Umweltkurier 26 - Altmühlfranken

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Umweltkurier 26 - Altmühlfranken
UMWELTKURIER
des Landkreises
Weißenburg
Gunzenhausen
Ausgabe Nr. 26 – April 2013
„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“
Dorfwettbewerb 2013-2016
In den mehr als 50 Jahren seit Bestehen des Wettbewerbs „Unser
Dorf soll schöner werden“ hat sich
jedoch auch viel geändert. Heute
geht es vor allem um soziale, ökologische und ökonomische Faktoren, um die
Zukunft eines Ortes im
ländlichen Raum.
Dementsprechend
spielen auch Schlagworte wie demografischer Wandel und Energiewende eine große
Rolle. Es geht um die effiziente Nutzung der
Energie und um die Verwendung erneuerbarer
Energien. Zum anderen spielt die
Barrierefreiheit des Lebensraums
im privaten und öffentlichen Raum
eine Rolle sowie die soziale Infrastruktur der Dörfer. Zukünftig werden Mehrgenerationenhäuser, Se-
Worauf kommt es an?
Bewertet werden Initiativen, die
die Ausgangslage des Dorfes nachhaltig verbessern. Dabei stehen
Entwicklungskonzepte
und wirtschaftliche Initiativen im Vordergrund.
Besonderes Augenmerk
wird auf soziale und kulturelle Aktivitäten ihrer
Dorfgemeinschaft gelegt. Bauliche Anlagen
und gestalterische Elemente, an deren Erhaltung und Entwicklung
die Dorfgemeinschaft
aktiv mitwirkt, fließen in
die Bewertung ein. Projekte der Grüngestaltung und -entwicklung im Dorf bilden einen weiteren Schwerpunkt.
Darüber hinaus kommt es auch auf
die Umgebung des jeweiligen Dor-
Bezirkskommission besichtigt den Pfarrgarten in Stetten.
Der Wettbewerbsklassiker „Unser
Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll
schöner werden“ startet in diesem
Jahr auf Kreisebene erneut.
Seit dem ersten Wettbewerb 1961
wurde bereits elfmal einem Ort aus
unserem Landkreis die Goldmedaille auf Bundes- bzw. Landesebene als schönstes Dorf verliehen!
Damit führt unser Landkreis den
Medaillenspiegel der bayerischen
Landkreise bei den Bundesentscheiden an.
Die letzten Auszeichnungen auf
Landesebene gingen 2009 an Thalmannsfeld (Silber) und Göhren
(Bronze). Im Bezirksentscheid 2011
wurden Sammenheim und Stetten
mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
Der Wettbewerb wirkt wie ein
Turbo. Er beschleunigt die Entwicklung eines Ortes, da es ein Datum
gibt, zu dem alles fertig sein muss.
Bezeichnenderweise nennen am
Wettbewerb beteiligte Bürger als
Gewinn Faktoren wie gestärkten
Gemeinschaftssinn, höhere Lebensqualität,
zukunftsträchtige
Projekte, Bewusstwerden der Stärken, raschere Integration von Neubürgern, eine verbesserte Identifikation mit der Gemeinde und als
Folge davon auch einen Mitzieheffekt in vielen Bereichen. Darüber
hinaus ist die Ortschaft zwangsläufig schöner geworden.
der vorliegende Umweltkurier
zeigt Ihnen auch dieses Mal wieder
beispielhaft die Vielfalt der Aktivitäten im Umweltbereich unseres
Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.
10 Jahre Umweltstation Altmühlsee und Altmühlsee-Informationszentrum vom 3. bis 5. Mai ist sicherlich ein herausragendes Ereignis in diesem Jahr, bestätigen sie
doch die ausgezeichnete und geschätzte Arbeit in dieser Einrichtung.
Aber auch gemeinschaftliches Engagement wie beispielsweise in
der neu gegründeten Obstmanufaktur Gelbe Bürg eG, die Aktionen
„Unser Dorf soll schöner werden“
oder die vielen freiwilligen Arbeiten der Naturschutzverbände
schaffen ein positives Gefühl der
Zusammengehörigkeit und prägen
ein nachhaltiges „Umweltklima“ in
unserem Landkreis.
Besuch der Bezirkskommission 2006 in Thalmannsfeld.
nioren-WGs, ehrenamtliche Pflegeangebote oder Einkaufshilfen
stärker nachgefragt werden, und
dies spiegelt sich auch im Wettbewerb wider.
Wer kann teilnehmen?
Die Stettener Kinder begrüßen die Bezirkskommission.
Liebe Leserinnen und
Leser,
Mitmachen können alle Gemeinden oder Gemeindeteile mit
höchstens 3.000 Einwohnern, die
sich bis zum 1. Juni beim Landratsamt anmelden. Der Wettbewerb
wird in mehreren Stufen durchgeführt: Die Landkreissieger werden
noch in diesem Jahr ermittelt. 2014
fallen die Entscheidungen in den
Regierungsbezirken, und 2015 stehen die Landessieger fest. Die bayerischen Golddörfer nehmen dann
2016 am Bundeswettbewerb teil.
fes an. Hier geht es um die Vernetzung, Erhaltung und Entwicklung
schützenswerter Landschaftsbestandteile.
Was bleibt?
Verschiedene Interessengruppen
finden zusammen, entdecken und
erleben Gemeinsamkeiten. Die
Dorfbewohner ziehen an einem
Strang, um ihre Ideen, Wünsche
und Ziele schrittweise zu verwirklichen. Das Dorf wird attraktiver, lebenswerter und auch bekannter.
Auskünfte und Flyer gibt es bei der
Kreisfachberaterin für Gartenkultur
und Landespflege, Carola Simm,
[email protected],
Telefon: 09141/902-322.
Ich ermutige Sie ausdrücklich, sich
an diesen oder anderen Projekten
in unserem Landkreis aktiv zu beteiligen.
Der Landkreis unterstützt Ihr Engagement durch eine Vielzahl von
Maßnahmen im Rahmen des Naturund Umweltprogramms, um gemeinsam mit Ihnen unsere schöne
Heimat in all ihrer Vielfalt auch für
künftige Generationen lebens- und
liebenswert zu erhalten.
Klimaschutz, erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und die biologische Vielfalt von Fauna und Flora
sind herausragende Themen für
uns alle. Ihr Einsatz und Engagement hierbei zählt und dafür danke
ich Ihnen schon heute.
Ihr
Gerhard Wägemann
Landrat
Anschauliche Waldumbau-Beispiele
Infotafeln bieten Einblick in die moderne Waldwirtschaft
Möglichkeiten für den Weg dorthin. An 15 Punkten wurden jeweils
ein oder mehrere Flächen ausgewählt und in einer Broschüre mit
Anfahrtsbeschreibungen zusammengefasst, die an alle Waldbesitzer im Landkreis verschickt wurden.
Alternativ ist die Broschüre für
Interessierte auch am AELF Weißenburg und an dessen Forstbereich in Gunzenhausen sowie bei
den örtlichen FBGen erhältlich. Der
große Vorteil gegenüber anderen
Informationsmaterialien ist hierbei,
dass der Waldbesitzer die beschriebene Maßnahme auf der
Grundlage seiner eigenen Erfahrungen vor Ort selbst beurteilen
kann. Er kann sich einen eigenen
Eindruck von ihrem Erfolg machen
und sich überlegen, ob er eine
weitergehende Beratung hierzu
wünscht.
Im Jahr der Nachhaltigkeit startet
das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg ein
Projekt, das den Kern des Nachhaltigkeitsgedankens verkörpert. Die
Waldbesitzer in Bayern bewirtschaften ihren Wald heute so, dass
ihre Kinder und Enkel viele Jahrzehnte später davon profitieren
können.
Um das zu unterstützen, wird den
Waldbesitzern im Landkreis anschauliches Informationsmaterial
an die Hand gegeben, in dem über
den Landkreis verteilt vorbildlich
bewirtschaftete Waldbestände auf
Schautafeln vor Ort beschrieben
und analysiert werden. Thematisch
reichen diese von den verschiedenen Kulturbegründungsmaßnahmen bis hin zu Pflegeeingriffen.
Neben der Entstehungsgeschichte
der Waldfläche und der durchgeführten Maßnahme werden Kosten
und Erlöse beispielhaft kalkuliert,
Fördermöglichkeiten dargestellt,
Erfolg versprechende Vorgehensweisen und mögliche zukünftige
Entwicklungen beschrieben. Die
Flächen stellen nicht „den perfekten Wald“ dar, sondern zeigen
Mit der Aufstellung der Tafeln soll
es aber nicht getan sein, denn in
Form von Gemeinschaftsberatungen mithilfe der Beispielflächen
sowie örtlich gesetzten Projektschwerpunkten geht es auch in diesem Jahr weiter. Gemeinsam mit
den Waldbesitzern, Jägern und
Forstbetriebsgemeinschaften werden vor Ort Lösungen und Strategien gesucht, mit denen angesichts neuer Herausforderungen,
wie dem Klimawandel, das Beste
für alle Beteiligten und das Ökosystem Wald erreicht werden kann.
