Katalog als PDF - VAN HAM Kunstauktionen
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Katalog als PDF - VAN HAM Kunstauktionen
ZEITGENÖSSISCHE KUNST 27. 11. 2014 AUKTIONSTERMINE HERBST 2014 Schmuck & Uhren 13. November 2014 Alte Kunst 14. November 2014 Europäisches Kunstgewerbe 15. November 2014 Vorbesichtigung: 7. – 11. November 2014 Zeitgenössische Kunst 27. November 2014 Moderne Kunst 27. November 2014 Discoveries 26. November 2014 Vorbesichtigung: 20. – 24. November 2014 Asiatische Kunst 4. Dezember 2014 Teppiche & Tapisserien 5. Dezember 2014 Vorbesichtigung: 30. November – 2. Dezember 2014 AUKTIONSTERMINE FRÜHJAHR 2015 Dekorative Kunst 28. Januar 2015 Schmuck & Uhren 15. Mai 2015 Alte Kunst 15. Mai 2015 Europäisches Kunstgewerbe 16. Mai 2015 Zeitgenössische Kunst 2. + 3. Juni 2015 Moderne Kunst 2. + 3. Juni 2015 Discoveries 2. + 3. Juni 2015 Asiatische Kunst 18. Juni 2015 Einlieferungen von Sammlungen, Nachlässen und Einzelstücken sind bis zwei Monate vor den Auktionen möglich. Unsere Experten informieren Sie gerne über die aktuelle Marktsituation und geben Ihnen kostenlose Einschätzungen für Ihre Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihren Anruf, Ihre E-Mail bzw. Ihre Post. ZEITGENÖSSISCHE KUNST CONTEMPORARY ART 345. AUKTION 2 7. NOV 2014 VORBESICHTIGUNG PREVIEW 20.– 24. NOV 2014 UNSERE EXPERTEN OUR SPECIALISTS UNSER SERVICE OUR SERVICE ROBERT VAN DEN VALENTYN Tel. 0221 925862-19 [email protected] KATALOGBESTELLUNGEN Nicole Burkhard Tel. 0221 925862-13 [email protected] HELLEI SALEHI Tel. 0221 925862-22 [email protected] HILKE HENDRIKSEN Tel. 0221 925862-35 [email protected] MARTINA DELLMANN Tel. 0221 925862-50 [email protected] ANN-MARIE WIECKHORST Tel. 0221 925862-62 [email protected] MANUELA SOMMEREGGER Tel. 0221 925862-39 [email protected] BARBARA TÖPPER ELISABETH BONSE AUKTIONATOREN Markus Eisenbeis, öffentl. best. und vereidigter Kunstversteigerer Reinhard Singer, öffentl. best. und vereidigter Kunstversteigerer Robert van den Valentyn, Kunstversteigerer KATALOGPRODUKTION Digitale Photographie: Sasa Fuis Digitale Bildbearbeitung: Dr. Andreas Pohlmann Expertenfoto: Bettina Fürst-Fastré, Köln Satz: großgestalten kommunikationsdesign, Köln Druck: Köllen Druck & Verlag GmbH, Bonn SCHRIFTLICHE / TELEFONISCHE GEBOTE Anja Bongartz Tel. 0221 925862-17 [email protected] VERSAND Anja Bongartz Tel. 0221 925862-17 [email protected] WARENAUSGABE Henryk Kowoll Tel. 0221 925862-23 [email protected] BUCHHALTUNG Frank Metternich Tel. 0221 925862-58 [email protected] SEKRETARIAT Nicole Burkhard Tel. 0221 925862-13 [email protected] RECHNUNGEN Olga Patriki Tel. 0221 925868-15 [email protected] 4|5 ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUKTIONEN IM INTERNET SALES ON THE INTERNET TERMINE DATES ONLINE BIETEN Auf www.van-ham.com können Sie online bei unseren Auktionen teilnehmen. Melden Sie sich einfach über das Internet zur Auktion an und bieten Sie online mit. VORBESICHTIGUNG PREVIEW AUKTIONEN LIVE MITVERFOLGEN Wenn Sie die Auktion nur live mitverfolgen möchten, benötigen Sie keine Anmeldung. In diesem Fall müssen Sie nur auf den Button „Watch Now“ klicken. Live-Auktion 20. bis 24. November 2014 Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag AUKTION SALE 10 bis 18 Uhr 10 bis 18 Uhr 10 bis 16 Uhr 11 bis 16 Uhr 10 bis 18 Uhr GESCHÄFTSZEITEN NACH DER AUKTION BUSINESS HOURS AFTER THE SALE Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr Samstag 10 bis 13 Uhr Mittwoch, 26. November ab 11.00 Uhr Discoveries ab 14.30 Uhr Discoveries Nr. 500 – 787 Nr. 788 – Ende Donnerstag, 27. November ab 11.00 Uhr Moderne Kunst ab 14.30 Uhr Zeitgenössische Kunst Nr. 1 – 127 Nr. 200 – 440 AM ENDE DES KATALOGES FINDEN SIE YOU WILL FIND AT THE END OF THE CATALOGUE: Erläuterungen zum Katalog Einliefererverzeichnis Geschäftsbedingungen Liste der regelbesteuerten und importierten Lose Explanations to the catalogue List of Consignors Conditions of sale List of imported Lots and Lots with VAT UNSERE EXPERTEN OUR SPECIALISTS Hilke Hendriksen Robert van den Valentyn Hellei Salehi Martina Dellmann 6|7 ZEITGENÖSSISCHE KUNST ZEITGENÖSSISCHE K UNST 200 ALT OTMAR 1940 WERNIGERODE/HARZ Entenklampfer. 1967. Acryl auf Leinwand. 150 × 103cm. Signiert und datiert unten links: Otmar Alt 67. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 8|9 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 201 ANTES HORST 1936 HEPPENHEIM „Paar (Blinder)“. 1974. Aquatec auf Leinwand. 100 × 120cm. Datiert und signiert verso links: 1974, Antes. Darüber betitelt. Gewidmet verso oben rechts. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Mannheim Christie‘s London 1988, Contemporary Art Auktion Villa Grisebach, Berlin 1990 Unternehmenssammlung USA Ausstellungen: Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen/ Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, Kat.-Nr. 19, Farbabb. in Komplementärfarben (Aufkleber des Kunstvereins Hochrhein) Galerie Utermann, Dortmund 1989, Kat.-Nr. 18, Farbabb. Literatur: Mehlstäuber, Arthur: Horst Antes – Werkverzeichnis der Gemälde 1972 –1975, Band 4, Künzelsau 2013, Wvz.-Nr. 1974-5 mit Farbabb (hier vermerkt: Besitzer unbekannt). € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 202 ANTES HORST 1936 HEPPENHEIM «Bildnis Blau für Terre des Hommes». 1970. Aquatec auf Leinwand. 70 × 60,5cm. Datiert und signiert verso oben rechts: 1970 Antes. Bezeichnet darüber: Aquatec. Betitelt verso oben rechts. Rahmen. Provenienz: Dr. Otto Mertens, Berlin Ausstellungen: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 1971, Kat.-Nr. 95, Farbabb. S. 95. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 10 | 11 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 203 ANTES HORST 1936 HEPPENHEIM „Kopf in Kopf und Aug im Mund“. 1970. Aquatec auf Leinwand. 90 × 80,5cm. Datiert und signiert verso oben rechts: 1970 Antes. Bezeichnet darüber: Aquatec. Daneben betitelt. Modellrahmen. Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis der Gemälde, Band 3, unter der Nummer 1970-37 aufgenommen. Ausstellungen: Lefebre Gallery, New York 1972. € 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450 204 ANZINGER SIEGFRIED 1953 WEYER AN DER ENNS „Madonna mit Kind nach vorne“. 2002. Tempera auf Leinwand. 45 × 40cm. Signiert und datiert verso: Anzinger 2002. Darüber betitelt: ‚Mad. mit Kind nach vorne‘. Kastenrahmen. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 12 | 13 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 205 APPEL KAREL Der niederländische Künstler Karel Appel zählt zu den Hauptprotagonisten der CoBrA-Bewegung. Diese internationale Künstlergruppe machte, zwischen 1949 und1953, eine intuitive und spontane Ausdrucksweise, inspiriert von Kinderzeichnungen, zum Ausgangspunkt ihrer Kunst. Zum umfangrei1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH chen Oeuvre von Karel Appel gehören auch ca. 40 Arbeiten, die in direktem Bezug auf Architektur entOhne Titel (Vogel). 1956. Gouache auf VELIN S.A.V standen sind. Neben Wandfresken betreffen diese (Wasserzeichen). 47 × 58cm. Signiert und datiert Arbeiten Wandteppiche, Glasfenster, Textilcollagen, unten links: ck appel – 56. Schwer leserlich bezeich- Holz- und Aluminiumskulpturen, Keramikfliesen net oben rechts: schaal 1:10, lengte wand[...], und Glas/Beton-Reliefs. Um für dergleichen monuhoogte [...]. Sowie bezeichnet verso unten rechts: mentale Aufträge in Betracht zu kommen, fertigte 66/77. Rahmen. Appel im Vorfeld verschiedene Skizzen und Vorstudien an, von denen zwei, aus dem Jahre 1956, in Wir danken Herrn Jan Nieuwenhuizen Segaar, dieser Auktion präsentiert werden. Antwerpen, für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Erstmals bekam Appel 1949 den öffentlichen Auftrag, ein Wandgemälde in der Kantine des AmsterProvenienz: damer Rathauses auszuführen. Aufgrund vehemenGeschenk des Künstlers an Bart van Kasteel ter Proteste gegen diese „unbegreifliche Malerei“ Seither im Familienbesitz wurde das Gemälde jedoch wieder verdeckt. Etwas später im selben Jahr, bot sich Appel die Gelegenheit, mit Künstlern der CoBrA-Gruppe, ein Haus in Dänemark zu gestalten und mit der ganzheitlichen Bemalung von Räumen – einschließlich Böden, Türen und Plafonds – zu experimentieren. Diese Erfahrungen eines begehbaren Kunstwerks, konnte Appel 1951 in der Kantine des Stedelijk Museums, in der sogenannten „Appelbar“ umsetzten, die zwar kontrovers diskutiert wurde, aber bestehen blieb. Dank seiner „Expressivität und räumlichen Aussagekraft“ wurde Appel 1956 von Willem Sandberg, dem damaligen Direktor des Stedelijk Museums und Bart van Kasteel, dem ausführenden Architekten, für ein weiteres Projekt im Stedelijk Museum vorgeschlagen. Diesmal galt es, das neue Restaurant des Museums zu gestalten. Als Zeichen seiner Wertschätzung und mehrmaliger guter Zusammenarbeit machte Appel Bart van Kasteel die hier angebotenen Vorstudien zum Geschenk. Im selben Jahr entwarf Appel noch ein Glasfenster für ein Kirchenprojekt von van Kasteel und es entstanden Vorstudien für die Gestaltung der Amsterdamer Amstelbrauerei. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 206 APPEL KAREL 1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH Ohne Titel (Hahn). 1956. Gouache auf Velin. 47,5 × 57,5cm. Signiert und datiert unten links: k appel ‘56. Rahmen. Wir danken Herrn Jan Nieuwenhuizen Segaar, Antwerpen, für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Provenienz: Geschenk des Künstlers an Bart van Kasteel Seither im Familienbesitz € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.40Graubner 14 | 15 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 208 ARMAN ( ARMAND FERNANDEZ) 1928 NIZZA – 2005 NEW YORK Inclusion de Monnaie. 1963. Mischtechnik (Kunstharz, Münzen). 19 × 19 × 4cm, Maße mit Rahmen: 40 × 40 × 5cm. Signiert und datiert (geritzt) unten links: arman 63. In schwarzen Objektrahmen vom Künstler montiert. Das Werk ist im Arman-Archiv von Denyse Durand-Ruel unter der Nummer 7618 verzeichnet. € 7.500 – 9.500 | $ 9.525 – 12.065 * 209 BASELITZ GEORG (GEORG KERN) 1938 DEUTSCHBASELITZ 16 | 17 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Ohne Titel. 1983. Tuschpinselzeichnung auf Japan. 55,5 × 42cm. Signiert unten rechts: G. Baselitz. Datiert unten links: 23.II.83. Rahmen. Ausstellungen: Galerie Neuendorf, Hamburg 1983, Kat-Nr. 51 mit Farbabb. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 210 BECKER BORIS 1961 KÖLN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Festplatte Kokain Panama (Aus der Serie „Fakes“). 2000. C-Print (Diasec). 195 × 134,5cm (Rahmenausschnitt 231 ×172cm). Signiert, betitelt, datiert und nummeriert mit Bleistift auf der Rahmenrückwand: Festplatte Kokain Panama 2/5 Boris Becker 2000. Ex. 2/5. Rahmen. Minimale Gebrauchsspuren. Im Rahmen beschrieben. Provenienz: Galerie Ulrich Fiedler, Köln (Aufkleber). € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 211 BERTOIA VAL 1949 SANTA MONICA 3 Tones of E. # B-1603. 2009. Beryllium-Kupfer, Silber, Messing. 69 × 16 × 21,5cm. Bezeichnet auf der Plinthenkante: B 1603. Es liegt ein Originalzertifikat des Künstlers vom 23. Dezember 2009 vor. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 * 18 | 19 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 212 BEUYS JOSEPH 1921 KREFELD – 1986 DÜSSELDORF Das Orwell-Bein – Hose für das 21. Jahrhundert. 1984. Jeanshose mit kreisrunden Löchern. 110 × 48cm. Betitelt und signiert auf Etikett: La Jambe d’Orwell – Pantalon pour le 21e siecle, Joseph Beuys. Edition Lilane et Michael DurandDessert, Paris (Hrsg.). Kastenrahmen. Im Rahmen beschrieben. Die Hose erschien in einer unlimitierten Auflage, nur etwa 35 nicht nummerierte Exemplare sind ausgeführt worden. Literatur: Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 485, Abb. € 16.000 – 18.000 | $ 20.320 – 22.860 * 213 BEUYS JOSEPH UND URIBURU Rhein water poluted. 1981. Flasche mit gefärbtem Rheinwasser, Etikett, Schraubverschluss mit Ölfarbe (Baumkreuz). 28 × 7,5cm Ø. Signiert von beiden Künstlern auf dem Etikett: Uriburu /Joseph Beuys. Daneben nummeriert. Edition Holtmann, Köln (Hrsg.). Ex. 11/24. Nummerierung und Signatur von Uriburu verblasst. Laut Werkverzeichnis war das Wasser grün ein gefärbt. Literatur: Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 379. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 20 | 21 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 214 BEUYS JOSEPH 1921 KREFELD – 1986 DÜSSELDORF Output. 1978. 13 Gelatinesilberabzüge von Werner Krüger. Jeweils 31 × 22cm bzw. 22 × 31cm (40,5 × 30,5cm bzw. 30,5 × 40,5cm). Jeweils von Joseph Beuys mit schwarzer Tinte in der Darstel lung signiert. Edition Edmund Schmidt, Köln (Hrsg.). Ex. 30/36. Fotografien teilweise leicht gebräunt. Ansonsten in gutem Zustand. Schuber mit leichten Gebrauchsspuren. Aus dem Portfolio „Joseph Beuys. Output“ mit ursprünglich 40 Gelatinesilberabzügen. In originalem leinenbezogenem Schuber, mit Titelblatt und Impressum. Im Impressum mit schwarzem Filzstift nummeriert. Literatur: Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 290. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 BRAM BOGART Der niederländische Künstler Bram Bogart wird 1921 unter dem Namen Abraham von den Boogaart in Delft geboren. Bereits 1933 besucht Bogart die dortige technische Schule für Kunst und Gewerbe. Zunächst arbeitet Bogart als Grafikdesigner in einer Rotterdamer Agentur. Von 1943 tritt er in die Akademie in Den Haag ein, um der Zwangsarbeit in Deutschland zu entgehen. 1946 reist Bogart erstmals nach Paris und lässt sich dort von 1951 bis 1960 dauerhaft nieder. In Paris trifft er auf die Künstler des Tachismus und des deutschen Informell, darunter Karl Otto Götz, Emil Schumacher und Karl Fred Dahmen, sowie auf die Gruppe der Nouveaux Réalistes, mit denen er 1956 und 1957 gemeinsam ausstellt. In den Niederlanden und Belgien steht er zeitgleich der Gruppe CoBrA nahe. 1961 lässt sich Bogart dauerhaft in Belgien nieder. Geleitet vom Tachismus setzt Bogart sich ab 1945 intensiv mit unterschiedlichen Farboberflächengestaltungen und deren Wirkung auseinander. Ab 1950 beginnt er mit Öl- und Wasserfarben zu arbeiten und diese Farben mit füllenden Zumischungen wie Marmormehl oder andere verfestigende Stoffe zu einer Art plastischen Masse zu formen. Seine zunächst mittelformatigen Arbeiten zeigen einen stark reliefierten, gestischen Farbauftrag mit Format füllenden geometrischen Grundformen. Daraus entwickelt Bogart seine für ihn typischen skulpturalen „Farbkörper“, deren Farbauftragsschichten kontinuierlich voluminöser werden. Ab 1972 quillen die Farbmassen seiner Wandobjekte über das Format hinaus, die Formate werden größer und die Farbpalette wird zunehmend von leuchtenden Primärfarben bestimmt. Obwohl Bogart seine Technik seit 1960 nicht mehr verändert, schafft er es zeitlebens seinem Werk immer wieder neuen Ausdruck zu verleihen. Neben zahlreichen Einzelausstellungen nimmt Bram Bogart unter anderem an Gruppenausstellungen im Guggenheim Museum in New York sowie dem Centre Pompidou und dem Louvre in Paris teil. Noch zu Lebzeiten widmen ihm das Museen Boymans-van Beuningen in Rotterdam (1984) sowie die Städtischen Kunsthalle Recklinghausen (2005) große Retrospektiven. Bogart erhält mehrere Auszeichnungen darunter den Preis für Kunstmaler der Stadt Ostende, den Preis des belgischen Kritikerverbandes und den Prix Jules Raeymakers, vergeben von der königlichen belgischer Kunstakademie. 22 | 23 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 215 BOGART BRAM 1921 DELFT – 2012 SINT-TRUIDEN „soleil spirituel“. 1996. Beton und Holz, farbig gefasst. 110 × 125 × 15cm. Signiert, datiert und be titelt verso: Bram Bogart, Juli 1996, soleil spirituel. € 12.000 – 15.000 | $ 15.240 – 19.050 216 BONALUMI AGOSTINO 1935 VIMERCATE/ITALIEN Rosso. 2001. Acryl auf nach außen gestülpter Leinwand. 50 × 50 × 4cm. Signiert und datiert auf dem Keilrahmen verso: Bonalumi 2001. Objekt kastenrahmen. Provenienz: Privatsammlung Niederlande Zu dieser Arbeit liegt ein Fotozertifikat des Archivio Bonalumi, Mailand, im Original vor. Es ist dort mit der Archivnummer 01-007 verzeichnet. „Bonalumi war in den frühen 60er Jahren von einer Formulierung ausgegangen, die in der ersten Zeit noch begrenzt war auf die Bearbeitung der Leinwand gemäß einer von ihm ersonnenen Technik. Diese wurde bald seine ausschließliche Eigentümlichkeit, ein bestimmtes Hauptmerkmal. Schon damals folgten seine Arbeiten zwei Prinzipien als Grundfaktoren: a) sie mußten monochrom sein und b) sie mußten Profile haben, letztere mittels des eigentümlichen Kunstgriffs einer ausladenden Polsterung. Diese beiden Faktoren waren nicht nur äußerlich technischer Natur, sondern [...] notwendig für die spätere Evolution des Werkes. Mit dieser ersten Phase verband sich dann die Suche nach einer komplexeren Modulation der Formen: die primitive symmetrische Strenge wurde gebrochen; neue Grundformen wurden offenbar, zuerst beim Studium der Asymmetrie, im Gefolge des Abweichens von Rechteckbegrenzungen des Bildvierecks. Der Rahmen oder die rechtwinklige Linearität des Gemäldes begründeten für seine Untersuchung eine Versklavung, und Bonalumi wandte damals, als er sie wahrgenommen hatte, seine Anstrengungen an die Überwindung dieser formalen Begrenzungen. Von hier aus war der Weg gebahnt, die zweite Dimension aufzugeben zu Gunsten des Versuches, wirkliche, eigentliche dreidimensionale Körper zu konstruieren, welche die Horizontale des Gemäldes durchbrachen“ (Dorfles, Gillo, in: Ausst.-Kat. Environment – Tafelbild/Licht und Bewegung/Umgebung, Museum am Ostwall Dortmund (Hrsg.), Dortmund 1968, S. 5). € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 24 | 25 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 217 BOTERO FERNANDO 1932 MEDELLIN (KOLUMBIEN) Bird on a column. 1976. Bronze, patiniert. Ca. 216 × 85 × 85cm. Signiert und nummeriert am unteren Rand verso: Botero 5/6. Sowie Gießerstempel FONDERIA M ITALY. Ex. 5/6 Wir danken Fernando Pradilla, Madrid, für die freundliche Unterstützung. Literatur: Sullivan, Edward: Botero – Sculpture, New York 1986, vgl. Abb. S. 11 und 127 „Boteros Pferde, Hunde, Katzen, Vögel und Schlangen sind Teil seiner einfallsreichen Fantasiewelt. Sie verkörpern die gleichen Grundprinzipien wie die menschlichen Skulpturen, in denen er die Möglichkeiten von Rundungen, Geschmeidigkeit und Textur erforscht. Tiere waren schon immer integraler Bestandteil von Boteros Werk. Es gibt zahlreiche Gemälde und Zeichnungen in denen Tiere zentrale Figuren sind oder sogar die alleinigen Dargestellten. Katzen schleichen über mit roten Ziegeln bedeckte Dächer kolumbianischer Städte, Papageien sitzen auf intensiv-grünen Blättern der Bananenbäume, Hunde und Pferde warten geduldig auf die Rückkehr ihrer Besitzer. Es ist nur natürlich, dass Botero mit Tieren so vertraut ist; er lebte mit ihnen und sah eine breite Vielfalt während seiner Kindheit in Medellín. Seltsamerweise ist seine Auswahl an Tierdarste llungen in Gemälden wie auch Skulpturenlimitiert. In seinen Skulpturen hat er selten ein Lebewesen dargestellt, welches man mit dem Dschungel oder sogar exklusiv mit Lateinamerika in Verbindung bringen würde: Seine Tierdarstellungen sind universaler, und sogar im künstlerischen Sinne klassisch. Einige seiner Vögel, zum Beispiel, hätten auch im antiken Rom und Griechenland existieren können. In bestimmten Tierskulpturen hat Botero mit glänzenden, polierten Oberflächen experimentiert, die sich von seinen anderen Skulpturen deutlich unterscheiden. Zwei solcher Arbeiten in Bronze mit einer silbrigen Fassung sind die erste Ausführung seiner Arbeit ‚Snake‘ (1977) und die 1976 entstandene Skulptur ‚Bird on a column‘.“ (übersetzt aus: Sullivan, Edward: Botero – Sculpture, New York 1986, S. 127) € 150.000 – 200.000 | $ 190.500 – 254.000 Detail 26 | 27 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 217 A BOTERO FERNANDO 1932 MEDELLIN (KOLUMBIEN) Ohne Titel. 1979. Aquarell auf Aquarellbütten. 45,5 × 61cm. Signiert und datiert unten rechts: BOTERO 79. Modellrahmen. Wir danken Fernando Pradilla, Madrid, für die freundliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung Deutschland. „(...) Fernando Botero ist einer der bekanntesten und respektiertesten Stillleben-Maler des 20. Jahrhunderts. Seine Darstellungen von Früchten, Blumen, Gemüse, Süßigkeiten, Fleisch und Käse verkörpern viele der Charakteristika, die auch in seinen anderen Arbeiten zu erkennen sind. Sie zeigen eine deutliche Bindung zur Sinnlichkeit. (...) Eine Vielzahl von Boteros Stillleben zeigen spezifische Bezüge zu einem kolumbianischen Kontext, die oft typische kolumbianische Gerichte, Geburtstagstafeln oder Referenzen zu anderen speziellen Ereignissen darstellen, die dort zelebriert werden. Botero sagt von sich selbst, dass er sich der westlichen Tradition der Stillleben-Malerei, die sich von der Renaissance an manifestiert hat, sehr bewusst ist. (...) In manchen Arbeiten konzentriert Botero sich auf nur ein Objekt, monumentalisiert dieses über die Proportionen in der Realität hinaus.“ Fernando Botero erklärt dazu in einem Interview: „Alle Elemente meiner Arbeit als Maler und Bildhauer entstammen demselben Geist: Hauptsächlich von meiner Leidenschaft für Volumen. Diese Leidenschaft wurde von der italienischen Kunst entfacht und besonders von der Kunst des 15. Jahrhunderts. Mit zwanzig entdeckte ich Florenz als Kunststudent und verliebte mich in die Künstler dieser Epoche: Masaccio, Pierro della Francesca, Giotto und viele mehr (...). In dieser Zeit realisierte ich, dass dieses der Weg ist, dem ich folgen möchte. Man kann nicht immer seine Entscheidungen erklären; zuerst ist es ein Impuls und dann bekommt dieser Realität. Es passiert durch das Ausprobieren, Experimentieren, dass man eine Richtung findet, die am besten zu der eigenen Persönlichkeit passt.(...).“ (Übersetzt aus: Sullivan, Edward J./Tasset, Jean-Marie: Fernando Botero – Monograph & Catalogue raisonné, Paintings 1975 – 1990, Lausanne 2000, S. 28 und 88) € 40.000 – 60.000 | $ 51.104 – 76.656 28 | 29 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 218 BROODTHAERS MARCEL 1924 BRÜSSEL – 1976 KÖLN Six Lettres ouvertes Avis. 1972. Sechs farbige Offsets auf leichtem Karton. Jeweils: Blatt 29,5 × 21cm. Monogrammiert und teilweise datiert. Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. (Hrsg.). Alle Blätter mit kleinen Druckstellen in der oberen linken Ecke. Ansonsten in sehr gutem Zustand. Bei der Serie handelt es sich um eines von 100 nicht nummerierten Exemplaren. Literatur: Ceuleers, Jan: Marcel Broodthaers – the complete prints and books, Antwerpen 2012, Wvz.-Nr. 7, Farbabb. Kruglewsky-Anders, Lieselotte (Hrsg.): 50 Jahre Griffelkunst-Vereinigung, Hamburg 1977, S. 167 (Wahl 187, II. Quartal 1972, C-Reihe). € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 30 | 31 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 219 BURY POL 1922 HAINE-SAINT-PIERRE, BELGIEN – 2005 PARIS «56 Cônes sur 14 Plans Inclinés». 1965. Mischtechnik (Holz, Elektrifizierung). 123,5 × 61 × 20,5cm. Signiert, betitelt und datiert auf der Unterseite: Pol Bury 56 Cônes sur 14 Plans Inclinés, juin-aout 1965. Das Objekt ist funktionsfähig. € 35.000 – 45.000 | $ 44.450 – 57.150 * 220 CHIA SANDRO 1946 FLORENZ Angelo. Ca. 1990. Öl auf Leinwand. 173 × 200cm. Rahmen. Sandro Chia zählt neben Francesco Clemente, Enzo Cucchi und Mimmo Paladino zu den Hauptvertretern der postmodernen italienischen Transavantgarde. Beginnend mit Konzeptkunst und Happenings, wendet sich Chia in den späten 1970er Jahren der figurativen Malerei zu. In expressiv farbigen Gemälden bedient er sich in bewusst eklektischer Weise charakteristischen Elementen verschiedener Kunstströmungen und -epochen wie Manierismus, Futurismus, Kubismus oder Fauvismus. „Dass neben dem subjektiven Faktor bei Chia eine kunstwissenschaftliche Intention besteht, der er mit spielerischer, traumwandlerischer Sicherheit inmitten aller Bildarchive nachgeht, ist wohl mit der Formel ‚Arbeit an der Tradition‘ am besten bezeichnet. Dies zeigen vor allem die mannigfachen Bildzitate, Anspielungen und Umformungen der Traditionen, wie sie auch als ständige Bereicherung des kulturellen Bildarchives wirken. Programmatisch für diese produktive Rezeption der Überlieferung, zugleich auch als Infragestellung der Einordnung in die schiere Subjektivität mag das Credo stehen: ‚Meine Gestalten kommen aus der Malerei und gehen zur Malerei‘.“ (Köhnen, Ralph: Autobiografisches Malen – das Subjekt in der Transavantgarde, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1997, S. 6f.). € 55.000 – 65.000 | $ 69.850 – 82.550 * 32 | 33 ZEITGENÖSSISCHE KUNST EDUARDO CHILLIDA Der spanische Künstler ist einer der renommiertesten Bildhauer und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Nach dem Abbruch des Architekturstudiums am Colegio Mayor Jiménez de Cisneros (1943 –1946) besucht er die private Kunstakademie Circulo de Bellas Artes in Madrid. Von 1948 bis 1951 geht er nach Paris, wo er figürliche Gipsplastiken anfertigt und am Salon de Mai teilnimmt. Zurück in Spanien zieht er zunächst nach Hernani, dann lässt sich 1957 in der Villa Paz in San Sebastián nieder. Seit den ersten abstrakten Eisenskulpturen von 1951 beschäftigt er sich insbesondere mit dem „RaumEmpfinden“. Mittels unterschiedlichen Materialen (z.B. Holz, Stahl, Alabaster, Granit oder Ton) spürt er die Grenzen des Raumes nicht durch die Form des Objektes auf, sondern lotet die Räumlichkeit über diese aus. Dies tut er auch bei den Druckgrafiken, die er v.a. in den 1960er und 1970er Jahren schafft. 1971 ist er Gastprofessor am Carpenter Center for the Visual Arts der Harvard University, Cambridge/ MA. 1984 gründet seine Familie die Chillida-Stiftung. 2000 wird in Hernani das Museo Chillid-Leku eröffnet. Ab 1954 nimmt er an bedeutenden Ausstellungen teil, wie an der documenta in Kassel (II-IV und VI, 1959 – 1977) und an der Biennale von Venedig (1958, 1990). In den 1970er Jahren werden erste Retrospektiven gezeigt, so 1972 in Ulm (Druckgrafik), 1977 in Cambridge/MA. und 1979 in Pittsburgh/ PA. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören die Ehrenmitgliedschaft der Royal Academy of Arts, London (1983), der American Academy of Arts and Letters, New York (1993), und der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid (1994). Vertreten unter anderem in: Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid National Galerie, Berlin Sprengel Museum Hannover Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Galeria National de Arte Moderno, Rom Tate Britain, London Kunstmuseum, Basel Metropolitan Museum, New York Carnegie Institute, Pittsburgh Maeda Environmental Art, Tokio 34 | 35 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 221 CHILLIDA EDUARDO SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002 Mano (Hand). 1974. Tuschfeder auf Japan. 13,3 × 18cm. Signiert unten rechts: Chillida. Daneben Künstlersignet. Rahmen. Die Zeichnung ist im Archiv des Museo Chillida-Leku unter der Nr. CH-74/M-17 registriert. Provenienz: Galería Guereta, Barcelona Privatsammlung Europa Literatur: Schmalenbach, Werner: Eduardo Chillida, Zeichnungen – Hände 1949 – 1974, Frankfurt/M./Berlin/Wien 1977, Abb. S. 18. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 * 223 CHILLIDA EDUARDO SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002 Bi-Aizatu. 1988. Radierung und Aquatinta auf Velin. 141 × 97cm. Signiert und datiert. Galerie Lelong, Zürich (Hrsg.). Ex. 27/50. Rahmen. Blatt leicht gewellt. Minimale Knickspur im Bereich der Bildmitte. Verso Blatt in den Randbereichen montiert. Literatur: Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.III, Werkverzeichnis der Druckgraphik 1986 – 1996, Mainz/München 1996, Wvz.-Nr. 88011. € 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860 * 224 CHILLIDA EDUARDO SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002 Ce maudit moi. 1983. Vorzugsausgabe. Buch und Suite mit je drei Holzschnitten sowie vier Radierungen und einer Kaltnadelradierung mit Prägedruck auf BFK RIVES (Wasserzeichen) zum Text von E. M. Cioran. Buch: Blatt jeweils 32 × 48cm, mittig gefalzt. Suite: Blatt: 32 × 24cm. Alle Druckgrafiken: Signiert und nummeriert. Buch im Impressum signiert (Künstler und Autor). Erker Presse, St. Gallen (Hrsg.). Ex. 30/50. Buch mit gedrucktem Text (französisch/deutsch). In originalem Schuber (33,5 × 25 × 5cm). Alle Blätter in sehr gutem Zustand. Buch- und Suiteeinbände sowie Schuber leicht gebräunt. LP-Hülle mit leichten Gebrauchsspuren. Beigabe: E.M.Cioran: Ce maudit moi. Langspielplatte. Literatur: Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.II, Werkverzeichnis der Druckgraphik 1973 – 1985, Mainz/München 1997, Wvz.-Nrn 83007-83014, Farbabb. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 36 | 37 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 225 CHILLIDA EDUARDO SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002 Aischylos: Die Perser. Die früheste vollständig überlieferte Tragödie der Weltliteratur. Übertragen von Emil Steiger. 1978. Vorzugsausgabe. Buch und Suite mit je vier Holzschnitten. Buch: Arches; 31 × 41,5cm, mittig gefalzt. Suite: handgeschöpftes Bütten; 31 × 20,5cm. Ein Holzschnitt aus dem Buch (Wvz. 7803) und alle Blätter der Suite signiert und nummeriert. Edition Tiessen, Neu Isenburg (Hrsg.). Ex. 40/50. In kartoniertem Schuber (32,5 × 22 × 3cm). Alle Blätter in tadellosem Zustand. Schuber: Stellenweise etwas gebräunt. Leichte Gebrauchsspuren. Literatur: Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.II, Werkverzeichnis der Druckgraphik 1973 –1985, Mainz/München 1997, Wvz.-Nrn 78003-78006, Farbabb. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 226 CHUNYA ZHOU 1955 CHONGQING/CHINA „Manchmal kann man sich seinen Namen nicht erinnern/manchmal fällt (mir) sein Name nicht ein“. 1988. Pastell auf Papier. 120 × 84cm. Signiert und datiert oben rechts (chinesisch): bemalt von Zhou Chunya im Juli 1988. Links daneben betitelt. Rahmen. Ausstellungen: Ghk-Hauptbibliothek, Kassel 1988. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 38 | 39 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 227 DAHN WALTER 1954 KREFELD – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Ohne Titel. 1987. Öl auf Leinwand. 250 × 250cm. Signiert und datiert verso: Walter Dahn 87. Provenienz: Galerie Monika Sprüth, Köln Sammlung Alessandro Grassi, Mailand Literatur: Ausst.-Kat. Pittura europea dagli anni Ottanta ad oggi. Opere dalla Collezione Alessandro Grassi, Mailand 2011, S. 18 (Farbabb.) € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 228 DUBUFFET JEAN 1901 LE HAVRE – 1985 PARIS Petit lieu. 1955. Tuschfederzeichnung und Papiercollage auf Velin. 11 × 12cm. Monogrammiert und datiert unten rechts: J.D. 55. Bezeichnet verso oben links: Petit lieu. Rahmen. Literatur: Dubuffet, Jean/Loreau, Max: Catalogue des travaux de Jean Dubuffet – Bd. 11, Charrettes, jardins, personnages monolithes, o.O. (Edition Weber) 1969, Nr. 106, S. 75. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 * Originalgröße 40 | 41 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 229 FANGOR WOJCIECH VOY 1922 WARSCHAU „E 27“. 1966. Öl auf Leinwand. 71 × 71cm. Signiert, betitelt und datiert verso oben rechts: FANGOR, E 27 1966. Rahmen. Ausstellungen: Dom Galerie, Köln 1966 (Aufkleber). € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 DAN FLAVIN Dan Flavin ist einer der bedeutendsten Vertreter der Minimal Art. 1933 wird Flavin in New York geboren. Vor seiner künstlerischen Ausbildung dient er dem meteorologischen Zweig der US Air Force und ist unter anderem in Korea tätig. Zurück in New York beginnt er 1956 Kunstgeschichte an der New School for Research und von 1957 bis 1959 an der Columbia University in New York zu studieren. Er belegt Zeichenkurse an der Hans Hoffman School of Fine Art, bildet sich künstlerisch jedoch weitestgehend autodidaktisch weiter. Seine frühen Arbeiten, darunter Ölgemälde und Assemblagen sind noch stark von der zeitgenössischen amerikanischen Kunst wie dem Abstrakten Expressionismus beeinflusst. Seine erste Einzelausstellung hat Flavin 1961 in der New Yorker Judson Gallery. Zu dieser Zeit beginnt er erstmals sich mit dem „Werkstoff“ Licht auseinanderzusetzen und bezieht elektrisches Licht in seine Kunst mit ein. 1963 wagt er den Schritt zur reinen Lichtkunst. Es entstehen die ersten Lichtinstallationen mit weißen und farbigen Leuchtstoffröhren, die Zeit seines Schaffens zum wichtigstes künstlerischen Ausdrucksmittel werden. Mit seinen zum Teil raumgreifenden Lichtinstallationen, darunter Eckinstallationen, Barrieren und Korridore, verändert Flavin die Raumwahrnehmung und bezieht den Betrachter direkt ein sein Werk mit ein indem sich Farbe der Haut und der Kleidung durch das Licht verändert. Zum Teil entstehen diese Werke als Hommagen. Eine der bekanntesten Werkgruppen widmete er dem russischen Konstruktivisten Wladimir Tatlin (1964). Flavin nimmt an vielen wichtigen internationalen Ausstellungen teil, darunter an der documenta in Kassel (1968 und 1977). 1996 verstirbt Flavin in New York. Neben seiner Lichtkunst hinterlässt er auch ein umfangreiches zeichnerisches und druckgraphisches Oeuvre. Vertreten unter anderem in: Tate Modern, London Stedelijk Museum, Amsterdam Museum Kröller-Müller, Otterlo Guggenheim Museum, New York Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh San Francisco Museum of Modern Art Whitney Museum of American Art, New York Museum Brandhorst, München 42 | 43 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 230 FLAVIN DAN 1933 NEW YORK CITY – 1996 NEW YORK Ohne Titel. 1991. Mischtechnik auf Büttenkarton. Auf Karton montiert. Durchmesser ca. 48,5cm. Signiert und datiert verso: Dan Flavin 1991. Auf der Rückseite des Kartons signiert, datiert und mit Richtungspfeil versehen. Objektkastenrahmen. Bei der hier angebotenen Arbeit handelt es sich um einen Entwurf von 1991 für die sogenannten „Guggenheim Tondos“. Diese wurden im darauffolgenden Jahr als beidseitige Farb-Mezzotintoradierungen auf Karton, in einer Auflage von 25 Exemplaren vom Guggenheim Museum New York herausgegeben. € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 231 FLEISCHMANN ADOLF RICHARD 1892 ESSLINGEN – 1968 STUTTGART #453A. 1962. Öl auf Leinwand. 51 × 41cm. Signiert verso: Fleischmann sowie bezeichnet: #453A, 1462, 16 × 20. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Zürich Ausstellungen: Galerie Dr. Istvan Schlégl, Zürich 1974 Literatur: Wedewer, Rolf: Adolf Fleischmann, Stuttgart 1977, Wvz.-Nr. O354 (s/w Abb.) € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 * 44 | 45 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 232 FREUD LUCIAN 1922 BERLIN – 2011 LONDON Two men in the studio. 