Landkreis Wetterau
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Landkreis Wetterau Natürlich Wetterau - hier wächst alles Die Wetterau als überwiegend ländlich geprägte Region mit starken Wechselwirkungen zum Ballungsraum FrankfurtRhein-Main nutzt die Chance, eigene wirtschaftliche Potenziale in den sich ändernden Energiemärkten aufzubauen. Durch die konsequente Nutzung des sehr hohen Biomassepotenzials ist es dem Landkreis Wetterau gelungen, den zweiten Platz bei der Wärmeerzeugung aus biogenen Materialien in Hessen zu belegen. Die aktuelle Biomassepotenzialstudie des Landes Hessen bescheinigt dem Landkreis Wetterau eine jährliche Erzeugung von 387 GWh Wärme aus biogenen Materialien wie Biogas, Pellets oder Hackschnitzeln. Das gesamte Bioenergiepotenzial stammt zu 65 Prozent aus den ertragreichen Ackerbauflächen und entspricht einem Heizöläquivalent von rund 78 Millionen Liter pro Jahr. Um es zu erschließen und um mehr Wertschöpfung in der Region zu generieren, wurde ein integrativer und vom Landkreis initiierter Entwicklungsprozess in Gang gesetzt. Das Bioenergiebündnis Wetterau wurde bereits im Jahr 2006 vom Landkreis Wetterau ins Leben gerufen und ist ein Beispiel für eine gelungene regionale Klimainitiative, unter anderem zur Bildung eines sektorübergreifenden Netzwerks von regionalen Vertreterinnen und Vertretern aus Land- und Forstwirtschaft, Handwerk, Landkreis, Kommunen, Energieversorgung sowie Bildungsträgern. Ziel des Bioenergiebündnisses Wetterau ist es, den Anteil an Bioenergie analog der EU-weiten, nationalen und regionalen Klimaschutzziele durch Information, Abstimmung und Kooperation in der Region nachhaltig auszubauen und die regionale Wertschöpfung zu steigern. Schaubild Nutzungsstruktur regenerativer Energie in Hessen Als Netzwerkmotor und zentrale Anlaufstelle organisiert der Landkreis Wetterau mit seinem Fachbereich Regionalentwicklung und Umwelt unter anderem die Bündnisarbeit und die Vorhaben der Projektpartner. Die Dokumentation „Die Wetterau - eine Region voller Energie“ stellt die Ergebnisse der Projektarbeit des Bioenergiebündnisses Wetterau vor und informiert sowohl über bestehende als auch geplante Projekte und gibt Anregungen für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. www.wetteraukreis.de Suchbegriff: Bioenergie Bündnis Dokumentation 2009 Klimaziele des Landkreises Wetterau Ein Meilenstein sind die 15 Klimaschutzund energiepolitischen Ziele mit entsprechenden Maßnahmepaketen, die mit großer Zustimmung des Kreistages im Mai 2009 beschlossen wurden. Hier vier Beispiele der insgesamt 15 Ziele: 1. Reduzierung des Energieverbrauchs (Wärme und Strom) um mindestens 30 Prozent für alle kreiseigenen Gebäude bis zum Jahr 2020. Beste Beispiele für Energieeinsparmaßnahmen werden jährlich herausgestellt Schaubild regenerativer Energieanlagen im Wetteraukreis 2. Alle Dächer kreiseigener Gebäude werden bis 2010 auf Eignung für Solaranlagen (Photovoltaik und/oder Solarthermie) überprüft und schnellstmöglich mit Solaranlagen ausgestattet. 