Weitere Infos unter: AELF (Amt für
Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten), Weißenburg i. Bay.
Interessierte Waldbesucher, die sich hier informieren, erhalten einen Einblick hinter die Kulissen des Waldbaus. Sie erfahren vor Ort, welche Verantwortung die zahlreichen Waldbesitzer tragen und was sie tagtäglich
leisten – für sich selbst, aber mit einem widerstandsfähigen und gesunden
Wald auch für die Allgemeinheit.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
2.1-4
Buchen-Vorbau bei Unterhambach
Eichensaat bei Brombach
Eichen-Unterpflanzung bei Pleinfeld
Wiederaufforstung (Laubholz) bei Seitersdorf
Jungwaldpflege (Laubholz) bei Gräfensteinberg
Jungdurchforstung (Kiefer) bei Stirn
Naturverjüngung, Jungdurchforstung, Buchen-Saat und
Wiederaufforstung bei Markt Berolzheim
2.5
Jungdurchforstung (Fichte) bei Theilenhofen
2.6
Tannenvorbau bei Oberheumödern
3.1-2 Wiederaufforstung und Naturverjüngung bei Weißenburg
3.3
Buchenvorbau bei Indernbuch
3.4
Wiederaufforstung und Vorbau bei Geyern
3.5
Jugendpflege bei Langenaltheim
3.6
Jugendpflege bei Bieswang
Sicher durch die Nacht mit dem AST – Anrufsammeltaxi Treuchtlingen
Außenorte werden bis zur letzten Zugverbindung angeschlossen
Seit Anfang des Jahres existiert im
südlichen Landkreis WeißenburgGunzenhausen ein neues öffentliches Verkehrsmittel, das Anrufsammeltaxi – kurz AST. Es ergänzt täglich in den Abendstunden und
nachts das bestehende Verkehrsangebot mit Bus und Bahn. Das
AST bindet die Außenorte der
Stadt Treuchtlingen sowie die Gemeinden Heidenheim, Langenaltheim, Polsingen und Solnhofen an
den Bahnhof Treuchtlingen an und
ist stündlich auf die Ankunfts- und
Abfahrtszeiten der Züge abgestimmt. Für Fahrten mit dem AST
gilt der VGN-Tarif. Die Bevölkerung hat somit ein neues und attraktives Angebot mit Zu- und Abbringerfahrten zum bzw. vom
Bahnhof Treuchtlingen.
Einstiegshaltestelle werden die
Fahrgäste mit einem Pkw oder bei
kleineren Gruppen auch mit einem
Kleinbus mit acht Sitzplätzen abgeholt.
Bei der Bestellung des AST werden
folgende Daten benötigt:
• Name des Bestellers
• Wann soll das AST fahren?
• Von wo aus und wohin soll das
AST fahren?
• Muss ein Anschluss erreicht werden?
• Wie viele Personen sind es?
Gruppen müssen sich mindestens
einen Tag vorher anmelden. An der
2
tuell bereits in einem Jahr auch auf
die Bahnhöfe in Gunzenhausen
und Weißenburg und somit auf den
gesamten Landkreis ausgedehnt
werden.
Bei Fragen zum AST Treuchtlingen
steht das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen unter der Rufnummer 09141/902-111 zur Verfügung.
AST im VGN-Tarifsystem eingebunden
Das AST ist ein öffentliches Verkehrsmittel im Verkehrsverbund
Großraum Nürnberg und kann zum
VGN-Tarif genutzt werden. Alle
VGN-Fahrkarten mit Gültigkeit für
die gewünschte Verbindung werden anerkannt. Man muss dann lediglich einen AST-Zuschlag in Form
eines Einzelfahrscheins Erwachsener für die entsprechende Preisstufe bar bezahlen, der wesentlich
günstiger ist als eine normale Taxifahrt.
So funktioniert das AST:
Das Anrufsammeltaxi verkehrt
nach einem festen Fahrplan, aber
nur, wenn es mindestens eine
Stunde vorher unter der Rufnummer der Taxi-Zentrale Treuchtlingen bestellt wird: 0 91 42 / 44 44.
Bei Fahrten ab dem Bahnhof
Treuchtlingen bringt es die Fahrgäste am Zielort sogar bis vor die
Haustür. In der Gegenrichtung holt
es an einer vereinbarten Haltestelle
ab und fährt die Fahrgäste zum
Bahnhof. Ausgeschlossen sind
Fahrten nur innerhalb der Kernstadt Treuchtlingens sowie zwischen den einzelnen Gemeinden
und Orten.
weiligen Städten und Gemeinden
ausliegt. Die genauen Abfahrtszeiten können auch über die
Fahrplanauskunft
des
VGN
(www.vgn.de) abgerufen werden.
Anrufsammeltaxi
Treuchtlingen
09142 4444
Hat man noch keinen Fahrschein,
kann man beim Fahrer je einen Einzelfahrschein für die AST-Fahrt
sowie für den Zuschlag erwerben.
Für Anschlussfahrten, z. B. nach
Nürnberg, löst man am Fahrausweisautomaten am Bahnhof in
Treuchtlingen die Verbundfahrkarte. Diese ist im AST nicht erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
Seite 3:
Forellen – Die Fische des Jahres 2013
Die Gans auf dem Hausdach
„Neubürger“ im Landkreis
Seite 4:
Gefahr für unser Trinkwasser
Fuchsbandwurm-Monitoring
Der Bund Naturschutz – Aktivitäten
Seite 5:
Einladung zum Tag der offenen Gartentür
Milben auf den Tomaten oder Gift im Magen?
Führungen im Kreislehrgarten
Seite 6:
Leuchtturm in der Umweltbildung –
Die Grundschule Treuchtlingen
Manufaktur Gelbe Bürg eG gegründet
Seite 7:
10 Jahre Altmühlsee-Informationszentrum und
10 Jahre Umweltstation Altmühlsee
Fledermäuse an Bord
Ausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination
Vogelzug“
Gärtnern ohne Torf
Die Stunde der Gartenvögel
Seite 8:
Klimaschutzmanagerin für den Landkreis
FÖJ – ein Orientierungsjahr für Schulabgänger
Ausweitung der Angebote
Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
Landkreis
Weißenburg-Gunzenhausen
Das AST bringt die Fahrgäste täglich von 19.20 Uhr bis 23.20 Uhr
zum Bahnhof Treuchtlingen. Im Abbringerverkehr fährt es stündlich
von 19.35 Uhr bis 23.35 Uhr sowie
um 00.45 Uhr und 1.53 Uhr vom
Bahnhof in die Zielorte. Damit eine
Doppelbedienung ausgeschlossen
wird, werden die Hauptorte Pappenheim und Solnhofen erst zu den
Zeitlagen vom AST bedient, wenn
dort kein Zug mehr hält.
Über den neuen AST-Verkehr informiert ein übersichtlicher Prospekt,
der bei den Verwaltungen der je-
Der Beschluss zur Einführung des
AST-Verkehrs fiel bereits im Sommer letzten Jahres mit der Verabschiedung des Nahverkehrsplans
des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Betreiber im Auftrag
des Landkreises ist die Taxi-Zentrale Treuchtlingen.
Wie bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln kann jedoch der Aufwand
bei Weitem nicht durch die Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden.
Das entstehende Defizit wird vom
Landkreis und den beteiligten Gemeinden zu gleichen Teilen getragen. Die Regierung von Mittelfranken hat für die ersten drei Jahre
eine staatliche Förderung in Aussicht gestellt. Das AST soll even-
Impressum
Herausgeber: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bahnhofstraße 2,
91781 Weißenburg i. Bay.
Druck: Braun & Elbel GmbH & Co. K.G., Weißenburg i. Bay., Auflage: 25.000
Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist nur für die eigenen Inhalte verantwortlich.
Forellen – Die Fische des Jahres 2013
„Neubürger“ im Landkreis
Drei Forellenarten: See-, Regenbogen- und Bachforelle
Erhebung von Wildtierarten
Die Seeforelle:
Diese Art lebt in sauerstoffreichen
Seen und Flüssen. Zum Laichen
steigt sie zu ihrem Geburtsort auf.
Sie ernährt sich von kleinen Fischen, Krebsen und Garnelen. Seeforellen sind größer als andere Forellen.
