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FILMHAUS 11/13 Bellas Mariposas Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 Cinema! ITalia! Stummfilm Zwei JUNGE herzen Lonesome, USA 1928, 70 Min., Blu-ray, restaurierte engl. OF, Regie: Paul Fejos, mit: Barbara Kent, Glenn Tryon, Fay Holderness u.a. Reality Italien 2012, 115 Min., Blu-ray, ital. OmU, Regie: Matteo Garrone, mit: Aniello Arena, Loredana Simioli, Nando Paone, Graziella Marina u.a. Luciano hat einen Fischstand mitten in Neapel, macht manchmal krumme Geschäfte und ist ansonsten ein geborener Spaßvogel, der gerne vor seinen Kunden und seiner vielköpfigen Verwandtschaft die Stimmungskanone gibt. Bald sind sich alle einig: „Du gehörst ins Fernsehen!“ Angestachelt von seinen Angehörigen nimmt Luciano am Casting für eine Reality-Show à la Big Brother teil. Aber sein Traum entwickelt sich schnell zu einer echten Besessenheit, die ihn und seine Familie zu verschlingen droht. Der neue Film von Gomorrha-Regisseur Matteo Garrone ist eine grandios-wilde Achterbahnfahrt durch das italienische Showbusiness und die italienische Volksseele. Garrones fulminante Abrechnung mit Lug und Trug, schönem Schein und grotesken Medienspektakeln im Italien Berlusconis wurde 2012 mit dem Großen Preis der Filmfestspiele Cannes ausgezeichnet. Do., 7.11. & Di., 12.11. L’INTERVALLO Die Pause, Italien 2012, 90 Min., Blu-ray, ital. OmU, Regie: Leonardo Di Costanzo, mit: Francesca Riso, Alessio Gallo, Carmine Paternoster, Salvatore Ruocco u.a. Ein Samstag in New York. Mary, eine Telefonistin, und Jim, ein Arbeiter, beginnen ihren Tag, einzeln für sich, in einem kleinen gemieteten Zimmer. Jeder Handgriff ist ein Ritual, jeder Blick auf die Uhr ein strengeres Diktat zur Eile. In der U-Bahn und während des Frühstücks im Diner vervielfältigen sich die Parallelexistenzen. Die Waggons quellen über vor Angestellten in Hast, von der Self-Service-Theke des Lokals werden im Takt die Kaffeetassen entnommen. Die Stadt und die Ökonomie bestimmen ihre Bewohner. Nach dem Ende der Arbeit warten vor den Toren der Büros und Fabriken die Freundinnen und Freunde. Mary und Jim lernen sich am Strand von Coney Island kennen. Sie reden, schlendern nachts durch die schillernden Attraktionen des Vergnügungsparks, tanzen, glauben an die Zukunft. Federleicht fühlt sich das Leben an, bis ein Achterbahnunfall sie trennt … An der Schwelle zur Tonfilmzeit entstand dieser außergewöhnliche Hollywoodfilm, der an Originalschauplätzen in New York und Coney Island gedreht wurde. Es ist eine Liebesgeschichte, die von New York handelt und von der Einsamkeit junger Menschen in der Stadt. Zwei JUNGE Herzen beginnt wie ein Dokumentarfilm und endet als Märchen. Ein Rummel wird zum Zauberwald, die Achterbahn zum bösen Drachen, ein möbliertes Zimmer zum Märchenschloss. Paul Fejos schenkt dem Kino mit ZWEI JUNGE HERZEN einen der schönsten Filme, die entstanden sind. Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) So., 1.12. um 19.15 Uhr Eine Vorstadt von Neapel: Salvatore ist 15 und verkauft auf der Straße Eis und Getränke. Eines Tages bittet ihn einer der CamorraGangster des Viertels um einen Gefallen: Er soll auf ein Mädchen aufpassen, das von der Camorra in einem verlassenen Gebäude festgehalten wird. Salvatore begreift sofort, dass man einer solchen „Bitte“ besser Folge leistet. Und so spielt er einen Tag lang Gefängniswärter für die 17-jährige Veronica, von der er gar nicht weiß, was sie eigentlich getan hat. Trotz gegenseitigen Misstrauens kommen die beiden Jugendlichen sich im Lauf des Tages näher. Sie reden, erfinden Spiele, das riesige baufällige Gebäude wird zum Abenteuerland. Doch beide wissen: Die Gangster werden zurückkommen. Das Spielfilmdebüt von Leonardo di Costanzo wurde 2012 beim Filmfestival von Venedig mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Es ist die zutiefst bewegende Geschichte zweier jugendlicher Außenseiter, die sich für einen Tag aus einer Realität fortträumen, die vollständig vom Zugriff der Camorra beherrscht zu sein scheint. Ein Film, der noch lange nachwirkt. Fr., 8.11. & So., 10.11. IL ROSSO E IL BLU Rot und Blau, Italien 2012, 98 Min., Blu-ray, ital. OmU, Regie: Giuseppe Piccioni, mit: Margherita Buy, Riccardo Scamarcio, Roberto Herlitzka, Silvia D’Amico u.a. Eine ganz normale Schule in Rom, in der die unterschiedlichsten Charaktere, Lehrer wie Schüler, aufeinandertreffen. Die strenge Direktorin sieht sich zu ihrem Entsetzen gezwungen, sich um einen 14-jährigen Klassenclown zu kümmern, dessen Mutter plötzlich verschwunden ist. Die idealistischen Vorsätze eines jungen Aushilfslehrers drohen rasch am rauen Schulalltag zu zerschellen. Der alternde, zynisch gewordene Kunstlehrer erlebt eine Begegnung mit einer ehemaligen Schülerin, die sein Weltbild verändert. Und ein Junge aus Rumänien fordert gemeinsam mit seiner etwas ausgeflippten Freundin ein Schicksal heraus, das ihnen von den Erwachsenen bereits vorherbestimmt zu sein scheint. Überraschungen und Versuchungen, Hoffnungen und Enttäuschungen – auf unterhaltsame Weise zeigt Altmeister Giuseppe Piccioni den Mikrokosmos der Schule als Spiegelbild des Lebens. Fr., 8.11. & Mi., 13.11. TUTTI I SANTI GIORNI Tagein tagaus, Italien 2012, 102 Min., Blu-ray, ital. OmU, Regie: Paolo Virzì, mit: Luca Marinelli, Thony, Micol Azzurro, Claudio Palitto u.a. Guido liebt antike Sprachen, frühchristliche Heilige und arbeitet als Nachtportier in einem Hotel. Antonia ist Angestellte in einem Autoverleih, sieht sich aber als Musikerin und singt abends in Bars. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere, die sich lieben. Nur ein kleines Problem gibt es: Die beiden wünschen sich ein Kind. Doch die Zeit vergeht und das ersehnte Baby kommt einfach nicht. Die Nachfragen von Eltern und Freunden werden drängender, Fruchtbarkeitstests, modernste Reproduktionstechniken und berühmte Ärzte kommen zum Einsatz. Wird Guidos und Antonias Beziehung diesem Druck standhalten? Paolo Virzìs neuer Film erzählt mit leichter Hand nicht nur vom Kinderwunsch, sondern auch von den ganz normalen Problemen des Alltags und einer großen Liebe. Und er hat zwei sympathische junge Hauptdarsteller, die mühelos die Herzen der Zuschauer gewinnen. BELLAS MARIPOSAS ist eine echte Entdeckung, ein Film, der mühelos drastischen Sozialrealismus, jugendliche Unbekümmertheit und fantastische Elemente à la Fellini zu verbinden weiß. Und er hat mit Caterina eine Protagonistin mit eigenwilligem Charme, großartig verkörpert von der jungen Sara Podda, die sich von überhaupt gar nichts unterkriegen lässt. Sa., 9.11. & So., 10.11. VIVA LA LIBERTÀ Es lebe die Freiheit, Italien 2013, Blu-ray, 94 Min., ital. OmU, Regie: Roberto Andò, mit: Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi, Michela Cescon u.a. Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositionspartei, steckt in einer Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen setzt er sich eines Nachts heimlich nach Paris ab, zu seiner ehemaligen Geliebten Danielle. Große Aufregung im Führungszirkel der Partei: Keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat dessen engster Mitarbeiter Andrea Bottini eine geniale Idee: Er ruft Enricos Zwillingsbruder Giovanni zu Hilfe, einen exzentrischen Philosophen, der die Stelle des Verschollenen übernehmen soll. Mit überraschenden Folgen. Giovanni findet Spaß an der Sache und mischt die italienische Politik gehörig auf. Und nicht nur das: Selbst die deutsche Kanzlerin kann sich seinem skurrilen Charme nicht entziehen … Nominiert für zwölf italienische Filmpreise, darunter Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller. Mo., 11.11. & Mi., 13.11. Sa., 9.11. & So., 10.11. BELLAS MARIPOSAS Schöne Schmetterlinge, Italien 2013, 100 Min., Blu-ray, ital. OmU, Regie: Salvatore Mereu, mit: Sara Podda, Maya Mulas, Davide Todde, Micaela Ramazzotti u.a. Caterina ist zwölf und lebt mit Eltern und zahlreichen Geschwistern in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand von Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Die Wohnung ist klein, die Patchwork-Familie chaotisch und der arbeitslose Vater ein Tyrann. Das alles stört Caterina nicht übermäßig. Sie beobachtet ihre Umgebung genau, zieht ihre eigenen Schlüsse und wendet sich auch gerne direkt ans Publikum. Im Übrigen will sie Rockstar werden. Dann sind da noch ihre beste gleichaltrige Freundin Luna – und Gigi, der unbeholfene Junge von nebenan, der von allen gemobbt wird. An einem heißen Augusttag fahren die beiden Mädchen mit dem Bus ans Meer, baden, essen viel Eis und fühlen sich wie schöne Schmetterlinge. Doch dann müssen sie Gigi vor Caterinas großem Bruder Toni beschützen. Die Ereignisse überschlagen sich, als auch die Polizei, eine Theatertruppe und eine geheimnisvolle Wahrsagerin in die Sache verwickelt werden … Der ITalienische neorealismus Fahrraddiebe Nach 1945 wurde die italienische Filmkunst zu einer der bedeutendsten Strömungen der Filmgeschichte. Der italienische Neorealismus der 40er und 50er Jahre beeinflusste in hohem Maße weltweit ganze Bewegungen im Film: vom amerikanischen Cinéma vérité und dem englische Free Cinema über die französische Nouvelle Vague und der British New Wave, die Polnische Filmschule 1956 − 1965 bis hin zu Dogma 95. Die Theorie des Neorealismus war von Künstlern bereits vor 1945 formuliert worden. Seine entscheidenden Impulse bezog er zunächst aus der konsequenten Ablehnung faschistischer Kulturdoktrinen. Die Widerstandsbewegung war in Italien die Haupttriebkraft einer politischen und kulturellen Erneuerung. In der resistenza lebte die Hoffnung auf Befreiung des Menschen von jeder gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und Diskriminierung überhaupt. Auf dem Hintergrund des durch den Faschismus und Krieg zerstörten Landes schöpfte der Neorealismus die Kraft der Zeugenschaft, die seine Ethik des Sehens und Erzählens bestimmte. Er versetzte das Kino in einen allgemeinen gesellschaftlichen Kontext und maß ihm damit eine moralische Aufgabe zu. Für Cesare Zavattini, den Theoretiker des Neorealismus und Drehbuchautor u.a. von SCHUHPUTZER (1946), FAHRRADDIEBE (1948) und UMBERTO D. (1952), war der Film, wenn er das Leben der einfachen Menschen realistisch beschreibt, eine Möglichkeit, das Verständnis der Menschen untereinander und damit ihre Solidarität zu fördern. Über diese kommunikative Funktion erhält das Kino eine die Gesellschaft verändernde Kraft. Die Ästhetik des Neorealismus ist die Antithese zum pompösen, eskapistischen Unterhaltungsfilm, zum „Kino der weißen Telefone“im faschistischen Italien. Man stellte die Kamera auf die Straße, anstatt im Studio zu drehen. Man ließ Laien „sich selbst“ spielen, anstatt Schauspieler zu engagieren. Vor allem aber richtete man die Aufmerksamkeit auf die Nöte der Bevölkerung im Alltag. Man wollte der Verlogenheit des faschistischen Kinos entfliehen und „die Wahrheit“ einfangen. Filme wie PAISÀ (1946) und SCHUHPUTZER (1946) spiegelten die Realität des Daseins mit der Intensität der gelebten Erfahrung; im durchschnittlichen Schicksal, in der alltäglichen Begebenheit vermochten die Werke Roberto Rossellinis und Vittorio De Sicas zugleich die Situation der Allgemeinheit sichtbar zu machen. Ihre Universalität und Menschlichkeit, ihre tiefe Verwurzelung in der historischen und sozialen Wirklichkeit der Zeit brachten dem frühen neorealistischen Film ungewöhnlichen Erfolg auch außerhalb der Grenzen Italiens. Fortsetzung auf der Rückseite Programm 11/2013 ERSTAUFFÜHRUNGEN DJECA – KINDER VON SARAJEVO Djeca, Bosnien-Herzegowina 2012, 90 Min., DCP, OmU, Regie: Aida Begić, mit: Marija Pikic, Ismir Gagula, Stasa Dukic, Velibor Topic u.a. Rahima ist 23 und arbeitet in der Küche eines angesagten Restaurants in Sarajevo. Sie lebt mit ihrem 14-jährigen Bruder Nedim zusammen, für den sie verantwortlich ist, seit sie ihre Eltern im Krieg verloren haben. Es ist nicht einfach für Rahima, für beide den Lebensunterhalt zu besorgen und mütterliche Pflichten wahrzunehmen … „Aida Begić hat bereits mit ihrem Erstling SNOW Aufsehen erregt und es zu einer Einladung ins offizielle Programm von Cannes geschafft. Auch jetzt überzeugt sie wieder mit einer Geschichte mitten aus dem Alltag ihrer Heimatstadt Sarajevo heraus, wo vor noch gar nicht langer Zeit ein Belagerungszustand herrschte, wie man ihn im Europa des späten 20. Jahrhunderts nicht mehr für möglich gehalten hatte. Er endete erst am 29. Februar 1996. Viele, die geblieben sind und überlebt haben, haben Söhne, Männer oder auch Eltern verloren. Von zwei dieser ,Kinder aus Sarajevo‘ erzählt Aida Begić in ihrem Spielfilm. Sie tut dies erneut mit einem ausgeprägten Formbewusstsein. Die fiebrig bewegte Kamera von Erol Zubčević taucht ein in die neblige Stadt, in der vieles noch immer von einem Schleier umhüllt scheint und sich noch nicht klar zeigen kann. Atemlos muss sie schauen, dass ihr die Figuren, die unter Druck stehen und bewegt sind, nicht entwischen.“ Walter Ruggle Do., 7.11. bis Mi., 13.11. COMPUTER CHESS USA 2013, 94 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Andrew Bujalski, mit: Kriss Schludermann, Tom Fletcher, Wiley Wiggins u.a. Es scheint wie aus einer fernen Vergangenheit und doch ist es gerade einmal 30 Jahre her, dass Computer komische Geräte für sonderbare Nerds waren, die sich mit ihren riesigen unförmigen Maschinen zu seltsamen Wettbewerben in heruntergekommen Provinzhotels trafen. Dieses Szenario wählt Andrew Bujalski in seiner scheinbar dokumentarischen und doch so absurd phantastischen filmischen Reminiszenz an die 80er Jahre und die Anfänge des Video- und Computerzeitalters. Der beste Schach-Computer soll erkoren werden, doch während die PC-Spezialisten an ihren hochkomplexen und widerspenstigen Rechnern tüfteln, erforscht im gleichen Tagungssaal eine Selbsterfahrungsgruppe ihr Seelenheil. Der Buchungsfehler der Rezeption sorgt für einen Wettstreit zwischen barer Technik und esoterischer Spiritualität. Gedreht im historischen schwarzweißen Videoformat schuf Bujalski eine unglaublich komische und bis ins kleinste Detail stimmige Zeitreise in die vor-digitale Welt. Do., 7.11. bis Mi., 20.11. THE ACT OF KILLING Dänemark 2012, 115 Min, DCP, indon. OmU, Regie: Joshua Oppenheimer 1965 wurden in Indonesien über eine Million sog. Kommunisten von der Armee, Paramilitärs und Gangsterbanden ermordet. Bis heute sitzen die Täter an den Schaltstellen der Macht; der Stolz auf ihr Morden ist so groß, dass sie gerne bereit waren, einen Spielfilm auf der Basis ihrer Taten von damals zu inszenieren. Was Joshua Oppenheimer gemacht hat, ist – genau genommen – eine Zumutung für das Publikum. Täter ihre eigenen Taten nachspielen zu lassen ist vielleicht noch zu ertragen, wenn aber nach und nach deutlich wird, dass sich an den Machtverhältnissen in den letzten 40 Jahren nichts geändert hat, die Mörder bis heute mit ihren Taten prahlen und die Opfer erniedrigen, dann bekommt man tiefere Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen des Urlaubsparadieses Indonesien als einem lieb ist. „Bisherige Dokumentationen haben sich auf die Opfer konzentriert, weil sie uns zeigen sollten, dass unsere moralische und politische Haltung den Opfern nahe ist. Aber ich schreibe täglich auf einem Computer, der in einer Fabrik hergestellt wurde, wo die Arbeiter so schlechte Lebensbedingungen haben, dass es an den Balkonen ihrer Wohnheime Netze gibt, die sie vor dem Sprung in den Tod bewahren sollen. Und ihre Bedingungen sind so schlecht, weil es Leute wie die von mir gezeigten ehemaligen Paramilitärs gibt, die ihnen Gewalt androhen, sollten sie für eine Verbesserung ihrer Lage kämpfen. Wir alle sind Gäste eines kannibalischen Festgelages. Und wir wissen das und wir fühlen uns schlecht deswegen, aber wir funktionieren weiter, leben, kaufen ein, konsumieren. Sind wir damit nicht den Tätern viel näher als wir glauben?