3. Der Landkreis Wetterau erstellt jährlich einen Energiebericht, der die jährlichen Verbrauchsdaten (Strom-WasserWärme), Mengenstruktur der Energieträger, Gesamtkosten sowie die CO2 Emissionen und richtungweisende Einzelmaßnahmen darstellt. Schaubild weiterer regenerativer Energieanlagen im Wetteraukreis 4. Alle neuen, eigenständigen, kreiseigenen Gebäude werden mit der Zielsetzung geplant und gebaut, einen Passivhausstandard zu erreichen. Die kompletten Ziele und weitergehende Angaben finden Sie unter: www.wetteraukreis.de Stichwort: Klimaziele Schaubild Biomassepotenzial genutzt und verbleibend Beispielhafte Klimaschutzprojekte im Landkreis Wetterau Biogasanlage Ilbenstadt Das Ziel des Landkreises Wetterau, die Nutzung der erneuerbaren Energien zu fördern, wurde u.a. durch die gemeinschaftliche Bewerbung mit dem Vogelsbergkreis im Herbst 2006 zur Teilnahme an dem Projekt BIOREGIOHOLZ unterstützt. Neben der energetischen Sanierung ist die Umstellung der Heizanlagen von zehn Wetterauer Schulen bis zum Jahr 2011 vorgesehen, die mit Holzhackschnitzeln aus heimischen Wäldern beheizt werden. Die Umstellung der Anlagen erfolgt im Rahmen des Sonderinvestitionsprogrammes, bei dem das Land Hessen allein für die Umsetzung im Landkreis Wetterau 58 Millionen Euro in Maßnahmen zur Förderung von Schulinfrastrukturen und sonstigen kommunalen Infrastrukturen investiert hat. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Wetterau hat das Humus- und Erdenwerk in Niddatal-Ilbenstadt als erste hessische Anlage um eine Vergärungsstufe zu einem dreistufigen System erweitert. Durch die Vergärungsstufe, die nach dem Prinzip der Kaskadennutzung funktioniert, kann aus dem organischen Abfall zusätzlich Energie in Form von Biogas gewonnen werden. Die dabei entstehende Abwärme deckt den Prozessbedarf und die Beheizung der Betriebsgebäude ab. Mit der Biogasanlage in Ilbenstadt werden jährlich 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, was dem Energieverbrauch von rund 1.500 Haushalten entspricht. Bioerdgasanlagen in Wölfersheim und Altenstadt Zwei weitere Bausteine für das positive Image der Wetterau - als eine Region voller Energie - sind die Bioerdgasanlagen mit Gasaufbereitung und anschließender Einspeisung in das öffentliche Gasnetz. Dieses Bioerdgas hat den Vorteil, dass es dem Netz auch an anderen Stellen entnommen und mit Hilfe von Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umgewandelt werden kann. In beiden Anlagen werden vom Jahr 2011 an 800 Millionen Kubikmeter Gas erzeugt und aufbereitet. Das bedeutet Wärme und Strom für 6.000 Haushalte. Die hervorragende Zusammenarbeit von Gemeinde, Betreibergesellschaft und Landwirten machte es möglich, dieses Projekt innerhalb kürzester Zeit zu realisieren. Bioerdgasanlage in Altenstadt Als Rohstoff werden sowohl für die Anlage in Wölfersheim-Berstadt, als auch für die Anlage in Altenstadt, jeweils circa 600 Hektar Silomais als „die Energie vom Acker“ eingesetzt. Die Wertschöpfung bleibt in der Region, da heimische Landwirte im Umkreis von 15 km den Mais anbauen und dem Energiekreislauf zuführen. Quellen: Kontakt Wetteraukreis Fachbereich Regionalentwicklung und Umwelt Homburger Straße 17 61169 Friedberg 06031 83 4001 [email protected] www.wetteraukreis.de - Schaubilder: „Biomassepotenzialstudie Hessen Stand (2008) und Perspektiven der energetischen Biomassenutzung in Hessen“; Wiesbaden 2010, Herausgeber: Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) Autoren: Witzenhausen-Institut GmbH und Pöyry Environment GmbH, Abt. IGW -Foto: Bioerdgasanlage in Altenstadt, Gemeinde Altenstadt, Fachbereich Bauen und Umwelt, C4 Energie