Die Bachforelle:
Sie
ist ein
zu
den
Salmoniden
zählender
Raubfisch. Sie wird
auch Flussforelle, Bergforelle
oder Fario genannt. Kleinwüchsige
Bachforellen in nahrungsarmen
Gewässern werden als Steinforelle
bezeichnet. Bachforellen werden je
nach Nahrungsangebot 20 bis 80
Zentimeter lang. Ihr Rücken ist olivschwarzbraun und silbrig blau,
bauchwärts treten rote Flecken mit
hellem Rand auf, die Bauchseite ist
weißgelb. Die Bachforelle erreicht
in der Regel ein Gewicht von bis zu
zwei Kilogramm. Sie kann bis zu 18
Jahre alt werden. Bachforellen besiedeln schnell fließende, sauerstoffreiche und kühle Gewässer mit
Kies- oder Sandgrund in fast ganz
Europa, von Portugal bis zur
Wolga, außerdem Zentralanatolien
und die Kaukasusregion. Im Norden kommen sie bis nach Lappland
vor. Sie fehlen in Griechenland, auf
Korsika, Sardinien und Sizilien. Je
nach Größe und Lebensraum ernähren Sie sich vor allem von Insekten und im Wasser lebenden Insektenlarven, kleinen
Fischen wie der
Groppe, kleineren
Krebstieren sowie
von
Schnecken.
Auch
Kannibalismus wird bei
Bachforellen oft beobachtet. Sie sind
schnell schwimmende Jäger, nehmen aber in Flüssen und Bächen
meist vorbeitreibende Beute auf.
Bachforellen laichen zwischen Oktober und Januar. Die Fische fächeln
durch schnelle Bewegungen des
Schwanzstiels und der Schwanzflosse mehrere flache Gruben in
steinigen Bodengrund, in denen
sie etwa 1000 bis 1500 rötliche vier
bis fünf Millimeter große Eier
legen. Die Fischlarven schlüpfen
nach zwei bis vier Monaten. Gelegentlich werden Hybriden aus
Bachforelle und Bachsaibling gezüchtet, die wegen ihres markanten Musters Tigerforellen genannt
werden.
Die Regenbogenforelle:
Die Regenbogenforelle ist ein ursprünglich aus Nordamerika stammender Salmonide, der in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England als
Speisefisch für den Königshof gezüchtet und
ab
1882
durch
Hofer auch in
Württemberg teichwirtschaftlich
erzeugt wurde. Mangels naturschutzrechtlicher Einschränkungen
wurde die Forelle auch als Angelfisch in den freien Gewässern Europas eingebürgert und gehört heute
zum ‚normalen‘ Fischbestand in
vielen Bächen und Flüssen sowie in
vielen Baggerseen. Regenbogenforellen leben als Jungtiere in
Schwärmen. Erst ab einem Gewicht
von etwa drei kg beginnen sie ein
einzelgängerisches Leben in einem
eigenen Revier. Ihre Lebenserwartung hängt stark von der Wasserqualität und von anderen örtlichen
Gegebenheiten ab; die meisten
Tiere werden allerdings nicht älter
als sieben Jahre. Es soll jedoch in
Kalifornien einige Regenbogenforellen gegeben
haben, die
bis elf Jahre alt geworden
sind. Regenbogenforellen werden
mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Ihre Laichzeit dauert in Mitteleuropa von Dezember bis Mai, in
den USA von März bis April. Regenbogenforellen werden bis zu
80 Zentimeter lang und zehn Kilogramm schwer. Auf hellem Untergrund ist ihr pinker Seitenstreifen
deutlich erkennbar, besonders bei
den jüngeren Männchen in der
Laichzeit, während der Körper auf
hellem Grund fast nicht sichtbar ist.
Die Regenbogenforelle ähnelt der
einheimischen Bachforelle, hat
auch deren ausgeprägtes Muster
von schwarzen Punkten. Sie besitzt
außerdem einen kleineren und
spitzeren Kopf. Der Unterkiefer befindet sich weiter hinten. Der Körper ist mit schwarzen Punkten bedeckt. Dass diese schwarzen
Punkte auch auf der Rückenflosse
vorhanden sind, ist ein wichtiges
Unterscheidungsmerkmal zu den
jungen Huchen.
Forellenzucht im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Forelle wurde in diesem Jahr
zum Fisch des Jahres gekürt. In unserem Landkreis sind zwei Arten
heimisch: die Bachforelle und die
Regenbogenforelle. Die Forellen
benötigen zum Überleben stets
sauberes und klares Wasser, und
unser Landkreis besitzt einige Gewässer, die genau diese Eigenschaften aufweisen können. Nur in
solchen Gewässern leben meist ältere Forellen, die zum Verzehr die
richtige Größe besitzen.
Es gibt in der Nähe von Wettelsheim einen Forellenzüchter, der die
Forellen von klein auf großzieht. Er
entnimmt den Elterntieren den
Laich und legt diesen in sogenannte „Brutkisten“.
Die Wassertemperatur liegt bei
etwa zehn Grad Celsius. Somit
braucht der Laich 28 Tage, um zu
schlüpfen. Die Nachkommen bleiben noch solange in ihren Brutkisten, bis sie ihren Dottersack verloren haben. Danach kommen sie
in spezielle Aufzuchtbecken und
werden langsam auf eine Länge
von ca. fünf Zentimeter gezüchtet.
Wenn die Jungfische
diese Größe erreicht haben, werden sie in die
Teichanlage integriert.
Die Forellen wachsen nun
etwa zwei bis drei Jahre an eine
Größe von etwa 20 – 30 Zentimeter
heran. Diese Fische werden nur
einmal pro Tag gefüttert, und deswegen wachsen sie etwas langsamer. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Bach- und Regenbogenforelle. Die Regenbogenforelle wächst schneller als die Bachforelle. Deswegen brauchen die
Bachforellen länger, um auf ihre bestimmte Größe kommen zu können. Haben die Fische das „Mindestmaß“ von 28 Zentimeter erreicht, werden sie in Angelweiher
des Landkreises eingesetzt. Ein
Abnehmer für diese Fische ist der
Kreisfischerei-Verein
Treuchtlingen-Weißenburg.
Die Rostgans
Die Wildkatze
Dem Jäger, besonders aber dem
Revierinhaber, ist durchwegs bekannt, welche Säugetierarten – und
auch Vogelarten – in seinem Revier
vorkommen.
Manche nehmen im Bestand zu
oder auch ab, manchmal kommen
auch sogenannte „Neubürger“
hinzu. Mitunter kehrt auch eine verschwundene Art zurück, eine andere verschwindet.
Diese Bewegungen sind nicht nur
für den Jäger, sondern auch für die
Wissenschaft und Allgemeinheit
von Interesse. Der Bayerische
Jagdverband (BJV) führt daher bis
Ende Juni dieses Jahres bei allen
Revierinhabern eine Erhebung
durch, die insgesamt 25 Säugetierund 18 Vogelarten umfasst, darunter auch solche, die dem Jagdrecht
nicht unterliegen, wie z. B. Biber,
Foto: Bayerischer Jagdverband
Foto: G. Pauluhn
Wildkatze, Wolf, Silberreiher, Sperlingskauz und Uhu.
Bei den Neubürgern werden Rostund Nilgans, Waschbär, Marderhund, Mink und Nutria erfasst.
Durch die Auswertung der Ergebnisse zur Verbreitung der erhobenen Arten können entsprechende
Schutz- bzw. Nutzungsstrategien
weiterentwickelt werden. Sie bringen mehr Transparenz bei der Beurteilung einer evtl. Gefährdungssituation (u. a. „Rote-Liste-Arten“)
und der Bedeutung neu aufgetretener Arten.
Die Teilnahme an der Erhebung ist
für die Revierinhaber im Zuständigkeitsbereich der Jägervereinigung
Weißenburg-Gunzenhausen e. V.
eine Selbstverständlichkeit.
Jägervereinigung Weißenburg
Die Gans auf dem Hausdach –
Nilgans erobert Altmühlfranken
Die Nilgans
Seit etwa drei Jahren wundern sich
manche Dorfbewohner in Altmühlfranken, welcher doch recht große
Vogel neuerdings dem Storch auf
dem Hausdach Konkurrenz macht –
Foto: Dieter Herzog, Halle
es ist die Nilgans. Dieser Vogel,
der – wie der Name schon sagt – eigentlich am Nil beheimatet ist, hat
Altmühlfranken als neuen Lebensraum entdeckt. Hängt das etwa mit
dem Klimawandel zusammen? Mit
ziemlicher Sicherheit nicht. Diese
Gänseart wurde zu Beginn des 19.
Jahrhunderts in England eingebürgert. Über Holland, wo sie etwa seit
1970 auftritt, breitete sie sich über
das Maingebiet zu uns aus. Sie hat
bereits mit Erfolg bei uns gebrütet.
