplung) anzeigen
● Die Bereitschaft der DP-Slaves anzeigen
Siehe auch
Bildbaustein für Bedien- und Beobachtungsaufgaben (Seite 97)
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
95
Beispiel: Software-Redundanz mit S7-400
8.8 Anschließen von B&B-Geräten
96
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz und Operatorstationen mit
WinCC
9.1
9
Bildbaustein für Bedien- und Beobachtungsaufgaben
Beschreibung
Um das Bedienen und Beobachten so komfortabel wie möglich zu gestalten, haben wir für
Sie bereits einen Bildbaustein erstellt. Der Bildbaustein wird durch das SETUP-Programm
der Software-Redundanz automatisch installiert, sofern WinCC vorhanden ist.
In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen, wie Sie den Bildbaustein mit WinCC
konfigurieren. Neben dieser Konfiguration müssen Sie in Ihrer Operatorstation eine
redundante Verbindung einrichten, damit die Aktualisierung des Bildbausteins auch bei
Ausfall der Masterstation oder bei einer Master-Reserve-Umschaltung erhalten bleibt. Wie
Sie die Verbindung einrichten und welche Besonderheiten zu beachten sind, haben wir in
einer separaten Beschreibung zusammengefasst. Sie finden diese Beschreibung auf der CD
unter dem Dateinamen 'SWR_WinCC_deutsch.doc' bzw. 'SWR_WinCC_deutsch.pdf'.
Aufgabe des Bildbausteins
Mit Hilfe des Bildbausteins können Sie folgende Funktionen von einer Operatorstation OS
ausführen:
● Master-Reserve-Umschaltungen veranlassen
● Die Redundanz zwischen Master- und Reservegerät ausschalten (Master-ReserveUmschaltung sperren) bzw. wieder einschalten (Master-Reserve-Umschaltung freigeben)
● Den Zustand der CPU-Verbindung (Redundanz-Kopplung) anzeigen
● Die Bereitschaft der DP-Slaves anzeigen
Ansicht des Bildbausteins
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
97
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.1 Bildbaustein für Bedien- und Beobachtungsaufgaben
Siehe auch
Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC (Seite 99)
98
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.2 Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC
9.2
Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC
Den Bildbaustein bauen Sie unter WinCC in ein Bild ein. Hierzu müssen Sie den
Bildbaustein über entsprechende Eigenschaftsdialoge konfigurieren.
Vorgehensweise beim Konfigurieren:
1. Projektieren Sie die Verbindung für WinCC (Seite 100).
2. Definieren Sie die Variablen des Bildbausteins (Seite 102).
3. Fügen Sie den Bildbaustein in ein Bild ein (Seite 104).
4. Verbinden Sie die Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren) (Seite 107).
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
99
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.3 Projektieren der Verbindung für WinCC
9.3
Projektieren der Verbindung für WinCC
Damit Ihre WinCC-Station mit dem Automatisierungssystem verbunden wird, müssen Sie
eine Verbindung zum redundanten System projektieren. Es ist nur eine Verbindung von der
Operatorstation zur Station A erforderlich, da die Verbindung zur Station B über den WinCCUmschalter hergestellt wird.
1. Neuen Treiber hinzufügen: Öffnen Sie das Verzeichnis "Variablenhaushalt" und wählen
Sie mit der rechten Maustaste "Neuen Treiber hinzufügen". Den Treiber wählen Sie im
Verzeichnis "C.\Programme\SIEMENS\WINCC\bin"
2. Öffnen Sie im Control Center das Verzeichnis "SIMATIC S7 PROTOCOL SUITE". Das
Verzeichnis befindet sich im Container "Variablenhaushalt".
3. Selektieren Sie das Verzeichnis, in dem Sie die gewünschte Verbindung erstellen wollen,
z. B. MPI.
4. Drücken Sie die rechte Maustaste und fügen Sie eine neue Verbindung ein.
5. Selektieren Sie die eingefügte Verbindung und vergeben Sie einen Namen, z. B.
"SW_Redundanz".
100
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.3 Projektieren der Verbindung für WinCC
6. Drücken Sie die rechte Maustaste und wählen Sie im POP-Up-Menü "Eigenschaften".
7. Geben Sie die Teilnehmeradresse der Station an, zu der die Verbindung erstellt werden
soll (Empfehlung: Geben Sie die Teilnehmeradresse der Station-A an).
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
101
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.4 Definieren der Variablen des Bildbausteins
9.4
Definieren der Variablen des Bildbausteins
Nachdem Sie eine Verbindung zwischen Operatorstation und einer Station erstellt haben,
empfehlen wir Ihnen, die Variablen des Bildbausteins zu definieren.
Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie im Control Center das Verzeichnis 'Strukturtypen'.
2. Drücken Sie die rechte Maustaste und fügen Sie einen neuen Strukturtyp ein.
Ergebnis: Es öffnet sich das Fenster zur Eingabe der "Struktur-Eigenschaften".
3. Geben Sie der eingefügten Strukturtypvariablen einen Namen, z. B. "SWR".
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neues Element" und fügen Sie die Variablen des
Bildbausteins ein (4 Variablen).
5. Geben Sie jeder Variablen den entsprechenden Namen und Datentyp.
Name
Datentyp
Offset
Bit
OFFUCE WORD
OFFICE WORD
0
0
BIT MasterSwitch
BIT
2
0
BIT RedTurnOn
BIT
2
9
BIT RedTurnOff
BIT
2
8
6. Selektieren Sie im Verzeichnis "SIMATIC S7 PROTOCOL SUITE" die zuvor eingefügte
Verbindung ("SW_Redundanz").
7. Drücken Sie die rechte Maustaste und fügen Sie eine neue Variable ein.
102
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.4 Definieren der Variablen des Bildbausteins
8. Geben Sie der Variablen einen Namen, z. B. "SWR_Test", und wählen Sie den Datentyp
"SWR".
9. Geben Sie im Feld 'Adressen' die Nummer des Instanz-DBs und den Offset für die
Struktur-Variablen an (Der Offset ist DW 8).
Ergebnis: Der Bildbaustein weiß nun, auf welches Statuswort und welche Steuerbits er
zugreifen soll.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
103
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.5 Einfügen des Bildbausteins in ein Bild
9.5
Einfügen des Bildbausteins in ein Bild
Technisch ist der Bildbaustein als activex-Control-Element realisiert. Um den Bildbaustein in
ein Bild einzufügen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie im Control-Center mit dem Grafikdesigner ein Bild.
2. Selektieren Sie das Control-Element über den Menübefehl Objektpalette > Controls.
3. Drücken Sie die rechte Maustaste und wählen Sie "Hinzufügen/Entfernen".
Ergebnis: Wenn Sie die Maustaste loslassen, öffnet sich ein Fenster zur Registrierung
des Bildbausteins.
4. Wählen Sie "OCX registrieren"
104
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.5 Einfügen des Bildbausteins in ein Bild
5. Öffnen Sie das Control "CC_SWRed.ocx".
6. Aktivieren Sie im Fenster "OCXen auswählen" das Optionskästchen 'WinCC
SWRedundanz".
Ergebnis: Der Bildbaustein ist nun im Bild sichtbar und ist unter WinCC bekannt.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
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105
Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.5 Einfügen des Bildbausteins in ein Bild
106
Software-Redundanz für SIMATIC S7
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Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.6 Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren)
9.6
Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren)
Nachdem Sie den Bildbaustein in das Bild eingefügt haben, verbinden Sie nun die
Anzeigefelder mit den Variablen.
Gehen Sie dazu folgendermaßen vor (Die Variablen-Namen sind Beispiele):
1. Selektieren Sie den Bildbaustein.
2. Drücken Sie die rechte Maustaste und öffnen Sie das POP Up-Menü Eigenschaften.
Ergebnis: Es öffnet sich das Fenster "Objekteigenschaften".
3. Selektieren Sie auf der linken Seite des Fensters "Control Eigenschaften".
4. Geben Sie auf der rechten Seite des Fensters für das Attribut "tagname" den Namen
"SWR_Test" ein.
5. Klicken Sie in der Zeile "Dynamik" auf das Anzeigesymbol (Glühbirne) und wählen Sie im
eingeblendeten Auswählfenster "SWR_Test.Status" aus.
6. Klicken Sie in der Zeile "MasterSwitch" auf das Anzeigesymbol (Glühbirne) und wählen
Sie im eingeblendeten Auswählfenster "SWR_Test.MasterSwitch" aus.
7. Klicken Sie in der Zeile "RedTurnOn" auf das Anzeigesymbol (Glühbirne) und wählen Sie
im eingeblendeten Auswählfenster "SWR_Test.RedTurnOn" aus.
8. Klicken Sie in der Zeile "RedTurnOff" auf das Anzeigesymbol (Glühbirne) und wählen Sie
im eingeblendeten Auswählfenster "SWR_Test.RedTurnOff" aus.