1989. Radierung auf somerset ENGLAND (Wasserzeichen). 23 × 20,5cm (40 × 36cm). Monogrammiert und nummeriert. James Kirkman, London/Brooke Alexander, New York (Hrsg.). Ex. 1/25. Rahmen. Blatt in tadellosem Zustand. Die Radierung entstand nach dem gleichnamigen Gemälde von 1987-89. Provenienz: James Kirkman, London (Aufkleber) Marlborough Graphics Ltd., London (Aufkleber) Wingate & Johnston, London (Aufkleber) Galerie Meyer-Ellinger, Frankfurt/M. (Aufkleber) Literatur: Hartley, Craig: The etchings of Lucian Freud – A catalogue raisonné 1946 –1995, Bergamo 1995, Wvz.-Nr. 39, s/w Abb. S. 46. € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 233 .. FO. RG GUNTHER 1952 FÜSSEN – 2013 FREIBURG IM BREISGAU Ohne Titel. 2000. Acryl auf Blei. Holzrückwand. 80,5 × 60,3cm. Signiert und datiert auf der Holzrückwand verso: Förg 2000. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 46 | 47 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 234 .. FO. RG GUNTHER 1952 FÜSSEN – 2013 FREIBURG IM BREISGAU Ohne Titel. 1989. Öl auf Holz. Auf Holzplatte montiert (76 × 61,5cm). 67 × 52cm. Signiert und datiert unten rechts: Förg 89 sowie unten mittig bezeichnet I. Verso signiert und datiert Förg 1989 | 11/8/89. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 235 FONTANA LUCIO 1899 ROSARIO/ARGENTINIEN – 1968 COMABBIO (VARESE) Concetto spaziale rosso. Multiple. 1968. Kunststoff, in Objektrahmen (52,5 × 52,5 × 4,5 cm). 30 × 30 × 2cm. Herausgegeben von Achille Mauri, Milano mit Originalkatalog und -schuber. Literatur: Ruhé, Harry/Rigo, Camillo: Lucio Fontana, graphics, multiples and more ..., Trento 2006, Wvz.-Nr. M-15. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 48 | 49 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 236 FONTANA LUCIO 1899 ROSARIO/ARGENTINIEN – 1968 COMABBIO (VARESE) Concetto Spaziale bianco, Multiple. Kunststoff, in Objektrahmen (52,5 × 52,5 × 4,5cm). 30 × 30 × 2cm. Herausgegeben von Gustavo Gili, Barcelona mit Originalkatalog und -schuber. Literatur: Ruhé, Harry/Rigo, Camillo: Lucio Fontana, graphics, multiples and more ..., Trento 2006, Wvz.-Nr. M-15. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 237 FRANCIS SAM 1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA Ohne Titel (Composition). 1994. Acryl auf Leinwand. 30,5 × 61cm. Stempel des Sam Francis Estate auf der Leinwand sowie auf der umgeschlagenen Leinwand am oberen Keilrahmen verso. Zusätzlich auf der umgeschlagenen Leinwand am oberen Keilrahmen datiert und mit der Archivnummer versehen: 7-26-94, SFP94-82. Rahmen. Das Werk ist mit der Nummer SFP94-82 bei der Sam Francis Foundation verzeichnet. Literatur: Vgl. Burchett-Lere, Debra (Hrsg.): Sam Francis, Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Paintings, 1946 – 1994, o.O. 2011. € 48.000 – 68.000 | $ 60.960 – 86.360 * 50 | 51 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 238 FRANCIS SAM 1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA The white line. 1960. Farblithografie auf BFK RIVES (Wasserzeichen). 85 × 63,5cm (90 × 63cm). Signiert und nummeriert. Ex. 70/75. Blatt leicht gebräunt. Je ein Stecknadelloch mittig im oberen und unteren Druckbereich. Verso Spuren alter Montierung an der oberen Kante. Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel der Sammlung H. Neuerburg, Köln (Lugt 1344a) versehen. Literatur: Lembark, Connie W.: The prints of Sam Francis – A Catalogue Raisonné 1960 – 1990, New York 1992, Wvz.-Nr. L 6 (SF 6). € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 239 FRANCIS SAM 1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA Poèmes dans le ciel. 1986. Folge von sechs Farb lithografien auf BFK RIVES. Jeweils: 76 × 56cm. Signiert und nummeriert. Philosophie des Arts/Francis Delille, Paris (Hrsg.). Ex. 47/100. Alle in Modellrahmen. Alle Blätter montierungsbedingt minimal gewellt. Im Rahmen beschrieben. Aus der gleichnamigen Mappe mit Text von Michel Waldberg. Literatur: Lembark, Connie W.: The prints of Sam Francis – A Catalogue Raisonné 1960 –1990, New York 1992, Wvz.-Nrn L268 bis L273, Farbabb. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 52 | 53 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 240 FUSSMANN KLAUS 1938 VELBERT Astern im Garten. 1984. Aquarell und Gouache auf Maschinenbütten. 42 × 54,3cm. Datiert und signiert S(?).21.X.84 Fußmann. Rahmen. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 * RUPPRECHT GEIGER 241 GEIGER RUPPRECHT MÜNCHEN 1908 – 2009 Der Maler und Grafiker Rupprecht Geiger ist ein Hauptvertreter der deutschen Farbfeldmalerei. Von 1926 bis 1935 absolviert er ein Architekturstudium an der Kunstgewerbeschule in München. Im Anschluss arbeitet er als Architekt; daneben widmet er sich dem, wie er es nennt, „autodidaktischen Studium der Malerei“. Dieses kann er auch ab 1940 während seines Kriegsdienstes fortsetzen. 1944 kehrt er nach München zurück. 1948 stellt er sein erstes abstraktes Bild im Pariser „Salon des Réalistes Nouvelles“ aus. Mit Baumeister, Winter, Cavael, Thwaites u.a. gründet er 1949 die Gruppe „ZEN 49“, die der abstrakten Kunst im Nachkriegsdeutschland wieder den Weg ebnen wollen. 1962 gibt er seine Architektentätigkeit auf, um sich ausschließlich der Malerei zu widmen. 1965 erhält er einen Ruf als Professor für Malerei an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, wo er bis 1976 lehrt. Neben zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen beteiligt sich Geiger an der documenta 1959, 1964, 1968 und 1977. 2002 vertritt er Deutschland auf der XXV. Biennale in Sao Paulo. 745/82. 1982. Acryl auf Leinwand (zweiteilig). 160 × 125cm. Bezeichnet und signiert auf dem Keilrahmen oben: 745/82 Geig. Nochmals signiert auf der umgeschlagenen Leinwand oben: Geiger. In den 1950er Jahren entwickelt Geiger den für ihn charakteristischen Stil der Farbfeldmalerei mit starker, expressiver Farbigkeit und sukzessiver Abkehr von gegenständlicher Formgebung. Er begrenzt sein Vokabular auf elementare Formen ohne örtlichen Bezug oder Perspektive und nutzt Farb-, HellDunkel- und Kalt-Warm-Kontraste zur Wiedergabe der immanenten Eigenschaften der Farbe. Ab Mitte der 1960er Jahre negiert er den Pinselduktus ganz und beschränkt sein Vokabular auf archetypische Formgebilde, welche der störungsfreien Wahrnehmung seiner Werke dienen. „In der Modulation einer Farbe von hell nach dunkel kann man die Wandlung ihres Farbwertes an der Dichte der Überlagerung der Materie erkennen. Bei diesem Auftrag des Pigments offenbart Farbe Wesentliches ihres Charakters. In ihr ruhende Kraftreserven werden freigelegt wirksam. Sich ständig verändernde Lichtwellen, gesendet von kleinsten, im Schwebezustand befindlichen Farbpartikeln, treffen unsere Optik, wir werden sinnlich angeregt. So stimuliert fühlt man, daß Farbe eine geistige Kraft ist. Vertreten unter anderem in: Suermondt Ludwig Museum, Aachen Neue Nationalgalerie, Berlin Museum Folkwang Essen Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau, München Kunsthalle Weishaupt, Ulm Museum of Modern Art, New York Provenienz: Atelier des Künstlers Galerie Neher, Essen Privatsammlung Nürnberg Ausstellungen: Kunstverein Braunschweig 1989 Literatur: Dornacher, Pia/Geiger, Julia/Geiger, Rupprecht: Rupprecht Geiger – Werkverzeichnis 1942 – 2002, Gemälde und Objekte, Architekturbezogene Kunst, München/Berlin/London/New York 2003, Wvz-Nr. 713 mit Farbabb. Ausst.-Kat Rupprecht Geiger – Rot Form, Bilder, Kunstverein Braunschweig 1989, S. 80f. mit Farbabb. Hinter einer optisch vordergründigen Farbe, wie sie der Bildwelt der Dinge als Materie anhaftet, bleibt diese andere, die geistige Farbe unerkannt. Wie wird diese eigentliche Farbe geistigen Gehalts wirksam und für uns sichtbar? Farbe sehen setzt die Fähigkeit gesteigerter Wahrnehmung voraus, was nur wenigen Menschen gegeben ist. So kann man bei einer Landschaftsszene beobachten, wie sich nach und nach farbige Lichthelligkeit ausbreitet: Hierbei laden sich Farben neben ihren Simultanwerten zu höchster Intensität auf, die Gesamtstimmung wird zunehmend eindringlicher. Auch um die Konturen einzelner Objekte entstehen durch Ausstrahlung Aureolen, die wiederum in Rückstrahlung die Materie vergeistigen.“ (Geiger, Rupprecht, in: Rupprecht Geiger, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 1, München 1988/1992, S. 15). € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 54 | 55 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 242 GHENIE ADRIAN 1977 BAIA MARE/RUMÄNIEN The Descent. 2003/2004. Öl auf Leinwand. 116,5 × 105cm. Signiert und datiert unten links: Ghenie 04. Es liegt eine Bestätigung des Künstlers vor. Wir danken dem Künstler für seine freundliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung Rheinland-Pfalz (direkt vom Künstler). Das Gemälde „The Descent“ von Adrian Ghenie kann als allegorische Interpretation des Gemütszustandes des Künstlers zu der Zeit der Entstehung gelesen werden. Es war eine Zeit, in der Ghenie sich verloren fühlte, als würde er am sprichwörtlichen „seidenen Faden“ hängen. Künstlerisch verarbeitete er dieses Gefühl in düsteren Bildern, in denen er sich mit Darstellungen beschäftigte, die der Künstler als „Höhlen-Effekt“ bezeichnet. Hier meint Ghenie die Höhle als realen Ort sowie auch dessen mentale Projektion. Die Höhle als solche hat eine doppelte Bedeutung: eine Positive (sie bietet Schutz und Sicherheit) und eine Negative (sie wird mit dem Inferno assoziiert und der Angst, gefangen oder verloren zu sein). Diese Doppeldeutigkeit verleiht diesem Ort eine mystische Qualität und ist somit für Adrian Gheni eine konstante Inspirationsquelle. (Übersetzte Interpretation von Adrian Gheni zu dem vorliegenden Werk) € 100.000 – 150.000 | $ 127.000 – 190.500 56 | 57 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 243 GIRKE RAIMUND 1930 HEINZENDORF – 2002 Ohne Titel. 1964. Öl auf Leinwand. 90 × 80cm. Signiert, Ortsangabe und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand verso oben links: GIRKE, HANNOVER 1964/10. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler) „Wenn die Bilder von Raimund Girke [...] einen auf den ersten Blick eher homogenen Eindruck vermitteln, so liegt dies daran, daß die durchgängige Präsenz des Weiß seine Malerei zu einem organischen Werk zusammenschließt. Weiß ist für den Künstler die Farbe von größter Klarheit, Reinheit und Zurückhaltung. Dabei bieten ihm das Weiß und sein Kontrast in den dunklen Farbtönen die ideale Oberfläche für seine Malerei. Die formale Qualität seiner Malerei wird vielmehr entscheidend von der Struktur der Pinselschrift bestimmt. Deren gestischer Auftrag rhythmisiert und gliedert die Bildflächen und ist so mitverantwortlich für die 58 | 59 ZEITGENÖSSISCHE KUNST atmosphärischen Farbstimmungen und -kontraste. [...] Vor allem während der sechziger und siebziger Jahre bewegte sich diese Malerei bis in die Grenzbereiche des nahezu Sichtbaren vor. Die Bilder Girkes wurden für ihre Betrachter zu einer Provokation. Der eiligen Wahrnehmung und dem beiläufigen Konsum entzogen sie sich ebenso, wie sie sich dekorativen Funktionen verweigerten. Girke selbst beschrieb seine Malerei als die bewußte Reaktion auf eine visuelle Reizüberflutung und als Versuch, den Betrachter zu einer Konzentration zu führen.“ (Ausst.-Kat. Raimund Girke. Malerei. Sprengel Museum, Hannover 1995, Ostfildern 1995, S. 7 – 8). € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 244 GIRKE RAIMUND 1930 HEINZENDORF – 2002 Ohne Titel. Öl auf Leinwand. 114,5 × 114,5cm. Signiert und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand verso: GIRKE 68. Sowie bezeichnet: Great white cross. Rahmen. Provenienz: Galerie Elke Dröscher, Hamburg (Aufkleber) Privatsammlung Süddeutschland Ausstellungen: Kestner Gesellschaft, Hannover 1969, Nr. 86 (Aufkleber). € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 245 GIRKE RAIMUND 1930 HEINZENDORF – 2002 „Weißer Kreis“. 1969. Öl auf Leinwand. Keilrahmen auf Grobspanplatte montiert. 100 × 100cm. Signiert und datiert verso auf Holzplatte: Girke 69. Darunter betitelt. Atelierleiste. Provenienz: Galerie Reckermann, Köln (Galeriestempel) Privatsammlung Norddeutschland. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 60 | 61 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 246 .. GOTZ KARL OTTO 1914 AACHEN „Kolph II“. 1997. Mischtechnik auf Leinwand. 65 × 65cm. Signiert unten links: K.O. Götz sowie signiert, betitelt, datiert und Nummernvermerk verso: K.O. GÖTZ „KOLPH“ II (eingekreist) 1997. Atelierleiste. Wir danken der K.O. Götz und Rissa-Stiftung für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung und Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen Ergänzungsband des Werkverzeichnisses aufgenommen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860 247 .. GOTZ KARL OTTO 1914 AACHEN „Tilbor III“. 2001. Gouache auf Bütten. 53,5 × 39,5cm. Signiert unten links: K.O. Götz. Verso signiert, betitelt, datiert: K.O. Götz, ‚Tilbor‘ III, 2001. Darunter Künstlersignet und Widmung. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 62 | 63 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 248 GONSCHIOR KUNO 1935 WANNE-EICKEL – 2010 BOCHUM „Gelb“. 1988. Öl auf Leinwand. 101 × 80cm. Signiert, datiert, betitelt und bezeichnet verso oben: Kuno Gonschior, Öl Leinen, Gelb, Nr. 3.3.91. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 GOTTHARD GRAUBNER 249 GRAUBNER GOTTHARD 1930 ERLBACH – 2013 NEUSS Der Maler, Grafiker und Installationskünstler zählt zu den herausragenden Protagonisten der Gegenwartskunst Deutschlands. Seit den 1960er Jahren setzt er sich in den raumgreifenden „Farbleibern“ (ab 1960), „Kissenbildern“ (ab 1962) und „Farbraumkörpern“ (ab 1970) sowie in den Environments „Nebelräume“ (1968-1972; 2006/07) mit der Autonomie der Farbe auseinander. „Lapilli“. 1995. Acryl und Öl auf Leinwand, über Synthetikwatte auf Leinwand. Ca. 284,5 × 355 × 22cm. Signiert und datiert verso auf Nessel Mitte oben: Graubner 95. Betitelt links daneben: ‚Lapilli‘. Seine Ausbildung beginnt Graubner 1947 an der Berliner Kunsthochschule. Im folgenden Jahr wechselt er an die Dresdener Kunstakademie, wo er mit Unterbrechung bis 1951 studiert. Anschießend arbeitet er als freischaffender Künstler. 1954 verlässt er die DDR und besucht bis 1959 die Düsseldorfer Kunstakademie. 1960 präsentiert er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Schmela, Düsseldorf. Nach der Tätigkeit als Kunsterzieher 1964/65 nimmt er einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule an. Dort wird er 1969 zum Professor berufen (bis 1995). Zudem ist er von 1976 bis 1998 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Auch ist er von 1973 bis 1992 Mitglied der Kunstakademien in Berlin (erneut ab 2001) und ab 1996 in Dresden. Graubner beteiligt sich an vielen internationalen Ausstellungen wie 1968 und 1977 an der documenta in Kassel, 1971 an der Biennale von São Paulo sowie 1982 an der Biennale von Venedig und der Fifth Triennale-India in Neu Delhi. 1982 wirkt er maßgeblich an dem Aufbau des Museums Insel Hombroich mit, wo er ab 1997 ein Atelier hat. 1988 fertigt er zwei große Bilder für den Amtssitz des Bundespräsidenten im Berliner Schloss Bellevue und 1998/99 eine Arbeit für einen Protokoll- und Sitzungsraum im Reichstag an. „Mit den Farbraumkörpern schafft Gotthard Graubner 1971 eine eigene Gattung, welche die von ihm gesuchten Wirkungen ermöglicht (...). Die Farbraumkörper sind Wandobjekte. Am Anfang stehen die „rohen“, noch unbemalten Bildträger: Die auf einem Keilrahmen aus Holz oder Metall befestigte Leinwand deckt eine gleichmäßige Lage von Synthetikwatte, die je nach Größe variiert und bis zu 20 cm dick sein kann. Über ihr ist eine zweite Textilbespannung so angebracht, dass sie die Seitenkanten ohne Faltenbildung weich gerundet polstert. Durch den straffen Bezug entsteht zu den Rändern hin eine leichte Abflachung gegenüber der ein wenig vorgewölbten Mittelpartie. Dieser „Rohling“ wird auf dem Boden liegend mit dünnflüssigen Farben in Schichten getränkt, bestrichen, beschüttet, besprengt, in kreisenden Bewegungen bei gleichzeitigem Umschreiben von allen Seiten mit langstieligen Breitpinseln eingerieben. Als schlingende Formen schreiben sich die Arm- und Körperrhythmen ins Bild ein (...). Was fälschlicherweise oft als monochrome Malerei bezeichnet wird, ist vielmehr ein aus unzähligen Tönen und Nuancen schwingendes Ganzes. Immer sind die Farbraumkörper von intensiver Präsenz erfüllt. (...) Der Betrachter kommt nicht zur Ruhe, denn trotz punktueller Verdichtungen, Andeutungen von Zentren bleibt alles in Bewegung. Richtungen, die sich abzeichnen brechen wider ab, ein Tiefensog verliert sich. Alle diese Energien, die in der Farbe selbst aufscheinen und die sich aus dem schweren Bildkörper wie aus einem unerschöpflichen Reservoir speisen, verwirren die Orientierung des Betrachters, entziehen den Boden.“ (Schmidt, Katharina: Gotthard Graubner – Farblicht, Hannover 2003, S. 16 ff.). Vertreten unter anderem in: Kunst aus NRW, Aachen Neue Nationalgalerie, Berlin Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen Museum Folkwang Essen Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Dağhan Özil Collection, Istanbul Museum of Modern Art, New York 64 | 65 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 280.000 – 360.000 | $ 355.600 – 457.200 250 GRAUBNER GOTTHARD 1930 ERLBACH – 2013 NEUSS Kissenbild. 1967. Mischtechnik (Öl auf Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt). 20 × 20 × 2cm. Signiert und datiert auf der Rückseite: G. Graubner 67. In Objektkasten. Provenienz: Galerie Alfred Schmela, Düsseldorf (Galerieetikett auf der Rückseite des Objektkastens) Privatsammlung Köln. € 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860 66 | 67 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 251 GRAUBNER GOTTHARD 1930 ERLBACH – 2013 NEUSS Kissenbild. 1969. Mischtechnik (Öl auf Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt). 30 × 25,2 × 3,5cm. Signiert und datiert verso auf der Leinwand: Graubner 69. In Objektkasten. Provenienz: Privatsammlung Bayern. € 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860 253 HADID ZAHA 1950 BAGDAD Nekton Stools. Aus: Seamless Collection. 2006. Sitzgruppe von vier Hockern aus matt-weißem Polyurethan. Unterschiedliche Größen bis max. 112 × 52 × 90cm. Established & Sons, London (Hrsg.). In dieser Sitzgruppe von vier skulpturalen Hockern kommt die typische Formsprachen Zaha Hadids sehr gut zum Ausdruck. Die Hocker können individuell verstreut oder als Sitzgruppe zusammen angeordnet werden, so dass sie ein ganzes Sitz system bilden können. € 4.500 – 5.500 | $ 5.715 – 6.985 68 | 69 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 254 HAMILTON RICHARD LONDON 1922 – 2011 Swingeing London. 1967. Radierung, Aquatinta und Prägedruck, collagiert, auf Velin. 34 × 55,8cm (57 × 72,7cm). Signiert und nummeriert. Petersburg Press, London (Hrsg.). Ex. 22/70. Rahmen. Blatt im unteren Randbereich leicht gebräunt. Vereinzelte Stockflecken. Kleine Wasserflecken im linken unteren Randbereich. Leichte Bestoßung in der Mitte der unteren Blattkante. Knickspur in der linken oberen Ecke. Verso Reste und Spuren alter Montierung an der oberen und unteren Blattkante sowie mittig. Literatur: Mayer, Hansjörg (Hrsg.): Richard Hamilton – Prints, A complete catalogue of graphic works 1939 – 83, Stuttgart/London 1984, Wvz.-Nr. 67, Abb. € 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860 255 HAMILTON RICHARD LONDON 1922 – 2011 Guggenheim (black – white – chrome). 1970. Drei vakuumgeformte Plexiglas-Multiples. Jeweils: 59 × 59 × 10cm. black: Signiert verso auf Editions aufdruck: R Hamilton. Daneben nummeriert: 63/750. white: Signiert verso auf Editionsaufdruck: R Hamilton. Daneben nummeriert: 164/750. chrome: Mit Editionsaufdruck. Ohne Signatur und Nummerierung. × Art Collection, Zürich (Hrsg.). Auf der Rückseite befinden sich jeweils Hänge vorrichtungen in den oberen Ecken. Literatur: Vgl. Hamilton, Richard/Glozer, Laszlo: Retrospektive – Paintings and drawings 1937 to 2002, Köln 2003, Kat.-Nrn 201-203. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 70 | 71 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 256 HARING KEITH 1958 KUTZTOWN – 1990 NEW YORK Portrait of Joseph Beuys. 1986. Farbserigrafie auf Leinwand. 64 × 30cm (79,5 × 60cm). Signiert, datiert und nummeriert. Galerie Bernd Klüser, München/Edition Schellmann, München/New York (Hrsg.). Ex. 11/90. Rahmen. Verso druckbedingt durchschlagende Farbe. Ansonsten in tadellosem Zustand. Die Serigrafie gehört zu der Mappe „Für Joseph Beuys“, mit Arbeiten von 30 Künstlern. Literatur: Littmann, Klaus: Keith Haring – Editions on Paper 1982 –1990, Das Druckgraphische Werk, Ostfildern-Ruit 1997, S. 60f. mit Farbabb. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 72 | 73 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 257 HAUSER ERICH 1930 RIETHEIM BEI TUTTLINGEN – 2004 ROTTWEIL Ohne Titel. (42/71). 1971. Stahl. Ca. 215 × 53 × 38cm. Signiert und nummeriert (geritzt) am unteren Rand: 42/71 Hauser. Wir danken Herrn Gerhard Link, Rottweil, ehemaliger Werkstattmeister von Erich Hauser, für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Skulptur. Der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, danken wir ebenfalls für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung Nürnberg € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 258 HERMANNS ERNST 1914 MÜNSTER – 2000 MÜNCHEN Plastik I/67. 1967. Leichtmetall, eloxiert. 300 × 90 × 90cm. Provenienz: Nachlass des Architektenteams Max C. von Hausen und Ortwin Rave Ausstellungen: Große Kunstausstellung, München 1968 Kunstmarkt, Köln 1968 Museum Folkwang, Essen 1969 Landesmuseum, Münster 1972/1973 Städtisches Museum, Leverkusen 1974/1975 Moderne Galerie, Bottrop 1977 Lehmbruck-Museum 1996 – 2013 (Dauerleihgabe) Literatur: Herzer, Heinz/Neidel, Heinz (Hrsg.): Ernst Hermanns, Plastische Arbeiten mit Werkverzeichnis 1946 – 1982, Zirndorf 1982, Nr. WV119 Ausst.-Kat. Große Kunstausstellung, München 1968, Kat.-Nr. 244, S. 115 (Abb.) Roh, Juliane: Zu den Arbeiten von Ernst Hermanns, in: Das Kunstwerk 3-4 XXIII 1969, Abb. S. 45 Ausst.-Kat. 12 deutsche Bildhauer in der Gruga, Folkwang Museum, Essen 1969/1973, (mit Abb.) Ausst.-Kat. Westfälische Kunst – 20 Jahre Conrad-von-Soest-Preis, Landesmuseum Münster, 1972/1973, Kat.-Nr. 51 Ausst.-Kat. Ernst Hermanns – Plastiken, Städtisches Museum, Leverkusen 1974/1975, (ohne Abb.) Ausst.-Kat. Ernst Hermanns, Moderne Galerie, Bottrop 1977, Kat.-Nr. 10 Ausst.-Kat. Ernst Hermanns – Zeichnungen und Skulpturen, Güse, Ernst-Gerhard/Uthemann, Ernest W. (Hrsg.), Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1985, S. 45 und 84 (jeweils mit Abb.) „Mein Suchen gilt einem neuen Ordnungsgefüge. Da sich bei meinen bisherigen Plastiken die Einzelformen mehr und mehr selbständig machten, ohne dass das Ganzheitsdenken und Gestalten aufgege ben wurde, kam ich an einen Punkt, der zur Mehr förmigkeit führte. Wenn mehrere Einzelformen in Bezug zueinander treten, entsteht eine Raumspannung von Körper zu Körper. Der Raum wird als verbindender Teil der Plastik mit einbezogen und erhält eine neue Bedeutung. Die plastischen Körper bestimmen und behalten trotzdem ihre Eigenfunktion im mehrförmigen Gefüge, dadurch erhält das Volumen eine zweifache Aufgabe. Form und Raum sind gleichgewichtig. Der Raum wird zum notwendigen Teil der Plastik.“ (Hermanns, Ernst, in: Steimann, Dirk: Entwicklungslinien im plastischen Werk, in: Ausst.-Kat. Münster 1985, S. 22). € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 74 | 75 ZEITGENÖSSISCHE KUNST DAMIEN HIRST Der Konzept- und Installationskünstler, Maler und Kurator ist weltweit einer der erfolgreichsten Gegenwartskünstler. Bevor er von 1986 bis 1989 am Londoner Goldsmiths College studiert, zeichnete er regelmäßig in der Anatomie-Abteilung der Leeds Medical School. Schon 1988 kuratiert er die Ausstellung „Freeze“, bei der er mit anderen Künstlern die lose Gemeinschaft „Young British Artists“ bildet. 1991 zeigt er seine erste Soloaustellung in der Londoner Woodstock Street Gallery. 1992 präsentiert er in der Ausstellung „Young British Artists“ der Londoner Saatchi Gallery einen Glastank mit einem in Formaldehyd konservierten Hai („The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living“). Die Arbeit avanciert zur Ikone britischer Kunst und bringt ihm den Durchbruch; wie andere seiner Tier-Installationen führt sie aber auch zu großen Kontroversen. Hirst widmet sich daneben auch der Malerei. So malt er schon früh minimalistische Punktebilder, denen er seit den 1990er Jahren Titel aus der Pharmaindustrie gibt. 1995 erhält er den Turner Prize. Ab 1996 erweitert er sein Schaffensspektrum: u.a. produziert er Popmusik und Kurzfilme und schreibt seine Biografie (1998). 2007 fertigt er den diamantenbesetzten Platinabguss eines menschlichen Schädels an („For the Love of God“). In all seinen Werken beschäftigt er sich mit den Themen Leben und Tod sowie Liebe und Sehnsucht. Da er den kreativen Akt in der Konzeption und nicht in der Ausführung eines Kunstwerkes sieht, beschäftigt er zahleiche Assistenten, was zu Diskussionen über das Urheberrecht führt. Eine große Retrospektive widmet ihm 2004 das Museo Archeologico Nazionale in Neapel und 2012 die Tate Modern in London. Vertreten unter anderem in: Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Museum Brandhorst, München Stedelijk Museum Amsterdam Nationales Zentrum für zeitgenössische Kunst, Moskau Gallery of Modern Art, Glasgow Tate Britain, London Tate Modern, London Yale Center for British Art, New Haven Museum of Modern Art, New York 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa/Japan 76 | 77 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 259 HIRST DAMIEN 1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN „The Hours“ Spin Scull. 2009. Mischtechnik (Plastik, Farblack). 15,5 × 13 × 21cm. Bezeichnet auf der Rückseite: The Hours. Eines von 210 Exemplaren. Der Totenkopf entstand im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit der britischen Band „The Hours“ und enthielt im Schlitz in der Schädeldecke das Album „See the Light“. Jedes der 210 Exemplare weist eine andere Farbzusammenstellung auf. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 * 260 HIRST DAMIEN 1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN In a spin, the action of the world on things. 2002. Lack und Farbserigrafie auf mit Buckram kaschierter Kassette. 117,5 × 95cm. Künstlername und Titel mittig gedruckt. Modellrahmen. Die Kassette ist für die Serie von 23 Farbradierungen bestimmt, die in einer Auflage von 68 Exemplaren erschien. The Paragon Press, London (Hrsg.). Hirst hat jeden der 68 Kassettendeckel individuell gestaltet, so dass jeder ein Unikat darstellt. Provenienz (laut Einlieferer): Galerie Aurel Scheibler, Köln/Berlin Literatur: Lullin, Etienne/Simm, Florian: Contemporary Art in Print, The publication of Charles Booth-Clibborn and his imprint, The Paragon Press 2001 – 2006, London 2006, S. 76ff, insbesondere S. 78. Die ersten „Spin-Paintings“ schuf Damien Hirst bereits 1993 anlässlich der von Joshua Compston organisierten „A Fête Worse than Death“, indem er als Clown verkleidet die Besucher dazu animiert, mit einer Töpferscheibe automatische Zeichnungen anzufertigen. Das Konzept gefiel ihm so gut, dass er es im darauffolgenden Jahr in seiner Berliner Ausstellung „Damien Hirst making beautiful drawings and installation“ (Galerie Bruno Brunnet Fine Arts) weiterentwickelte. Seitdem hat sich Hirst in den verschiedensten Medien, von der Malerei über den Tiefdruck, dem Thema des Spin angenähert. € 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450 261 HIRST DAMIEN 1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN Meprobamate. Farbserigrafie, glänzend, auf Karton. 48,5 × 74cm (70 × 94cm). Signiert und nummeriert. other criteria, London (Hrsg.). Ex. 17/150. Rahmen. Blatt in tadellosem Zustand. Mit dem Trockenstempel des Herausgebers und des Künstlers. € 3.800 – 5.800 | $ 4.826 – 7.366 * 78 | 79 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 262 HIRST DAMIEN 1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN Souls III – Burgundy/Chilli Red. 2010. Foliendruck, glänzend, auf Arches 88 FRANCE (Wasserzeichen). 34 × 34cm (72 × 51cm). Signiert und nummeriert. Paul Stolper, London (Hrsg.). Ex. 9/15. Rahmen. Minimale Knickspuren. Aus der Serie mit 80 Farbvariationen des Schmetterlings. € 3.800 – 5.800 | $ 4.826 – 7.366 * 263 HOENERLOH STEFAN 1960ER JAHRE – LEBT UND ARBEITET IN BERLIN Mesa Verde. 2004. Mischtechnik auf Platte. 178 × 135cm. Monogrammiert unten rechts: SH (ligiert). Sowie verso nochmals zweifach signiert, datiert und betitelt: Stefan Hoenerloh Berlin, 2004, Mesa verde. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 80 | 81 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 264 HRDLICKA ALFRED 265 HRDLICKA ALFRED Schach. 1981. Farbige Kreiden auf Hahnemühle (Wasserzeichen). 48 × 62cm. Signiert und datiert unten links: Hrdlicka 1981. Bezeichnet unten Mitte: Schach 73(eingekreist). Verso nochmals bezeichnet: 73(eingekreist). Rahmen. Pasolini. 1983/84. 38 Radierungen, davon vier farbig, auf BFK RIVES FRANCE (Wasserzeichen). Jeweils: Blatt 45 × 39cm. Signiert und nummeriert, z.T. datiert. Indexradierung nicht signiert und nummeriert. Edition E. Hilger, Wien (Hrsg.). Ex. 31/56. Mit Vorwort des Künstlers sowie Texten von und über Pasolini. Mit Fadenheftung gebunden. In originaler Kassette (49,5 × 42 × 4,5cm). 1928 WIEN – 2009 € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 1928 WIEN – 2009 Erste Radierung mit minimalen Verschmutzungen. Ansonsten alle in tadellosem Zustand. Kassette mit leichten Gebrauchsspuren. Literatur: Lewin, Michael: Alfred Hrdlicka – Das Gesamtwerk, Bd. III/II, Druckgraphik 1973 –1989, Wien 1989, Wvz.-Nrn 869-906. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 aus: 265 266 HUNDERTWASSER FRIEDENSREICH 1928 WIEN – 2000 Look at it on a rainy day. 1971/72. Kassette mit zehn Farbserigraphien und Metallprägung auf unterschiedlichen Papieren (Karton, farbigem Maschinenbütten, Teerpackpapier). Blatt jeweils: 49,5 × 67,5cm. Stempelsignatur und Nummerierung. Im Kassettendeckel signiert und nummeriert. Ars Viva, Zürich (Hrsg.). Ex. 2865/3000. In origi naler Holzkassette (55 × 72,5 × 4,5cm). Blatt 5 (“A rainy day on the Regentag”). 44,5 × 55cm (47 × 67cm). Signiert und nummeriert neben der Darstellung: Hundertwasser Regentag „287/300“. Dazu zwei japanische Rotstempel. Alle Blätter: Verso Reste bzw. Spuren alter Montierung in den Ecken oder an der oberen Kante. Bl. 1: Im ehemaligen Passepartoutausschnitt gebräunt; Verso leichte Verschmutzungen. Bl. 3: Einriss (ca. 0,7cm) an der linken unteren Kante; Verso leichte Verschmutzungen. Bl. 4: Verso leichte Verschmutzungen. Bl. 5: Knickspuren in der unteren rechten Ecke. Bl. 6: Kleine Stockflecken; Verso leichte Verschmutzungen. Bl. 7: Im ehemaligen Passepartoutausschnitt leicht gebräunt. Literatur: Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser, Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nrn 44-53. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 aus: 266 82 | 83 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 267 HUNDERTWASSER FRIEDENSREICH 268 HUNDERTWASSER FRIEDENSREICH It hurts to wait with love if love is somewhere else. 1971/72. Farbserigrafie und Metallprägedruck auf SCHOELLER STERN (Trockenstempel). 36,5 × 60,5cm (49 × 67cm). Signiert und zweifach nummeriert. Ars Viva, Zürich. Ex. 2603/3000 bzw. 261/300. The houses are hanging underneath the maedows. 1971/72. Farbserigrafie und Metallprägedruck auf SCHOELLER PAROLE (Trockenstempel). 41 × 60cm (49 × 67cm). Ars Viva, Zürich (Hrsg.). Ex. 1559/3000 bzw. 156/300. 1928 WIEN – 2000 Blatt minimal gebräunt. Minimale Oberflächenbereibung am unteren Druckrand Mitte rechts. Recto und verso minimale Verschmutzungen. Verso Spuren alter Montierung in den oberen Eckbereichen. Das Blatt ist Nummer 261 von 300 vom Künstler signierten Exemplaren. Unterhalb der Darstellung befinden sich ein Motivstempel, drei Goldstempel vom Drucker und Verleger sowie zwei japanische Rotstempel. Die Serigrafie ist das dritte Blatt der Mappe „Look at it on a rainy day“. Literatur: Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser, Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nr. 46. € 4.500 – 6.500 | $ 5.715 – 8.255 * 1928 WIEN – 2000 Blatt minimal gewellt. Im ehemaligen Passepartoutausschnitt minimal gebräunt. Verso leichte Farbspuren. Das Blatt ist die Nummer 156 von 300 vom Künstler signierten Exemplaren. Unterhalb der Darstellung befinden sich ein Motivstempel, drei Goldstempel von Verleger und Drucker sowie zwei japanische Rotstempel. Die Serigrafie ist das neunte Blatt aus der Mappe „Look at it on a rainy day“. Literatur: Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser, Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nr. 52. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 * JÖRG IMMENDORFF Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Bühnenbildner ist einer der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler. 1963/64 studiert er an der Düsseldorfer Kunstakademie zunächst Bühnenbild, dann wechselt er in die Klasse von Joseph Beuys. In den folgenden Jahren verfasst er u.a. Manifeste und veranstaltet sozialkritische Happenings wie die „LIDL“-Aktionen (1968 – 1970). In diesen wie auch in plakativen, bunten Agit-Pop-Bildern gibt er seinen Zweifel an der sozialen und politischen Relevanz der künstlerischen Tätigkeit Ausdruck. Neben der Beschäftigung als Kunsterzieher von 1968 bis 84 | 85 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 1980 arbeitet er weiter an Kunstprojekten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta in Kassel sowie 1976 an der Biennale von Venedig teil. Mit dem ostdeutschen Maler A.R. Penck schließt er 1977 ein „deutsch-deutsches Aktionsbündnis“, das gemeinsames Arbeiten beinhaltet. In dem 16teiligen Bilderzyklus „Café Deutschland“ (1978 –1982) setzt er sich mit der deutschen Teilung auseinander. In diesen neuartigen figuralen Historien-/Ereignisbildern bindet er in expressionistisch anmutende Großstadtszenerien politische Symbole und traditionelle ikonografische Motive ein. Dies tut er auch bei seinen ab 1977 geschaffenen Holz- und Bronzeskulpturen. Ab den 1980er Jahren gestaltet er eine Reihe von Bühnenbilder und Kostümen. Er nimmt eine Lehrtätigkeit u.a. an der Hamburger Kunsthochschule (1982/83), der Kölner Werkkunstschule (1984/85) und ab 1989 an der Frankfurter Städel-Schule an. 1983/84 zeigt er seine Werke auf der USA-Wanderausstellung „Expressions: New Art from Germany“. Ab 1996 ist er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und 1997 Gastprofessur an der Academy of Fine Arts in Tianjin/China. 