Die Nilgans ist etwas kleiner als die
uns zwischenzeitlich hinreichend
bekannte Graugans. Ihr Gefieder
ist bräunlich-grau, sie hat einen
kurzen Hals mit Halsring und einen
dunkelbraunen Brustfleck. Am besten ist sie an ihrem kräftigen, breiten Augenring zu erkennen. Keine
andere Gänseart verfügt über dieses Merkmal. Ihr Verhalten weicht
von den anderer Gänsearten deutlich ab. Welche Gans lässt sich auf
einen Hausdach nieder oder sitzt in
einem hohen Baum, wo sie mitunter sogar brütet? Nur die Nilgans.
Jägervereinigung Weißenburg
Der Waschbär
Der Marderhund
Foto: Wilhelm Gailberger
Foto: Waltraud Lang
3
Gefahr für unser Trinkwasser
BN – Der Bund Naturschutz
Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Garten
Aktivitäten im Landkreis
Pflanzenschutzmittel werden hergestellt, um Pflanzenkrankheiten
zu bekämpfen und somit einen
größeren Ertrag zu erzielen. Jedoch wirken sie nicht nur auf die
Schädlinge, sondern haben auch
einen enormen Einfluss auf die Umwelt, denn die meisten Mittel beinhalten hochgiftige Wirkstoffe.
Nicht umsonst wurde das Pflanzenschutzgesetz von 1998 aufgehoben und im Februar 2012 eine verschärfte Neufassung verkündet.
Beispielsweise ist es verbindlich
vorgeschrieben,
wer
welches
Pflanzenschutzmittel wo einsetzen
darf. Hobbygärtner dürfen Pestizide nur verwenden, wenn diese
mit dem Siegel „Anwendung im
Haus- und Kleingartenbereich zulässig“ vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gekennzeichnet sind.
Trotz der strengen Vorschriften
gibt es Studien, die das Vorkommen von Pestiziden in Grund- und
Oberflächengewässern belegen.
So führte die Grundwasserdatenbank der Wasserversorgung im
Zeitraum von 2009 bis 2011 an
2190 Messstellen Untersuchungen
zum Nachweis von unterschiedlichen Pflanzenschutzmittelgruppen in Gewässern durch. In mehr
als 50 % der Proben wurden Pestizide oder deren Abbauprodukte
festgestellt, bei 140 Messstellen
wurden die vorgegebenen Grenzwerte sogar überschritten.
ser gewonnen wird, ist die Frage
nach alternativer Schädlingsbekämpfung wichtig.
Dabei heißt es doch im Gesetz,
dass Pflanzenschutzmittel nicht in
oder an Gewässern angewendet
werden dürfen und dass ein Mindestabstand einzuhalten ist. Ein
Grund, weshalb trotzdem noch so
viele Schadstoffe nachzuweisen
sind, ist, dass im Wasser kaum ein
Abbau stattfindet und somit auch
Produkte, die schon längst verboten sind, wie beispielsweise Atrazin, noch jetzt vorzufinden sind.
Hinzu kommt, dass nicht nur Landwirte, sondern vor allem Hobbygärtner über den sachgemäßen
Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
nicht ausreichend Bescheid wissen.
Beim Gemüseanbau genügt in vielen Bereichen ein Schutznetz gegen Gemüsefliegen schon aus. Befallene Pflanzenteile können auch
manuell entfernt werden.
So können beispielsweise durch
die Anwendung von Pestiziden auf
befestigter Fläche, wie der Garageneinfahrt oder im Hof, schädliche Stoffe in die Kanalisation, oder
durch Abschwemmung in Bäche,
Flüsse und Seen gelangen. Versickern Pestizide, gelangen sie direkt
ins Grundwasser. Dieses Problem
besteht vor allem auf Böden mit
wenig Wasserspeicherkapazität,
wie es im mittelfränkischen Becken
oder auf dem Jurakarst der Fall ist.
Da knapp 70 % unseres Trinkwassers aus dem Untergrund, der Rest
aus Quellen und Oberflächenwas-
Entscheidet man sich dennoch für
die Verwendung eines Pflanzenschutzmittels, muss für die Schadensursache für die Auswahl des
Mittels festgestellt werden. So
kann der passende Wirkstoff zur
richtigen Zeit angewendet werden,
um die Umwelt vor unnötigem
Schaden zu bewahren. Weiterhin
sind Informationen über Anwendungskonzentration,
Einsatzbereich, mögliche Gefährdung von
Mensch und Umwelt sowie Auflagen zu Grundwasser- und Bienenschutz in der Gebrauchsanleitung
zu befolgen!
Nicht mehr benötigte oder unbrauchbare Reste solcher Pflanzenschutzmitte dürfen unter keinen
Umständen in den Abfluss gelangen, sondern können bei der
Sondermüllsammlung abgegeben
werden. Leere Spritzmittelkanister
aus der Landwirtschaft werden bei
der jährlichen PAMIRA-Sammlung
angenommen.
Fuchsbandwurm-Monitoring
Infizierung mit dem Parasiten kann für den Menschen tödlich sein
Ausgewählte Mitglieder der Jägervereinigung Weißenburg e.V. beteiligen sich zurzeit an einem Projekt zur Feststellung des Befalls von
Füchsen mit dem kleinen Fuchsbandwurm in Bayern.
Die Aktion wird vom Bayerischen
Jagdverband (BJV) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durchgeführt. Die Federführung liegt bei dem Ausschuss für
Wildkrankheiten und Wildernährung des BJV. Finanziert wird die
Aktion mit den Geldern der Jäger –
der Jagdabgabe.
Die Jäger stellen in einem 4 ½-monatigen Untersuchungszeitraum
die erforderliche Anzahl von erlegten Füchsen über das Veterinäramt
beim Landratsamt WeißenburgGunzenhausen
der
Untersuchungsstelle zur Verfügung.
Warum das Ganze?
Infiziert sich ein Mensch – in diesem
Fall als sog. Fehlwirt – mit dem kleinen Fuchsbandwurm, können sich
in seinem Darm Finnen entwickeln,
die über die Blutlaufbahn verteilt
werden und in die inneren Organe
und die Muskulatur des ganzen
Körpers gelangen. Ein Befall der
Leber (ähnlich dem Leberkrebs)
verläuft oftmals tödlich.
Hunde, die gerne Mäuse ausgraben, stellen für den Menschen eine
erhöhte Ansteckungsgefahr dar,
da die Maus als häufigster
Zwischenwirt des kleinen Fuchsbandwurms gilt.
Die Untersuchungsergebnisse dienen als Entscheidungsgrundlage
für das weitere Vorgehen zur Eindämmung des kleinen Fuchsbandwurms.
Das Fuchsbandwurm-Monitoring
sowie die hohen Fuchsstrecken im
Landkreis
Weißenburg-Gunzenhausen tragen dazu bei, die Gefährdung der menschlichen Gesundheit, ja sogar des Lebens, zu
reduzieren. Im Landkreis wurden in
den Jahren 2010 und 2011 jeweils
1815 und 1626 Füchse erlegt.
Nebenbei bemerkt: Die Hasenstrecken lagen in diesen Jahren bei
lediglich 686 und 644 Stück.
Jägervereinigung Weißenburg
Umfangreiches Engagement der „Krötensammler“ der Bund-Naturschutz-Gruppe
Der Bund Naturschutz betreut
auch im Jahr 2013 in den Monaten
März und April Amphibienleiteinrichtungen. Bei neun Amphibienwanderungen sind wegen der Beeinträchtigung durch den Straßenverkehr umfangreiche Hilfen nötig:
B 13 Weißenburg Richtung Bärenkeller mit festen Leiteinrichtungen
und Tunneln. Hier sammelt die
Ortsgruppe BN bei der Hin- und
Rückwanderung die geschlechtsreifen Kröten in den Monaten März
und April, im Juli erfolgt erstmals
eine Erfassung der Jungkröten
(Minis) Richtung Wülzburghang.
Staatsstraße Schambach-Suffersheim mit Zaunaufbau und zwei Tunneln in Zusammenarbeit mit dem
Staatlichen Bauamt Ansbach; Betreuung durch Treuchtlinger Naturschützer.
Staatsstraße
Treuchtlingen-Pappenheim am Altwasser: Zaunaufbau durch das Staatliche Bauamt
Ansbach; Betreuung durch Helfer
aus Pappenheim und Treuchtlingen.
Verbindungsstraße PappenheimÜbermatzhofen: ca. 350 Meter
Zaun für 20.000 Molche (größtes
Vorkommen im Landkreis); Zaunaufbau durch Bauhof Pappenheim;
Betreuung durch Pappenheimer
Bürger.
Ehemaliges Bahngelände zwischen
Ehlheim und Trommetsheim: Zaunaufbau und Betreuung durch den
BN.