“ Joshua Oppenheimer, Spiegel Online Do., 14.11. bis Mi., 27.11. Donnerstag 7.11. 19.00 Cinema! Italia! Reality I 2012, 115 Min., OmU, Regie: Matteo Garrone 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO * BIH 2012, 90 Min., OmU, Regie: Aida Begić 21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS USA 2013, 92 Min., OmU, Regie: Andrew Bujalski MAKKHI – DIE RACHE DER FLIEGE *21.15 Kommkino e.V. IND 2012, 126 Min., OmU, Regie: S. S. Rajamouli Freitag 8.11. AUF DER JAGD NACH DEM NIERENSTEIN *15.00Kinderkino ab 8, N/S 1996, 91 Min., Regie: Vibeke Idsöe Kinderkino-Vorfilm SAURE BONBONS USA 1992, 5 Min., Regie: Jessica Yu 17.00 Cinema! Italia! L’INTERVALLO I 2012, 90 Min., OmU, Regie: Leonardo Di Costanzo 19.15 Cinema! Italia! IL ROSSO E IL BLU I 2012, 98 Min., OmU, Regie: Giuseppe Piccioni 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO *21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS MAKKHI – DIE RACHE DER FLIEGE *21.15 Kommkino e.V. Samstag 9.11. 15.00Kinderkino AUF DER JAGD NACH DEM NIERENSTEIN ab 8 *17.00 Cinema! Italia! TUTTI I SANTI GIORNI I 2012, 102 Min., OmU, Regie: Paolo Virzì 19.15 Cinema! Italia! BELLAS MARIPOSAS I 2013, 100 Min., OmU, Regie: Salvatore Mereu 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO *21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS Sonntag 10.11. 11.00 Filmbüro Franken KURZFILMPREMIERE Cinema! Italia! TUTTI I SANTI GIORNI *11.30 15.00Kinderkino AUF DER JAGD NACH DEM NIERENSTEIN ab 8 *17.00 Cinema! Italia! BELLAS MARIPOSAS 19.15 Cinema! Italia! L’INTERVALLO 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO *21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS 21.15 Kommkino e.V. MAKKHI – DIE RACHE DER FLIEGE * Montag 11.11. 19.15 Cinema! Italia! VIVA LA LIBERTÀ I 2013, 94 Min., OmU, Regie: Roberto Andò 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO *21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS MAKKHI – DIE RACHE DER FLIEGE *21.15 Kommkino e.V. Dienstag 12.11. 19.00 Cinema! Italia! Reality DJECA – KINDER VON SARAJEVO *19.30Erstaufführung 21.15 Erstaufführung COMPUTER CHESS 21.15 Cinema! Italia! L’INTERVALLO * Mittwoch 13.11. 11.00Preview THE ACT OF KILLING DK/N/GB 2012, 115 Min., OmU, Regie: Joshua Oppenheimer 19.15 Cinema! Italia! IL ROSSO E IL BLU 19.30Erstaufführung DJECA – KINDER VON SARAJEVO * 21.15Erstaufführung COMPUTER CHESS VIVA LA LIBERTÀ *21.15 Cinema! Italia! Donnerstag 14.11. 16.30 Cine d’esquela espanol DIE REISE DES JUNGEN CHÉ – MOTORCYCLE DIARIES USA/D/GB 2004, 126 Min., OmU, Regie: Walter Salles Mit einer Einführung 19.00Erstaufführung COMPUTER CHESS *19.15 Der italienische Neorealismus ROM, OFFENE STADT I 1945, 100 Min., OmeU, Regie: Roberto Rossellini 21.15Erstaufführung THE ACT OF KILLING DR. KETEL D 2011, 80 Min., Regie: Linus de Paoli *21.15 Kommkino e.V. Freitag 15.11. 15.00Kinderkino RITTER ROST – EISENHART UND VOLL VERBEULT ab 6, D 2012, 78 Min., Regie: Thomas Bodenstein 17.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING 19.00Erstaufführung COMPUTER CHESS *19.15 Der italienische Neorealismus PAISÀ I 1946, 125 Min., OmeU, Regie: Roberto Rossellini 21.15 Kommkino e.V. DR. KETEL *21.30Erstaufführung THE ACT OF KILLING Samstag 16.11. 15.00Kinderkino RITTER ROST – EISENHART UND VOLL VERBEULT ab 6 16.00Erstaufführung COMPUTER CHESS *16.30Erstaufführung THE ACT OF KILLING Sonntag 17.11. 15.00Kinderkino RITTER ROST – EISENHART UND VOLL VERBEULT ab 6 17.00 Der italienische Neorealismus ROM, OFFENE STADT 19.00Erstaufführung COMPUTER CHESS *19.15 Der italienische Neorealismus SCHUHPUTZER I 1946, 84 Min., DF, Regie: Vittorio De Sica 21.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING DR. KETEL *21.15 Kommkino e.V. Montag 18.11. 19.00 Cinéma français DIE NONNE F/D/B 2012, 114 Min., OmU, Regie: Guillaume Nicloux 19.15Erstaufführung COMPUTER CHESS *21.15Erstaufführung THE ACT OF KILLING DR. KETEL *21.15 Kommkino e.V. Dienstag 19.11. 19.00 Cinéma français DIE NONNE 19.15Erstaufführung COMPUTER CHESS *21.15Erstaufführung THE ACT OF KILLING Mittwoch 20.11. JENSEITS DER HÜGEL *11.00Preview RO/F/B 2012, 150 Min., OmU, Regie: Cristian Mungiu 19.00 Cinéma français DIE NONNE 19.15Erstaufführung COMPUTER CHESS *21.15Erstaufführung THE ACT OF KILLING Donnerstag 21.11. 17.00 Cine d’esquela espanol NICOTINA MEX 2003, 93 Min., OmU, R.: Hugo Rodríguez 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus PAISÀ WAS BAUMELT DA AM GLOCKENSEIL? *21.15 Kommkino e.V. I 1980, 83 Min., Regie: Lucio Fulci 21.30Erstaufführung THE ACT OF KILLING Kinderkino Freitag 22.11. 15.00Kinderkino DIE MUPPETS ab 9, USA 2011, 103 Min., Regie: James Bobin 17.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING 19.15 Der italienische Neorealismus TRAGISCHE JAGD I 1947, 86 Min., OmeU, Regie: Giuseppe De Santis THE LINDY HOP AND *19.15 Kommkino e.V. JUMPIN‘ JAZZ AND JITTERBUG SHOW Kurzfilmrolle mit Jazz-Archivschätzen; zu Gast: Dennis Nyback (Kinohistoriker und Filmsammler) 21.00Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL 21.15 Kommkino e.V. OOH LA LA! A HISTORY OF LINGERIE! * Kurzfilmrolle mit Dessous-Archivschätzen; zu Gast: Dennis Nyback (Kinohistoriker und Filmsammler) Samstag 23.11. 15.00 Kinderkino DIE MUPPETS ab 9 17.00 Der italienische Neorealismus SCHUHPUTZER 19.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING *19.15 Der italienische Neorealismus FAHRRADDIEBE I 1948, 90 Min., OmeU, Regie: Vittorio De Sica 21.00Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL Sonntag 24.11. 11.00 Sonntagsmatinee DIE SCHÖNE QUERULANTIN Alles Kunst F/CH 1991, 126 Min., OmU, Regie: Jacques Rivette Einführung: Franziska Munkert 15.00Kinderkino DIE MUPPETS ab 9 17.00 Der italienische Neorealismus DIE ERDE BEBT I 1948, 159 Min., OmU, Regie: Luchino Visconti 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *20.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING WAS BAUMELT DA AM GLOCKENSEIL? *21.15 Kommkino e.V. Montag 25.11. 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL I 1947/48, 78 Min., DF, Regie: Roberto Rossellini 21.00Erstaufführung THE ACT OF KILLING WAS BAUMELT DA AM GLOCKENSEIL? *21.15 Kommkino e.V. Dienstag 26.11. 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus BITTERER REIS I 1949, 108 Min., OmU, Regie: Giuseppe De Santis 21.15 Erstaufführung THE ACT OF KILLING Mittwoch 27.11. 11.00Preview AS TIME GOES BY IN SHANGHAI D/NL/CHINA 2013, 90 Min., OmU, Regie: Uli Gaulke 18.30Erstaufführung DER HÜGEL *19.15 Afrikanische Kinowelten JENSEITS OTELO – DER PREIS DER FREIHEIT ZA 2011, 102 Min., OmU, Regie: Sara Blecher 21.30Erstaufführung THE ACT OF KILLING Donnerstag 28.11. 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI STINGRAY SAM *21.15 Kommkino e.V. USA 2009, 61 Min., OF, Regie: Cory McAbee Freitag 29.11. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7, A 2012, 90 Min., Regie: Hüseyin Tabak 17.