Vorbild: Der Selige Ladislaus Batthyány Oktober 2013: Reise nach
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Vorbild: Der Selige Ladislaus Batthyány Oktober 2013: Reise nach
Die Malteser Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich Ausgabe 02/2013 SMRO: Zweifache Ewige Profess Oktober 2013: Reise nach Malta Vorbild: Der Selige Ladislaus Batthyány Die Malteser 2/2013 1 Inhalt Editorial imFokus 04 Malta 2013 – Eine Zeitreise 07 Der Orden auf Malta Liebe Leserinnen und Leser, MalteserSpirituell 04 14 vor wenigen Tagen durften wir die Ewige Profess von zwei Mitgliedern des SMRO im Stift Heiligenkreuz miterleben – ein gerade historisches Ereignis, von dem wir in dieser Ausgabe natürlich ausführlich berichten. 11 Serie. Die acht Elende: Heimatlosigkeit ReligionAktuell 12 Kein Erfolg für „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ MalteserÖsterreich 14 Vielfältige Initiativen und Dienste 27 38 VorBilder 38 Der selige Ladislaus Batthyány-Strattmann RundSchau 40 Zurück zu einer ganzheitlichen Sichtweise in Medizin und Pflege – Im Gespräch mit Karl Harnoncourt und Natalie Lottersberger 44 50 MEDIZINAKTUELL 44 Sonne – Genuss und Gefahr zugleich MalteserWeltweit Die Vorschau auf unsere Reise nach Malta im kommenden Oktober bildet einen weiteren wichtigen Schwerpunkt dieses Heftes. Neben historischen Hintergründen zur Ära des Ordens auf der für ihn namensgebenden Insel – auf der er über mehr als zweieinhalb Jahrhunderte seinen Sitz hatte – versuchen wir, Ihnen auch einen Vorgeschmack auf unsere geplante „Zeitreise“ in die Geschichte des Ordens und seiner Spiritualität zu geben. Ein weiteres wichtiges Thema der diesjährigen Sommernummer ist – neben den üblichen Berichten über die Aktivitäten des Ordens und seiner Werke im In- und Ausland – eine eingehende Auseinandersetzung mit dem „Arzt der Armen“ Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann, selbst Mitglied des SMRO, dessen Seligsprechung sich heuer zum zehnten Mal jährt. Neben seiner Lebensgeschichte sind es vor allem seine Gedanken zur richtigen Haltung in der Krankenpflege, die uns Maltesern ein eindrucksvolles Vorbild sein können. Die Rubrik „ReligionAktuell“ bringt eine kurze Rückschau auf das – mit ziemlich geringer Teilnahme beendete – „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“. Und unsere Serie „Die acht Elende“ ist bereits beim vorletzten Elend angelangt – der Heimatlosigkeit, die angesichts der durch den Bürgerkrieg in Syrien ausgelösten Flüchtlingsströme gerade auch besonders aktuell ist. Auch hier sind die Malteser vor Ort aktiv – ein Bericht darüber findet sich ebenfalls in dieser Nummer. Im Namen des Redaktionsteams wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und einen schönen, erholsamen Sommer! Ihr Georg Male | [email protected] 46 Projekte rund um den Globus GELESENEMPFOHLEN 54 Interessante Neuerscheinung TAGEBUCH 56 Menschen, Events, Termine ÜberBlick 59 Der SMRO und seine Werke in Österreich sowie die in diesem Heft verwendeten Abkürzungen 2 Die Malteser 2/2013 IMPRESSUM Medieninhaber: Souveräner Malteser-Ritter-Orden, Großpriorat Österreich, 1010 Wien, Johannesgasse 2, Telefon: 01/512 72 44, E-Mail: [email protected]. Chefredaktion: Georg Male. Mitarbeiter bzw. Autoren dieser Ausgabe: Dominik Batthyány, Erni und Henriette Blanckenstein, Constantin Call, Ludwig Call, Isabel Eiselsberg, Antoinette Fierz-Cagianut, Annibelle Ittner, Pfr. Andreas Kaiser, Gottfried Kühnelt-Leddihn, Laura Kühnelt-Leddihn, Georg Male, Georg Reichlin-Meldegg, Moritz und Melanie Röttinger, Lukas Sassmann, Moritz Schuschnigg, Gabrielle Ségur-Cabanac, Mag. Susanne 9 9 00.9 .0 1 r. Seper, Marie-Elisabeth Seyrl, Richard Steeb, Angela Thierry, Feri Thierry, Alexander Tschugguel, .N Kto 0 PSK 0 0 0 Katharina Uebel, Manuel Weinberger, Sigrid Wittek-Saltzberg, Teresa Wittek-Saltzberg. Fotos: Fiona 6 : lz B Bickell, Johannesgemeinschaft, i-stockphoto.com, kathbild.at/Rupprecht, Felix Male, Georg Male, T S I E ND IHRE SPE LICH Malteser International, MCR, MHDA, Katharina Reischl, Cornelia Ruber, SMRO, Bernhard Wenghofer. STEUER AR Gestaltung: Karin Mayer, werbeproduktion.at, 1060 Wien. Druck: Druckerei Robitschek, SchlossABSETZB gasse 10-12, 1050 Wien. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Redaktionsschluss: 22. Juni 2013. Spenden Die Malteser 2/2013 3 ImFoKus ImFoKus Malta 2013 Eine Zeitreise in die Geschichte des Ordens und seiner Spiritualität Von 10. bis 15. Oktober 2013 werden rund 180 Personen – Malteser aus SMRO und MHDA sowie zahlreiche Menschen mit und ohne Betreuungsbedarf – nach Malta reisen und dort nicht nur einige gemeinsame Tage verbringen, sondern vor allem auch der Geschichte des Ordens – der knapp 270 Jahre auf Malta seinen Sitz hatte – hautnah begegnen. Von Gottfried Kühnelt-Leddihn Tuitio fidei ... Was bedeutet dieser erste Teil des Wappenspruchs der Malteser eigentlich? Mein Latein-Wörterbuch sagt zum Verbum tueor, von dem sich tuitio ableitet, Folgendes: ansehen, anschauen, auf etwas sehen, acht geben, bewahren, schützen, (in gutem Zustand) erhalten, verteidigen, decken, unterhalten, nähren. Es geht in der heutigen Zeit nicht um die Verteidigung des Glaubens, so wie dies im Mittelalter verstanden wurde – mit dem Schwert, im bewaffneten Kampf (dann müsste es defensio heißen) – sondern um das Bewahren, in gutem Zustand Erhalten des eigenen Glaubens, das Achtgeben auf diesen. Nur so können wir den Glauben für uns erhalten, glaubwürdig leben und weitergeben in einer Welt, in der der Glaube scheinbar an Bedeutung verliert. Damit passt dieser Wappenspruch bestens in dieses Jahr des Glaubens, das wir aus Anlass des Beginns des II. Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren begehen, in dem wir aber auch der Anerkennung unserer Bruderschaft vor 900 Jahren, am 15. Februar 1113, durch Papst Paschalis II. gedenken. 4 Die Malteser 2/2013 Im dritten Jahrtausend haben Schwerter, hat der bewaffnete Kampf für den Glauben für uns Europäer nur mehr symbolische Bedeutung. Die Dokumente des zweiten Vatikanums mahnen uns zur Rückbesinnung auf das ursprüngliche Charisma (= göttliche Gnadengabe) des jeweiligen Ordens. Es gilt, die Antworten auf die großen Fragen zu finden: Woher komme ich, wer bin ich, wohin gehe ich, bin ich noch immer auf dem Weg, den die Gründer vorgezeichnet haben? Besuch der verschiedenen Wirkungsstätten des Ordens: Jerusalem, Rhodos, Rom ... und Malta Unter diesem Aspekt ist es verständlich, dass wir die Stätten, an denen der Orden jeweils mehrere Jahrhunderte gewirkt hat, aufsuchen. In Jerusalem, wo das erste Hospital der Bruderschaft bis 1291 betrieben wurde, waren wir zuletzt 1999 (und haben der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1099 gedacht). Es gibt dort heute noch ein Stadtviertel „Muristan“ (arabisch für „Hospital“). Nach dem Abzug aus dem Heiligen Land im Jahr 1291 gelangten die Ritter über Zypern nach Rhodos (1309) und blieben hier bis 1522. Diese Insel mit ihren bedeutenden Baudenkmälern aus dieser Zeit haben wir 2012 besucht. 1530 erhielten unsere Vorväter die Inseln Malta, Gozo, Comino und Cominetto zu Lehen. Die Flotte des Ordens hielt die türkischen Expansionsbestrebungen im Mittelmeer unter Kontrolle und war maßgeblich am Sieg in der Seeschlacht von Lepanto 1571 beteiligt. Nach 268 Jahren mussten die Ritter 1798 die Insel kampflos dem (angeblich christlichen) Napoleon übergeben, der Orden ging wieder einmal auf Herbergsuche und fand erst 1834 in Rom wieder Halt. In Rom waren wir schon einige Male, 2015 pilgern wir wieder dorthin. Es ist aber schon an die 30 Jahre her, dass wir eine Reise nach Malta organisiert haben – also wird es Zeit, dass wir diese Insel wieder besuchen. Es sind somit nicht die Wurzeln, zu denen wir zurückkehren, und doch hat diese Epoche unserem Orden nicht nur seinen Namen gegeben. In dieser Zeit wurde die Souveränität gefestigt, durch den Verlust der Herrschaft über ein Gebiet trat dann aber auch der ursprüngliche Auftrag der Ordensgründer wieder in den Vordergrund: obsequium pauperum, die Hingabe an die Armen, der Dienst an den Herren Kranken. Was erwartet uns in Malta? Diese Fahrt hat einen etwas anderen Charakter als eine Pilgerfahrt, es geht uns auch darum, Menschen mit besonderen Bedürfnissen eine besondere Reise anzubieten: Neben spirituellen Höhepunkten wie dem Fest unseres Ordensgründers, des Seligen Gerhard, am 13. Oktober in der Co-Cathedrale zum Hl. Johannes in Valletta möchten wir unseren Mitreisenden auch die einmalige Kultur Maltas, die einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrtausenden umspannt, nahebringen – von steinzeitlichen Tempelanlagen (den ersten freistehenden Steinbauten Europas) über barocke Kirchen bis hin zu den Resten des „unsinkbaren Flugzeugträgers“ der Engländer aus dem 2. Weltkrieg und dem „Kalten Krieg“. Wir können eine Fülle von Zeugnissen des tiefen Glaubens besichtigen, den zu bewahren und zu verteidigen sich die Malteser zum Ziel gemacht haben, aber auch eine der besterhaltenen Festungsanlagen mit tiefen Gräben und gewaltigen Mauern sowie einen der tiefsten Seehäfen der Welt in einer Rundfahrt erkunden. Und dann ist da noch die „Sacra Infirmeria“, das „Heilige Krankenhaus“, in dem bis zu 800 Menschen gepflegt wurden, in dem die Malteser das taten, was sie auch heute noch tun: sich den Bedürftigen hingeben – so die wörtliche Übersetzung des zweiten Teils unseres Wappenspruchs: ... obsequium pauperum. Die Malteser 2/2013 5 ImFoKus Reise Malta 10.–15. Oktober 2013 Programm Freitag, 11.10. • Große Hafenrundfahrt • Multimediashow „Malta Experience“ • Besichtigung des unteren Teils der Hauptstadt Valletta Samstag, 12.10. • Besichtigung der alten Hauptstadt Mdina • Hl. Messe in der Kathedrale, Besichtigung der steinzeitlichen Tempelanlage Hagar Quim Der Orden auf Malta Montag, 14.10. • Besichtigung Vittoriosa (Birgu) • Hl. Messe in St. Lawrence Wenn Sie Interesse an der Teilnahme haben, wenden Sie sich bitte an den Malteser Hospitaldienst Austria, Johannesgasse 2, 1010 Wien, [email protected], oder an den nächstliegenden Bereich des MHDA. Reisedetails Anreise: Donnerstag, 10.10.2013 • für Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark: Abflug Wien 10.35 Uhr, Ankunft Malta 12.50 Uhr • für Oberösterreich, Salzburg, Tirol: Abflug München 12.40 Uhr, Ankunft Malta 14.55 Uhr Rückreise: Dienstag, 15.10.2013 • Abflug Malta 09.25 Uhr, Ankunft München 11.45 Uhr • Abflug Malta 16.20 Uhr, Ankunft Wien 18.35 Uhr Preise: Unterbringung im Hotel Cavallieri **** in St. Julian Vollpension, Flüge, Transfers Innsbruck, Salzburg, Linz – München/Erding; Graz, Eisenstadt – Wien/Schwechat; alle Eintritte; Reiseleitung, Betreuung für Teilnhmer mit besonderen Bedürfnissen durch Pfleger und Ärzte des MHDA): • Betreute und erwachsene Pilger (ab 16 Jahre) 1.200 EUR • Kinder bis 16 Jahre (im Zimmer der Eltern) 900 EUR 6 Die Malteser 2/2013 (Einzelheiten sind derzeit in Ausarbeitung, Änderungen daher möglich) Sonntag, 13.10. • Besichtigung des oberen Teils der Haupt stadt Valletta mit Palais des Großmeisters • Hl. Messe zum Fest unseres Ordensgründers, des Seligen Gerhard, in der Co-Cathedrale zum Hl. Johannes Die „Große Belagerung“ der Inselgruppe Malta durch eine gewaltige türkische Flotte vom 18. Mai bis zum 9. September 1565 war wohl die härteste Belastungsprobe, der der Johanniter- bzw. Malteser-Orden seit seinem Entstehen um 1060 ausgesetzt war, und führte andererseits zu seinem größten Triumph, der allerdings 233 Jahre später durch die Übergabe der Insel an Napoleon wieder zunichte wurde. Von Georg Reichlin-Meldegg Die Vorgeschichte: Im Jahr 1523 musste die strategisch so wichtige Insel Rhodos mit ihren gewaltigen Hafen- und Wehranlagen von den rund 180 überlebenden Ordensrittern unter dem Großmeister de l‘Isle Adam nach sechs Monaten Belagerung und schweren Kämpfen gegen eine mächtige Flotte und ein zahlenmäßig überlegenes Heer des Sultans Suleiman I. des Prächtigen als Hauptsitz des Ordens aufgegeben und unter ehrenvollen Abzugsbedingungen geräumt werden (s. auch „Die MALTESER“, 02/2012). Um nun Süditalien und Sizilien, den „weichen Unterleib Europas“, gegen muslimische Piraten (Korsaren), aber auch gegen die türkische Flotte zu schützen, gab Kaiser Karl V. dem vertriebenen und heimatlosen Orden im Jahr 1530 die Inselgruppe Malta einschließlich der Inseln Comino und Gozo als kaiserliches Lehen, damit die Ritter ihren Kampf „… gegen die gottlosen Feinde des christlichen Glaubens“ wieder aufnehmen konnten, wie es in der Lehensurkunde hieß. Weiters wurde der Orden verpflichtet, die Selbstverwaltung des alteingesessenen Adels (die Università) sowie die ererbten Rechte der Bevölkerung zu wahren. Stadt und Hafen von Valletta entstehen Die Ordensritter begannen auf dem nordöstlichen Teil der Insel Malta auf dem steilen, zwischen zwei Buchten gelegenen Mont Sceberras sogleich mit der Errichtung einer Siedlung und Festung. Diese wurde nach Fertigstellung des Forts St. Angelo zu Ehren des Stadtgründers und 49. Großmeisters, Frà Jean de la Valette (Regierungszeit 1557–1568), schließlich Valletta genannt. Die Malteser 2/2013 7 ImFoKus Die Kombination von großen Flächen wind- und wellengeschützten Wassers und steilen Hügeln dazwischen war ideal für den Bau eines Hafens. Dieser „Große Hafen“, maltesisch Mersa Muscetto genannt, bot Anlegemöglichkeit für rund 300 Schiffe, passend für die Durchschnittslänge einer Galeere oder eines Frachtschiffes des 16. bis 18. Jahrhunderts. Damit besaß Malta einen der bestgeschützten und größten Häfen im Mittelmeer, der sich beinahe mit jenem Konstantinopels messen ließ. Gleichzeitig begann der Aufbau des für den Orden so wichtigen Hospitals, des größten der damaligen Welt. Bedrohung durch die Osmanen Dunkle politische Gewitterwolken ballten sich über der Inselgruppe, als 1565 die militärstrategisch so bedeutsame Insel Malta fast vier Monate lang von einer überwältigenden See- und Landmacht von 40.000 türkischen Elitekriegern unter Mustapha Pascha belagert wurde. Die neue Hafenfestung St. Angelo mit dem Borgo und dem Fort San Michele (Senglea) konnte zunächst von den Ordensrittern erfolgreich verteidigt werden. Das auf der gegenüberliegenden Sceberras-Halbinsel gelegene Fort Sant Elmo ging aber in diesen erbittert geführten Kämpfen verloren. Nur einer kleinen Schar von 9.000 Verteidigern, darunter rund 400 Ordensritter, gelang es trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit unter Großmeister Frà Jean Parisot de la Valette, Malta weiterhin zu verteidigen und zahlreiche Großangriffe abzuwehren. Gerhard Ellert schildert in seinem großen Roman-Epos „Die Johanniter“ quellennah die Dramatik der Kämpfe: „Am Morgen des 23. Juli trat endlich ein, was wir in den letzten Tagen stündlich erwartet hatten: türkische Galeeren drangen in die Meerenge, legten sich dicht unter den Felsen von Sant Elmo und sperrten dem Fort die letzte Versorgungsmöglichkeit. Kaum eine halbe Stunde später begann von der Landseite her ein wütender Angriff auf das Kastell. Zu Mittag signalisierte der Kommandant zum Château St. Ange(lo) herüber, dass nur noch sechzig Überlebende das Fort verteidigen. Dreihundert Kämpfer waren gefallen. Eine Stunde später erhielten wir das letzte Signal: auch der Kommandant war gefallen; nur vierzig Mann lebten noch. La Valette schloss sich in sein Zimmer ein und befahl, 8 Die Malteser 2/2013 ihn zu rufen, sobald die Geschütze auf Sant Elmo verstummt seien …“ Den heroischen Verteidigern von Malta war nach nüchterner Analyse völlig klar, dass sie einen zahlenmäßig so überlegenen Gegner wie die türkische Armee und Flotte, die weitgehend aus Berufssoldaten bestand und zum Feldzug Elite-Einheiten eingesetzt hatten, nicht besiegen konnte. So war die Strategie La Valettes und des Kriegsrates darauf ausgerichtet, um jeden Preis auf den Schanzen standzuhalten, bis ein Entsatzheer aus Spanien und Sizilien der Insel zu Hilfe kommen würde. Malta wird mit Hilfe von außen erfolgreich verteidigt Doch der Mut der Ordensritter wurde auf eine harte Probe gestellt. Denn zur Zeit der Belagerung kam es in den Niederlanden, einem Zentrum der noch jungen Reformationsbewegung, zu Religionsunruhen. Dies zwang den spanischen König Philipp II., der seinem Vater Karl V. im Jahr 1556 nachgefolgt war, rasch eine militärische Aktion gegen die Niederlande einzuleiten. Philipps MilitärKapazitäten waren dadurch in dieser dramatischen Situation gebunden, weshalb er die Entsendung von Entsatztruppen nach Malta an seinen Vizekönig in Sizilien, Don Garcia de Toledo, übertrug. Diesem gelang es, nachdem er unter großen Schwierigkeiten rund 100 Schiffe aus den Häfen rund um das Ligurische Meer sammeln und für den militärischen Einsatz instandsetzen konnte, die heftig umkämpfte Insel Malta anzusteuern. Türken bei Lepanto entscheidend zu schlagen. Nach diesem überwältigenden Sieg, der die Ausweitung des Osmanischen Reichs nach Europa entscheidend verhindern half, wurde den Rittern des Ordens des Hl. Johannes zu Jerusalem die große Ehre zuteil, dass sie fortan nach ihrer Insel auch „Malteser“ benannt wurden. Gerhard Ellert weiß auch diese Situation realistisch zu deuten: „Auf einmal ereignete sich das Wunder des ‚gran soccoroso‘. In der Tat, es war ein Wunder für uns; denn die lange vergebliche Erwartung hatte diese Hilfe aus Sizilien gleichsam zu etwas Unmöglichem, Unausdenkbarem gemacht: Der Vizekönig landete seine Truppen im Kanal zwischen Malta und Gozo; er säuberte die Insel von Norden her. Drei Tage später gab es keinen Türken mehr auf Malta, bis auf die achtzehntausend Toten, die vor unseren Schanzen gefallen waren. So hatte Sultan Soliman also doch am Ende seines Lebens kein zweites Rhodos erzwingen können …“ Die Malteser-Ritter veränderten Malta durch bedeutsame urbane Baumaßnahmen: Paläste, Kirchen sowie neue gewaltige Verteidigungsanlagen und Gärten wurden angelegt. Architektur und Kunstmäzenatentum blühten, 1731 ließ Großmeister Frà Antonio Manoel de Vilhena (1722–1736) ein Theater erbauen. Auf der Insel wurde nun ein neues großes Hospital errichtet, das als eines der bestorganisierten und effizientesten der Welt galt. Eine Anatomieschule wurde gegründet, der eine medizinische Fakultät folgte. Ebenso leistete der Orden einen bedeutsamen Beitrag zur Entwicklung der Augenheilkunde (Ophthalmologie) und der Pharmakologie. Bei Lepanto werden die Türken 1571 endgültig geschlagen Dieser Erfolg des Malteser-Ordens führte in ganz Europa zu Erleichterung und Optimismus – und in weiterer Folge zur Bildung der Heiligen Liga, der es 1571 gelingt, die Darüber hinaus nahm die Flotte des Malteser-Ordens über Jahrhunderte an allen wichtigen Operationen gegen die osmanische Flotte in Raum des Dodekanes und gegen die Piraten an den Küsten Nordafrikas teil. Die Malteser 2/2013 9 ImFoKus Die Madonna von Philermos begleitet den Orden Über alle diese historischen Großtaten hinweg hatten die Ordensritter die hoch verehrte, wundertätige Ikone der „Madonna von Philermos“ nicht vergessen. Diese hatten die Ritter von Rhodos nach Malta mitgebracht und nun in der nach dem Sieg über die Türken neu erbauten Kirche Maria vom Siege in Valletta dem Volk präsentiert. Für rund 230 Jahre erhielt die Ikone sodann einen würdigen Platz über dem Altar in der Sakramentskapelle in der prächtigen St. Johannes-Co-Kathedrale der Hauptstadt. 