Wolfsbronner Mühlbach zwischen
Meinheim und Wolfsbronn: Zaun
und Betreuung durch den BN mit
Mitgliedern aus Gunzenhausen.
Steinabühl - Unterhambacher
Mühle: Zaun und Betreuung in Eigenarbeit des BN mit Hilfe von Mitgliedern aus Gunzenhausen.
Staatsstraße 2222 St. Veit/Ramsberg: Zaun durch Staatliches Bauamt Ansbach; Betreuung durch
Pleinfelder Mitglieder.
Schwabenweiher Nennslingen-Syburg: Zaun und Betreuung durch
BN in Zusammenarbeit mit dem
LBV und Nennslinger Bürgern.
Wir hoffen durch unsere Bemühungen den Bestand dieser stark gefährdeten Amphibienarten in unserem Landkreis zu sichern. Wir
freuen uns über jede Unterstützung und jede Helferin bzw. jeden
Helfer, auch in den kommenden
Jahren.
Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit sind: Streuobstwiesen, Pflegeflächen mit seltenen Arten sowie
unser Trinkwasser.
Genaueres zu Terminen und Aktivitäten können Sie unserer Internetseite entnehmen: www.weissenburg-gunzenhausen.bund-naturschutz.de.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse und
Ihre Unterstützung.
BN
Grafik aus „Parasitäre Zoonosen“,
W. Beck und N. Pantchev
2012 gab es wieder eine reiche Apfelernte von der eigenen Streuobstwiese.
Foto: Karl Schmidt
4
Einladung zum Tag der offenen Gartentür
Am 30. Juni 2013 in Gräfensteinberg
Der Juni ist eine gute Gelegenheit
für Gartenbesitzer, ihren Garten zu
zeigen, und für Besucher eine
Möglichkeit, sich schöne, ansonsten verborgene Gartenschätze anzusehen.
Der „Tag der offenen Gartentür“
wird dieses Jahr bereits zum 16.
Mal durchgeführt und hat bei allen
Freizeitgärtnern inzwischen einen
festen Platz im Jahresablauf eingenommen. Die hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre zeigen,
dass die Freude und die Lust der
Menschen am Garten ungebrochen sind.
Frühling auf Rädern bei Familie Dohnal, Gräfensteinberg
In diesem Jahr werden Gärten in
Gräfensteinberg für alle interessierten Besucher zu besichtigen
sein.
Die Gärten sind am Sonntag, 30.
Juni, von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In Gräfensteinberg wird auch
wieder für eine Stärkung der Besucher gesorgt werden.
Der verwunschene Garten der Familie Dohnal in Gräfensteinberg lädt zum
Entspannen und zu Naturbeobachtungen ein.
Den Besucher erwarten eine Vielfalt der Gärten und eine reiche Gartenkultur, die anspornt für die Arbeit im eigenen Garten. Dieser Tag
bietet Gelegenheit, Anregungen
und neue Ideen für den eigenen
Garten zu gewinnen und den Gedanken- und Ideenaustausch zwischen Nachbarn, Natur- und Gartenfreunden zu fördern.
Ein Vorgarten in Gräfensteinberg
Milben auf den Tomaten oder Gift im Magen?
Führungen im Kreislehrgarten
Gefährliche Wirkstoffe in unseren Lebensmitteln
Jeden letzten Mittwoch im Monat
Kartoffelkäfer, Möhrenfliege, Wurzelläuse, Mehlmilbe usw. – das alles
sind Schädlinge, die unserem
Obst, Gemüse und Getreide Schaden hinzufügen. Allein in Deutschland werden jährlich über 30.000
Tonnen Pflanzenschutzmittel auf
landwirtschaftlichen Anbauflächen
und im Gartenbau versprüht, um
dem entgegenzuwirken. Doch für
welchen Preis? Dass die Spitzenreiter der Pflanzenschutzmittelhersteller jährlich Gewinne bis zu 7,5
Milliarden US-Dollar erzielen, ist
wohl kaum ein Vorteil für den Konsumenten. Denn wie jeder weiß,
beinhalten Pestizide hochgiftige
Wirkstoffe. Stellt sich nun die
Frage, was denn eigentlich gesünder für uns ist: Schädlinge auf oder
Gift in unserem Essen.
Zunächst einmal einige Fakten: Die
Rückstände in unseren Lebensmitteln sind ein fataler Nebeneffekt
des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Im Jahr 2011 konnten laut
Untersuchungen des Bundesamtes
für Verbraucherschutz und Lebens-
mittelsicherheit deutschlandweit in
ca. 60 % von ca. 17.000 Proben
Rückstände nachgewiesen werden. Bei 2,7 % waren die Grenzwerte überschritten. Die Bereiche
Obst, Gemüse und andere pflanzliche Erzeugnisse bildeten dabei mit
ca. 64 % die Spitze an Rückständen – gefolgt von verarbeiteten Lebensmitteln mit 43,2 %, Lebensmitteln tierischen Ursprungs (35,6
%) und Getreide (33,5 %). Die geringsten Rückstände enthielt mit 4
% die Säuglings- und Kleinkindernahrung. Die Grenzwerte wurden
bei Obst, Gemüse und Getreide
am häufigsten überschritten. Zu
den am stärksten belasteten Arten
gehören Salatarten, Paprika, Linsen Johannisbeeren und Tafeltrauben.
Mehrfachrückstände
an
Schadstoffen traten in beunruhigenden 40,7 % der gesamten Proben auf.
Auch wurden Untersuchungen mit
Lebensmitteln aus biologischem
Anbau durchgeführt. Dabei wurde
festgestellt, dass diese Proben
Vor allem in Privatgärten werden oft große Mengen an Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.
Foto: Blattläuse, Dr. Gerd Röder
weitaus weniger Rückstände beinhalten. Nur knapp 10 % wiesen geringe Rückstände auf, die Grenzwerte wurden so gut wie gar nicht
überschritten.
Der Ernteertrag ist beim Bioanbau,
bei dem auf chemische Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und
Gentechnik verzichtet wird, zwar
nur etwa halb so groß wie beim
konventionellen Anbau, wenn man
jedoch die Rückstände vergleicht,
erscheint es durchaus lohnenswert,
sich für den Kauf von Bioprodukten
zu entscheiden.
Während der „Gartenmonate“
April bis September bietet Kreisfachberaterin Carola Simm an
jedem letzten Mittwoch um 18.00
Uhr eine Führung durch den Kreislehrgarten in Weißenburg an.
Dabei wird Frau Simm nicht nur jahreszeitlich aktuelle Themen anschaulich erläutern, sondern den
Teilnehmern auch Informationen zu
einer breiten Themenpalette vom
Pflanzenschutz bis zur Düngung
bieten. Anbau und Pflege von Gemüse, Obst, Stauden und Gehölzen bis hin zur Verwertung von Gemüse, Obst und Kräutern aus dem
Garten stehen auf dem Programm.
Die Monatsthemen werden stets in
der Presse angekündigt.
Treffpunkt: Kreislehrgarten am Amt
für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, Bergerstraße 2-4, in Weißenburg. Der Eintritt ist frei. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Insgesamt werden die Rückstandsgehalte von Risikobewertungsinstituten zwar nicht als gesundheitsschädigend eingestuft, jedoch ist
noch gar nicht erforscht, wie sich
die Schadstoffe zueinander und in
ihrer gemeinsamen Wirkung auf
den Körper auswirken. Denn die
Untersuchung der Wirkung der
Schadstoffe im Einzelnen sagt
nichts über die Wirkung aus, wenn
mehrere Schadstoffe zusammentreffen, wie es in vielen „Giftmischungen“ der Fall ist.
Natürlich haben Pflanzenschutzmittel durchaus ihren Sinn, wenn es
um die Vernichtung gefährlicher
Schädlinge geht, dennoch haben
sie einen viel breiteren Wirkungsradius als man vermutet. Einige
Krankheiten lassen sich bereits auf
Pestizide zurückführen. Laut dem
Bund für Umwelt- und Naturschutz
Deutschland (BUND) ist schon länger eine hormonähnliche Wirkung
bekannt, was zum Beispiel Störungen der Fruchtbarkeit oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auslösen
kann. Aber auch chronische Krankheiten und Probleme des Immunsystems werden vermehrt mit
Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln in Zusammenhang gebracht. Neueste Forschungsergebnisse lassen sogar einen Einfluss
auf die Hirnentwicklung und damit
die Intelligenz vermuten. Zu behaupten,
Pflanzenschutzmittel
würden die menschliche Gesundheit nicht belasten, ist deshalb ein
folgenschwerer Fehler.
Ein Blick in den Weißenburger Kreislehrgarten macht neugierig auf mehr.
