Systematische Philosophie 26.11.2012
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Systematische Philosophie 26.11.2012
Systematische Philosophie 26.11.2012 - Aristoteles transformiert platonisches Integrationsmodell - übernimmt Platons Anthropomorphismus - aber Kritik des externalistischen Erklärungsansatzes - Ideenlehre Platons funktioniert nicht Beleg am „Dritten Menschen“ - Ansatz des Aristoteles: unmittelbar Verständliches ist in den Dingen - dadurch Vermeidung des Dualismus von Welt der Ideen und Welt der Dinge Quelle: Aristoteles: Physik II, 1. - II. Buch: systematische Darlegung des Problems Problem der „Physis“– Gibt es so etwas? - „physis“ = das von Natur aus Seiende - 1. Kapitel: Grundlegung 1. wissenschaftstheoretische Überlegungen 2. Gang der Untersuchung 1. wissenschaftstheoretische Überlegungen Vorüberlegungen zum Gegenstand und zur Methode der Untersuchung Gegenstand: „physis“ Methode: dass etwas ist (2.) was etwas ist (1.) 1. physis Was ist das? Wesensbegriff (Abgrenzung/Definition) Was hat physis? Welches x hat physis? 2. physis: dass es physei onta (x von Art des natürlich Seienden) gibt wissenschaftstheoretische Unterscheidung das „Dass“ von x das „Was“ von x Dass = das Gegebene: zu Beginn der Untersuchung bereits offenkundig/offensichtlich Was = das Gesuchte: erst am Ende der Untersuchung offensichtlich - was erst am Ende erkannt wird = das in sich Erkennbare ≠ das für uns Erkennbare - fangen an mit sinnlich wahrnehmbaren Dingen; ist für uns bekannter, aber eigentlich komplexer und darum in sich weniger erkennbar - Was = Wesen; Dass = konkretes Ding an sich das Erkennbare ≠ für uns das Erkennbare - zwei Arten von Seiendem gegeben (offenkundig, „Dass“ es sich so verhält) physei onta (von Natur aus Seiendes) technai onta (durch Herstellung Seiendes) ↓ Unterschied: physei onta ≠ technai onta - Anfang (arché) innen - Anfang (arché) außen - Drang zur Entwicklung - kein Drang zur Selbstorganisation/Entwicklung - technische Gegenstände machen sich nicht von selbst, natürliche Gegenstände machen sich selbst - aber mehr als ein Substrat (z.B. Holz) notwendig, damit etwas wird - Form (= z.B. Baum) ist bestimmte Gestalt des Substrates (z.B. Holz) - zusätzlich zum Substrat auch Form gegeben bei natürlichen Dingen - Stoff ist bloß Möglichkeit; Form gegeben bei natürlichen Dingen Form ist mehr Prinzip/Ursache als der Stoff, z.B. Farbe reicht nicht, um ein Bild zu haben 3. Analyse der Ursachen im Vergleich Stoffursache (griech. hypokeimenon) = Substrat von x Formursache (morphé) = Gestalt[ung] von x Form ist mehr Ursache als der Stoff der Möglichkeit nach x = qua Substrat Ding (x) der Wirklichkeit nach x = qua Form weil Form Wirklichkeit von x, deshalb ist sie mehr Prinzip Exkurs: Causae ad invicem sunt causae sed in diverso genere R. Gerigon-Lagrange: Der Realismus der Finalität Ursachen = wechselseitige Ursachen: x = 100% Form 100% Stoff (Th v. Aquin/ Aristoteles) ≠ selbstständige Ursachen: x = 60 % Form + 40% Stoff (Duns Scotus) - Zweck bestimmt Weise, wie etwas Ursache werden kann - Beispiel: Th. v. Aquin/Aristoteles: Mensch Gott Handlung Handlung x 100% 100% 100%ig vom Menschen und 100%ig von Gott Scotus: Mensch Gott Handlung zu 10% vom Menschen 10% + 90% und zu 90% von Gott => Folge von Duns Scotus: zwei Ursachen für Naturphänomene genügen: (neuzeitliches Verständnis von Kausalität) Wirkursache Materialursache