1798 musste die Madonna von Philermos die Ordensritter dann erneut auf einem Leidensweg begleiten: Denn der Malteser-Orden, geschwächt durch das neue Gedankengut der französischen Revolution und die Konfiskation der Ordensbesitzungen auf dem europäischen Festland, sah sich gezwungen, Malta kampflos an Napoleon zu übergeben. Der Vertrag von Amiens von 1802, mit dem ReligionAktuell die souveränen Rechte des Ordens über die Insel Malta gegenüber den neuen „Hausherren“ nach Napoleon ausdrücklich bestätigt wurden, kam durch Vertragsbruch der Briten niemals zur Anwendung. Verlust von Malta und Neuorientierung Durch die Wirren der napoleonischen Kriege gingen, mit Ausnahme der böhmischen und österreichischen, fast die gesamten Besitzungen der Malteser in Europa verloren. Die inzwischen protestantisch gewordene Balley Brandenburg, die sich abgespaltet hatte, wurde 1811 sogar aufgelöst. Erst 1834 fand der Orden in Rom wieder eine Heimat und hat dort bis heute seinen Sitz. Die Existenzkrise des Ordens zu Beginn des 19. Jahrhunderts bewirkte jedoch eine tief greifende Neubesinnung und führte letztlich zur Aufgabe des militärischen Wirkens und in weiterer Folge zur Konzentration auf den Dienst an den bedürftigen Nächsten – und damit wieder zu den Wurzeln zurück. „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ bleibt ohne Erfolg Mehrheit der Österreicher schätzt Kirchen Und Religionsgemeinschaften Kardinal Christoph Schönborn hat als Vorsitzender der Bischofskonferenz zum (sehr erfreulichen) Ergebnis des „Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien“ eine Stellungnahme abgegeben. Erstmals hat in Österreich mit dem „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“ eine Abstimmung über den Stellenwert von Kirchen und Religionen in der Öffentlichkeit und über das rechtliche Verhältnis von Staat und Glaubensgemeinschaften stattgefunden. Die geringe Teilnahme an diesem Volksbegehren zeigt deutlich: Die meisten Österreicherinnen und Österreicher schätzen die Religionsgemeinschaften, ihre Leistungen für die Allgemeinheit und die für beide Seiten angemessene Art der Behandlung der Religionen durch den Staat. Die katholische Kirche in Österreich freut sich über das Ergebnis – es ist ein deutliches Votum für die bewährte Zusammenarbeit von Staat und Kirche in Österreich bei gleichzeitiger institutioneller Trennung. Die „freie Kirche in einem freien Staat“ wird offenbar von den allermeisten bejaht – als ein Modell für das friedliche Miteinander in der Gesellschaft. Ich freue mich auch, dass die Diskussionen rund um das Volksbegehren wieder deutlich gemacht haben, wie viele Leistungen die Kirche für Soziales, Bildung, Kultur und den Zusammenhalt in der Gesellschaft laufend erbringt. Unseriöse Behauptungen und einseitige Darstellungen über die Kirchen und Religionsgemeinschaften wurden als solche von den meisten durchschaut. Leider hat sich 10 Die Malteser 2/2013 daher aus dem Volksbegehren noch nicht eine nötige sachliche Diskussion über die Rolle von Religion im öffentlichen Raum ergeben. Für die katholische Kirche gilt in jedem Fall zweierlei: Wir setzen den eingeschlagenen Weg gegen Missbrauch und Gewalt in den eigenen Reihen entschlossen fort. Das heißt: Schutz für die anvertrauten Kinder, Hilfe für Opfer und Konsequenzen für Täter. Und als Zweites gilt es, auf die Ursachen des hier zum Ausdruck gekommenen Unbehagens mit der Kirche und der Religion zu blicken. Das II. Vatikanische Konzil hat zu Recht darauf hingewiesen, dass dieses auch eine Reaktion auf Fehler der Kirche und der Gläubigen sein kann. Daher bleibt der ehrliche und aufmerksame Dialog mit Andersdenkenden und Kritikern Aufgabe aller in der Kirche. Die Malteser 2/2013 11 MalteserSpirituell MalteserSpirituell Die acht elende: Das Elend der Heimatlosigkeit LIEB-LOSIGKEIT SERIE DIE ACHT ELENDE: Nach Krankheit, Hunger, Verlassenheit, Unglaube, Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit setUnterder denAuseinandersetzung acht Elenden, gegenmit die der Malteser-Ritter-Orden ankämpfen will, ist die Lieblosigkeit unbestreitbar das größte. zen unsere Serie den „achtdefinieren Elenden“ das in diesem mit dem Thema fort. Dem ist Kampf gegen Diewir Philosophen undzuTheologen Böse alsHeft die „Abwesenheit des„Heimatlosigkeit“ Guten“. Dem entsprechend der absolute das „achtfache – esder umfasst neben den Ausformungen schließlich noch die Schuld – haben sich der Gegensatz zur Elend“ Liebe nicht Hass, sondern diegenannten Lieb-losigkeit. Von P. Felix Selden CO Malteser-Orden und seine Werke verschrieben. Dies ist auch im achtspitzigen Ordenskreuz versinnbildlicht. Der Einsatz gegen Heimatlosigkeit ist geradezählt angesichts der eindurch dendem Bürgerkrieg in Syrien ausgelösten Flüchtlingsströme er „Blut schwitzte“, und sein Ruf am Kreuz „Mein In derdie Darstellung des Endgerichts Jesus keine Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ nicht erzelnen Sünden auf, die zur Verdammung führen, sondern aktueller denn je (s. dazu auch den Artikel auf Seite 50). Von Pfr. Andreas Kaiser er gibt die Unterlassung der Werke der Barmherzigkeit, also Lieb-losigkeit, Grund und zur Verurteilung EinWenn man die Augenals schließt sich dann dasan. Wort dringlich auch dasruft, Gleichnis vombei Prasser dem Heimat ins ist Gedächtnis so werden jedemund andere armen In den Augen derErinnerungen damaligen wie der Bilder imLazarus. Kopf abzulaufen beginnen. werheutigen Weltmeist wäreaus dereiner reiche Mann durchaus „anden aufsteigen, Zeit, in der man sichals wohl ständiger“ Mensch durchgegangen, „er hatund nicht geund geborgen gefühlt hat, in der es denn Sicherheit Bemordet, nicht gestohlen und nicht geraubt“. Doch ständigkeit gegeben hat. In Gedanken geht man da ziem-in seiner Beschränktheit auf die eigene „Wellness“ hat ervon den lich an die Wurzeln seiner Existenz zurück. Vieles armen unter seinem Tisch bemerkt. dem, wasLazarus uns ausmacht und was wirnicht sind, einmal lässt sich auch über die Heimat beschreiben und erklären. Zum MenschAbsolutes Fehlen vonnur Liebe ist Hölle sein gehört Heimat nicht als lokale Gegend, sondern Schriftsteller wie Charles Dickens oder Victor Hugo beauch als ideelle Verortung hinzu. schreiben in ihren Romanen zwar pathetisch, damit aber aufrüttelnd, welches Elendund Lieblosigkeit hervorruft. Darum erhalten die Heimat deren Schutz schon in Nach der der Lehre allerBedeutung. Religionen Die ist der Ort, an dem es absolut Bibel besondere Suche nach Heimat treibt keine – und das für –, die Hölle. das VolkLiebe Israelgibt immer wieder an, alle undEwigkeit die Vertreibung aus Die Konzentrationsund Vernichtungslager unserer der Heimat, das Wegführen in das babylonische Exil Welt im lassen dasseine eineder solche Glaubenslehre Jahr 597ahnen, v. Chr. war großen Katastrophendurchaus für das realistisch falls mit dem Tod desund Menschen diePropheFreiheit Volk (vgl. Jerist, 22,10). Viele Psalmen Texte der derbesingen Person nicht enden sollte. ten die Sehnsucht nach der Heimat (Ps 137). Nach christlichem Glauben hat der Sohn Gottes in seinem „Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Todesleiden den Zustand der Hölle auf genommen, Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das sich Elend der Welt umund sie mit Liebewill zu überwinden. Anders lassen sich ist, weilseiner – so Gott – es immer Menschen geben die Schilderungen des Gebets Gethsemane, bei wird, die daran arbeiten, diesesJesu Leidin geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“ (Sel. Frà Gérard) Die Heimatlosigkeit als eines der acht Elende in der Welt ist damit auch eine der großen Herausforderungen – und 12 Die Malteser 2/2013 klären. Sein inneres mystisches Hinabsteigen in die Tiefen desnicht Hasses Lieb-losigkeit, der Gott-losigkeit, war dies nurund für der die Malteser. Und wenn man in die Welt die schrecklichste unvorstellbarste Qual, dieFernseder Herr blickt – wenn auch und gefiltert durch Internet und zu –, unserer Erlösung sichElend. genommen hat.herein Seine bis Aufhen dann sieht man auf dieses Es kommt lässt uns hoffnungsvoll dass Gott stärker inerstehung unser Wohnzimmer. Das Elend glauben, der Heimatlosigkeit ist ist alsdas dersich Tod,immer dass die Liebe– des Erlösers die zu Menschheit eines, wieder wenn auch viel selten – aus der „Lieb-losigkeit“ errettet. in die Schlagzeilen drängt. Der Kampf gegen die Lieb-losigkeit beginnt im Krieg, Terror, Unterdrückung und Naturkata(eigenen) strophen alsHerzen Ursachen äußerer Heimatlosigkeit Dieser wo Glaube undTerror die damit Gnaden sind Überall Krieg, und verbundenen Unterdrückung vorherrden Maltesern mit allen anderen aktiven Christen gemeinschen, begegnet uns dieses Elend gerade auch in jüngerer same Kraftquelle, Motivation und Segenswerkzeug und jüngster Vergangenheit: Ströme von Heimatlosenin ihrem Kampf die Lieb-losigkeit. auf Jesus während des 2.gegen Weltkriegs, Vertriebene Im undBlick Heimatlose sie sich dasdem Motto von vertrieben, Mutter Teresa zu eigen: inmachen den Jahren nach Krieg, entwurzelt „Es der soll Heimat keinen Menschen geben, sich nicht und beraubt. Ganz zu der schweigen vongeliebt den fühlt.“ Der Kampf gegen die Lieb-losigkeit beginnt zahlreichen, von der Öffentlichkeit meist unbemerktenim (eigenen) Herzen. Wohlwollen – als Abbild des WohlVertreibungen auf dem afrikanischen Kontinent. Und wollens kommt vor äußeren Werkenimder Liebe. gerade in Gottes diesen –Tagen sehen wir es wieder Nahen Gute Hunderttausende Werke ohne inneres Wohlwollen sind nur eingeOsten. Menschen, Mütter und Kinder schränkt wertvollaus für andere. und Alte werden der Heimat vertrieben und der eigenen Wurzeln beraubt. Sie werden allein gelassen, Denn das Wichtigste, die Liebe, fehlt ihnen. Sie können ohne Perspektive und Zukunft. sogar verletzend sein, und sie bringen dem Wohltäter selber nichts. Paulustritt schreibt: und wenn Aber Heimatlosigkeit auch „… dort auf, wo ich manmeine die direkte Ursache nicht gleich beim Menschen vermuDIEin MALTESER 3–4/2012 oder 13 ten kann. Naturkatastrophen großem Ausmaß, die unzähligen Hunger- und Dürrekatastrophen. Lange Flüchtlingsströme, die im günstigsten Fall in einem Zelt- lager der Hilfsorganisationen Aufnahme finden, sind die Folge. Heimatlos leben diese Menschen. die heimatlos machen, die entwurzeln und keine Zukunft mehr bieten. Wie tröstlich ist es zu sehen, dass es da Hilfe gibt. Auch die Zelte von Malteser International dürfen dabei nicht fehlen – das zeigt z. B. der Artikel über die Flüchtlingshilfe in und um Syrien in diesem Heft. Damit beginnt schon der Kampf gegen das Elend, und es keimt wieder Hoffnung auf. Durch eine erprobte Logistik und Einsatzplanung – ebenso wie dank entsprechender Ressourcensammlung in den sicheren und gesicherten Ländern – lässt sich dieser Kampf aufnehmen, auch wenn er manchmal so erscheint wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Unsere wahre Heimat ist im Himmel (vgl. Phil 3,20), so schreibt der Apostel Paulus im Brief an die Philipper. Ich denke, auch in diesem Bereich herrscht heute auch bei uns eine große Heimatlosigkeit. Viele können – oder wollen – diese Heimat nicht mehr sehen und suchen sie in allen möglichen und unmöglichen Ablenkungen und Verirrungen. Heimatlosigkeit im Inneren So viel zur sichtbaren, äußeren Heimatlosigkeit und dem Kampf dagegen. Ich möchte aber nochmals die oben erwähnten Gedanken über die Heimat aufgreifen. Wenn man Heimat als den Ort oder den Zustand betrachtet, an dem Geborgenheit vorherrscht, wo man sich angenommen und sicher findet, dann tritt Heimatlosigkeit aber auch noch in einem anderen Bereich in Erscheinung. Wie viele Menschen sind auf der Suche, ja förmlich auf einer Flucht, weil sie die wahre Heimat suchen? Eine Suche, die den großen Fragen des eigenen Seins nachgeht: „Woher komme ich, wohin gehe ich, was ist der Sinn meines Lebens?“ Und wie viele sind da heute heimatlos und orientierungslos, ja mehr noch, richtig zukunftslos geworden durch soziale Vereinsamung, den Verlust von Partnern und Familienangehörigen oder Freunden, selbstverschuldeten oder erzwungenen Ausschluss von der sozialen Kommunikation? Wie viele leiden an Orientierungslosigkeit, innerer Leere, Trost- und Hoffnungslosigkeit? All dies sind Gefühle, Empfindungen, Erfahrungen und Leiden, Das Elend der Heimatlosigkeit ist nicht nur ein konkretes Elend, bei dem das Dach über dem Kopf fehlt, sondern heute auch zunehmend eines, bei dem das Dach über der Seele fehlt. Und der Kampf gegen dieses Elend bedeutet nicht nur, Zelte für die Vertriebene aufzustellen, sondern auch, dieses Dach über die Seele für Menschen in der nächsten Umgebung zu bauen. Die „wahre Heimat“ suchen Es bedeutet, diese „wahre Heimat“ – den Himmel – zu zeigen und erfahrbar zu machen. Das kann bedeuten, dem Heimatlosen ein soziales Leben zu ermöglichen, das kann aber auch bedeuten, der Seele die Sehnsucht und Suche nach Gott wieder zu schenken: durch geschenkte Zeit und durch das Gebet. So ist der Kampf gegen das Elend der Heimatlosigkeit nicht zuletzt Verkündigung – Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes in einer dreifachen Weise oder „Stufung“, wie es die von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochene Schwester Faustina im Jahr 1937 formuliert hat: Du selbst Herr, befiehlst mir, dass ich mich in drei Stufen der Barmherzigkeit übe: Erstens: die Barmherzigkeit der Tat – jeglicher Art. Zweitens: das barmherzige Wort – was ich als Tat nicht vollbringen kann, soll mit Worten geschehen. Drittens: das Gebet – falls ich weder mit Tat noch mit Wort Barmherzigkeit erweisen kann, so kann ich es immer mit Gebet. Die Malteser 2/2013 13 MalteserÖsterreich Rund 700 Gäste, davon 190 Malteser-Ritter und -Damen, nahmen an den Feierlichkeiten im Stift Heiligenkreuz teil. Die neu aufgenommenen Mitglieder des SMRO: Mag. Ferdinand Attems-Heiligenkreuz, Mag. Jörg Clemens Binder, DDr. Johannes Brücke, Eugen Czernin-Chudenitz, Dr. Ferdinand Kleemann LLM., Mag. Jan Ledóchowski, Dr. Alexander Leeb, Aglae Löw-Baselli, Mag. Erasmus Pachta-Reyhofen, Mag. Maximilian Schönhofer, Moritz Schuschnigg, Dr. Brigitte Skerget, Oberst Herbert Skerget, Hw. MMag. Klaus Sonnleitner CanReg sowie Isabel Steeb. Frà Ludwig Call und Frà Gottfried Kühnelt-Leddihn bei ihrer Ewigen Profess, für die im SMRO eine Jahrhunderte alte, sehr symbolträchtige Tradition besteht SMRO, MHDA und MAKD Zweifache Profess und Aufnahme neuer Mitglieder Der 22. Juni 2013 brachte für die österreichischen Malteser gleich in mehrfacher Hinsicht sehr erfreulichen Zuwachs: Zwei langjährige Ordensmitglieder – Frà Ludwig Call und Frà Gottfried Kühnelt-Leddihn – legten nach Absolvierung des erforderlichen Noviziats sowie der vorgeschriebenen Zeiten in Zeitlichen Gelübden an diesem Tag die Ewigen Gelübde im Rahmen des SMRO ab. Weiters erfolgte im Rahmen der aus diesem Anlass vom Chefkaplan des Großpriorates von Österreich, Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari zelebrierten Festmesse in Stift Heiligenkreuz die Aufnahme von 14 neuen Rittern und Damen sowie eines Magistralkaplans in den SMRO, von 44 neuen Mitgliedern in den MHDA sowie eines Mitglieds in den MAKD. Besonders die zweifache Ewige Profess stellte dabei auch weltweit eine Seltenheit dar. Insgesamt 44 neue Mitglieder wurden am 22. Juni 2013 in den MHDA aufgenommen. Feierliche musikalische Gestaltung durch den Malteser Chor. 14 Die Malteser 2/2013 Die Malteser 2/2013 15 MalteserÖsterreich Welche Gelübde sind das? Wie alle Nonnen und Mönche verpflichten wir uns freiwillig, öffentlich und feierlich, unsere Lebensführung nach den „Evangelischen Räten“ (Mt 19, 16) zu gestalten. Ordensmitglieder, denen das Geschenk dieser besonderen Berufung zuteil geworden ist, geloben daher • Keuschheit: der Professritter muss am Tag der Ablegung der Gelübde unverheiratet oder verwitwet sein. Nur ehelos zu leben, reicht allerdings nicht aus, um den Sinn dieses Gelübde zu erfüllen; Ewige Gelübde Nach jahrelangen Vorbereitungen haben Frà Gottfried Kühnelt-Leddihn und ich am 22. Juni in Stift Heiligenkreuz die Ewigen Gelübde als Professritter des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens abgelegt. Was bedeutet das? Von Frà Ludwig Call Dazu muss ich etwas weiter ausholen: In seiner Verfassung definiert sich der Souveräne Malteser-Ritter-Orden selbst als „religiöser Laienorden“. Das Adjektiv „religiös“ umschreibt dabei nicht nur die von allen Ordensmitgliedern geforderte Grundhaltung, sondern bedeutet auch, dass einige Mitglieder des Ordens – durch Jahrhunderte traf das auf alle Ordensmitglieder zu – „Religiose“ im kirchenrechtlichen Sinne sind, also Mönche, die ihre besondere Lebenshingabe an Gott durch die Ablegung von Gelübden (Profess) verbindlich zum Ausdruck bringen. Sie werden als Professritter oder auch Justizritter bezeichnet und bilden den „Ersten Stand“ des SMRO. Die Mitglieder des „Zweiten Standes“ legen das Versprechen des besonderen Gehorsams ab, sie sind „in Oboedienz“. Alle anderen sind Mitglieder des „Dritten Standes“ und bilden zahlenmäßig die weit überwiegende Mehrheit. 