5
Leuchtturm in der Umweltbildung – Die Grundschule Treuchtlingen
Zum elften Mal wurde der Titel „Umweltschule in Europa“errungen
Im Oktober 2012 haben 184 bayerische Schulen die Auszeichnung
„Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“ für ihr
Engagement in Sachen Umwelt und
Nachhaltigkeit erhalten. Der Landeskoordinator von Bayern,
Klaus Hübner, nahm
in Treuchtlingen persönlich – gemeinsam
mit Landrat Gerhard
Wägemann, Bürgermeister
Werner
Baum und Schulrat
Hermann Balk – die
Ehrung der Grundschule Treuchtlingen vor.
Es gibt nur wenige Schulen, die
über zehn Jahren mit dabei sind
Umweltzentrum, Arbeit in der
schuleigenen Streuobstwiese, Aktionen zu gesunder Ernährung, der
Bereich Müll und Papier, Pflege des
Fußfühlpfades im Kurpark, etc.). In
jedem neuen Schuljahr werden die
Projekte wieder aufgegriffen und
im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickelt, wobei die jeweiligen
Schulklassen unterschiedliche Aufgaben übernehmen.
und die das Thema Nachhaltigkeit
so fest im Schulprofil verankert
haben – die Grundschule Treuchtlingen ist nun bei den alljährlichen
Preisverleihungen
schon ein „Dauergast“. Mit ihrer nachhaltigen Umweltbildung ist sie ein
„Leuchtturm“ in diesem Bereich und weit
über die Grenzen bekannt.
Landrat Wägemann freute sich,
dass die Grundschule die Kinder
„von Anfang an dazu heranführt,
dass wir nur eine Welt haben“.
Dass sie nun zum elften Mal ohne
Unterbrechung „Umweltschule“
ist, beweise, dass dieses Engagement „nicht nur ein Strohfeuer ist“.
„Die
Erfahrungen
der Kollegen zeigen,
dass sich mit dieser
Projektarbeit viele
wichtige Kompetenzen bei den
Schülern fördern und festigen lassen, die auch im späteren Berufsleben von großer Bedeutung sind“,
Grundschule Treuchtlingen
so Hübner beim Festakt. In seiner
Rede blickte Schulleiter Herbert
Brumm auf die seit über einem
Jahrzehnt im Profil der Grundschule Treuchtlingen verankerte
Umweltbildung zurück, bei der sich
die Kinder „Wissen durch Beteiligung statt Belehrung aneignen“.
Kurz umriss er den Nachhaltigkeitsgedanken an der Schule und die
vielschichtigen schulischen Themen der Umweltbildung, in denen
die Kinder auch methodisch an
einer zukunftsfähigen Bildung teilhaben.
Eine Klasse mit der Lehrerin Monika Sand pflegt jedes Jahr den Fußfühlpfad im Kurpark.
Fotos: Grundschule Treuchtlingen
Anschließend stellten die Schüler
der Arbeitsgemeinschaft Umwelt
mit einer Powerpoint-Präsentation
die Projekte der Schule vor, darunter insbesondere den aktuell prämierten Umweltkalender, in dem
alle bisher in Treuchtlingen ins
Leben gerufenen Umweltprojekte
erfasst sind und fortgeschrieben
werden (z. B. Auwald bei Graben,
Bienen-Projekt zusammen mit dem
Kindergarten „Am Burgstall“, Gewässeruntersuchungen mit dem
Ein Bild vom Treuchtlinger Eat-In des Infozentrums, einige Klassen haben
an der gemeinsamen Theke einiges vorbereitet.
Manufaktur Gelbe Bürg eG gegründet
ILE-Projekt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erfolgreich umgesetzt
„Manufaktur Gelbe Bürg“ sollen
diese Produkte in Einzelhandelsgeschäften, Feinkostläden, Dorfläden, Hofläden und unternehmergeführten
Lebensmittelmärkten
vertrieben werden.
Mit folgender vorläufiger Produktpalette möchte die Manufaktur
starten:
Vorstand und Aufsichtsrat zusammen mit den Projektbetreuern (v. l. n. r.):
Till Scholl, Bgm. Günter Ströbel, Norbert Metz, Günther Jung, Petra Riehl
und Inga Royl, Stephanie Strohmayer-Etschel und Dr. Hans Bauer, Wolfgang Neukirchner
Im Februar 2012 hatte der Landschaftspflegeverband Mittelfranken im Landratsamt Weißenburg
die Idee der „Manufaktur Gelbe
Bürg“ als Projekt der Integrierten
Ländlichen Entwicklung vorgestellt. Mit dieser Projektidee sollte
durch den Aufbau gewerblicher
Verwertungsstrukturen und die
damit rentablere Verwertung der
Obsterträge ein Beitrag zur Erhaltung landschaftsprägender Streuobstbestände geleistet werden.
„Gelbe Bürg“ ist der Name des
Zeugenbergs am Trauf der Fränkischen Alb zwischen Dittenheim
und Heidenheim.
Nach einem Jahr intensiver Vorbereitungszeit mit vielen sehr engagierten Beteiligten konnte am 31.
Januar 2013 die Genossenschaft
zur Verwertung und Vermarktung
von Obst und Früchten aus den Ge-
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meinden rund um die Gelbe Bürg
aus der Taufe gehoben werden.
Mit 76 Gründungsmitgliedern, darunter alle Gemeinden um die
Gelbe Bürg und mehrere Obstund Gartenbauvereine, sowie
einem Kapital von fast 15.000 €
(150 Geschäftsanteile zu je 100 €)
kann dieser Start als großer Erfolg
bezeichnet werden.
Nutzung vorhandener Räumlichkeiten statt Aufbau eigener Produktionsräume
Mit den von der Genossenschaft
aufgekauften Früchten werden
unterschiedlichste Fruchtprodukte
in verschiedenen Gebinden hergestellt. Das geschieht vorerst in angemieteten Küchenräumen und in
Kooperation mit Produktionsbetrieben z. B. für Dörrobst oder
Nussöl. Unter dem Markennamen
• Marmeladen, Fruchtaufstriche
und Gelees (sortenrein und gemischt)
• Dörrobstprodukte (z. B. Apfelund Birnenchips)
• Nussöl und weitere Nussprodukte
• Eingeweckte Früchte (z. B. Kirsche, Apfel und Birne im Glas)
haus Knorr in Dittenheim eingefunden.
Für die Vorstandschaft wurden mit
großer Mehrheit Inga Royl, Agraringenieurin aus Heidenheim, und
Petra Riehl, Selbstständige aus
Meinheim, gewählt. Zusammen mit
einer Gruppe engagierter Frauen
und Männer und mit fachlicher Begleitung durch den Landschaftspflegeverband werden sie in den
kommenden Monaten die Produktion und den Vertrieb der Produkte
weiter aufbauen. Mit dem Beginn
der Kirschensaison sollen die ersten Kreationen aus Kirschen und
anderen Früchten in den Verkaufsregalen stehen.
Für Interessierte ist eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft jederzeit möglich. Die dafür notwendigen Absichtserklärungen und die
beschlossene Satzung finden sich
auf der Internetseite des Landschaftspflegeverbandes
Mittelfranken
(http://www.lpv-mfr.de/
html/aktuell.htm).
Die Projektanbahnung wird vom
Amt für Ländliche Entwicklung
Ansbach im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung gefördert; die beteiligten Gemeinden
Dittenheim, Gnotzheim, Heidenheim, Markt Berolzheim und Meinheim übernehmen den Eigenanteil.
LPV
Mit der „Manufaktur Gelbe Bürg“
soll ein wirtschaftlich tragfähiges
Unternehmen zur Obst- und
Fruchtveredelung etabliert werden: Mitarbeiter werden für Ihre
Arbeit in der Produktion und im
Vertrieb entlohnt, Kunden erhalten
hochwertige Produkte aus regional
und zu fairen Preisen angekauften
Früchten. Für Besitzer von Obstbäumen und Beerensträuchern
werden durch den Verkauf ihrer Erträge neue wirtschaftliche Perspektiven entstehen.
Beitritt zur Genossenschaft noch
möglich
Die Genossenschaft setzt sich aus
einem Vorstand mit zwei Mitgliedern, einem Aufsichtsrat mit vier
Mitgliedern und aus der Generalversammlung zusammen. Zur
Gründungsversammlung
hatten
sich fast 100 Interessierte im Gast-
Im Rahmen der Projektentwicklung fuhren 36 TeilnehmerInnen zum Nussmarkt nach Vianden/Luxemburg, um Erfahrungen auszutauschen und
Ideen zu sammeln.
10 Jahre Altmühlsee-Informationszentrum
10 Jahre Umweltstation Altmühlsee
Seit nunmehr fast 30 Jahren ist der
LBV am Altmühlsee mit einer Infostelle und einer Geschäftsstelle
präsent und bietet seither von dort
aus ein umfangreiches Naturerlebnis-Angebot an. Dazu wurden bereits viele Projekte im Fränkischen
Seenland erfolgreich umgesetzt.