269 IMMENDORFF .. JORG 1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF Vertreten unter anderem in: Neue Nationalgalerie, Berlin Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen Museum Kunstpalast, Düsseldorf Museum Ludwig, Köln Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris Kunstmuseum Basel, Basel Tate Britain, London Museum of Modern Art, New York Museum of Tianjin Academy of Fine Arts Saint Louis Art Museum, Saint Louis „Klassiker“. 1984. Öl auf Leinwand. 100 × 250cm. Signiert und datiert unten rechts: Immendorff 84. Betitelt unten Mitte: Klassiker. Rahmen. Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers von Prof. Siegfried Gohr aufgenommen. Wir danken Herrn Prof. Gohr, Düsseldorf, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. € 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450 270 IMMENDORFF .. JORG 1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF Patriot FF. 1983. Acryl auf Linolschnitt auf Leinwand. 156 × 79,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Immendorff 83. Rahmen. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 86 | 87 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 271 IMMENDORFF .. JORG 1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF Café de Flore. 2003. Überarbeiteter Linolschnitt auf Leinwand. 155 × 198cm. Signiert und datiert verso oben links: Immendorff 91/03. Literatur: Geuer, Dirk (Hrsg.): Jörg Immendorff – Das grafische Werk, Düsseldorf 2006, siehe Wvz.-Nr. 1991.1.1. 1991 fertigte Immendorff das Motiv dieses Linolschnittes für die 6-teilige Mappe „Langer Marsch auf Adler“ auf Hadern-Papier an, die in einer Auflage von insgesamt 15 Exemplaren 1992 erschien. Zwischen 1992 und 2004 entstanden dann einige Drucke in verschiedenen Farbvarianten auf Leinwand. Wie die hier vorliegende Arbeit wurden diese von Immendorff bemalt und teilweise verso signiert und datiert. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 272 IRMER MICHAEL 1955 DUISBURG – 1996 DÜSSELDORF Halbfigur. 1990. Wachs über Gips, partiell braun gefasst. 40,5 × 12,5 × 10,5cm. Datiert und gewidmet auf der Unterseite: 28/8/90. Provenienz: Privatsammlung Köln. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 88 | 89 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 273 DE KEYSER RAOUL 1930 DEINZE, BELGIEN – 2012 Ohne Titel. 1989. Mischtechnik auf kartonstarkem Papier. 75 × 56cm. Monogrammiert und datiert unten rechts: R 89. Verso bezeichnet: Raoul de Keyser 1989 Öl/Arches 75 × 56 und mit Richtungspfeil versehen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 ANSELM KIEFER Der Maler, Bildhauer und Fotograf ist einer der renommiertesten deutschen Künstler der Gegenwart. In seinen oft monumentalen Werken setzt er sich v.a. mit der vergangenen und aktuellen Geschichte Deutschlands auseinander. Zudem beschäftigt er sich mit Motiven des Alten Testamentes, der jüdischen Mystik, der antiken Mythologie und mit kosmischen Themen. Angeregt vom Informell nutzt er unterschiedlichste Techniken und Materialien. So arbeitet er u.a. mit Axt oder Brenner und fügt z.B. Sand, Stroh oder Fotos dem sehr pastosen Farbauftrag zu. Auch ergänzt er seine Malerei mit Inschriften. Während des Jurastudiums wendet sich Kiefer der Malerei zu und studiert an der Karlsruher Kunstakademie von 1966 bis 1968 bei Dreher und 1969 bei Antes. 1970 wechselt er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er zwei Jahre die Klasse von Beuys besucht. Seitdem ist er als freischaffender Künstler tätig. 1991 lässt er sich in der südfranzösischen Stadt Barjac/Cennen nieder. In der folgenden dreijährigen Malpause unternimmt er Reisen und widmet sich dem Fotografieren und Schreiben. 2008 richtet er sich ein Atelier in Paris ein. Hier ist er seit 2011 Professor an dem Collège de France. Kiefer nimmt an vielen internationalen Ausstellungen teil, wie an der documenta in Kassel von 1977 bis 1987 und der Biennale von Venedig 1980 (Deutscher Pavillon), 1997 und 2003. Zu den vielen Preisen, die er erhält, zählen u.a. der Kaiserring der Stadt Goslar 1991; der Praemium Imperiale Preis, Tokio 1999; der Preis für nichtchinesische Künstler der 2. Biennale von Peking 2005; der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2008 (als erster bildender Künstler) und der Adenauer-De Gaulle-Preis, Paris 2009. 90 | 91 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Vertreten unter anderem in: Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau, München Centre Pompidou, Paris Stedelijk Museum Amsterdam Fondation Beyeler, Riehen Museo Guggenheim de Arte Moderno y Contemporáneo, Bilbao Tate Modern, London Tel Aviv Museum of Art Museum of Modern Art, New York Hara Museum of Contemporary Art, Tokio 274 KIEFER ANSELM 1945 DONAUESCHINGEN Europa. 1994 – 2010. Öl, Emulsion, Acryl, Schellack und Stroh auf Leinwand. 140 × 331 × 34cm. Bezeichnet verso auf Leinwand oben rechts: C 91 ...(?). Kastenrahmen (Blei; 142 × 332 × 35cm). „In der griechischen Mythologie wird die schöne junge Tochter des phönizischen Königs Agenor von Tyros durch Jupiter in Gestalt eines prächtigen weißen Stieres entführt und verführt. Wie Ovid in seinen ‚Metamorphosen’ schreibt, versucht Zeus, Provenienz: sie vor seiner Gattin Hera zu verstecken. Aber diese Galerie Rackey, Bad Honnef (Speditionsetikett) durchschaut die Situation und verlangt eine weiße Galerie Klaus Benden, Köln (Speditionsetikett) Färse als Geschenk. Hera zwingt Europa, von einer Privatsammlung Frankfurt am Main Fliege geplagt die Welt zu durchstreifen, bis sie dem Wahnsinn anheimfällt. Am Bosporus begegLiteratur: net sie Prometheus, der ihr in seinen Todesqualen Döpfner, Mathias/Smerlin, Walter (Hrsg.): Anselm prophezeit, dass sie ihre menschliche Gestalt Kiefer – Europa, München 2010, Farbabb. S. 53. zurückerlangen und eine Ahnin des größten griechischen Helden Herakles sein wird. Bei Aischylos „Als Kind habe ich auf dem Feld die Kühe gehütet. gibt sich Europa den Namen Gehörnte Jungfrau, als Damals nach dem Krieg gab es auf unserem Dorf sei sie zugleich männlich und weiblich. (...)Kiefers keine Traktoren, und die Wagen wurden mit Kühen Kühe sind auf jedenfall (auch) als melancholische gezogen. Eine wunderbare Langsamkeit. Lentus in Elegie auf ein zerstörtes und ohnmächtiges Europa umbra. zu verstehen, auf ein Europa, das trotz seiner Später dann in Frankreich war ich oft in der Auverüberwältigenden kulturellen Blüte in den Bereichen gne. Auf meinen Wanderungen sah ich stets Kühe Wissenschaft, Philosophie, Psychologie, Literatur, auf den Weiden, und die Kühe haben mich in die Zeit Musik und bildende Künste wild entschlossen war, als Hirtenbub versetzt. Das aber, für sich genomeinen gewalttätigen und selbstzerstörerischen Weg men, macht noch kein Bild. Es ist nur die Motivaeinzuschlagen. Man kann sicherlich die Ansicht tion. Du weißt, die Motivation ist selten mit dem vertreten, dass Europa trotz politischer und wirtErgebnis, dem Werk identisch. Da schleicht sich schaftlicher Bemühungen um Wiederaufbau und von Anfang an viel Anderes hinein, alles, was man Integration noch nicht vollständig genesen ist und am Beginn der Arbeit noch nicht weiß. Und doch es vielleicht auch niemals wird. Für all dies ist die weiß man es, es hat sich nur noch nicht gezeigt.“ Kuh auf dem unfruchtbaren Feld in den Gemälden (Anselm Kiefer an Mathias Döpfner, 23. Mai 2010, Anselm Kiefers das perfekte Symbol. Bei aller in: Ausst.-Kat. Potsdam 2010/2011, S. 12) Modernität sind seine Kühe zeitlos (...). Sie sind still, traurig und ausgezehrt, ihre Bäuche aufgerisImmer setzt Kiefer seine Werke in ein Spannungs sen und mit Stroh bedeckt, das für sich genommen geflecht aus historisch-mythologischen, geschicht- schon ein Symbol des Todes ist, oder mit Träumen lich-politischen, theologischen, astronomischen von der Unendlichkeit der Sterne – hatte nicht oder mystischen Bezügen. Nicht selten verschlieJupiter so viele seiner unrechtmäßigen Eroberunßen sie sich dem Betrachter zunächst und wollen gen zur Wiedergutmachung in Sterne oder Galaxien erkannt, erkundet und dechiffriert werden. Diese verwandelt? (...) Anselm Kiefers Kühe scheinen all vielschichtigen Querverweise finden wir auch in diese Erinnerungen zu verkörpern. Natürlich sind seiner zwischen 1995 und 2010 entstandenen sie andererseits lediglich Bilder, die von uns selbst Serie „Europa“. mit Assoziationen und Erinnerungen an vergangene Jahrhunderte gefüllt werden. Sie scheinen so viele Die Kuh als Bildthema findet sich bereits in den Wirklichkeiten einzuschließen und passen schon Niederlanden des 17. Jahrhunderts und dient in aus diesem Grund wunderbar in sein künstlerider europäischen Malerei bis ins 19. Jahrhundert sches Schaffen.“ (Rosenthal, Norman: Gedanken hinein eigenständig als Motiv. Doch was bedeutet über Kiefer und Kühe, in: Ausst.-Kat. Potsdam sie für einen Künstler im 21. Jahrhundert? 2010/2011, S. 6 –11) Unweigerlich mischt sich in jede Frage nach der Bedeutung der Kuh, die Gewissheit, dass diese ebenso € 600.000 – 800.000 | $ 762.000 – 1.016.000 vielschichtig wie rückbezogen sein muss. Zunächst gilt die Kuh als Verkörperung des Wohlstandes, dient doch ihre Milch und ihr Fleisch unserer Ernährung und selbst ihre Ausscheidungen machen den Boden, den wir bewirtschaften, noch etwas ertragreicher. Im Hinduismus gilt sie als heiliges, verehrtes Tier. Der von Anselm Kiefer gewählte Titel „Europa“ legt einen direkten Verweis auf die Kuh in antiken Zusammenhängen nahe. 93 | 93 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 275 KIM IN SOOK 1969 PUSAN (SÜDKOREA) – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF “Saturday Night”. 2008. C-Print auf Diasec. 42 × 70cm (54 × 81cm). Rahmen. Eines von 100 Exemplaren. Es liegt ein Zertifikat (Klebeetikett) der Fotografin im Original vor. Hierauf mit rotem Tintenstift signiert. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 94 | 95 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 276 KLEIN YVES 1928 NIZZA – 1962 Ohne Titel. Aus: edition original 1. 1962/1964. Mischtechnik (Blattgold, rotes und blaues Farbpigment). 32 × 42 × 7cm (Plexiglaskasten), Passepartoutausschnitt jeweils 10,5 × 9,5cm. Verso Kopie des Etiketts des Herausgebers Edition Hans Möller, Hofhaus Presse, Düsseldorf (Hrsg.). Ex. 91/100. In Plexiglaskasten. Das Objekt kann als Hoch- oder Querformat gehängt werden. € 24.000 – 28.000 | $ 30.480 – 35.560 277 KLEIN YVES 1928 NIZZA – 1962 „Triptyque de Krefeld“. 1961. 2 Farbserigrafien auf leichtem Karton sowie ein mit Goldfolie beschichteter und mit Blattgold belegter Karton. Jeweils: 32 × 23,5cm. Dazu der Ausstellungskatalog „Yves Klein – Monochrome und Feuer“. Auf dem Umschlag signiert. Wir danken dem Yves Klein Archiv, Paris, für die freundliche Bestätigung der Authentizität. Das Werk lag dem Archiv am 25. September 2014 im Original vor. Das Triptychon schuf der Künstler anlässlich seiner ersten deutschen Einzelausstellung im Museum Alle Blätter und Katalogseiten stellenweise geLange, Krefeld, vom 14. Januar bis 26. Februar 1961 bräunt. Serigrafien: Kleine Bestoßungen. Minimale und ist eine Beigabe zum Ausstellungskatalog. Jeleichte Oberflächenbereibungen. Verso kleine Stock- der goldfarbene Karton der Edition wurde von Yves flecken. Karton mit Blattgold: Kleine Bestoßungen. Klein selbst mit Blattgold belegt, wobei er jeden Knickspuren. Leichte Oberflächenbereibungen. einzelnen unterschiedlich gestaltete. So stellen Verso kleine Bräunungsflecken. Katalogumschlag diese Arbeiten jeweils ein Unikat dar. mit Knickspuren und Klebebandrest. Literatur: Beigabe: Eine Einladungskarte zur Ausstellungs Vgl. Fleck, Robert/Raymond, Marie: Yves Klein, eröffnung. Angers 2004, S. 171. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 96 | 97 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 278 KNOEBEL IMI 1940 DESSAU Ohne Titel. 1989. Mischtechnik auf braunem Backpapier. 100 × 120cm. Monogrammiert und datiert oben rechts: IM 89. Rahmen. Im Rahmen beschrieben Provenienz: Galerie Klein, Bonn. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 279 KNOEBEL IMI 1940 DESSAU 98 | 99 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Ohne Titel. 1975 – 1987. Holz, farbig bemalt. 50,5 × 56 × 6,8cm. Signiert und datiert verso: imi 75 87. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 280 KNOEBEL IMI 1940 DESSAU Face. 2004. Acryl auf Kunststoffstreifen. 36 × 36cm. Signiert, datiert und nummeriert verso unten: Imi 2004 9/16. Rahmen. Aus einer Auflage von 16 Exemplaren. Jedes Exemplar ist ein Unikat. Provenienz: Sabine Knust Galerie, München Privatsammlung Berlin. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 281 .. KOTHE FRITZ BERLIN 1916 – 2005 „Einriss von Oben“. 1978. Öl auf Leinwand. 100 × 75cm. Monogrammiert und datiert unten links: 19 fk(ligiert) 78. Signiert und datiert verso jeweils auf Leinwand und Keilrahmen: Fritz Köthe, 1978. Hier jeweils auch betitelt. Atelierleiste. Nicht mehr im Wvz. von Heinz Ohff aufgeführt. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 100 | 101 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 282 KOONS JEFF 1955 YORK/USA Split-Rocker. 2012. Porzellan-Vase. Betitelt, signiert (gedruckt), nummeriert und datiert auf der Unter seite: Split-Rocker, Jeff Koons, Edition Limitée, 0466/3500, 2012. Bernardaud Manufacture de Porcelaine, Frankreich (Hrsg.). Ex. 466/3500. Das Objekt befindet sich in der Originalbox des Herausgebers. € 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985 * 283 KOSUTH JOSEPH 1945 TOLEDO, OHIO Ex Libris series (Nietzsche, Freud, Wittgenstein, Foucault, de Mann). 1989. Aluminium, 5-teilig, partiell schwarz gefasst. Maximal 18,5 × 61,5 × 1cm. Monogrammiert, datiert, nummeriert (geritzt) jeweils verso: JK 1989, # 1 of 5 parts (bzw. 2 of 5, 3 of 5, 4 of 5, 5 of 5), 6/20. Sowie auf der Rückseite technische Angaben und Stempel des jeweiligen Gießers. Ex. 6/20. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Literatur: Edition Schellmann (Hrsg.): graphics 5, München 1991, Nr. 146, Abb. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 102 | 103 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 284 KRIWET FERDINAND 1942 DÜSSELDORF Poem Print. 1960er Jahre. Acryl auf Kunststoff, auf Holz aufgezogen. 126 × 126cm. Signiert unten rechts: Kriwet sowie unten links bezeichnet: PP. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 285 . KUHLEWEIN BERNHARD 1938 MÜNCHEN „Bonn – Am Marktplatz mit altem Rathaus und Universitätsturm bei Nacht“. Öl auf Hartfaser. 71,5 × 101cm. Signiert oben rechts: Kühlewein. Verso nochmals signiert: Kühlewein. Darüber betitelt. Rahmen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 104 | 105 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 285 A LEVY ARIK 1963 TEL AVIV – LEBT UND ARBEITET IN PARIS Large ‚rock‘ table. 2005. Edelstahl, spiegelpoliert. Ca. 32 × 104 × 54cm. Bezeichnet (graviert) auf der Unterseite: ALMOMOL 08. Edition Mouvements Modernes, Frankreich (Hrsg.). Das Objekt ist in einer Auflage von 12 Exemplaren erschienen. Literatur: Vgl. Terragni, Emilia/Dixon, Tom: &fork, 100 designers – 10 curators, London 2007, S. 268 (hier bezeichnet: Rock, coffee table). € 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860 286 LEWITT SOL 1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK Ohne Titel (Kubus auf rotem Grund). 1987. Aquarell auf Karton. 28 × 38cm. Signiert und datiert unterhalb der Darstellung links: S. Lewitt 89. Rahmen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 106 | 107 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 287 LEWITT SOL 1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK Ohne Titel (Kubus auf blauem Grund). 1987. Gouache auf Büttenkarton. 28,5 × 38cm. Signiert und datiert unten rechts: S. Lewitt 87. Rahmen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 288 LEWITT SOL 1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK Ohne Titel (Forms derived from a cube). 1982. Aquarell und Grafit auf C.M.FABRIANO (Wasserzeichen). 12 × 21,5cm. Signiert, bezeichnet und datiert unten rechts: S. Lewitt 170(?)/82. Rahmen. Farben ausgeblichen. Verso befinden sich zwei weitere aquarellierte Zeichnungen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 108 | 109 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 289 LEWITT SOL 290 LICHTENSTEIN ROY Ohne Titel. 1973. Papier, geknickt. 34 × 34cm. Signiert und datiert unten rechts: S. LEWITT 2/8/73. Sowie rückseitig unleserlich bezeichnet. In Plexiglaskasten. Rain forest. 1992. Farbserigrafie auf Fabriano. 65,5 × 52,5cm (76 × 58cm). Signiert, datiert und bezeichnet. Edition Domberger, Filderstadt/Artists United for Nature e.V., München (Hrsg.). Ex. e.a. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 Minimale Knickspuren. 2 Knickspuren im unteren rechten Eckbereich des Druckes mit minimalen Farbverlusten. Verso minimale Verschmutzungen. Reste alter Montierung an der oberen Kante. 1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK NEW YORK 1923 – 1997 Druck außerhalb der Auflage von 100 signierten und nummerierten Exemplaren. Das Blatt ist mit dem Trockenstempel „Edition Domberger Columbus“ versehen. Es gehört zu der Mappe „Columbus: In Search of a New Tomorrow“ mit Arbeiten von 37 Künstlern, die mit ihren Werken gegen die Zerstörung der Natur in Südamerika protestieren. Literatur: Corlett, Mary Lee: The prints of Roy Lichtenstein – A Catalogue Raisonné 1948 – 1997, New York 2002 (2. Aufl.), Wvz.-Nr. 278. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 291 LIU YE 1964 PEKING – LEBT UND ARBEITET IN PEKING Choir. 2001. Siebdruck auf Leinwand. 59 × 69cm. Signiert und datiert unten rechts Liuye 2001 sowie nummeriert unten links 51/100. Ex. 51/100. Rahmen. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 110 | 111 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 292 LONGO ROBERT 1953 BROOKLYN, NEW YORK Russian Bomb (Them)/Semipalatinsk. 2003. Pigmentdruck auf Velin. 55,5 × 40cm (60,8 × 45,5cm). Signiert, datiert und nummeriert. Ex. PP I/V. Rahmen. Blatt in einem tadellosen Zustand. Außerhalb der Auflage von 35 signierten und arabisch nummerierten Exemplaren. Nach einer gleichnamigen Kohlezeichnung von 2003. Die Arbeit ist aus der 8-teiligen Mappe „The Sickness of Reason”. € 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985 * MARKUS LÜPERTZ Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Dichter ist einer der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler. Seine Werke zwischen Figuration und Abstraktion werden dem Neoimpressionismus zugeschrieben. Von 1962 bis 1977 entwickelt er seine „dithyrambische Malerei“, die er den aktuellen Abstraktionstendenzen entgegensetzt. Zunächst malt er Bilder mit banalen, gegenstandsbezogenen Inhalten. Ab 1969 gestaltet er große, stilllebenhafte und symbolbeladene „Motiv-Bilder“ in denen er sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt. Dann beschäftigt er sich ab ca. 1984 in „Stil-Bildern“ mit der abstrakten Kunst der 1950er Jahre. Zu einer neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit findet er ab 1985 in den „Serienbildern“ mit Verweisen u.a. auf die Kunstgeschichte und die Welt der Sagen, unter anderem „Parsifal“. Ende der 1990er Jahre bringt er eine neue metaphysische Dimension in seine Malerei ein, indem er Landschaft, Natur und Kulturgeschichte zu neuartigen Bildräumen „verwebt“. Lüpertz studiert von 1956 bis 1961 an der Krefelder Werkkunstschule und der Düsseldorfer Kunstakademie. 1962 siedelt er nach West-Berlin, wo er 1964/65 Mitglied der Galerie „Großgörschen 35“ ist. Von 1976 bis 1987 ist er Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Seit 1980 schafft er auch Skulpturen und Bühnenbilder. 1982 nimmt er an der documenta in Kassel teil. Von 1986 bis 1988 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektor er dann bis 2009 ist. 2009 wird er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Seit 2014 ist er Dozent an der Kunstakademie an der Alten Spinnerei in Kolbermoor. Lüpertz erhält viele Ehrungen, u.a. 1970 den Villa-Romana-Preis, 1990 den LovisCorinth-Preis der Künstlergilde Esslingen, 2013 den Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig. Vertreten unter anderem in: K20 Grabbeplatz, Düsseldorf Museum Ludwig, Köln Museum Folkwang Essen Städtische Galerie Karlsruhe Albertina, Wien Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris Stedelijk Museum Amsterdam Tate Britain, London Saint Louis Art Museum, Saint Louis National Museum of Modern Art Tokyo 112 | 113 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 293 . LUPERTZ MARKUS 294 . LUPERTZ MARKUS DER MORGEN. 1983. Mischtechnik (Acryl und Kohle) auf braunem Packpapier. 218 × 125,5cm. Künstlersignet oben rechts: ML (ligiert). Darunter betitelt. Rahmen. Ohne Titel. Folge von 12 Kugelschreiberzeichnungen auf Papier (2 mit Gouache). Jeweils: 16 × 10cm. Zwei Zeichnungen verso signiert: Markus. 1941 LIBEREC/BÖHMEN Provenienz: Ascan Crone Galerie, Berlin Sammlung Alessandro Grassi, Mailand Ausstellung: Collezioni alle Stelline, Mailand 2010 – 2014 Literatur: Ausst.-Kat. Pittura europea dagli anni Ottanta ad oggi. Opere dalla Collezione Alessandro Grassi. Mailand 2011, S. 23 und 46 (Farbabb.) € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 1941 LIBEREC/BÖHMEN Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die mündliche Bestätigung der Authentizität. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 295 . LUPERTZ MARKUS 296 . LUPERTZ MARKUS Ohne Titel (Frau). Acryl auf Papier. 100,5 × 71,5cm. Künstlersignet unten rechts: ML (eingekreist). Rahmen. Im Rahmen beschrieben . Ohne Titel (Mann). Farbkreide auf Papier. 102 × 72cm. Künstlersignet unten rechts: ML (eingekreist). Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die freundliche mündliche Bestätigung der Authentizität. Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die freundliche mündliche Bestätigung der Authentizität. Provenienz: Privatsammlung Hessen (direkt vom Künstler erworben). Provenienz: Privatsammlung Hessen (direkt vom Künstler erworben). € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 1941 LIBEREC/BÖHMEN 114 | 115 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 1941 LIBEREC/BÖHMEN 297 . LUPERTZ MARKUS 1941 LIBEREC/BÖHMEN Atlas. Bronze, grün-grau patiniert, partiell farbig gefasst. 37 × 16 × 14cm. Künstlersignum und Nummerierung an der hinteren Plinthenkante: ML (eingekreist) 23/45. Sowie Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSELDORF. Ex. 23/45. € 10.000 – 12.000 | $ 12.700 – 15.240 298 . LUPERTZ MARKUS 1941 LIBEREC/BÖHMEN Kopf. Aus: Parzifal – Männer ohne Frauen. 2000. Bronze, dunkelbraun patiniert und partiell farbig gefasst. 33 × 24,5 × 22cm, Höhe des Sockels 140cm. Monogrammiert auf der Plinthe: mit dem Künstlersignum. Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSEL DORF. Ex. E.A. Auf schwarzem Holzsockel. Diese Skulptur wurde in einer Auflage von 6 Exemplaren (+ 2 E.A.) gegossen. Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die wissenschaftliche Beratung und Bestätigung der Authentizität. Literatur: Vgl. Ausst.-Kat. Markus Lüpertz – Malerei, Zeichnung, Skulptur, Museum Würth, Künzelsau 2002, S. 91ff „In seinen beiden Köpfen, die zu einer Vierergruppe gehören, bedient sich Lüpertz wiederum des additiven Zusammenfügens organischer Formen zu Kopfskulpturen. In dieser neueren Spielart sind die auf Frontalansicht ausgerichteten Köpfe jedoch geschlossener konzipiert, die Gesichter erkennbarer zu einem bärtigen Mann und einer geschminkten Frau mit verzerrter Mimik ausformuliert“ (in: Ausst.Kat. Künzelsau, S. 93). € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 116 | 117 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 299 . LUPERTZ MARKUS 1941 LIBEREC/BÖHMEN Kopf. Aus: Parzifal – Männer ohne Frauen. 2000. Bronze, dunkelbraun patiniert und partiell farbig gefasst. 33 × 24,5 × 22cm, Höhe des Sockels 140cm. Monogrammiert auf der Plinthe: mit dem Künstlersignum. Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSEL DORF. Ex. E.A. Auf schwarzem Holzsockel. Diese Skulptur wurde in einer Auflage von 6 Exemplaren (+ 2 E.A.) gegossen. Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die wissenschaftliche Beratung und Bestätigung der Authentizität. Literatur: Vgl. Ausst.-Kat. Markus Lüpertz – Malerei, Zeichnung, Skulptur, Museum Würth, Künzelsau 2002, S. 91ff. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 ADOLF LUTHER Adolf Luther ist einer der Hauptvertreter der Kinetischen Kunst und der Optical Art. Nach der Tätigkeit als Stadtinspektor in Essen studiert er von 1938 bis 1943, mit kriegsbedingten Unterbrechungen, Jura in Köln und Bonn (Abschluss: Promotion). Während des Wehrdienstes wendet er sich der Malerei zu; in Paris besucht er 1942 Museen und nimmt Unterricht im Aktzeichnen. 1947 wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf. Zeitgleich beteiligt er sich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. 1955/56 ist er Richter in Minden und Düsseldorf. Doch 1957 gibt er diesen Beruf auf, um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Hier strebt er nach einer Ausdrucksform, die den neuen Wirklichkeitsvorstellungen entspricht und ihm ermöglicht, die jenseits der optischen Realität liegenden Wahrheiten darzustellen. Anfangs sucht er dieses mittels einer gestisch-informellen Malerei, dann mittels einer flächigen, pastosen Farbfeldmalerei. Durch die dynamischen Formen der rauen Farboberflächen entdeckt er das Licht als unmittelbaren Gestaltungsmoment im Raum. 1960 zeigt er die Arbeiten in der ersten Einzelausstellung im Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld, und in der Drian Gallery, London. Er experimentiert nun mit verschiedenen Materialien, fertigt Dekonstruktionen und Assemblagen an. Dabei wird das Glas seine wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft wiederzugeben. So entwickelt er 1962 aus Glasbruchstücken die ersten Lichtobjekte. In diesem Jahr stellt er erstmals mit der Künstlergruppe „ZERO“ aus. Ab 1968 gestaltet er Hohlspiegelobjekte aus konkav und konvex gewölbten Spiegeln, ab 1970 Laserobjekte und ab 1971 Sphärische Objekte. In den 1970er und 1980er Jahren fertigt er Lichtwände an, die architektonische Dimensionen erreichen. Zu Lebzeiten erhält er viele Ehrungen. 1989 gründet er die Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld. Vertreten unter anderem in: Nationalgalerie Berlin Weserburg-Museum für moderne Kunst, Bremen Museum Kunstpalast, Düsseldorf Museum Folkwang, Essen Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen Sprengel-Museum, Hannover Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Von der Heydt Museum, Wuppertal Museum für Moderne Kunst, Wien Louisiana Museum of Art, Humblebeak 118 | 119 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 300 LUTHER ADOLF 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD Ohne Titel. 1968. 64 konkav gewölbte, quadratische Spiegel auf schwarz gefasster Holzrückwand, in Objektkasten mit Aluminiumleiste. 146 × 146 × 11cm. Signiert und datiert auf der Rückwand: Luther 68. Mit Ortsangabe: Krefeld. Darunter Widmung. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen „Der hohen ästhetischen Wirkung der Licht-Objekte Adolf Luthers kann sich kein Betrachter entziehen. Wo immer dieses Werk in Erscheinung tritt, fasziniert es durch seine spielerische Vollkommenheit, und es scheint, dass jedermann es spielend verstehen kann. Aber was geschieht da mit uns, mit der Welt, dem Licht, der Natur, der Kunst? Eine Antwort ist, dass Luther sein eigenes Fragen nach den Bedingungen von konkreter Wirklichkeit thematisiert und formalisiert hat. Der Konflikt zwischen Wahrnehmen und Erkennen, zwischen Vorstellung und Wirklichkeit, zwischen Schein und Wahrheit, den, den uns diese Objekte vermitteln, ist Luthers eigener Konflikt gewesen, von Anfang an. (...) Mit der Anwendung des Hohlspiegels, ab 1966, gelingt Luther seine eigentliche visuelle Sensation, die selbst ihn überrascht, „weil ich nicht mehr mit einer solchen Steigerung gerechnet hatte“. Durch die serielle Anordnung der optischen Elemente wird das in der Physik bekannte Prinzip, dass sich die in den Hohlspiegeln einfallenden Bilder brechen (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) und wieder nach vorn in den Raum projiziert werden, wo sie infolgedessen auf dem Kopf stehen als eine rein energetische Erscheinung im Raum, zu einem irritierend-faszinierenden Seh-Erlebnis für den Betrachter. Diese Erscheinung des Transoptischen in seiner Immaterialität ist endlich faktisch geworden, sie ist greifbar, begreifbar. Etwa 40 cm vor den Hohlspiegeln, die konkav oder konvex sein können, entsteht ein reelles Vor-Bild in der Luft. (...) Der Hohlspiegel bezeichnet den Anfang einer Kette von medialen Experimenten (Luthers) im optischen Bereich.“ (Stachelhaus, Heiner: Luther, Stuttgart 1979, S. 9 ff.). € 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900 301 LUTHER ADOLF 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD Spiegelobjekt. 1969. 49 minimal konkav gewölbte, quadratische Spiegel, auf Aluminium. In Plexiglasrahmen mit Aluminiumleiste und Holzrückwand. 95 × 91 × 8,5cm. Signiert und datiert auf der Rückseite: Luther 69. Sowie Stempel: Luther Licht und Materie. Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland € 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450 120 | 121 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 302 LUTHER ADOLF 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD „Mondbild“. 1958. Öl auf Hartfaser. 74,5 × 100cm. Signiert und datiert verso oben links: Luther 58. Darüber bezeichnet sowie betitelt: 13 58, Mondbild. Atelierleiste. Provenienz: Galerie Neher, Essen Privatsammlung Nürnberg Literatur: Broska, Magdalena: Adolf Luther – Sein Werk von 1942 bis 1961, Bochum 1991, Wvz.-Nr. 251, o. Abb. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 303 LUTHER ADOLF 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD Ohne Titel. 1973. 4 runde Glasscheiben vor Spiegel in Objektkastenrahmen, auf Holz montiert. Im Plexiglaskasten. 31,5 × 31,5 × 16cm. Signiert und datiert verso: Luther 73 (schwer lesbar). Das Objekt wird über ein Kabel an einem Licht schalter eingeschaltet und leuchtet. Es ist funktionstüchtig. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 122 | 123 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 304 LUTHER ADOLF 305 LUTHER ADOLF Sphärisches Objekt. Streifenförmig. 1972. Mischtechnik (5 konkav gewölbte Spiegelstreifen vor Spiegelwand, in Plexiglaskasten mit Holzrückwand). 34,2 × 63,5 × 8,5cm. Signiert und datiert verso: Luther 72 sowie rote Stempel LUTHER LICHT U. MATERIE und Rundstempel SEHEN IST SCHÖN. Spiegelobjekt. 1978. 25 quadratische Spiegel, in Holzkasten, mit Aluminiumleiste und Glasplatte. 34 × 34 × 5cm. Signiert und datiert verso: Luther 78. Sowie zwei rote Künstlerstempel: ENERGETISCHE PLASTIK und SEHEN IST SCHÖN. 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD Das Objekt kann als Hoch- oder Querformat gehängt werden. Provenienz: Galerie Schöller, Düsseldorf (Etikett auf der Rückseite) Privatsammlung Bad Driburg. € 5.500 – 6.500 | $ 6.985 – 8.255 1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD € 3.500 – 4.500 | $ 4.445 – 5.715 HEINZ MACK Der Maler, Grafiker und Bildhauer Heinz Mack ist ein Hauptvertreter der Kinetischen Kunst in Deutschland und ist v.a. bekannt durch seine „Lichtreliefs“ und „Lichtinstallationen“. Von 1950 bis 1953 studiert er Kunsterziehung an der Akademie in Düsseldorf und anschließend bis 1956 Philosophie an der Universität in Köln. Gemeinsam mit Otto Piene gründet er 1957 die Gruppe ZERO („Nullpunkt der Kunst“). Bis 1966 arbeiten die Künstler, zu denen 1961 Günther Uecker stößt, eng zusammen. Von 1964 bis 1966 arbeitet Mack in New York. Schon früh beteiligt er sich an wichtigen Ausstellungen wie 1959 und 1966 an der documenta 2 und 3 sowie 1970 an der XXXV. Biennale in Venedig. Von 1969 bis 1992 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Zudem erhält er Lehraufträge u.a. in Osaka (1970) und Toronto (1978). 306 MACK HEINZ 1931 LOLLAR Flügel im Lichtfeld“. 1964/1984. Objektkasten (Holz, Aluminium, Farbe, bearbeitetes Plexiglas). 142,5 × 102,5 × 8,5cm. Signiert und datiert unten links: Mack 64, Flügel im Lichtfeld, Mack 84. scheinen. Der reflektierende Hintergrund wirft das einfallende Licht durch die Netzstrukturen hindurch zurück und verstärkt dadurch den Effekt des materiell nicht greifbaren. Provenienz: Privatsammlung (direkt vom Künstler erworben). € 80.000 – 120.000 | $ 101.600 – 152.400 „Am Anfang stand ZERO. Zusammen mit Otto Piene und Günther Uecker [...] hatte Heinz Mack die „Stunde Null“ angekündigt. Der Name ZERO war Programm, mit dem die Nachkriegskunst in Deutschland verändert werden sollte. [...] Die Künstler hatten Träume, Erwartungen und Hoffnungen auf eine dynamisierte Welt, die sich am Fortschritt orientiert. [...] In ihrem neuen künstlerischen Selbstverständnis gaben sie die Bildkompositionen zugunsten der reinen Struktur auf, um sowohl ihre Nach dem tachistischen Frühwerk findet Mack Ende Auseinandersetzung mit Farbe, [...] als auch mit der 1950er Jahre zu ganz neuen Ausdrucksmitteln. der Dynamik der Bildfläche, anstelle der traditionellen gestischen Malerei voranzubringen. [...] Dessen Licht und Bewegung wird nun das zentrale Thema Durchsetzung machte Heinz Mack zum Grundsatz seiner abstrakten Bilder und Skulpturen, wobei seiner künstlerischen Utopien und begriff es als er Raum und Zeit miteinbezieht. Immer wieder experimentiert er mit Farbe und Form, mit seriellen seine Aufgabe, Natur, Umwelt und Technik in der Kunst zusammenzuführen. In der Publikation ZERO Strukturen und verschiedenen Materialien. So entwickelt er ab 1960 „Lichtreliefs“ und „-kuben“ sowie 2, die Heinz Mack und Otto Piene im Jahr 1958 die mittels Motoren bewegten „Lichtrotoren“. Nach herausgaben, beschreibt Heinz Mack seine Utopie. Es geht ihm um das Sichtbarmachen der Bewegung 1963 konzentriert er sich zunehmend auf lichtkinetische Skulpturen. Daneben gestaltet er seit den des Lichts, um seine Vibration im Kunstwerk und 1980er Jahren zahlreiche öffentliche Plätze. 1989 die Entmaterialisierung des Gegenständlichen: ‚Obwohl es scheinen mag, dass ich meine Arbeit richtet er ein Atelier auf Ibiza ein. Nach fast drei Jahrzehnten widmet er sich hier wieder der Malerei ausschließlich dem Licht gewidmet habe, muss ich jedoch erklären, dass es stets allein meine Absicht und gestaltet die großformatigen „Chromatischen war und immer noch ist, Gegenstände zu machen, Konstellationen“. deren Erscheinungsweise immateriell ist.