16 Die Malteser 2/2013 •Gehorsam gegenüber den Ordensoberen, d. i. in unserem Fall zunächst der Prokurator (bzw. der Großprior) des Großpriorates von Österreich, in weiterer Folge der Großmeister, und •Armut: Um Christus nachzuahmen, entsagen Profess- ritter mit dem Gelübde der Armut den irdischen Gütern. Die Regelung, dass Professritter, obwohl Mönche, zum Leben in Gemeinschaft nicht verpflichtet sind – eines der vielen Spezifika (Besonderheiten) des SMRO –, sowie die Praxis, dass die derzeit 46 Professritter welt weit verstreut sind, nach Ablegung der Gelübde weiter hin an ihrem bisherigen Wohnort leben, sich selbst erhalten und ihren Zivilberuf weiterhin ausüben, setzt voraus, dass der Codex des Ordens zum Gelübde der Armut Sonderregelungen vorsieht, die im Zusammen- hang mit dem Antrag auf Ablegung der Gelübde häufig erbeten und gewährt werden. Für mich ist ein wesentli- cher Aspekt des Gelübdes der Armut, dass der Profess- ritter sich um einen bewusst einfachen und anspruchs- losen Lebensstil bemüht und auch in finanzieller Hinsicht karitativ tätig ist. Wie in den meisten Orden werden die Gelübde nach einer vorangehenden Aspirantenzeit, gefolgt von einem zumindest ein Jahr dauernden Noviziat und unter Erfüllung spezieller Auflagen – intensive spirituelle und charakterliche Bildung unter der Anleitung eines eigens dafür Die Malteser 2/2013 17 MalteserÖsterreich bestimmten Novizenmeisters; zweimal Teilnahme an Exerzitien, die volle acht Tage umfassen müssen; gute Kenntnis der Ziele und Aufgaben, der Geschichte und der derzeitigen Struktur des SMRO – zunächst auf Zeit, nämlich auf mindestens dreimal auf je ein Jahr abgelegt („Zeitliche Gelübde“). Auf ihren Antrag werden Professritter in Zeitlichen Gelübden vom Großmeister des Ordens unter Zustimmung des Heiligen Stuhls, des Ordensprälaten und des Souveränen Rates zur Ablegung der Ewigen Gelübde zugelassen. Professritter in Ewigen Gelübden werden mit Frà (vom lateinischen frater) angesprochen. Bailli ist ein Ehrentitel, der sparsam an nur wenige, hochverdiente Ordensmitglieder vergeben wird. Was bewegt ein Ordensmitglied dazu, diesen Weg zu beschreiten? Ich kann nur für mich selber sprechen: Die mir in Lourdes geschenkte Gnade einer besonderen spirituellen Erfahrung hat in mir den Wunsch reifen lassen zu versuchen, als Professritter durch mein Leben und in unserer Zeit für die Botschaft Christi Zeugnis zu geben, und zu erhoffen, das ewige Heil zu erlangen. Das seltene Ereignis einer „doppelten“ Ewigen Profess hat es meines Wissens im Großpriorat von Österreich bisher noch nie gegeben, im Gesamtorden das letzte Mal vor etwa 18 Jahren. Dies war auch einer der Gründe, warum ich folgende Personen darum gebeten habe, die Ablegung meiner Ewigen Gelübde als offizielle Zeugen durch ihre Unterschrift auf dem Dokument zu beurkunden: Meine Schwägerin Pia Call, Mitglied des SMRO, Olivier Loudon, ebenfalls Mitglied des SMRO und Kommandant des MHDA, sowie als dritten Zeugen Richard Rella, Ehrenritter des JohanniterOrdens in Österreich, um damit die in Österreich traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Johannitern und Maltesern und die freundschaftliche Verbundenheit vieler Mitglieder der beiden Schwesterorden öffentlich sichtbar zu machen. 18 Die Malteser 2/2013 Wöchentliches Gebet zum Jahr des Glaubens Wie schon im letzten Heft berichtet, versendet der MHDA im Jahr des Glaubens jeden Freitag per E-Mail ein Gebet an seine Mitglieder, um sie dazu zu motivieren, verstärkt über den Glauben nachzudenken und sich dem Gebet zu widmen. In dieser Nummer möchten wir zwei weitere davon vorstellen: Dietrich Bonhoeffer In mir ist es finster – aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam – aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig – aber bei dir ist Hilfe. In mir ist Bitterkeit – aber bei dir ist Geduld. Ich verstehe deine Führung nicht – aber du weißt den Weg für mich. John Henry Kardinal Newman – Gebet für den Heiligen Vater Herr, wir glauben und bekennen voll Zuversicht, dass du deiner Kirche Dauer verheißen hast, solange die Welt besteht. Darum haben wir keine Sorge und Angst um den Bestand und die Wohlfahrt deiner Kirche. Wir wissen nicht, was ihr zum Heile ist. Wir legen die Zukunft ganz in deine Hände und fürchten nichts, so drohend bisweilen die Dinge auch scheinen mögen. Nur um das eine bitten wir dich innig: Gib deinem Diener und Stellvertreter, dem Heiligen Vater, wahre Weisheit, Mut und Kraft. Gib ihm den Trost deiner Gnade in diesem Leben und im künftigen die Krone der Unsterblichkeit. Die Malteser 2/2013 19 MalteserÖsterreich MalteserÖsterreich „Erlebte Träume“ Lange Nacht der Kirchen 2013 … Unter dieses Motto hat der Bereich Tirol das Jahr 2013 gestellt und versucht im Rahmen einer gleichnamigen Aktion, Menschen mit Behinderung lang gehegte Wünsche zu verwirklichen. Viele dieser Wünsche können die meisten von uns ohne größeres Problem verwirklichen – für unsere Betreuten ist dies ohne fremde Hilfe aber meist nicht durchführ- bzw. vorstellbar. Um möglichst viele an der Verwirklichung dieser Träume teilhaben zu lassen, werden jeweils alle Plätze im eingesetzten Malteser-Fahrzeug gefüllt. Von Annibelle Ittner und Constantin Call Hans-Jörg: Am 18. Jänner durften wir von der Tribüne aus ein spannendes Heimspiel des Eishockeyclubs Innsbruck – der „Haie“ – verfolgen. Unsere Jubelschreie und unser Anfeuern haben zwar leider nicht zum gewünschten Erfolg der Mannschaft geführt, dennoch hat sich das Dabeisein mehr als gelohnt. Highlight des Abends war nach dem Spiel sicher unser Gruppenfoto mit der gesamten Mannschaft auf dem Eis. Herzlichen Dank an Frau Irmi Niederwieser für die Koordination des Abends und dem HCI für die zur Verfügung gestellten Karten! 20 Die Malteser 2/2013 Herlinde: Die Olympiahalle Innsbruck war am Abend des 7. Mai unser Ziel, um dort an der Schlagernacht 2013 teilzunehmen. Der Abend hatte ein wahres Starangebot zu bieten, darunter das Nockalmquintett, Andrea Berg und Nick P. Sie alle gaben nicht nur ihre neuesten Lieder zum Besten, sondern auch Klassiker wie „Ein Stern“ und „Tausendmal betrogen“, sodass auch nicht eingefleischte Schlager-Fans den Abend in vollen Zügen genießen konnten. Obwohl das fleißige Mitsingen unsere Stimmen einigermaßen mitnahm, hat dieser Abend in einigen von uns die Lust geweckt, statt dem Studium eine Schlagerkarriere zu starten. Paul: Ein Besuch des Flughafens München stand am 14. April auf dem Programm. Nach einem Drink auf der Besucherterrasse von Terminal 2 mit herrlicher Aussicht auf anrollende Flugzeuge und anschließendem Erklimmen des Besucherhügels passierten wir den Security Check, um zu dem Bus zu gelangen, der uns durch das Flughafenareal führte. Dabei konnten wir nicht nur das Geschehen bei den Start- und Landebahnen hautnah miterleben, sondern erhielten auch zahlreiche Hintergrundinformationen. Höhepunkt des Tages war zweifelsfrei die Besichtigung eines Airbus A380, neben dem alle anderen Flugzeuge wie Kinderspielzeug aussahen. Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team des Besucherservice Flughafen München! ... und mit dabei auch heuer wieder die Malteser mit ihrer Kirche zum Hl. Johannes dem Täufer in der Wiener Kärntner Straße. Nach dem Eröffnungsgebet zum Hl. Geist leitete der Vizerektor der Kirche, Dr. Christoph Martin, das gemeinsame Vespergebet. Texte aus der Hl. Schrift, die von Ordensmitgliedern vorgetragen wurden und sich mit dem Dienst am Kranken befassten, sowie Musik leiteten über zur Krankensegnung und -salbung. Als Höhepunkt wurde um 21.00 Uhr die Hl. Messe gefeiert, anschließend rezitierte Mag. Martin Haidinger Texte von Abraham a Santa Clara. Der berühmte Augustinermönch hatte nachweislich auch in der Malteserkirche gepredigt. Der Chor Cantus Arcis brachte anschließend geistliche Werke dar, und um 23.00 Uhr endete das dichte Programm mit der gemeinsam gebeteten Komplet. „Es war eine Nacht der guten Begegnungen, getragen von gemeinsamem Gebet, Lobpreis und Stärkung“, so Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein. Die Malteser 1/2013 21 MalteserÖsterreich MalteserÖsterreich Vergissmeinnicht.at Die Initiative für das gute Testament 2012 haben die Österreicher gemeinnützige Organisationen mit rund 50 Mio. EUR an testamentarisch vermachten Spenden unterstützt, wie eine aktuelle Erhebung des Fundraising Verbands Austria zeigt. Als Zeichen des Danks und der Anerkennung pflanzte „Vergissmeinnicht.at – Die Initiative für das gute Testament“ im April 2013 symbolisch Vergissmeinnicht im Wiener Augarten. Die 41 teilnehmenden Partnerorganisationen, darunter auch der MHDA, wollten sich mit dieser Geste bei ihren Testamentsspendern bedanken, die es mit ihrem Vermächtnis gemeinnützigen Organisationen ermöglichen, ihre Arbeit auch langfristig fortzuführen. Von Manuel Weinberger Möglichkeit von Legaten an gemeinnützige Organisationen Der MHDA ist seit dem Jahr 2012 Partner der Initiative. Ihr Ziel ist es, die Möglichkeit, in einem Testament auch gemeinnützige Organisationen mit einem Legat zu bedenken, in der Öffentlichkeit breiter bekannt zu machen. Die Berücksichtigung gemeinnütziger Organisationen in den Testamenten der Bürger nimmt zwar auch hierzulande zu, scheint aber im internationalen Vergleich eher gering – vor allem, wenn man den angloamerikanischen Raum betrachtet. Die Initiative will dabei keineswegs aktiv um Erbschaften werben, es geht vielmehr darum, über die grundsätzliche Möglichkeit und die dabei zu berücksichtigenden Punkte zu informieren. Denn wenn sich auch der Großteil der Österreicher mit dem Thema Vererben befasst haben dürfte, verfügt doch die Masse der in einer Studie befragten über 22 Die Malteser 2/2013 kein Testament und empfindet auch die diesbezüglichen Formalitäten als eher abschreckend – was letztendlich auch innerfamiliär zu Problemen und Streitigkeiten führen kann, ganz ungeachtet einer Berücksichtigung gemeinnütziger Organisationen. Und nach wie vor werden jährlich etwa 900 Nachlässe als erblos gemeldet – und gehen an die Republik, was nur selten der wirkliche Wunsch der Verstorbenen gewesen sein dürfte. Information und Bewusstseinsbildung Unter Einhaltung strenger ethischer Richtlinien und in enger Kooperation mit der Österreichischen Notariatskammer und den beteiligten Partnerorganisationen informiert Vergissmeinnicht.at deshalb über die Möglichkeiten, mittels eines Testaments auch noch lange über seinen Tod hinaus jene Organisationen zu unterstützen, mit deren Arbeit und Wertvorstellungen man sich schon zu Lebzeiten identifizieren konnte. Laibach – Lipica – Triest Pfingsten Slowenien Von Alexander Tschugguel und Gabrielle Ségur-Cabanac Starker Regen auf der Hin- und auch wieder auf der Rückfahrt tat der Fahrt von sechs Betreuten und acht Maltesern nach Slowenien am vergangenen Pfingstwochenende keinerlei Abbruch. Denn kaum kam die Gruppe in Laibach an, wurde der Regen durch bestes Wetter abgelöst, das während des gesamten Besuchs verlässlich anhielt. Tatkräftig unterstützt von Clemens Koja, österreichischer Botschafter in Laibach und selbst Mitglied des MHDA, sowie seiner Ehefrau Martina, umfasste das von einem herrlichen Abendessen in der Residenz eröffnete Pro- gramm einen Besuch in Lipica – jenem Gestüt, dem die Pferde unserer Hofreitschule ihren Namen verdanken –, eine Besichtigung der alten Hafenstadt Triest, eine sehr persönlich gestaltete Hl. Messe mit dem Apostolischen Nuntius in Slowenien in der Laibacher Jesuitenkirche, an der auch der Botschafter der USA teilnahm, sowie einen ausführlichen Rundgang durch die Altstadt von Laibach. Viele positive Eindrücke und Erinnerungen konnten die Teilnehmer dieses ereignisreichen und wunderschönen Ausflugs mit in ihren Alltag nehmen. MHDA Burgenland Ausflug mit Bewohnern des Hauses Malta Von Erni und Henriette Blanckenstein Bereits zum vierten Mal begleiteten Mitglieder des MHDA Burgenland am 22. Mai 2013 Bewohner des Hauses Malta bei einem Ausflug. Diesmal ging es in den Tierpark Schönbrunn, wo sich die neun Bewohner, die meisten davon im Rollstuhl, bei unerwartet strahlendem Sonnenschein voller Begeisterung von einem Gehege zum anderen führen ließen. Zur Freude der Senioren trug nicht nur die Besichtigung seltener Tiere bei, sondern auch die Teilnahme von drei Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren sowie die Kuchenschlacht auf der Terrasse eines Cafés, mit der dieser Ausflug seinen Abschluss – und vielleicht Höhepunkt – fand. Die Malteser 2/2013 23 MalteserÖsterreich MalteserÖsterreich MALTESER CARE-RING – Unterstützung für Asylwerber im Most viertel Sinnvolle Beschäftigung in einer unsicheren Zeit „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“ So steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Bei den Asylwerbern, die im neuen MCR-Projekt betreut werden, ist in ihrer Heimat anscheinend mindestens eines dieser Rechte in Gefahr. Deswegen haben sie einen Asylantrag in Österreich gestellt und warten nun auf den Bescheid, der über ihre Zukunft entscheidet. Von Mag. Susanne Seper die im Heimatland zurückgeblieben sind. Der MCR ist auf die Asylwerber in St. Leonhard aufmerksam geworden, weil sich in einem Teil des Gasthofs ein kleines Pflegeheim befindet. Dort führt eine MCR-Mitarbeiterin regelmäßig Pflegevisiten durch. Der MCR möchte den Menschen nun in dieser schwierigen Situation helfen und ihnen Möglichkeiten zur Beschäftigung bieten. Sie sollen nicht nur auf andere Gedanken kommen, durch die Aktivitäten soll auch ihr Selbstwertgefühl gestärkt werden. Eine kleine Straße schlängelt sich durch die saftig grünen Wiesen den Berg hinauf in das auf 714 Metern Seehöhe gelegene St. Leonhard. Der kleine Ort im Bezirk Waidhofen an der Ybbs hat auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches zu bieten: Schule, Kirche, Gasthof. Was es allerdings nicht in jedem Ort gibt, das sind die rund 45 Asylwerber, die im Gasthof untergebracht sind. Sie sind aus Ländern wie Afghanistan oder Tschetschenien geflohen und erhoffen für sich und ihre Kinder eine bessere Zukunft in Frieden. Warten Warten – das ist im Grunde die einzige Aufgabe, die die Asylwerber zu erfüllen haben. Während die Kinder und Jugendlichen Kindergarten und Schule besuchen können, dürfen die Eltern keiner Beschäftigung nachgehen. Die Asylwerber haben also viel Zeit, um nachzudenken: über ihre eigene Zukunft, über die der ersehnte Bescheid entscheidet, über die Familienangehörigen und Freunde, 24 Die Malteser 2/2013 Sinnvolle Beschäftigung Ein Team von MCR-Mitarbeiterinnen hat erhoben, welche Fähig- und Fertigkeiten die Menschen aufweisen und was sie gern tun würden. Ausgehend davon wurden Beschäftigungsmöglichkeiten geplant. Bei einem der ersten Besuche hat MCR beispielsweise Stoffe und Ton mitgebracht. Die Idee war, dass das Produzierte auf einem Markt gegen Spenden getauscht wird. In kürzester Zeit stürzten sich die Kinder eifrig auf die Tonblöcke und verarbeiteten sie bis auf den letzten Brocken. Der Ton wurde gebrannt, und die Kinder bemalten ihre Werke, von denen sie sich kaum trennen konnten. Letztlich kamen aber doch genügend Produkte zusammen. Die gesammelten Spenden dienen den Menschen dazu, ihr „Taschengeld“ aufzubessern, um sich zum Beispiel spezielle Lebensmittel oder andere persönliche Dinge leisten zu können. Als nächster Schritt ist nun die Renovierung der in die Jahre gekommenen und dürftig ausgestatteten Gemein- MALTESER CARE-RING schaftsküche geplant. Ein Tischler aus einem Nachbarort konnte gewonnen werden, um den Raum ehrenamtlich gemeinsam mit den Asylwerbern zu erneuern. Auf diese Weise werden die Familien ihr Mittagessen in Zukunft nicht mehr auf ihren Betten oder auf dem Boden in ihren Zimmern einnehmen müssen und sich hoffentlich gern in ihrer Gemeinschaftsküche aufhalten. Miteinander statt nebeneinander Auch wenn nicht gewiss ist, ob die Asylwerber in Österreich bleiben können, möchte der MCR die Menschen in dieser unsicheren Phase unterstützen, damit sie sich in ihrem jetzigen Umfeld wohl fühlen. Geplant sind dazu auch Aktivitäten, die die Asylwerber und die ortsansässige Bevölkerung näher zusammenbringen sollen. Beispielsweise sollen Grillabende oder kulturelle Veranstaltungen einen Dialog zwischen den Asylwerbern und der ortsansässigen Bevölkerung initiieren, um Verständnis für die Situation des jeweils anderen zu schaffen und gegenseitigen Respekt zu fördern. Osterfest für pflegebedürftige Kinder mit ihren Eltern Eine weitere Initiative des MCR galt pflegebedürftigen Kindern mit ihren Eltern und Geschwistern. Für sie veranstaltete die Organisation, die Pflege und Betreuung zu Hause sowohl für alte Menschen als auch für pflegebedürftige Kinder organisiert, am Freitag, dem 22. März 2013, ein Osterfest. Unterstützt wurde die Aktion von Schülern einer Mittelschule und Ministranten einer Pfarre im 14. Wiener Gemeindebezirk sowie einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin. Wesentliches Ziel dieses Festes war es auch, ein Netzwerk für Eltern zu schaffen und den Gedanken eines Miteinander in vielfacher Hinsicht zu stärken. Dies ist auch sehr gut gelungen, die Eltern fühlten sich nach ihren Rückmeldungen sehr wohl und plauderten angeregt miteinander, während die Kinder der Ministrantengruppe für Unterhaltung sorgten und mit den (Geschwister-)Kindern bastelten. Eine Mitarbeiterin des MCR begeisterte alle Anwesenden mit ihrem Therapiehund, und die Verwandlung von zwei weiteren Mitarbeiterinnen in Osterhasen sorgte ebenfalls für große Freude. Die Malteser 2/2013 25 MalteserÖsterreich Wenn Mütter beten … Jeden Mittwoch Vormittag kommen seit nun schon vier Jahren junge Mütter im kleinen Oratorium der Pfarre St. Rochus zusammen. Unter der geistlichen Begleitung von P. Florian Calice CO verbringen sie eine Stunde des Gebets, der Betrachtung und der Anbetung. Im folgenden Beitrag melden sich einige der Mütter selbst zu Wort. Von Isabel Eiselsberg Burgenländische Delegations- und Bereichsmesse in Kobersdorf OLENKA LÉDOCHOWSKI Die „jungen Mütter“ sind für mich einer der Fix- und Höhepunkte der Woche. Für die Kinder ist es eine schöne Gelegenheit, in gewohnter Umgebung mit Altersgenossen zu spielen, für die Mütter wiederum ist es ein Moment des In-sich-Gehens. Der Rosenzkranz, das gemeinsame Betrachten des Evangeliums, aber vor allem die Anbetung des Allerheiligsten geben uns so viel Kraft und Hoffnung für die Sorgen und Freuden des Alltags! Ein wunderbares Geschenk, jedes Mal teilnehmen zu dürfen! 