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus DAS WUNDER VON MAILAND I 1951, 95 Min., DF, Regie: Vittorio De Sica 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI FILMSTADT *21.15 Kommkino e.V. D 2013, 108 Min., Regie: Dennis Albrecht Zu Gast: Dennis Albrecht (Regisseur) Samstag 30.11. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7 17.00 Der italienische Neorealismus BITTERER REIS 18.30Erstaufführung DER HÜGEL *19.15 Der italienische Neorealismus JENSEITS UMBERTO D. I 1952, 88 Min., OmeU, Regie: Vittorio De Sica 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI 21.15 Kommkino e.V. STINGRAY SAM * Sonntag 1.12. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7 17.00 Der italienische Neorealismus FAHRRADDIEBE 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Stummfilm des Monats ZWEI JUNGE HERZEN USA 1928, 70 Min., OF, Regie: Paul Fejos Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel) 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI STINGRAY SAM *21.15 Kommkino e.V. Montag 2.12. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7 17.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Cine español CESARS GRILL D 2012, 88 Min., OmU, Regie: Darío Aguirre 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI STINGRAY SAM *21.15 Kommkino e.V. Dienstag 3.12. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7 17.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Cine español CESARS GRILL 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI Mittwoch 4.12. 15.00Sternenkino DAS PFERD AUF DEM BALKON ab 7 17.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI 18.30Erstaufführung JENSEITS DER HÜGEL *19.15 Cine español CESARS GRILL 21.00Erstaufführung AS TIME GOES BY IN SHANGHAI Eintrittspreise: Regulär 6,50 € • Mit Filmhaus-Freunde-Karte (15 €/Jahr) 4,50 € Stummfilm mit Piano 8,00 € • Gruppen ab 10 Personen 4,90 € • Kinder-Kino 3,60 € JENSEITS DER HÜGEL Dupa dealuri, Rumänien/Frankreich/Belgien 2012, 150 Min., DCP, rumän. OmU, Regie: Cristian Mungiu, mit: Cosmina Stratan, Cristina Flutur, Valeriu Andriuta u.a. Alina und Voichita wuchsen gemeinsam in einem rumänischen Waisenhaus auf. In diesen schweren Zeiten waren sie einander der einzige Halt und schworen sich ewige Liebe. Alina ist mittlerweile zum Arbeiten nach Deutschland gegangen, während Voichita der kleinen Klostergemeinde „Jenseits des Hügels“ beigetreten ist, um ihre neue Liebe zu Gott zu leben. Alina will jedoch um Voichita kämp- fen. So kehrt sie nach Rumänien zurück, um sie mit nach Deutschland zu nehmen. Cristian Mungius’ auf geringste Bewegungen reduzierte Kameraführung, der fast vollständige Verzicht auf Musik sowie die Arbeit mit natürlichem Licht unterstreichen die Trostlosigkeit des Ortes. Denn das Kloster ist nur scheinbar ein sicherer Hafen. Der Fall einer 24-jährigen Frau, die 2005 in Rumänien an den Folgen eines Exorzismus starb, diente Mungiu als Grundlage für seinen Film. Doch während die Presse damals ungehemmt Schuld zuwies, enthält sich Mungiu absichtlich jeglicher moralischen Bewertung. Die Zuschauer sollen sich die Details selbst aussuchen und zusammenreimen können. „Es ist nicht die Aufgabe des Kinos, Realität nachzustellen. Ich möchte niemandem meine Perspektive aufdrängen. Ich versuche Geschichten ins Zentrum zu rücken, die Leute dazu ermutigen sollen, über wichtige Themen nachzudenken, über die sie sich zuvor nie Gedanken gemacht hatten. Das sollte eines der Ziele des Kinos sein.“ Cristian Mungiu Do., 21.11. bis Mi., 4.12. AS TIMES GOES BY IN SHANGHAI Deutschland/Niederlande/China 2013, 90 Min., DCP, OmU (chin./ niederl./engl.), Regie: Uli Gaulke Sechs Ausnahmemusiker erinnern sich an ihr ereignisreiches Leben: In ihrer wilden Jugend haben sie sich durch die Bars und Kneipen Shanghais gejazzt, sie haben die japanische Besatzung erlebt, die kommunistische Kulturrevolution, die Planwirtschaft und die Öffnung zum Westen. Ihrer Liebe zum Jazz, zur Freiheit und Unabhängigkeit, für die der Jazz steht, sind sie über die Jahrzehnte treu geblieben. Und die Gegenwart ist nicht weniger aufregend als die Vergangenheit. Regisseur Uli Gaulke begibt sich mit den bejahrten Gentlemen und ihrem findigen Manager auf ihr größtes Abenteuer: eine Reise nach Europa zum wichtigsten Jazz-Festival der Welt in Rotterdam. „An einem kalten Novembertag saß ich in einem asiatischen Restaurant und wartete auf meine Bestellung. Nebenbei blätterte ich in einem Nachrichtenmagazin und plötzlich sah ich dieses Riesenfoto mit steinalten chinesischen Musikern, die auf einem Hoteldach vor der Skyline von Shanghai posierten als wären sie die Blues Brothers. Über ihnen prangte der Schriftzug ,Peace Old Jazz Band‘. Der Artikel erzählte von einer Band, die seit 30 Jahren in einem der ältesten und nobelsten Hotels von Shanghai jeden Abend in der Jazzbar die Musiker es geschafft haben, ihre Passion für eine Musik, die wie kaum eine andere für das westliche Lebensgefühl steht, über all die wechselvollen Jahrzehnte hinweg zu leben.“ Uli Gaulke Do., 28.11. bis Mi., 11.12. OmU OF OmeU DF =Originalfassung mit deutschen Untertiteln =Originalfassung =Originalfassung mit englischen Untertiteln = deutschsprachige Synchronfassung IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: Rumpel • Layout: Information und Form Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 Kommkino Dennis Nyback präsentiert Archivschätze im KommKino THE LINDY HOP AND JUMPIN‘ JAZZ AND JITTERBUG SHOW Alles kunst DIE SCHÖNE QUERULANTIN La belle noiseuse, Frankreich/Schweiz 1991, 126 Min., OmU (franz./engl.), Regie: Jacques Rivette, mit: Michel Piccoli, Emmanuelle Béart, Jane Birkin u.a. Aus seiner Sammlung seltener 16-mm-Filme hat Dennis Nyback ein Programm zusammengestellt, das die ganze Bandbreite zeitgenössischer Swing-Tanzstile aufzeigt. Im Mittelpunkt stehen die Tänze Lindy Hop und Jitterbug, begleitet von großartiger Jazz-Musik. JAMMIN‘ THE BLUES (1944) etwa gilt als einer der besten Jazzfilme aller Zeiten, während im Finale von STORMY WEATHER gleich eine ganze Reihe namhafter Tanz-Asse auftreten. Und der legendäre Klassiker JAZZ DANCE dokumentiert das wilde Treiben in einer New Yorker Dance Hall, wo der Lindy Hop zelebriert wird. Kinohistoriker und Filmsammler Dennis Nyback, selbst begeisterter Jitterbugger, wird zudem eine Demonstration seiner Kunst geben. Fr., 22.11. um 19.15 Uhr OOH LA LA! A HISTORY OF LINGERIE! spielt. Es waren zwei Dinge, die mich sofort faszinierten. Einerseits reizte mich der Kontrast zwischen der alten Band und dem neuen Shanghai. Andererseits steht Jazz für Individualität und Freiheit und ich war gespannt zu erfahren, wie *=Kommkino Ein historischer und unterhaltsamer Blick auf Frauen in Unterwäsche in diversen 16-mm-Kurzfilmen von 1910 bis in die frühen 50er Jahre. Während die Filme aus heutiger Sicht harmlos wirken, galten sie damals als anzüglich und waren oft sogar verboten. Von biederen Miederwaren über Schlafbekleidung bis zu sexy Dessous reicht die Bandbreite. Titel wie HOW TO UNDRESS IN FRONT OF YOUR HUSBAND oder Lehrfilme zum Thema „tips for what men want women to wear“ lassen zudem den skurrilen Unterhaltungswert dieser spannenden Zeitdokumente erahnen, die von Dennis Nyback mit aufschlussreichen Einführungen begleitet werden. Fr., 22.11. um 21.15 Uhr Filmbüro Franken REGIONALE FILME IM FILMHAUSKINO Das Filmbüro Franken, eine Vereinigung von Filmemachern aus der Region, fördert jährlich Kurzfilme und Dokumentarfilme. Eine Auswahl aus den geförderten Produktionen der letzten Jahre sowie weitere Filme von Mitgliedern des FBF werden nun