Doch die Anerkennung als Umweltstation durch das Bayerische
Staatsministerium für Umwelt und
Gesundheit gelang erst durch den
Umzug ins Altmühlsee-Informationszentrum (AIZ) der Gemeinde
Muhr am See nach dessen Fertigstellung im Jahr 2003.
Vom 3. bis 5. Mai möchten der LBV
und die Gemeinde Muhr am See
dieses Jubiläum zusammen mit
Ihnen im Altmühlsee-Informationszentrum und dem Muhrer Bürgerhof feiern. Bei einem bunten Rahmenprogramm unter dem Motto
„Natur und Kultur in Muhr“ wird für
Klein und Groß etwas geboten
sein. Am Samstag, 4. Mai, präsentieren wir die Peterlesboum Revival
Band mit fränkischem Musikkabarett vom Feinsten. Karten können
bei der LBV-Umweltstation, im AIZ
in Muhr am See oder bei der Touristik-Information in Gunzenhausen
am Marktplatz 25 erworben werden.
Gärtnern ohne Torf
Aktiver Klimaschutz im Garten
Torf in Pflanzenerden ist nicht nur
unnötig, sondern trägt maßgeblich
zur Zerstörung wertvoller Moore
und der Freisetzung von Kohlendioxid bei. Obwohl Moore nur 3 %
der Landfläche unserer Erde bedecken, ist in ihnen doppelt so viel
Kohlenstoff gebunden wie in allen
Wäldern weltweit. Eine 15 Zentimeter dicke Torfschicht enthält so
viel Kohlenstoff wie ein 100-jähriger Wald auf gleich großer Fläche.
Bei Zerstörung dieses Moorgebiets müsste man zum Ausgleich
mehr als das Sechsfache an Fläche
aufforsten und 100 Jahre ungestört
wachsen lassen. So handelt es sich
bei Mooren um einen unersetzbaren, natürlichen Klimaschützer.
Die Peterlesboum Revival Band – fränkisches Musikkabarett vom Feinsten
Das Hoffest am Sonntag, 5. Mai,
beginnen wir mit einem Gottesdienst und anschließendem Frühschoppen. Mit dabei sind die
Wormer Musikanten. Danach ist
Spiel, Spaß und Spannung für die
ganze Familie angesagt. Neben
vielen Mitmachaktionen, Kinderschminken und einer Kunstausstellung sorgt der Kinder-Musikstar Geraldino für extra Stimmung.
Für das leibliche Wohl ist natürlich
ebenfalls bestens gesorgt. Die-
sen Termin sollten Sie sich vormerken!
Ein Blick ins Programmheft lohnt
also in jedem Falle! Bei der Umweltstation erhalten Sie gerne weitere Informationen zu den Veranstaltungen
sowie das aktuelle Jahresprogramm
„Natur erleben 2013“, das ebenfalls
an vielen öffentlichen Stellen im
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ausliegt, Tel. 0 98 31 / 48 20 oder
www.lbv.de/altmuehlsee.
Moore sind aufgrund ihrer enormen Wasserspeicherfähigkeit ein
wichtiger Beitrag für den Hochwasserschutz. Zusätzlich speichern
sie die im Wasser enthaltenen
Nähr- und Schadstoffe, indem sie
diese durch die Torfbildung dauerhaft im Moor einschließen. Durch
dieses Filtern sind sie also unerlässlich für unsere Grundwasserversor-
gung. Stark gefährdete Tier- und
Pflanzenarten haben sich durch
jahrtausendlange Spezialisierung
an die extremen Lebensbedingungen des Moors angepasst. Außerhalb dieses faszinierenden Ökosystems könnten jene Tiere und
Pflanzen, wie etwa der fleischfressende Sonnentau, nicht überleben.
Ebenso ist der Vogel des Jahres,
die Bekassine, auf Feuchtgebiete
angewiesen. Dennoch tragen viele
Naturliebhaber und Gartenbesitzer unbewusst zur Zerstörung der
Moore bei uns in Deutschland,
aber auch in großem Maße in Osteuropa bei. Denn handelsübliche
Blumenerden bestehen vorwiegend aus Torf und schön blühende
Blumenkästen gehen somit auf
Kosten seltener Tier- und Pflanzenarten.
Ab sofort können Sie in unserem
LBV-Shop in Muhr am See torffreie
Erden kaufen oder einen Anbieter
für torffreie Erde in Ihrer Nähe erfragen. Oder besuchen Sie unseren
Online-Shop www.lbv-shop.de.
Fledermäuse an Bord
Bereits zum 17. Mal findet in diesem Jahr europaweit die sogenannte Bat Night statt. Diese Veranstaltung will auf die faszinierenden Fledermäuse und ihre Gefährdung aufmerksam machen. 23 verschiedene Fledermausarten gibt es
in Deutschland, praktisch alle sind
in ihrem Bestand bedroht. Die LBVUmweltstation Altmühlsee bietet
eine besondere Veranstaltung zur
Bat Night am Sonntagabend, 25.
August, an, bei der man Fledermäuse hautnah erleben kann. Mit
dem Schiff geht es dabei hinaus auf
den Altmühlsee, wo man in der
Dämmerung die geheimnisvollen
Tiere bei der Jagd beobachten
kann. Mit dem Fledermaus-Detektor kann man sogar ihre Ultraschallrufe für uns Menschen hörbar machen. Für Groß und Klein ist also an
diesem Abend etwas geboten!
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Altmühlsee statt, weswegen
Anmeldungen bitte direkt unter
Telefon 0 98 31 / 50 81 91 oder
[email protected] laufen.
Zum Schutz unserer Moore: Torffreie Erde
Ausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug“
In Muhr am See lohnt ein Besuch
der Erlebnisausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug“. Informativ sind die Entstehung des Altmühlsees, das Wasserüberleitungsprojekt und das Thema Vogelzug mit interaktiven Modellen dargestellt. Die Besucher erfahren, welche Gründe zum Bau
des Altmühlsees führten, welche
herrliche Feuchtwiesenlandschaft
unseren See umgibt und welche
Tiere und Pflanzen hier leben. Ab-
LBV-UMWELTST
T TAT
AL
LTMÜH
T
LSEE
solute Besonderheit ist das faszinierende Naturphänomen Vogelzug, das in unserer Ausstellung
einen Teil seiner Geheimnisse offenbart.
Deutschlands große Sommervogelzählung rückt immer
näher. Die Stunde der Gartenvögel schlägt auch in ganz Bayern wieder am Wochenende
vom 9. bis 12. Mai.
Die Bekassine – der
Vogel des Jahres 2013
Die Feuchtwiesen der Altmühlauen
und rund um den Altmühlsee bieten optimale Lebensbedingungen
für Wiesenbrüter, so auch für
die Bekassine. Dieser braunbeige gestreifte Schnepfenvogel wird mancherorts auch
„Himmelsziege“ genannt. Vor
allem durch den zunehmenden
Lebensraumverlust geht ihr
Bestand zunehmend stark zurück.
Machen Sie mit und zählen Sie
alle Vögel, die Sie während
einer Stunde Ihrer Wahl an diesen Tagen beobachten, melden Sie diese Zahlen dem LBV
und gewinnen Sie wertvolle
Preise.
Die Tausenden von Meldungen
liefern akkurate Ergebnisse
und zeigen frühzeitig Bestandsveränderungen.
So
bringt die bundesweite Langzeitstudie gute Hinweise auf
Umweltveränderungen.
Mit
jeder einzelnen Meldung verbessern Sie das Ergebnis. Weitere Informationen zur Stunde
der Gartenvögel finden Sie
auch auf unserer Homepage
www.lbv.de.
In einer Sonderausstellung in
der LBV-Umweltstation in
Muhr am See können Sie mehr
über diese bedrohte Vogelart
erfahren.
Führungen zum Vogel des Jahres gibt es am Freitag, 23. August, und Freitag, 20. September, auf der Vogelinsel.
Der Eintritt in die Ausstellung
ist frei, wir freuen uns aber
über eine Spende. Die Ausstellung ist ab 1. Mai 2013 geöffnet.
Kindergärten,
Schulklassen
und andere Gruppen können
die Ausstellung nach Vereinbarung ganzjährig besuchen. Wir
bieten Führungen durch die
Ausstellung an, die auch mit
Führungen auf der Vogelinsel
kombiniert werden können.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der LBV-Umweltstation Altmühlsee, Schloßstraße 2, 91735 Muhr am
See, Tel. 0 98 31 /48 20,
www.lbv.de/altmuehlsee,
[email protected].