26 Die Malteser 2/2013 ISABEL EISELSBERG Die Mutter Gottes spielt beim Gebet am Mittwoch eine sehr wichtige Rolle. Sie ist es, die unseren Dank und unsere Bitten vor Gott trägt. Ich glaube, dass der Gebetskreis auch deshalb viele Früchte hervorbringt, weil die Treue der einzelnen Mütter so groß ist. LAETITIA MENSD ORFF-POUILLY Der Müttergebetsk reis der Johannes gemeinschaft ist fü r mich immer „ein e Reise wert“. Es ist wunderschön, mit so vielen Müttern im Gebet vereint zu sein. Dieses rege lmäßige Gebet gi bt mir Kraft für die ga nze Woche. MARIA BATTHYÁNY Der Müttergebetskreis ermöglicht mir in Gemeinschaft anderer Mütter zu beten und Gedanken auszutauschen. Das ist sehr inspirierend und stärkt mich für die ganze Woche! Besonders schön finde ich es auch, wenn zu Gebetsende alle Kinder dazukommen und der Segen von P. Florian gespendet wird. BERNADETTE LOBMEYR Beten, betrachten, anbeten. Der Gebetskreis gibt mir Kraft fürs nächtliche Wachen, Geduld für lange abendliche Fragen meiner Ältesten und lässt mich in der Liebe wachsen. Gemeinsam beten, gemeinsam betrachten, gemeinsam anbeten. Obwohl vor und nach dem Gebetskreis oft nur wenig oder gar keine Zeit zum Plaudern bleibt, wächst die Freundschaft der Mütter rasch. Jesus führt uns zusammen. Die Fürbitten ermöglichen es, die Anliegen der anderen Mütter im Gebet mitzunehmen. Wann immer ich eine Mutter aus dem Gebetskreis treffe, geht mir das Herz auf, auch wenn ich (noch) wenig über sie weiß. Danke Jesus, der Gebetskreis ist so gesegnet! Lasset die Kinder zu mir kommen! Zum wiederholten Mal durften die burgenländischen Malteser auf Einladung von Anni Schlanitz-Bolldorf und der Familie Schuschnigg die zweite Quartalsmesse des Jahres 2013 im schönen Kobersdorf verbringen. Rund 80 Gäste – Betreute, Mitglieder von SMRO, MHDA und MAKD, Kinder sowie Angehörige – feierten gemeinsam die Hl. Messe in der bis auf den letzten Platz gefüllen Schlosskapelle. Pfarrer Georg Herberstein legte den Anwesenden in seiner Predigt nahe, sich wie Kinder in die Hände Gottes zu begeben und vertrauensvoll seinen Weg zu gehen. Als kleine Hilfe für das Jahr des Glaubens erhielten alle Teilnehmer ein Bild der Madonna von Philermos, das sie in den kommenden Monaten animieren soll, vermehrt in Familie und Gemeinschaft zu beten. Im Anschluss an die Hl. Messe gab es im Schlossgarten noch einen kleinen Umtrunk zu Ehren von Anni Schlanitz, die an diesem Tag ihren Geburtstag feierte. Im Stadel der Familie Schuschnigg wartete danach ein herrliches Essen auf die Teilnehmer, gefolgt von Kaffee und Kuchen im Garten. Die Malteser 2/2013 27 MalteserÖsterreich 1154 kann man von einem eigenen Orden vom Hospital des Hl. Johannes von Jerusalem sprechen, der wie alle Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche direkt dem Papst unterstellt war und in dem Laien und Priester bindende Versprechen der Zugehörigkeit, die Gelübde, ablegen konnten. Durch die Reformation kam es zur Abspaltung eines Teils der Johanniter, der evangelisch geworden war. Der verbleibende katholische Orden nennt sich seit seiner Zeit auf Malta „MalteserOrden“ und hat seit 1834 seinen Sitz in Rom. Johanniter und Malteser feiern gemeinsames Jubiläum Rund 500 Mitglieder und Freunde der Johanniter und der Malteser feierten am 13. April 2013 im Wiener Stephansdom anlässlich des Jubiläumsjahres 2013 im Rahmen eines ökumenischen Festgottesdienstes ihre gemeinsame Geburtsstunde. Vor 900 Jahren, am 15. Februar 1113, hatte Papst Paschalis II. mit der Bulle „Piae postulatio voluntatis“ der jungen Hospitalbruderschaft vom Hl. Johannes erste Rechte zugestanden. Malteser-Großmeister Frà Matthew Festing bezeichnete diese Bulle bei seiner Jubiläumsansprache in Rom im Februar 2013 als eigentliche „Geburtsurkunde des Ordens“. Von Katharina Uebel Der ökumenische Gottesdienst wurde vom Diözesanbischof von Graz-Seckau, Dr. Egon Kapellari, und dem Superintendenten der Diözese Niederösterreich der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, Mag. Paul Weiland, zelebriert. Im Anschluss fand auf dem Stephansplatz eine gemeinsame Leistungsschau der Ordens- und Hilfswerke statt. „Vor allem die Betonung unserer Gemeinsamkeiten ist uns wichtig“, so der Prokurator des Malteser-Ordens, Norbert Salburg-Falkenstein. „In unserer gesamten Geschichte haben wir den Dienst an den ‚Herren’ Kranken in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt. Heute vereinen uns die karitativen Aufgaben und der Wunsch, die Welt ein Bisschen besser zu machen.“ Die Feierlichkeiten wurden von einer gemeinsamen Agape im Hof des erzbischöflichen Palais abgerundet. 28 Die Malteser 2/2013 Die gemeinsamen Wurzeln Kaufleute aus Amalfi/Italien hatten um die Mitte des 11. Jahrhunderts in Jerusalem eine Hospitalbruderschaft gegründet, um Pilgern Schutz und Hilfe zu ermöglichen. Unter dem Gründer Frà (Bruder) Gerhard blühte die Hospitalbruderschaft auf und wurde in Folge ein Orden der katholischen Kirche. Mit der erwähnten Urkunde stellte Papst Paschalis II. das Hospital in Jerusalem unter seinen persönlichen Schutz und gewährte der Hospitalbruderschaft erste Privilegien, darunter die Befreiung von der Zehentpflicht und das Recht der Gemeinschaft, ihre Oberen selbst zu wählen. Schrittweise erhielten die später nach Ihrem Schutzpatron, dem Hl. Johannes dem Täufer, genannten „Johannes-Ritter/Johanniter“ in den kommenden Jahrzehnten weitere Privilegien. Ab Die Struktur der evangelischen Johanniter Der evangelische Johanniter-Orden gliedert sich in Genossenschaften und Kommenden. Der österreichischen Kommende gehören derzeit rund 50 Ritter an, weltweit zählt der Orden über 4.000 Ritter. Der JohanniterOrden betreibt in Europa Hilfswerke in Deutschland, Frankreich, Österreich, England, Italien, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Polen, Ungarn, Wales, den Niederlanden und der Schweiz. Im Nahen Osten ist er durch die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem vertreten. In den österreichischen Werken der Johanniter engagieren sich rund 900 Mitarbeiter ehren- und hauptamtlich sowie als Zivildiener. Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich ist eine vergleichsweise junge Organisation. Sie wurde 1974 als klassische Rettungsorganisation gegründet. Damals starteten die Johanniter in Wien mit einem Krankentransportwagen – einem Einstandsgeschenk der deutschen Johanniter – und einer Hand voll engagierter Ehrenamtlicher. Heute sind die Johanniter in unterschiedlichen sozialen Bereichen in Wien, Innsbruck, Patergassen und Orth an der Donau tätig und bieten älteren und hilfsbedürftigen Menschen Sicherheit, Hilfe in Notfällen sowie Pflege und Betreuung. Weitere Informationen unter www.johanniter.at. Haus Malta als Ausbildungs- stätte Das Haus Malta ist mehr als nur eine familiäre Pflegeund Seniorenresidenz. Seit dem Jahr 2011 ist es auch eine Ausbildungseinrichtung des Bundesministeriums für Gesundheit, und zwar für das psychotherapeutische Propädeutikum zum Erwerb praktischer Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang sowohl mit leidenden als auch mit verhaltensgestörten Personen. Unter der Leitung von Dr. Dominik Batthyány befinden sich dafür derzeit zwei Praktikantinnen im Haus, welche die Bewohner sowohl psycho- als auch logotherapeutisch begleiten. Darüber hinaus kann im Haus Malta auch der Zivildienst absolviert werden. Momentan beschäftigt das Haus drei Zivildienst leistende Jugendliche, die im Hilfsdienst und zur Betreuung der Bewohner eingeteilt sind. Zu ihren Tätigkeiten zählen u. a. die Essensverteilung, das Bettenmachen, Hol- und Bringdienste, die Begleitung bei Arztbesuchen, leichte Reinigungsarbeiten sowie Gespräche mit den Bewohnern. Sowohl die Bewohner des Hauses Malta als auch die Praktikantinnen und Zivildiener profitieren von diesen Diensten, die gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Verständigung und zum gegenseitigen Verständnis der Generationen bedeuten. Die Malteser 2/2013 29 Internationaler Katastropheneinsatz in Bayern MHDA Tirol hilft bei der Jahrhundertflut „Alarm rot – Deine Hilfe wird benötigt“ zeigte das Handy aller Tiroler Malteser am Nachmittag des 2. Juni 2013 als SMS-Text an. Die Hilfsorganisationen Bayerns hatten um Hilfe durch den Landesrettungsverband Tirol angesucht, da das Hochwasser vor allem rund um Rosenheim die vorhandenen Kapazitäten zu überfordern drohte. Knapp 20 Malteser waren es schließlich, die der Aufforderung Folge leisteten: Während einige in Innsbruck Vorbereitungen für etwaige Materialanforderungen trafen, packten 15 ihre sieben Sachen möglichst wasserfest ein und fuhren zunächst in die Zentrale des Roten Kreuzes Innsbruck. Von dort aus ging es – nach kurzem Briefing über die vorerst unklare Situation im Raum Rosenheim – im Konvoi mit mehr als dreißig Rettungsautos, einem Lkw und einem Bus ab nach Bayern. An allen Sperren und Wassermassen vorbei wurde schließlich das Ziel, eine Schule in Neubeuern, erreicht. Dort angekommen, verwandelten die Helfer zunächst Turnsäle und Zimmer in Schlafquartiere – in denen sie auch selbst Unterschlupf fanden. Danach wurden einzelne Teams zu den gefährdeten Dämmen versetzt, um 30 Die Malteser 2/2013 Von Laura Kühnelt-Leddihn dort Evakuierte in Ersatzquartiere zu transportieren. Für andere wiederum hieß es warten, da die Gefährlichkeit einzelner Regionen (die Rosenheimer Innenstadt war aufgegeben, zumindest ein Damm gebrochen, mehrere in höchster Gefahr) einen Einsatz direkt vor Ort noch nicht zuließ. Am Montag-Vormittag wendete sich dann das Blatt. Für die österreichischen Malteser ging es gemeinsam mit einigen Kollegen vom Roten Kreuz nach Kolbermoor, eine der teilevakuierten Städte in der unmittelbaren Umgebung von Rosenheim. In einem riesigen Schulkomplex hatten die deutschen Malteser hier am Vortag eine Evakuierungsstätte für rund 200 Personen aufgebaut. Dort wurden die seit weit mehr als 24 Stunden im Einsatz stehenden Kräfte in jeder Hinsicht entlastet – von der Essensverteilung über die persönliche Betreuung der Evakuierten bis hin zu medizinischer Versorgung. Insgesamt ein kurzer Einsatz – jedoch eine wichtige Erfahrung und Beleg für die rasche Verfügbarkeit der Katastrophenhilfe-Kapazitäten der österreichischen Malteser. Lourdes-Zug 2013 Das 69. Wunder ... Anfang Mai 2013 pilgerten wie jedes Jahr rund 300 österreichische Malteser und Pilger mit und ohne Betreuungsbedarf für eine Woche zum südfranzösischen Marienheiligtum Lourdes. Hier ein sehr persönlicher Reisebericht. Von Marie-Elisabeth Seyrl „Das 68. Wunder“. So lautet jener Artikel, der auf der Homepage der Sanctuaires Notre-Dame de Lourdes seit kurzem beim Thema „Heilungen und Wunder“ ganz oben prangt. Man kann, sollte Interesse bestehen, Lourdes-Wasser online bestellen, Kerzen online anzünden und Gebetsanliegen online senden, und natürlich gibt es auch einen Online-Stream der aktuellen Hl. Messe. Man kann aber auch am 1. Mai frühmorgens am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof einen Zug besteigen, einen Tag lang ganz Österreich an sich vorbeiziehen lassen, bei den folgenden Stationen lachende, freudige, junge und alte, gehende und im Rollstuhl sitzende Mitreisende, unendlich erfahrene und unglaublich nervöse „Frischlinge“, solche in Uniform mit akribisch gestärktem Häubchen und hoffentlich gut imprägniertem Cape „einsammeln“ und gemütlich in seinem Abteil zurückgelehnt oder bereits in medias res mit blauer Uniform-Schürze, Handschuhen und Pflege-Utensilien „bewaffnet“ beobachten, wie sich nach und nach die Abteile füllen, wie es im Salonwagen wimmelt und man alte Bekannte wiedersieht und neue Gesichter – bald Freunde – kennen lernt. Musiker eilen Instrumenten-Koffer schleppend vorbei, Tische werden zum Kartenspiel aufgebaut, eine Stimme aus dem Lautsprecher verkündet, dass die Hl. Messe gleich beginnen wird und anschließend bitte Personal zum Essenausteilen in den Küchenwaggon kommen möge. Auf wackligen Beinen marschieren später Warmhalte-Boxen mit Abendessen vorbei, Pflegekisten werden geöffnet, Gurte und Decubitus-Matratzen durch die Die Malteser 2/2013 31 MalteserÖsterreich Wagons geschleppt, aufgeregte Malteser laufen vorbei und rufen „Ich brauche einen Blitz!“ Und bei Fragen nach dem Strom-Aggregat sollte man sich nach „Miss Piggy“ erkundigen. Alles in allem könnte einem Außenstehenden, für den all das nicht ganz so „selbstverständlich“ ist wie für mich, die ich mir wahnsinnig erfahren vorkam auf dieser meiner zweiten (!) Lourdes-Fahrt (all jene, die bereits fünf goldene Kreuze oder mehr tragen und somit mindestens 25 Mal mit waren, veranlasst dies wohl zum Schmunzeln), wahrscheinlich ebenso eigenartig vorkommen wie uns das verlockende Angebot der online-Gebetsanliegen. Lourdes ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs „selbstverständlich“ für den SMRO, das österreichische Team war diesmal zum 55. Mal dabei. Denn jene 300 Menschen, die in diesem eben beschriebenen Zug gerade Richtung Frankreich unterwegs sind, bedeuten knapp einen Tag später, am Ziel angekommen, „nur“ 5% aller dort versammelten Malteser-Pilger aus aller Welt. „Im Grunde“ – ich zitiere Georg Male und Elisa Stadlinger, die als Einsatzleiter der letzten fünf großartigen und wunderschönen Lourdes-Wallfahrten (ein großer Dank an dieser Stelle) dieses Jahr ihren wohl verdienten und doch schmerzlichen Abschied verkündeten – nicht aber, ohne uns einem unbestreitbar würdigen Nachfolger anzu- 32 Die Malteser 2/2013 MalteserÖsterreich vertrauen, der die Arbeit des hoch gelobten und genialen Duos bereits die letzten Jahre unterstützt hat und gewiss ebenso fortführen wird. „Im Grunde“ also, ich zitiere weiter, „geschieht ja jedes Jahr Dasselbe.“ Die Hl. Messe an der Grotte, in der vor über 150 Jahren die Mutter Gottes der damals vierzehnjährigen Bernadette Soubirous erschienen war, diesmal mit dem St. Pöltener Bischof Küng, der unser österreichisches Team auch abends im Acceuil, der Herberge unserer Betreuten, mit seinem Besuch ehrte, war wohl ein besonderes „Highlight“ dieses Jahres. Doch sind die „üblichen“ Programmpunkte bloß ihrer Tradition wegen dadurch natürlich nicht minder zu schätzen – ganz im Gegenteil! Ein Besuch der Piscines, die internationale Hl. Messe in der unterirdischen Basilika St. Pie X., die (fast) alle der 6.000 in Lourdes versammelten Malteser-Pilger mitfeierten, eine prachtvolle Sakramentsprozession bei strahlendem Sonnenschein, die Hl. Messe mit Krankensalbung im kleineren Rahmen der Teams, ein persönlicher Besuch der Grotte oder das Beten des Kreuzwegs, ob in der Gruppe oder einzeln in Stille, das tägliche gemeinsame Abendgebet mit Lobpreis, eine Jugendvigil am letzten Abend mit einem anschließenden besonders fröhlichen Jugendtreffen aller Nationalitäten als krönendem Abschluss, sowie auch manch gemeinsames Musizieren, um die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt zu versüßen, und vor allem die heuer neuen und hoffentlich ebenfalls zur Tradition werdenden Beat-Box-Einlagen, die uns alle nicht nur beim gemeinsamen Cocktail im Accueil faszinierten ... Keinen dieser Punkte möchte man missen, wenn man plötzlich wieder ans Packen denken muss, am Bahnhof steht, schließlich im sanft ruckelnden Zug gen Heimat sitzt, die Hl. Messe über Lautsprecher ertönt und man die viel zu schnell vergangenen letzten Tage überdenkt. Schon erklingt am Salzburger Hauptbahnhof „Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein ...“ und treibt uns Abschiedstränen in die Augen. Doch sind es wahrhaft keineswegs nur diese eben beschriebenen Programmpunkte, seien sie gewohnt oder neu eingeführt, die Lourdes für mich ausmachen. Sie bieten den Rahmen für das, was Lourdes für so viele zu dieser ganz besonderen, einzigartigen Erfahrung macht, jedes Jahr aufs Neue: das Wunder, wenn in wochen- und monatelanger Vorbereitung zahlreiche Helfer so viel Mühe und Arbeit in diese Reise investieren, sei es Einsatz- und Teamleitung, medizinische Versorgung, Musik, Lageroder Küchenmannschaft, damit alles reibungslos ablaufen kann und wir scheinbar auf nichts nicht vorbereit waren – vom Stromausfall beim Jugendtreffen im Hl. Bezirk angefangen bis zu strömendem Regen oder brütender Hitze. Das Wunder, wenn mehr als 50 oft stark hilfsbedürftige Personen in einem schmalen Zug auf engstem Raum pflegetechnisch und medizinisch bestens versorgt werden und 300 Mitreisende (fast) lückenlos lachen, singen und musizieren, wenn „Blitze“ (kleines, v. a. schmales Wägelchen) Mobilität ermöglichen und Lautsprecher im ganzen Zug diese wunderbare Gemeinschaft tatsächlich zu einer solchen werden lassen, das Wunder, trotz Schlafmangels, Nachtdiensten und anstrengender Arbeit jeden Tag in fröhliche Gesichter und strahlende Augen zu schauen, keinesfalls zu müde zu sein, um bis spät abends dem Herrn Lobpreis zu singen. Das Wunder, nie sonst so unglaublich erfüllt, beseelt und froh zu sein, selten sieben Tage so intensiv zu (er)leben wie in Lourdes. Es ist das Wunder der Dankbarkeit und der Hoffnung – bei allem, was man sieht, erlebt und tut. „Und bis wir uns wiedersehen ...“ ertönt die Trompete, ich laufe in Salzburg auf dem Bahnsteig herum und beeile mich mit dem restlichen Gepäck beim Aussteigen „... halte Gott dich fest in seiner Hand.“ Vielleicht erreicht sie nicht den Leitartikel in der Abteilung „Heilungen und Wunder“ der Sanctuaires Notre-Dame de Lourdes, unsere jährliche Wallfahrt, aber für mich – und ich wage zu behaupten für manch anderen – ist sie mit Sicherheit das 69. Wunder. Die Malteser 2/2013 33 MalteserÖsterreich MalteserÖsterreich der MBD eine jährliche Arbeitsleistung von rund 3.500 Stunden. Diese Arbeit wird ehrenamtlich, das heißt unentgeltlich geleistet. Dass dies auch eine finanzielle Entlastung für den österreichischen Staat bedeutet, sollte dabei nicht unerwähnt bleiben. Der MBD und seine Aufgaben „... Sich dem anderen mit dem Herzen zuwenden ...