‘ “ (Knicker, Katja: Von der Utopie zur Wirklichkeit, in: Heinz Vertreten unter anderem in: Mack – Zwischen den Zeiten, Dortmund 2012, S. 95) Neue Nationalgalerie, Berlin Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen 1960 beginnt Heinz Mack mit verschiedenen MateriMuseum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund al- und Oberflächenstrukturen zu experimentieren. Museum Kunstpalast, Düsseldorf Durch Verwendung industrieller, transparenter und Museum Folkwang, Essen reflektierenden Materialien entstehen die ersten Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach dreidimensionalen Objekte, die die Lichtreflexion steigern und so zur immateriellen Lichterscheinung Musée d‘Art Moderne et Contemporain (MAMCS), werden. Ein immer wiederkehrender Werkstoff im Strasbourg frühen Werk von Heinz Mack ist das sogenannte Tate Britain, London „honeycomb“ – ein Aluminiumgitter, das für die Miami University Art Museum, Oxford/Ohio Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde. Die ähnlich den Bienenwaben geformte Struktur lässt sich per Hand ziehen und raffen, so dass sich mit geringem Aufwand zarte Gebilde formen lassen, die das Licht aufblitzen, vibrieren und flimmern lassen. Diese Gebilde werden von Heinz Mack als Flügel oder Fächer bezeichnet. In der vorliegenden Arbeit wurde die untere Gitterhälfte des Lichtflügels zusammengedrückt und die obere Hälfte auseinander gezogen, wodurch ein pflanzenähnlicher Eindruck entsteht. Die Gitterstruktur erinnert an Blattadern. Das bearbeitete Metall der Rückwand nimmt die Kontur des Flügels in verschiedener Weise wieder auf, so dass sich je nach Lichteinfall die Strukturen aufzulösen 124 | 125 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 307 MACK HEINZ 1931 LOLLAR Ohne Titel (Fächer). 1964. Metallrelief auf Edelstahl, auf dicker Spanplatte montiert. 38 × 25,7 × 2,3cm. Signiert und datiert verso auf der Spanplatte: mack 64 sowie mit Richtungspfeil versehen. Provenienz: Privatsammlung Düsseldorf. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 126 | 127 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 308 MACK HEINZ 1931 LOLLAR Ohne Titel (Mädchen). 1975. Metallrelief auf Hart faserplatte montiert. 65 × 50,2 × 4cm. Signiert oben rechts (geritzt). Signiert, datiert, gewidmet, mit Richtungspfeil sowie Sammlungsstempel versehen verso. Provenienz: Privatsammlung Bayern. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 309 MACK HEINZ 1931 LOLLAR Ohne Titel. 1964. Frottage (Grafit) auf Maschinenbütten. 42 × 30,5cm. Signiert und datiert unterhalb der Darstellung Mitte: Mack 64. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 128 | 129 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 310 MACK HEINZ 1931 LOLLAR Ohne Titel. 1958. Rohrfederzeichnung auf leichtem Karton. 50 × 65cm. Signiert und datiert unterhalb der Darstellung Mitte: Mack 58. Rahmen. Das Blatt ist mit dem Trockenstempel „Cornelius, EMIL HENNING, DÜSSELDORF“ in der oberen linken Ecke versehen. Zu dieser Zeichnung liegt ein Zertifikat des Künstlers, Mönchengladbach, vom Februar 2012 vor. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 311 MAPPLETHORPE ROBERT NEW YORK 1946 – 1989 “Shoe”. 1987. Gelatinesilberabzug von 1989 auf dünnem Karton. 49 × 49cm (60,5 × 50,5cm). Verso Stempel des Estate of Robert Mapplethorpe mit Drucksignatur des Fotografen. Hierin mit blauer Tinte datiert und vom Verleger signiert. Verso unten links mit schwarzer Tinte betitelt, datiert und nummeriert: Shoe. 1987. 8/10. Sowie unten rechts Jahr des Abzugs: 1989. Ex. 8/10. Rahmen. Fotografie in sehr gutem Zustand. € 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860 130 | 131 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 312 MARINI MARINO 1901 PISTOIA – 1981 VIAREGGIO Marino from Shakespeare I. 1977. Mappenwerk mit acht Radierungen und Farbaquatinta auf ARCHES FRANCE (Wasserzeichen). Blatt jeweils: 76 × 56,5cm. Signiert und nummeriert. ZWR, London (Hrsg.). Ex. P.A. Blätter teilweise im Passepartoutausschnitt minimal gebräunt. Ansonsten in einem sehr guten Zustand. Die Blätter sind jeweils mit dem Trockenstempel des Herausgebers versehen. Literatur: Guastalla, Giorgio und Guido: Marino Marini – Werkverzeichnis der Graphik, Pistoia 1991, Wvz.-Nr. 349 – 356. € 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750 * aus: 312 313 MARIONI JOSEPH 1943 CINCINNATI, OHIO Orange Painting. 1990. Acryl auf Leinwand. 110 × 105cm. Signiert verso auf umgeschlagener Leinwand: Jo. MARioni. Hier zudem bezeichnet: Orange Painting; Joseph Marioni, Painter, 1990. Sowie Angaben zum Werk. Provenienz: Privatsammlung Köln (Stoffband). € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 132 | 133 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 314 MASSON ANDRÉ 1896 BALAGNY-SUR-THÉRAIN – 1987 PARIS «Le voleur de poules». Ca. 1967. Wachskreiden und Tusche auf F. Barjon Moirans (Wasserzeichen). 24 × 31,8cm. Betitelt unten links: Le Voleur de poules. Sowie daneben unleserlich bezeichnet. Modellrahmen. Die Arbeit ist mit einem unbekannten Trocken stempel (Künstlerstempel?) versehen. Provenienz: Espace Carole & Brimaud, Paris (Aufkleber) Privatsammlung Paris. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 315 MATHIEU GEORGES 1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS „Verseau“. 1965. Mischtechnik (Aquarell, Goldfarbe, Papiercollage) auf ARCHES FRANCE (Wasserzeichen). 76,5 × 56cm. Signiert und datiert unten rechts: Mathieu 65. Verso betitelt. Modellrahmen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 134 | 135 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 316 MIOTTE JEAN 1926 PARIS Composition rouge, bleue, jaune et noir. Öl auf Leinwand. 65,5 × 93cm. Signiert unten mittig: Miotte. Rahmen. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 * 317 NÁDLER ISTVÁN 1938 VISEGRÁD/UNGARN „Hommage a Giacometti III“. 2004. Öl auf Leinwand. 120 × 80cm. Betitelt, datiert, signiert und nochmals datiert verso oben rechts: Hommage à Giacometti, 2004 III, NadlerIstvan, I /2004/1. Beigabe siehe Literatur. Literatur: Ludwig Museum – Museum für Zeitgenössische Kunst, Budapest (Hrsg.): István Nádler – Neue Bilder, Budapest 2008, Abb. S. 59 (Ausst.-Kat.) 136 | 137 ZEITGENÖSSISCHE KUNST István Nádler ist einer der markantesten, komplexesten Schöpfer der ungarischen zeitgenössischen bildenden Kunst. Der Künstler wurde im Laufe seiner langen, mehr als ein halbes Jahrhundert umspannenden Betätigung, gleichzeitig mit der Konzipierung seines eigenen Weges auch zu einem Vorkämpfer der Anschauungsneuwerdung der ungarischen kontemporären Kunst. Sein Lebenswerk knüpft sich sowohl an den ungarischen konstruktivistischen Avantgardismus als auch an den universalen Neoavantgardismus der Zeit, an die Gestenmalerei von Pollock und Hartung. schwarzen Welt von Pollock, Hartung und Soulages auf, welche sich nur bei Richter erweicht, und wird diese Erweichung zur neuen Epoche der Malerei. In dem hier vorgeführten monochromen Schwarz von István Nádler als reinen spirituellen, tiefverlorenen Raum erhält Giacometti eine charakterisierende Rolle, der gestenwertige Hinweis auf seine Skulptur „Schreitender Mann“. Für die Fassung müssen aber unsere Sinne noch mehr „geschärft“ werden. Vor diesem monochromen schwarzen Bild können wir auf keinen Fall anhalten, denn wir fühlen uns gezwungen herumzuspazieren, damit uns die Änderungen des einfallenden Lichts den gesamten Weg der Linienführung der Geste aufzeigen. (Text: Dr. Silvia Köves) Die Hauptfrage des Künstlers im Jahre 2003 war die Gestaltung der „profanen“ Bildoberfläche zu einem transzendentalen Raum durch Entfaltung der pittoresken Schilderung des Schwarzes. Die nagel- € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 schwarze Welt von Nádler weist eine malerische Verwandtschaft mit der marmorartigen kalten © Marianne Lütjen, Hamburg Der Maler und Grafiker zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. In seinen expressiven, gegenständlichen Bildern vor dem 2. Weltkrieg orientiert er sich an der Klassischen Moderne. Ab 1952 gestaltet er dann fast ausschließlich abstrakte Kompositionen, bei denen er Elemente der Lyrischen Abstraktion und der Farbfeldmalerei aufgreift. Nay beginnt seine künstlerische Laufbahn als Autodidakt. Durch Vermittlung von Carl Hofer studiert er von 1925 bis 1928 als dessen Meisterschüler an der Berliner Kunstakademie. Ein weiteres Stipendium führt ihn 1931/32 an die Villa Massimo in Rom. Ab 1933 wird seine Kunst verfemt. Aufgrund der Entfernung seiner Werke aus Museen 1937, besucht er im folgenden Jahr Edvard Munch in Norwegen und reist auf die Lofoteninseln (auch 1939), wo er die „Lofoten-Bilder“ malt. Nach dem Krieg zieht er nach Hofheim, wo er die „Hekate-“ und ab 1949 die „Fugalen Bilder“ malt. 1950 präsentiert er seine erste Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft, Hannover. Im folgenden Jahr siedelt er nach Köln über. Mit den „Rhythmischen Bildern“, die er 1952 beginnt, gelangt er schließlich zur reinen Abstraktion. 1954 malt er erste „Scheiben Bilder“. 1955 beteiligt er sich an der documenta in Kassel (auch 1959, 1964) und 1956 an der Biennale von Venedig. Im letzten Lebensjahrzehnt unternimmt er viele Reisen u.a. in die USA und durch Südeuropa. Ab 1963 malt er die „Augenbilder“. Schließlich entwickelt er 1965 den neuen Stil seines Spätwerkes. Nay erhält viele Ehrungen, wie 1955 den Lichtwark–Preis, Hamburg, 1956 den Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei und 1960 den Guggenheim-Preis, deutsche Sektion. Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzieht Ernst Wilhelm Nay den Schritt von der Abstraktion zur völligen Gegenstandslosigkeit. Von nun an variiert er Farben, Formen und Flächen immer wieder von neuem, bis sich für ihn ein neuer künstlerischer Weg öffnet. So löst er sich in den „Fugalen Bildern“ (1949 – 1951) von der Wiedergabe gegenständlicher Inhalte und lässt in Wiederholungen und Umkehrungen klar konturierte Schleifenformen ERNST WILHELM NAY begleitet von Punkten und Dreiecken über die Bildfläche gleiten. In den „Rhythmischen Bildern“ (1952 – 1953) setzt er sich dann insbesondere mit der Leinwand, Fläche, Form und Farben auseinander. Nun ganz von den gegenstandsbezogenen Restformen befreit, lässt er kleine Punkte, „ungebändigte“ Farbflächen und markante Strichgefüge durch den Bildraum schwirren. Schließlich führt ihn sein Interesse an Spannungen und Energien von Fläche und Farbe sowie von Farbe zu Fläche zu den „Scheibenbildern“ (1954 – 1962). In diesen Kompositionen lässt er dicht gedrängte oder weiter voneinander entfernte kleine und große Scheiben bzw. Ellipsen in schwingender Bewegung über die Bildfläche und im Bildraum schweben. Unser Gemälde „Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“ steht am Anfang dieser Entwicklung. Hier verwendet Nay noch vereinzelte, konturlose, meist große runde Flecken, die er mehr oder weniger in ein Geflecht aus Lineaturen und eckig-kantigen Formen einfügt. Wie bei einem stürmischen Unwetter stürzen diese durcheinanderwirbelnden Gebilde von oben herab und drohen aus dem Geviert zu „fliegen“. Diese Dynamik und Spannung weiß Nay durch den Distanzwert der leuchtenden Farben zu steigern. Dabei bezieht er das Weiß des Malgrundes in die Gestaltung mit ein. So durchdringt es nicht nur die Formation und lockert sie damit auf, sondern bindet sie zugleich an die Bildfläche. „Nach der Wildheit der bildnerischen Rhythmen und vor der klassischen Periode der Scheiben“ schafft Nay 1954 eine Bildergruppe, „aus denen die körperliche Bewegung des Artisten, des Rhythmusgebers sich zurückzieht, um die Elemente des Bildes in reiner Form gleichwohl spannungsreich hervortreten zu lassen. Bewegungen, die sich diagonal kreuzen, sind das Signum für dieses Bildstadium. Schachbrettmuster, Farbinseln, gepunktete Rauten stehen gegen Bögen und Rundungen. Die beiden Formgruppen, stellvertretend für zwei Geschwindigkeiten und Gestimmtheiten, durchdringen sich. Der Betrachter empfindet in den hellen Klängen und den Kaskaden der Formmotive etwas Festliches, eine positive Ausstrahlung von klaren und doch lebhaften Bildern.“ (Gohr, Siegfried: Einführung in das Werk von E.W. Nay, in: Scheibler, Aurel: Ernst Wilhelm Nay, Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band I, 1922 – 1951, Köln 1990, S. 21). Vertreten unter anderem in: Nationalgalerie Berlin Museum Folkwang Essen Sprengel Museum Hannover Pinakothek der Moderne, München Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris Museum Moderner Kunst, Wien Kunstmuseum Basel Tate Modern, London The Museum of Modern Art, New York The Solomon R. Guggenheim Museum, New York 318 NAY ERNST WILHELM 1902 BERLIN – 1968 KÖLN „Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“. 1954. Öl auf Leinwand. 124 × 198,5cm. Signiert und datiert unten links: Nay 54. Signiert, betitelt und datiert verso auf oberem Keilrahmen: Nay – ‹mit gelben Scheiben und blauen Spitzen› – 1954. Rahmen. Provenienz: Galerie Günther Franke, München (Aufkleber) Privatsammlung Fort Worth/Texas (Bezeichnung verso auf unterem Keilrahmen) Sotheby‘s, London 1986 Galerie Neher, Essen Privatsammlung Nürnberg Ausstellungen: Galerie Günther Franke, München 1954, Kat.-Nr. 6 (hier betitelt: Gelbe Scheiben blaue Spitzen) Galerie Neher, Essen 1987, Farbabb. S. 79 Literatur: Scheibler, Aurel: Ernst Wilhelm Nay – Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band II, 1952 –1968, Köln 1990, Wvz.-Nr. 700, Farbabb. Aukt.-Kat. Postwar and Contemporary Art, Sotheby’s, London 4.12.1986, Lot 653, Abb. S. 52 Konstrevy, XXXI Jahrgang, Heft 4, Stockholm 1955, Abb. S. 166 € 200.000 – 300.000 | $ 254.000 – 381.000 138 | 139 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 319 NEMUKHIN VLADIMIR NIKOLAEVICH 320 NEMUKHIN VLADIMIR NIKOLAEVICH Ohne Titel. 1984/85. Mischtechnik auf Leinwand. 100 × 100cm. Signiert und datiert unten Mitte: Nemukhin -84-85. Verso teilweise unleserlich bezeichnet: ‚Hattopmopt c Raptamn‘ Butte(?) 1984-85 (?). Rahmen. Ohne Titel. 1989. Mischtechnik (Gouache, Faden, Spielkarte) auf leichtem Karton. 71 × 79cm. Signiert und datiert unten Mitte: Nemukhin 89. Rahmen. 1925 MOSKAU Provenienz: Privatsammlung Berlin (direkt vom Künstler erworben). € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 140 | 141 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 1925 MOSKAU Provenienz: Privatsammlung Berlin (direkt vom Künstler erworben). € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 321 NEMUKHIN VLADIMIR NIKOLAEVICH 322 NEMUKHIN VLADIMIR NIKOLAEVICH „Bube Zielscheibe“. 1992. Mischtechnik und Collage auf Karton. 79,5 × 60cm. Signiert unten Mitte: Vl Nemukhin 92. Betitelt (alle Angaben in russisch). Rahmen. Ohne Titel (Ohne Kanten – Moskau / Netto – Brutto). 1993. Gouache und Collage (Spielkarten und verschiedene Kartonarten) auf festem Velin. 79,5 × 60cm. Signiert unten Mitte: Vl. Nemukhin. Darunter Widmung. Datiert und bezeichnet unten rechts: 15. September 1992 Nr. 2 (alle Angaben in kyrillischer Schreibweise). Rahmen. 1925 MOSKAU Provenienz: Privatsammlung Nordrhein Westfalen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 1925 MOSKAU Provenienz: Privatsammlung Nordrhein Westfalen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 323 NOEL MARTIN 324 OPALKA ROMAN „Fahrian“. 1992. Öl, Holz, teilweise geschnitzt. 150 × 105 × 0,9 cm. Signiert und datiert verso: Martin Noel 1992. Darüber betitelt. OPALKA1965/1 – unendlich Detail 40452254047928. 1965. Tusche auf Papier. 33 × 24cm. Signiert, datiert und betitelt verso: OPALKA 1965/1 – unendlich (Zeichen) DETAIL4045225-4047928. Rahmen. 1956 BERLIN – 2010 € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 1931 HOCQUINCOURT/FRANKREICH € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 * 142 | 143 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 325 ORLAN 1947 ST.-ETIENNE, FRANKREICH – LEBT UND ARBEITET IN LOS ANGELES, NEW YORK UND PARIS Ohne Titel. C-Print. Plexiglas. 155 × 121,5cm. Wohl eines von 7 Exemplaren. Ecken minimal bestoßen. Leichte Gebrauchs- spuren. Ansonsten in gutem Zustand. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 326 OTTERSBACH HERIBERT C. 1966 KÖLN – LEBT UND ARBEITET IN LEIPZIG UND SÖRMLAND „Die Harzreise (II)“. 1989. Acryl auf Leinwand. 140 × 100cm. Signiert und datiert verso oben rechts: Ottersbach 1989. Darunter betitelt und gewidmet. Literatur: Barlach, Hans/Ottersbach, Heribert C.: Heribert Ottersbach, Hamburg 1989, S. 40f. mit Farbabb. (hier betitelt: Harzreise (Für Carin, Inge, Béatrice, Lutz, Eckhart und besonders für Sophie)). € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 144 | 145 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 327 PAEFFGEN, C.O. (CLAUS OTTO) 328 PALADINO MIMMO Ohne Titel. 1994. Öl auf Leinwand. 75 × 58cm. Monogrammiert und datiert unten links: C.O.P. 94. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Ohne Titel. 1979. Farbpigment, Tempera und fluoreszierende Farbe auf Leinwand über Keilrahmen. 18 × 24,5cm. Signiert und datiert auf dem Keilrahmen: m. paladino 1979. Objektkastenrahmen (64,8 × 70,5cm). € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 1933 KÖLN 1948 PADULI/ITALIEN 329 PALERMO BLINKY (PETER HEISTERKAMP) 1943 LEIPZIG – 1977 KURUMBA/MALEDIVEN Aus: Blaues Dreieck. 1969. Vierteilig: a) Gouache auf leichtem Karton. 50 × 54,5cm. Signiert und datiert unten rechts Palermo 69. Unten links bezeichnet: 17/50. b) Schablone (Dreieck) aus schwarzem Karton. c) Verwendungsanleitung auf beschichtetem Karton. d) Impressum mit der Nummerierung. Galerie René Block, Berlin (Hrsg.), Edition 21. Ex. 17/50. Jeweils gerahmt. Aus der gleichnamigen Mappe. Es fehlen Pinsel und Tube mit blauer Farbe sowie der originale Karton. Literatur: Jahn, Fred: Palermo – Die gesamte Grafik und alle Auflagenobjekte 1966 bis 1975, München 1983, Wvz.-Nr. 3, Abb. „Die Schablone ist dafür vorgesehen, dass der Käufer sich ein blaues Dreieck über eine Türe jedes beliebigen Raumes selbst malen kann. Der Abstand des unteren Schablonenrandes zur Basis des Dreiecks bestimmt den Abstand vom oberen Türrahmen zur Basis des gemalten Dreiecks auf der Wand. Die Seitenabstände werden ausgemittelt. Die Gouache demonstriert, in welcher Weise die Ränder gemalt werden müssen (...).“ (Jahn, Fred, München 1983, S. 18) € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 aus: 329 146 | 147 ZEITGENÖSSISCHE KUNST AR PENCK (RALF WINKLER) Penck (nach dem Eiszeitforscher Albrecht Penck). Von 1971 bis 1976 ist er Mitglied der Gruppe „Lücke“. Der bedeutende Gegenwartskünstler gilt als Trotz der Konflikte mit der Staatssicherheit nimmt Vater der „Neuen Wilden“ Deutschlands. Durch er 1972 an der documenta in Kassel teil (auch die Auseinandersetzung mit ethnologischen und 1977, 1982, 1992). 1976 begegnet er Immendorff, archäologischen Werken erschafft er in seinen mit dem er sich gegen die Teilung Deutschlands Gemälden, Grafiken und Skulpturen ein universales, einsetzt. Schließlich reist er 1980 in die BRD aus. abstrakt-figuratives Zeichensystem, mit dem er die Er zieht zunächst nach Kerpen bei Köln, siedelt grundlegenden menschlichen Beziehungen und 1983 nach London über und lässt sich dann 1987 in Abhängigkeiten veranschaulichen will. Dublin nieder. 1984 beteiligt er sich an der Biennale von Venedig. Von 1988 bis 2005 ist er Professor an Penck ist Autodidakt. 1953/54 nimmt er Unterder Düsseldorfer Kunstakademie. Penck erhält 1980 richt bei dem Maler Jürgen Böttcher, beginnt dann den Rembrandt-Preis der Goethe-Stiftung und 1985 1955/56 eine Lehre zum Zeichner bei der Deutschen den Kunstpreis Aachen. Werbe- und Anzeigengesellschaft und besucht 1956/57Abendkurse an der Dresdener KunsthochVertreten unter anderem in: schule. Da er von den Kunstakademien in Dresden Galerie Neue Meister – Albertinum, Dresden und Berlin nicht aufgenommen wird, erklärt er sich Museum Folkwang, Essen selbst zum Künstler. Zunächst setzt er sich mit Museum Ludwig, Köln Werken Rembrandts und Picassos auseinander. In Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, den 1960er Jahren beschäftigt er sich mit lyrischen Paris Arbeiten, kybernetischen Studien sowie mit Signalen Stedelijk Museum, Amsterdam und Symbolen und entwickelt sein „Standard“Kunstmuseum, Basel System. In dieser Zeit beteiligt er sich an inoffiziellen Museu d’Art Contemporani de Barcelona Ausstellungen in der DDR und zeigt 1968 in der Tate Britain, London Kölner Galerie Michael Werner die erste EinzelausMuseum of Modern Art, New York stellung. Seitdem benutzt er das Pseudonym A.R. Toyota Municipal Museum of Art, Toyota Aichi 330 PENCK AR (RALF WINKLER) 1939 DRESDEN Ohne Titel. 1974. Acryl auf Karton auf Holzplatte aufgezogen. 75 × 114cm. Signiert und datiert unten rechts: ar penck 74. Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Wir danken Herrn Penck für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Provenienz: Privatsammlung Hessen € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 331 PENCK AR (RALF WINKLER) 1939 DRESDEN mm 4 (Frauenkopf im Profil). 1974. Gouache und Tusche auf strukturiertem Karton. 73 × 102,5cm. Monogrammiert unten rechts: Y. Daneben bezeichnet: mm4. Rahmen. Der Künstler hat unter verschiedenen Pseudonymen gearbeitet, so z.B.: T.M., a.Y., Mickey Spilane, Mike Hammer oder wie bei dem vorliegenden Werk unter dem Pseudonym Y. Wir danken Herrn Penck für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Provenienz: Galerie Werner, Köln. € 4.800 – 6.800 | $ 6.096 – 8.636 * 148 | 149 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 332 PENCK AR (RALF WINKLER) 1939 DRESDEN Kleines Denkmal für Great Britain. 1985. Bronze, braun patiniert. 18 × 4 × 4cm. Signiert und nummeriert seitlich auf der Plinthe: ar. penck, 1/6. Auf der Unterseite Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSELDORF. Ex. 1/6. Literatur: Ausst.-Kat. A.R. Penck, Erinnerungen – Modell – Denkmal,Heilbronn/Bremen/Recklinghausen/ Luxembourg/Berlin 1999/2000, Kat.-Nr. PB 85/20(RPP40), Abb. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 GEORG KARL PFAHLER Der Maler, Grafiker und Objektkünstler ist ein bedeutender Vertreter der Geometrischen Abstraktion. Nach informellen Anfängen und Experimenten mit Collagen lotet er ab Ende der 1950er Jahre in streng geometrischen Kompositionen die räumlichen Farbqualitäten sowie die Bezügen der Farben untereinander aus („formative“ Bilder). Anfang der 1960er Jahre fertigt er Bilder mit leuchtenden Farben und präzise konturierten Formen im Stil der Signalkunst an, die dem amerikanischen Hard Edge nahe stehen. Ab ca. 1965 schafft er auch FarbRaum-Objekte (Biennale Venedig, 1970; Sitzungssaal des Ältestenrats im Reichstagsgebäude, Berlin 1998) und begehbare Farbräume („Palaverhaus“, Dresden 1997). Sein Studium beginnt Pfahler 1948 an der Kunstakademie in Nürnberg. 1950 wechselt er an die Stuttgarter Kunstakademie, wo er u.a. die Klasse von Baumeister besucht. Beschäftigt er sich während des Studiums v.a. mit der Keramik, so wendet er sich nach dem Abschluss 1954 der Malerei zu. Mit Künstlerfreunden gründet er 1956 die „Gruppe 11“. In den 1960er Jahren gelingt ihm durch Ausstellungen u.a. in Basel, Amsterdam und New York der internationale Durchbruch. So vertritt er 1981 Deutschland auf der Biennale von Sao Paulo. Im gleichen Jahr ist er Gastprofessor an der Helwan Univeristät in Kairo. Als Professor lehrt er von 1984 bis 1992 an der Nürnberger Kunstakademie, daneben ist er ab 1987 Dozent an der internationalen Sommerakademie in Salzburg. Er erhält viele Ehrungen, wie 1984 die Goldmedaille der Norwegischen Grafik-Biennale in Fredrikstad und 1998 den Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Vertreten unter anderem in: Neue Nationalgalerie, Berlin Kunstsammlungen Chemnitz Sammlung Alison & Peter W. Klein, EberdingenNussdorf Forum Konkrete Kunst, Erfurt Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Kunstmuseum Stuttgart Galerie der Stadt Tuttlingen Muzeum Sztuki Lodz, Museum of Modern Art, New York Museo de Arte Contemporáneo de Buenos Aires 150 | 151 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 333 PFAHLER GEORG KARL EMETZHEIM 1926 – 2002 „S-MB 68“. 1967/68. Acryl auf Leinwand. 90 × 90cm. Signiert und datiert verso oben rechts: Pfahler 67/68. Darunter betitelt. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 334 PFAHLER GEORG KARL EMETZHEIM 1926 – 2002 „Formativ: Twoter III“. 1962. Öl auf Leinwand. 150 × 120cm. Signiert, betitelt und datiert verso oben rechts auf Leinwand: G.F. Pfahler, Formativ Twoter III 1962. Hier bezeichnet oben links: KVF. Auf dem Keilrahmen Widmung: an Caroline 4.2.65. Rahmen. Auf der Rückseite der Leinwand befindet sich zudem die ausgestrichene Betitelung und Datierung: Formativ (Metro XX, 1961). Dazu befinden sich hier die handschriftlichen Ausstellungsverweise: Kunstverein Freiburg 1965, Kestner-Gesellschaft Hannover 1969. Provenienz: Atelier des Künstlers Galerie Müller, Stuttgart (Aufkleber) Galerie Neher, Essen (Aufkleber) Privatsammlung Nürnberg Ausstellung: Galerie Müller, Stuttgart 1963 (Aufkleber) Kunstverein Freiburg 1965 (verso bezeichnet) Kestner-Gesellschaft, Hannover 1969, Kat.-Nr. 107 (Aufkleber) Galerie Neher, Essen 1990, Kat. S. 10 mit Farbabb. Galerie Neher, Essen 1991, Kat. S. 82f. mit Farbabb. Kunstsammlungen Chemnitz/Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2001/02 (Speditionsaufkleber mit dem Titel: Formativ Nr. 1a) Literatur: Ausst.-Kat. Günter Fruhtrunk, Raimund Girke, Georg Karl Pfahler, Kestner-Gesellschaft Hannover 1969, Kat.-Nr. 107, o. Abb. (hier betitelt und datiert: Formativ IV ‚Twoter‘ 1961) Ausst.-Kat. Blickpunkte – Bilder und Skulpturen von 1903 bis 1989, Galerie Neher, Essen 1990, S. 10 mit Farbabb. Ausst.-Kat. Über-Blicke, Abstrakt – Konkret – Informel, Deutsche Kunst nach 1945, 1991, S. 82f. mit Farbabb. Ausst.-Kat. Georg Karl Pfahler – Bilder und Objekte, Kunstsammlungen Chemnitz/Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2001/02, Kat.-Nr. 2, mit Farbabb. (hier abweichende Angaben: Formativ Nr. Ia, 1959. Mischtechnik auf Leinwand. 150 × 115cm). € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 335 PFLUMM DANIEL 336 PFLUMM DANIEL Ohne Titel (Come Down To Earth). Siebdruck auf Aluminium. 141,3 × 153cm. Eines von fünf Exemplaren. Ohne Titel (Fly Utopiair.com). Siebdruck auf Alu minium. 140 × 160cm. Eines von fünf Exemplaren. Wir danken dem Künstler für seine freundliche Unterstützung. Wir danken dem Künstler für seine freundliche Unterstützung. Ausstellung: Palais de Tokyo, Paris 2008, Kat. Abb. S. 125. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 1968 GENF € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 152 | 153 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 1968 GENF OTTO PIENE Der deutsche Künstler Otto Piene ist v.a. als Wegbereiter der Licht- und Feuerkunst sowie der Sky-Art international anerkannt. Von 1949 bis 1953 studiert er Malerei und Kunsterziehung an den Kunstakademien in München und Düsseldorf und von 1953 bis 1964 Philosophie in Köln. Daneben lehrt er von 1951 bis 1964 an der Modeschule in Düsseldorf. Mit Heinz Mack gründet er 1957 die Gruppe „ZERO“ („Nullpunkt der Kunst“), der 1961 Günther Uecker beitritt. Bis zur Auflösung der Gruppe 1966 stellen die Künstler vielfach gemeinsam aus. 1964 geht Piene schließlich in die USA und nimmt eine Gastprofessur an der University of Pennsylvania an. Im folgenden Jahr zieht er nach New York. 1968 übernimmt er eine Lehrtätigkeit am Center for Advanced Visual Studies (CAVS) des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Das Institut beruft ihn 1972 zum Professor für Umweltkunst und von 1974 bis 1994 zum Direktor des CAVS. Ab 1964 erhält er zahlreiche nationale und internationale Aufträge und Auszeichnungen. 2014 wird ihm der erste „Deutsche Lichtkunstpreis“ verliehen. Schon früh lehnt Piene jegliche Anknüpfung an die Tradition des Tafelbildes ab und findet ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten: Licht und Bewegung im Raum sind seine Gestaltungsmittel, wobei er v.a. Feuer und Luft, aber auch andere Materialien gattungsübergreifend einsetzt. Unter Einbeziehung der Energien von Natur und Technik malt er „Rauch-“ bzw. „Feuerbilder“ und „Rasterbilder“, installiert „Lichtballette“ bzw. „-räume“ und inszeniert „Luft-“ bzw. „Lichtskulpturen“. Mit diesen Werken hat Piene die Entwicklung neuer Kunstströmungen wie die Medienkunst oder die Performances entscheidend geprägt. Vertreten unter anderem in: Museum Folkwang, Essen Museum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund Museum Kunstpalast, Düsseldorf Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen Museum Ludwig, Köln Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach MIT List Visual Arts Center, Cambridge/ Massachusetts Smithsonian American Art Museum, Washington National Gallery of Canada – Musée des beaux-arts du Canada, Ottawa National Museum of Modern Art Tokyo (MOMAT) 337 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Rasterbild. 1957. Mischtechnik auf SCHOELLERSHAMMER 4G dick (Trockenstempel). Auf Hartfaserplatte montiert. 73 × 101cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 57. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nürnberg Bei der hier vorliegenden Arbeit handelt es sich um eines der frühesten Rasterbilder Otto Pienes. 1957 beginnt Otto Piene erstmals Rastersiebe in seiner Kunst anzuwenden. Die ersten „Rasterbilder“ stellt er Ende September 1957 in der vierten gemeinsam mit Heinz Mack veranstalteten Abendausstellung aus, die maßgeblich zur Formung der Düsseldorfer ZERO Gruppe beitrug. Die Rasterbilder zeichnen sich durch ihre in senkrechten, waagerechten und kreisförmigen Reihungen angeordneten Rasterpunkte aus, die mittels sogenannter „Rastersiebe“ aus perforiertem Karton und Metall auf den Bildträger aufgebracht werden. Durch das Raster wird eine relativ feste Ölfarbe gespachtelt, welche nach dem Entfernen des Siebs, mit Lösung- bzw. Malmittel überschwemmt wird, wodurch die Punkte, wie es der Künstler nennt, „lichtschlüpfig“ werden. Trotz der Gleichartigkeit der Rasterpunkte entstehen unterschiedliche Farbverteilungen und unterschiedliche plastische Strukturen. „Bewusst wählt Piene für die Rasterbilder vor allem die Farben Silber, Weiß, Gold und Gelb, also Farben mit knappen oder indifferentem Raumwert, die nicht in den Bildraum über die optische Tiefe eindringen, sondern umgekehrt über Oberfläche und Faktur in den Betrachterraum ausstrahlen, so dass mit dem dynamischen Vibrieren des Lichts die Öffnung des Bildes über seine Grenzen hinaus erfahrbar wird. Innerhalb dieses Farbspektrums – und mittels variabler Rasterstrukturen – entfalten die frühen Gemälde unterschiedliche Lichtwerte.“ (Robbe, Martina: Die Sonne kommt näher. Otto Piene. Frühwerk, Siegen 2003, S. 8). Aus den Rasterbildern entwickelt Otto Piene die Werkgruppe der Rauchzeichnungen und Rauchbilder, in dem er anstelle von Farbe den Rauch stark rußender Öllampen und Kerzen durch die Rastersiebe auf den Bildträger lenkt. Aus der Idee, durch die Rastersiebe Licht leuchten zu lassen, entstehen 1959 die ersten Lichtballette. € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 154 | 155 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 338 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN „Echo“. 1957/89. Rauchzeichnung auf SCHOELLERSHAMMER 4G dick (Trockenstempel) auf Hartfaser aufgezogen. 73 × 102cm. Betitelt, signiert, bezeichnet und datiert oben rechts: ‚Echo‘ piene(eingekreist) ‚89, Raster 57. Rahmen. „Bei der Entstehung der Rauchzeichnungen ist das Auge wichtiger als die Hand. [...] Die Ordnung, die auf dem Blatt entsteht, ist in der Struktur vorgeformt. Verschiedene Strukturen sind jedoch auf wechselnde Weise eingesetzt. Die Größe der Einheiten – ‚points‘ – steht im wechselnden Verhältnis zum Abstand der Einheiten, der wiederum abhängig ist von der Größe des ‚Feldes‘ (Blattes), d.h. die ‚Frequenz‘ wechselt und damit die ‚Schnelligkeit‘ oder Dichte der Vibration. Die freibleibenden Partien eines Blattes gilt es zu aktivieren. Sie sollen ebenso stark ‚aufgeladen‘ sein, wie die bezeichneten, die die leeren ‚mitreißen‘.“ (Glibota, Ante: Otto Piene, Paris 2011, S. 106, zitiert aus: Ausst.-Kat. Otto Piene, Galerie Diogenes, Berlin 1960) € 30.000 – 40.000 | $ 38.100 – 50.800 156 | 157 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 339 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN „Laterne Central“. 1957/83/91. Mischtechnik auf SCHOELLERSHAMMER (Trockenstempel). 103 × 74cm. Betitelt, datiert und signiert Mitte rechts: ‚Laterne Central‘ 57/83/91 Piene (eingekreist). Rahmen. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 340 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel. 1964. Mischtechnik (Feuergouache) auf Karton. 96 × 68cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 64. Rahmen. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 158 | 159 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 341 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel. 1967. Mischtechnik (Feuergouache) auf schwarz beschichtetem Karton. 95,5 × 68cm. Signiert und datiert unten rechts: piene (eingekreist) 67. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nürnberg. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 342 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN „... nicht vorbei und kommt wieder“. 1967. Mischtechnik (Feuergouache) auf rot beschichtetem Karton. 48 × 68cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 67. Betitelt unten rechts. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nürnberg. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 160 | 161 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 343 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel. 1972. Mischtechnik (Feuergouache) auf rot beschichtetem Karton. 67,5 × 95,5cm. Signiert und datiert unten rechts: piene (eingekreist) 72. Das Rot des Kartons im Rahmenausschnitt ausgeblichen. € 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750 344 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN “White Christmas”. 1975. Mischtechnik (Feuergouache) auf rot beschichtetem Karton. Rahmenausschnitt: 95,5 × 67cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 75 sowie links unten betitelt: ‚White Christmas‘. Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Provenienz: Galerie Heimeshoff, Essen (1970er Jahre) Privatsammlung Essen. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 162 | 163 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 345 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN „Treibhaus“. 1975. Mischtechnik (Feuergouache) auf Karton. 99 × 70cm. Signiert und datiert unten rechts: piene (eingekreist) 12/75. Betitelt unten links. Darüber gewidmet. Rahmen. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 346 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel. 1962. Mischtechnik (Rauchzeichnung) auf Velin. 53 × 79cm. Signiert und datiert unten rechts: piene (eingekreist) 62. Bezeichnet unten links: 11. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 164 | 165 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 347 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel. 1963. Mischtechnik (Rauchzeichnung) auf leichtem Karton. 65 × 50cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 65. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 348 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Ohne Titel (Auge). 1963. Mischtechnik (Feuergouache) auf Karton. 21 × 27cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene(eingekreist) 63. Rahmen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 166 | 167 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 349 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN „Feuerball“. 2010. Mischtechnik (Feuergouache) auf Leinwand. 24 × 30cm. Signiert und datiert verso auf Leinwand und Keilrahmen: Piene(eingekreist) 2010. Hier jeweils auch betitelt. Rahmen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 350 PIENE OTTO 1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN Munchkins. 2011. Ton, golden gefasst und glasiert. 63,3 × 53 × 7,3cm. Monogrammiert und datiert im Ton mittig rechts: P O11. Dieser Arbeit liegt ein signiertes Zertifikat des Künstlers bei. Das Werk hat die Werknummer 336. Provenienz: Privatsammlung Suddeutschland Ausstellungen: Lehmbruck Museum, Duisburg 2012 Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) – Museum für Neue Kunst, Karlsruhe 2013 Literatur: Weibel, Peter/Beitin, Andreas/Ziegler, Philipp: Otto Piene – Energiefelder, Karlsruhe 2013, S. 126, Abb. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 Der Künstler Otto Piene distanziert sich als Hauptvertreter der ZERO Bewegung bereits in den späten 1950er Jahren von der traditionellen Malerei und entwickelt unter Einbindung neuer Medien, Materialien und Technologien eine neue Bild- und Formensprache, die der modernen Wirklichkeit in all ihrer Komplexität gerecht werden würde. Er verwendet bewusst eine von Licht und Dynamik erfüllte Bildsprache. Bekannt werden seine Rasterbilder, Feuer- und Rauchbilder, lichtkinetische Arbeiten, darunter die faszinierenden Lichtballette, und seine „Sky Art“, die er während seiner Lehrtätigkeit am Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology in Boston (1972 –1994) entwickelte. Durch seine experimentelle Grundhaltung wird er zu einem Pionier der zeitgenössischen Kunst und ein Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen. 1999 greift Otto Piene erstmals auf eine der ältes ten kunsthandwerklichen Werkstoffe zurück – die Keramik. Seit 2006 arbeitet er mit der Kölner Keramikwerkstatt Niels Dietrich zusammen und entwickelt dort seine jüngste Werkgruppe der Raster-, Feuer- und Grubenkeramiken, die unter anderem den malerischen Gestus von Piene wieder aufnimmt. Die hier vorliegenden Grubenkeramik zeigt einen deutlichen Bezug zu den Rauchzeichnungen der frühen 1960er Jahre. Wie dort finden sich die Punktraster der Rauchbilder in rhythmisierter, tief in den Ton eingegrabener Form. Otto Piene selbst definiert seine Keramiken als „schwere Bilder“: „Die besondere Wirkung hat mit dem Material und der Oberfläche von „Ton“ zu tun. Die Schwere des Materials ist sichtbar und eindrucksvoll und weniger illusionistisch als Gemaltes. Die Materialität des Tons (...) bedeutet, ich kann es fühlen und nicht nur sehen.“ (Quadt, Edgar: Schwere Bilder, in: Energiefelder, Karlsruhe 2013, S. 112) Seine Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten erklärt Otto Piene wie folgt: „Ich war einfach sehr neugierig.(...) Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, neuen Medien, nach neuen Bildern. Als Künstler ist es sehr wichtig, nicht mit Rezepten und Erfahrungen zufrieden zu sein. Die Suche muss weitergehen. Die Ergebnisse müssen weitergehen.“ (Interview mit Tim Ackermann, Weltkunst, Nr. 91, 2014). Die Verwandlung, die der Ton unter Pienes Händen durchmacht erstaunt den Betrachter. Das aufwendige technische Verfahren ist kaum zu kontrollieren. Wie bei den Feuerbildern ist auch bei den Keramiken das Ergebnis kaum vorhersehbar, da die Glasur während des Brennvorgangs unterschiedlich reagieren kann. Das Ergebnis sind „schwere“ und immateriell wirkende Gebilde. Die Glasuren aus Gold oder Platin bringen die Keramiken zum Leuchten. Das unregelmäßige Relief fängt das Licht, bricht und reflektiert es. Wie bei den Lichtballetten wird das Licht zurück in den Raum gelenkt und erzeugt ein Flimmern. 168 | 169 ZEITGENÖSSISCHE KUNST MICHELANGELO PISTOLETTO Der Maler, Objektkünstler und Kunsttheoretiker ist Mitbegründer der Arte Povera. Als Autodidakt bildet er seine kunsthandwerklichen Fähigkeiten von 1947 bis 1958 als Gemälderestaurator aus und stellt 1955 seine Bilder (Selbstporträts) erstmals aus. Anfang der 1960er Jahre entwickelt er dann einen konzeptionellen Kunstbegriff, der sich prinzipiell aller Formen, Materialien, Ideen und Mittel bedienen kann. Sein zentrales Thema, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, manifest er in den seit 1962 geschaffenen „Spiegelbildern“. Bei den ab 1966 gezeigten „Minus Objekten“ beschäftigt er sich mit möglichen Verfremdungen von Alltags- und Kunstgegenständen im Ausstellungsbetrieb, wobei er oftmals die herkömmliche Wertevorstellung der Kunst in Frage stellt. Seit 1967 arbeitet er immer wieder außerhalb des Ateliers und des traditionellen Ausstellungsraums. So etabliert er eine „kreative Instanz“ durch das Zusammenwirken von Künstlern unterschiedlicher Disziplinen. Auch veranstaltet er von 1968 bis 1970 Aktionen und Happenings. Ab dieser Zeit beteiligt er sich regelmäßig an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig (1966 – 2005) und der documenta in Kassel (1968 – 1997). Nach einem Aufenthalt in den USA von 1979 bis 1981 wendet er sich nochmals der Skulptur zu und schafft monumentale Köpfe und Torsi sowie Reliefs aus Marmor und Schaumstoff. Von 1991 bis 2000 ist er Professor an der Wiener Kunstakademie. Um die existentielle Leere unserer Zeit zu überwinden, beginnt er 1994 mit dem „Progetto Arte“, das die Verknüpfung und gegenseitige Durchdringung aller Bereiche des menschlichen Daseins zum Ziel hat. Für die Förderung der hierfür notwendigen kreativen und innovativen Ideen gründet er 1996 bei Biella die „Cittadellart-Fondazione Pistoletto“. Vertreten unter anderem in: Neue Nationalgalerie, Berlin Centre Georges Pompidou-Musee National d‘Art Modern, Paris Galleria Nazionale d‘arte moderna, Rom Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid Tate Modern, London The Museum of Modern Art, New York Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington Municipal Museum of Art Toyota National Museum of Contemporary Art, Seoul 170 | 171 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 351 PISTOLETTO MICHELANGELO 1933 BIELLA/ITALIEN “Tavolo con piatti”. Spiegelbild. 1962/1982. Serigrafie auf polierter Edelstahlplatte. 150 × 120cm. Signiert, datiert und betitelt verso auf der Platte oben rechts: Michelangelo Pistoletto ‚Tavolo con piatti‘ 1962 – 82. Darüber bezeichnet mit der Werknummer: 287 duecentoottantasette. Darunter technische Angaben. Es liegt eine Fotoexpertise des Künstlers vor. Provenienz: Galerie Tanit, München Privatsammlung Deutschland. € 90.000 – 120.000 | $ 114.300 – 152.400 352 PISTOLETTO MICHELANGELO 1933 BIELLA/ITALIEN Pappagallo. 1971. Farbserigrafie auf polierter Edelstahlplatte. 100 × 70cm. Nummeriert verso auf Etikett. Galleria Multipli, Turin (Hrsg.). Ex. 6/99. Auf der Rückseite befindet sich das Etikett des Herausgebers mit Angaben zum Werk. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 172 | 173 ZEITGENÖSSISCHE KUNST SIGMAR POLKE Sigmar Polke ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart in Deutschland. Aus der ehemaligen DDR geflohen, lässt er sich 1953 in Düsseldorf nieder. Hier absolviert er 1959/60 eine Lehre zum Glasmaler und von 1961 bis 1967 ein Studium an der Kunstakademie bei Gerhard Hoehme und K.O. Götz. Mit Gerhard Richter und Konrad Lueg gründet er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“. Von 1970 bis 1991 lehrt er, mit Unterbrechungen, an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er beteiligt sich von 1972 bis 1982 an der documenta (5 – 7) in Kassel und zeigt 1976 die erste Retrospektive seines Werkes in der Kunsthalle Tübingen. 1978 siedelt er nach Köln über. Durch Ausstellungen in Europa kann er sich in der Folgezeit in der internationalen Kunstszene etablieren. So erhält er u.a. 1986 den Großen Preis der Biennale Venedig und das Museum of Modern Art in New York widmet ihm 1999 als einem der ersten deutschen Künstler eine Einzellausstellung. Durch seinen Ideenreichtum und seine Experimentierfreude ist Polkes Schaffen kaum einer Stilrichtung zuzuordnen: In den 1960er Jahren entwickelt er in den „Raster-„ und „Stoffbildern“ eine deutsche Variante der Pop Art, in der er sich ironisch wie auch kritisch mit der sozialistischen Staatskunst des Ostens und der Konsumgesellschaft des Westens auseinandersetzt. Ab den 1980er Jahren gilt in den „Schütt-“ und „Lackbildern“ sein Interesse dem Medium Farbe. Ende der 1990er Jahre lotet er in den „Fehler-Bildern“ Struktur und Habitus von „Makeln“ aus, die er zum Bildinhalt erhebt. Sein Œuvre umfasst Gemälde, Druckgrafiken, Fotografien und Künstlerbücher. Von 2006 bis 2009 führt er die Glasfenster für das Zürcher Grossmünster aus. Vertreten unter anderem in: Neue Nationalgalerie, Berlin Museum Kunstpalast, Düsseldorf Hamburger Kunsthalle, Hamburg Pinakothek der Moderne, München Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris Stedelijk Museum Amsterdam Museo Guggenheim de Arte Moderno y Contemporáneo, Bilbao Tate Britain, London The Getty Center, Los Angeles The Metropolitan Museum of Art, New York 353 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN Ohne Titel. 1998. Acryl auf Velin. 100 × 70cm. Signiert und datiert unten rechts: Sigmar Polke. Links unten mit einer Widmung versehen. Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Wir danken Herrn Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. Eine schriftliche Bestätigung über die Aufnahme in das beim Estate geführte Werkverzeichnis ist in Arbeit. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler) „In der Gutenberg-Ära hat der Bilddruck auf Papier unsere Wahrnehmung der Welt geprägt, so wie es heute zunehmend andere Medien tun. Solche Druckbilder, die immer auch Trugbilder waren, setzen im Unterschied zu Werkoriginalen eine andere Realität, jene der Welt voraus, die sie in Form einer Reportage vervielfältigen. Geht man ihnen aber auf den Grund, so erweisen sie sich als vergängliche Spinnennetze, die im Windhauch der jeweils nächsten Erinnerung zerreißen. Ihr Gegensatz zur Malerei dramatisiert sich, wenn Polke solche Druckraster mit der Hand abmalt und damit in die Malerei als Fremdkörper einführt. (...) Aber die Lektion über den Raster, in dem die Bilder der Welt zu uns kommen, geht noch weiter. Eigentlich ist der Raster, ob aus Punkten oder nicht, zunächst einmal nichts anderes als ein schönes Muster. Diese Eigenschaft teilt er mit den Eisblumen auf den Fensterscheiben, den Krakeluren im Firnis der Gemälde und mit der Bindung des Leinengewebes. Sobald wir das Muster sehen, sehen wir nichts anderes mehr. Sobald wir aber etwas anderes sehen, sehen wir den Raster schon nicht mehr. Erst die Löcher im Rapport, mit welchem die Anarchie in der schönen Ordnung ausbricht (es sind nicht die Löcher zwischen den Punkten, sondern Löcher, wo Punkte sein müßten), setzen das in Gang, was wir Darstellung nennen.“ (Ausst.-Kat. Sigmar Polke. Die drei Lügen der Malerei. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997, S. 138 – 139.). € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 174 | 175 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 354 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN Ohne Titel. 1964. Tusche und farbiger Filzstift auf Packpapier. 64 × 75cm. Signiert und datiert unten rechts: Polke 64. Rahmen. Wir danken Herrn Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, Köln, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 176 | 177 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 355 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN S.H. – oder wann zählen die Punkte?. 2002. Mischtechnik auf Carberol behandeltem Dekorstoff. 90 × 70cm. Signiert, datiert und nummeriert auf dem Keilrahmen verso. art aktuell edition (Hrsg.). Ex. A.P. Rahmen. Sehr guter Zustand. Verso auf dem Keilrahmen befinden sich der Stempel des Herausgebers sowie ein Stempel mit dem Titel. Die Arbeit ist nicht mehr im Werkverzeichnis Becker/von der Osten aufgeführt. Jedes einzelne Exemplar der Edition ist individuell gestaltet und somit ein Unikat. Die Arbeit ist außerhalb der Auflage von 66 Exemplaren entstanden. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 178 | 179 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 356 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN Sauberes Auto – Gute Laune. 2002. Serigrafie auf Dekorstoff über Nessel. 120 × 90cm. Signiert, datiert und bezeichnet. Ex. T.P. Vereinzelte kleine bräunliche Flecken. Rote Farbspur im rechten oberen Druckbereich (herstellungsbedingt?). Minimale Verschmutzungen in den Randbereichen. Die Arbeit ist nicht mehr im Werkverzeichnis Becker/von der Osten aufgeführt. Auf dem Keilrahmen befindet sich der Stempel: „mike karstens graphics“. Die Arbeit ist außerhalb der Auflage von 66 Exemplaren entstanden. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 357 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN Ohne Titel (Mönchengladbach 1983). 1983. Übermalte Offsetlithografie auf Karton. 65 × 92cm. Signiert unten rechts: S. Polke. Nummeriert unten links: 25/30. Die Offsetlithografie entstand in einer Auflage von 30 Exemplaren, herausgegeben vom Museumsverein Mönchengladbach. Durch die individuelle Übermalung erhält jeder Abzug einen Unikat-charakter. Literatur: Becker, Jürgen/von der Osten, Claus (Hrsg.): The editioned works 1963 – 2000 – Catalogue Raisonné, Ostfildern-Ruit/New York 2000, Wvz.-Nr. 57, Farbabb. S. 199 – 201. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 180 | 181 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 358 POLKE SIGMAR 1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN Ohne Titel (Mönchengladbach 1992). 1992/1993. Übermalter Farboffset auf Halbkarton. 70 × 100cm. Signiert und datiert unten rechts: Sigmar Polke 93. Verso unten links Stempel: Jahresgabe 1992, Museumsverein Mönchengladbach. Daneben nummeriert: 35/80. Durch die individuelle Übermalung mit der auf Wasser basierenden Tusche erhält die Arbeit einen Unikatcharakter. Literatur: Becker, Jürgen/von der Osten, Claus (Hrsg.): Sigmar Polke – The editioned works 1963 – 2000 – Catalogue Raisonné, Ostfildern-Ruit/New York 2000, Wvz.-Nr. 98, Farbabb. S. 274 – 277. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 GRUPPE SPUR Die Gruppe SPUR wartet nicht nur im Rheinland auf Wiederentdeckung. Um die Künstler Lothar Fischer, Helmut Sturm, Heimrad Prem und HP Zimmer bildete sich im München der Nachkriegszeit in den 50er Jahren eine radikale Künstlergruppe, die eigentlich bis heute in der Bundesrepublik seinesgleichen sucht. Sicherlich war der kapitalistische Realismus um Polke, Fischer und Richter in der aufkommenden Deutschland AG erfolgreicher, ZERO (wieder so eine rheinische Setzung) gab sich futuristischer, aber schon die „Mülheimer Freiheit“ aus dem Köln der 80er Jahre ist gedanklich nur noch ein Aufguß dieser schrägen Neo-Dadaisten aus Süddeutschland. [...] Neben dem Informel als väterliche Verzweiflungs- und Verweigerungsgeste gegenüber dem deutschen Desaster entwickelte die Jugend mit SPUR Aufbruchstimmung, Hang zur Freiheit und Willen zur Gaudi. Etliche Manifeste sind überliefert, Aktionen bis zum Prozess aktenkundig geworden und Gedanken in frühen Publikationen der Künstler festgehalten. Man wird sich fragen, warum SPUR bislang die einzige (wo es doch die erste überaupt war) deutsche Künstlergruppe der Nachkriegszeit ist, die immer noch auf ihre angemessene Entdeckung wartet. Die Antwort darauf ist weniger interessant als der Hinweis, dass es längst noch nicht zu spät ist, sich mit dieser anarchischen Gruppe von Künstlern zu befassen und ihre regionalen Inspirationen (Bayrischer Barock) sowie ihre internationalen Ambitionen (Situationistische Internationale) erneut ins Licht zu stellen. (Text: Martin Bochynek). Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter Los 360, 392 und 431. 182 | 183 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 359 PREM HEIMRAD 1934 RODING – 1978 MÜNCHEN Häuser. 1964. Mischtechnik auf Leinwand. 120 × 100cm. Signiert und datiert unten rechts: H. Prem 64. Atelierleiste. Provenienz: Privatsammlung Deutschland Ausstellungen: Galerie Nothelfer, Berlin (Aufkleber) Galerie Christa Schübbe, Mettmann 2003 Sammlung Hurrle Durbach – Museum für Aktuelle Kunst 2013/14 (Aufkleber) Literatur: Galerie Christa Schübbe (Hrsg.): Gruppe Spur 1958 – 1965, Mettmann 2003, Farbabb. o.S. Heil, Axel (Hrsg.): Gruppe Spur – Vagabundierende Unruhe, Heidelberg 2013, Farbabb. S. 58 € 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750 360 PREM HEIMRAD 1934 RODING – 1978 MÜNCHEN „Fleischfarbe“. 1966. Mischtechnik auf Leinwand. 100 × 100cm. Signiert und datiert unten links: H. Prem 66. Modellrahmen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter: Los 359, 392 und 431. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 184 | 185 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 361 PUSENKOFF GEORGE 1953 KRASNOPOLJE – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN UND MOSKAU „Leo Castelli“. 1991. Acryl auf Leinwand. 180 × 180cm. Signiert, datiert und mit Maßangaben versehen verso: Pusenkoff George 1991 180 × 180. Sowie verso bezeichnet: „Leo Castelli“ und Name des Künstlers in russischer Sprache. Rahmen. € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 ARNULF RAINER Der Maler und Grafiker ist einer der international renommiertesten Gegenwartskünstler Österreichs. Er gilt als Begründer des dortigen Informel und schafft mit seinen „Übermalungen“ eine eigenständige Kunstform. Hierbei geht es ihm nicht um eine Zerstörung, sondern um die ambivalente Spannung von Ver- und Aufdecken, Leere und Fülle, expressivem Überschwang und meditativer Kontemplation. In diesem Sinne überarbeitet er mit mehr oder weniger dichtem, monochromem Liniengeflecht u.a. eigene Grafiken und Fotos, Abbildungen alter Meister und zeitgenössischer Künstler sowie botanische und zoologische Buchillustrationen des 18./19. Jahrhunderts. Beim Experimentieren mit unterschiedlichen Formen des Bildträgers findet er um 1956 zur Kreuzform, die er seitdem immer wieder aufgreift. Rainer ist Autodidakt; das Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst und der Akademie der Bildenden Künste in Wien bricht er 1949 jeweils nach kurzer Zeit ab. Nach surrealistischen Anfängen wendet er sich 1951, inspiriert von der aktuellen gestischen Malerei in Paris, der Abstraktion zu und entwickelt um 1953 das Prinzip seiner Übermalung. 1955 präsentiert er die erste Soloschau in der Wiener Galerie nächst St. Stephan, zu deren avantgardistischem Kreis er gehört. Immer wieder arbeitet er eng mit Künstlerfreunden zusammen. So gründet er mit E. Fuchs und Hundertwasser 1956 die universelle Akademie „Pintorarium“ und gestaltet mit Dieter Roth von ca. 1973 bis 1980 „Misch- und Trennkunst“. Er beteiligt sich an vielen internationalen Ausstellungen, wie an der documenta in Kassel (1972 – 1982) und der Biennale von Venedig (1980, 1982). 1981 wird er Mitglied der Kunstakademie Berlin (West) und Professor an der Kunstakademie Wien, aus der er 1995 ausscheidet. Er erhält zahlreiche Auszeichnungen, so u.a. den Österreichischen Staatspreis 1966 für Grafik und 1978 für bildende Kunst, 1981 den Max-BeckmannPreis der Stadt Frankfurt, 1989 den Preis des International Center of Photography, New York sowie 2006 den Aragón-Goya Preis. Vertreten unter anderem in: Arnulf Rainer Museum, Baden bei Wien Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Pinakothek der Moderne, München Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris Stedelijk Museum Amsterdam Kunsthaus Zürich Centro Galego de Arte Contemporánea, Santiago de Compostela Tate Britain, London MoMA – Museum of Modern Art, New York 186 | 187 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 362 RAINER ARNULF 1929 BADEN BEI WIEN – LEBT UND ARBEITET IN OBERÖSTERREICH Ohne Titel (Übermalung). Gouache und Pastell über Holzstich (nach Rubens) auf Büttenkarton. Auf leichten Karton montiert (49 × 32,5cm). 43,5 × 13cm. Signiert unten rechts: A Rainer. Rahmen. Unterhalb der Radierung links und rechts typografischer Eindruck: P. P. Rubens pinx / W. Unger sculp. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 363 RAINER ARNULF 1929 BADEN BEI WIEN – LEBT UND ARBEITET IN OBERÖSTERREICH Ohne Titel. 1959. Öl auf Leinwand. 38,6 × 25,3cm. Signiert und datiert unten rechts: Arnulf Rainer 59. Provenienz: Privatsammlung Österreich. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 363 A REYLE ANSELM 1970 TÜBINGEN Ohne Titel. 2007. Mischtechnik (Öl, Acryl, PVC Folie, Klebeband und verspiegeltes Plexiglas) auf Leinwand. 243,5 × 191,5cm. Signiert und datiert verso: Anselm Reyle 2007. Künstlerrahmen. Provenienz: Gavin Brown‘s enterprise, New York Privatsammlung New York. Bekannt wurde Anselm Reyel u.a. durch seine Streifen- und Folienbilder. Mit Hilfe von Chrom- und Effektlacken, Neonfarben und Folien kreiert er glänzende Oberflächen in Anlehnung an das Formenvokabular eines Clement Greenberg. Er entwickelte ein radikales Bildsystem von ikonischer Qualität und hohem Wiedererkennungswert Neben der Malerei schafft Reyle auch Skulpturen und Installationen. Dabei verwendet er u.a. Folien aus Schaufensterdekorationen, Acrylpasten, Autolacke, LED-Licht sowie ihrem ursprünglichen Gebrauch entwendete Fundstücke. In seinen seriell konzipierten, abstrak ten Werkgruppen, die mit glanzvollen Effekten und Klischees spielen, fordert er das ästhetische Empfinden des Betrachters heraus und stellt es gleichwohl in Frage. € 48.000 – 68.000 | $ 60.960 – 86.360 * 188 | 189 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 364 RAUSCHENBERG ROBERT 1925 PORT ARTHUR/TEXAS – 2008 CAPTIVA ISLAND, FLORIDA Smarkand Stitches VI, Multiple. 1988. Assemblage aus verschiedenen Stoffen mit Siebdruck. 196 × 67 × 4cm. Signiert und datiert (gestickt) unten links: Rauschenberg 88. Objektrahmen. Samarkand Stitches VI ist in einer Auflage von 70 Unikaten erschienen und bei GEMINI unter der Katalognummer 41.187 verzeichnet. Herausgegeben von Gemini G.E.L., Los Angeles 1988. € 9.000 – 12.000 | $ 11.430 – 15.240 * 190 | 191 ZEITGENÖSSISCHE KUNST GERHARD RICHTER Der Maler, Grafiker und Fotograf Gerhard Richter ist einer der renommiertesten Künstler der Gegenwart Deutschlands. Nach der Ausbildung zum Schriftenund Werbemaler studiert er von 1957 bis 1956 an der Kunstakademie in Dresden und arbeitet anschließend bis 1961 als Meisterschüler. Dann flieht er nach West-Deutschland und setzt bis 1964 sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort. Während dieser Zeit prägt er mit Sigmar Polke und Konrad Fischer (Lueg) den Begriff des „Kapitalistischen Realismus“ (kritische Auseinandersetzung mit der Kunst der sozialistischen Staaten und der westlichen Konsumgesellschaften). 1967 ist er Gastdozent an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg und 1968/69 Kunsterzieher in Düsseldorf. An der dortigen Kunstakademie ist er von 1971 bis 1993 Professor für Malerei. Gemeinsam mit Blinky Palermo reist er 1970 nach New York. In Zusammenarbeit mit dem Künstler fertigt Richter bis 1972 singuläre Skulpturen an. 1972 nimmt er an der XXXVI. Biennale in Venedig und bis 1997 an der documenta 5 bis 10 teil. Als Gastprofessor ist er 1978 an dem Nova Scotia College of Art in Halifax und 1988 an der Städelschule, Frankfurt/M. tätig. 1983 siedelt er nach Köln über. Seit den 1980er Jahren erhält er zunehmend internationale Anerkennung. So wird in mehreren Städten Europas 1993/94 eine umfassende Retrospektive gezeigt. Anlässlich seines 70. Geburtstages präsentiert das Museum of Modern Art in New York 188 seiner Werke; es ist die größte Ausstellung, die das Museum je einem lebenden Künstler gewidmet hat. 2005 wird das GerhardRichter-Archiv in Dresden eingerichtet. Vertreten unter anderem in: K20 Grabbeplatz, Düsseldorf Pinakothek der Moderne, München Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo, Rom Tate Britain, London The Montreal Museum of Fine Arts – Musée des beaux-arts de Montréal Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid MoMA – Museum of Modern Art, New York National Museum of Modern Art Tokyo (MOMAT) 365 RICHTER GERHARD 1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Vermalung (braun). 1972. Öl auf Leinwand. 27 × 40cm. Signiert und datiert verso: Richter 72. Darüber nummeriert: 116. Bei diesem Gemälde handelt es sich um das Exemplar 116/120 der Jahresgabe des Westfälischen Kunstvereins Münster (Hrsg.). Die 120 Leinwände wurden unmittelbar zu einem Block von 270 × 480cm nebeneinander gehängt, als Ganzes bemalt (siehe Harten, Abb. S. 148) und dann einzeln verkauft. Provenienz: 1973 im Westfälischen Kunstverein erworben Privatsammlung Baden-Württemberg Literatur: Harten, Jürgen (Hrsg.): Gerhard Richter – Bilder/ Paintings 1962 – 1985, mit einem von Dietmar Elger bearbeiteten Catalogue Raisonné, Köln 1986, Wvz.-Nr. 325/1-120, Abb. S. 148 Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas (Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013, Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 46 mit Abb. € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 192 | 193 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 366 RICHTER GERHARD 1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Grau. 1974. Öl auf dem Glas eines rahmenlosen Wechselrahmens. 40 × 50cm. Signiert und datiert verso: Richter 1974. Darüber nummeriert: 4/60. Bei diesem Gemälde handelt es sich um das Exemplar 4/60 der Jahresgabe des Museumsvereins Mönchengladbach (Hrsg.). Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Literatur: Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas (Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013, Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 53 mit Abb. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 194 | 195 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 367 RICHTER GERHARD 1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Goldberg-Variationen. 1984. Mit Öl einseitig übermalte Schallplatte. Durchmesser 30,1cm. Nummeriert, signiert und datiert auf dem Label: 13/100 Richter 1984. Rahmen. Die bemalte Schallplatte ist Richters Beitrag zu der vom Museumsverein Mönchengladbach herausgegebenen Mappe Hommage à Cladders, die Editionen von 18 Künstlern enthält. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Literatur: Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas (Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013, Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 60. € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 368 RICHTER GERHARD 1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Haut II. 2004. Serigrafie und frequenzmodulierter Offset auf Büttenkarton, gerahmt und verglast. 60,5 × 90cm ( 73 × 99,5cm), Rahmen: 78 × 105cm. Signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Kunstmuseum Bonn (Hrsg.). Ex. 51/60. Blatt in sehr gutem Zustand. Literatur: Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas (Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013, Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 127 mit Abb. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 196 | 197 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 369 RICHTER GERHARD 1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN Seestück (Gegenlicht). 1991. Farboffset auf leichtem Karton. 54 × 54cm (90 × 70cm). Signiert. Achenbach Art Edition, Düsseldorf (Hrsg.). Rahmen. Minimale Oberflächenbereibungen an den Kanten. Verso Kanten leicht gebräunt. Leichte Verschmutzungen. Mit Texteindruck: „Gerhard Richter – Seestück (Gegenlicht) – 1969“ sowie Copyright-Vermerk des Künstlers und des Verlegers. Literatur: Butin, Hubertus/Gronert, Stefan: Gerhard Richter, Editionen 1965 – 2004, Catalogue Raisonné, Ostfildern-Ruit 2004, Anhang S. 285. € 5.000 – 8.000 | $ 6.350 – 10.160 * 370 RIOPELLE JEAN-PAUL 1923 MONTREAL – 2002 ILE-AUX-GRUES Ohne Titel. 1958. Öl auf Karton, auf Leinwand auf gezogen. 79,5 × 59cm. Modellrahmen. Provenienz: Galerie Jacques Dubourg, Paris Privatsammlung Deutschland Ausstellungen: Kunsthalle Basel, 1959, Nr. 111 (Aufkleber) Musée des Beaux-Arts, Neuchatel 1959 (Aufkleber) Literatur: Riopelle, Yseult: Jean Paul Riopelle, Catalogue raisonné, Tome 2, 1954-1959, Wvz.-Nr. 1958.001P.1958. Im Stile Jackson Pollocks fand der in Kanada geborene Jean Paul Riopelle zunächst seinen Weg zum Action Painting, bei dem die Farbe auf die Leinwand getropft wird. Ab 1945 schließt er sich der Künstlergruppe „Les Automastistes“ an, die ihren Namen ihrer spontanen Arbeitsweise verdankten. Bereits ab dem Jahr 1950 änderte er seine Technik: gespachtelte Farbflecken in ausgewogener Chromatik werden mosaikartig, im Stile des Abstrakten Expressionismus, nebeneinander gesetzt. Seine Werke entstehen stets in mehreren Arbeitsgängen: zunächst tropfte und schleuderte er die Farbe auf die Leinwand und zog mit einem Spachtel Bahnen. Im Anschluss brachte er dünne Farbfäden auf, die der Oberfläche eine gitterartige Struktur verleihen. 1955, also wenige Jahre vor der Entstehung des hier angebotenen Gemäldes, begegnete er der amerikanischen Malerin Joan Mitchel, die auch im Abstrakten Expressionismus malte. Mitchel wurde seine Lebensgefährtin und 1959 bezog er mit ihr eine gemeinsame Wohnung in Paris. Die gegenseitige Beeinflussung scheint beiden Künstlern gut zu tun – die 1950er und 1960er Jahre werden zu Riopelles stärkster Schaffensphase, für die der Frankokanadier später internationale Bekanntheit erlangt. € 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900 198 | 199 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 371 RITSCHL OTTO 1885 ERFURT – 1976 WIESBADEN „Komp. 56/38“. 1956. Öl auf Leinwand. 65,5 × 80cm. Signiert und datiert unten links: Ritschl 56. Signiert, betitelt, datiert und nummeriert auf der Leinwand verso: Ritschl Komp. 56/38. Rahmen. € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 * 200 | 201 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 372 ROGGE CLAUDIA 373 ROGGE CLAUDIA “Ever/After, Purgatory III”. 2011. C-Print auf Diasec. 165 × 215cm. «rapport110707»/»rapport160305»/ «rapport270606». 2005. Serie von 3 C-Prints auf Aludibond. Jeweils 38,4 × 48,5cm. Betitelt, datiert und nummeriert auf Etiketten verso und mit schwarzem Filzstift signiert. Jeweils Ex. 13/20. 1965 DÜSSELDORF – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF Minimaler Aufrieb am oberen Bildrand links. Ansonsten in sehr gutem Zustand. Eines von 6 Exemplaren. Zu dieser Arbeit liegt ein Zertifikat der Fotografin in Kopie vor. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 1965 DÜSSELDORF – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF Fotografien in sehr gutem Zustand. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 374 RONG REN 1960 NANJING Plant woman. 2000. Acryl/Holzschnitt, Holz. 120 × 120 × 4cm. Signiert und datiert verso: Ren Rong 2.200. Darüber chinesisches Schriftzeichen. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 202 | 203 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 375 ROTH DIETER 1930 HANNOVER – 1998 BASEL München. 1971. Farbserigrafie auf SCHOELLERSHAMMER 4G (Trockenstempel). 68 × 89cm (73 × 102cm). Signiert und datiert. Rahmen. Blatt leicht gewellt und unregelmäßig gebräunt. Leichte Verschmutzungen in den Randbereichen. Strichförmiger rötlicher Aufrieb in der Mitte der unteren Blattkante. Verso leichte Verschmutzungen. Reste alter Montierung an der oberen und rechten Blattkante. Eines von 115 signierten und datierten Unikaten. Literatur: Dobke, Dirk: Druckgraphik – Catalogue Raisonné 1947 – 1998, Hamburg/London 2003, Wvz.-Nr. 159. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 * 376 SAINT-PHALLE NIKI DE 1930 NEUILLY-SUR-SEINE – 2002 SAN DIEGO/KALIFORNIEN Lit (Last night I had a dream). 1968. Bemalter Kunstharz. 120 × 66 × ca. 14cm. Provenienz: Guy Pieters Gallery, Knokke-le-Zoute Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen: Galerie Wolfgang Ketterer, München 1990 Guy Pieters Gallery, Knokke-le-Zoute 1990, Abb. auf Einladungskarte Literatur: Hulton, Pontius u.a.: Niki de Saint Phalle – Catalogue raisonné 1949 – 2000, Volume I, Bern 2001, Wvz.-Nr. 486, Farbabb. (hier abweichende Maße: 123 × 63 × 10cm). Ausst.-Kat. Niki de Saint Phalle, Galerie Wolfgang Ketterer, München 1990, Farbabb. o.S. „Für uns alle beginnt es vielleicht mit einem Traum, oder mit einer fernen Erinnerung, oder mit einer Ahnung an Dunkelheit, oder im Rhythmus eines Liedes – in einem dieser lichtvollen Augenblicke, in denen man etwas Verlorengegangenes wiederfindet. Lebhaft erkennt man plötzlich etwas, etwas wird urplötzlich deutlich, was lang verborgen war. Aber im Aufblitzen eines Augenblicks sind diese Momente der Klarheit wieder dahin, und was vor dem inneren Auge kurz erschienen war, ist nur mehr eine trügerische Nebelfigur. Niki de Saint Phalles festgehaltene und beklemmend vertraute Imaginationen kommen eben diesen flüchtigen Augenblicken, die das Bestehende und Verlorene verbinden, noch am nächsten.“ (Parente, Janice, In: Hulton, Pontius u.a.: Niki de Saint Phalle – Catalogue raisonné 1949 – 2000, Volume I, Bern 2001, S. 72). Ende der 1960er Jahre kehrt Niki de Saint Phalle zu den mystischen Ideen und Kreaturen ihrer frühen Werke zurück. Sie beginnt, sowohl in ihren Zeichnungen als auch in ihren Skulpturen, ihre tiefsten Gedanken und Ängste zu offenbaren. Die Grenzen zwischen Traum, Realität und Phantasie verwischen. Immer wieder mischen sich Ironie und Humor mit ernsten Themen wie Tod oder Krankheit. Im Jahr 1968 erschafft sie verschiedene Reliefs und mehrteilige Wandskulpturen mit dem Titel „Last night I had a dream“. Zentrales Motiv ist dabei meist sie selbst, (gemeinsam mit Jean Tinguely?) im Bett liegend. Um dieses zentrale Motiv angeordnet, finden wir, gleichsam wie eine erzählerische Figurenkomposition angeordnet, Fragmente aus einem Traum: tanzende und schwangere Nanas, Monster, Drachen, Herzen, Schlangen, Schlösser, Vögel usw. Niki de Saint-Phalle gewährt uns in dieser Serie einen sehr privaten Einblick in ihre lebendige Phantasie genauso wie in ihre tiefgründige Gefühlswelt. € 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900 204 | 205 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 377 SAINT-PHALLE NIKI DE 1930 NEUILLY-SUR-SEINE – 2002 SAN DIEGO/KALIFORNIEN California Nana Vase. 2000. Polyester, farbig gefasst. 