9. Speichern Sie die Änderungen im Grafikdesigner ab.
Ergebnis: Der Bildbaustein ist nun einsetzbar und kann von Ihnen mit "WinCC-Runtime"
gestartet werden.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
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Software-Redundanz und Operatorstationen mit WinCC
9.6 Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild dynamisieren)
108
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz mit WinAC RTX
10.1
10
PC-basierte Steuerung
Die PC-basierten Steuerungen von WinAC (Windows Automation Center) werden in einem
Standard-PC ausgeführt und bieten dieselbe Funktionalität wie SIMATIC S7-CPUs
(Hardware-Steuerungen). WinAC RTX ist eine programmierbarere Software-SPS - eine
Software-Anwendung, die auf einem Standardcomputer (PC) läuft.
Die Software Redundanz können Sie auf der WinAC RTX ab der Version 2008 einsetzen.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
109
Software-Redundanz mit WinAC RTX
10.2 Advanced PC Konfiguration für die Softwareredundanz
10.2
Advanced PC Konfiguration für die Softwareredundanz
10.2.1
Einrichten der PC-Station
Zum Einrichten der PC-Station gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie den Ordner der PC-Station im Projekt und doppelklicken Sie auf das Symbol
für die Konfiguration, um STEP 7 HW Konfig aufzurufen.
2. Navigieren Sie unter der SIMATIC PC-Station zu Ihrem spezifischen Controller.
3. Ziehen Sie den Controller in denselben Index, den der Controller auch im KomponentenKonfigurator auf dem Zielcomputer belegt.
4. Überprüfen Sie, ob der Name des Controllers dem im Komponenten-Konfigurator
eingerichteten Namen des Controllers entspricht.
5. Ziehen Sie den als Submodul definierten CP aus dem Hardware-Katalog in die InterfaceSteckplätze (IF-Steckplätze) des WinLC RTX Controllers.
10.2.2
Erstellen einer Konfiguration für eine SIMATIC PC-Station in STEP7
Um eine Konfiguration für eine SIMATIC PC Station in STEP 7 zu erstellen gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie die Komponenten aus dem Hardware-Katalog aus.
110
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Software-Redundanz mit WinAC RTX
10.2 Advanced PC Konfiguration für die Softwareredundanz
2. Platzieren Sie die Komponenten wie im Komponenten Konfigurator.
3. Laden Sie die Konfiguration in die Steuerung.
Software-Redundanz für SIMATIC S7
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111
Software-Redundanz mit WinAC RTX
10.2 Advanced PC Konfiguration für die Softwareredundanz
112
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
11
Weitere Referenzen
11.1
Datentyp INT
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp INT (Integer bzw. Ganzzahl 16 Bit)
ist, dann können Sie dem Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
27
MW 100
#TYP_INT
-25
EW 0
AW 0
DBW 1
11.2
Datentyp WORD
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp WORD (Wort) ist, dann können Sie
dem Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
11.3
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
W#16#1F12
MW 100
#TYP_WORD
2#0001111100010010
EW 0
C#32
AW 0
B#(5,25)
DBW 1
Datentyp BYTE
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp BYTE ist, dann können Sie dem
Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
B#16#1F
MB 100
#TYP_BYTE
EB 0
AB 0
DBB 1
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
113
Weitere Referenzen
11.4 Datentyp BOOL
11.4
Datentyp BOOL
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp BOOL ist, dann können Sie dem
Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
TRUE
M 100.0
#OK_MERKER
E 0.0
A 0.0
DBX 3.0
11.5
Datentyp ANY
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp ANY ist, dann können Sie dem
Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
P#M0.0 BYTE 20
(Bedeutung: 20 Bytes ab M 0.0)
E 0.0
P#DB58.DBX16.0 BYTE 14
(Bedeutung: 14 Bytes im DB 58
ab Datenbit 16.0)
AW 2
#TYP_ANYTYP
(Felder und Strukturen können
über Parameter vom Typ ANY
übergeben werden)
MB 5
Hinweis
Der Datentyp ANY lässt die Eingabe jedes elementaren Datentyps bei Eingabe als
Globaldatum zu.
Um einen Wert für den Datentyp ANY direkt einzugeben, müssen Sie folgende Syntaxregeln
beachten:
 Der Wert beginnt immer mit dem Präfix "P#", gefolgt von der Bitadresse eines STEP 7Operanden, z. B. M0.0, und einer Längenangabe (elementarer Datentyp, z. B. BOOL,
BYTE, WORD oder DWORD oder zusammengesetzter Datentyp, z. B. DATE_AND_TIME
oder STRING).
Die Bitadresse des STEP 7-Operanden muss 0 sein für alle Längenangaben außer BOOL.
114
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Weitere Referenzen
11.6 Symbolische Darstellung
11.6
Symbolische Darstellung
Um Symbole für Aktualparameter verwenden zu können, müssen folgende Voraussetzungen
erfüllt sein:
● Bei Globaldaten müssen Sie den Namen (=Symbol) in der globalen Symboltabelle
festlegen.