Die Bekassine fühlt sich auch in den Altmühlauen wohl.
7
Klimaschutzmanagerin für den Landkreis
Josefine Schlund begleitet den Energiewendeprozess
Josefine Schlund aus Stopfenheim
ist die neue Klimaschutzmanagerin
des Landkreises. Sie verstärkt das
Team der Zukunftsinitiative Altmühlfranken und letztendlich auch
die laufenden Regionalentwicklungsbemühungen des Landkreises.
Am 11. März 2013 hat Frau Schlund
ihre Stelle als Klimaschutzmanagerin angetreten. Sie ist im Landkreis
aufgewachsen und daher mit den
regionalen Strukturen vertraut.
Nach ihrem Abitur in Weißenburg
hat sie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf den Diplom-Ingenieur-Studiengang „Umweltsicherung“ belegt und ihr Studium
im Mai 2009 erfolgreich abgeschlossen. Bis zuletzt war Frau
Schlund als Referentin für den
Fachbereich „Umwelt“ bei einem
großen
Energieversorger
in
Baden-Württemberg tätig und war
dort für den Aufbau und die Umsetzung eines integrierten Managementsystems in den Bereichen
Arbeitsschutz, Qualitäts- und Umweltmanagement verantwortlich.
Die Einstellung und Beschäftigung
von Josefine Schlund als Klimaschutzmanagerin beim Landkreis
erfolgt dabei im Rahmen einer finanziellen Förderung über die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit.
Der Landrat und Herr Simon begrüßten die neue
Klimaschutzmanagerin an ihrem 1. Arbeitstag.
Zu
ihren
Schwerpunktaufgaben zählen die Begleitung und Koordinierung des
Energiewendeprozesses
im
Landkreis sowie
die Initiierung
und Umsetzung
von
Maßnahmen, die diesen
Prozess vorantreiben,
wie
auch die Fortschreibung der
Energieund
CO2-Bilanz. Des
Weiteren fallen
in ihren Aufgabenbereich die
projektbezogene
Presseund Öffentlichkeitsarbeit und
die Planung von
Informationsveranstaltungen
und Workshops
zur Energieeffizienz sowohl für
den Privatmann
als auch für Ge-
werbe und Industrie. Auch um die
Fortführung des Initiativkreises
zum Klimaschutz sowie den Aufbau
von Projektgruppen wird sich Frau
Schlund kümmern.
Thema Mustertext
Klimawandel ist ein Thema, dass
jeden etwas angeht. Als Energieverbraucher haben Kommunen
und Landkreise mit ihren Bürgern
und Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss auf ein klimafreundliches Handeln. Im von der Energieagentur Nordbayern GmbH erstellten Integrierten Klimaschutzkonzept ist die Entwicklung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen
unter Berücksichtigung von zukünftigen Vorgehensweisen zur Reduzierung dieser beiden größten
Indikatoren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen dargestellt.
Im Klimaschutzfahrplan werden
auch Prognosen für die Jahre 2015
und 2020 unter Berücksichtigung
verschiedener Parameter simuliert.
Der darin erarbeitete Maßnahmenkatalog enthält konkrete Vorschläge im Sinne des „Energie-3Sprungs“:
• Energieverbrauch vermeiden
• Energieeffizienz steigen
Energie-3-Sprung
Springen. Sie. Mit.
Energieeffizienz
steigern
Energieverbrauch
reduzieren
Erneuerbare Energien
ausbauen
• Erneuerbare Energien ausbauen
Diese drei Faktoren sind ausschlaggebend und deshalb sollte es das
Ziel sein, den derzeitigen Energieverbrauch zu reduzieren und die
Energieeffizienz in den Unternehmen und Betrieben sowie im Bereich der Privathaushalte zu steigern. Zur Bewältigung dieser Herausforderung möchte die Landkreisverwaltung die tatkräftige
Unterstützung der Bürgerinnen
und Bürger sowie der Unternehmen im Landkreis gewinnen. Wenn
dazu jeder von uns seinen persönlichen Beitrag leistet, wird die
Energiewende im Landkreis gelingen.
Gewinnspiel zur „Bayerischen Klimawoche“
Als Beitrag zur Bayerischen Klimawoche vom 21.-28. April beteiligt
sich unser Landkreis in diesem Jahr mit einem Energiequiz, das bereits
während der „Messe Altmühlfranken“ viele Teilnehmer lockte. Bis
zum 30. April 2013 kann man noch online unter www.altmuehlfranken.de an diesem Gewinnspiel teilnehmen, wobei fünf Fragen zum
Thema Energie in unserem Landkreis zu beantworten sind.
Der Hauptpreis ist eine Probefahrt mit dem Elektroauto Renault Twizy.
Als zweiten Preis erhalten die Gewinner Initiativberatungsgespräche
bei den heimischen Energieberatern im Landkreis. Der dritte Preis ist
eine Probefahrt für einen Tag mit dem Smart E-Bike. Es gibt noch weitere Preise zu gewinnen.
Weiter mit der trockenen Theorie oder ran an die lebhafte Praxis?
Freiwilliges Ökologisches Jahr – ein Orientierungsjahr für Schulabgänger
Viele Jugendliche stehen vor der
Frage, was sie nach ihrem Schulabschluss machen könnten. Soll es ein
Studium werden oder eine Ausbildung, in welche Richtung möchte
ich überhaupt gehen? Drei Abiturienten haben sich dazu entschlossen, erst einmal ein Jahr praktisch
zu arbeiten und gleichzeitig einen
ehrenamtlichen Dienst für die Gesellschaft zu leisten, bevor sie sich
einer Ausbildung oder einem Studium widmen und sich sofort wie-
der dem Lernstress und Theorie
aussetzen.
Drei Einsatzstellen im Landratsamt
Manuela Beer (19, aus Weißenburg) engagiert sich während ihres
Freiwilligen Ökologischen Jahres
im Landratsamt in den Bereichen
Umweltschutz,
Abfallwirtschaft
und Wasserwirtschaft. Verwaltungstätigkeiten, technische Fragestellungen und Außendienste
Voller Einsatz am Recyclinghof: Pascal Klaus und Nicolas Schläfke
8
bieten ihr ein breites Spektrum an
Erfahrungen und Einblicke in die
Berufspraxis.
Auch die beiden Recyclinghöfe des
Landkreises wurden wieder mit je
einem FÖJ-Praktikanten besetzt.
Bei Wind und Wetter stehen seit
September Nicolas Schläfke (19,
aus Ellingen) und
seit Kurzem auch
Pascal Klaus (18,
aus Nürnberg) an
vorderster Front
des Weißenburger
und Gunzenhausener Hofes. Sie
beraten
und
unterstützen Kunden beim Anliefern ihrer Wertstoffe, verkaufen
im Gebrauchtwarenmarkt und helfen bei der Betreuung der gemeindlichen Wertstoffhöfe.
kenntnisse für selbstständiges Arbeiten mit verschiedenen Programmen sind hilfreich. Für den
Einsatz an den Recyclinghöfen ist
die körperliche Belastbarkeit wichtig, da man auch mal schwerere Sachen anheben muss. Handwerkliches Geschick wäre zudem von
Vorteil.
Was bietet
FÖJ?
das
Was soll man für ein FÖJ mitbringen?
Im Verlauf des Jahres
erhält
man
grundlegende
Kenntnisse über den
Natur- und Umweltschutz in unserem
Landkreis.
Besonders wertvoll für
die Planung des eigenen weiteren Lebenswegs sind aber
die Einblicke in verschiedene Berufsfelder der Verwaltungsangestellten
und Techniker, die für die Aufgabenbereiche Natur & Umwelt,
Wasser und Abfall zuständig sind.
Voraussetzung für ein erfolgreiches
und zufriedenstellendes Jahr sind
an allen drei Einsatzstellen Interesse am Umwelt- und Naturschutz, gutes Organisationstalent,
Teamfähigkeit und vor allem viel Eigeninitiative. Gute Computer-
Gemeinsame Projekte, wie die Mitgestaltung von Umweltbildungsangeboten für Schulen, die Beteiligung an Messen, Ausstellungen
und Ferienprogrammen sowie
interessante Außendienste, machen das FÖJ abwechslungsreich.
Höhepunkte im Jahresverlauf stellen die fünf Wochen-Seminare dar,
wo man mit vielen FÖJlern aus anderen Einsatzstellen zusammenkommt, sich austauschen kann und
unter Anleitung ein vielfältiges und
spannendes Programm bewältigt.
Vergütet wird das FÖJ mit ca.
620,- € monatlich (180,- € Taschengeld sowie eine Unterhalts- und
Verpflegungspauschale von ca.
440,- €).
Weitere Informationen findet man
unter www.ejb.de
Manuela Beer bei einer Recyclinghof-Führung für Schulen