Umweltkurier 26 - Altmühlfranken
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Umweltkurier 26 - Altmühlfranken
UMWELTKURIER des Landkreises Weißenburg Gunzenhausen Ausgabe Nr. 26 – April 2013 „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ Dorfwettbewerb 2013-2016 In den mehr als 50 Jahren seit Bestehen des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ hat sich jedoch auch viel geändert. Heute geht es vor allem um soziale, ökologische und ökonomische Faktoren, um die Zukunft eines Ortes im ländlichen Raum. Dementsprechend spielen auch Schlagworte wie demografischer Wandel und Energiewende eine große Rolle. Es geht um die effiziente Nutzung der Energie und um die Verwendung erneuerbarer Energien. Zum anderen spielt die Barrierefreiheit des Lebensraums im privaten und öffentlichen Raum eine Rolle sowie die soziale Infrastruktur der Dörfer. Zukünftig werden Mehrgenerationenhäuser, Se- Worauf kommt es an? Bewertet werden Initiativen, die die Ausgangslage des Dorfes nachhaltig verbessern. Dabei stehen Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen im Vordergrund. Besonderes Augenmerk wird auf soziale und kulturelle Aktivitäten ihrer Dorfgemeinschaft gelegt. Bauliche Anlagen und gestalterische Elemente, an deren Erhaltung und Entwicklung die Dorfgemeinschaft aktiv mitwirkt, fließen in die Bewertung ein. Projekte der Grüngestaltung und -entwicklung im Dorf bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darüber hinaus kommt es auch auf die Umgebung des jeweiligen Dor- Bezirkskommission besichtigt den Pfarrgarten in Stetten. Der Wettbewerbsklassiker „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ startet in diesem Jahr auf Kreisebene erneut. Seit dem ersten Wettbewerb 1961 wurde bereits elfmal einem Ort aus unserem Landkreis die Goldmedaille auf Bundes- bzw. Landesebene als schönstes Dorf verliehen! Damit führt unser Landkreis den Medaillenspiegel der bayerischen Landkreise bei den Bundesentscheiden an. Die letzten Auszeichnungen auf Landesebene gingen 2009 an Thalmannsfeld (Silber) und Göhren (Bronze). Im Bezirksentscheid 2011 wurden Sammenheim und Stetten mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Der Wettbewerb wirkt wie ein Turbo. Er beschleunigt die Entwicklung eines Ortes, da es ein Datum gibt, zu dem alles fertig sein muss. Bezeichnenderweise nennen am Wettbewerb beteiligte Bürger als Gewinn Faktoren wie gestärkten Gemeinschaftssinn, höhere Lebensqualität, zukunftsträchtige Projekte, Bewusstwerden der Stärken, raschere Integration von Neubürgern, eine verbesserte Identifikation mit der Gemeinde und als Folge davon auch einen Mitzieheffekt in vielen Bereichen. Darüber hinaus ist die Ortschaft zwangsläufig schöner geworden. der vorliegende Umweltkurier zeigt Ihnen auch dieses Mal wieder beispielhaft die Vielfalt der Aktivitäten im Umweltbereich unseres Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. 10 Jahre Umweltstation Altmühlsee und Altmühlsee-Informationszentrum vom 3. bis 5. Mai ist sicherlich ein herausragendes Ereignis in diesem Jahr, bestätigen sie doch die ausgezeichnete und geschätzte Arbeit in dieser Einrichtung. Aber auch gemeinschaftliches Engagement wie beispielsweise in der neu gegründeten Obstmanufaktur Gelbe Bürg eG, die Aktionen „Unser Dorf soll schöner werden“ oder die vielen freiwilligen Arbeiten der Naturschutzverbände schaffen ein positives Gefühl der Zusammengehörigkeit und prägen ein nachhaltiges „Umweltklima“ in unserem Landkreis. Besuch der Bezirkskommission 2006 in Thalmannsfeld. nioren-WGs, ehrenamtliche Pflegeangebote oder Einkaufshilfen stärker nachgefragt werden, und dies spiegelt sich auch im Wettbewerb wider. Wer kann teilnehmen? Die Stettener Kinder begrüßen die Bezirkskommission. Liebe Leserinnen und Leser, Mitmachen können alle Gemeinden oder Gemeindeteile mit höchstens 3.000 Einwohnern, die sich bis zum 1. Juni beim Landratsamt anmelden. Der Wettbewerb wird in mehreren Stufen durchgeführt: Die Landkreissieger werden noch in diesem Jahr ermittelt. 2014 fallen die Entscheidungen in den Regierungsbezirken, und 2015 stehen die Landessieger fest. Die bayerischen Golddörfer nehmen dann 2016 am Bundeswettbewerb teil. fes an. Hier geht es um die Vernetzung, Erhaltung und Entwicklung schützenswerter Landschaftsbestandteile. Was bleibt? Verschiedene Interessengruppen finden zusammen, entdecken und erleben Gemeinsamkeiten. Die Dorfbewohner ziehen an einem Strang, um ihre Ideen, Wünsche und Ziele schrittweise zu verwirklichen. Das Dorf wird attraktiver, lebenswerter und auch bekannter. Auskünfte und Flyer gibt es bei der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Carola Simm, [email protected], Telefon: 09141/902-322. Ich ermutige Sie ausdrücklich, sich an diesen oder anderen Projekten in unserem Landkreis aktiv zu beteiligen. Der Landkreis unterstützt Ihr Engagement durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Rahmen des Naturund Umweltprogramms, um gemeinsam mit Ihnen unsere schöne Heimat in all ihrer Vielfalt auch für künftige Generationen lebens- und liebenswert zu erhalten. Klimaschutz, erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und die biologische Vielfalt von Fauna und Flora sind herausragende Themen für uns alle. Ihr Einsatz und Engagement hierbei zählt und dafür danke ich Ihnen schon heute. Ihr Gerhard Wägemann Landrat Anschauliche Waldumbau-Beispiele Infotafeln bieten Einblick in die moderne Waldwirtschaft Möglichkeiten für den Weg dorthin. An 15 Punkten wurden jeweils ein oder mehrere Flächen ausgewählt und in einer Broschüre mit Anfahrtsbeschreibungen zusammengefasst, die an alle Waldbesitzer im Landkreis verschickt wurden. Alternativ ist die Broschüre für Interessierte auch am AELF Weißenburg und an dessen Forstbereich in Gunzenhausen sowie bei den örtlichen FBGen erhältlich. Der große Vorteil gegenüber anderen Informationsmaterialien ist hierbei, dass der Waldbesitzer die beschriebene Maßnahme auf der Grundlage seiner eigenen Erfahrungen vor Ort selbst beurteilen kann. Er kann sich einen eigenen Eindruck von ihrem Erfolg machen und sich überlegen, ob er eine weitergehende Beratung hierzu wünscht. Im Jahr der Nachhaltigkeit startet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg ein Projekt, das den Kern des Nachhaltigkeitsgedankens verkörpert. Die Waldbesitzer in Bayern bewirtschaften ihren Wald heute so, dass ihre Kinder und Enkel viele Jahrzehnte später davon profitieren können. Um das zu unterstützen, wird den Waldbesitzern im Landkreis anschauliches Informationsmaterial an die Hand gegeben, in dem über den Landkreis verteilt vorbildlich bewirtschaftete Waldbestände auf Schautafeln vor Ort beschrieben und analysiert werden. Thematisch reichen diese von den verschiedenen Kulturbegründungsmaßnahmen bis hin zu Pflegeeingriffen. Neben der Entstehungsgeschichte der Waldfläche und der durchgeführten Maßnahme werden Kosten und Erlöse beispielhaft kalkuliert, Fördermöglichkeiten dargestellt, Erfolg versprechende Vorgehensweisen und mögliche zukünftige Entwicklungen beschrieben. Die Flächen stellen nicht „den perfekten Wald“ dar, sondern zeigen Mit der Aufstellung der Tafeln soll es aber nicht getan sein, denn in Form von Gemeinschaftsberatungen mithilfe der Beispielflächen sowie örtlich gesetzten Projektschwerpunkten geht es auch in diesem Jahr weiter. Gemeinsam mit den Waldbesitzern, Jägern und Forstbetriebsgemeinschaften werden vor Ort Lösungen und Strategien gesucht, mit denen angesichts neuer Herausforderungen, wie dem Klimawandel, das Beste für alle Beteiligten und das Ökosystem Wald erreicht werden kann. Weitere Infos unter: AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Weißenburg i. Bay. Interessierte Waldbesucher, die sich hier informieren, erhalten einen Einblick hinter die Kulissen des Waldbaus. Sie erfahren vor Ort, welche Verantwortung die zahlreichen Waldbesitzer tragen und was sie tagtäglich leisten – für sich selbst, aber mit einem widerstandsfähigen und gesunden Wald auch für die Allgemeinheit. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 2.1-4 Buchen-Vorbau bei Unterhambach Eichensaat bei Brombach Eichen-Unterpflanzung bei Pleinfeld Wiederaufforstung (Laubholz) bei Seitersdorf Jungwaldpflege (Laubholz) bei Gräfensteinberg Jungdurchforstung (Kiefer) bei Stirn Naturverjüngung, Jungdurchforstung, Buchen-Saat und Wiederaufforstung bei Markt Berolzheim 2.5 Jungdurchforstung (Fichte) bei Theilenhofen 2.6 Tannenvorbau bei Oberheumödern 3.1-2 Wiederaufforstung und Naturverjüngung bei Weißenburg 3.3 Buchenvorbau bei Indernbuch 3.4 Wiederaufforstung und Vorbau bei Geyern 3.5 Jugendpflege bei Langenaltheim 3.6 Jugendpflege bei Bieswang Sicher durch die Nacht mit dem AST – Anrufsammeltaxi Treuchtlingen Außenorte werden bis zur letzten Zugverbindung angeschlossen Seit Anfang des Jahres existiert im südlichen Landkreis WeißenburgGunzenhausen ein neues öffentliches Verkehrsmittel, das Anrufsammeltaxi – kurz AST. Es ergänzt täglich in den Abendstunden und nachts das bestehende Verkehrsangebot mit Bus und Bahn. Das AST bindet die Außenorte der Stadt Treuchtlingen sowie die Gemeinden Heidenheim, Langenaltheim, Polsingen und Solnhofen an den Bahnhof Treuchtlingen an und ist stündlich auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge abgestimmt. Für Fahrten mit dem AST gilt der VGN-Tarif. Die Bevölkerung hat somit ein neues und attraktives Angebot mit Zu- und Abbringerfahrten zum bzw. vom Bahnhof Treuchtlingen. Einstiegshaltestelle werden die Fahrgäste mit einem Pkw oder bei kleineren Gruppen auch mit einem Kleinbus mit acht Sitzplätzen abgeholt. Bei der Bestellung des AST werden folgende Daten benötigt: • Name des Bestellers • Wann soll das AST fahren? • Von wo aus und wohin soll das AST fahren? • Muss ein Anschluss erreicht werden? • Wie viele Personen sind es? Gruppen müssen sich mindestens einen Tag vorher anmelden. An der 2 tuell bereits in einem Jahr auch auf die Bahnhöfe in Gunzenhausen und Weißenburg und somit auf den gesamten Landkreis ausgedehnt werden. Bei Fragen zum AST Treuchtlingen steht das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen unter der Rufnummer 09141/902-111 zur Verfügung. AST im VGN-Tarifsystem eingebunden Das AST ist ein öffentliches Verkehrsmittel im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und kann zum VGN-Tarif genutzt werden. Alle VGN-Fahrkarten mit Gültigkeit für die gewünschte Verbindung werden anerkannt. Man muss dann lediglich einen AST-Zuschlag in Form eines Einzelfahrscheins Erwachsener für die entsprechende Preisstufe bar bezahlen, der wesentlich günstiger ist als eine normale Taxifahrt. So funktioniert das AST: Das Anrufsammeltaxi verkehrt nach einem festen Fahrplan, aber nur, wenn es mindestens eine Stunde vorher unter der Rufnummer der Taxi-Zentrale Treuchtlingen bestellt wird: 0 91 42 / 44 44. Bei Fahrten ab dem Bahnhof Treuchtlingen bringt es die Fahrgäste am Zielort sogar bis vor die Haustür. In der Gegenrichtung holt es an einer vereinbarten Haltestelle ab und fährt die Fahrgäste zum Bahnhof. Ausgeschlossen sind Fahrten nur innerhalb der Kernstadt Treuchtlingens sowie zwischen den einzelnen Gemeinden und Orten. weiligen Städten und Gemeinden ausliegt. Die genauen Abfahrtszeiten können auch über die Fahrplanauskunft des VGN (www.vgn.de) abgerufen werden. Anrufsammeltaxi Treuchtlingen 09142 4444 Hat man noch keinen Fahrschein, kann man beim Fahrer je einen Einzelfahrschein für die AST-Fahrt sowie für den Zuschlag erwerben. Für Anschlussfahrten, z. B. nach Nürnberg, löst man am Fahrausweisautomaten am Bahnhof in Treuchtlingen die Verbundfahrkarte. Diese ist im AST nicht erhältlich. Inhaltsverzeichnis Seite 3: Forellen – Die Fische des Jahres 2013 Die Gans auf dem Hausdach „Neubürger“ im Landkreis Seite 4: Gefahr für unser Trinkwasser Fuchsbandwurm-Monitoring Der Bund Naturschutz – Aktivitäten Seite 5: Einladung zum Tag der offenen Gartentür Milben auf den Tomaten oder Gift im Magen? Führungen im Kreislehrgarten Seite 6: Leuchtturm in der Umweltbildung – Die Grundschule Treuchtlingen Manufaktur Gelbe Bürg eG gegründet Seite 7: 10 Jahre Altmühlsee-Informationszentrum und 10 Jahre Umweltstation Altmühlsee Fledermäuse an Bord Ausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug“ Gärtnern ohne Torf Die Stunde der Gartenvögel Seite 8: Klimaschutzmanagerin für den Landkreis FÖJ – ein Orientierungsjahr für Schulabgänger Ausweitung der Angebote Verkehrsverbund Großraum Nürnberg Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Das AST bringt die Fahrgäste täglich von 19.20 Uhr bis 23.20 Uhr zum Bahnhof Treuchtlingen. Im Abbringerverkehr fährt es stündlich von 19.35 Uhr bis 23.35 Uhr sowie um 00.45 Uhr und 1.53 Uhr vom Bahnhof in die Zielorte. Damit eine Doppelbedienung ausgeschlossen wird, werden die Hauptorte Pappenheim und Solnhofen erst zu den Zeitlagen vom AST bedient, wenn dort kein Zug mehr hält. Über den neuen AST-Verkehr informiert ein übersichtlicher Prospekt, der bei den Verwaltungen der je- Der Beschluss zur Einführung des AST-Verkehrs fiel bereits im Sommer letzten Jahres mit der Verabschiedung des Nahverkehrsplans des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Betreiber im Auftrag des Landkreises ist die Taxi-Zentrale Treuchtlingen. Wie bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln kann jedoch der Aufwand bei Weitem nicht durch die Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden. Das entstehende Defizit wird vom Landkreis und den beteiligten Gemeinden zu gleichen Teilen getragen. Die Regierung von Mittelfranken hat für die ersten drei Jahre eine staatliche Förderung in Aussicht gestellt. Das AST soll even- Impressum Herausgeber: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg i. Bay. Druck: Braun & Elbel GmbH & Co. K.G., Weißenburg i. Bay., Auflage: 25.000 Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist nur für die eigenen Inhalte verantwortlich. Forellen – Die Fische des Jahres 2013 „Neubürger“ im Landkreis Drei Forellenarten: See-, Regenbogen- und Bachforelle Erhebung von Wildtierarten Die Seeforelle: Diese Art lebt in sauerstoffreichen Seen und Flüssen. Zum Laichen steigt sie zu ihrem Geburtsort auf. Sie ernährt sich von kleinen Fischen, Krebsen und Garnelen. Seeforellen sind größer als andere Forellen. Die Bachforelle: Sie ist ein zu den Salmoniden zählender Raubfisch. Sie wird auch Flussforelle, Bergforelle oder Fario genannt. Kleinwüchsige