“ Kennen Sie diese Situation? Die alte Dame ist gut untergebracht, hat sich mehr oder weniger gut im Seniorenwohnheim eingelebt, und ihre Familie könnte eigentlich beruhigt durchatmen. Trotzdem bleibt da doch ein gewisses Unbehagen bei dem Gedanken, dass man mit der Übersiedlung ins Heim nicht sämtliche Pflichten der Fürsorge und Anteilnahme abgegeben hat. Wird Zeit für Besuche bleiben? Und wenn ja: Wie oft, wie lange kann ich bleiben, wer wird für die alte Dame zur Post und zur Bank gehen, sie auf den Friedhof begleiten? Von Angela Thierry Es ist schon eine ganze Weile her, nämlich 49 Jahre, dass sich eine Gruppe von Damen bereit erklärt hat, eine praktische Möglichkeit anzubieten, überforderte oder nicht existente Familienangehörige zu entlasten bzw. zu ersetzen. Der „Malteser Betreuungsdienst“, kurz MBD, entstand. Gegründet wurde er von Damen, die sich nicht mehr zu 100% den eigenen Familienaufgaben widmen mussten und ihrer neu gewonnenen Lebenszeit einen neuen Inhalt geben wollten. Erfahrung und Praxis eigener Familienführung konnten sinnvoll eingesetzt werden. Nahezu ein halbes Jahrhundert erfolgreich tätig Im Lauf von fast fünf Jahrzehnten ist die engagierte Gruppe von einigen wenigen Helferinnen auf 46 Mitglieder angewachsen, und die Aufgaben des MBD könnten vielfältiger nicht sein: Mindestens einmal wöchentlich werden unsere „Betreuten“ besucht. Sind sie noch einigermaßen mobil, kann ein Ausgang oder auch eine Ausfahrt mit dem Auto unternommen werden. Dabei stehen 34 Die Malteser 2/2013 Besuche auf dem Friedhof oder Einkäufe ebenso auf dem Programm wie Fahrten ins Grüne. Sind die Betreuten nicht mehr „ausgehfähig“, wird geplaudert, vorgelesen, zugehört oder diskutiert. Es gibt so vieles, das unsere Betreuten besprechen möchten. Der „Betreuungsdienst“ hört zu, versucht zu raten, zu trösten und auch zu unterhalten. Die Besuchszeiten sind fix geplant, sodass sich beide Teile darauf einstellen können. Fährt die Betreuerin auf Urlaub, kommt ein Kartengruß, ein Telefonanruf, der Kontakt reißt nicht ab. Das ist wichtig, eigentlich unerlässlich. Freundschaften dieser Art sind eine große Verpflichtung, die unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehr ernst nehmen. Rund 3.500 Betreuungsstunden pro Jahr Derzeit sind 44 Damen und zwei Herren für 45 Besuchte ständig unterwegs. Bei einer durchschnittlichen Besuchsdauer von 1,5 Stunden pro Person und Woche erreicht Angela Thierry, die den MBD seit dem Jahr 1998 leitet, ist von der Wichtigkeit der Aufgaben dieses Werks überzeugt: „Soziale Kontakte wie unsere regelmäßigen Besuche lindern nicht nur die Einsamkeit der Menschen, sie sind auch das beste Mittel gegen Krankheit und Depressionen.“ Neben der eigenen Besuchstätigkeit koordiniert sie als Leiterin sämtliche Anfragen und versucht durch regelmäßige Veranstaltungen wie Bazare und Lesungen die finanziellen Ressourcen des MBD zu stärken. Denn die Nachfrage nach Besuchen steigt ständig – und bietet stets auch neuen Menschen eine gute Möglichkeit, ihrem Leben einen neuen und erfüllenden Sinn zu geben. Wenn auch Sie im MBD mitarbeiten wollen oder von jemandem wissen, der diese Art der Betreuung braucht, so wenden Sie sich bitte an folgende Adresse: Malteser Betreuungsdienst Johannesgasse 2, 1010 Wien T: 01/512 72 44 oder 01/512 13 47 E: [email protected] I: www.malteserorden.at/smom/ hilfswerke/betreuungsdienst. html Eine Partnerschaft mit Zukunft gefeiert mit einer Firmung Von Lukas Sassmann Am Samstag, dem 20. April 2013, feierten die Delegation Steiermark des SMRO und der Bereich Steiermark des MHDA im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes mit Ordenskaplan Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari die neue Kooperation mit dem Krankenhaus der Elisabethinen in Graz. Höhepunkt dieser Messe war die feierliche Firmung von Tom Schwaiger, der schon viele Jahre von den Maltesern betreut wird. Bei der anschließenden Agape strich Elisabethinen-Geschäftsführer Dr. Christian Lagger nochmals die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Maltesern und Elisabethinen heraus. „Durch unsere Kooperation wird unser Betreutes Wohnen zu einem Vorzeigehaus in Graz, da wir als einzige auch eine Betreuung über die gesetzliche Pflicht hinaus gewährleisten können“, freut sich Dr. Lagger. Auch die vom Hospitaldienst betreuten Menschen – Patienten des Krankenhauses sowie Bewohner des „Betreuten Wohnens“ – nutzten die Chance des gegenseitigen Kennenlernens und genossen zahlreiche Begegnungen in entspannter Atmosphäre. Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein und der Botschafter des SMRO in Wien, Dr. Christoph Fritzen, zeigten sich von der feierlichen Hl. Messe, dem guten Klima und der Gastfreundschaft der Elisabethinen tief beeindruckt und brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass derarte Kooperationen auch in anderen österreichischen Bundesländern Fuß fassen können. Die Malteser 2/2013 35 MalteserÖsterreich MAKD Besuch in der Got tfried-Helnwein-Ausstellung in der Albertina Frühjahrsausflug an den Attersee Von Feri Thierry Der leidende Mensch im Mittelpunkt künstlerischen Schaffens Von Teresa Wittek-Saltzberg Gottfried Helnwein – ein viel diskutierter Künstler, bekannt dafür, bedrückende und gern verschwiegene Themen zum Mittelpunkt seiner Werke zu machen – hat immer schon viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So auch gerade jetzt, denn die Albertina widmet ihm anlässlich seines 65. Geburtstags die erste Retrospektive in Europa. Um diese Gelegenheit zu nutzen, fand sich eine kleine Gruppe von 16 Personen am 3. Juni 2013 voller Erwartung und Spannung in der Albertina zusammen, denn Elsy Lahner, die Kuratorin selbst, hatte sich zu einer Führung durch diese faszinierende Ausstellung bereit erklärt. Sie organisierte nicht nur für die gesamte Gruppe Freikarten, sondern nahm sich auch volle zwei Stunden für die Malteser und ihre Gäste Zeit, beantwortete geduldig alle Fragen und ließ alle Anwesenden an der Begeisterung teilhaben, mit der sie eineinhalb Jahre an dieser Ausstellung gearbeitet hatte. So konnte man spannende Hintergrundinformationen zu den einzelnen Werken und deren Entstehungsgeschichte erfahren. Die Vielfalt der über 150 gezeigten Arbeiten gab dabei Einblick in alle Werkphasen Gottfried Helnweins – von einem seiner frühesten Werke, das ihm die Aufnahme an die Akademie für bildende Künste Wien ermöglichte, bis hin zu seinen neuesten, erst 2013 entstandenen Werken. Und auch wenn seine Bilder vielleicht nicht als „schön“ anzusehen sind, lösen sie im Betrachter doch sehr viel aus und beschäftigen diesen noch lange weiter. Denn Helnwein, der immer wieder mit der umstrittenen Bewegung „Scientology“ in Verbindung gebracht wird, spricht bewusst unangenehme Themen, oft auch „Tabuthemen“ an, Gewalt, Verletzung und Angst sind wiederkehrende Motive in seinen aufwühlenden Arbeiten. Auch zur Erörterung der zum Teil unangenehmen Empfindungen, die sich bei der Betrachtung der Werke einstellen, nahm sich Elsy Lahner nach dem Rundgang durch die Ausstellung noch Zeit und rundete damit den Bogen einer mehr als gelungenen Führung ab. An den Attersee führte den MAKD sein diesjähriger Frühjahrsausflug. Abwechslungsreiches Wetter und ein reichhaltiges Programm machten die fünf Tage wieder zu einem tollen Erlebnis für die rund 20 Betreuten und die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MAKD. Schon die Anreise zum Attersee hatte einiges zu bieten: eine Führung durch die Innenstadt und das Stadtmuseum von St. Pölten sowie ein Mittagessen in den historischen Städtsälen der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Den Attersee selbst erkundete die Gruppe des MAKD dann per Schiff, per Bus und auch zu Fuß. die Kaiservilla startete. Nach dem anschließenden Mittagessen spazierten die Malteser und ihre Betreuten bei herrlichem Sonnenschein die Esplanade entlang, durch den bunten, fröhlichen Töpfermarkt hindurch zum berühmten Zauner. Anderntags stand das interessante Kelten-Museum in Hallein auf dem Programm. Bis zu 2.500 Jahre alte Werkzeuge etwa aus dem Salzbergbau konnten im Original oder als Nachbildungen bewundert werden. Die Bilder und Darstellungen vermittelten einprägsam die schwere Arbeit unter Tag. Nicht fehlen durfte bei einem Urlaub am Attersee natürlich ein Besuch in Bad Ischl, der mit einer Führung durch Die Anflüge von Wehmut, die auf der Heimreise aufkamen, wurden mit einem Besuch in der Schokoladefabrik in Frankenmarkt vertrieben. Die abschließende Verkostung versüßte die Vorfreude auf den nächsten Ausflug des MAKD. im Veitsdom und im Kloster Brevnov, eine Hl. Messe in der Malteserkirche, ein – eher nasser – Spaziergang über die Karlsbrücke, ein Rundgang im Jüdischen Viertel samt Besichtigung von zwei Synagogen sowie abschließend Stopps am Altstädter Ring und im PruhonickyPark. Und trotz der Regenmassen war diese Fahrt ein voller Erfolg – und gleichzeitig eine Premiere mit dem neuen Fahrzeug des Bereichs Wien. Praaaaaaaag! Das Wochenende von 24. bis 26. Mai nutzte eine kleine Gruppe von Betreuten und Maltesern für einen Besuch in Prag. Zwar nicht gerade vom Wetter begünstigt – es regnete praktisch während der gesamten drei Tage – konnten die Teilnehmer nicht nur alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der „Goldenen Stadt“ besichtigen, sondern auch die Kontakte mit den tschechischen Maltesern vertiefen und die böhmische Küche in vollen Zügen genießen. Unter den Highlights waren Besuche auf der Prager Burg, 36 Die Malteser 2/2013 Die Malteser 2/2013 37 VorBilder „Wenn ihr glücklich sein wollt, macht andere glücklich.“ Vor zehn Jahren wurde unser Ordensmitglied Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann selig gesprochen. Von Dominik Batthyány „Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken, der Kranke hilft mir mehr als ich ihm! (…) Da kann man so viel Wärme des Herzens austeilen, die armen Kranken suchen ja so viel Liebe! Gott gebe mir, dass ich zu Seiner Ehre recht vielen helfen kann. Recht viele trösten, ihre Herzen zu Gott führen!“ Diese Zeilen notierte Ladislaus Batthyány-Strattmann 1926 in sein Tagebuch. Vor zehn Jahren erhob der Heilige Vater den „franziskanischen“ Fürsten und „Arzt der Armen“ zur Ehre der Altäre. Österreich und Ungarn bekamen einen Seligen, der über beide Länder gewirkt hat, einen seligen Ehemann und Familienvater und vorbildlichen Arzt. Seligsprechung im März 2003 Der Orden war bei der Seligsprechung am 23. März 2003 zahlreich vertreten – der Großmeister war ebenso anwesend wie Delegationen von Ordensmitgliedern aus Österreich und Ungarn. Der Bereich Burgenland des MHDA hatte mit viel Einsatz und Liebe eine fünftägige Pilgerreise nach Rom organisiert. Für uns alle – besonders auch für uns Nachkommen – waren es zutiefst ergreifende und berührende Tage. „Als eine der Hauptaufgaben meines Lebens habe ich mir zum Ziel gesetzt, mit meiner ärztlichen Tätigkeit der 38 Die Malteser 2/2013 leidenden Menschheit zu dienen und auf diesem Wege Dinge zu vollbringen, die Gott wohlgefällig sind.“ Mit diesem Satz, den der Selige Ladislaus in seinem Testament niederschrieb, drückt er aus, wozu auch unser Orden uns aufruft: Zu einem Leben im Einsatz für den Glauben (tuitio fidei) und zum Zeugnis für die Liebe zu Gott im Dienst am Nächsten (obsequium pauperum) – aber auch als eine Berufung zur Heiligkeit, die jedem geschenkt ist, wie das II. Vatikanische Konzil betont. Der Heilige Vater sagte über den neuen Seligen: „Das reiche Erbe seiner adeligen Vorfahren verwendete er, um die Armen unentgeltlich zu behandeln und zwei Krankenhäuser zu errichten. Sein größtes Interesse galt nicht materiellen Gütern; ebenso wenig waren Erfolg und Karriere Ziele seines Lebens. Dies lehrte und lebte er in seiner Familie und wurde so der beste Glaubenskünder für seine Kinder (…) Sein Beispiel des Familienlebens und der großherzigen christlichen Solidarität sei allen eine Ermutigung, dem Evangelium treu zu folgen.“ Schwierige Kindheit und Jugend Ladislaus Batthyány-Strattmann wird am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti, Ungarn, geboren. Seine Kindheit ist geprägt von Schicksalsschlägen und Belastungen. Sein Vater verlässt die Familie, und seine heißgeliebte Mut- ter stirbt nach langer Krankheit, als Ladislaus nicht ganz zwölf Jahre alt ist. Als Bub und als junger Mann ist seine Lebensführung gar nicht heiligmäßig. Seine Schulleistungen sind mangelhaft, wegen „Streichen“ muss er drei Mal Schule wechseln. In Wien studiert er zunächst Chemie, Philosophie und Astronomie. Aber sein Leben ist ohne Ziel und Richtung und geprägt von seinem zum Cholerischen neigenden Charakter. Aus einer flüchtigen Liebesbeziehung entstammt eine Tochter, für die er lebenslang Sorge tragen wird. Umkehr mit 25 Jahren Im Alter von 25 Jahren jedoch tritt eine Wende ein: er entschließt sich – für seinen gesellschaftlichen Umkreis unüblich – einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen und mit dem Studium der Medizin zu beginnen. Und drei Jahre später, am 10. November 1898, heiratet er Gräfin Maria Theresia Coreth, die Frau seines Lebens. Nun beginnt der „franziskanische Fürst“ seinen Weg zu finden. Dass seine „Misl“ dazu wesentlich beigetragen hat, dürfte unbestreitbar sein. 13 Kinder gehen aus dieser Verbindung hervor. Ein Erzieher erinnert sich: „Eine so innige Familienbeziehung, eine so liebevolle Atmosphäre und vergnügte Heiterkeit habe ich nirgends und auch nur annähernd so herzlich erlebt.“ Langsam wächst seine Hingabe zu Gott und damit sein Wunsch, ganz, ganz lieben zu wollen – aber ohne Sentimentalität. Und danach zu handeln: im Gebet, in der Arbeit als Arzt, als Ehemann, als Familienvater und im liebevollen Umgang mit den Mitmenschen. „Durch die Liebe wird erst das Leben schön“, schreibt er 1926, „und endlich ist Gott die Liebe, und jede edle Liebe also ein Widerstrahl von Gottes Wesen.“ Zwei Krankenhäuser in Kittsee und Körmend entstehen 1898 errichtet er aus eigenen Mitteln nahe seinem Schloss im nordburgenländischen Kittsee ein modernes Krankenhaus. Mehr als zwei Drittel seiner Einkünfte investiert er in dieses Spital, um so für seine „lieben Kranken“ Gutes tun zu können. Er behandelte täglich 80 bis 100 Patienten. Er bezahlt häufig die verschriebenen Medikamente selbst und kommt sogar für die Reisekosten seiner Patienten auf. „Entlohnung für die ärztliche Behandlung nahm er auch von den wohlhabenden Leuten nicht an“, erinnert sich ein ehemaliger Patient. „Er ersuchte sie nur um eine Wohltat für die Armen, und zu den Armen sagte er, sie sollen für ihn beten.“ Im Jahr 1915 zum Fürsten und Chef der Familie Batthyány geworden, verlässt er das Krankenhaus Kittsee, das fortan weiter besteht, und übersiedelt mit seiner Familie auf den Hauptsitz Schloss Körmend nach Ungarn, wo er sofort ein weiteres Krankenhaus einrichtet und seine Arbeit fortsetzt, bei der ihm seine Frau oft assistierte. Der Kranke als Freund „… wer als Kranker mich aufsucht, ist auch schon ein Freund, ohne ihn gesehen zu haben“, sagt er einmal. Stets versucht er, sich möglichst viel Zeit für sie zu nehmen, schlechte Laune vor der Türe des Krankenzimmers abzulegen und nicht ungeduldig zu sein, seinen „lieben Kranken“ recht aufmerksam zuzuhören und sich zu merken, was sie sagen; jeden Handgriff am Krankenbett mit Sanftmut und Rücksicht zu machen. Und all das ohne aufdringlich und unnatürlich zu sein. Dabei fühlt er sich selbst bloß als Werkzeug Gottes und will bewusst als Arzt der Armen nicht nur den Körper, sondern auch die Seele Die Malteser 2/2013 39 VorBilder heilen. Seinen Dienst am Kranken beginnt und beendet er mit einem Besuch beim Allerheiligsten in der Hauskapelle. Eine Tante hat einmal eine rührende Begebenheit aufgeschrieben: „Ein armer Handwerker hatte sich beide Augen schwer mit Kalk verbrannt – ein Auge war gleich verloren, das zweite schien unrettbar. Nun betete Laci (Ladislaus) und seine zahlreiche Familie für die Rettung, und der liebe Gott erhörte sein Gebet. – Als Laci von dem geheilten Mann Abschied nahm, kniete sich der Kranke nieder, darauf Laci auch – und so fanden wir die beiden gegenüber am Boden Gott dankend. Es war sehr rührend, Laci holte dann noch aus seinem eigenen Kasten Schuhe und Wäsche, und so schieden sie.“ Durch Gott die Menschen und durch die Menschen Gott lieben Der Fürst war sich der Verantwortung als Kind seiner Zeit bewusst. Er stand fest im Leben und versuchte durch Gott die Menschen und durch die Menschen Gott zu lieben. So schreibt er einmal in sein Tagebuch: „Vor ein paar Tagen der Zungenkrebs mit grausiger Operation, gestern die freudige Entbindung eines Kinderl, heute hatte ich drei Stare in meinem Spital. Von all diesen Freuden und Leiden weiß die moderne Menschheit in Klubfauteuils bei Sherry nichts! Und doch tausche ich mit niemandem, und 1000mal geboren, sage ich 1000mal meinem Gott im Himmel: „Herr, lass mich wieder Arzt werden, aber für Dich, zu Deiner Ehre arbeiten!“ Bescheidenheit trotz hoher Titel und Würden Nach dem Tod seines Onkels Fürst Edmund hatte ihm Kaiser Franz Joseph 1915 den Fürstentitel verliehen und ihn in den Orden vom Goldenen Vlies und in den St. Stephansorden aufgenommen. Der Papst verlieh ihm den Orden vom Goldenen Sporn, die Ungarn wählten ihn in das Oberhaus und das Komitee des Internationalen Eucharistischen Kongresses zu seinem ordentlichen 40 Die Malteser 2/2013 Vorbilder Mitglied. Auch war er Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Und trotzdem – oder gerade aufgrund dessen – scheute er die Öffentlichkeit, denn im Mittelpunkt wollte er nicht stehen. „Die Größe und Einfachheit ist neben seinem Reichtum und seiner Würde gestanden“, berichtet ein häufiger Gast des Hauses. Und während er gegenüber seinen Patienten und als Patronatsherr von 13 Pfarrkirchen und mehreren Schulen großzügig aus seinem Vermögen spendete, versuchte er seine Kinder gleichzeitig zu einem bescheidenen und arbeitsreichen Lebensstil zu erziehen. Er liebt Oberflächlichkeiten nicht. Seine Schwester schreibt über ihn: „Eine Salonkonversation ohne Zweck hasste er. Hier kann übrigens gesagt werden, dass er nie über andere lieblos redete, aber auch solche Reden nicht hören konnte, entweder im Familienkreis verbat er sich diese offen, oder bei Fernstehenden ging er aus dem Zimmer fort oder wusste alles so zu drehen, dass ein anderes Thema genommen wurde.“ In seinem Tagebuch schreibt er: „Eigentlich ist jeder Mensch nur so viel wert, als er vor dem lieben Gott wert ist, denn die Eigenschaften, die wir im Menschen hochschätzen auf Erden, sind Rechtschaffenheit, Wahrhaftigkeit, Nächstenliebe, und alle diese und die anderen nicht aufgezählten sind ja natürliche Folgen der Gottesliebe.