präsentiert. Einige der Filmemacher werden anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen. So., 10.11. um 11 Uhr In Vorbereitung … Retrospektive Charlie Chaplin DIE SCHÖNE QUERULANTIN spielt, frei nach einer Erzählung Balzacs, in unserer Zeit auf dem Landsitz des Malers Edouard Frenhofer im sonnendurchfluteten Süden Frankreichs. Schon lange malt Frenhofer nicht mehr, ein Geheimnis quält ihn, das sich bald enthüllt: Vor zehn Jahren hat er ein großes Bild unvollendet gelassen, das sein Meisterwerk werden sollte, für das seine Frau Liz Modell stand: „Die schöne Querulantin“. Von seinem Förderer Porbus animiert, lässt Frenhofer sich von der Idee mitreißen, die Arbeit an seinem Meisterwerk wieder aufzunehmen, doch diesmal mit der jungen Marianne als Modell. Fünf Tage im Atelier folgen, fünf Tage, die die Grenzen zwischen der Kunst und dem Leben in Frage stellen und die Beziehungen der Protagonisten zueinander tiefgreifend verändern. So., 24.11. um 11 Uhr Charlie Chaplin war ein Jahrhundertkünstler und die erste internationale Ikone des Films. Seine Kunst galt als das Esperanto des Medienzeitalters. Müsste man sich auf ein Antlitz des Kinos einigen, es wäre wohl das von Charlie Chaplin als kleiner Tramp. Mit dem Tramp hat er eine weltumspannende Identifikationsfigur geschaffen, die im nächsten Jahr 100 wird. Anlass für das Filmhaus, dem großen Komiker eine umfangreiche Retrospektive zu widmen. Dezember 2013 und Januar 2014 Hommage an Oshima Nagisa Oshima Nagisa galt auf Grund seiner provokanten Themen und extremen Darstellungen als das Enfant terrible der japanischen Filmkunst. Das Filmhaus würdigt das Werk des im Januar 2013 verstorbenen Regisseurs und Drehbuchautors mit einer kleinen Hommage und zeigt im Dezember sieben seiner Filme. Dezember 2013 KINDERKINO-VORFILM DES MONATS: SAURE BONBONS tigen, müssen sie enttäuscht feststellen, dass dieses mittlerweile leer steht. Und nun soll es auch dem Erdboden gleich gemacht werden. Das kann Walter auf keinen Fall zulassen! Es gibt nur eine Rettung: Eine große Show muss organisiert werden, in der die benötigten zehn Millionen Dollar Spenden gesammelt werden, um das Theater zurückzukaufen. Walter und Gary fackeln nicht lange und helfen dem aufgebrachten Frosch Kermit, die verrückte Truppe von einst wieder zusammenzutrommeln. Doch das ist gar nicht so einfach! USA 1992, 5 Min., Regie: Jessica Yu Sauer macht lustig, oder? Hier wird’s ausprobiert! Groß und Klein kauen Kaugummis und erleben ihr saures Wunder. Nächstes Treffen der Kinderkinoprogrammgruppe: Fr., 8.11. um 15 Uhr AUF DER JAGD NACH DEM NIERENSTEIN N/S 1996, 91 Min., 16 mm, FSK: ab 6, empfohlen ab 8, Regie: Vibeke Idsöe Simon lebt mit seinem Großvater auf einer kleinen norwegischen Insel. Als sein Großvater plötzlich erkrankt, kann Simon keine Hilfe holen, denn auf der Insel gibt es kein Telefon! So sieht Simon keine andere Möglichkeit, als dem Rat seines Teddybärs zu folgen: Mit Hilfe eines magischen Chemiekastens lässt er sich auf Stecknadelkopfgröße schrumpfen und schlüpft in den Körper seines Großvaters. Dort lernt er die Blutkörperchen Karta und Alveola kennen, mit denen er sich auf eine abenteuerliche Reise begibt. Fr., 8.11. bis So., 10.11. um 15 Uhr RITTER ROST – EISENHART UND VOLL VERBEULT D 2012, 78 Min., Blu-ray, FSK: o.A., empfohlen ab 6, Animationsfilm, Regie: Thomas Bodenstein Zu seiner Überraschung besiegt Ritter Rost beim Turnier den langjährigen Favoriten Ritter Protz. Doch die Freude DAS PFERD AUF DEM BALKON währt nicht lange, denn Protz erweist sich als schlechter Verlierer. Er beschuldigt Rost des Betrugs, der daraufhin Burg und Burgfräulein verliert – schließlich gerät sogar das ganze Königreich in Gefahr. Fr., 15.11. bis So., 17.11. um 15 Uhr zusätzlich am Mi., 20.11. um 14.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Langwasser DIE MUPPETS USA 2011, 103 Min., DCP, FSK: o.A., empfohlen ab 9, Regie: James Bobin Als Walter – der größte Fan der Muppets – eines Tages mit seinem Bruder Gary einen Ausflug nach Los Angeles unternimmt, um das alte Theater der Muppets zu besich- Fr., 22.11. bis So., 24.11. um 15 Uhr DAS PFERD AUF DEM BALKON A 2012, 90 Min., DCP, FSK: o.A., empfohlen ab 7, Regie: Hüseyin Tabak Mika ist anders. Er liebt Mathematik, sagt immer die Wahrheit und muss zu einer ganz bestimmten Uhrzeit sein Essen bekommen. Das macht ihn zum Außenseiter und zum Ziel für Hänseleien seitens seiner Schulkameraden. Eines Nachts hört er ein Wiehern im Hof des Gemeindebaus, in dem er mit seiner Mutter lebt. Und siehe da, auf dem Balkon des Nachbarn steht ein Pferd! Plötzlich befindet sich Mika inmitten einer Geschichte, in der eine indische Prinzessin, ein glückloser Glücksspieler und natürlich das Pferd eine Rolle spielen und Mikas Leben von Grund auf verändern werden. Fr., 29.11. bis Mi., 4.12. um 15 Uhr Cinema! ItaliA! Siehe Titelseite Cinema FraNçais DIE NONNE La religieuse, Frankreich/Deutschland/Belgien 2013, DCP, 114 Min., franz. OmU, Regie: Guillaume Nicloux, mit: Pauline Etienne, Martina Gedeck, Louise Bourgoin, Isabelle Huppert u.a. „Frankreich 1765. Im Gegensatz zu ihren Schwestern soll Suzanne Simonin keine Familie gründen, sondern in ein Kloster eintreten. Die junge Frau arrangiert sich nur widerwillig, und mit viel Überzeugungskraft ihrer Familie, mit ihrem Leben im Kloster. Als sie ihr Gelübde verweigert, offenbart ihr die Mutter ein dunkles Geheimnis über ihre Herkunft und besiegelt somit ihre Zukunft. Innerhalb der Klostermauern führt ihr ungebrochener Widerstand zu einem erbitterten Kampf zwischen Gewalt, Unterdrückung und Selbstbestimmung. Die Neuverfilmung von Denis Diderots 1796 erschienenen Roman La religieuse steht in der französischen Traditi- on von Aufklärung und Humanismus, die filmisch in starken Tableaus, mit großer Klarheit und viel Ruhe feinfühlig umgesetzt wird. Das Licht korrespondiert dabei wunderbar mit den Farben und die detaillierte Ausstattung lässt die Zuschauer den Stoff der Kostüme fast fühlen. Der Kampf der jungen Rebellin im Mikrokosmos Kloster besticht durch starke Frauen, wobei besonders Pauline Etienne ihrer Hauptfigur eine unglaubliche Kraft und Präsenz beschert, sowie eine mitreißende Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt droht, in einen reinen Ausstattungsfilm abzurutschen. Ein großes und doch leise erzähltes Drama über den Kampf einer Frau für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung – ungebrochen brisant, aktuell und wichtig.