Bachforellen in nahrungsarmen Gewässern werden als Steinforelle bezeichnet. Bachforellen werden je nach Nahrungsangebot 20 bis 80 Zentimeter lang. Ihr Rücken ist olivschwarzbraun und silbrig blau, bauchwärts treten rote Flecken mit hellem Rand auf, die Bauchseite ist weißgelb. Die Bachforelle erreicht in der Regel ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm. Sie kann bis zu 18 Jahre alt werden. Bachforellen besiedeln schnell fließende, sauerstoffreiche und kühle Gewässer mit Kies- oder Sandgrund in fast ganz Europa, von Portugal bis zur Wolga, außerdem Zentralanatolien und die Kaukasusregion. Im Norden kommen sie bis nach Lappland vor. Sie fehlen in Griechenland, auf Korsika, Sardinien und Sizilien. Je nach Größe und Lebensraum ernähren Sie sich vor allem von Insekten und im Wasser lebenden Insektenlarven, kleinen Fischen wie der Groppe, kleineren Krebstieren sowie von Schnecken. Auch Kannibalismus wird bei Bachforellen oft beobachtet. Sie sind schnell schwimmende Jäger, nehmen aber in Flüssen und Bächen meist vorbeitreibende Beute auf. Bachforellen laichen zwischen Oktober und Januar. Die Fische fächeln durch schnelle Bewegungen des Schwanzstiels und der Schwanzflosse mehrere flache Gruben in steinigen Bodengrund, in denen sie etwa 1000 bis 1500 rötliche vier bis fünf Millimeter große Eier legen. Die Fischlarven schlüpfen nach zwei bis vier Monaten. Gelegentlich werden Hybriden aus Bachforelle und Bachsaibling gezüchtet, die wegen ihres markanten Musters Tigerforellen genannt werden. Die Regenbogenforelle: Die Regenbogenforelle ist ein ursprünglich aus Nordamerika stammender Salmonide, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England als Speisefisch für den Königshof gezüchtet und ab 1882 durch Hofer auch in Württemberg teichwirtschaftlich erzeugt wurde. Mangels naturschutzrechtlicher Einschränkungen wurde die Forelle auch als Angelfisch in den freien Gewässern Europas eingebürgert und gehört heute zum ‚normalen‘ Fischbestand in vielen Bächen und Flüssen sowie in vielen Baggerseen. Regenbogenforellen leben als Jungtiere in Schwärmen. Erst ab einem Gewicht von etwa drei kg beginnen sie ein einzelgängerisches Leben in einem eigenen Revier. Ihre Lebenserwartung hängt stark von der Wasserqualität und von anderen örtlichen Gegebenheiten ab; die meisten Tiere werden allerdings nicht älter als sieben Jahre. Es soll jedoch in Kalifornien einige Regenbogenforellen gegeben haben, die bis elf Jahre alt geworden sind. Regenbogenforellen werden mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Ihre Laichzeit dauert in Mitteleuropa von Dezember bis Mai, in den USA von März bis April. Regenbogenforellen werden bis zu 80 Zentimeter lang und zehn Kilogramm schwer. Auf hellem Untergrund ist ihr pinker Seitenstreifen deutlich erkennbar, besonders bei den jüngeren Männchen in der Laichzeit, während der Körper auf hellem Grund fast nicht sichtbar ist. Die Regenbogenforelle ähnelt der einheimischen Bachforelle, hat auch deren ausgeprägtes Muster von schwarzen Punkten. Sie besitzt außerdem einen kleineren und spitzeren Kopf. Der Unterkiefer befindet sich weiter hinten. Der Körper ist mit schwarzen Punkten bedeckt. Dass diese schwarzen Punkte auch auf der Rückenflosse vorhanden sind, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den jungen Huchen. Forellenzucht im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Die Forelle wurde in diesem Jahr zum Fisch des Jahres gekürt. In unserem Landkreis sind zwei Arten heimisch: die Bachforelle und die Regenbogenforelle. Die Forellen benötigen zum Überleben stets sauberes und klares Wasser, und unser Landkreis besitzt einige Gewässer, die genau diese Eigenschaften aufweisen können. Nur in solchen Gewässern leben meist ältere Forellen, die zum Verzehr die richtige Größe besitzen. Es gibt in der Nähe von Wettelsheim einen Forellenzüchter, der die Forellen von klein auf großzieht. Er entnimmt den Elterntieren den Laich und legt diesen in sogenannte „Brutkisten“. Die Wassertemperatur liegt bei etwa zehn Grad Celsius. Somit braucht der Laich 28 Tage, um zu schlüpfen. Die Nachkommen bleiben noch solange in ihren Brutkisten, bis sie ihren Dottersack verloren haben. Danach kommen sie in spezielle Aufzuchtbecken und werden langsam auf eine Länge von ca. fünf Zentimeter gezüchtet. Wenn die Jungfische diese Größe erreicht haben, werden sie in die Teichanlage integriert. Die Forellen wachsen nun etwa zwei bis drei Jahre an eine Größe von etwa 20 – 30 Zentimeter heran. Diese Fische werden nur einmal pro Tag gefüttert, und deswegen wachsen sie etwas langsamer. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Bach- und Regenbogenforelle. Die Regenbogenforelle wächst schneller als die Bachforelle. Deswegen brauchen die Bachforellen länger, um auf ihre bestimmte Größe kommen zu können. Haben die Fische das „Mindestmaß“ von 28 Zentimeter erreicht, werden sie in Angelweiher des Landkreises eingesetzt. Ein Abnehmer für diese Fische ist der Kreisfischerei-Verein Treuchtlingen-Weißenburg. Die Rostgans Die Wildkatze Dem Jäger, besonders aber dem Revierinhaber, ist durchwegs bekannt, welche Säugetierarten – und auch Vogelarten – in seinem Revier vorkommen. Manche nehmen im Bestand zu oder auch ab, manchmal kommen auch sogenannte „Neubürger“ hinzu. Mitunter kehrt auch eine verschwundene Art zurück, eine andere verschwindet. Diese Bewegungen sind nicht nur für den Jäger, sondern auch für die Wissenschaft und Allgemeinheit von Interesse. Der Bayerische Jagdverband (BJV) führt daher bis Ende Juni dieses Jahres bei allen Revierinhabern eine Erhebung durch, die insgesamt 25 Säugetierund 18 Vogelarten umfasst, darunter auch solche, die dem Jagdrecht nicht unterliegen, wie z. B. Biber, Foto: Bayerischer Jagdverband Foto: G. Pauluhn Wildkatze, Wolf, Silberreiher, Sperlingskauz und Uhu. Bei den Neubürgern werden Rostund Nilgans, Waschbär, Marderhund, Mink und Nutria erfasst. Durch die Auswertung der Ergebnisse zur Verbreitung der erhobenen Arten können entsprechende Schutz- bzw. Nutzungsstrategien weiterentwickelt werden. Sie bringen mehr Transparenz bei der Beurteilung einer evtl. Gefährdungssituation (u. a. „Rote-Liste-Arten“) und der Bedeutung neu aufgetretener Arten. Die Teilnahme an der Erhebung ist für die Revierinhaber im Zuständigkeitsbereich der Jägervereinigung Weißenburg-Gunzenhausen e. V. eine Selbstverständlichkeit. Jägervereinigung Weißenburg Die Gans auf dem Hausdach – Nilgans erobert Altmühlfranken Die Nilgans Seit etwa drei Jahren wundern sich manche Dorfbewohner in Altmühlfranken, welcher doch recht große Vogel neuerdings dem Storch auf dem Hausdach Konkurrenz macht – Foto: Dieter Herzog, Halle es ist die Nilgans. Dieser Vogel, der – wie der Name schon sagt – eigentlich am Nil beheimatet ist, hat Altmühlfranken als neuen Lebensraum entdeckt. Hängt das etwa mit dem Klimawandel zusammen? Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Diese Gänseart wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England eingebürgert. Über Holland, wo sie etwa seit 1970 auftritt, breitete sie sich über das Maingebiet zu uns aus. Sie hat bereits mit Erfolg bei uns gebrütet. Die Nilgans ist etwas kleiner als die uns zwischenzeitlich hinreichend bekannte Graugans. Ihr Gefieder ist bräunlich-grau, sie hat einen kurzen Hals mit Halsring und einen dunkelbraunen Brustfleck. Am besten ist sie an ihrem kräftigen, breiten Augenring zu erkennen. Keine andere Gänseart verfügt über dieses Merkmal. Ihr Verhalten weicht von den anderer Gänsearten deutlich ab. Welche Gans lässt sich auf einen Hausdach nieder oder sitzt in einem hohen Baum, wo sie mitunter sogar brütet? Nur die Nilgans. Jägervereinigung Weißenburg Der Waschbär Der Marderhund Foto: Wilhelm Gailberger Foto: Waltraud Lang 3 Gefahr für unser Trinkwasser BN – Der Bund Naturschutz Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Garten Aktivitäten im Landkreis Pflanzenschutzmittel werden hergestellt, um Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen und somit einen größeren Ertrag zu erzielen. Jedoch wirken sie nicht nur auf die Schädlinge, sondern haben auch einen enormen Einfluss auf die Umwelt, denn die meisten Mittel beinhalten hochgiftige Wirkstoffe. Nicht umsonst wurde das Pflanzenschutzgesetz von 1998 aufgehoben und im Februar 2012 eine verschärfte Neufassung verkündet. Beispielsweise ist es verbindlich vorgeschrieben, wer welches Pflanzenschutzmittel wo einsetzen darf. Hobbygärtner dürfen Pestizide nur verwenden, wenn diese mit dem Siegel „Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig“ vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gekennzeichnet sind. Trotz der strengen Vorschriften gibt es Studien, die das Vorkommen von Pestiziden in Grund- und Oberflächengewässern belegen. So führte die Grundwasserdatenbank der Wasserversorgung im Zeitraum von 2009 bis 2011 an 2190 Messstellen Untersuchungen zum Nachweis von unterschiedlichen Pflanzenschutzmittelgruppen in Gewässern durch. In mehr als 50 % der Proben wurden Pestizide oder deren Abbauprodukte festgestellt, bei 140 Messstellen wurden die vorgegebenen Grenzwerte sogar überschritten. ser gewonnen wird, ist die Frage nach alternativer Schädlingsbekämpfung wichtig. Dabei heißt es doch im Gesetz, dass Pflanzenschutzmittel nicht in oder an Gewässern angewendet werden dürfen und dass ein Mindestabstand einzuhalten ist. Ein Grund, weshalb trotzdem noch so viele Schadstoffe nachzuweisen sind, ist, dass im Wasser kaum ein Abbau stattfindet und somit auch Produkte, die schon längst verboten sind, wie beispielsweise Atrazin, noch jetzt vorzufinden sind. Hinzu kommt, dass nicht nur Landwirte, sondern vor allem Hobbygärtner über den sachgemäßen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln nicht ausreichend Bescheid wissen. Beim Gemüseanbau genügt in vielen Bereichen ein Schutznetz gegen Gemüsefliegen schon aus. Befallene Pflanzenteile können auch manuell entfernt werden. So können beispielsweise durch die Anwendung von Pestiziden auf befestigter Fläche, wie der Garageneinfahrt oder im Hof, schädliche Stoffe in die Kanalisation, oder durch Abschwemmung in Bäche, Flüsse und Seen gelangen. Versickern Pestizide, gelangen sie direkt ins Grundwasser. Dieses Problem besteht vor allem auf Böden mit wenig Wasserspeicherkapazität, wie es im mittelfränkischen Becken oder auf dem Jurakarst der Fall ist. Da knapp 70 % unseres Trinkwassers aus dem Untergrund, der Rest aus Quellen und Oberflächenwas- Entscheidet man sich dennoch für die Verwendung eines Pflanzenschutzmittels, muss für die Schadensursache für die Auswahl des Mittels festgestellt werden. So kann der passende Wirkstoff zur richtigen Zeit angewendet werden, um die Umwelt vor unnötigem Schaden zu bewahren. Weiterhin sind Informationen über Anwendungskonzentration, Einsatzbereich, mögliche Gefährdung von Mensch und Umwelt sowie Auflagen zu Grundwasser- und Bienenschutz in der Gebrauchsanleitung zu befolgen! Nicht mehr benötigte oder unbrauchbare Reste solcher Pflanzenschutzmitte dürfen unter keinen Umständen in den Abfluss gelangen, sondern können bei der Sondermüllsammlung abgegeben werden. Leere Spritzmittelkanister aus der Landwirtschaft werden bei der jährlichen PAMIRA-Sammlung angenommen. Fuchsbandwurm-Monitoring Infizierung mit dem Parasiten kann für den Menschen tödlich sein Ausgewählte Mitglieder der Jägervereinigung Weißenburg e.V. beteiligen sich zurzeit an einem Projekt zur Feststellung des Befalls von Füchsen mit dem kleinen Fuchsbandwurm in Bayern. Die Aktion wird vom Bayerischen Jagdverband (BJV) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durchgeführt. Die Federführung liegt bei dem Ausschuss für Wildkrankheiten und Wildernährung des BJV. Finanziert wird die Aktion mit den Geldern der Jäger – der Jagdabgabe. Die Jäger stellen in einem 4 ½-monatigen Untersuchungszeitraum die erforderliche Anzahl von erlegten Füchsen über das Veterinäramt beim Landratsamt WeißenburgGunzenhausen der Untersuchungsstelle zur Verfügung. Warum das Ganze? Infiziert sich ein Mensch – in diesem Fall als sog. Fehlwirt – mit dem kleinen Fuchsbandwurm, können sich in seinem Darm Finnen entwickeln, die über die Blutlaufbahn verteilt werden und in die inneren Organe und die Muskulatur des ganzen Körpers gelangen. Ein Befall der Leber (ähnlich dem Leberkrebs) verläuft oftmals tödlich. Hunde, die gerne Mäuse ausgraben, stellen für den Menschen eine erhöhte Ansteckungsgefahr dar, da die Maus als häufigster Zwischenwirt des kleinen Fuchsbandwurms gilt. Die Untersuchungsergebnisse dienen als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen zur Eindämmung des kleinen Fuchsbandwurms. Das Fuchsbandwurm-Monitoring sowie die hohen Fuchsstrecken im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen tragen dazu bei, die Gefährdung der menschlichen Gesundheit, ja sogar des Lebens, zu reduzieren. Im Landkreis wurden in den Jahren 2010 und 2011 jeweils 1815 und 1626 Füchse erlegt. Nebenbei bemerkt: Die Hasenstrecken lagen in diesen Jahren bei lediglich 686 und 644 Stück. Jägervereinigung Weißenburg Umfangreiches Engagement der „Krötensammler“ der Bund-Naturschutz-Gruppe Der Bund Naturschutz betreut auch im Jahr 2013 in den Monaten März und April Amphibienleiteinrichtungen. Bei neun Amphibienwanderungen sind wegen der Beeinträchtigung durch den Straßenverkehr umfangreiche Hilfen nötig: B 13 Weißenburg Richtung Bärenkeller mit festen Leiteinrichtungen und Tunneln. Hier sammelt die Ortsgruppe BN bei der Hin- und Rückwanderung die geschlechtsreifen Kröten in den Monaten März und April, im Juli erfolgt erstmals eine Erfassung der Jungkröten (Minis) Richtung Wülzburghang. Staatsstraße Schambach-Suffersheim mit Zaunaufbau und zwei Tunneln in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Ansbach; Betreuung durch Treuchtlinger Naturschützer. Staatsstraße Treuchtlingen-Pappenheim am Altwasser: Zaunaufbau durch das Staatliche Bauamt Ansbach; Betreuung durch Helfer aus Pappenheim und Treuchtlingen. Verbindungsstraße PappenheimÜbermatzhofen: ca. 350 Meter Zaun für 20.000 Molche (größtes Vorkommen im Landkreis); Zaunaufbau durch Bauhof Pappenheim; Betreuung durch Pappenheimer Bürger. Ehemaliges Bahngelände zwischen Ehlheim und Trommetsheim: Zaunaufbau und Betreuung durch den BN. Wolfsbronner Mühlbach zwischen Meinheim und Wolfsbronn: Zaun und Betreuung durch den BN mit Mitgliedern aus Gunzenhausen. Steinabühl - Unterhambacher Mühle: Zaun und Betreuung in Eigenarbeit des BN mit Hilfe von Mitgliedern aus Gunzenhausen. Staatsstraße 2222 St. Veit/Ramsberg: Zaun durch Staatliches Bauamt Ansbach; Betreuung durch Pleinfelder Mitglieder. Schwabenweiher Nennslingen-Syburg: Zaun und Betreuung durch BN in Zusammenarbeit mit dem LBV und Nennslinger Bürgern. Wir hoffen durch unsere Bemühungen den Bestand dieser stark gefährdeten Amphibienarten in unserem Landkreis zu sichern. Wir freuen uns über jede Unterstützung und jede Helferin bzw. jeden Helfer, auch in den kommenden Jahren. Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit sind: Streuobstwiesen, Pflegeflächen mit seltenen Arten sowie unser Trinkwasser. Genaueres zu Terminen und Aktivitäten können Sie unserer Internetseite entnehmen: www.weissenburg-gunzenhausen.bund-naturschutz.de. Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. BN Grafik aus „Parasitäre Zoonosen“, W. Beck und N. Pantchev 2012 gab es wieder eine reiche Apfelernte von der eigenen Streuobstwiese. Foto: Karl Schmidt 4 Einladung zum Tag der offenen Gartentür Am 30. Juni 2013 in Gräfensteinberg Der Juni ist eine gute Gelegenheit für Gartenbesitzer, ihren Garten zu zeigen, und für Besucher eine Möglichkeit, sich schöne, ansonsten verborgene Gartenschätze anzusehen. Der „Tag der offenen Gartentür“ wird dieses Jahr bereits zum 16. Mal durchgeführt und hat bei allen Freizeitgärtnern inzwischen einen festen Platz im Jahresablauf eingenommen. Die hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass die Freude und die Lust der Menschen am Garten ungebrochen sind. Frühling auf Rädern bei Familie Dohnal, Gräfensteinberg In diesem Jahr werden Gärten in Gräfensteinberg für alle interessierten Besucher zu besichtigen sein. Die Gärten sind am Sonntag, 30. Juni, von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In Gräfensteinberg wird auch wieder für eine Stärkung der Besucher gesorgt werden. Der verwunschene Garten der Familie Dohnal in Gräfensteinberg lädt zum Entspannen und zu Naturbeobachtungen ein. Den Besucher erwarten eine Vielfalt der Gärten und eine reiche Gartenkultur, die anspornt für die Arbeit im eigenen Garten. Dieser Tag bietet Gelegenheit, Anregungen und neue Ideen für den eigenen Garten zu gewinnen und den Gedanken- und Ideenaustausch zwischen Nachbarn, Natur- und Gartenfreunden zu fördern. Ein Vorgarten in Gräfensteinberg Milben auf den Tomaten oder Gift im Magen? Führungen im Kreislehrgarten Gefährliche Wirkstoffe in unseren Lebensmitteln Jeden letzten Mittwoch im Monat Kartoffelkäfer, Möhrenfliege, Wurzelläuse, Mehlmilbe usw. – das alles sind Schädlinge, die unserem Obst, Gemüse und Getreide Schaden hinzufügen. Allein in Deutschland werden jährlich über 30.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel auf landwirtschaftlichen Anbauflächen und im Gartenbau versprüht, um dem entgegenzuwirken. Doch für welchen Preis? Dass die Spitzenreiter der Pflanzenschutzmittelhersteller jährlich Gewinne bis zu 7,5 Milliarden US-Dollar erzielen, ist wohl kaum ein Vorteil für den Konsumenten. Denn wie jeder weiß, beinhalten Pestizide hochgiftige Wirkstoffe. Stellt sich nun die Frage, was denn eigentlich gesünder für uns ist: Schädlinge auf oder Gift in unserem Essen. Zunächst einmal einige Fakten: Die Rückstände in unseren Lebensmitteln sind ein fataler Nebeneffekt des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Im Jahr 2011 konnten laut Untersuchungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebens- mittelsicherheit deutschlandweit in ca. 60 % von ca. 17.000 Proben Rückstände nachgewiesen werden. Bei 2,7 % waren die Grenzwerte überschritten. Die Bereiche Obst, Gemüse und andere pflanzliche Erzeugnisse bildeten dabei mit ca. 64 % die Spitze an Rückständen – gefolgt von verarbeiteten Lebensmitteln mit 43,2 %, Lebensmitteln tierischen Ursprungs (35,6 %) und Getreide (33,5 %). Die geringsten Rückstände enthielt mit 4 % die Säuglings- und Kleinkindernahrung. Die Grenzwerte wurden bei Obst, Gemüse und Getreide am häufigsten überschritten. Zu den am stärksten belasteten Arten gehören Salatarten, Paprika, Linsen Johannisbeeren und Tafeltrauben. Mehrfachrückstände an Schadstoffen traten in beunruhigenden 40,7 % der gesamten Proben auf. Auch wurden Untersuchungen mit Lebensmitteln aus biologischem Anbau durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass diese Proben Vor allem in Privatgärten werden oft große Mengen an Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Foto: Blattläuse, Dr. Gerd Röder weitaus weniger Rückstände beinhalten. Nur knapp 10 % wiesen geringe Rückstände auf, die Grenzwerte wurden so gut wie gar nicht überschritten. Der Ernteertrag ist beim Bioanbau, bei dem auf chemische Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Gentechnik verzichtet wird, zwar nur etwa halb so groß wie beim konventionellen Anbau, wenn man jedoch die Rückstände vergleicht, erscheint es durchaus lohnenswert, sich für den Kauf von Bioprodukten zu entscheiden. Während der „Gartenmonate“ April bis September bietet Kreisfachberaterin Carola Simm an jedem letzten Mittwoch um 18.00 Uhr eine Führung durch den Kreislehrgarten in Weißenburg an. Dabei wird Frau Simm nicht nur jahreszeitlich aktuelle Themen anschaulich erläutern, sondern den Teilnehmern auch Informationen zu einer breiten Themenpalette vom Pflanzenschutz bis zur Düngung bieten. Anbau und Pflege von Gemüse, Obst, Stauden und Gehölzen bis hin zur Verwertung von Gemüse, Obst und Kräutern aus dem Garten stehen auf dem Programm. Die Monatsthemen werden stets in der Presse angekündigt. Treffpunkt: Kreislehrgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bergerstraße 2-4, in Weißenburg. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Insgesamt werden die Rückstandsgehalte von Risikobewertungsinstituten zwar nicht als gesundheitsschädigend eingestuft, jedoch ist noch gar nicht erforscht, wie sich die Schadstoffe zueinander und in ihrer gemeinsamen Wirkung auf den Körper auswirken. Denn die Untersuchung der Wirkung der Schadstoffe im Einzelnen sagt nichts über die Wirkung aus, wenn mehrere Schadstoffe zusammentreffen, wie es in vielen „Giftmischungen“ der Fall ist. Natürlich haben Pflanzenschutzmittel durchaus ihren Sinn, wenn es um die Vernichtung gefährlicher Schädlinge geht, dennoch haben sie einen viel breiteren Wirkungsradius als man vermutet. Einige Krankheiten lassen sich bereits auf Pestizide zurückführen. Laut dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ist schon länger eine hormonähnliche Wirkung bekannt, was zum Beispiel Störungen der Fruchtbarkeit oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auslösen kann. Aber auch chronische Krankheiten und Probleme des Immunsystems werden vermehrt mit Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln in Zusammenhang gebracht. Neueste Forschungsergebnisse lassen sogar einen Einfluss auf die Hirnentwicklung und damit die Intelligenz vermuten. Zu behaupten, Pflanzenschutzmittel würden die menschliche Gesundheit nicht belasten, ist deshalb ein folgenschwerer Fehler. Ein Blick in den Weißenburger Kreislehrgarten macht neugierig auf mehr. 5 Leuchtturm in der Umweltbildung – Die Grundschule Treuchtlingen