“ Lebendiger, kindlicher Glaube Sein Glaube ist innig, tief, lebendig und kindlich. Sein religiöses Leben, das ganz in seinem Alltag aufgeht und sich dort entfaltet, ist geprägt von einer innigen Verehrung der Mutter Gottes und von Liebe zur heiligen Eucharistie. Gott ist hier nicht irgendeine abstrakte Idee oder Vorstellung, sondern ganz real und gegenwärtig. Besonders gern betet er den Rosenkranz. Ich habe viele Fotos von ihm gesehen, auf denen man, wenn man es weiß, sieht, dass er gerade den Rosenkranz betet – dabei aber hält er seine Hand ganz verborgen, so dass man es ja nicht sehen kann. Im Gebet sieht er eine Macht, die den Menschen lieben lehrt und mit Gott verbindet. Seit dem Kommunion-Dekret Papst Pius X. von 1905 empfängt er täglich die Hl. Kommunion. Und in sein Tagebuch schreibt er: „Gottlob! Am heutigen Marienfesttage konnte ich wieder in die Hl. Messe und zur Hl. Kommunion gehen. Es ist ja so kein richtiger Tag, wenn wir dies nicht tun können. Und die Hl. Kommunion ist ja das Schönste am ganzen Tag!“ Sein Pfarrer schreibt über ihn: „Für den Fürsten bedeutete die Eucharistie keineswegs nur eine Andachtsübung, sondern die tatsächliche Gegenwart Jesu, zu dem er geht, den er sieht und hört und den er voll Glückseligkeit anbetet. Seine finanziellen Angelegenheiten und alle familiären Sorgen vertraute er dem Hl. Josef an. So schrieb er einmal in der Not der Kriegsjahre ein Gebet auf ein Bildchen des heiligen Josef und ernannte ihn liebevoll zu seinem ‚Finanzminister’.“ Im Alter von 60 Jahren erkrankt er an Krebs. Sein vierzehn Monate langes Leiden im Wiener Sanatorium Löw (jetzt Wiener Privatklinik) aber lässt ihn weiter reifen. „Das Krankenzimmer wurde zu einer Art Wallfahrtsort, von wo die Menschen erschüttert und tränenvoll, aber gestärkt im Glauben fortgingen“, schreibt eine Biographin. Tod im Ruf der Heiligkeit Am 22. Jänner 1931 stirbt Ladislaus Batthyány-Strattmann im Ruf der Heiligkeit. Einen Tag vor seinem Tod bittet er seine Familie: „Tragt mich auf den Balkon, damit ich in die Welt hinausschreie, wie gut der liebe Gott ist!“ Nuntius Schioppa schrieb damals an den Heiligen Vater: „Die Leute halten den Fürsten für einen Heiligen. Ich kann Eurer Heiligkeit versichern, dass er es ist.“ Ich persönlich habe von meinem Urgroßvater eigentlich etwas ganz Banales gelernt: nämlich wie wichtig die Liebe und das Gebet sind. Es gibt zwei Dinge, die mein Urgroßvater gesagt hat, die dafür ganz typisch sind. In seinem Testament hat er zum Beispiel geschrieben: „Wenn ihr glücklich sein wollt, macht andere glücklich!“ Und an einer anderen Stelle: „Wenn die Menschen doch beten würden! Alle Politik, alles Elend, alles wäre gut, nur Gebet, warmes, stürmisches Gebet zum himmlischen Vater. Er wartet darauf! Er will es!“ Es ist unglaublich, wie viel diese beiden Dinge für ein gelungenes Leben beitragen können. Und im Grunde ist es gerade das, wozu wir durch unseren Orden berufen sind. Weitere Informationen zum Leben und Wirken des Seligen Ladislaus Familie Batthyány-Strattmann: www.batthyany.at Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann-Gebetsgemeinschaft: www.beatus-ladislaus.eu Die Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann-Gebetsgemeinschaft zur Heiligsprechung des Arztes der Armen, eine Gruppe von katholischen Frauen und Männern, die ihr Leben bewusst nach dem christlichen Glauben in der katholischen Kirche gestalten wollen, wurde am 23. März 2008, dem fünften Jahrestag der Seligsprechung, vom Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn kirchlich approbiert. Bücher über den seligen Ladislaus Lene Mayer-Skumanz, Elisabeth Singer, Die Schätze des Doktor Batthyány, Geschichten aus dem Leben des seligen Arztes Ladislaus Batthyány-Strattmann, Tyrolia 2003 Geöffnete Augen – Ladislaus Batthyány-Strattmann und sein Leben als „Arzt der Armen“, 96 Seiten, Preis: 12,20 EUR (plus Porto); erhältlich beim Pfarramt Güssing, Hauptplatz 13, 7540 Güssing; T: 03322/42339; E: [email protected] Die Malteser 2/2013 41 VorBilder VorBilder gedanken des seligen Ladislaus über Krankenpflege Auf die Bitte seiner Schwägerin Magdalena Gräfin Coreth OSB (diese war eine Zeit lang seine Mitarbeiterin in den Spitälern Kittsee und Körmend gewesen), ein paar Gedanken über Krankenpflege niederzuschreiben, verfasst der Selige Ladislaus im Sommer 1930, sieben Monate vor seinem Tod, vom Krankenbett diktierend einen Brief. Darin schreibt er: (…) Der Stoff ist viel zu groß und schwer, als dass ich ihn mit meinen schwachen Köpferl vom Krankenlager aus beherrschen könnte. Ich sende Dir hier nur lose Gedanken, wie sie mir gerade nach sieben Monaten schweren Leidens einfallen. (…) Erinnerst Du Dich noch, wie ich Dir öfters beim Beginn der Ambulanz, umgeben von den vielen wartenden Kranken sagte, so voll der großen, großen Freude, die mir Gottes Gnade immer in meinem Beruf gab: „Lilly, schenken wir unser ganzes, ganzes Herz den lieben Kranken!“ Doch nur von wahrer Gottesliebe kann richtige, echte Nächstenliebe ausgehen, nur wenn sie an der Quelle allen Lichts und aller Wärme sich Kraft und Stärke holt, wird sie sich ganz entfalten und immer vollkommener werden. – Je mehr ein Herz den lieben Gott liebt, umso mehr liebt es auch seinen Nächsten. Leider mischt sich aber in jede menschliche Handlung das menschlich Unvollkommene. Ein großer Gewinn ist es, wenn wir aufmerksam sind, was uns alles hindert, sie gut zu üben. – Das ist vor allem der Stolz, der sich aufdrängt über unser Wissen, z. B. eine gelungene Kur oder Behandlung. (…) Eine große Gefahr für die Nächstenliebe ist es, den Regungen der Sympathie und Antipathie nachzugeben, zu sehr nach dem Äußeren zu urteilen. Mit einem Wort, dem Nächsten gegenüber die eigenen Gefühle nicht genug zu beherrschen. (…) Wie oft bringen wir auch unsere große Empfindlichkeit ans Krankenbett mit, sie ist nichts anderes als besorgter Stolz um das eigene Ich. Nie sollen wir dem Kranken etwas nachtragen, nie beachten, wenn er vielleicht einmal uns ein unangenehmes Wort sagt – im Gegenteil. Wenn wir seine Schwierigkeiten uns gegenüber sehen, ist’s ein Grund mehr, unsere Nächstenliebe ohne Aufdringlichkeit für ihn zu verdoppeln. Dazu 42 Die Malteser 2/2013 braucht man allerdings viel Taktgefühl. (…) Auch sollen wir, wie der Hl. Philippus Neri sagt, nicht immer an die Fehler des Nächsten denken, sondern dieselben als menschliche Schwäche auffassen. Immer sollen wir nach neuen Mitteln sinnen, den Kranken alles zu erleichtern, dadurch sieht er unser Interesse, und es bereitet ihm viel Freude. Viel fehlen wir auch durch Ungeduld. Für jeden Patienten sollten wir uns eine ordentliche Portion Geduld mitbringen, und jede schlechte Laune vor der Türe des Krankenzimmers ablegen. Zeigen wir nie dem Patienten, dass wir für ihn wenig Zeit haben, hören wir seine Leiden recht aufmerksam an und merken wir uns, was er sagt, damit der Kranke vor allem unsere große Teilnahme für ihn sieht. Jeder Handgriff am Krankenbett sei voll Geduld und Sanftmut und Rücksicht, und alles atme nur Liebe, seien wir nie rasch und flüchtig, als wollten wir nur schnell fertig werden, auch nie lärmend und ungestüm. Es tut dem Kranken ja so wohl, wenn er in seiner Schwäche, seinen Schmerzen unsere Rücksicht für ihn in allem, auch in leisem Gehen, leisem Reden und Handeln sieht. Eine schöne Sitte ist es, Arznei und Speisen und Trank, die wir dem Kranken reichen, vorher zu segnen. Wie viel, liebe Frau Magdalena, könnte ich Dir da noch sagen über die Möglichkeiten, die Nächstenliebe zu vervollkommnen. Eine Meisterschrift darüber ist Paulus´ Korintherbrief, aus dem mir immer besonders die Worte herausklingen: „Die Liebe trägt alles.“ Der kürzeste Weg zur Vervollkommnung der Nächstenliebe ist wohl im Satz bezeichnet, von dem ich ausging: „Je mehr die menschliche Seele den lieben Gott liebt, des- Gedenkmesse to mehr muss sie auch ihren Nächsten lieben.“ Erwecken wir oft die Liebe Gottes in uns, indem wir unserem geistigen Auge die unzähligen Beweise seiner Liebe vorführen. (…) Ach hätten wir doch ein offenes Auge für die fast stündliche Sehweise der Liebe Gottes, die wir im Gnadenleben des Nächsten und in unserem eigenen beobachten. Ich glaube, wenn jemand so recht aus ganzem Herzen die Gottesliebe hätte – seine ganze Umgebung würde willkürlich mächtig davon ergriffen werden, denn es gibt nichts Größeres, so welterschütternd Schönes wie den Abglanz der Liebe Gottes in der menschlichen Seele. (…) So versuchte ich mit diesen Zeilen einen Flug wie ein Adler, immer höher weg von der Erde zum Gott der Liebe, doch es ging mir dabei wie dem Maler, der immer wieder an seinem Bild korrigierte, weil es nie seiner wahren Vorstellung gleichkommen konnte und zum Schluss seine Schüler dem Meister die Pinsel wegnehmen mussten, fürchtend, dass er das Bild verdirbt; so fühle auch ich mich. Ich wollte Dir ein Bild malen, zum Schluss habe ich den Brief fast zerrissen, denn es gibt keine Worte, keine Farben, keine Musik, es gibt nichts, das imstande wäre, die Liebe Gottes würdig zu schildern, und so bleibt eigentlich für uns, auch in der Praxis der Krankenpflege, als Ausdruck unserer Liebessehnsucht zu Gott, nur der innige Wunsch unserer Seele, dass unser höchstes Gut von allen unseren Kranken geliebt und verherrlicht werde, dabei singen wir im Geiste mit allen Geschöpfen auf die Knie nieder und rufen mit St. Benedikt: „Ut in omnibus glorificetur – Deus! (Auf dass Gott in allem verherrlicht werde!)“ Dein ergebener Schwager Laci Sanatorium Löw, Juni 1930 zum Jubiläum unseres Seligen Ladislaus Von Moritz Schuschnigg Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Seligsprechung von Dr. Ladislaus Fürst BatthyányStrattmann feierte Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen, Apostolischer Nuntius in Österreich, am Samstag, dem 23. März 2013 eine Festmesse in der Klosterkirche der Salesianerinnen am Rennweg in Wien. Die Hl. Messe stand im Zeichen dankbaren Gedenkens und wurde gleichzeitig als erste Quartals- und Bereichsmesse von Delegation und Bereich Burgenland der Malteser gestaltet. Neben vielen Angehörigen des „Arztes der Armen“ nahmen die Ordensdelegation Burgenland sowie der MHDA Burgenland mit zahlreichen Mitgliedern und Betreuten teil. Im Anschluss daran lud die Familie Batthyány zu einer Agape in die Räumlichkeiten des Klosters. Vorbild für uns Malteser Im Zentrum der Gedenkmesse stand das heiligmäßige und vorbildhafte Leben und Wirken des Seligen Ladislaus, des ersten Heiligen des Burgenlandes. Zahlreiche seiner Aussprüche bringen gerade die Mission der Malteser in besonderer Weise zum Ausdruck, darunter „Wenn Ihr glücklich sein wollt, macht andere glücklich.“ sowie „Der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken.“ Die Malteser 2/2013 43 RundSchau RundSchau „... den Menschen in seiner Gesamtheit wahrnehmen ...“ Die Medizin müsse sich von einer reinen Biomedizin wieder zu einer Humanmedizin entwickeln, die den ganzen Menschen im Blick habe, einschließlich seiner seelischen Situation und seines sozialen Umfelds – man behandle bzw. betreue schließlich Menschen, nicht Krankheiten. Gesundheit bedeute auch oft etwas Anderes als nur die Abwesenheit von physischer Krankheit. Eine ganzheitliche Blickweise setze aber dezentrale Kompetenz und Verantwortung des Einzelnen voraus. Von Georg Male Solche und ähnliche Feststellungen ziehen sich durch das gesamte Gespräch, das ich mit dem Internisten und ehemaligen Primarius Univ.-Prof. Dr. Karl Harnoncourt, Mitglied der Delegation Steiermark des SMRO, sowie Natalie Lottersberger, Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester und seit 2010 Geschäftsführerin des auf Hauskrankenpflege und -betreuung spezialisierten Malteser Care-Rings, führe. Kernthema unseres Zusammentreffens ist die Frage „Wo bleibt der Mensch in der Medizin bzw. in der Pflege?“ Der Hintergrund: Medizin und Pflege haben sich über die letzten Jahrzehnte zu einem weitgehend mechanistischen System entwickelt, das in erster Linie „Fälle“ behandelt, mehr definiert durch Diagnose-Codes als durch die individuellen Bedürfnisse konkreter einzelner Menschen. Dahinter steht die durch die medizinischen Entdeckungen und Erfolge vor allem der letzten beiden Jahrhunderte gewachsene Überzeugung, der Mensch könne jede Krankheit heilen, wenn er nur hinter ihre physiologischen oder genetischen Hintergründe komme. Der bedingungslose Glaube an die Allmacht der Medizin, gepaart mit der Einengung auf die rein physischen Aspekte der Krankheit, hat dazu geführt, dass Krankheit heute, soweit es sich nicht um psychische Leiden handelt, als rein physisches Geschehen verstanden wird. Der moderne Körper- und Schönheitskult mit seiner Vergötterung des jungen, makellosen und „gestylten“ Körpers tut noch das Seine dazu. 44 Die Malteser 2/2013 Behandelt wird oft nur der Körper ... Karl Harnoncourt: „Es ist kein Wunder, dass in unseren medizinischen Lehrbüchern nur von Krankheiten, aber nie von Kranken die Rede ist. Wir behandeln in der Regel Krankheiten, aber nicht hören, dass eine Pneumonie behandelt wird, nicht aber ein Mensch mit Pneumonie. Im Grunde haben wir heute ein Anti-Krankheitswesen, kein Gesundheitswesen, das ja sehr viel mehr in der Prävention verankert sein müsste. Sehr oft ist es so, dass die Mediziner von einem an sie herangetragenen Symptom ausgehen und dieses isoliert untersuchen und behandeln, die Gesamtsituation des Patienten bleibt aber außer Betracht – obwohl gerade diese für das Nicht-Gesundsein oft verantwortlich ist. Wer kann schon von vornherein sagen, ob ein Magengeschwür körperlich bedingt ist oder auf Sorgen beruht?“ ... und nicht die Seele Damit spielt Harnoncourt auf den weiten, von der etablierten Medizin aber eher abschätzig betrachteten Bereich der Psychosomatik an: „Man kann davon ausgehen, dass bei mehr als 50% aller Patienten, die zum Arzt gehen, ein Großteil ihrer Beschwerden nicht biologisch bedingt ist.“ Das bedeute: Durch Änderung der Rahmenbedingungen, durch Eingehen auf die Sorgen, Nöte, Ängste der Patienten, durch Einbeziehung der Angehörigen bzw. des sonstigen Umfelds könnte man wesentlich bessere und auch nachhaltigere Therapieerfolge erzielen – bräuchte dafür aber die Zeit, um sich näher mit dem Patienten zu beschäftigen. Dies verhindern jedoch allein schon ökonomische Zwänge, die auf möglichst raschen Durchsatz der Patienten, aber auch auf möglichst intensive Nutzung der kostspieligen Infrastruktur in Spitälern und Ordinationen dringen. Harnoncourt: „Es werden massenhaft symptombezogene Untersuchungen durchgeführt, die nicht nur hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursachen, sondern auch die Patienten zum Teil völlig überflüssig belasten.“ Die Ursache liegt im Zeitgeist einer modernen Wissenschaftsgläubigkeit: Die Patienten wollen Organdiagnosen, um nicht als hysterisch eingestuft zu werden, die Krankenkassen zahlen nur, was messbar definiert ist, und die Ärzte mussten sich daran anpassen.“ Dementsprechend hätten diagnostische Maßnahmen das Gespräch verdrängt und dominieren heute die Abläufe in den Ordinationen. Eine stärkere Betonung psychosomatischer Zusammenhänge würde hingegen Reduktionen im Bereich der Organdiagnostik bringen, worauf wohl auch die kritische Einstellung vieler hoch spezialisierter Ärzte zu diesem Thema zurückzuführen sei. Der einzige Bereich, wo diese eine angemessene Rolle spielen, sozusagen ein beispielhafter Vorläufer, sei die Palliativmedizin. Diese könne biomedizinisch nichts mehr erreichen und stelle daher auf das menschliche Erleben und Wohlbefinden ab. Harnoncourt: „Den Menschen ist es übrigens intuitiv durchaus bewusst, dass die Biomedizin nicht allein seligmachend ist – sonst hätten nicht alternative Heilmethoden, die ja zumeist einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen bzw. dies zumindest behaupten, so großen Zulauf.“ Ganzheitliche Sichtweise wäre kostengünstiger Natalie Lottersberger: „Das Paradoxon bei alldem ist, dass das Gesundheitssystem sogar günstiger würde, wenn man sich mehr mit den Menschen als Ganzem beschäftigen und sie nicht als „Nummern“ durch ein System schleusen würde. Wenn ich das Umfeld eines Menschen mit einbeziehe, erschließen sich ganz andere Ressourcen, die sinnvoll genutzt werden können – zum Vorteil des Patienten und des Systems. Wir merken das in der Hauskrankenpflege ganz deutlich: Individuelle Lösungen zu Hause sind meistens für alle Beteiligten besser, weil sie eben auf die konkreten Gegebenheiten und Bedürfnisse Rücksicht nehmen können. Zudem kosten sie deutlich weniger als die Pflege bzw. Betreuung in einer Institution, die nur in manchen Fällen die bessere Lösung ist. Leider kommt die Öffentliche Hand für die Pflege zu Hause aber meist nur zum Teil auf, obwohl sie sich einiges ersparen könnte – ganz abgesehen von den positiven therapeutischen und sozialen Effekten.“ Dezentrale Kompetenz ... Wohin sollten sich Medizin und Pflege also entwickeln? Harnoncourt: „Die Biomedizin muss wieder zu einer Humanmedizin werden – also Leib und Seele in den Blick nehmen. Dazu braucht es aber deutlich mehr dezentrale Kompetenz und Verantwortung. Denn wenn wir den Menschen in seiner Ganzheit und seiner sozialen Vernetzung wahrnehmen wollen, müssen wir ihn in erster Linie dort begleiten und behandeln, wo er lebt – so wie das früher der klassische Hausarzt getan hat, der eine Familie oft über Generationen begleitet hat. Wir Die Malteser 2/2013 45 Rundschau brauchen dazu gut geschulte Fachleute, die Kompetenzen in medizinischer und sozialer Hinsicht in sich vereinen und die Menschen anleiten und begleiten.“ ... und Eigenverantwortung Zudem brauche es die Bereitschaft, in Familie und Nachbarschaft Verantwortung zu übernehmen. Da die klassische Großfamilie, die früher den Großteil von Pflege und Betreuung getragen hat, kaum mehr existiert, müsse man auf ehrenamtliche Solidarität setzen – und das möglichst flächendeckend in der gesamten Bevölkerung. „Das Spital oder Pflegeheim ist ja nur die ultima ratio, wenn es anders nicht besser geht. Das sollte übrigens bis zum Tod gelten – aber heute stirbt leider kaum mehr jemand zu Hause.