33 × 19 × 19cm. Bezeichnet, datiert und nummeriert auf der Unterseite: Niki de Saint Phalle, 2000, 129/150. Gerhard Haligon (Hrsg.). Ex. 129/150. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 * 206 | 207 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 378 SCHEID BERND 379 .. SCHONEBECK EUGEN „Oklahoma“. 2011. Öl auf Leinwand. 146 × 130cm. Signiert, datiert und betitelt verso auf Leinwand und Keilrahmen: B. Scheid 2011 ‹Oklahoma›. Ohne Titel. 1965. Bleistift auf Papier. 24,5 × 20,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Schönebeck 65 sowie bezeichnet: Maj. € 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985 Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen 1948 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN BONN 1936 HEIDENAU/DRESDEN Beigabe: Deckblatt mit typografischem Eindruck „EUGEN SCHÖNEBECK“. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 380 SAURA ANTONIO 1930 HUESCA – 1998 CUENCA “Portrait”. 1981. Öl auf Leinwand. 73 × 60cm. Signiert, betitelt, datiert und Maßangaben auf dem Keilrahmen verso: SAURA «PORTRAIT» 12-81 1981 73 × 60cm sowie Widmung. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 208 | 209 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 381 SAURA ANTONIO 1930 HUESCA – 1998 CUENCA Ohne Titel. 1962. Tusche und Deckweiß auf Papier, auf Karton aufgezogen. 21 × 25cm. Signiert und datiert unten rechts: Saura 62. Modellrahmen. Ausstellungen: Galerie Stadtler, Paris 1965, Nr. 18. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 382 SCHULTZE BERNARD 1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN „Stunde eines schwarzen Pan“. 1986. Öl auf Leinwand. 120,5 × 100,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Bernard Schultze 86. Sowie verso bezeichnet: Bernard Schultze 86 „Stunde eines schwarzen Pan“. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 210 | 211 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 383 SCHULTZE BERNARD 1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN „traumverloren im Labyrinth“. 1999. Öl auf Leinwand. 100 × 80cm. Signiert, betitelt und datiert auf der Leinwand verso oben: Bernard Schultze 1999 «traumverloren im Labyrinth». Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 384 SCHULTZE BERNARD 1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN Visit Massachusetts. 1965. Mischtechnik (Öl, Bleistift, Collage) auf Platte. 102 × 73cm. Signiert und datiert unten rechts: Bernard Schultze 65 sowie verso bezeichnet „Visit Massachusetts“ 1965 Bernard Schultze. € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 212 | 213 ZEITGENÖSSISCHE KUNST EMIL SCHUMACHER Der Maler, Grafiker und Objektkünstler ist einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Informel. Von der Kunst der Nouvelle École de Paris angeregt, experimentiert er mit dem Eigenwert der Farbmaterie und ihrer psychischen Wirkung. Dabei legt er den Fokus auf die Spannung zwischen malerischer Textur und grafischer Formgeste (dies gilt auch für die Tastobjekte, die er von 1956 bis 1959 aus verschiedenen Materialen fertigt). Zudem setzt er in den 1960er und 1970er Jahren die Zerstörung des Bildträgers etwa mittels Einritzungen oder Hammerschlägen als Kompositionsmittel ein. Im Spätwerk bindet er Bildelemente in die Gestaltung ein, die Gegenstände oder Figuren assoziieren. Von 1932 bis 1935 studiert Schumacher Grafik an der Kunstgewerbeschule Dortmund. Dann wendet er sich der Malerei zu. 1947 präsentiert er seine erste Einzelausstellung und gründet die Künstlergruppe „junger westen“. Nach einem Parisaufenthalt 1951 malt er erste abstrakte Bilder. Ab 1955 nimmt er im In- und Ausland an bedeutenden Ausstellungen teil, so beteiligt er sich 1959 an der Biennale von São Paulo und an der documenta in Kassel (auch 1964), dazu erhält er zahlreiche Preise. Als Professor lehrt er von 1958 bis 1960 an der Hamburger Kunsthochschule und von 1966 bis 1977 an der Kunstakademie Karlsruhe. Ab 1968 ist er Mitglied der Berliner Kunstakademie. Darüber hinaus unterrichtet er als Gastprofessor 1967/68 an der Minneapolis School of Art und 1991 am Concorso Superiore Internazionale del Disegno der Fondazione Antonio Ratti in Como. 1969 und 1975 verbringt er längere Aufenthalte auf Djerba und ab 1971 auf Ibiza. Vertreten unter anderem in: Emil Schumacher Museum Hagen Museum Folkwang Essen Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen Sprengel Museum Hannover Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Tate Britain, London Tate Modern, London Chelsea Art Museum, New York San Francisco Museum of Modern Art 385 SCHUMACHER EMIL 1912 HAGEN – 1999 IBIZA Gahib. 1979. Mischtechnik auf Holz. 124 × 171cm. Signiert unten links: Schumacher. Bezeichnet und datiert verso oben links Gahib 1979. Dazu Maßangaben. Modellrahmen. Provenienz: Sammlung Reinheimer, Sindelfingen. Wenn Emil Schumacher daran geht, ein Bild zu malen, dann tut er dies ohne zuvor eine genaue Idee davon zu haben, wie er es gestalten wird und wie es am Ende aussehen könnte. Es ist allein die Bereitschaft, etwas zu tun, die ihn dazu bringt: „Ich gehe dann in mein Atelier und mache irgendeine Tätigkeit, umkreise das Thema, das zur Debatte steht. Das Malen umkreise ich, ich greife es nicht direkt an, ich bereite mich durch irgendetwas vor. Ich muss mich warmlaufen, um überhaupt laufen zu können. Dann stelle ich mir die Leinwand (...), die ich bemalen will, auf die Staffelei. Diese weiße Fläche ist für mich eine Herausforderung. Ich tue irgendetwas, und sei es nur die Verschmutzung der Fläche, um mich zu provozieren, etwas in völliger Freiheit getan zu haben, was mich zum nächsten Schritt auffordert. Ich setze eine Linie, und diese Linie geht dann beispielsweise durch einen Farbfleck, den ich vorher gesetzt habe. Und jetzt beobachte ich; aber es ist nicht so, dass ich diesen Vorgang rein intellektuell überwache, dass ich genau wüsste, was nachfolgen muss. Vielmehr muss ich mich ganz einfach führen lassen durch das, was mich treibt, was mich zwingt, etwas zu tun. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen schon Vorhandenem und Neuem, und daraus bildet sich dann etwas, das ich zu einem gewissen Zeitpunkt in den Griff bekomme. Dann weiß ich auf einmal, wohin meine Arbeit tendiert, ich erkenne mein Thema. Ich fange das Bild nicht mit einer bestimmten Vorstellung an, wie ich überhaupt das, was ich denke, für das Bild für unwichtig halte. Was das Bild ausmacht, ist das Erlebnis, das ausstrahlt.“ (Schumacher, 1987, zit. nach: Auszug aus einem Werkstattgespräch, in: Ausst.-Kat. Emil Schumacher – Werke aus den Jahren 1955 – 1990, Galerie Neumann, Düsseldorf u.a. 1992, S. 60). Wichtig ist ihm auch, dass das Bild nicht „akkurat fertig gemalt“ ist. Denn es muss immer noch offen sein, damit der Betrachter es mit vollenden kann. So sind seine Arbeiten stets eine Einladung zum kontemplativen Verweilen. € 100.000 – 150.000 | $ 127.000 – 190.500 214 | 215 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 386 SKOTNES CECIL 1926 LONDON – 2009 CAPE TOWN “Icon No 13”. 1990. Mischtechnik (Holz, Messing, Öl) auf Holzplatte. 98,5 × 83,5cm. Signiert und datiert (geritzt) am unteren Bildrand: C-Skotnes 90. Betitelt und Nummernvermerk verso: ICON NO 13 No. 3 (eingekreist). Rahmen. Provenienz: Goodman Gallery, London (Aufkleber) Privatsammlung Deutschland. € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 216 | 217 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 387 SOTO JESÚS RAFAEL 1923 CIUDAD BOLIVAR (VENEZUELA) – 2005 Ohne Titel. 1968. Mischtechnik (bemaltes Holz, Metall, Nylonfaden). 49 × 50 × 19cm. Signiert und datiert verso: Soto 1968. Provenienz: Galerie Hans Mayer, Düsseldorf (1972 erworben) Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. „mack über soto: sein name besteht aus zwei silben, die sich entsprechen; die arbeiten, die seinen namen tragen (und keinen anderen), zeigen ebenso das prinzip der entsprechung: eine linie begegnet einer linie. kein künstler hat der linie diese optische bewegung gegeben, die soto „vibration“ nennt. vibration ist nur ein anderer name für soto. die linie auf der fläche, die fläche aus linien, die linie um raum, der raum aus linien, die linien zwischen den linien, der raum zwischen den linien, tausend linien, eine linie, der betrachter vor der linie, der betrachter im raum der linien, ... das alles ist vibration. die virtuelle bewegung im artifiziellen raum ist ein künstlerisches problem, das mich ebenso wie andere künstler seit jahren fasziniert; aber kein künstler hat sich so entschieden, so bedingungslos, so unwiderrufbar seiner aufgabe gestellt, wie soto. er hat das leise und stetig getan, er hat sich weder von seinen eigenen mitteln noch von anderen versuchungen verführen lassen; seine moral ist einfach wie seine mittel: er ist allein bei sich selbst, er ist vollkommen frei. soto ist der sänger, der die stille singt; durch ihn ist die stille der bewegung sichtbar geworden. der alte könig saul ist heute die ganze welt. Juli 1968“ (Ausst.-Kat. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1968, o.P.) € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 388 SOTO JESÚS RAFAEL 1923 CIUDAD BOLIVAR (VENEZUELA) – 2005 Ohne Titel. Aus: edition original 1. 1964. Mischtechnik (Serigrafie auf Papier, Farbe auf Karton). 44,2 × 39 × 9,3cm. Signiert und nummeriert verso auf einem Etikett des Herausgebers: Soto 91/100. Edition Hans Möller, Hofhaus Presse, Düsseldorf (Hrsg.). Ex. 91/100. In Objektkasten aus Holz und Glas. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 218 | 219 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 389 STAUDT KLAUS 1932 OTTERNDORF Ohne Titel. 1989/90. Holz und Dispersionsfarbe, in Objektkastenrahmen. 56 × 56 × 6,5cm. Signiert und datiert auf der Rückseite des Objektkastens: Klaus Staudt 90. Signiert, datiert sowie weitere Angaben zum Werk auf Etikett auf dem Objektkasten verso. Im Rahmen beschrieben. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 390 .. STOHRER WALTER 1937 STUTTGART – 2000 SCHOLDERUP 220 | 221 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Ohne Titel. 1986. Mischtechnik über Radierung auf Velin. 76 × 55cm. Signiert und datiert unten links: W. Stöhrer. Verso Anmerkung des Künstlers. Modellrahmen. € 4.500 – 6.000 | $ 5.715 – 7.620 391 STRUTH THOMAS 1954 GELDERN (NIEDERRHEIN) – LEBT UND ARBEITET IN BERLIN “Lake Street/the Loop, Chicago”. 1990. Gelatinesilberabzug von 1990 auf Agfa-Papier. 55,5 × 44,2cm (60 × 48,5cm). Signiert, betitelt, datiert, nummeriert und Jahr des Abzugs mit Bleistift verso: Lake Street/the Loop Chicago 1990 7/10 Thomas Struth Print: 1990. Ex. 7/10. Rahmen. Fotografie an der unteren und linken Kante minimal gewellt. Minimaler Fremdpartikel am rechten Bildrand mittig. Ansonsten in sehr gutem Zustand. Literatur: Schirmer/Mosel (Hrsg.): Thomas Struth –Unconscious Places. München 2012, S. 154 (Abb.), S. 259. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 392 STURM HELMUT 1932 FURTH IM WALD/BAYERN – 2008 PULLACH BEI MÜNCHEN 222 | 223 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Ohne Titel. Ca. 1961. Öl auf Leinwand. 99,5 × 69,3cm. Signiert unten rechts: STURM. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen: Galerie Christa Schübbe, Art Cologne 2003 Museum Villa Stuck, München (Aufkleber) Palazzo Grassi (Aufkleber) Literatur: Ausst.-Kat. Gruppe SPUR 1958-1965 Lothar Fischer Heinmrad Prem Helmut Sturm HP Zimmer, Galerie Christa Schübbe anlässlich der Ausstellung „spur – meine geschichte“, Art Cologne 2003, Abb. (o.P.). Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter: Los 359, 360 und 431 € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 393 TADEUSZ NORBERT 1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF Ohne Titel. 1975. Öl auf Leinwand. 100 × 69,5cm. Signiert und datiert verso: tadeusz 75. Rahmen. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 394 TADEUSZ NORBERT 1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF Ohne Titel (Akt auf Stuhl). 1972. Öl auf Karton, verso typografisch bedruckt. 62 × 46cm. Signiert und datiert mit Bleistift: Tadeusz 1972. Rahmen. € 3.500 – 4.500 | $ 4.445 – 5.715 * 224 | 225 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 395 TADEUSZ NORBERT 1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF Ohne Titel. 1994. Öl auf Leinwand. 60 × 120cm. Signiert und datiert verso: 1994 Tadeusz 94. Rahmen. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 396 TAYLOR-WOOD SAM 1967 LONDON 226 | 227 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Philip Seymour Hoffman. 2004. C-Print auf Alumi nium. 120 × 120cm. Ex. 3/6. Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Provenienz: White Cube, London (Aufkleber). € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 * 397 THIELER FRED 1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN Ohne Titel. 1953. Mischtechnik auf Karton. 48 × 67cm. Signiert und datiert unten rechts: F Thieler 53. Modellrahmen. Nicht im Werkverzeichnis von Sigrid Melchior aufgeführt. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 398 THIELER FRED 1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN Komposition. 1956. Gouache auf leichtem Karton. 68 × 95cm. Signiert und datiert unten rechts: F. Thieler 56. Im Rahmen beschrieben. Provenienz: Galerie Nothelfer, Berlin. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 228 | 229 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 399 THIELER FRED 1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN Ohne Titel. Ca. 1964. Mischtechnik auf Holz. 120,5 × 90cm. Signiert unten links: F. Thieler. Rahmen. Nicht im Werkverzeichnis von Sigrid Melchior aufgeführt. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 400 TINGUELY JEAN 1925 FREIBURG – 1991 BERN „Maschinenbild Haus Lange“. 1960. Schwarz gefasste Holzplatte mit fünf weiß bemalten Metallelementen, verso: Holzräder, Gummibänder, Metallbefestigungen, Elektromotor 220V. 65 × 65 × 8cm. Ex. 10/16. „Das Museum Haus Lange in Krefeld, wo 1960 eine Tinguely-Ausstellung stattfand, bat den Künstler um den Entwurf eines Reliefs. Dieses sollte von jenen Besuchern nachgebaut werden können, die zusätzlich zum Katalog einen Plan sowie ein nummeriertes und von Tinguely signiertes Los Das Objekt ist voll funktionstüchtig und durch einen erwarben. Von 50 gedruckten Exemplaren wurden Stecker mit Schalter zu bedienen. 30 verkauft, 20 behielt das Museum. Im Auftrag der Plankäufer führte Alfred Otto Müller, unter Tinguelys Dieser Arbeit liegt eine signierte Bestätigung des Aufsicht, von den verkauften Reliefplänen allein Künstlers bei. deren 16 zuhanden des Museums aus.“ (Bischoffberger, Christina, Zürich 1982). Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 Literatur: Bischofberger, Christina: Jean Tinguely, Catalogue Raisonné, Skulpturen und Reliefs, Bd.1, 1954 – 1968, Zürich 1982, Wvz.-Nr. 0207, Abb. 230 | 231 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 401 TWOMBLY CY 1929 LEXINGTON – 2011 ROM Roman Notes III. 1970. Farbige Offsetlithographie auf Velin. 86,5 × 69,5cm. Signiert, datiert und nummeriert (verso). Neuendorf Verlag, Hamburg (Hrsg.). Rahmen. Im Rahmenausschnitt minimal gebräunt. Minimale Knickspuren. Verso leichte Verschmutzungen. Umlaufend Reste alter Montierung. Blatt aus der 6-teiligen Serie. Die einzelnen Drucke können zu einem Bild zusammengefügt werden. Literatur: Bastian, Heiner: Cy Twombly – Das graphische Werk 1953 – 1984, A catalogue raisonné of the printed graphic work, München/New York 1984, Wvz.-Nr. 23. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 GÜNTHER UECKER Der Maler, Grafiker und Objektkünstler Günther Uecker ist durch seine Nagelbilder und Nagelobjekte international bekannt. Von 1949 bis 1953 studiert er Malerei in Wismar und Berlin-Weißensee. Dann siedelt er zunächst nach West-Berlin und 1955 schließlich nach West-Deutschland über. Hier führt er sein Studium bis 1958 in Düsseldorf fort. Während dieser Zeit findet er zu dem Thema, mit dem er sich bis heute beschäftigt: Lichtdynamik und Monochromie (Beschränkung auf die Farbe Weiß). Anfangs versieht er den Bildgrund und Rahmen, ab 1962 auch Alltagsgegenstände mit strukturierten, reliefartigen Übernagelungen. Mit den in rhythmischen Reihungen, unterschiedliche Ausrichtungen und Verdichtungen gesetzten Nägeln ruft er ein subtiles Licht-und-Schatten-Spiel hervor. Daneben gestaltet er Environments mit lichtbewegten Objekten. 1961 tritt er der Künstlergruppe „ZERO“ bei und wendet sich zunehmend einer kinetischen Lichtkunst zu. Schon in den 1960er Jahren zeigt er seine Arbeiten bei wichtigen Ausstellungen, so etwa auf der documenta 1964, 1968 und 1977 wie auch auf der XXXV. Biennale in Venedig. Ab den 1970er Jahren schafft er auch Filme und Bühnenbilder. Von 1976 bis 1995 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Während dieser Zeit unternimmt er zahlreiche Reisen durch Südamerika, Afrika und Asien. Inspiriert von der Kunst der Naturvölker und vom Zen-Buddhismus fertigt er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kinetische Installationen an, in denen er Naturmaterialen einbezieht. Daneben malt er expressive „Aschebilder“, als Reaktion auf das Tschernobyl-Unglück. 1999 gestaltet er den Andachtsraum im Deutschen Bundestag in Berlin. Vertreten unter anderem in: Neue Nationalgalerie, Berlin Hamburger Bahnhof, Berlin Museum Kunstpalast, Düsseldorf Museum Folkwang Essen Museum Ludwig , Köln Tate Britain, London Harvard University Art Museums, Cambridge/USA National Center for Contemporary Art (NCCA), Moskau Toyota Municipal Museum of Art, Toyota Aichi Museum of Tianjin Academy of Fine Arts, Tianjin/China 232 | 233 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 402 UECKER . GUNTHER 1930 WENTDORF „Aggressives Objekt“. 1972. Nägel und Graphit, auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 31,2 × 30,1 × 9,5cm. Betitelt, signiert und datiert unten rechts: Aggressives Objekt Uecker 72. Es liegt eine Fotoexpertise des Künstlers von 2013 vor. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen „Das Nagelobjekt gehört zu Uecker wie das Concetto spaziale zu Fontana und die Monochromie zu Yves Klein. Uecker beobachtet früh, dass die Bürsten, die er selbst herstellte, um seine ersten Bilder zu bearbeiten, einen höheren Wirklichkeitsgrad hatten als die Bilder selbst. Und so begann er, aus diesen Geräten künstlerische Objekte zu machen, die zunächst sehr zufällig, dann immer klarer, komplizierter und virtuoser, man könnte auch sagen selbstbewusster, wurden. Kein Mensch hat in seinem Leben so viele Nägel verarbeitet wie Günther Uecker und so variantenreich. Die Arbeitsweise bestimmte Größe und Dichte der Strukturen. Die Felder hängen von der Reichweite der Arme, die Nagelstellung von der Dicke seiner Finger ab, ganz gleich, ob die Nägel intuitiv oder planmäßig, frei oder regelhaft geschlagen werden. Die Herstellung geschieht in der Regel auf der Erde in einer überaus konzentrierten und physisch anstrengenden Aktion. Während andere Objekte in der Vorstellung und oft auch in Zeichnungen vorgeklärt werden, entstehen die Nagelobjekte spontan, fallen die Entscheidungen im Augenblick. Obwohl es bestimmte Typen dieser Felder gibt (bewegt, regelmäßig, gereiht, kreisförmig), so sieht doch jedes anders aus, ist von Lust, Konzentration und physischer Kraft, auch Aggressivität abhängig. Diese kann sich gegen das Objekt oder (wo die Nägel mit den Spitzen auf uns gerichtet sind) auch gegen den Betrachter richten, vor dem er sich gleichsam verteidigt. So werden diese Objekte Ausdruck von Spannung und Gelöstheit gleichermaßen. (Honisch, Dieter: Günther Uecker, Berlin 1984, S. 25). € 60.000 – 80.000 | $ 76.200 – 101.600 403 UECKER . GUNTHER 404 UECKER . GUNTHER Nagel. Multiple. Stahl, partiell oxidiert. 178 × 17 × 17cm. Bezeichnet im unteren Teil des Nagels: UECKER. Galerie Waßermann, München (Hrsg.). Hommage à Achim von Arnim und Clemens von Brentano. 1969. Rosafarbenes Büchlein und weißes Kissen mit Stecknadeln. 14 × 10 × ca. 4,5cm. Signiert auf dem Kissen unten rechts: Uecker. Rolf Kuhn Verlag, Olfe/Aachen (Hrsg.). Ex. 200/200. Glaskasten. 1930 WENTDORF Eines von 100 Exemplaren. Provenienz: Waßermann Galerie, München (Rechnung in Kopie). € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 234 | 235 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 1930 WENTDORF Das Heft beinhaltet Zeilen des Liedes „Guten Abend, gute Nacht“ aus „Des Knaben Wunderhorn“ und eine Übersetzung des Künstlers. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 405 UHLIG MAX 1937 DRESDEN „Kleine Buschlandschaft“. 1980. Öl auf Leinwand. 61 × 130cm. Signiert und mehrfach datiert verso: ...(?)Uhlig Aug/Sept. 1980. Hier zudem betitelt. Rahmen. Provenienz: Staatliche Kunstgalerie Dresden, 1987. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 406 VASARELY VICTOR 1906 PÉCS/UNGARN – 1997 PARIS Ohne Titel. (Aus: Belle-Isle). Mischtechnik (Steine, Glas, bemalter Gips). 28 × 48cm. Signiert unten rechts: Vasarely. Künstlerrahmen. Die Echtheit der vorliegenden Arbeit wurde von Pierre Vasarely bestätigt. Das Werk wird von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Victor Vasarely aufgenommen. Im Jahr 1947 verbringt Victor Vasarely einige Wochen in Belle-Île-en-Mer (ehemals Belle – Isle). Hier beeindruckten ihn vor allem die maritime Landschaft sowie die einzigartige Atmosphäre am Meer, die durch die feuchte Luft und die gigantischen Wassermassen der Wellen entsteht, die ohne einen bestimmten Rhythmus und doch in regelmäßigen Abständen den Strand erreichen. Vasarely schreibt in dieser Zeit folgendes in sein Notizbuch: „Die Kiesel, die Muscheln am Strand... Die Strudel, der Nebel auf hoher See, die Sonne, der Himmel. Ich bin mir sicher, dass ich im Kies, in den Scherben zerbrochener Flaschen, die von dem Kommen-und-Gehen der Wellen geschliffen worden sind, die wahre innere Geometrie der Natur erkennen kann.“(...) 1947 hatte Vasarely die Phase des Arbeitens mit Staffelei und Farbpalette überwunden. Stattdessen machte er es sich zur Gewohnheit, immer ein Notizbuch zur Hand zu haben, um bei jeder Gelegenheit kleine Skizzen oder Notizen anfertigen zu können. Für ihn gab es mehrere Möglichkeiten, sich von der Natur inspirieren zu lassen. So sammelte er von Zeit zu Zeit kleine Steine, deren Form ihn besonders berührte und brachte so eine ganze Sammlung mit nach Paris. Erst hier gelingt es ihm, hierin die plastische Wahrheit zu erkennen und ein künstliches Abbild dieser Formen zu entwickeln; sie alle vereint eine tiefe Ähnlichkeit, die durch die langsame Arbeit der Abnutzung des Wasser entstanden ist. Weiterhin schreibt Vasarely zu jener Zeit: „Mich zogen vor allem die Kieselsteine von Belle-Isle an, dieser Glanz, der durch die Wellen entsteht und die endlose Vielfalt an ellipsenartigen Formen, die hieraus entstehen. (...). Aus dem Vorhaben heraus, die Formen der puren Natur voll und ganz zu respektieren, entstand die Idee, eine Arbeit mit dem Titel „Belle-Isle“ zu schaffen, in der Kieselsteine und kleine Glassscherben in einer Form mit flüssigem Gips eingelassen werden (...). Der Übergang vom Natürlichen zum Abstrakten entstand also durch eine durchaus natürliche Spontanität.“ (Aus: Laffont, Robert (Hrsg.): Vasarely Plasticien. Un homme et son metier. Paris 1979, S. 162 –164.) € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 236 | 237 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 407 WAGEMAKER JAAP 1906 HAARLEM – 1972 AMSTERDAM „Ararat“. 1965. Mischtechnik (Farbe, Holz, Nägel u.a.) auf Leinwand. 165 × 130cm. Signiert und datiert unten rechts: Wagemaker 65. Signiert, betitelt, datiert und Maßangaben verso. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Niederlande Ausstellungen: Haus der Kunst, München 1968 (Aufkleber) Kunsthalle Bremen 1972, Kat.-Nr. 36 238 | 239 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Literatur: Heijer, Simon den/Knaap, Marike van der: Jaap Wagenmaker – Schilder van het elementaire, Zwolle 1995, S. 178, Wvz.-Nr. S.65-011/J.W. Nr. 350 (s/w Abb.) Ausst.-Kat. Jaap Wagenmaker, Bilder-Materialbilder und ausgewählte Beispiele exotischer Plastik aus der Sammlung Wagenmaker, Kunsthalle Bremen 1972, Kat.-Nr. 36 (ohne Abb.). € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 ANDY WARHOL Der amerikanische Maler, Grafiker und Filmemacher ist einer der Hauptvertreter der Pop-Art. Von 1945 bis 1949 studiert er am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh. Anschließend arbeitet er als Werbegrafiker und Illustrator u. a. für ModeZeitschriften in New York. Um 1960 wendet er sich der freien Kunst zu und gründet 1962 die „Factory“, eine Art Experimentier-Werkstatt für Film, Fotografie, Musik und Druckgrafik. Hier gestaltet er die ersten Serienbilder („Campbell’s Soup“, 1962). Als Vorlage für die Gemälde dienen ihm v.a. Werbeanzeigen und Comics, wobei er durch das Wiederholen des banalen Motivs die Wahrnehmung des Betrachters zu manipulieren sucht. Im Bestreben die persönliche Handschrift völlig zu eliminieren, bedient er sich schließlich dem Siebdruck-Verfahren nach fotografischen Vorlagen und lässt seine Assistenten die Bilder ausführen. Mit den Serien zu Todes- und Katastrophenthemen begründet er die Pop-Art („Electric Chair“, 1966). In den 1970er Jahren porträtiert er dann v.a. Berühmtheiten der New Yorker Gesellschaft. In dieser Zeit beginnt er mit neuen Techniken und Ausdrucksformen zu experimentieren (mit Urin durch Oxidation auf Kupferfarbe: „Piss Paintings“, um 1978; Verwendung von Diamantenstaub: „Joseph Beuys“, 1980). Im folgenden Jahrzehnt widmet er sich wieder stärker der Malerei, wobei er religiöse Motive Alter Meister aufgreift („Last Supper“ nach Leonardo da Vinci, 1986). Neben dem malerischen und druckgrafischen Werk beschäftigt sich Warhol ab 1963 auch intensiv mit dem Film. Zudem veranstaltet er multikulturelle Events mit Rockmusikern. Vertreten unter anderem in: The Getty Center, Los Angeles Los Angeles County Museum of Art – LACMA, Los Angeles The Metropolitan Museum of Art, New York City MoMA – Museum of Modern Art, New York City Tate Modern, London Stedelijk Museum Amsterdam K20 Grabbeplatz, Düsseldorf Museum Ludwig, Köln Hamburger Kunsthalle Pinakothek der Moderne, München 408 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Chocolate. Ca. 1983. Schokolade auf Leinwand. 46 × 38cm. Kastenrahmen. Auf der Rahmenrückwand oben rechts mit Werk nummer bezeichnet: PA 98.006. Provenienz: Estate of Andy Warhol/The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York. „In Warhols Spätwerk wird sein ‚modus operandi‘ sogar eindeutiger als in seinem frühen künstlerischen Schaffen der 1960er Jahre. Wie alle anderen Vertreter der Pop Generation der 1950er und 1960er Jahre entdeckt Warhol das neue und gewaltige Territorium der amerikanischen Konsumkultur und Massenkommerzialisierung und macht es zu seinem künstlerischen Arbeitsbereich. Diese Entdeckung gab der Kunst in dieser Ära neue Energie und Optimismus. Aber der Enthusiasmus der 1960er Jahre begann sich in der darauffolgenden Dekade abzukühlen. Was Warhol betrifft endete die Sensibilität für die 1960er Jahre auf dessen Höhepunkt mit der 1968er Bewegung als er angeschossen wurde und dabei beinahe ums Leben kam. In den darauffolgenden Dekaden nahm das Todesthema einen immer größeren Stellenwert in seinem Werk ein. Er beginnt sich von den Symbolen der Massenkultur abzuwenden und bezieht traditionelle Symbole der Melancholie (Schädel) und Gewalt (Waffen und Messer) in seine Kunst ein. Seine Aufmerksamkeit richtet er auch auf den kunstgeschichtlichen Kanon, wie das Abendmahl des Leonardo da Vinci, oder religiöse und ideologische Symbole – Kreuze, Hammer und Sichel und Mao Tse-Tung. Zur selben Zeit erweitert er seine Techniken der Malerei in einer Weise, die seine Bedenken gegenüber der Malerei als Medium wiederspiegeln, darunter seine bekannten Oxidations- und Camouflagebilder. An dieser Änderung der Themen und Techniken erkennt man eindeutig Warhols Wunsch sich als Künstler der großen Tradition, fern ab von rein amerikanisch Kulturreferenzen, zu etablieren.“ (Übersetzt aus: Gagosian Gallery (Hrsg.): Cast a Cold Eye – The Late Work of Andy Warhol, New York 2006, S. 10) Die vorliegende Arbeit zeigt deutlich die experimentelle Auseinandersetzung mit der Malerei in Warhols Spätwerk. Bei der monochromen Arbeit verzichtet Andy Warhol, wie auch in den Oxidationsund Camouflagebildern, auf eine gegenständliche Darstellung. Die Auswahl des Malmaterials, in diesem Fall Schokolade, weist noch auf Bezüge der amerikanische Massenkultur auf, die jedoch durch den künstlerischen Farbauftrag völlig verfremdet und in einen neuen Kontext gestellt wird. € 60.000 – 80.000 | $ 76.200 – 101.600 * 240 | 241 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 409 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Marilyn Monroe (Marilyn). 1967. Farbserigrafie auf leichtem Karton. 91,5 × 91,5cm. Signiert und nummeriert (verso). Factory Additions, New York (Hrsg.). Ex. 181/250. Rahmen. 242 | 243 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Knickspuren in der linken oberen und der linken unteren Ecke. Rahmungs- und montierungsbedingte Helligkeitsunterschiede im Randbereich. Vereinzelte minimale Fingerabdrücke in den Randbereichen. Horizontale strichförmige Bereibung in der Bildmitte. Verso unregelmäßig gebräunt und leichte Verschmutzungen. besitzt er die Fähigkeit, Massenmedien und bildende Kunst für über vier Jahrzehnte zu vereinen. Seine „Marilyn“ Darstellungen, sei es in Gemälden oder als Druckgrafiken, verkörpern seine Obsession mit berühmten Persönlichkeiten, Schönheit und Tod. Auf der Suche nach der Möglichkeit, Konsumprodukte in seinen Gemälden vielfältig darzustellen, Das Blatt gehört zu der zehnteiligen Mappe gleichen experimentiert Warhol mit verschiedenen DruckNamens. techniken wie Stempeldruck, Schablonendruck und Siebdruck. Während des Sommers 1962 lernt er Literatur: das Verfahren des Siebrucks mittels Fotobelichtung Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol kennen und beginnt mit den ersten Versuchen Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand anhand von Fotos bekannter Persönlichkeiten. Zu 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.28. diesem Zeitpunkt, am 5. August 1962, starb Marilyn Monroe. Warhol faszinierte die Verbindung von Warhol ist einer der wichtigsten Vertreter der Pop berühmter Persönlichkeit und Tragödie an diesem Art Bewegung der frühen 1960er Jahre, deren Ereignis und er schuf seine bis dato umfangreichste Künstler die charakteristischen Bilder der kommer- Serie von Siebdrucken anhand des „Marilyn“ Motivs. ziellen und populären Kultur in die Kunst integrieDieses sollte seinen populären Erfolg als Künstler ren und somit eine eigene neue Formensprache manifestieren. (Übersetzt aus: Ketner, Joe D. II: entwickeln. Dadurch gelingt es Warhol, mit seiner Andy Warhol, New York 2013, S. 66) Generation zu kommunizieren. Er rebelliert gegen den vorherrschenden amerikaDas Motiv der „Marilyn“ zählt bis heute zu den nischen Expressionismus und die informelle Kunst Ikonen der Pop Art. in Europa während der 1950er Jahre. Durch seine Ausbildung im Bereich Grafikdesign und Illustration € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 410 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Mao. 1972. Farbserigrafie auf Beckett High White. 91 × 91cm. Signiert und nummeriert. Castelli Graphics and Multiples, Inc., New York (Hrsg.). Ex. 125/250. Rahmen. Blatt gebräunt und leicht gewellt. Zwei kleine Einrisse (je 0,5cm) an der oberen Blattkante. Knickspuren in den Ecken sowie eine Knickspur in der linken Blattkante oben. Fachmännisch retuschierte Fehlstellen in der unteren linken Blattkante (roter Druckbereich). Leichte Flecken (?) im oberen grünen Farbbereich. Verso umlaufend mit Papier hinterlegte Blattkante (vor Signatur durch den Künstler). Vereinzelte leichte Wasserflecken. Auf der Rückseite neben der gestempelten Nummerierung befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und des Druckers Styria Studio, Inc., New York. Das Blatt gehört zu der zehnteiligen Serie mit dem Bildnis Maos. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints, A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz.-Nr. II.93, Farbabb. € 35.000 – 45.000 | $ 44.450 – 57.150 * 411 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Joseph Beuys (State I). 1980/83. Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton. 101 × 81cm. Signiert und nummeriert. Edition Schellmann & Klüser, München/New York (Hrsg.). Ex. 140/150. Rahmen. Nur im Streiflicht sichtbare Oberflächenbereibung im linken und rechten Randbereich. Verso Farbspuren sowie vereinzelte leichte Verschmutzungen. In der unteren linken Ecke befindet sich der Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und der Herausgeber. Die Serigrafie ist die erste von drei verschiedenen Farbvarianten des Motives. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.242, Farbabb. € 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 244 | 245 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 412 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Beethoven. 1987. Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton. 101,3 × 101,5cm (101,7 × 102cm). Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. 24/60. Rahmen. – Minimalste Oberflächenbereibungen im unteren Randbereich. Verso Verschmutzungen und Farbspuren. Das Blatt ist unten rechts mit dem Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der ZertifikatStempel mit der handschriftlichen Nummerierung sowie der Unterschrift von Drucker und Nachlassverwalter. Diese Farbserigraphie ist das vierte Blatt der gleichnamigen Serie. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.393, Farbabb. € 30.000 – 40.000 | $ 38.100 – 50.800 413 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und Diamantstaub auf Lenox Museumskarton. 100 × 80cm. Signiert. Hermann Wünsche, Bonn/ New York (Hrsg.). Rahmen. Bei dieser Serigrafie handelt es sich um eine von 80 TP-Exemplaren, die alle unterschiedliche Farbvarianten haben und somit Unikate sind. Diese Abzüge erschienen außerhalb der Mappen-Auflage. Rahmungsbedingt leichte Oberflächenbereibungen an den Kanten. Minimale, nur im Streiflicht sichtbare, Oberflächenbereibungen im pinken Farbbereich. Fingerabdruck(?) neben der Signatur. Verso Farbspuren und leichte Verschmutzungen. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand 2003 (4. Aufl.), vgl. Wvz-Nr. IIB.361-364. Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite unten rechts befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und der Herausgeber. 246 | 247 ZEITGENÖSSISCHE KUNST € 22.000 – 28.000 | $ 27.940 – 35.560 414 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und Diamantstaub auf Lenox Museumskarton. 100 × 80cm. Signiert und nummeriert. Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. HC 5/15. Rahmen. Minimaler Fingerabdruck im oberen linken Eckbereich. Nur im Streiflicht sichtbare Oberflächenbereibungen im roten Farbbereich. Verso leichte Verschmutzungen und Farbspuren. Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und des Herausgebers. Die Serigrafie gehört zu der vierteiligen Mappe gleichen Namens. Abzug außerhalb der Auflage von 60 signierten und nummerierten Exemplaren. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand 2003 (4. Aufl.), Wvz-Nr. II.362, Farbabb. € 18.000 – 22.000 | $ 22.860 – 27.940 415 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und Diamantstaub auf Lenox Museumskarton. 100 × 80cm. Signiert und nummeriert. Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. HC 6/15. Rahmen. Oberflächenbereibungen im schwarzen Farbbereich. Verso leichte Verschmutzungen. Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und des Herausgebers. 248 | 249 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Die Serigrafie gehört zu der vierteiligen Mappe gleichen Namens. Abzug außerhalb der Auflage von 60 signierten und nummerierten Exemplaren. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand 2003 (4. Aufl.), Wvz-Nr. II.364, Farbabb. € 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 416 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Blackglama (Judy Garland). 1985. Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton. 96 × 96cm. Signiert und nummeriert. Ronald Feldman Fine Arts, Inc., New York (Hrsg.). Ex. 153/190. Rahmen. Minimale Oberflächenbereibungen in dem Bereich der Kanten sowie rechts neben dem Kopf. Verso leichte Verschmutzungen. Reste bzw. Spuren alter Montierung an der oberen Kante. Unten rechts ist der Trockenstempel des Herausgebers und des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel der Great Lakes Mink Association und des Künstlers. Das Blatt ist eine von zehn Serigrafien aus der Mappe „ADS“. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.351, Farbabb. € 12.000 – 15.000 | $ 15.240 – 19.050 417 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Tomato-Beef Noodles (Campbell’s Soup). 1969. Farbserigrafie auf leichtem Karton. 81 × 47,5cm. (88,5 × 58,5cm). Signiert und nummeriert (verso). Factory Additions, New York (Hrsg.). Ex. 123/250. Rahmen. Blatt stellenweise minimal gewellt. Minimale Oberflächenaufriebe im roten Farbbereich. Verso minimale Verschmutzungen. Das Blatt gehört zu der 10-teiligen Mappe „Campbell‘s Soup II“. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.61. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 250 | 251 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 418 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Jaqueline Kennedy III (Jackie III). 1966. Farbserigrafie auf leichtem Karton. 101,5 × 76cm. Stempelsignatur und Nummerierung. Original Editions, New York (Hrsg.). Ex. 178/200. Rahmen. Auf der Rückseite von fremder Hand bezeichnet: Weitzdörfer (obere Kante), 29 (eingekreist; untere rechte Ecke.) Die Serigrafie stammt aus der Mappe „11 Pop Artists III“, die Arbeiten von elf Künstlern beinhaltet. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.361. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 419 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Fiesta pig. 1979. Farbserigrafie auf Arches 88. 54,5 × 77,5cm. Signiert und nummeriert. Axel Springer Verlag, Hamburg (Hrsg.). Ex. 119/200. Rahmen. Blatt minimal gewellt. Minimale, nur im Streiflicht sichtbare, Oberflächenbereibungen. In der unteren linken Ecke befindet sich der Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, sowie auf der Rückseite unten links der Copyrightstempel des Künstlers. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.184, Abb. € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 252 | 253 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 420 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Flowers. 1964. Farbige Offsetlithografie auf Velin. 55,5 × 55,5cm (58,5 × 58,5cm). Signiert und datiert. Leo Castelli Gallery, New York (Hrsg.). Rahmen. Blatt in den Randbereichen unregelmäßig gebräunt. 2 minimale Oberflächenverluste im linken Randbereich. Verso Spuren alter Montierung im oberen Blattbereich. Eines von wahrscheinlich 300 signierten und nummerierten Exemplaren. Die Offsetlithografie erschien zur Warhol-Ausstellung 1964 in der Leo Castelli Gallery, New York. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.6, Farbabb. € 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240 421 WARHOL ANDY 1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK Kiss 1966. 1966. Serigrafie auf Plexiglas, gebogen. 31 × 20,5cm (37,5 × 20,5cm). In originalem Plexiglasständer, gebogen (37,5 × 20,5 × 13,5cm). Signatur in Prägedruck und handschriftliche Nummerierung. Tangelwood Press, Inc., New York. Ex. 45/75. Die Arbeit entstand für das Projekt „Seven objects in a box“ von sieben Künstlern. Literatur: Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand 2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.8. € 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350 254 | 255 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 422 WESSELMANN TOM 1931 CINCINNATI – 2004 NEW YORK Beautiful Bedroom Kate. Farbserigraphie auf Velin. 74,6 × 120,8cm (88,7 × 135,7cm). Signiert und nummeriert. Ex. PP 2/6. Rahmen. Vertikal verlaufende Knickspur über die gesamte Höhe des Blattes im linken Blattbereich. Leichte Verschmutzung im oberen Randbereich rechts. Im Rahmen beschrieben. Mit dem Trockenstempel „Screened Images“ versehen. € 7.500 – 9.500 | $ 9.525 – 12.065 * 423 WESSELMANN TOM 1931 CINCINNATI – 2004 NEW YORK – NACH Bedroom Blonde. 1986/1987. Porzellan, farbig gefasst. 35 × 44,5 × 3,5cm. Signiert (gedruckt) rechts unten: Tom Wesselmann. Verso auf der Plakette des Herausgebers nochmals signiert und nummeriert. Rosenthal limitierte kunstreihen (Hrsg.). Ex. 76/100. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 256 | 257 ZEITGENÖSSISCHE KUNST F RITZ WINTER Der Maler und Grafiker ist einer der herausragenden Protagonisten der deutschen Nachkriegskunst. In seinen ausgewogenen, abstrakten Kompositionen, die er ab ca. 1930 schafft, knüpft er an die Kunst des „Blauen Reiters“ wie des Bauhauses an. Ab den 1950er Jahren setzt er sich mit den Stilmitteln des Informell und der Farbfeldmalerei auseinander. Dabei sucht er stets die verborgenen elementaren Kräfte und Strukturen der Natur sichtbar zu machen. Angeregt von Werken Modersohn-Beckers und van Goghs fertigt er 1924 erste Bilder an. Von 1927 bis 1930 studiert er am Dresdener Bauhaus bei Kandisky, Klee und Schlemmer. Zudem besucht er 1929/30 Kirchner in Davos. 1930 siedelt er nach Berlin, wo er einige Zeit im Atelier von Gabo arbeitet und die erste Einzelausstellung in Deutschland zeigt. Zudem gründet er mit Künstlerfreunden die Ateliergemeinschaft „Studio Z“. 1931/32 lehrt er an der Pädagogischen Akademie in Halle. 1937 erhält er Malverbot, zurückgezogen arbeitet Winter nun in Diessen am Ammersee. Nach dem Krieg zieht er nach München, wo er 1949 Mitbegründer der Künstlergruppe „ZEN 49“ ist. 1953 lehrt er als Gastprofessor an der Landeskunstschule Hamburg. 1954 verlässt er den Deutschen Künstlerbund nach einer Auseinandersetzung mit dem 1. Vorsitzenden Karl Hofer über die abstrakte Malerei. 1955 nimmt er eine Professur an der Kunsthochschule Kassel an und beteiligt sich an der documenta (auch 1959). 1965 präsentiert er sein Werk in der ersten großen Retrospektive. Winter erhält zahlreiche Auszeichnungen, so 1951 den 1. Preis des Deutschen Künstlerbundes Berlin, 1957 den Internationalen Grafikpreis Tokyo und 1972 den Orden „Pour le Mérite“. Vertreten unter anderem in: Fritz-Winter-Haus, Ahlen Fritz-Winter-Atelier, Diessen/Ammersee Museum Folkwang Essen Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Pinakothek der Moderne, München Kunstmuseum Stuttgart – Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach Galleria d’Arte Moderna di Bologna Kirchner Museum Davos, Schweiz San Francisco Museum of Modern Art 424 WINTER FRITZ 1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING „und – Rot“. 1967. Öl auf Leinwand. 90 × 81cm. Signiert und datiert unten rechts: FWinter 67. Betitelt, nochmals signiert und datiert verso oben links: und – Rot, FWinter 67. Dazu schwarz ausgestrichene, z.T. unleserliche Bezeichnungen: Kl. Fo... , rechts Schwarz. Rahmen. Das Gemälde ist nicht im Werkverzeichnis von Gabriele Lohberg aufgeführt. Inspiriert von der Kunst seiner Lehrer Kandinsky und Klee sowie von den romantisch-religiösen Ideen Marcs wagt Fritz Winter in den 1930er Jahren mit abstrakten geometrischen Kompositionen den ersten Schritt zur Gegenstandslosigkeit. Malverbot und die Kriegsereignisse zwingen ihn dann von 1937 bis 1949, das künstlerische Schaffen stark einzuschränken. In dieser Zeit wendet er sich dem Arbeiten auf Papier zu und findet um 1944 zu organisch-biomorphen Formen. Als er 1949 die Gruppe „Zen 49“ mitgründet, in der sich die bedeutendsten Künstler des Informel vereinen, nimmt er zwar die neuen Tendenzen dieser Kunstströmung auf, folgt jedoch weiter seinem eigenen Weg. So erinnern die mit expressivem, großzügigem Duktus gemalten „Bandzeichenbilder“ an kalligraphische Schriftzeichen Ostasiens, die vor geometrischen Flächenstrukturen erscheinen. Diese Hintergrundgestaltung macht Winter schließlich ab 1961 zum Hauptthema seiner Malerei. Durch die Verwendung weniger Farben und Formen gelangt er zu ruhigeren, aber vielteiligen Kompositionen und zu einem neuen Raumverständnis. Wie bei den Arbeiten „und – Rot“ und „Links-Rot“ legt er nun aus einem Grundton bzw. Grundkontrast seine „Farbmodulationen“ an: Aus unregelmäßigen, über- und nebeneinander liegenden Farbflächen gestaltet er ein geschlossenes Bezugssystem, das er mitunter wieder auflockert. Dabei lotet er den Wert (hell/dunkel), die Qualität (warm/kalt, stumpf/leuchtend) und die Wirkung (nah/fern) der Farben aus (Lohberg, Gabriele: Fritz Winter – Leben und Werk, München 1986, S. 88). So erscheinen einige der Farbsegmente als feste Schicht, andere lassen durch ihre Transparenz das Darunterliegende sichtbar werden. Manche Partien betonen die Materialität der Farbe, indem sie durch einen z.T. sehr pastosen Farbauftrag reliefartigen Charakter erhalten. Kontrastreich ist nicht nur der Farbauftrag, sondern ebenso die Wechselbeziehung von leuchtendem Rot, Blau, Schwarz und erdigen Brauntönen. Da Braun alle Farben in sich vereint, hat es eine beruhigende Wirkung auf die farbräumlichen Vorgänge innerhalb des Bildes. 258 | 259 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Assoziationen von Wachstum und Aufblühen kommen hier auf, die Winters romantisches Naturgefühl zum Ausdruck bringen. Stets sind seine mit Energien und Ordnungsstrukturen durchzogenen Kompositionsgefüge ein Pendant zur Natur – Menschliches, Erdhaftes und Kosmisches ist ihnen verschlüsselt eingeschrieben. So geben sie Einblicke in die Schöpfungskraft und Gesetzmäßigkeit der Natur und veranschaulichen deren innere Zusammenhänge: „Ich bin an die Natur gebunden, aber nicht an ihre Formäußerung, sondern an die meinen ... Es kommt nicht darauf an zu zeigen, was da ist, sondern zu offenbaren, was auch da ist; denn es ist weit mehr da, als wir sehen können, und weit mehr da, als wir selbst sind.“ (Winter, zit. nach: Karl Ruhrberg, Die Malerei in Europa und Amerika 1945 – 1960, Köln 1992, S. 56). € 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450 425 WINTER FRITZ 1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING „Links-Rot“. 1967. Öl auf Leinwand. 70,5 × 60,5cm. Signiert und datiert unten rechts: FWinter 67. Betitelt sowie nochmals signiert und datiert verso unten: Links-Rot, fWinter 67. Rahmen. Provenienz: Galerie Thomas, München (Aufkleber) € 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400 260 | 261 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 426 WINTER FRITZ 1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING „Grau-Blau“. 1964. Öl auf Leinwand. 80 × 91cm. Signiert und datiert unten rechts: FWinter 64. Signiert, betitelt und datiert auf der Leinwand verso: Grau-Blau Winter 64. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Literatur: Lohberg, Gabriele: Fritz Winter – Leben und Werk, mit einem Werkverzeichnis der Gemälde und einem Anhang der sonstigen Techniken, München 1986, Wvz.-Nr. 2503 (Abb.). € 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500 427 WUNDERLICH PAUL 1927 EBERSWALDE – 2010 SAINT-PIERRE-DE-VASSOLS Ohne Titel (Vogelfrau Kopf). 1985. Öl und Bleistift auf Leinwand. 115 × 80,5cm. Signiert und datiert unten links: Wunderlich 85. Verso nochmals signiert und datiert: Wunderlich 85. Rahmen. € 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 262 | 263 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 428 WURM ERWIN 1954 BRUCK/MUR – LEBT UND ARBEITET IN WIEN Kampf der Hausfrauen um die besten Töpfe. 1987. Öl, auf zusammengepresstem Blecheimer. 41 × 43 × 4cm. Monogrammiert und datiert unten rechts: W. 87. € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 429 ZANGS HERBERT KREFELD 1924 – 2003 Ohne Titel (F5). 1975. Acryl auf Leinen. 192 × 137cm. Signiert und datiert oben rechts: Zangs 75. Verso nochmals signiert: Zangs. Wir danken Frau Emmy de Martelaere, Paris, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland € 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 264 | 265 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 430 ZAO WOU-KI (ZHAO WUJI) 1921 PEKING – 2013 SCHWEIZ Ohne Titel. Aquarell auf TRAIT ARCHES (Wasserzeichen). 31 × 23,5cm. Signiert (japanisch) in der Darstellung unten rechts: Zao Wou-ki. Modellrahmen. € 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100 431 ZIMMER HP (HANS-PETER) 1936 BERLIN – 1992 SOLTAU Hundeleben. 1961. Öl auf Leinwand. 79,5 × 89,5cm. Signiert unten links: Zimmer. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Schweiz Ausstellung: Galerie Christa Schübbe, Art Cologne 2003 Literatur: Ausst.-Kat. Gruppe SPUR 1958 –1965 Lothar Fischer Heinmrad Prem Helmut Sturm HP Zimmer, Galerie Christa Schübbe anlässlich der Ausstellung „spur – meine geschichte“, Art Cologne 2003, Abb. (o.P., hier abweichende Maßangabe). Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter Los 359, 360 und 392. € 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 266 | 267 ZEITGENÖSSISCHE KUNST UNSER NEUES HAUS FÜR IHRE KUNST Im Sommer ist VAN HAM von Bayenthal nach Köln-Raderthal in einen außergewöhnlichen Neubau gezogen. Die Herbstauktionen 2014 sind der spektakuläre Auftakt für den modernen Bau, dessen großzügige Architektur viel Raum für Kunst aus allen Bereichen bietet, von Alten Meistern bis hin zur Zeitgenössischen Kunst. Auf dem mehr als 5.000m² großen Grundstück im Kölner Süden wurde ein prägnanter Baukörper geschaffen, der von außen und im Bereich der Ausstellung eine museale Ruhe ausstrahlt, in der sich die eigene Schönheit und Qualität der Kunstobjekte entwickeln können. Der Bau spiegelt das Konzept von VAN HAM für die Zukunft wider: Bei aller Eigenständigkeit ist dieser Entwurf beispielhaft für die Moderne und weist gleichzeitig in die Gegenwart. Hier sehen wir den Schwerpunkt für die Zukunft von VAN HAM. Selbstverständlich fühlen wir uns der Tradition unseres Hauses verpflichtet und werden auch weiterhin „Generalisten“ bleiben. Unsere traditionellen Gebiete der Alten Meister, der Malerei des 19. Jahrhunderts und des Kunstgewerbes bringen wir auch im Neubau wunderbar zur Geltung, ebenso wie unser neuster Bereich der Asiatischen Kunst. „Auktionshaus baut museal“ Kölner Stadtanzeiger, 26. September 2013 „Schließlich ist das Auktionshaus eine Kölner Erfolgsgeschichte“ Kölner Stadt-Anzeiger, 5.9.2014 „Funktional und elegant genug, um die Konkurrenz auf dem Kölner Kunstmarkt neu zu bestimmen“ FAZ, 6.9.2014 „Neubau ist ein Bekenntnis“ Kölner Stadt-Anzeiger, 26.9.2013 ZERO 21. 3. — 8. 6. 2015 Martin-Gropius-Bau Berlin ich esse ZERO, ich schlafe ZERO, ich liebe ZERO. Die internationale Kunstbewegung der 50er & 60er Jahre Gefördert durch die: KÜNSTLERINDEX INDEX OF ARTISTS A Ackermann, Max 1– 4, 500 Ackermann, Peter 650 Ahlers-Hestermann, Friedrich 501 Albers, Josef 651 Alt, Otmar 200, 652 Anatol653 Anderle, Jiri 654, 655 Antes, Horst 201– 203, 656 Anton, Peter 657 Anzinger, Siegfried 204 Appel, Karel 205, 206, 658 Archipenko, Alexander 502 Arman (Armand Fernandez) 208, 659 Augustinus, Paul 660 C Calder, Alexander 714 Campendonk, Heinrich 16 Chagall, Marc 17 – 20 514 – 525 Champion, Theo 526, 527 Chia, Sandro 220 Chillida, Eduardo 221 – 225, 715 Chossy, Regine von 716 Christo 717, 718 Chryssa, Vardea M. 719 Chuikov, Ivan 720 – 722 Chunya, Zhou 226 Cimiotti, Emil 723 Clarenbach, Max 528 Clavé, Antoni 724 B Corinth, Lovis 21 Balkenhol, Stephan 661, 662 Croissant, Michael 725, 726 Balwé, Arnold 5 – 7 Bargheer, Eduard 8, 503 – 505 D Barlach, Ernst 9 Dahmen, Karl Fred 727, 728 Barry, Robert 663, 664 Dahn, Walter 227 Baselitz, Georg Dalí, Salvador 22 – 27, 529 – 535 (Georg Kern) 209, 665, 666 Davringhausen, Baugniet, Marcel-Louis 506 Heinrich Maria 536 – 538 Baumeister, Willi 10 Dehnel, Sabine 729 Beck, Herbert 667 Delvaux, Paul 539, 540 Becker, Boris 210 Dexel, Walter 730, 731 Beckmann, Max 507, 508 Dine, Jim 732 Benetton, Simon 668 Dix, Otto 28, 29, 541 – 542 Benner, Gerrit 11 Dongen, Kees van 543 Berges, Werner 669 – 672 Dorazio, Piero 733 – 737 Berke, Hubert 673 – 677 Douglas Beer, Tjorg 738 Berner, Bernd 678 – 681 Dreher, Peter 739, 740 Bernhard, Franz 682 Drewes, Werner 30 Bertelli, Renato Giuseppe 12 Droese, Felix 741 Bertoia, Val 211 Dubuffet, Jean 228 Beuys, Joseph 212, 214 Duchow, Achim 742 683 – 696 Dumas, Marlène 743 Beuys, Joseph und Brodmann, Jörg 693 E Beuys, Joseph und Uriburu 213 Eliasberg, Paul 744 Bird, Henry Richard 509 Erhardt, Hans Martin 745 Bissier, Julius Heinrich 13, 14 Ernst, Max 31 – 33, 544, 545 Blais, Jean Charles 697, 698 Boberg, Oliver 699 F Bogart, Bram 215 Fangor, Wojciech Voy 229 Bonalumi, Agostino 216 Fathwinter (eigentlich Bonato, Victor 700 Fred A. Th. Winter) 746, 747 Bonies, Bob 701 Fautrier, Jean 34 Borowsky, Natascha 702, 703 Feininger, Lyonel 35, 546 Botero, Fernando 217 Feser, Albert 547 – 549 Böttger, Herbert 510 Fiedler, Arnold 550, 551 Brandenburg, Ulla von 704 Filliou, Robert 748 Braque, Georges 15, 511, 512 Finke, Dieter 749 Breker, Arno 513 Fischer, Lothar 750 Broodthaers, Marcel 218 Flavin, Dan 230 Buetti, Daniele 705 Fleck, Ralph 751 – 753 Bunk, Holger 706 Fleischmann, Adolf Richard 231 Bury, Pol 219 Flores, Adonis 754 Buthe, Michael 707 – 713 Fontana, Lucio 235, 236, 756 A 270 | 271 ZEITGENÖSSISCHE KUNST I Förg, Günther 233, 234 Ikemura, Leiko 817 755, 756 Immendorff, Jörg 269 – 271 Foujita, Tsugouharu 818, 819 (Léonard Foujita) 36 Irmer, Michael 272 Francis, Sam 237 – 239, 757 Istrati, Alexandre 820, 821 Freud, Lucian 232 Friedlaender, Johnny 758 – 760 J Fruhtrunk, Günter 761 Jaeckel, Willy 564 Fürst, Peter H. 762 Jawlensky, Andreas 565 Fussmann, Klaus 240, 763 – 768 Jenkins, Paul 822 – 824 Jochims, Raimer 825 – 827 G Gaul, August 37, 38, 552 K Gaul, Winfred 769 Kalinowski, Horst Egon 828 – 831 Geiger, Rupprecht 241, 770 – 775 Kanoldt, Alexander 59 Gessner, Richard 553 Kanovitz, Howard 832 Ghenie, Adrian 242 Kerkovius, Ida 566, 567 Gilles, Werner 39 Keyser, Raoul de 273 Girke, Raimund 243 – 245 Kiefer, Anselm 274 Gonschior, Kuno 248, 788, 789 Kienholz, Edward 833 González Bravo, Justo 790, 791 Kim, In Sook 275, 834 Gotsch, Friedrich Karl 40 Kippenberger, Martin 835 Götz, Karl Otto 246, 247 Kirchner, Ernst Ludwig 568 776 – 787 Klein, Yves 276, 277 Graeff, Werner 792, 793 Klimsch, Fritz 60 – 66 Graham, Robert 794 Kneffel, Karin 836, 837 Graubner, Gotthard 249 – 251 Knoebel, Imi 278 – 280 Grieshaber, HAP 554 838, 839 Grossmann, Rudolf 555 Kokoschka, Oskar 67 – 69, 570 Grosz, George 41 Kolár, Jiri 840 König, Leo von 569 H Konvolut 841, 842 Hadid, Zaha 253 Koons, Jeff 282, 847 Hambourg, André 42 Kopfermann, Sigrid 843 – 846 Hamilton, Richard 254, 255 Kosuth, Joseph 283 Haring, Keith 256, 800 Köthe, Fritz 281 Hartley, Alex 801 Kranz, Kurt 571 Hartmann, Erich 556, 557 Krieg, Dieter 848 Hauptmann, Ivo 43 – 45, 558, 559 Kriwet, Ferdinand 284 Hauser, Erich 257, 802 Kubach-Wilmsen, Häusser, Robert 795 – 799 Anna und Wolfgang 849 Heckel, Erich 46-48, 560 Kuehn, Gary 850 Henning, Erwin 561 Kühlewein, Bernhard 285 Herkenrath, Peter 803 – 805 Hermanns, Ernst 258 L Herold, Georg 806 Lamsweerde, Inez van 851 Hiaso, Chin 807 Léger, Fernand 572 Hirst, Damien 259 – 262 Leiberg, Helge 852 Höch, Hannah 562, 563 Levy, Arik 285 A Höckelmann, Antonius 809, 810 Levy, Rudolf 70 Hockney, David 808 LeWitt, Sol 286 – 289 Hoenerloh, Stefan 263 Lichtenstein, Roy 290, 853 – 855 Hoerle, Heinrich 50, 51 Liebermann, Max 71, 72 Höfer, Candida 811, 812 Liu, Ye 291 Hofer, Karl 52 – 57 Longo, Robert 292 Hölzel, Adolf 49 Lucebert856 Hrdlicka, Alfred 264, 265, 813, 814 Lüpertz, Markus 293 – 299 Hubbuch, Karl 58 857 – 859 Hundertwasser, Luther, Adolf 300 – 305 Friedensreich 266 – 268, 815, 816 860 – 863 M Mack, Heinz 306 – 310, 864 – 867 Macke, August 73 Macke, Helmuth 573 Makowski, Zbigniew 868 Mané-Katz, Emmanuel 74 Manessier, Alfred 574 Mangold, Joseph 575 Mappenwerk 869 – 876 Mapplethorpe, Robert 311 Marc, Franz 576 Marcks, Gerhard 75, 76 Marìn, Manuel 877 Marini, Marino 312 Marioni, Joseph 313 Masereel, Frans 77, 577 Masson, André 314 Mathieu, Georges 315 Meckseper, Friedrich 878 – 880 Meese, Jonathan 881 Mestrovic, Ivan 78 Meyer, Harding 882, 883 Miotte, Jean 316 Miró, Joan 79, 80, 578 – 583 Modersohn, Otto 81 Modotti, Tina 84 Moll, Margarete (Marg) 82, 83 Mollenhauer, Ernst 85 Mölzer, Milan 884 Monreal, Andrés 885 Moore, Henry 584 Morellet, Francois 886 Mortensen, Richard 887 Mosson, George 585 Mueller, Otto 86 Munari, Bruno 586 Münch, Hanspeter 888 Music, Zoran 87 N Nadel, Arno 587 Nádler, István 317 Nannucci, Maurizio 889 Nauen, Heinrich 588 Nay, Ernst Wilhelm 318, 890 – 892 Nemukhin, Vladimir Nikolaevich 319 – 322 Neumann, Max 893 – 895 Niedermayr, Walter 896 Nitsch, Hermann 897 Noel, Martin 323 Nolde, Emil 88 O Odenbach, Marcel 898 Opalka, Roman 324 Ophey, Walter 89 – 91 Oppel, Lisel 92 Orlan325 Ottersbach, Heribert C. 326 899, 900 P Paeffgen, C.O. (Claus Otto) 327, 901 Paladino, Mimmo 328 Palermo, Blinky (Peter Heisterkamp) 329 Pastor, Hanns 902 Paul, Peter 903 Peiffer Watenphul, Max 93, 589 Peiner, Werner 590 – 592 Pellon, Gabriel 904 Penck, AR (Ralf Winkler) 330 – 332 905, 906 Peské, Jean 94, 593, 594 Pettibon, Raymond 907 Pfahler, Georg Karl 333, 334, 908 Pflumm, Daniel 335, 336 Phillips, Peter 909 Picasso, Pablo 95 – 106 595 – 598 Piene, Otto 337 – 350 910 – 921 Pistoletto, Michelangelo 351, 352 Poliakoff, Serge 107 – 110 599, 600 Polke, Sigmar 353 – 358 922 Prachensky, Markus 923 Prem, Heimrad 359, 360 Pudlich, Robert 601, 602 Purrmann, Hans 111 Pusenkoff, George 361 Q Quinte, Lothar 924, 925 R Räderscheidt, Anton 113 603 – 607 Rainer, Arnulf 362, 363 Rauschenberg, Robert 364 Reyle, Anselm 363 A Reynolds, Alan 926 Richter, Daniel 927 Richter, Gerhard 365 – 369, 928 Riopelle, Jean-Paul 370 Ritschl, Otto 371 Robert, Michel 608 Rogge, Claudia 372, 373 Rong, Ren 374 Ronkholz, Tata 929, 930 Rosso, Medardo 112 Rotella, Mimmo 931 Roth, Dieter 375, 932 – 945 Roth, Dieter und Björn 942 Royen, Peter 946 – 947 Ruthenbeck, Reiner 948 S Saint-Phalle, Niki de Sander, August Saura, Antonio Schad, Christian 114 Scharl, Josef 115, 116 Scheibe, Richard 117 Scheid, Bernd 378 Schinzel, Erwin A. 951 Schlemmer, Oskar 118 Schmidt-Rottluff, Karl 119, 120 Schnell, David 952 Schnell, Hans 953 Schoeller, Martin 954 Schönebeck, Eugen 379 Schoonhoven, Jan J. 955 Schultze, Bernard 382 – 384 956 Schumacher, Emil 385, 957 – 960 Schwarz, Reiner 961 Schwarzer, Bernd 962 SEO963 Simbari, Nicola 964 Sintenis, Renée 122 Skotnes, Cecil 386 Soto, Jesús Rafael 387, 388 Soulages, Pierre 965 Spero, Nancy 966 Spieker, Helga 967 Spoerri, Daniel 968 Sprotte, Siegward 614 Stahly, François 969 Staudacher, Hans 970 Staudt, Klaus 389 Stimm, Thomas 971 Stöhrer, Walter 390, 972, 973 Struth, Thomas 391 Stückgold, Stanislaus 615 Sturm, Helmut 392 Sturtevant, Elaine 974 Sylvansky, Pavel 616 Szymanski, Rolf 975 T Tadeusz, Norbert Tanguy, Yves Tàpies, Antoni Taylor-Wood, Sam Thiel, Frank Thieler, Fred Thomkins, André Ticha, Hans Tillmans, Wolfgang Tilson, Joe Ting, Walasse Tinguely, Jean Trockel, Rosemarie Trökes, Heinz Tschinkel, Augustin Tschudi, Lill (Lili) 376, 377, 949 Tübke, Werner 609 – 613 Tuymans, Luc 380, 381, 950 Twombly, Cy 393, 395 976, 977 123 978 – 980 396 981, 982 397 – 399 983 984 985 986 987 – 988 400, 989 990 991 617 124 992 993 401 U Uecker, Günther Uhlig, Max Unbekannter Künstler Ury, Lesser 402 – 404 994 – 1013 405 618 125 V Vasarely, Victor 406, 1014 – 1021 Vecenaj, Ivan 1022 Viegener, Eberhard 619 – 622 Virnich, Thomas 1023 Vlaminck, Maurice de 623 Volz, Wolfgang 1024 Voss, Jan 1025 Vostell, Wolf 1026, 1027 W Wagemaker, Jaap 407 Wang, Guangyi 1029 Warhol, Andy 408 – 421 1028 – 1034 Weiner, Lawrence & Die Damen 1035 Wesselmann, Tom 422, 423 1036, 1037 Wicht, John G. F., von 1038 – 1041 Winter, Fritz 424 – 426 1042 Wintersberger, Lambert Maria 1043 Wollheim, Gert Heinrich 126, 624, 625 Wunderlich, Paul 427, 1044 – 1047 Wurm, Erwin 428 Z Zangs, Herbert 429 Zao Wou-ki (Zhao Wuji) 430 1048 – 1052 Zeller, Magnus 127 Zimmer, HP (Hans-Peter) 431 ERLÄUTERUNGEN ZUM KATALOG EXPLANATIONS TO THE CATALOGUE MASSANGABEN Maßangaben gelten in folgender Reihenfolge: Höhe, Breite, Tiefe; sie werden in cm angegeben; Maße für graphische Blätter beziehen sich auf die Darstellungs größe, bzw. bei Radierungen und Kupferstichen auf die Plattengröße, sofern nicht anders angegeben ist. Maßangaben in Klammern „( )“ beziehen sich auf die Blattgröße. MEASUREMENTS Measurements are valid as follows: height, width, depth; they are given in cm; measures of graphical works refer to the actual size of the representations; respectively the plate size for etchings and engravings as far as not mentioned otherwise. Measurements in brackets ”( )“ refer to the paper size. SKULPTUREN Künstlerangaben und Datierungen bei Skulpturen beziehen sich auf die geistige Urheberschaft des Modells, die Ausführungen können auch später oder posthum entstanden sein. Größenangaben in cm werden ohne Sockel angegeben. ALLGEMEINE ANGABEN Die Beschreibung der Kunstwerke wurde mit größter Sorgfalt vorgenommen. Wesentliche Mängel sind im Katalog erwähnt. Der Zustand der Objekte wird immer in der Schätzung berücksichtigt. ZUSTAND Da die Katalogtexte i.d.R. keine Angaben über den Zustand von Medium, Träger und Rahmen enthalten, erteilen wir Ihnen gerne weitere Informationen auf Anfrage. Für Rahmen kann keine Haftung übernommen werden. NAME OHNE ZUSATZ Unserer Meinung nach zweifelsfrei ein Werk des angegebenen Künstlers. SCULPTURES Indication of the artist and date refer to intellectual authorship of the model; the work may also have been executed later or after the artist’s death. Size is stated in centimeters excluding base. GENERAL REFERENCES The description of the works of art has been given greatest care. The main deficiencies are mentioned in the catalogue. The condition of the objects is always being considered in the estimated price. CONDITION Since the catalogue text normally contains no particulars about the condition of medium,substrate and frame, we will be happy to provide you further information upon request. No liability can be accepted for frames. NAME WITHOUT ADDITION In our opinion undoubtedly a work of the stated artist. ZUGESCHRIEBEN (ATTRIBUTED) In our opinion probably wholly or partly a work of the stated artist. ZUGESCHRIEBEN Unserer Meinung nach wahrscheinlich in Gänze oder in Teilen ein Werk des angegebenen Künstlers. WERKSTATT/SCHULE (WORKSHOP/SCHOOL) In our opinion from the workshop of the stated artist, presumably under his supervision. WERKSTATT/SCHULE Unserer Meinung nach aus der Werkstatt des angegebenen Künstlers, vermutlich unter seiner Aufsicht. UMKREIS (CIRCLE) In our opinion a contemporary work showing the influence of the stated artist. UMKREIS Unserer Meinung nach ein zeitgenössisches Werk, das den Einfluss des angegebenen Künstlers zeigt. NACH Unserer Meinung nach eine Kopie eines Werkes des angegebenen Künstlers. TITEL IN „...“ Unserer Meinung nach ist das Werk von der Hand des Künstlers betitelt. SIGNIERT/DATIERT Unserer Meinung nach ist das Werk von der Hand des Künstlers signiert und/ oder datiert. BEZEICHNET Unserer Meinung nach ist das Werk von anderer Hand signiert/datiert. 272 | 273 ZEITGENÖSSISCHE KUNST NACH (AFTER) In our opinion a copy of a work of the stated artist. TITLE IN “...” In our opinion the work was personally titled by the artist. SIGNIERT/DATIERT In our opinion the work was personally signed and/or dated by the artist. BEZEICHNET In our opinion the work was signed/dated by someone else later. KÄUFE PURCHASES KATALOGVERSAND Wir schicken Ihnen gern unseren aktuellen Katalog zu, den Sie übers Internet (www.van-ham.com) oder telefonisch unter 0221 925862-10 bestellen und per Kreditkarte oder per Lastschrift (nur Deutschland) bezahlen können. Auf gleichem Wege können Sie auch ein Katalogabonnement bestellen. CATALOGUE MAILING We will be happy to send you our latest catalogue which you may order by telephone +49 221 925862-0 or via our home page (www.van-ham.com) and pay by credit card. You may also order a catalogue subscription. PREVIEW VORBESICHTIGUNG All items to be auctioned may be inspected at our premises during our preview. Während unserer Vorbesichtigung sind sämtliche zum Aufruf kommenden Ge- Our experts will be available for any questions you might have. genstände in unseren Räumen zu besichtigen. Für Fragen stehen Ihnen unsere Experten zur Verfügung. COMMISSION/TELEPHONE BIDS Please note that written or faxed bids or bids via our online catalogue must SCHRIFTLICHE/TELEFONISCHE GEBOTE be received at least 24 hours before the auction commences. Otherwise we Bitte beachten Sie, dass Gebote schriftlich, per Fax oder über unseren Online- will not be able to warrant consideration. The stated maximum bid will only be Katalog, spätestens 24 Stunden vor Auktion, bei uns eintreffen müssen, da wir exploited until the reserve has been achieved or a bidder at the auction resp. sonst deren Ausführung nicht zusichern können. Die angegebenen Höchstge- other written quotations are outbid. On lots with estimates exceeding € 500 bote werden nur so weit in Anspruch genommen, bis die Mindestpreise erreicht you are also able to bid by telephone. oder bis die Saalbieter bzw. andere schriftliche Aufträge überboten sind. Bei Schätzpreisen ab € 500 haben Sie auch die Möglichkeit, telefonisch mitzu OFFER FOR SALE AND AUCTIONING steigern. The objects listed in the catalogue will be offered for sale approximately 20% below the estimated price i.e. usually below the reserve. Auctioning will proAUSRUF UND STEIGERUNG gress in max. 10 %-steps; the auctioneer reserves the right to deviations. Die im Katalog aufgeführten Objekte werden ca. 20% unterhalb des Schätz preises, damit i.d.R. unterhalb des Limits, ausgerufen. Gesteigert wird in max. BUYERS PREMIUM 10 %-Schritten, wobei sich der Auktionator Abweichungen vorbehält. For objects sold under the margin scheme a buyers premium of 28% on the first € 250,000 and 25% on all monies in excess thereof including VAT will be added AUFGELD on the bid award. Lots which are listed in the appendix to be sold with VAT are Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 28% auf die ersten € 250.000 und auf calculated in line with standard taxation, i.e. statutory turnover tax is levied on die darüber hinausgehenden Beträge von 25% inkl. MwSt. (ohne Ausweis) the bid price plus 24% premium on the first € 250,000 and 21% on all monies berechnet. Bei Objekten, die im Anhang des gedruckten Kataloges als regelin excess thereof. VAT currently amounts to 19%. Dealers who are entitled to besteuert vermerkt sind, wird auf den Zuschlag ein Aufgeld von 24 % auf die prior-tax deduction generally have the option of regular taxation. We kindly ersten € 250.000 und auf die darüber hinausgehenden Beträge von 21 % berequest these dealers to inform us before invoicing. rechnet. Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird hierbei die gesetzliche Umsatzsteuer von z.Zt. 19% erhoben. Für Personen, die vorsteuerabzugsbeACQUISITION FROM THIRD COUNTRIES rechtigt sind, besteht generell die Möglichkeit des MwSt.-Ausweises. Wir bitten Items which are marked by a ’*‘ have been imported from outside the EU to um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung. be sold at auction under Temporary Admission. When VAN HAM releases such property to the buyer, he/she will become the importer and must pay VAN EINLIEFERUNGEN AUS DRITTLÄNDERN HAM’s import VAT of currently 7% to VAN HAM. These lots will be invoiced under Kunstwerke, die mit einem „*“ gekennzeichnet sind, wurden aus einem Drittthe margin scheme. By the recharging of the import sales tax the buyer’s land temporär eingeführt. Bei der Übergabe dieser Kunstwerke durch VAN HAM premium increases to 35% for the first € 250,000 and to 32% for the exceeding an den Käufer wird dieser zum Importeur und schuldet VAN HAM die Einfuhramount. The import sales tax as such is not separately identified. Upon request umsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7%. So gekennzeichnete Kunstwerke werden immediately after the auction the invoice for these objects can be made out differenzbesteuert angeboten. Durch die Weiterberechnung der Einfuhrumwith regular taxation. The value added tax can then entitle to deduct pre-tax or satzsteuer erhöht sich das Aufgeld für die ersten € 250.000 auf 35% und für be refunded with an export certificate for a third country. die darüber hinausgehenden Beträge auf 32%. Die Einfuhrumsatzsteuer wird als solche nicht getrennt ausgewiesen. Auf Anfrage unmittelbar nach der Auktion, kann die Rechnung für diese Objekte regelbesteuert ausgestellt werden. Der Mehrwertsteuerausweis kann dann zum Vorsteuerabzug berechtigen bzw. kann bei einem Ausfuhrnachweis in ein Drittland erstattet werden. Stand: 1.10.2014 FOLGERECHTSUMLAGE VAN HAM ist gemäß § 26 UrhG zur Zahlung einer gesetzlichen Folgerechtsgebühr auf den Verkaufserlös aller Originalwerke der bildenden Kunst und der Photographie verpflichtet, deren Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende des Kalenderjahres des Verkaufs verstorben sind. Der Käufer ist an dieser Gebühr mit 1,5% auf den Zuschlag beteiligt. ZAHLUNG Käufe müssen in bar, mit Scheck oder mit EC-Karte während der Auktion bzw. bis spätestens zwei Wochen nach Rechnungsstellung bezahlt werden. Während oder unmittelbar nach Auktion ausgestellte Rechnungen unterliegen der Nachprüfung und können berichtigt werden. Bei Überweisungen oder Zahlungen in anderer Währung gehen Kursverlust und Bankspesen zu Lasten des Käufers. Bei Zahlungsverzug können auf den Rechnungsbetrag Zinsen in Höhe von 1% pro angebrochenen Monat berechnet werden. ABHOLUNG Bezahlte Objekte können während der Auktion abgeholt werden. Bei späterer Abholung bitten wir um kurze Nachricht, um Wartezeiten zu vermeiden. Objekte, die nicht spätestens drei Wochen nach Rechnungslegung abgeholt wurden, können auf Kosten des Käufers eingelagert werden. EXPORT Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der MwSt.