Zum elften Mal wurde der Titel „Umweltschule in Europa“errungen Im Oktober 2012 haben 184 bayerische Schulen die Auszeichnung „Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“ für ihr Engagement in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit erhalten. Der Landeskoordinator von Bayern, Klaus Hübner, nahm in Treuchtlingen persönlich – gemeinsam mit Landrat Gerhard Wägemann, Bürgermeister Werner Baum und Schulrat Hermann Balk – die Ehrung der Grundschule Treuchtlingen vor. Es gibt nur wenige Schulen, die über zehn Jahren mit dabei sind Umweltzentrum, Arbeit in der schuleigenen Streuobstwiese, Aktionen zu gesunder Ernährung, der Bereich Müll und Papier, Pflege des Fußfühlpfades im Kurpark, etc.). In jedem neuen Schuljahr werden die Projekte wieder aufgegriffen und im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickelt, wobei die jeweiligen Schulklassen unterschiedliche Aufgaben übernehmen. und die das Thema Nachhaltigkeit so fest im Schulprofil verankert haben – die Grundschule Treuchtlingen ist nun bei den alljährlichen Preisverleihungen schon ein „Dauergast“. Mit ihrer nachhaltigen Umweltbildung ist sie ein „Leuchtturm“ in diesem Bereich und weit über die Grenzen bekannt. Landrat Wägemann freute sich, dass die Grundschule die Kinder „von Anfang an dazu heranführt, dass wir nur eine Welt haben“. Dass sie nun zum elften Mal ohne Unterbrechung „Umweltschule“ ist, beweise, dass dieses Engagement „nicht nur ein Strohfeuer ist“. „Die Erfahrungen der Kollegen zeigen, dass sich mit dieser Projektarbeit viele wichtige Kompetenzen bei den Schülern fördern und festigen lassen, die auch im späteren Berufsleben von großer Bedeutung sind“, Grundschule Treuchtlingen so Hübner beim Festakt. In seiner Rede blickte Schulleiter Herbert Brumm auf die seit über einem Jahrzehnt im Profil der Grundschule Treuchtlingen verankerte Umweltbildung zurück, bei der sich die Kinder „Wissen durch Beteiligung statt Belehrung aneignen“. Kurz umriss er den Nachhaltigkeitsgedanken an der Schule und die vielschichtigen schulischen Themen der Umweltbildung, in denen die Kinder auch methodisch an einer zukunftsfähigen Bildung teilhaben. Eine Klasse mit der Lehrerin Monika Sand pflegt jedes Jahr den Fußfühlpfad im Kurpark. Fotos: Grundschule Treuchtlingen Anschließend stellten die Schüler der Arbeitsgemeinschaft Umwelt mit einer Powerpoint-Präsentation die Projekte der Schule vor, darunter insbesondere den aktuell prämierten Umweltkalender, in dem alle bisher in Treuchtlingen ins Leben gerufenen Umweltprojekte erfasst sind und fortgeschrieben werden (z. B. Auwald bei Graben, Bienen-Projekt zusammen mit dem Kindergarten „Am Burgstall“, Gewässeruntersuchungen mit dem Ein Bild vom Treuchtlinger Eat-In des Infozentrums, einige Klassen haben an der gemeinsamen Theke einiges vorbereitet. Manufaktur Gelbe Bürg eG gegründet ILE-Projekt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erfolgreich umgesetzt „Manufaktur Gelbe Bürg“ sollen diese Produkte in Einzelhandelsgeschäften, Feinkostläden, Dorfläden, Hofläden und unternehmergeführten Lebensmittelmärkten vertrieben werden. Mit folgender vorläufiger Produktpalette möchte die Manufaktur starten: Vorstand und Aufsichtsrat zusammen mit den Projektbetreuern (v. l. n. r.): Till Scholl, Bgm. Günter Ströbel, Norbert Metz, Günther Jung, Petra Riehl und Inga Royl, Stephanie Strohmayer-Etschel und Dr. Hans Bauer, Wolfgang Neukirchner Im Februar 2012 hatte der Landschaftspflegeverband Mittelfranken im Landratsamt Weißenburg die Idee der „Manufaktur Gelbe Bürg“ als Projekt der Integrierten Ländlichen Entwicklung vorgestellt. Mit dieser Projektidee sollte durch den Aufbau gewerblicher Verwertungsstrukturen und die damit rentablere Verwertung der Obsterträge ein Beitrag zur Erhaltung landschaftsprägender Streuobstbestände geleistet werden. „Gelbe Bürg“ ist der Name des Zeugenbergs am Trauf der Fränkischen Alb zwischen Dittenheim und Heidenheim. Nach einem Jahr intensiver Vorbereitungszeit mit vielen sehr engagierten Beteiligten konnte am 31. Januar 2013 die Genossenschaft zur Verwertung und Vermarktung von Obst und Früchten aus den Ge- 6 meinden rund um die Gelbe Bürg aus der Taufe gehoben werden. Mit 76 Gründungsmitgliedern, darunter alle Gemeinden um die Gelbe Bürg und mehrere Obstund Gartenbauvereine, sowie einem Kapital von fast 15.000 € (150 Geschäftsanteile zu je 100 €) kann dieser Start als großer Erfolg bezeichnet werden. Nutzung vorhandener Räumlichkeiten statt Aufbau eigener Produktionsräume Mit den von der Genossenschaft aufgekauften Früchten werden unterschiedlichste Fruchtprodukte in verschiedenen Gebinden hergestellt. Das geschieht vorerst in angemieteten Küchenräumen und in Kooperation mit Produktionsbetrieben z. B. für Dörrobst oder Nussöl. Unter dem Markennamen • Marmeladen, Fruchtaufstriche und Gelees (sortenrein und gemischt) • Dörrobstprodukte (z. B. Apfelund Birnenchips) • Nussöl und weitere Nussprodukte • Eingeweckte Früchte (z. B. Kirsche, Apfel und Birne im Glas) haus Knorr in Dittenheim eingefunden. Für die Vorstandschaft wurden mit großer Mehrheit Inga Royl, Agraringenieurin aus Heidenheim, und Petra Riehl, Selbstständige aus Meinheim, gewählt. Zusammen mit einer Gruppe engagierter Frauen und Männer und mit fachlicher Begleitung durch den Landschaftspflegeverband werden sie in den kommenden Monaten die Produktion und den Vertrieb der Produkte weiter aufbauen. Mit dem Beginn der Kirschensaison sollen die ersten Kreationen aus Kirschen und anderen Früchten in den Verkaufsregalen stehen. Für Interessierte ist eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft jederzeit möglich. Die dafür notwendigen Absichtserklärungen und die beschlossene Satzung finden sich auf der Internetseite des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken (http://www.lpv-mfr.de/ html/aktuell.htm). Die Projektanbahnung wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Ansbach im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung gefördert; die beteiligten Gemeinden Dittenheim, Gnotzheim, Heidenheim, Markt Berolzheim und Meinheim übernehmen den Eigenanteil. LPV Mit der „Manufaktur Gelbe Bürg“ soll ein wirtschaftlich tragfähiges Unternehmen zur Obst- und Fruchtveredelung etabliert werden: Mitarbeiter werden für Ihre Arbeit in der Produktion und im Vertrieb entlohnt, Kunden erhalten hochwertige Produkte aus regional und zu fairen Preisen angekauften Früchten. Für Besitzer von Obstbäumen und Beerensträuchern werden durch den Verkauf ihrer Erträge neue wirtschaftliche Perspektiven entstehen. Beitritt zur Genossenschaft noch möglich Die Genossenschaft setzt sich aus einem Vorstand mit zwei Mitgliedern, einem Aufsichtsrat mit vier Mitgliedern und aus der Generalversammlung zusammen. Zur Gründungsversammlung hatten sich fast 100 Interessierte im Gast- Im Rahmen der Projektentwicklung fuhren 36 TeilnehmerInnen zum Nussmarkt nach Vianden/Luxemburg, um Erfahrungen auszutauschen und Ideen zu sammeln. 