“ Filmbewertungsstelle Wiesbaden Mo., 18.11. bis Mi., 20.11. um 19 Uhr Cine Español NICOTINA Mexiko 2003, 93 Min., 35 mm, span. OmU, Regie: Hugo Rodríguez, mit: Diego Luna, Daniel Giménez Cacho, Lucas Crespi, Jesús Ochoa u.a. CESARS GRILL CESARS GRILL Deutschland 2012, 88 Min., span. OmU, Regie: Darío Aguirre „Vor zwölf Jahren kam Dario Aguirre nach Deutschland, um Filmemacher zu werden. Eines Tages erhält er einen Anruf von seinem Vater aus Ecuador, der große Probleme hat. Sein Restaurant ist pleite, er selbst ist hochverschuldet und auch die Ehe der Eltern wird von einer Krise erschüttert. Kurzerhand reist Dario nach Ambato, um seine Familie zu unterstützen. Doch seine mittlerweile westeuropäisch geprägte Lebenswelt lässt sich nicht so leicht mit den Vorstellungen seines Vaters vereinbaren, und seine Ansichten zu einem geregelten Restaurantbetrieb sind in Ecuador ebenfalls nur sehr schwer umzusetzen. Dario Aguirre gelingt mit seinem Dokumentarfilm eine charmante wie auch subjektive Annäherung an einen Generations- und Kultur-Konflikt. Sowohl für die schwierige finanzielle Situation, als auch für die Trennung der Eltern oder das problematische von Kommunikationslosigkeit geprägte Vater-Sohn-Verhältnis findet er adäquate dokumentarische Mittel. Das brillant eingefangene Lokalkolorit wird von skurrilen, lebensnahen Momenten unterstützt. Aguirres Film ist ein sehr persönliches Porträt, das aber universelle Themen verhandelt und schließlich in einem ergreifenden, psychologischen Familiendrama kulminiert. Obwohl Aguirre immer die nötige filmische Distanz und Eine Nacht in Mexiko City. Neun Personen, die zufällig in zum Teil tödliche Ereignisse verwickelt werden. Alles beginnt um 21.17 Uhr und endet um 23.49 Uhr. Von der ersten Minute an geht es Schlag auf Schlag. Auslöser dieser Kettenreaktion ist der Computerfreak Lolo, der Mühe damit hat, für eine russische Gangsterbande noch rechtzeitig die versprochenen Schweizer Bankkonten auszuspionieren. Weil er gleichzeitig seiner schönen Nachbarin mit geheim installierten Kameras und Mikrofonen nachstellt, kommt es zu einer Serie von Ereignissen, an deren Ende unter anderem zwei Kleinganoven, eine geldgierige Friseurin, ein russischer Mafioso, eine frustrierte Apothekerin und ein begriffsstutziger Polizist fürs Leben gezeichnet sind. Die pechschwarze Komödie NICOTINA ist ein schönes Beispiel für die Lebendigkeit des mexikanischen Kinos und seine Lust, auch formal spielerisch mit seinen Geschichten umzugehen. Eine Veranstaltung im Rahmen eines P-Seminars des Willstätter-Gymnasiums Do., 21.11. um 17 Uhr den Respekt vor dem Gefilmten wahrt, wecken die Figuren und Geschehnisse im Zuschauer doch stets ein hohes Maß an Sympathie. Die Rettung eines Restaurants wird so zu einer berührenden Suche nach Familie und den eigenen Wurzeln.“ Filmbewertungsstelle Wiesbaden Mo., 2.12. bis Mi., 4.12. um 19.15 Uhr Die Reise des jungen Che Diarios de motocicleta, USA/Deutschland/Großbritannien 2004, 126 Min., 35 mm, span. OmU, Regie: Walter Salles, mit: Gael García Bernal, Rodrigo de la Serna, Mía Maestro, Mercedes Morán u.a. „Ernesto Guevara, Medizinstudent, 23 Jahre alt, macht sich im Jahre 1952 mit seinem älteren Freund Alberto Granado auf eine Motorradreise quer durch Südamerika. Mit der strahlenden Glücksgewissheit junger Männer aus dem oberen Mittelstand fahren sie los. Unterwegs träumen sie vom Fortschritt, doch die Armut und das Elend, denen sie unterwegs begegnen, verändern ihre Einstellung zum Leben – Alberto wird zum Realisten, der anpackt, wo anzupacken ist, und Ernesto beginnt ganz andere Träume zu träumen. Die Reise des jungen Che ist ein grandioses Roadmovie über eine Geschichte, die so buchstäblich auf der Straße liegt, dass man sich fragt, wieso das nicht schon längst jemand gemacht hat.“ Dietrich Brüggemann, Schnitt # 36 Eine Veranstaltung im Rahmen eines P-Seminars des Willstätter-Gymnasiums Do., 14.11. um 16.30 Uhr Nicotina Afrikanische Kinowelten Otelo − Der Preis der Freiheit Otelo Burning, Südafrika 2011, 102 Min., Blu-ray, OmU (Zulu), Regie: Sara Blecher, mit: Jafta Mamabolo, Thomas Gumede, Sihle Xaba u.a. 1989 Lamontville, eine Stadt in Südafrika: Der Alltag ist geprägt durch gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Oppositionsgruppen ANC und Inkatha, der Zusammenbruch des Apartheidregimes bahnt sich an. Als der 16-jährige Otelo und sein Freund Manlda ihre Angst vor dem Meer überwinden und zum ersten Mal auf ein Surfbrett steigen, ist ihnen sofort klar, dass sie für das Wellenreiten geschaffen sind. Auf dem Wasser entfliehen sie der harten Realität des Ghettos und genießen das Gefühl von Freiheit. Otelo steht schon nach kurzer Zeit am Beginn einer großen Surferkarriere. Aber dann geschieht eine Tragödie und an dem Tag, an dem Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen wird, muss Otelo wählen zwischen der persönlichen Karriere und dem Kampf für Gerechtigkeit. Der Coming-of-Age-Film schildert die bedeutende Ära des Endes der Apartheid aus der Sicht eines Jugendlichen. In Kooperation mit: NlfA, AK Südliches Afrika, KUF – Kulturelle und politische Bildung Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer Mi., 27.11. um 19.15 Uhr Der Italienische Neorealismus Fortsetzung von Seite 1: Weltweit gefeiert und schließlich wohl ausschlaggebend für die antifaschistische Wahrnehmung der neorealistischen Bewegung war jedoch Roberto Rossellinis Film ROM, OFFENE STADT (1945). Auch thematisch ein Werk des Widerstands, exemplifizierte Rossellini darin die Union der Widerstandskräfte quer durch alle ideologischen Lager. Noch während der NS-Besatzung Italiens geplant und unmittelbar nach der Befreiung gedreht, wurde diese Dramatisierung des Partisanenkampfes − gemeinsam mit Vittorio De Sicas FAHRRADDIEBE − zum Grundmodell für die neorealistische Ästhetik: ein „armes“ Kino, das den ganzen Reichtum menschlicher Erfahrung zu repräsentieren vermag. Danach war ein neorealistisches Schema etabliert: Verwendung von Originalschauplätzen, natürliches Licht, lange Einstellungen mit wenigen Nahaufnahmen, Dialoge in Umgangssprache, Figuren aus der Arbeiterklasse, oft von Laien (insbesondere Kindern) gespielt, Erzählungen mit offenem Ende. Der Neorealismus, Teil einer sozialen und künstlerischen Bewegung, die noch keine politisch-ideologische Verfestigung aufwies, war ein Anfang. Das Leben selbst begann wieder, sich auf die Leinwände zu ergießen, das Leben einer Straße, eines Hauses. In den Filmen wirken die Stimmungen eines Tages, einer Umgebung unmittelbar auf die Zuschauer. Damals hatten der Schwarzweißfilm, der Einsatz der Tiefenschärfe ihre Vollkommenheit erreicht. Letztlich fehlte es dem Neorealismus jedoch mit der sich verändernden Nachkriegsrealität und der neuen konservativen politischen Ausrichtung Italiens an einer Basis bei den Zuschauern. Nach den Wahlen von 1948, die der Democrazia Christiana (DC) fast die absolute Mehrheit eintrugen und den Auszug der Sozialisten und Kommunisten aus der Regierung zur Folge hatten, kam es zum Auseinanderbrechen der labilen antifaschistischen Front, die eine der Grundlagen der Bewegung gewesen war. Der Aufschwung erlahmte. Die tiefgreifende Teilung des Landes in zwei feindliche Lager wurde durch die wachsende Feindseligkeit der Supermächte während des Kalten Kriegs verstärkt. Die alleinregierende DC, die sich von den liberalen Nachkriegszielen fortentwickelt hatte, FAHRRADDIEBE Ladri di biciclette, Italien 1948, 90 Min., Blu-ray, ital. OmeU, Regie: Vittorio De Sica; mit: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell u.a. Rom nach dem Krieg: Der arbeitslose Antonio Ricci findet endlich eine Arbeit als Plakatkleber, wozu er aber ein Fahrrad braucht. Im Pfandhaus kann er sein Fahrrad gegen die letzte Bettwäsche der Familie auslösen. Aber schon am nächsten Tag wird sein Fahrrad gestohlen, woraufhin sich Antonio mit seinem Sohn Bruno aufmacht, den Dieb zu finden. Mit FAHRRADDIEBE schuf Vittorio De Sica einen Klassiker des Neorealismus und einen der schönsten Spielfilme der Welt, bewundert gleichermaßen von Orson Welles und Akira Kurosawa, Satyajit Ray und Yilmaz Güney. De Sica filmt mit Laien auf den Straßen Roms und fokussiert die alltägliche Wirklichkeit in einer einfachen wie exemplarischen Geschichte. Einem Arbeitslosen wird jenes Fahrrad gestohlen, das die Bedingung für seinen neuen Job ist und weil er es nicht wiederfindet, wird er zweifellos wieder in die Arbeitslosigkeit zurück müssen. Die implizierte These ist von einer wunderbaren und abscheulichen Einfachheit: In der Welt, in der dieser Arbeiter lebt, müssen die Armen sich gegenseitig bestehlen, um zu überleben. Aber diese These wird nie als solche aufgestellt. Die Verkettung der