“ Und wie sieht diese dezentrale Kompetenz und Verantwortung aus? Lottersberger: „Vor allem müssen alte Tugenden und Fertigkeiten neu etabliert werden, um den Menschen die Fähigkeit wiederzugeben, selbst verantwortlich für ihre eigene Gesundheit und die ihrer Kinder und Angehörigen zu handeln. Das beginnt bei der Eigenverantwortung bzw. der Courage, ein krankes Kind nicht sofort zum Arzt oder gar ins Spital zu bringen, wenn es einen simplen Infekt hat. Das geht weiter über vernünftige, einigermaßen gesunde Ernährung und Lebensführung und mündet letztlich in die Bereitschaft, schwer oder dauerhaft erkrankte Angehörige womöglich in ihrem gewohnten Umfeld zu betreuen und zu pflegen. All dies bedarf natürlich gewisser Voraussetzungen – von entsprechender Bildung und Wissensvermittlung über tragfähige soziale und familiäre Beziehungen und Bindungen bis hin zu einer guten Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und ggf. Pflegepersonen. Dabei muss es natürlich auch professionelle Unterstützung geben, die den Menschen jene Dinge abnimmt, die sie zu Recht überfordern – so wie wir das z. B. beim Malteser CareRing tun.“ Bewusstseinsänderung ist notwendig Lottersberger weiter: „Leider ist das Bewusstsein für all dies weitgehend verloren gegangen. Man gibt heute seine Verantwortung an den Staat ab – in der politischen 46 MedizinAktuell und wirtschaftlichen Sphäre ebenso wie in der sozialen und medizinischen. Wir müssen einfach wieder lernen, dass Gesundheit und Obsorge für unsere Nächsten auch unsere eigene Verantwortung sind. Dafür braucht es gezielte Bewusstseinsbildung sowie neue Betreuungsmodelle – zu Hause oder in kleinen, überschaubaren Einheiten im gewohnten Umfeld. Damit werden Patienten integriert und nicht in anonyme Institutionen abgeschoben, Kosten gespart sowie der familiäre und gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt.“ Hospizbewegung als Vorbild Ein positives Beispiel dafür sei die Hospizbewegung, in der sich Karl Harnoncourt in der Steiermark seit Jahrzehnten engagiert. „Wir haben ca. 700 Ehrenamtliche, die laufend schwer Kranke bzw. Sterbende und deren Familien begleiten – bis hin zum Tod, der ja auch Teil des Lebens ist. Es geht dabei um die direkt Betroffenen, also um die Patienten selbst, aber sehr bewusst auch um deren familiäres Umfeld, das ja ebenso unter der Situation leidet. Ein ganzheitlicher Ansatz also, der dank Schulung und Supervision auch sehr professionell funktioniert.“ Natalie Lottersberger ergänzt: „Dasselbe gilt für die Hauskrankenpflege bzw. -betreuung, die wir anbieten: Wir schicken nicht einfach eine mehr oder weniger gut ausgebildete Betreuungsperson, sondern analysieren vorher im Rahmen des so genannten ,Case Management’ die Situation, überlegen gemeinsam mit allen Beteiligten die in Frage kommenden Lösungsvarianten, helfen bei der Beschaffung von Heil- und Pflegebehelfen und beim Beantragen von Förderungen, sprechen mit den behandelnden Ärzten und sorgen durch ein engmaschiges Monitoring auch für laufende Qualitätskontrolle und allenfalls notwendige Anpassungen. Kurz: Wir finden gemeinsam mit der Familie eine Lösung, die für alle Beteiligten möglichst optimal ist. Das ist gut für die Patienten, verhindert aber auch, dass die Angehörigen überfordert werden. So stelle ich mir eine im Wortsinn menschliche Betreuung vor. Das entspricht auch dem Verständnis der Malteser, die sich immer dem ganzen Menschen zuwenden möchten.“ Kaminzimmer (90 m2) Professionell tagen Erfolgreich organisieren Von exklusiven Veranstaltungen über informelle Kamingespräche bis zu Jubiläums-Feiern sowie Seminaren, Workshops und Tagungen. Das Schlosshotel Mailberg ist der ideale Ort für Ihre Veranstaltung: • Räumlichkeiten von 25 bis 270 m2 • Modernste Technik und WLAN • Restaurant und individuelles Catering im Haus Unser professionelles Team unterstützt und berät Sie gerne bei der Planung! • Täglich Schlossführungen Vinothek • Weinverkostungen • Haubengekröntes Restaurant Schlosskeller • 21 Zimmer und Suiten • Offene Für Buchungen, Zimmerreservierungen und weitere Informationen rund um das Schloss besuchen Sie unsere Website: www.schlosshotel-mailberg.at Die Malteser 2/2013 Die Malteser 2/2013 47 Schlosshotel Mailberg**** 2024 Mailberg 1, Tel.: +43 2943 30301, [email protected] MedizinAktuell MedizinAktuell Endlich Sonne! Wer genießt sie nicht, die wärmenden – und bräunenden – Strahlen der Sonne, zumal im gerade beginnenden Sommer ... Aber wie überall im Leben gilt es auch hier, Maß zu halten. Sigrid Wittek-Saltzberg, Grazer Malteserin und Hautärztin, klärt auf. Heuer mussten wir besonders lang auf den Frühlings- bzw. Sommerbeginn warten. Mit den ersten Sonnenstrahlen drängen die Menschen ins Freie, die öffentlichen Parks, private Gärten, Gastgärten etc. füllen sich mit „sonnenhungrigen“ Menschen. Wir brauchen die Sonne, sie gibt uns Energie, seelische Ausgeglichenheit, sie ist wichtig für die Bildung von Vitamin D in unserem Körper, das wiederum unseren Knochenbau, unser Immunsystem sowie auch unser Herz-Kreislauf-System beeinflusst. Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf dieser Erde ... Und dennoch: UV-Strahlung kann auch fatale Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben, vom Sonnenbrand über vorzeitige Hautalterung bis hin zu gutartigen und bösartigen Hauttumoren, einschließlich des malignen Melanoms, das zu den aggressivsten Krebsarten zählt. 1. Kurzfristige Schäden Sonnenbrand: Nach intensivem Sonnenbad kann es je nach Empfindlichkeit und Hauttyp zu Hautrötungen bis zu Verbrennungen 2. Grades mit Blasenbildung und Schmerzen kommen. Überpigmentierungen („Melasma“): Durch unterschiedliche Einflüsse – häufig durch hormonelle Sondersituationen wie Pilleneinnahme oder Schwangerschaft – können sich nach Sonnenexposition kosmetisch störende braune Flecken vor allem an der Stirn, den Wangen und der Oberlippe bilden, die oft sehr hartnäckig und langfristig bestehen bleiben. „Sonnenallergie“: Tritt meist nach der ersten intensiven Sonnenexposition (im Frühjahr oder beim ersten Urlaub im Süden) auf, ist keine Allergie im klassischen Sinn und zeigt sich durch einen juckenden Hautausschlag, der oft Jahr für Jahr die Urlaubsstimmung trübt, wenn man nicht rechtzeitig „vorbehandelt“. Photosensibilisierungen: Hierbei handelt es sich um „echte allergische Reaktionen“, wobei insbesondere bestimmte Duftstoffe oder Parfüms, pflanzliche Stoffe, aber auch die Einnahme von Medikamenten bei gleichzeitiger Sonneneinwirkung zu juckenden und beeinträchtigenden Hautausschlägen führen können. Die Sonnenstrahlung setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen: • Der UVA-Anteil (A wie Alterung oder Allergie) dringt tiefer in die Haut ein und ist dadurch insbesondere für polymorphe Lichtreaktionen, also „Sonnenallergien“, und vorzeitige Alterung der Haut verantwortlich. •Der UVB-Anteil (B wie Bräune oder Brand) ist kurz welliger, erreicht nur die obersten Schichten der Haut und bedingt primär den akuten Sonnenbrand und die Bräunung nach dem Sonnenbad. 2. Langfristige Schäden Vorzeitige Hautalterung: Hautareale, die regelmäßig und ohne entsprechenden Sonnenschutz der Sonne – oder UV-Strahlen im Solarium – ausgesetzt werden, zeigen frühzeitig Zeichen der so genannten „extrinsischen“ Alterung, wie Falten, Furchen, Flecken ... Insgesamt entsteht der Eindruck einer gegerbten, schlaffen, von Furchen durchzogenen, scheckig-fleckigen Haut. Welche Hautschäden können nun durch UV-Strahlen hervorgerufen werden? Hauttumore: Wer sich unkontrolliert und ungeschützt über Jahre der Sonne ausgesetzt hat, hat – abhängig vom 48 Die Malteser 2/2013 Hauttyp – ein erhöhtes Risiko, Hauttumore zu entwickeln. Neben zahlreichen gutartigen Gewächsen kann UV-Strahlung auch zu Hautkrebs führen. Hautkrebs Die häufigste Form ist der so genannte „weiße Hautkrebs“; dazu zählen das Basalzellkarzinom – auch Basaliom genannt – und das Stachelzellkarzinom – auch Plattenepithelkarzinom genannt. Diese Formen bilden nur selten Metastasen und sind daher meist heilbar. Sie treten vor allem an sonnengeschädigter Haut auf, wie z. B. an der männlichen Glatze, an der Stirne, Nase oder an den Unterarmen und Handrücken, und betreffen vorwiegend Menschen höheren Alters. Zeichen dieser Hautkrebserkrankungen sind oft schuppende, krustig-bedeckte raue Hautareale oder kleine „Wunden“, die nicht zuheilen wollen. Der „schwarze Hautkrebs“, das maligne Melanom, geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut aus, neigt frühzeitig zur Bildung von Tochtergeschwüren – so genannten Metastasen – und ist daher, abhängig vom Stadium der Erkrankung, oft nicht mehr heilbar. Daher ist die Früherkennung besonders wichtig: je früher Hautkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen! Vor der Sonne sind nicht alle Menschen gleich Grundsätzlich sollte jeder Mensch übermäßiges Sonnenbaden meiden. Es gibt jedoch unterschiedliche Hauttypen, die auf UV-Strahlung unterschiedlich empfindlich reagieren: • Typ 1 – „Keltischer Typ“: rötlich-blonde Haare, helle/ blasse Haut, oft Sommersprossen, blaue/graue Augen, keine bis geringe Bräunung, bekommt schnell einen Sonnenbrand. • Typ 2 – „Germanischer Typ“: helle Haut, blaue, graue odergrüneAugen,geringeoderlangsameBräunung,sonnen empfindlich, bekommt ungeschützt oft einen Sonnenbrand. • Typ 3 – „Dunkelhäutiger Europäer“: hellbraune Haut, meist braune Augen, bekommt nur selten einen Sonnenbrand, schnelle Bräunung. • Typ 4 – „Mediterraner Typ“: dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen, nur ganz selten Sonnenbrand, tiefe und schnelle Bräunung. Hauttyp 1 oder 2 sind eher gefährdet, Hautkrebs zu entwickeln. Es sollten aber auch Menschen mit Hauttyp 3 und 4 einen vernünftigen Umgang mit der Sonne pflegen, insbesondere wenn sie in der Vergangenheit wiederholt Sonnenbrände hatten oder wenn in der Familie bereits Melanomfälle aufgetreten sind. Was sind die Alarmzeichen für den schwarzen Hautkrebs? Um Alarmzeichen zu erkennen, kann die so genannte ABCDE-Regel hilfreich sein: A wie Asymmetrie: Jeder Fleck, der unregelmäßiges, seitenungleiches Wachstum zeigt, ist auffällig. B wie Begrenzung: Unregelmäßige, unscharfe, verwaschene Begrenzung, randständige Ausläufer oder Ausfransungen sind verdächtig. C wie Color: Unterschiedliche Farbtöne, hellere und dunklere Areale in einem Muttermal könnten auf ein Melanom hinweisen. D wie Durchmesser: Muttermale, die mehr als 5 mm Durchmesser haben, sollten regelmäßig untersucht werden. E wie Erhabenheit: Dreidimensionale Entwicklung eines Muttermals ist verdächtig. Ein vernünftiger Umgang mit der Sonne sowie konsequenter Sonnenschutz sind unumgänglich, um Hautkrebs vorzubeugen. Regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt erhöhen die Chance auf Früherkennung von Hautkrebs und somit auch die Chance auf Heilung. Die Malteser 2/2013 49 MalteserWelt weit Syrien Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene wird weiter ausgebaut Malteser International hilft den Vertriebenen in Syrien sowie den Flüchtlingen in den Nachbarländern Türkei und Libanon bereits seit Juli 2012. Bisher erhielten mehr als 37.000 Menschen Nothilfe-Pakete, Decken und Winterkleidung. Im Libanon unterstützt Malteser International ein Krankenhaus der libanesischen Malteser, in dem Flüchtlinge aus Syrien kostenfrei behandelt werden. Der tägliche Überlebenskampf im syrischen Bürgerkrieg betrifft immer mehr Mütter mit Kleinkindern. „Es gibt für Babys und Kleinkinder zu wenig Milch und Babynahrung. Die Mütter brauchen für ihre Kleinen dringend mehr Lebensmittel“, so Thomas Molitor, NothilfeKoordinator der Malteser. Direkte und schnelle Hilfe durch Hausbesuche Mit Hausbesuchen kümmern sich die Malteser auch um 400 syrische Flüchtlingsfamilien, die im nördlichen Libanon unter besonders ärmlichen Verhältnissen leben. Das Gesundheitszentrum der libanesischen Malteser in Khaldieh schickt mit Unterstützung von Malteser International Gesundheitsmitarbeiter zu den Flüchtlingen in den Dörfern Zgharta und Kfarzayna. Dort laden die Mitarbeiter zu Veranstaltungen zur Gesundheitsaufklärung ein und informieren die Flüchtlinge über wichtige Themen wie persönliche Hygiene, Kinderpflege und die Bedeutung von Impfungen. „Bei meinen Hausbesuchen sehe ich viel Elend“, erzählt Rouba Azize, die als Sozialarbeiterin in der Klinik in Khaldieh arbeitet. Sie ist auch eine der Koordinatorinnen der Nothilfemaßnahmen für die Flüchtlinge. „Viele Menschen leben in Kellerräumen und schlafen dort auf Kartons auf dem Boden. Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal und eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit.“ 50 Die Malteser 2/2013 Bei einem ihrer Besuche kam Azize auch in einen 200 Quadratmeter großen Kellerraum in der Region von Zgharta, ganz in der Nähe der Klinik von Khaldieh. Dort leben rund 100 Menschen in einer einfachen Kellerhalle, abgeteilt für einzelne Familien; die Böden sind feucht, es gibt kaum Licht. „Viele der Kinder leiden unter Hautkrankheiten und Ausschlägen, Röteln gehen um“, berichtet Azize. Die syrischen Flüchtlinge, die sie besucht, erhalten monatliche Nahrungsmittelhilfen sowie Hygieneartikel, Decken und Matratzen. Auf einen Blick: Malteser Nothilfe in Syrien, in der Türkei und im Libanon Malteser International leistet bereits seit Juli 2012 Nothilfe für die von der Syrienkrise betroffenen Menschen in Syrien, in der Türkei und im Libanon. Im vergangenen Jahr verteilten sie Nothilfe-Sets, Heizöfen, Decken und Winterkleidung an mehr als 24.000 Menschen und unterstützten eine Klinik des Malteser-Ordens im Libanon, die syrische Flüchtlinge kostenlos behandelt, mit Medikamenten und medizinischer Ausstattung. „Die Not ist riesig. Es gibt viele Erkrankungen, und die Seuchengefahr ist groß“, erzählt Miladia Hamati Aoun, eine der Krankenschwestern, die sich in der Klinik in Khaldieh um die syrischen Patienten kümmern. Im März führte die Klinik auch eine dreitägige Impfkampagne für Dutzende syrische Kinder und Jugendliche durch, um sie und ihre Familien vor einer Ansteckung mit Krankheiten wie Kinderlähmung oder Röteln zu schützen. Als vorsorgende Maßnahme erhielten die Kinder auch Vitamin A. Mit Beginn dieses Jahres dehnte Malteser International die Hilfsmaßnahmen in der Region auf weitere 13.000 Menschen aus und ist damit nun auch in den Grenzgebieten in der Türkei und im nördlichen Syrien tätig. Die Hilfe konzentriert sich dabei auf die bedürftigsten Flüchtlingsfamilien – insbesondere alleinstehende Ihre Spende kann Leben retten! „Die Flüchtlinge, denen ich helfe, sind sehr dankbar für diese Hilfe“, so Aoun. „Oft sagen sie zu mir: ‚Gott möge Dich, Deine Familie und Dein Heim schützen‘. Dieser Segenswunsch hat eine ganz tiefe Bedeutung, wenn man weiß, welche schrecklichen Dinge diese Menschen gesehen und erlebt haben. Viele von ihnen haben ihre Häuser und Angehörige verloren und stehen vor dem Nichts.“ Die humanitäre Krise verschlimmert sich von Tag zu Tag: Internationale humanitäre Hilfe ist dringend nötig. Spenden werden dringend gebraucht. Helfen auch Sie mit und schenken Sie Menschen eine Zukunft! Frauen mit ihren Kindern –, die nicht in den Flüchtlingslagern untergekommen sind, sondern bei Gastfamilien und in leerstehenden Gebäuden unter armseligen Bedingungen leben. Mehr als 37.000 Menschen erhielten bisher Nothilfe, darunter: • 4.644 Nothilfe- und Hygiene-Sets • 3.904 Nahrungsmittelpakete • 2.500 Pakete mit Babynahrung • 1.350 Sets mit Schulmaterialien • 5.400 Sets mit Winterkleidung • 2.000 Decken • 1.400 Heizöfen • 30.000 kg Kohle zum Kochen und Heizen • 100.000 l Heizöl Spendenkonto MALTESER: Kennwort: „Nothilfe Syrien“ Konto 1.000.999; BLZ 60000 Spendenkonto Nachbar in Not: Kennwort: „Flüchtlingshilfe Syrien“ Konto 400 400 440 00; BLZ 20111 Die Malteser 2/2013 51 MalteserWelt weit SPENDEN Der Malteser Hospitaldienst Schweiz (MHDS) Malteser in der Eidgenossenschaft 1974 gegründet, wurzelt der MHDS ebenso im Wahlspruch „tuitio fidei et obsequium pauperum“ (Bezeugung des Glaubens und Hilfe für die Armen und Kranken) wie der MHDA und alle anderen Werke des SMRO. Von Antoinette Fierz-Cagianut, Kommandantin des MHDS Der MHDS ist eine dem Malteser-Orden angegliederte Vereinigung, in seiner Führung jedoch autonom. Für mehrere seiner Projekte besteht eine Zusammenarbeit mit dem protestantischen Johanniter Orden. Beide begleiten und unterstützen hilfsbedürftige Menschen unabhängig von deren Herkunft und Glauben. Der Hospitaldienst charakterisiert sich durch großen Respekt für den Nächsten und durch einen persönlichen Austausch zwischen Freiwilligen und Begünstigten im Geist der Kostenlosigkeit, ganz nach dem Motto: „Was einen Wert hat, hat keinen Preis“. Bei seiner Gründung 1974 standen dem MHDS die Freunde des Malteser Hospitaldienstes aus Österreich Pate. So waren die MHDS-Helfer für die ersten Wallfahrten nach Lourdes ganz in die Mannschaft des MHDA integriert, später begleiteten sie im Rahmen des österreichischen Pilgerzugs ihre eigenen Pilger, bis sie 1981 das erste Mal in eigener Regie mit 24 Pilgern und 29 Begleitern nach Lourdes fuhren. Um ihre Verantwortung auch über diese Pilgerfahrt hinaus wahrnehmen zu können, 52 Die Malteser 2/2013 widmen die Mitglieder des MHDS das ganze Jahr hindurch ihre Hinwendung Not leidenden Menschen in ihrer eigenen Umgebung. So sind im Verlauf der Jahre 14 Sektionen, verteilt auf die ganze Schweiz, entstanden. 2013 fand bereits die 33. Wallfahrt des MHDS nach Lourdes statt. Mittlerweile führt die Wallfahrt an die 300 Teilnehmer (Pilger und Begleiter) aus der ganzen Schweiz zusammen und entspricht von der Größe damit heute dem Lourdes-Zug der österreichischen Malteser. Es ist ein großes Gemeinschaftswerk, an dem Begleiter aus verschiedenen Sprachkulturen und unterschiedlichen Generationen (von 16 bis über 80 Jahre) Hand anlegen. Alle kehren sie bereichert und beglückt davon zurück. Mittels der Sektion der Malteser-Pfadfinder, der internationalen Malteser Sommerlager und des Projekts Caravan besteht heute die Möglichkeit, gerade junge Menschen schon früh an das Charisma des Ordens und die vielfältigen karitativen Herausforderungen, die der MHDS erfüllt, heranzuführen. HILFT Ohne die laufende großzügige Unterstützung von Spendern und Sponsoren wäre es uns unmöglich, unsere vielfältigen Bemühungen im Interesse von behinderten, sonst benachteiligen und alten Menschen umzusetzen. Mit seinen rund 1.000 Mitgliedern entfaltet der MHDS in der Schweiz vielfältige Aktivitäten: Daher bitten wir Sie: Helfen Sie uns, die Arbeit der Werke des SMRO zu finanzieren! • Die bereits erwähnte jährliche Wallfahrt nach Lourdes • Die Teilnahme an den internationalen Malteser Sommerlagern für jüngere Menschen mit Behinderung • Die Hilfe für hospitalisierte Kranke beim Besuch der heiligen Messe und dem Empfang der Sakramente • Die Begleitung von und die Unterstützung für behinderte Menschen • Die Ausbildung von Jugendlichen im Rahmen der Pfadfinder des Malteser-Ordens in der Schweiz • Die Verteilung von Nahrungsmitteln an Bedürftige • Die Hilfe für Obdachlose und Flüchtlinge • Die Begleitung von Menschen, die von Demenz oder Senilität betroffen sind, in speziellen Einrichtungen • Der Einsatz von Jugendlichen, die für zehn Monate in den Libanon reisen, um sich im Rahmen des Projekts Caravan in den Dienst von behinderten Mitmenschen zu stellen • Das Sammeln von Spendengeldern für die Finanzierung all dieser Aktivitäten bei einem jährlichen Ball in Bern sowie bei Charity-Brunches und -Abendessen Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Einige Beispiele: • Einmalige Spende, z. B. 850 EUR für die Mitfahrt einer Person nach Lourdes • Dauerauftrag für laufende Betreuung, z. B. 10 EUR, 20 EUR oder 50 EUR pro Monat • Letztwillige Verfügung zugunsten der Malteser – Helfen über den Tod hinaus Spenden-Konto Kto.Nr. 1.000.999 bei der BAWAG P.S.K. BLZ: 60000 lautend auf Malteser Hospitaldienst Austria IBAN: AT436000000001000999 | BIC: OPSKATWW Spenden an den MALTESER Hospitaldienst sind von der Steuer absetzbar! Bitte bewahren Sie den Einzahlungsbeleg für Ihre Steuererklärung bzw. Ihren Jahresausgleich auf! Reg.