10 Jahre Altmühlsee-Informationszentrum 10 Jahre Umweltstation Altmühlsee Seit nunmehr fast 30 Jahren ist der LBV am Altmühlsee mit einer Infostelle und einer Geschäftsstelle präsent und bietet seither von dort aus ein umfangreiches Naturerlebnis-Angebot an. Dazu wurden bereits viele Projekte im Fränkischen Seenland erfolgreich umgesetzt. Doch die Anerkennung als Umweltstation durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gelang erst durch den Umzug ins Altmühlsee-Informationszentrum (AIZ) der Gemeinde Muhr am See nach dessen Fertigstellung im Jahr 2003. Vom 3. bis 5. Mai möchten der LBV und die Gemeinde Muhr am See dieses Jubiläum zusammen mit Ihnen im Altmühlsee-Informationszentrum und dem Muhrer Bürgerhof feiern. Bei einem bunten Rahmenprogramm unter dem Motto „Natur und Kultur in Muhr“ wird für Klein und Groß etwas geboten sein. Am Samstag, 4. Mai, präsentieren wir die Peterlesboum Revival Band mit fränkischem Musikkabarett vom Feinsten. Karten können bei der LBV-Umweltstation, im AIZ in Muhr am See oder bei der Touristik-Information in Gunzenhausen am Marktplatz 25 erworben werden. Gärtnern ohne Torf Aktiver Klimaschutz im Garten Torf in Pflanzenerden ist nicht nur unnötig, sondern trägt maßgeblich zur Zerstörung wertvoller Moore und der Freisetzung von Kohlendioxid bei. Obwohl Moore nur 3 % der Landfläche unserer Erde bedecken, ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Wäldern weltweit. Eine 15 Zentimeter dicke Torfschicht enthält so viel Kohlenstoff wie ein 100-jähriger Wald auf gleich großer Fläche. Bei Zerstörung dieses Moorgebiets müsste man zum Ausgleich mehr als das Sechsfache an Fläche aufforsten und 100 Jahre ungestört wachsen lassen. So handelt es sich bei Mooren um einen unersetzbaren, natürlichen Klimaschützer. Die Peterlesboum Revival Band – fränkisches Musikkabarett vom Feinsten Das Hoffest am Sonntag, 5. Mai, beginnen wir mit einem Gottesdienst und anschließendem Frühschoppen. Mit dabei sind die Wormer Musikanten. Danach ist Spiel, Spaß und Spannung für die ganze Familie angesagt. Neben vielen Mitmachaktionen, Kinderschminken und einer Kunstausstellung sorgt der Kinder-Musikstar Geraldino für extra Stimmung. Für das leibliche Wohl ist natürlich ebenfalls bestens gesorgt. Die- sen Termin sollten Sie sich vormerken! Ein Blick ins Programmheft lohnt also in jedem Falle! Bei der Umweltstation erhalten Sie gerne weitere Informationen zu den Veranstaltungen sowie das aktuelle Jahresprogramm „Natur erleben 2013“, das ebenfalls an vielen öffentlichen Stellen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ausliegt, Tel. 0 98 31 / 48 20 oder www.lbv.de/altmuehlsee. Moore sind aufgrund ihrer enormen Wasserspeicherfähigkeit ein wichtiger Beitrag für den Hochwasserschutz. Zusätzlich speichern sie die im Wasser enthaltenen Nähr- und Schadstoffe, indem sie diese durch die Torfbildung dauerhaft im Moor einschließen. Durch dieses Filtern sind sie also unerlässlich für unsere Grundwasserversor- gung. Stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben sich durch jahrtausendlange Spezialisierung an die extremen Lebensbedingungen des Moors angepasst. Außerhalb dieses faszinierenden Ökosystems könnten jene Tiere und Pflanzen, wie etwa der fleischfressende Sonnentau, nicht überleben. Ebenso ist der Vogel des Jahres, die Bekassine, auf Feuchtgebiete angewiesen. Dennoch tragen viele Naturliebhaber und Gartenbesitzer unbewusst zur Zerstörung der Moore bei uns in Deutschland, aber auch in großem Maße in Osteuropa bei. Denn handelsübliche Blumenerden bestehen vorwiegend aus Torf und schön blühende Blumenkästen gehen somit auf Kosten seltener Tier- und Pflanzenarten. Ab sofort können Sie in unserem LBV-Shop in Muhr am See torffreie Erden kaufen oder einen Anbieter für torffreie Erde in Ihrer Nähe erfragen. Oder besuchen Sie unseren Online-Shop www.lbv-shop.de. Fledermäuse an Bord Bereits zum 17. Mal findet in diesem Jahr europaweit die sogenannte Bat Night statt. Diese Veranstaltung will auf die faszinierenden Fledermäuse und ihre Gefährdung aufmerksam machen. 23 verschiedene Fledermausarten gibt es in Deutschland, praktisch alle sind in ihrem Bestand bedroht. Die LBVUmweltstation Altmühlsee bietet eine besondere Veranstaltung zur Bat Night am Sonntagabend, 25. August, an, bei der man Fledermäuse hautnah erleben kann. Mit dem Schiff geht es dabei hinaus auf den Altmühlsee, wo man in der Dämmerung die geheimnisvollen Tiere bei der Jagd beobachten kann. Mit dem Fledermaus-Detektor kann man sogar ihre Ultraschallrufe für uns Menschen hörbar machen. Für Groß und Klein ist also an diesem Abend etwas geboten! Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Altmühlsee statt, weswegen Anmeldungen bitte direkt unter Telefon 0 98 31 / 50 81 91 oder [email protected] laufen. Zum Schutz unserer Moore: Torffreie Erde Ausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug“ In Muhr am See lohnt ein Besuch der Erlebnisausstellung „Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug“. Informativ sind die Entstehung des Altmühlsees, das Wasserüberleitungsprojekt und das Thema Vogelzug mit interaktiven Modellen dargestellt. Die Besucher erfahren, welche Gründe zum Bau des Altmühlsees führten, welche herrliche Feuchtwiesenlandschaft unseren See umgibt und welche Tiere und Pflanzen hier leben. Ab- LBV-UMWELTST T TAT AL LTMÜH T LSEE solute Besonderheit ist das faszinierende Naturphänomen Vogelzug, das in unserer Ausstellung einen Teil seiner Geheimnisse offenbart. Deutschlands große Sommervogelzählung rückt immer näher. Die Stunde der Gartenvögel schlägt auch in ganz Bayern wieder am Wochenende vom 9. bis 12. Mai. Die Bekassine – der Vogel des Jahres 2013 Die Feuchtwiesen der Altmühlauen und rund um den Altmühlsee bieten optimale Lebensbedingungen für Wiesenbrüter, so auch für die Bekassine. Dieser braunbeige gestreifte Schnepfenvogel wird mancherorts auch „Himmelsziege“ genannt. Vor allem durch den zunehmenden Lebensraumverlust geht ihr Bestand zunehmend stark zurück. Machen Sie mit und zählen Sie alle Vögel, die Sie während einer Stunde Ihrer Wahl an diesen Tagen beobachten, melden Sie diese Zahlen dem LBV und gewinnen Sie wertvolle Preise. Die Tausenden von Meldungen liefern akkurate Ergebnisse und zeigen frühzeitig Bestandsveränderungen. So bringt die bundesweite Langzeitstudie gute Hinweise auf Umweltveränderungen. Mit jeder einzelnen Meldung verbessern Sie das Ergebnis. Weitere Informationen zur Stunde der Gartenvögel finden Sie auch auf unserer Homepage www.lbv.de. In einer Sonderausstellung in der LBV-Umweltstation in Muhr am See können Sie mehr über diese bedrohte Vogelart erfahren. Führungen zum Vogel des Jahres gibt es am Freitag, 23. August, und Freitag, 20. September, auf der Vogelinsel. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei, wir freuen uns aber über eine Spende. Die Ausstellung ist ab 1. Mai 2013 geöffnet. Kindergärten, Schulklassen und andere Gruppen können die Ausstellung nach Vereinbarung ganzjährig besuchen. Wir bieten Führungen durch die Ausstellung an, die auch mit Führungen auf der Vogelinsel kombiniert werden können. Weitere Informationen erhalten Sie bei der LBV-Umweltstation Altmühlsee, Schloßstraße 2, 91735 Muhr am See, Tel. 0 98 31 /48 20, www.lbv.de/altmuehlsee, [email protected]. Die Bekassine fühlt sich auch in den Altmühlauen wohl. 7 Klimaschutzmanagerin für den Landkreis Josefine Schlund begleitet den Energiewendeprozess Josefine Schlund aus Stopfenheim ist die neue Klimaschutzmanagerin des Landkreises. Sie verstärkt das Team der Zukunftsinitiative Altmühlfranken und letztendlich auch die laufenden Regionalentwicklungsbemühungen des Landkreises. Am 11. März 2013 hat Frau Schlund ihre Stelle als Klimaschutzmanagerin angetreten. Sie ist im Landkreis aufgewachsen und daher mit den regionalen Strukturen vertraut. Nach ihrem Abitur in Weißenburg hat sie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf den Diplom-Ingenieur-Studiengang „Umweltsicherung“ belegt und ihr Studium im Mai 2009 erfolgreich abgeschlossen. Bis zuletzt war Frau Schlund als Referentin für den Fachbereich „Umwelt“ bei einem großen Energieversorger in Baden-Württemberg tätig und war dort für den Aufbau und die Umsetzung eines integrierten Managementsystems in den Bereichen Arbeitsschutz, Qualitäts- und Umweltmanagement verantwortlich. Die Einstellung und Beschäftigung von Josefine Schlund als Klimaschutzmanagerin beim Landkreis erfolgt dabei im Rahmen einer finanziellen Förderung über die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Der Landrat und Herr Simon begrüßten die neue Klimaschutzmanagerin an ihrem 1. Arbeitstag. Zu ihren Schwerpunktaufgaben zählen die Begleitung und Koordinierung des Energiewendeprozesses im Landkreis sowie die Initiierung und Umsetzung von Maßnahmen, die diesen Prozess vorantreiben, wie auch die Fortschreibung der Energieund CO2-Bilanz. Des Weiteren fallen in ihren Aufgabenbereich die projektbezogene Presseund Öffentlichkeitsarbeit und die Planung von Informationsveranstaltungen und Workshops zur Energieeffizienz sowohl für den Privatmann als auch für Ge- werbe und Industrie. Auch um die Fortführung des Initiativkreises zum Klimaschutz sowie den Aufbau von Projektgruppen wird sich Frau Schlund kümmern. Thema Mustertext Klimawandel ist ein Thema, dass jeden etwas angeht. Als Energieverbraucher haben Kommunen und Landkreise mit ihren Bürgern und Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss auf ein klimafreundliches Handeln. Im von der Energieagentur Nordbayern GmbH erstellten Integrierten Klimaschutzkonzept ist die Entwicklung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen unter Berücksichtigung von zukünftigen Vorgehensweisen zur Reduzierung dieser beiden größten Indikatoren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen dargestellt. Im Klimaschutzfahrplan werden auch Prognosen für die Jahre 2015 und 2020 unter Berücksichtigung verschiedener Parameter simuliert. Der darin erarbeitete Maßnahmenkatalog enthält konkrete Vorschläge im Sinne des „Energie-3Sprungs“: • Energieverbrauch vermeiden • Energieeffizienz steigen Energie-3-Sprung Springen. Sie. Mit. Energieeffizienz steigern Energieverbrauch reduzieren Erneuerbare Energien ausbauen • Erneuerbare Energien ausbauen Diese drei Faktoren sind ausschlaggebend und deshalb sollte es das Ziel sein, den derzeitigen Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz in den Unternehmen und Betrieben sowie im Bereich der Privathaushalte zu steigern. Zur Bewältigung dieser Herausforderung möchte die Landkreisverwaltung die tatkräftige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen im Landkreis gewinnen. Wenn dazu jeder von uns seinen persönlichen Beitrag leistet, wird die Energiewende im Landkreis gelingen. Gewinnspiel zur „Bayerischen Klimawoche“ Als Beitrag zur Bayerischen Klimawoche vom 21.-28. April beteiligt sich unser Landkreis in diesem Jahr mit einem Energiequiz, das bereits während der „Messe Altmühlfranken“ viele Teilnehmer lockte. Bis zum 30. April 2013 kann man noch online unter www.altmuehlfranken.de an diesem Gewinnspiel teilnehmen, wobei fünf Fragen zum Thema Energie in unserem Landkreis zu beantworten sind. Der Hauptpreis ist eine Probefahrt mit dem Elektroauto Renault Twizy. Als zweiten Preis erhalten die Gewinner Initiativberatungsgespräche bei den heimischen Energieberatern im Landkreis. Der dritte Preis ist eine Probefahrt für einen Tag mit dem Smart E-Bike. Es gibt noch weitere Preise zu gewinnen. Weiter mit der trockenen Theorie oder ran an die lebhafte Praxis? Freiwilliges Ökologisches Jahr – ein Orientierungsjahr für Schulabgänger Viele Jugendliche stehen vor der Frage, was sie nach ihrem Schulabschluss machen könnten. Soll es ein Studium werden oder eine Ausbildung, in welche Richtung möchte ich überhaupt gehen? Drei Abiturienten haben sich dazu entschlossen, erst einmal ein Jahr praktisch zu arbeiten und gleichzeitig einen ehrenamtlichen Dienst für die Gesellschaft zu leisten, bevor sie sich einer Ausbildung oder einem Studium widmen und sich sofort wie- der dem Lernstress und Theorie aussetzen. Drei Einsatzstellen im Landratsamt Manuela Beer (19, aus Weißenburg) engagiert sich während ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres im Landratsamt in den Bereichen Umweltschutz, Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft. Verwaltungstätigkeiten, technische Fragestellungen und Außendienste Voller Einsatz am Recyclinghof: Pascal Klaus und Nicolas Schläfke 8 bieten ihr ein breites Spektrum an Erfahrungen und Einblicke in die Berufspraxis. Auch die beiden Recyclinghöfe des Landkreises wurden wieder mit je einem FÖJ-Praktikanten besetzt. Bei Wind und Wetter stehen seit September Nicolas Schläfke (19, aus Ellingen) und seit Kurzem auch Pascal Klaus (18, aus Nürnberg) an vorderster Front des Weißenburger und Gunzenhausener Hofes. Sie beraten und unterstützen Kunden beim Anliefern ihrer Wertstoffe, verkaufen im Gebrauchtwarenmarkt und helfen bei der Betreuung der gemeindlichen Wertstoffhöfe. kenntnisse für selbstständiges Arbeiten mit verschiedenen Programmen sind hilfreich. Für den Einsatz an den Recyclinghöfen ist die körperliche Belastbarkeit wichtig, da man auch mal schwerere Sachen anheben muss. Handwerkliches Geschick wäre zudem von Vorteil. Was bietet FÖJ? das Was soll man für ein FÖJ mitbringen? Im Verlauf des Jahres erhält man grundlegende Kenntnisse über den Natur- und Umweltschutz in unserem Landkreis. Besonders wertvoll für die Planung des eigenen weiteren Lebenswegs sind aber die Einblicke in verschiedene Berufsfelder der Verwaltungsangestellten und Techniker, die für die Aufgabenbereiche Natur & Umwelt, Wasser und Abfall zuständig sind. Voraussetzung für ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Jahr sind an allen drei Einsatzstellen Interesse am Umwelt- und Naturschutz, gutes Organisationstalent, Teamfähigkeit und vor allem viel Eigeninitiative. Gute Computer- Gemeinsame Projekte, wie die Mitgestaltung von Umweltbildungsangeboten für Schulen, die Beteiligung an Messen, Ausstellungen und Ferienprogrammen sowie interessante Außendienste, machen das FÖJ abwechslungsreich. Höhepunkte im Jahresverlauf stellen die fünf Wochen-Seminare dar, wo man mit vielen FÖJlern aus anderen Einsatzstellen zusammenkommt, sich austauschen kann und unter Anleitung ein vielfältiges und spannendes Programm bewältigt. Vergütet wird das FÖJ mit ca. 620,- € monatlich (180,- € Taschengeld sowie eine Unterhalts- und Verpflegungspauschale von ca. 440,- €). Weitere Informationen findet man unter www.ejb.de Manuela Beer bei einer Recyclinghof-Führung für Schulen