Begebenheiten ist immer von einer zugleich strengen und anekdotischen Wahrscheinlichkeit. Der banale Fall wird zur Existenzbedrohung, die Suche nach dem Fahrrad zur tragisch-modernen Odyssee durch eine Welt ohne Mitleid. Sa., 23.11. & So., 1.12. DIE ERDE BEBT La terra trema, Italien 1948, 159 Min., 35 mm, ital. OmU, Regie: Luchino Visconti, mit Einwohnern des Dorfes Aci Trezza in Sizilien Bitterer Reis ROM, OFFENE STADT Roma, città aperta, Italien 1945, 100 Min., DCP, restaurierte Fassung von 2013, ital. OmeU, Regie: Roberto Rossellini, mit: Anna Magnani, Marcello Pagliero, Aldo Fabrizi u.a. Rom im März 1944: Hunger und Angst beherrschen die Stadt, die noch unter deutscher Besatzung steht. Razzien, Verhaftungen und Folter durch die SS sind an der Tagesordnung. Mit gnadenloser Härte verfolgen die Faschisten jeden kleinsten Widerstand. Und trotz allem steht für Pina ein großer Tag bevor. Morgen wird sie ihren Verlobten Francesco heiraten. Doch der heimliche Widerständler wird am Hochzeitsmorgen von der SS verhaftet … Roberto Rossellini konzipierte das Drehbuch zusammen mit Sergio Amidei bereits während der deutschen Besatzung, zwei Monate nach der Befreiung Roms am 4. Juni 1944 begannen die Dreharbeiten. Amidei hatte einige der geschilderten Vorfälle selbst erlebt; ähnlich erging es mehreren Darstellern, unter denen sich auch Laien befanden. Aus diesen Voraussetzungen erwuchsen der dokumentarische Charakter und die Spontaneität des Films. Neben der Würdigung der resistenza, jener „Armee des Untergrunds“, in der Marxisten und Priester Seite an Seite gekämpft haben, wurde in ROM, OFFENE STADT das theoretische Konzept der Neorealisten verwirklicht, der Film müsse ein Zeugnis seiner Zeit geben und die Kluft zur Realität des menschlichen Lebens überwinden. „Der Film“, so JeanLuc Godard, „der Italien seine Würde und Identität wiedergeschenkt hat.“ Kopie der Cineteca del Comune di Bologna. Do., 14.11. & So., 17.11. PAISÀ Italien 1946, 125 Min., DCP, restaurierte Fassung von 2013, ital. OmeU, Regie: Roberto Rossellini, mit: Carmela Sazio, Maria Michi, Giulietta Masina u.a. der Randphänomene: Chaos, furchtbare Zufälle, Scharmützel, Schwarzmarkt, Prostitution, qualvoll langsames Ermorden von ‚Partisanen‘.“ Harry Tomicek PAISÀ, an dem Klaus Mann als Drehbuchautor maßgeblich beteiligt war, verzichtet trotz seiner linearen Erzähltechnik nicht auf eine utopische Dimension. Das Titelwort drückt den Doppelsinn von „Landsmann“ und „Verbrüderung“ aus, paisà ist ein neapolitanischer Ausdruck für „com/paesano“ und schließt die Solidarität derjenigen aus dem gleichen Dorf wie den Fremden im Dorf in sich ein. André Bazin nannte den Film das erste Äquivalent zu einer Novellensammlung und meinte, der soziale, historische und menschliche Hintergrund der einzelnen Geschichten gebe ihm Einheit genug, um ein bei aller Verschiedenheit vollkommen homogenes Werk hervorzubringen. Kopie der Cineteca del Comune di Bologna. Seit Jahrhunderten sind die Fischer an den Küsten Siziliens zwei Mächten ausgesetzt: dem Meer und den „padroni“, den Händlern und Bootsbesitzern, in deren Auftrag sie fahren. Und seit Jahrhunderten nehmen viele der Fischer die Ausbeutung ebenso als Naturgesetz hin wie die Stürme des Meeres. Der junge Fischer Ntoni Valastro ist der erste, der sich gegen die unbarmherzige Herrschaft auflehnt. Er erkennt die erste Voraussetzung für den Kampf: Die Fischer müssen unabhängig von den Händlern werden, müssen auf ihre eigene Rechnung arbeiten, um zum vollen Lohn für ihre Arbeit zu kommen. „Vermutlich die purste Bekundung der Doppelnatur des Neorealismus. Filmische Hinnahme, der dokumentarische Zug des Hinhorchens auf der einen Seite. Andererseits das, was Zavattini den ,Instinkt der Solidarität‘, Rossellini die ,moralische Einstellung‘, Visconti den ,Inhalt‘ genannt hat: Hinwendung zu einer Welt, die im Argen liegt und Kampf gegen die Ursachen der Misere. Keine Schauspieler, keine Studios, keine Story. Arbeit, Ausbeutung, vergeblicher Aufruhr einer Gruppe sizilianischer Fischer und der durch Verarmung erwirkte Niedergang einer Familie. Mit seinen aus dem Stegreif parlierenden Laien und seinem klassenkämpferischen Pathos stellt DIE ERDE BEBT den Höhepunkt des filmischen Verismus dar. Was nicht ausschließt, dass die Dialoge der Fischer von Aci Trezza wie große Musik klingen, ihre Sprachbilder spontane Dichtung darstellen und Viscontis Film über weite Partien stilisiert wie eine antike Tragödie anmutet, die durch die Schule der italienischen Oper gegangen ist.“ Harry Tomicek Wie ein gigantischer Strom fluten „mondine“ im Mai die Po-Ebene. Die so genannten Saisonarbeiterinnen kommen zur Reisernte in das Tal. Sie müssen, bis zu den Knien im Wasser, hart und unter schlechten Lebensbedingungen arbeiten. Unter ihnen ist Francesca, die Geliebte des Ganoven Walter. Als er im Lager bei ihr auftaucht, gibt es Streit. Mit falschen Versprechungen gewinnt er Silvana, eine der Helferinnen, als Komplizin für seinen Plan, den für die Bezahlung der Arbeiterinnen vorgesehenen Reis zu stehlen. BITTERER REIS ist zum Schlagwort für den italienischen Neorealismus geworden. Diese Geschichte junger Erntearbeiterinnen in den Reisfeldern der Po-Ebene, verknüpft mit einem Kriminalfilmplot, hat sich rasch in die Herzen des breiten Publikums gespielt. Spätere Filmstars wie Silvana Mangano, Vittorio Gassman und Raf Vallone wurden mit BITTERER REIS schlagartig berühmt, wohl auch unterstützt durch eine für damalige Verhältnisse sensationelle erotische Freizügigkeit der Handlung. Giuseppe De Santis bringt seine klassenkämpferische Perspektive zur Geltung, aber er sucht auch nach einer Anbindung an die amerikanischen Kinophantasien der Nachkriegszeit: Silvana Manganos Auftritte stehen in puncto Präsenz und Verführungskraft dem Glamour einer Rita Hayworth nicht nach. Sozialkritische Tendenz und großes Melodrama in trauter Allianz: der Neorealismus als populäres Kino der Attraktionen. Di., 26.11. & Sa., 30.11. DAS WUNDER VON MAILAND Miracolo a Milano, Italien 1951, 95 Min., 35 mm, DF, Regie: Vittorio De Sica, mit: Francesco Golisano, Brunella Bovo, Emma Gramatica, Paolo Stoppa u.a. Signora Lolotta findet in der Mailänder Vorstadt ein Waisenkind, eine Art Pinocchio ungeklärter Herkunft, den sie mit Güte und viel Optimismus großzieht. Nach ihrem Tod gerät „Totò der Gute“ in ein Waisenhaus und dann als 18-jähriger Weltverbesserer in eine Obdachlosengemeinschaft an der Peripherie. Als unter den Elendsbaracken eine Petroleumquelle entdeckt wird, erscheint der Grundbesitzer, der Millionär Gobbi, zunächst als Volksbeglücker und, als seine List durchschaut ist, mit Polizeiaufgebot. Doch er hat seine Rechnung ohne Mamma Lolotta gemacht, die ihrem Schützling aus himmlischen Gefilden eine wunderkräftige Taube schickt … Wohnungsnot, Grundstückswucher und die großstädtische Armut: Probleme der italienischen Nachkriegsgesellschaft, die in Vittorio De Sicas und Cesare Zavattinis Film beeindruckend präzise beschrieben werden. „De Sica und Zavattini legten die ästhetischen Formen des Neorealismus fest, um sie immer wieder zu verwerfen. In DAS WUNDER VON MAILAND werden sie zu Märchenerzählern. Sie wählten als Protagonisten Obdachlose der Stadt Mailand, die sich auf einen ungleichen bizarren Kampf mit den Reichen einlassen, um ihr ‚Territorium‘ am Rande der Großstadt zu verteidigen. Als es den Reichen gelingt, sie endgültig aus der Stadt zu vertreiben, werden sie alle auf fliegenden Besen von ihrem Propheten ‚Totò il buono‘ in ein anderes Land geführt, dorthin, wo ,guten Tag wirklich guten Tag bedeutet‘.