● Bei Lokaldaten müssen Sie den Namen (=Symbol) in der Deklarationstabelle des
Bausteins festlegen. Den Symbolen von Lokaldaten müssen Sie das Zeichen "#"
voranstellen.
11.7
Globaldaten
Globaldaten sind Daten, die von jedem Codebaustein (FC, FB, OB) aus ansprechbar sind.
Im einzelnen sind das Merker (M), Eingänge (E), Ausgänge (A), Zeiten, Zähler und Elemente
von Datenbausteinen (DB). Auf Globaldaten kann entweder absolut oder symbolisch
zugegriffen werden.
11.8
Speicherbereiche
E = Bereich des Prozessabbildes Eingang
A = Bereich des Prozessabbildes Ausgang
M = Merkerbereich
D = Datenbaustein-Bereich
L = Lokaldaten-Bereich
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
115
Weitere Referenzen
11.9 Formalparameter/Aktualparameter
11.9
Formalparameter/Aktualparameter
Ein Formalparameter ist ein Parameter, dessen Name und Datentyp bei der Erstellung des
parametrierbaren Bausteins festgelegt und als INPUT oder OUTPUT deklariert wurde. Beim
Aufruf des Bausteins (z. B. CALL SFC 31) zeigt das PG automatisch die Liste der
Formalparameter an.
Beispiel (AWL)
6)&
&$//
2%B15
5(7B9$/ 0:
6$786
0:
$NWXDOSDUDPHWHU
)RUPDOSDUDPHWHU
Beispiel (KOP)
6)&
(1
(12
2%B15
$NWXDOSDUDPHWHU
5(7B9$/
0:
67$786
0:
)RUPDOSDUDPHWHU
11.10
Datentyp CHAR
Wenn der Formalparameter des SFC/SFB vom Datentyp CHAR (CHARacter, ASCIIZeichen) ist, dann können Sie dem Formalparameter folgende Aktualparameter zuweisen:
Direkte Eingabe (Beispiel)
Eingabe eines Globaldatums
Eingabe symbolisch
"E"
MB 100
#TYP_CHAR
EB 0
AB 0
DB 1
116
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
Index
A
K
Anschließen von B&B-Geräten, 83, 95
Aufgabenstellung und Technologieschema, 86
Aufgabenstellung und Technologieschema (Beispiel
S7-300), 74
Kommunikation zu anderen Stationen, 64
Kommunikation zu einem zweiten System mit
Software-Redundanz, 67
Kommunikation zu einer Station aus S7-300/S7400, 65
Konfiguration und Anwenderprogramm im RUN
ändern, 59
Konfigurieren der Hardware (Beispiel mit S7-300), 76
Konfigurieren der Hardware (Beispiel mit S7-400), 88
Konfigurieren des Bildbausteins mit WinCC, 99
B
Bildbaustein für Bedien- und
Beobachtungsaufgaben, 97
D
M
Dauer der Fehlererkennung bei Störungen im
Master-Reserve-Umschaltung, 50
redundanten System, 56
Merkmale und Eigenschaften der SoftwareDauer des Datentransfers vom Master zur Reserve, 52
Redundanz, 49
Definieren der Variablen des Bildbausteins, 102
E
Einfügen des Bildbausteins in ein Bild, 104
Einsatz von Fehler-OB, 71
Einsetzbare Baugruppen für Software-Redundanz, 61
Erstellen des Anwenderprogramms, 80, 92
F
FB 103 'SWR_SFCCOM', 40
FB 104 'SW_AG_COM', 40
FB 105 'SWR_SFBCOM', 40
H
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-300, 75
Hardwareaufbau für das Beispiel mit S7-400, 87
I
Inhalt der Bausteinpakete, 30
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02
P
Projektieren der Netze (Beispiel mit S7-300), 78
Projektieren der Netze (Beispiel mit S7-400), 90
Projektieren der Verbindung für WinCC, 100
Projektieren der Verbindungen (Beispiel mit S7300), 79
Projektieren der Verbindungen (Beispiel mit S7400), 91
S
Springerkonzept für Software-Redundanz, 69
T
Technische Daten der Bausteine, 47
U
Umschaltzeiten für DP-Slaves der ET 200M, 54
117
Index
V
Verbinden der Anzeigefelder mit den Variablen (Bild
dynamisieren), 107
W
Wie funktioniert ein System mit SoftwareRedundanz?, 17
118
Software-Redundanz für SIMATIC S7
Funktionshandbuch, 04/2010, A5E02171564-02