-Nr.: SO 1352 Die Malteser 2/2013 53 GelesenEmpfoHlen GelesenEmpfoHlen Mit der Kirche unterwegs sein Von Georg Reichlin-Meldegg Die Geschichte der Eisenbahnen bietet einen Weg ins pulsierende Leben: Denn die Eisenbahn bewirkte eine umfassende Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft. Vor 175 Jahren, im November 1837, wurde zwischen Floridsdorf und Deutsch Wagram die erste mit Dampf betriebene Eisenbahn auf dem Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie eröffnet. Rasch entwickelte sich die Eisenbahn zu einem leistungsfähigen Verkehrsmittel. Auf Grundlage dieser technologischen Entwicklung konnte eine dynamische Wirtschafts- und Industriegesellschaft entstehen. Eisenbahnjubiläen bieten auch Gelegenheit, scheinbar weit hergeholten, nicht immer offensichtlichen Zusammenhängen nachzuspüren und tief liegende Verbindungen zwischen einer rund 175-jährigen Organisation und einer mehr als 2.000 Jahre alten Institution aufzuzeigen. Die eine bietet Wege ins Diesseits, die andere offenbart solche ins Jenseits. Doch die Berührungspunkte zwischen Kirche und Eisenbahn sind überraschend vielfältig, so etwa in der Ausformung von Eisenbahnkirchen und Lazarettzügen, die durch der Kirche nahestehende Organisationen wie z. B. die Malteser betreut wurden. Weitere Berührungspunkte: Allgemein bekannt sind der Prophet Elias und sein „feuriger Wagen“, der Erzengel Raphael als Schutzpatron aller Reisenden, die Hl. Barbara als Schutzpatronin für die Tunnel und der Hl. Johannes Nepomuk als Schutzpatron der Brücken. Wer kennt hingegen den Hl. Expeditus, Namensgeber für viele verkehrstechnische Fachbegriffe? Die Kirche steht allem, was die Menschen miteinander verbindet, mit Sympathie gegenüber. Das Spektrum der Beiträge reicht von der genauen Schilderung der Malteser-Blessierten-Waggons im 19. Jahrhundert und der erfolgreichen Einsätze von acht Lazarettzügen im 1. Weltkrieg bis hin zu verkehrswissenschaftlich fundierten Texten, kirchlichen Grundlagenarbeiten sowie persönlichen Erfahrungsberichten. Christoph Schönborn/Gerhard H. Gürtlich (Hg.): Kirche und Eisenbahn. Weg – Wahrheit – Leben, Holzhausen, Wien 2013; 424 Seiten, ISBN 978-3-902868-76-3, Softcover; 20 EUR Die Lebensmitte als existenzielle Krise Von Georg Reichlin-Meldegg Wie geht Leben? Eine scheinbar triviale Frage. Dennoch haben Menschen aller Zeiten nach der Antwort darauf gesucht. Die tiefere Frage lautet: Gibt es eine Anleitung zum Leben? Kann man Leben lernen, Leben üben, Orientierung finden? Kann es gelingen, dass das Leben wirklich glückt, gar zur Fülle gelangt? Und schließlich die Frage: Was ist Leben überhaupt? Besonders Biologie und Genetik lernen hier umzudenken. Leben ist komplexer, als bisher gedacht. Die Information für das Leben ist mehrdimensional. Sie liegt nicht in den Genen allein, Gene müssen auch gesteuert werden. So ist die Information für das Leben, für Krankheit und Gesundheit wesentlich von so genannten epigenetischen Faktoren abhängig: vom Innenleben des Menschen, vom Denken und Fühlen, von der Umwelt. Die Selbstverantwortung nimmt zu. Leben hat mit psychischen Reifungs- prozessen zu tun, mit Sinnfragen und der Suche nach dem letzten Grund. Der Autor – Pharmazeut, Absolvent des Studiums der Philosophie, Doktor der Medizin und der Theologie, Universitätsprofessor für Moraltheologie mit dem Schwerpunkt Medizinethik, Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt und seit 2011 katholischer Weltpriester – interessiert sich in diesem Werk besonders für Spiritualität und heikle medizinethische Fragen, wie Embryonenforschung, Klonen oder Stammzellforschung, sowie ethische Fragen in der Genetik und Gentherapie. Und findet glaubwürdige Antworten für diese anspruchsvollen Fragen. Das Buch arbeitet dabei die existentielle, lebensentscheidende Dimension des Religiösen heraus und will auch das Selbstverständliche ans Licht holen, das oft übersehen wird: das Göttliche. Matthias Beck: Leben – Wie geht das? Die Bedeutung der spirituellen Dimension an den Wendepunkten des Lebens, Styria (premium), Graz 2012; ISBN 978-3-222-13351-0, 232 Seiten, Hardcover; 19,99 EUR Standardwerk für alle Pflegenden Moralische Konflikte nehmen im Pflegealltag immer mehr Raum ein. Wie sollen Pflegende in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gute Arbeit leisten? Was ist gute Pflege? Welche Qualität von Pflege ist unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen noch zu verantworten? Wo werden Grenzen verletzt? Dies sind nur einige der vielen Fragen, mit denen sich die Ethik in der Pflege beschäftigt. Der Autor Reinhard Lay ermutigt zum kritischen Nachdenken und gibt klare Orientierungshilfen, wie Pflegende schwierige Situationen beurteilen und verantwortbare Entscheidungen treffen können. Das komplett überarbeitete und aktualisierte Standardwerk bietet einen Überblick zur aktuellen Ethikdiskussion in der Pflege. Das Buch führt grundlegend und 54 Die Malteser 2/2013 umfassend in ethische Probleme der Pflege ein und berücksichtigt dabei alle vier relevanten Handlungsfelder: Pflegepraxis, Pflegepädagogik, Pflegemanagement und Pflegewissenschaft. Insbesondere für Lernende und Lehrende in der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist es eine Fundgrube. geprüfter Fachwirt für Organisation und Führung im Sozialwesen. Er leitet die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen (www.pflegeschule-em.de) und ist Lehrbeauftragter mehrerer Hochschulen. Nebenberuflich ist er in Fortbildung und Beratung tätig (www.fortbildungpflege.com). Der Autor Reinhard Lay ist Gesundheits- und Krankenpfleger, Dipl.-Pflegepädagoge (FH), M.A. (Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen) und staatlich Reinhard Lay, Ethik in der Pflege – Ein Lehrbuch für die Aus-, Fortund Weiterbildung; 2., aktualisierte Auflage, Schlütersche Verlagsanstalt, 2012; 468 Seiten, ISBN 978-3-89993-271-3, Hardcover; 41,10 EUR Die Malteser 2/2013 55 TAGEBuch TAGEBuch Auszeichnungen Wir trauern um 10. März 2013 Laszlo Baittrok Magistral-Großkreuzritter Die langjährig verdiente ehrenamtliche Mitarbeiterin im Malteser Betreuungsdienst (MBD) Frau Maria Schön wurde im Beisein ihrer Familie und der Leiterin des MBD, Angela Thierry, von Prokurator Norbert Salburg-Falkenstein am 9. April 2013 mit dem Verdienstkreuz der Auszeichnung „pro merito melitensi“ des SMRO ausgezeichnet. Am 5. Mai 2013 überreichte LourdesEinsatzleiter Dr. Georg Male im Namen von Kommandant Olivier Loudon Madame Claude Fourticq Duffort die Verdienstmedaille des MHDA in Silber. Mme. Fourticq hat sich als Eigentümerin „unseres“ Hotels Albion in Lourdes, in dem die Teilnehmer der österreichischen Malteser Lourdes-Züge seit vielen Jahren bestens untergebracht sind, mit ihrer Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld große Verdienste um unsere Organisation erworben. In Graz erhielt am 5. Juni 2013 unser Ordensmitglied Univ.-Prof. Dr. Karl Harnoncourt von Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer für seine großen Verdienste auf dem Gebiet der Medizin und für sein menschliches Engagement und seine karitativen Bemühungen das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern. Drüben, in seiner Heimat, als Senator der Semmelweis-Universität und mit staatlichen Orden hoch geehrt, hat es ihn tief bewegt, als der, nein sein Orden ihn 2012 durch eine Rangerhöhung zum Magistral-Großkreuzritter ausgezeichnet hat. Bleibt zuletzt vor allem eines: ich, nein wir haben ihn so gern gehabt und werden es wohl für immer tun. R.I.P. Michael E. Sallinger Ihr erster Ansprechpartner in allen Pflegefragen Wir bieten professionelle Leistungen für mehr Lebensqualität Ihrer Angehörigen: • Reisebegleitung • Kurzzeitpflege • Stundenweise Betreuung • Klassische 24-Stunden-Betreuung • Medizinische Hauskrankenpflege • Betreuung pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher Für Fragen stehen wir Ihnen österreichweit täglich zwischen 8.00 und 20.00 Uhr zur Verfügung: 56 Die Malteser 2/2013 Einer von drüben Laszlo Baittrok war „einer von drüben“. 1937 in Budapest geboren und dort aufgewachsen, hat er Krieg und Kommunismus am eigenen Leib erlebt. 1956 hat er seine Heimat nur physisch verlassen. Mit Leib, Herz und Seele ist er Ungar geblieben. Mehr als dies noch hat ihn die Liebe be- und gestimmt, als ganzen Menschen. Die Liebe zu Jesus, den er mit sich führte, wenn er krank war, und der im Spital an seinem Bett wachte, zu seiner Frau, seinem Sohn, der Familie, den (vielen) Freunden und den vielen, die Hilfe brauchen. Kein Mann der Worte, ein Mann der Tat. Über 300 Hilfszüge nach Ungarn hat er organisiert (s. „Die MALTESER“, 01/2013). KOSTENLOSE PFLEGE-HOTLINE 0800 201 800 12. März 2013 ADir. i. R. Reg. Rat Otto Hadl Bundesrettungsrat Malteser Care-Ring Ferstelgasse 6/9, 1090 Wien T: +43 1 403 20 52 0, F: +43 1 403 20 52 30 [email protected] www.malteser-care-ring.at Otto Hadl war im Rahmen seiner Tätigkeit beim Wiener Roten Kreuz dem MHDA eng verbunden und hat die Zusammenarbeit des MHDA mit dem Roten Kreuz stets tatkräftig unterstützt. = 13. April 2013 Dr. Reinhard Malzer Als langjähriger, dem MHDA freundschaftlich verbundener Notarzt bei der Wiener Rettung war Reinhard Malzer maßgeblich am Aufbau des Wiener Notarztsystems beteiligt und schuf somit eine wesentliche Grundlage für den heutigen Rettungsdienst. Zuletzt war er Stellvertretender Chefarzt des Bundesministeriums für Inneres. Wir gedenken dankbar seiner großen Verdienste während all der Jahre der engen Zusammenarbeit. 4. Juni 2013 Heinrich Graf und Edler Herr von und zu Eltz, gen. Faust zu Stromberg Ehren- und Devotions- Großkreuzritter Heinrich Eltz, Mitbegründer des MHDA, gehörte dem SMRO seit 28. November 1962 an. Er war erster Bereichsleiter des MHDA in Oberösterreich und wirkte danach als langjähriger Delegat der Delegation Oberösterreich des SMRO. Geprägt durch ein fröhliches und auf tiefem Glauben basierendes Wesen, trug „Haki“ Eltz nicht nur seine kriegsbedingte Behinderung in bewundernswerter Weise, sondern auch die langjährige schwere Krankheit seiner Frau Martijne, die er aufopferungsvoll pflegte. Seine Stärke war nicht das laute Wort, sondern die beharrliche, gütige Höflichkeit. Mit großer Hingabe widmete er sich der Aufgabe, seine geliebte Tillysburg zu bewahren und als Lebensmittelpunkt einer Familie zu erhalten – ein Projekt, das seinen aktiven Geist bis zuletzt beschäftigte. Seit 2010 verwitwet, trug er seine Altersleiden und die hinzugetretene schwere Krankheit stets geduldig und immer mit einem fröhlichen, interessierten Wort auf den Lippen. Seine letzten Worte waren „Alles ist gut“. Am 10. Juni 2013 wurde er unter großer Anteilnahme und in Begleitung einer zahlreichen Delegation seines geliebten Malteser-Ordens von Tillysburg nach St. Florian zu Grabe getragen. Wir werden ihn alle in besonders tiefer Erinnerung bewahren. R.I.P. Die Malteser 2/2013 57 ÜberblicK Termine 2013 JULI 2013 Oktober 2013 19 21 Benefizkonzert Schloss Altenhof Wallfahrt nach Altötting SMRO MHDA 06Herbstausflug MAKD 07 Symposium „Das achtfache Elend“ MCR 10–15 Reise nach Malta SMRO/MHDA 13 Festgottesdienste zu Ehren des seligen August 2013 Gerhard/Malteserkirche Wien und Dom zu Graz SMRO/JG 01–04 Wildwassercamp Wildalpen MHDA 08–11 Sommerlager Sandl MHDA 10–17 Internationales Malteser Sommerlager Irland MHDA November 2013 22–25 Familienwallfahrt nach Mariazell SMRO 16 Benefizabend Alte Universität Graz SMRO/MHDA 23 Eröffnung Punschstand Graz (bis 23.12.) MHDA 23 Eröffnung Punschstand Wien (bis 23.12.) MHDA September 2013 24 Malteser Benefizkonzert, Wiener Musikverein SMRO/MHDA 19–22 Reise nach Grado MHDA 28 Charity Dinner Wien SMRO 21 Benefizlesung mit Burgschauspielerin Petra Morzé, Hofmannsthalhaus Wien MBD 24 Friedensgebet im Stephansdom JG Dezember 2013 01 Weihnachtsfeier in der Pfarre Kaasgraben MAKD 05–08 Straßensammlung Wien MHDA Aus einer um 1048 in Jerusalem gegründeten Hospitalbruderschaft hervorgegangen, hat sich der Souveräne Malteser-Ritter-Orden (SMRO) dem 07–08/21–22 Straßensammlung Graz MHDA Kampf gegen das auch im Malteserkreuz symbolisierte „achtfache Elend“ verschrieben: Krankheit, Verlassenheit, Heimatlosigkeit, Hunger, 24–25 Weihnachtssammlung Salzburg MHDA Lieblosigkeit, Schuld, Gleichgültigkeit, Unglaube. Das Großpriorat von Österreich, dem derzeit rund 400 Ordensmitglieder angehören, verfügt Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine werke in Österreich Wiederkehrende Termine über sieben Werke, in denen insgesamt 1.800 freiwillige ehrenamtliche Helfer sowie Ordensmitglieder mitarbeiten, und stellt im Rahmen Malteserkirche, Kärntner Straße 37, 1010 Wien „Montag bei den Maltesern“ 12.00 Uhr Hl. Messe, Predigt, Musik, Stille im Zentrum der Stadt Hl. Messe mit Orgelmusik und Predigt Jeden ersten Sonntag im Monat, 10.00 Uhr Feierliche Vesper mit Eucharistischem Segen Jeden Sonntag, 16.00 Uhr Palliativ-Dienst betreut darüber hinaus sterbenskranke Menschen und deren Angehörige. Das Großpriorat von Österreich ist weiters Mitglied Hl. Messe mit der Johannesgemeinschaft: Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.30 Uhr MED CLUBBING in der Wiener „Passage“, mitveranstaltet vom MHDA: Jeden zweiten Donnerstag im Monat, ab 21.00 Uhr Abkürzungen und Kontaktinfo siehesiehe gegenüberliegende Seite KONTAKT Souveräner Malteser-Ritter-Orden Großpriorat von Österreich Mag. Katharina Uebel T: +43 1 512 72 44 E: [email protected] I: www.malteser.or.at AIDS-Dienst-Malteser Teresa Grill T: +43 650 41 61 958 E: [email protected] I: www.aids-dienst-malteser.at Haus Malta Dir. Bogdan Norbert Bercal T: +43 1 597 59 91 E: [email protected] I: www.hausmalta.at 58 Die Malteser 2/2013 Johannesgemeinschaft Dr. Oktavian Eiselsberg T: +43 1 512 72 44 E: [email protected] I: www.jg-online.at Malteser Alten- und Krankendienst Dr. Anna Schlanitz-Bolldorf T: +43 676 311 00 32 E: [email protected] I: www.malteserorden.at/smom/hilfswerke/makd.html Malteser Betreuungsdienst Angela Thierry T: +43 1 405 13 49 F: +43 1 402 95 66 E: [email protected] I: www.malteserorden.at/smom/ hilfswerke/betreuungsdienst.html Malteser Care-Ring DGKS Natalie Lottersberger T: +43 1 403 20 52 Kostenlose Pflegehotline: 0800 201 800 (Montag bis Sonntag 8.00 bis 20.00 Uhr) E: [email protected] I: www.malteser-care-ring.at Malteser Hospitaldienst Austria Bundeszentrale Mag. Manuel Weinberger T: +43 1 512 53 95 E: [email protected] I: www.malteser.at Malteser International DI Richard Steeb T: +43 1 512 72 44 E: [email protected] I: www.malteser-international.org der Rumänien- und Medikamentenhilfe Hilfsgüter sowie Medikamente für Rumänien und weitere Länder bereit. Der neu gegründete Malteser von Malteser International, der für die internationale Katastrophen- und Aufbauhilfe des Ordens verantwortlichen Organisation: Malteser Hospitaldienst Austria (MHDA) Behindertenbetreuung, Sozialprojekte, Sanitäts- und Rettungsdienste, Katastrophenhilfe www.malteser.at Malteser Alten- und Krankendienst (MAKD) Betreuung und Pflege behinderter Menschen vornehmlich an Wochenenden www.malteserorden.at/smom/ hilfswerke/makd.html Malteser Betreuungsdienst (MBD) Aids-Dienst Malteser (ADM) Besuch und Unterstützung kranker und einsamer Menschen www.malteserorden.at/ smom/ hilfswerke/betreuungsdienst.html Unterstützung von HIV-Betroffenen und Aids-Patienten www.aids-dienst-malteser.at Johannesgemeinschaft Gemeinschaft junger Menschen – spirituelle und karitative Aktivitäten www.jg-online.at Haus Malta SMRO Malteser Care-Ring GroSSpriorat von Österreich www.malteser.or.at Seniorensitz der Malteser in Wien-Mariahilf www.hausmalta.at Case und Care Management für qualitätvolle Pflege zu Hause www.malteser-care-ring.at Malteser International Weltweites Werk des Ordens für humanitäre Hilfe für Menschen in Not www.malteser-international.org Die Malteser 2/2013 59 g e W n e d f u a Mach dich nach Mariazell – Familienwallfahrt des Großpriorates Österreich des SMRO 22.–25. August 2013 Auch heuer organisiert der SMRO wieder eine Familienwallfahrt. Ein großes Anliegen ist es dabei, die Gemeinschaft aller Mitglieder der Hilfswerke zu vertiefen, um den heutigen Herausforderungen im Sinne des Ordens begegnen zu können. Jeder ist willkommen! Souveräner Malteser-Ritter-Orden Großpriorat von Österreich Johannesgasse 2, 1010 Wien Mag. Katharina Uebel T: +43 1 512 72 44, F: +43 1 513 92 90 [email protected], www.malteser.or.at Wir beginnen nach einer rollstuhl- und kinderwagentauglichen Fußwallfahrt mit einer Hl. Messe vor dem Gnadenaltar in der Basilika von Mariazell. Daran schließt sich ein mehrtägiges gemeinsames Programm mit Vorträgen, Ausflug und Kinderbetreuung. Es stehen 200 Plätze zur Verfügung, viele in familiengerechter Unterkunft. Die Anreise erfolgt individuell. Interessenten bitten wir, sich unter folgender Mailadresse zu melden: [email protected] MALTESER Hospitaldienst Austria Bundeszentrale Johannesgasse 2, 1010 Wien Mag. Manuel Weinberger T: +43 1 512 53 95, F: +43 1 512 84 78 [email protected], www.malteser.at 50. Jahrgang Ausgabe 2/2013 P.b.b. 11Z038858M 1010 Wien 60 Die Malteser 2/2013