“ Marisa Buovolo Sciuscià, Italien 1946, 84 Min., 35 mm, DF, Regie: Vittorio De Sica, mit: Franco Interlenghi, Rinaldo Smordoni, Emilio Cigoli u.a. Pasquale und Giuseppe sind zwei Freunde, die sich im Rom der Nachkriegszeit durchschlagen und in der Via Veneto Schuhe putzen. Ihr Leben verläuft wie in einem negativen Bildungsroman: Sie werden in einen Diebstahl verwickelt und landen in einem Jugendgefängnis, wo ihre Freundschaft einen tragischen Verlauf nimmt. „Ich ließ die Kamera auf die Straßen hinaus“, sagte Vittorio De Sica, „ich habe nackt das Gesicht der Armut gezeigt, das Gesicht des Leidens in Italien nach dem Krieg.“ Die zerbombten Ateliers der Cinecittà-Studios und die Heldenmythen des Faschismus, die sich von selbst zerstört hatten: Erstmals nach Jahren stand nichts mehr im Weg, die soziale Wirklichkeit und das sich darbietende Leben ohne Versteckspiel abzubilden. Mit Laienschauspielern fast dokumentarisch an Originalschauplätzen gleich nach Kriegsende gedreht, gilt SCHUHPUTZER als Schlüsselwerk des italienischen Neorealismus, das seine zornige Anklage gegen die Rücksichtslosigkeit der Erwachsenenwelt mit einem Plädoyer für die Menschlichkeit verbindet. Regisseur Vittorio De Sica wendet sich darin den Schutzlosen und Entrechteten zu und prangert die großen sozialen Fragen der italienischen Nachkriegsgesellschaft an, eine Thematik, die er später in FAHRRADDIEBE (1948), DAS WUNDER VON MAILAND (1951) und UMBERTO D. (1952) fortsetzt. Fr., 29.11. um 19.15 Uhr UMBERTO D. Italien 1952, 88 Min., Blu-ray, ital. OmeU, Regie: Vittorio De Sica, mit: Carlo Battisti, Maria Pia Casilio, Lina Gennari u.a. TRAGISCHE JAGD Fr., 22.11. um 19.15 Uhr Riso amaro, Italien 1949, 108 Min., 35 mm, ital. OmU, Regie: Giuseppe De Santis, mit: Silvana Mangano, Vittorio Gassman, Doris Dowling, Raf Vallone u.a. Germania, anno zero, Italien 1947/48, 78 Min., 35 mm, dt. OF, Regie: Roberto Rossellini, mit: Edmund Meschke, Ernst Pittschau, Ingetraud Hintze u.a. So., 17.11. & Sa., 23.11. Italien im Zeitraum Juli 1943 bis Winter 1944. Sechs Episoden, Miniaturfilme im Film. Eine Chronik des Befreiungskriegs durch die Alliierten, beginnend mit der Landung in Sizilien, eine Reise von Süden nach Norden beschreibend: Die Episoden spielen auf Sizilien, in Neapel, Rom, Florenz, der Toskana und der Po-Ebene. „Rossellini erzählt nicht von Schlachten, sondern von deren Rändern, Echos, Auswirkungen. Statt ‚Helden‘ einfache Bauern, Fischer, Soldaten, Slumkinder, Mönche, Frauen, Zivilisten. Sizilianer repräsentiert von Sizilianern, GIs von GIs, Deutsche von Deutschen, Neapolitaner von Neapolitanern, Römer von Römern. Keine Schau-Spieler. Dafür Personen − geprägt von Region, Sprache, Dialekt und Herkunft. Statt herausragender Operationen der Krieg im bodenfressenden, verschluckenden Nebenbei. Furor Mo., 25.11. & Do., 28.11. BITTERER REIS DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL SCHUHPUTZER Die Po-Ebene, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Die Landschaft ist aufgewühlt von den Verwüstungen der letzten Jahre, mal widernatürlich zerklüftet, dann verheerend nackt. Letzte Bomben überall, Blindgänger hier, Minen da. Ein Land, das wieder urbar gemacht werden soll von den Landkommunen. In dieser unwirtlichen, unwirklichen Welt wird ein Transport überfallen, das Geld einer Kommune geraubt. Die Täter: ein sadistischer Nazi, ein enttäuschtgebrochener Lagerhäftling, eine junge Frau, der man als Kollaborateurin den Schädel kahl rasierte, weshalb sie nun mit einer gellend blonden Perücke herumläuft, und andere. Die Opfer: Arbeiter und Bauern, deren Hoffnungen auf dem Spiel stehen, da sie nun den Großgrundbesitzern die Pacht nicht pünktlich zahlen können. Giuseppe De Santis‘ Spielfilmdebüt ist gleich ein Meisterwerk dank der eiligen Grobheit, mit der hier die Elemente seines Kinos, der Genrebarock und die quasi dokumentarisch genommene Wirklichkeit, ineinander gefügt sind. In der Metropole des „Tausendjährigen Reichs“ entstanden, unterscheidet sich DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL in seiner Behandlung des gerade überwundenen Traumas von anderen Trümmerfilmen. Er weist nicht nach vorne, in eine bessere, demokratische Zukunft. Eine ambivalente Aktualität steht im Vordergrund: Im Gesicht des Jungen, in seinem Tun und Handeln und seiner natürlichen Hörigkeit allen Autoritäten gegenüber blickt der Terrorstaat noch einmal auf uns herab. Nicht die Verführer, sondern die Verführten wie dieses Kind machen uns schaudern. So., 24.11. um 17 Uhr Fr., 15.11. & Do., 21.11. Caccia tragica, Italien 1947, 86 Min., 35 mm, ital. OmeU, Regie: Giuseppe De Santis, mit: Vivi Gioi, Andrea Checchi, Carla Del Poggio, Massimo Girotti u.a. belegte De Sicas UMBERTO D. mit heftigen öffentlichen Angriffen, und unterstellte ihm, Italien im Ausland zu verleumden. Auch wenn der Neorealismus mit der Veröffentlichung von UMBERTO D. im Januar 1952 ein Ende fand, reichten seine Einflüsse sehr weit. In Italien selbst wurden die Ansätze des Neorealismus weitergeführt in Pier Pasolinis frühen Arbeiten, den Werken der Gebrüder Taviani, den Studien des Arbeiterlebens, für die Ermanno Olmi bekannt wurde und in den kraftvollen Attacken Francesco Rosis auf den verbreiteten Machtmissbrauch. Das Filmhaus präsentiert vom 14.11. bis 1.12. zehn bedeutende Werke des italienischen Neorealismus in zum Teil neu restaurierten Kopien. DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL wurde mit deutschen Darstellern in deutscher Sprache gedreht. Der Film ist der dritte Teil von Roberto Rossellinis Kriegstrilogie: ROM, OFFENE STADT (1945) und PAISÀ (1946). Diesmal ist Berlin der Schauplatz, Sommer 1945: Ruinen, Schwarzmarkt und vergiftete Seelen. Das tragische Schicksal des zwölfjährigen Edmund, dem die Parolen der Herrenrassenideologie immer noch im Kopf herumspuken: Familie Köhler muss sich in der kriegszerstörten Stadt mit vier anderen Mietparteien eine kleine Wohnung teilen; der Vater liegt krank im Bett, die Mutter ist gestorben, der älteste Bruder hält sich, gerade aus dem Krieg zurückgekommen, vor den Alliierten versteckt. Der zwölfjährige Bruder Edmund versucht notgedrungen die Stelle als Familienernährer einzunehmen. Er wird beeinflusst von einem ehemaligen Lehrer. Der frühere Nationalsozialist spricht von einem Naturgesetz, aufgrund dessen nur die Starken überleben – die Schwachen aber sterben müssen. Als Edmund eine Flasche mit Gift findet, will er das NS-Gedankengut in die Tat umsetzen. Umberto Domenico Ferrari lebt mehr schlecht als recht von seiner kleinen Rente. Das Geld reicht nicht für die Miete. Umbertos einzige Freunde sind sein Hund und die unverheiratete Maria, die noch dazu schwanger ist. Als Umbertos Vermieterin mit der Zwangsräumung droht und seine Bekannten ihm Kredit verweigern, versucht dieser verzweifelt, das Geld aufzutreiben. Das Leben zwingt ihn, gegen seine Würde um Almosen in der Einsamkeit der neuen Nachkriegsgesellschaft zu bitten. „Der Höhepunkt der Zusammenarbeit von Vittorio De Sica und Cesare Zavattini, einem der bedeutendsten Autoren und Theoretiker des Neorealismus. Umberto D. ist eines der Meisterwerke des italienischen Films und ein revolutionäres Werk der Filmkunst überhaupt. Knapp neunzig Minuten aus dem Leben eines Mannes, dem nichts passiert. Die Einsamkeit des alten Mannes, der jeden Kontakt zur Umwelt verloren hat, scheint sich wie von selbst zu erzählen, und die Zeit des Films gleicht sich den realen Vorgängen an. Die exakt beobachtete Realität erfährt in diesem bewegenden Film eine poetische Transfiguration.“ Harry Tomicek Sa., 30.11. um 19.15 Uhr