-ldentifikations-Nr. – auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedstaaten. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Gegenstände selber in Drittländer mit, wird ihnen die MwSt. erstattet, sobald dem Versteigerer der Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Bei Ausfuhr aus der EU sind das Europäische Kulturgüterschutzabkommen von 1993 und die Unesco-Konvention von 1970 zu beachten. ARTIST’S RESALE RIGHT In accordance with § 26 of the German Copyright Law /UrhG VAN HAM is legally obligated to pay droit de suite (artist’s resale right) on all original works of art as well as original photographic works, whose authors have not been deceased at least 70 years before the end of the legal year of purchase. The buyer is currently required to contribute 1,5% of the hammer price for this purpose. PAYMENT Purchases must be paid in cash, by cheque or EC card during the auction resp. two weeks after invoicing at the latest. Invoices made during or immediately after the auction are subject to review and may be corrected. In case of remittance or payment in other currencies, exchange losses and bank expenses go to the account of the purchaser. In case of payment delay, interest to the amount of 1% per started month may be added to the invoice total. PICK-UP Paid objects may be picked up during the auction. In case of pick-up at a later date, we kindly request notification in order to avoid waiting times. Objects not picked up three weeks after invoicing at the latest may be stored at the purchaser’s expenses. EXPORT Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so will be exports made by companies from other EU member states if they state their VAT identification number. Persons who have bought an item at auction and export it as personal Luggage to any third country will be refunded the VAT as soon as the form certifying the exportation and the exporter’s identity has been returned to the auctioneer. Our staff will be glad to advise you on the export formalities. Export to countries outside the European Community is subject to the restrictions of the European Agreement for the Protection of Cultural Heritage from 1993 and the Unesco conventions from 1970. VERSAND/ZOLL Nach Erhalt einer schriftlichen Versandanweisung wird der Versand bestmöglich durchgeführt und auf Wunsch versichert. Bei einem Versand in ein NichtEU-Land ist bei einem Gesamtwarenwert ab € 1.000 die Vorlage von Ausfuhrge- SHIPMENT/EXPORT LICENCE nehmigungen beim Zoll zwingend erforderlich. Für die Erstellung dieser Papiere Upon receipt of a written shipment notification, shipment will be made to the berechnen wir € 25. best conditions possible and will be insured upon request. For shipment to a NON-EU-country in case of invoices of more than € 1,000 export documents AUKTIONSERGEBNISSE have to be presented at costumes which we will prepare for your for a fee of Auktionsergebnisse werden in Echtzeit in den Onlinekatalog übertragen. Diese € 25. bedürfen der Nachprüfung und sind ohne Gewähr. Auf Wunsch schicken wir Ihnen Ergebnis- und Restantenlisten zu. Ab dem ersten Werktag nach Auktion AUCTION RESULTS können Sie bei uns die Ergebnisse erhalten und unter www.van-ham.com Auction results are transferred in real time to the online catalogue. No einsehen (Telefon: 0221· 925862-0). responsibility is taken for the correctness of the results. List of results and unsold items will be mailed upon request. Starting the first workday after NACHVERKAUF the auction, you may enquire about the results and find them at In der Woche nach der Auktion können die unverkauften Objekte bei uns bewww.van-ham.com (telephone: +49 221· 925862-0). sichtigt und zum Schätzpreis plus Aufgeld erworben werden. AFTER SALE Ein Euro entspricht 1,27 US $ bei den Schätzpreisen. Starting the first day after the auction, the unsold objects may be inspected at our premises and may be purchased at the estimate plus premium. One Euro is equivalent to 1,27 US $ concerning the estimates. 274 | 275 ZEITGENÖSSISCHE KUNST EINLIEFERUNG CONSIGNMENT SCHÄTZUNGEN Wir geben Ihnen gerne kostenlose und unverbindliche mündliche Schätzungen für Ihre Objekte, die Sie während unserer Geschäftszeiten präsentieren. Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, persönlich zu kommen, geben wir gerne eine Schätzung an Hand von Photos, die Sie uns bitte mit zusätzlichen Informationen über Größe, Signaturen, Zustand etc. per Post oder Email zu schicken. Bei größeren Sammlungen kommen unsere Experten auch gern auf Wunsch zu Ihnen nach Hause. ESTIMATES We will gladly give you free and non-committal oral estimations for your objects, which you may bring onto our premises during our business hours. Should you be unable to come personally, we will gladly mail you an estimate based upon photographs which you kindly will send to us by post or email along with additional information on size, signatures, condition, etc. For larger collections, our experts will also visit you at home, if you wish. PROVISION Unsere Provision beträgt 15% vom Zuschlagpreis, bzw. 25% bei Zuschlägen bis € 2.000. Sollte ein Objekt unverkauft bleiben, entstehen für Sie keine Bearbeitungs- bzw. Versicherungskosten. COMMISSION Our commission is 15% of the hammer price resp. 25% in case of a hammer price up to € 2.000. Should an object not be sold, you will not incur any handling resp. insurance cost. ARTIST’S RESALE RIGHT (DROIT DE SUITE) In accordance with § 26 of the German Copyright Law /UrhG the consigner is legally obligated to pay droit de suite (artists’ resale rights) on all original FOLGERECHTSUMLAGE Der Einlieferer ist gemäß § 26 UrhG zur Zahlung einer gesetzlichen Folgerechts- works of art as well as original photographic works, whose authors are not dead or did not decease 70 years before the end of the legal year of purchase. gebühr auf den Verkaufserlös aller Originalwerke der bildenden Kunst und der The consignor is currently required to contribute 1% of the hammer price plus Photographie verpflichtet, deren Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende statutory VAT, if applicable, for this purpose and is therefore released from all des Kalenderjahres des Verkaufs verstorben sind. personal obligations to pay the droit de suite. Der Einlieferer wird für diese Gebühr pauschal mit 1% vom Hammerpreis, ggf. zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer, belastet und ist damit von der eigenen ILLUSTRATIONS Verpflichtung zur Zahlung des Folgerechts befreit. The illustration costs for colour are graduated depending upon size (from € 50 and 250 net). ABBILDUNGEN Die Kosten für Farbabbildungen sind gestaffelt nach Größe (von € 50 bis 250 TRANSPORT netto). We will gladly take over pick-up including packaging of your items to be brought to our premises. Please enquire about our favourable conditions also for a TRANSPORT collect transport. In case of visits to your house, we will gladly transport your Gerne organisieren wir Ihnen günstige Transporte auf Anfrage. items to be brought to our premises to the extent possible free of charge. VERSICHERUNG INSURANCE Die uns anvertrauten Gegenstände sind auf unsere Kosten versichert. The items entrusted to us will be insured at our expenses. RESTAURIERUNG Wir vermitteln Ihnen fachgerechte Restaurierungen, die bei Verkäufen empfeh- RESTORATION We will procure favourably-priced restoration services for you, which appear lenswert erscheinen. recommendable for sales. ABRECHNUNG Fünf bis sechs Wochen nach Auktion erhalten Sie Ihre Abrechnung zusammen ACCOUNTING Five to six weeks after the auction you will receive your settlement statement mit einem Verrechnungsscheck, vorbehaltlich des Zahlungseingangs vom together with a collection-only check subject to receipt of payment from the Käufer. Für andere Zahlungsmethoden bitten wir um kurze Nachricht. buyer. Please inform us of any other desired payment modes. Markus Eisenbeis geschäftsführender Gesellschafter öffentl. best. u. vereidigter Kunstversteigerer Stand: 1.10.2014 Markus Eisenbeis Managing Director | General Partner | Publicly appointed, sworn auctioneer for arts and antiques ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN 1.Versteigerung 1.1 VAN HAM Kunstauktionen GmbH & Co. KG (nachfolgend VAN HAM) versteigert in einer öffentlichen Versteigerung gemäß §§ 474 Abs.1 Satz 2, 383 Abs. 3 Satz 1 BGB als Kommissionär im eigenen Namen und für Rechnung der Auftraggeber, die unbenannt bleiben. 1.2 Die zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden. Dabei haften die Interessenten für von ihnen verursachte Schäden an den ausgestellten Objekten. 2. Beschaffenheit, Gewährleistung 2.1 Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung von VAN HAM den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes maßgeblich beeinträchtigen. Fehlende Angaben zum Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie oder Beschaffenheitsvereinbarung im kaufrechtlichen Sinne. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk anfordern. Dieser Bericht, mündlich oder in Schriftform, enthält keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung von VAN HAM zum Ausdruck. Die Angaben im Zustandsbericht werden nach bestem Wissen und Gewissen erteilt. Sie sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen dienen ausschließlich der unverbindlichen Information. Gleiches gilt für Auskünfte jedweder Art, sei es mündlich oder schriftlich. In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB). 2.2 Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Drucklegung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein InternetKatalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung maßgeblich; nur in den Fällen, in denen kein gedruckter Katalog vorliegt, bzw. die Objekte im Rahmen einer sog. stillen Auktion versteigert werden, ist der Internetkatalog maßgeblich. VAN HAM behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und/oder mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung. 2.3 Unabhängig von der Regelung unter Ziff. 2.1 sind Teil der mit dem Käufer vereinbarten Beschaffenheit nur diejenigen Katalogangaben, die sich auf die Urheberschaft des Kunstwerkes beziehen. Eine besondere Garantie, aus der sich darüber hinausgehende Rechte (§§ 443, 477 BGB) ergeben, wird von VAN HAM nicht übernommen Weitere Beschaffenheitsmerkmale als die Urheberschaft des Kunstwerkes sind auch dann nicht vertraglich vereinbart, wenn das Kunstwerk aus Gründen der Werbung herausgestellt wird. Das gleiche gilt für die im Katalog befindlichen Abbildungen. Diese Abbildungen dienen dem Zweck, dem Interessenten eine Vorstellung von dem Kunstwerk zu geben; sie sind weder Bestandteil der Beschaffenheitsvereinbarung noch eine Garantie für die Beschaffenheit. 2.4 Eine Haftung von VAN HAM wegen etwaiger Mängel wird ausdrücklich ausgeschlossen, sofern VAN HAM seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Die Haftung für Leben, Körper- und Gesundheitsschäden bleibt davon unberührt. 2.5 Weist der Käufer jedoch innerhalb eines Jahres nach Übergabe des Kunstwerkes nach, dass Katalogangaben über die Urheberschaft des Kunstwerkes unrichtig sind und nicht mit der anerkannten Meinung der Experten am Tag der Drucklegung übereinstimmten, verpflichtet sich VAN HAM unabhängig von Ziffer 2.4, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer geltend zu machen. Im Falle der erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet VAN HAM dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich VAN HAM für die Dauer von einem Jahr bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der vollständigen Kommission. Voraussetzung ist jeweils, dass keine Ansprüche Dritter an dem Kunstwerk bestehen und das Kunstwerk am Sitz von VAN HAM in Köln in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. 276 | 277 ZEITGENÖSSISCHE KUNST Der Unrichtigkeitsnachweis gilt u.a. als geführt, wenn ein international anerkannter Experte für den im Katalog angegebenen Urheber die Aufnahme des Kunstwerkes in das von ihm erstellte Werkverzeichnis („Catalogue Raisonné“) verweigert. 2.6 Schadensersatzansprüche gegen VAN HAM wegen Rechtsund Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (inkl. Ersatz vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten) sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln von VAN HAM oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch VAN HAM beruhen. 2.7 Alle Ansprüche gegen VAN HAM verjähren ein Jahr nach Übergabe des zugeschlagenen Kunstwerkes, soweit sie nicht auf einer vorsätzlichen Rechtsverletzung beruhen oder rechtliche unabdingbar längere Verjährungsfristen vorgegeben sind. 3. Durchführung der Versteigerung, Gebote 3.1 Die im Katalog angegebenen Schätzpreise sind keine Mindest- oder Höchstpreise, sondern dienen nur als Anhaltspunkt für den Verkehrswert der Gegenstände ohne Gewähr für die Richtigkeit. Andere Währungsangaben dienen lediglich der Information und sind unverbindlich. Gegenstände von geringem Wert können als Konvolute außerhalb des Katalogs versteigert werden. 3.2 VAN HAM behält sich das Recht vor, während der Versteigerung Nummern des Katalogs zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge auszubieten oder zurückzuziehen. 3.3 Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und für eigene Rechnung abgegeben. Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, so hat er dies 24 Stunden vor Versteigerungsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Andernfalls kommt der Kaufvertrag bei Zuschlag mit dem Bieter zustande. 3.4 Jeder Bieter erhält nach Vorlage eines gültigen Personaldokuments und Zulassung zur Auktion von VAN HAM eine Bieternummer. Nur unter dieser Nummer abgegebene Gebote werden auf der Auktion berücksichtigt. 3.5 Von Bietern, die VAN HAM noch unbekannt sind, benötigt VAN HAM spätestens 24 Stunden vor Beginn der Auktion eine schriftliche Anmeldung mit gültigem Personalausweis. VAN HAM behält sich das Recht vor, eine zeitnahe Bankauskunft, Referenzen oder ein Bardepot für die Zulassung zur Auktion anzufordern. 3.6 Bietet der Einlieferer oder ein von diesem beauftragter Dritter auf selbst eingelieferte Ware und erhält den Zuschlag, so ist er jedem anderen Bieter gleichgestellt. Für den Eigenbieter gelten die Bestimmungen der Versteigerungsbedingungen daher entsprechend. 3.7 VAN HAM kann für den Einlieferer bis zu einem Betrag unterhalb des Limits auf dessen eingeliefertes Los bieten, ohne dies offenzulegen und unabhängig davon, ob anderweitige Gebote abgegeben werden oder nicht. 3.8 Der Preis bei Aufruf wird vom Versteigerer festgelegt; gesteigert wird im Regelfall um maximal 10% des vorangegangenen Gebotes in Euro. Gebote können persönlich im Auktionssaal, sowie bei Abwesenheit schriftlich, telefonisch oder mittels Internet über den Online-Katalog auf der Home Page von VAN HAM oder einer von VAN HAM zugelassenen Plattform abgegeben werden. 3.9 Für die am Ende des Kataloges aufgeführten Katalognummern, welche mit „+“ gekennzeichnet sind, gelten die Bestimmungen der sog. „Stillen Auktion“ (vg. Ziff.10). 3.10 Alle Gebote beziehen sich auf den sog. Hammerpreis und erhöhen sich um das Aufgeld, Mehrwertsteuer sowie ggf. Folgerecht und Zollumlage. Bei gleich hohen Geboten, unabhängig ob im Auktionssaal, telefonisch, schriftlich oder per Internet abgegeben, entscheidet das Los. Schriftliche Gebote oder Gebote per Internet werden von VAN HAM nur mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. 3.11 Gebote in Abwesenheit werden in der Regel zugelassen, wenn diese mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung bei VAN HAM eingehen und, sofern erforderlich, die weiteren Informationen gemäß Ziff. 3.5 vorliegen. Das Gebot muss das Kunstwerk unter Aufführung von Katalognummer und Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich; Unklarheiten gehen zu Lasten des Bieters. Die Bearbeitung der Gebote in Abwesenheit ist ein zusätzlicher und kostenloser Service von VAN HAM, daher kann keine Zusicherung für deren Ausführung bzw. fehlerfreie Durchführung gegeben werden. Dies gilt nicht, soweit VAN HAM einen Fehler wegen Vorsatzes oder grober Fahrlässigkeit zu vertreten hat. Die in Abwesenheit abgegebenen Gebote sind den unter Anwesenden in der Versteigerung abgegebenen Geboten bei Zuschlag gleichgestellt. 3.12 Das schriftliche Gebot muss vom Bieter unterzeichnet sein. Bei schriftlichen Geboten beauftragt der Interessent den Versteigerer, für ihn Gebote abzugeben. 3.13Bei Schätzpreisen ab € 500 können telefonische Gebote abgegeben werden. Hierbei wird ein im Saal anwesender Telefonist beauftragt, nach Anweisung des Telefonbieters, Gebote abzugeben. Telefonische Gebote können von VAN HAM aufgezeichnet werden. Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Antragsteller mit der Aufzeichnung von Telefongesprächen einverstanden. VAN HAM haftet nicht für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung von Telekommunikationsverbindungen oder Übermittlungsfehler. 3.14 Internet-Gebote können sowohl als sog. „Vor-Gebote“ vor Beginn einer Versteigerung als auch als sog. „Live-Gebote“ während einer im Internet live übertragenen Versteigerung sowie als sog. „Nach-Gebote“ nach Beendigung der Versteigerung nach Maßgabe der nachstehenden Regelungen abgegeben werden. Gebote, die bei VAN HAM während einer laufenden Versteigerung via Internet eingehen, werden im Rahmen der laufenden Versteigerung nur dann berücksichtigt, wenn es sich um eine live im Internet übertragene Versteigerung handelt. Im Übrigen sind Internet-Gebote nur dann zulässig, wenn der Bieter von VAN HAM zum Bieten über das Internet durch Zusendung eines Benutzernamens und eines Passwortes zugelassen worden ist. Sie stellen nur dann gültige Gebote dar, wenn sie durch den Benutzernamen und das Passwort zweifelsfrei dem Bieter zuzuordnen sind. Die über das Internet übertragenen Gebote werden elektronisch protokolliert. Die Richtigkeit der Protokolle wird vom Bieter/Käufer anerkannt, dem jedoch der Nachweis ihrer Unrichtigkeit offen steht. Live-Gebote werden wie Gebote aus dem Versteigerungssaal berücksichtigt. Auch bei Internet-Geboten haftet VAN HAM nicht für das Zustandekommen der technischen Verbindung oder für Übertragungsfehler. 3.15 Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung. Bei Nachgeboten kommt ein Vertrag erst dann zustande, wenn VAN HAM das Gebot annimmt. 3.16 Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf Schrift-, Telefon- und Internetgebote keine Anwendung, sofern das Gebot nicht im Rahmen einer sog. stillen Auktion erfolgte. 4.Zuschlag Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Mit dem Zuschlag kommt zwischen VAN HAM und dem Bieter, dem der Zuschlag erteilt wird, ein Kaufvertrag zustande. VAN HAM kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Bieter, der dem Versteigerer nicht bekannt ist oder mit dem eine Geschäftsverbindung noch nicht besteht, nicht spätestens bis zum Beginn der Versteigerung Sicherheit in Form von Bankauskünften oder Garantien geleistet hat. Ein Anspruch auf Annahme eines Gebotes besteht jedoch grundsätzlich nicht. Wird ein Gebot abgelehnt, so bleibt das vorangegangene Gebot wirksam. Wenn mehrere Personen das gleiche Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. VAN HAM kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausrufen, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Wenn trotz abgegebenen Gebots ein Zuschlag nicht erteilt wird, haftet VAN HAM dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Bei einem unter Vorbehalt erteilten Zuschlag bleibt der Bieter einen Monat an sein Gebot gebunden. Ein unter Vorbehalt erteilter Zuschlag wird nur wirksam, wenn VAN HAM das Gebot innerhalb eines Monats nach dem Tag der Versteigerung schriftlich bestätigt. Stand: 19.9.2014 5. Kaufpreis und Zahlung 5.1 Neben der Zuschlagssumme ist vom Käufer für die ersten € 250.000 ein Aufgeld von 28% und auf die darüber hinausgehenden Beträge von 25% zu zahlen. Hierin ist die gesetzliche Umsatzsteuer bereits enthalten, welche jedoch wegen Differenzbesteuerung nach § 25a UStG nicht ausgewiesen wird. Bei Objekten, die im Anhang als regelbesteuert vermerkt sind, wird auf den Zuschlag auf die ersten € 250.000 ein Aufgeld von 24% und auf die darüber hinausgehenden Beträge von 21% erhoben. Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von z.Zt. 19% erhoben. 5.2 Kunstwerke, die mit einem „*“ gekennzeichnet sind, wurden aus einem Drittland temporär eingeführt. Bei der Übergabe dieser Kunstwerke durch VAN HAM an den Käufer wird dieser zum Importeur und schuldet VAN HAM die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7%. So gekennzeichnete Kunstwerke werden differenzbesteuert angeboten. Durch die Weiterberechnung der Einfuhrumsatzsteuer erhöht sich das Aufgeld für die ersten € 250.000 auf 35% und für die darüber hinausgehenden Beträge auf 32%. Die Einfuhrumsatzsteuer wird als solche nicht getrennt ausgewiesen. Auf Anfrage unmittelbar nach der Auktion, kann die Rechnung für diese Objekte regelbesteuert ausgestellt werden. Der Mehrwertsteuerausweis kann dann zum Vorsteuerabzug berechtigen bzw. kann bei einem Ausfuhrnachweis in ein Drittland erstattet werden. 5.3 Der Veräußerer ist gemäß § 26 Abs.1 UrhG zur Zahlung einer gesetzlichen Folgerechtsgebühr auf den Verkaufserlös aller Originalwerke der bildenden Kunst und der Photographie verpflichtet, deren Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende des Verkaufes verstorben sind. Davon trägt der Käufer anteilig in Form einer pauschalen Umlage von: • 1,5% auf einen Hammerpreis bis zu € 200.000 • 0,5% für den übersteigenden Hammerpreis von € 200.001 bis € 350.000 bzw. • 0,25% für einen weiteren Hammerpreis von € 350.001 bis € 500.000 sowie • 0,125% für den weiter übersteigenden Hammerpreis bis zu fünf Millionen; maximal insg. € 6.250. 5.4 Für Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, kann die Rechnung auf Wunsch (nach vorheriger Mitteilung) nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Auslieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der USt.-ID-Nr. – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsländer. Verbringen Auktionsteilnehmer ersteigerte Gegenstände selbst in Drittländer, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald VAN HAM der Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegt. 5.5 Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum bleibt insoweit vorbehalten. 5.6 Die Zahlung des mit dem Zuschlag fälligen Gesamtbetrages ist in bar oder durch bankbestätigten Scheck zu entrichten. Schecks werden nur erfüllungshalber angenommen. Alle Steuern, Kosten, Gebühren der Überweisung oder der Scheckeinlösung (inklusive der VAN HAM in Abzug gebrachten Bankspesen) gehen zu Lasten des Käufers. Persönlich an der Versteigerung teilnehmende Käufer haben den Kaufpreis sofort nach erfolgtem Zuschlag an VAN HAM zu zahlen. Bei Geboten in Abwesenheit gilt unbeschadet der sofortigen Fälligkeit die Zahlung binnen 14 Tagen nach Rechnungsdatum noch nicht als verspätet. 5.7 Die Gegenstände werden grundsätzlich erst nach vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge ausgehändigt. 6. Abholung und Gefahrtragung 6.1 Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Abwesende Erwerber sind verpflichtet, die Gegenstände unverzüglich nach Mitteilung des Zuschlages bei VAN HAM abzuholen. VAN HAM organisiert die Versicherung und den Transport der versteigerten Gegenstände zum Käufer nur auf dessen schriftliche Anweisung hin und auf seine Kosten und Gefahr. Da der Kaufpreis sofort fällig ist und der Erwerber zur unverzüglichen Abholung verpflichtet ist, befindet er sich spätestens 14 Tage nach Zuschlagserteilung oder Annahme des Nachgebotes in Annahmeverzug, so dass spätestens dann auch, unabhängig von der noch ausstehenden Übergabe, die Gefahr auf den Erwerber übergeht. Stand: 19.9.2014 6.2 Hat der Erwerber die Gegenstände nicht spätestens drei Wochen nach erfolgtem Zuschlag bzw. nach Mitteilung bei VAN HAM abgeholt, wird VAN HAM den Erwerber zur Abholung der Gegenstände binnen einer Woche auffordern. Nach Ablauf dieser Frist hat VAN HAM das Recht, die Gegenstände auf Kosten und Gefahr des Erwerbers bei einem Lagerhalter aufbewahren zu lassen. Vor einer Aufbewahrung unterrichtet VAN HAM den Erwerber. Bei einer Selbsteinlagerung durch VAN HAM werden bis zu 1% p.a. des Zuschlagpreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Unabhängig davon kann VAN HAM wahlweise Erfüllung des Vertrages verlangen oder die gesetzlichen Rechte wegen Pflichtverletzung geltend machen. Zur Berechnung eines eventuellen Schadens wird auf Ziff. 5 und 8 dieser Bedingungen verwiesen. 6.3 VAN HAM trägt in keinem Fall eine Haftung für Verlust oder Beschädigung nicht abgeholter oder mangels Bezahlung nicht übergebener Gegenstände, es sei denn, VAN HAM fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. 7. Eigentumsvorbehalt, Aufrechnung, Zurückbehaltungsrecht 7.1 Das Eigentum am ersteigerten Gegenstand geht erst mit vollständigem Eingang aller nach Ziff. 5 und 8 geschuldeten Zahlungen auf den Käufer über. Für den Fall, dass der Käufer diesen Gegenstand veräußert, bevor er sämtliche Forderungen von VAN HAM erfüllt hat, tritt der Käufer bereits jetzt sämtliche Forderungen, die aus dem Weiterverkauf entstehen, an VAN HAM ab. VAN HAM nimmt die Abtretung hiermit an. 7.2 Der Käufer kann gegenüber VAN HAM nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. 7.3 Ein Zurückbehaltungsrecht des Käufers aufgrund von Ansprüchen aus einem früheren Geschäft mit VAN HAM ist ausgeschlossen. Soweit der Käufer Kaufmann ist, verzichtet er auf seine Rechte aus §§ 273, 320 BGB. 8.Verzug 8.1 Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Zahlungsverzug tritt 14 Tage nach Vertragsschluss, also Zuschlagserteilung oder Annahme des Nachgebotes ein. Zahlungen sind in Euro an VAN HAM zu leisten. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden. 8.2 Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von 1% pro Monat berechnet. Der Erwerber hat das Recht zum Nachweis eines geringeren oder keines Schadens. Im Übrigen kann VAN HAM bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages verlangen oder nach angemessener Fristsetzung vom Vertrag zurücktreten. Im Fall des Rücktritts erlöschen alle Rechte des Käufers am ersteigerten Gegenstand und VAN HAM ist berechtigt, Schadensersatz in Höhe des entgangenen Entgelts auf das Kunstwerk (Einliefererkommission und Aufgeld) zu verlangen. Wird der Gegenstand in einer neuen Auktion nochmals versteigert, so haftet der säumige Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös gegenüber der früheren Versteigerung sowie für die Kosten der wiederholten Versteigerung; auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. VAN HAM hat das Recht, ihn von weiteren Geboten in Versteigerungen auszuschließen. 8.3 Einen Monat nach Eintritt des Verzuges ist VAN HAM berechtigt und auf Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem Namen und Adressdaten des Käufers zu nennen. 9. Einwilligungserklärung Datenschutz Der Bieter ist damit einverstanden, dass sein Name, seine Adresse und Käufe für Zwecke der Durchführung und Abwicklung des Vertragsverhältnisses, sowie zum Zwecke der Information über zukünftige Auktionen und Angebote, elektronisch von VAN HAM gespeichert und verarbeitet werden. Sollte der Bieter im Rahmen der Durchführung und Abwicklung dieses Vertragsverhältnisses seinen vertraglichen Pflichten nicht nachkommen, stimmt der Bieter zu, dass diese Tatsache in eine Sperrdatei, die allen Auktionshäusern des Bundesverbands Deutscher Kunstversteigerer e.V. zugänglich ist, aufgenommen werden kann. Der Datenerhebung und weiteren Nutzung kann durch Streichen dieser Klausel oder jederzeit durch spätere Erklärung gegenüber VAN HAM mit Wirkung für die Zukunft widersprochen werden. 10. Stille Auktion VAN HAM führt für die am Ende des Kataloges aufgeführten Objekte, die mit „+“ gekennzeichnet sind, eine sog. „Stille Auktion“ durch. Für diese „Stille Auktion“ gelten diese Versteigerungsbedingungen entsprechend, jedoch mit der Maßgabe, dass Bieter nur in schriftlicher Form sowie über Internet mitbieten können. Die Objekte der „Stillen Auktion“ werden nicht aufgerufen, so dass keine persönlichen oder telefonischen Gebote abgegeben werden können. Die Gebote für eine „Stille Auktion“ müssen der Gültigkeit wegen mindestens 24 Stunden vor Auktionsbeginn schriftlich bei VAN HAM vorliegen; im Übrigen wird auf Ziff.3. verwiesen. 11. Sonstige Bestimmungen 11.1 Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Beziehungen zwischen dem Käufer und VAN HAM. Allgemeine Geschäftsbedingungen des Käufers haben keine Geltung. Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform. 11.2 Erfüllungsort und Gerichtsstand für den kaufmännischen Verkehr ist ausschließlich Köln. Es gilt deutsches Recht; das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 11.3 Vorstehende Bestimmungen gelten sinngemäß auch für den freihändigen Verkauf der zur Auktion eingelieferten Gegenstände und insbesondere für den Nachverkauf, auf den, da er Teil der Versteigerung ist, die Bestimmungen über Käufe im Fernabsatz keine Anwendung finden. 11.4 Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, wird die Gültigkeit der übrigen davon nicht berührt. Die unwirksame Bestimmung ist durch eine wirksame zu ersetzen, die in ihrem wirtschaftlichen Gehalt der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt. Entsprechendes gilt, wenn der Vertrag eine ergänzungsbedürftige Lücke aufweist. In Zweifelsfällen ist die deutsche Fassung der Versteigerungsbedingungen maßgeblich. Übersetzungen in andere Sprachen dienen nur der inhaltlichen Orientierung. Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG Hitzelerstraße 2, 50968 Köln Amtsgericht Köln HR A 375 phG: Van Ham Kunstauktionen Verwaltung GmbH Amtsgericht Köln HR B 80313 Geschäftsführer Markus Eisenbeis (von der IHK Köln öffentlich bestellter und vereidigter Versteigerer für Kunst und Antiquitäten) CONDITIONS OF SALE 1.Auction 1.1 VAN HAM Kunstauktionen GmbH & Co. KG (hereinafter referred to as “VAN HAM”) conducts public auctions as defined by § 474, ss. 1(2) and § 383 ss. 3(1) of the German Civil Code (BGB) as commission agent on its own behalf and on account of its clients (the “Sellers”), who remain anonymous. 1.2 The items to be auctioned may be viewed and examined prior to auction, with potential buyers being liable for any damage they may cause to the exhibited items. 2. Condition, Warranty 2.1 The works of art that are up for auction and available for examination and viewing during the advance viewing are, without exception, used items. They are in a state of repair that is consistent with their age and provenance. Objections to the state of repair shall only be mentioned in the catalogue if VAN HAM believes that they significantly affect the visual impression of the work of art as a whole. Lack of information regarding the state of repair shall therefore not establish any warranty or quality agreement as defined by sale of goods laws. Potential buyers may request a condition report for any work of art. Such a report, be it verbal or in writing, shall not contain any diverging individual agreement, and shall express VAN HAM’s subjective assessment only. The information contained in the condition report shall be provided to the best of our knowledge and belief. It shall not constitute any warranty or quality agreement and shall serve the purpose of providing non-binding information only. The same applies to general information of any kind, be it verbal or in writing. The actual state of repair of the work of art at the time the relevant bid is accepted shall, in all events, be its agreed condition as defined by statutory regulations (§§ 434 et seq. BGB). 2.2 Any information contained in the catalogue is based on available data published at the time of publication or other generally available scientific insights. If an additional internet catalogue is prepared, the information in the printed version shall nevertheless prevail; the internet catalogue shall only prevail in the event that no printed catalogue exists or the items are auctioned by a so-called silent auction. VAN HAM reserves the right to correct catalogue information on the works of art that are to be auctioned. Said corrections shall be made by written notice at the auction site and/or announced by the auctioneer immediately before the specific work of art is to be auctioned. The corrected information shall replace the description in the catalogue. 2.3 Irrespective of the provisions of Clause 2.1, only the catalogue information regarding the authorship of the work of art shall form part of the condition agreed with the buyer. VAN HAM does not provide any special warranties that may establish any additional rights (§§ 443, 477 BGB). No characteristics other than authorship of the work of art shall be contractually agreed, even if the work of art is presented for advertising purposes. The same applies to reproductions contained in the catalogue. The purpose of said reproductions is to give potential buyers an idea of the work of art; they form neither part of the quality agreement nor do they warrant the condition of the work of art. 2.4 VAN HAM expressly excludes any liability for potential defects, provided that VAN HAM has complied with its duty of care obligations. The liability for life, body or health remains unaffected. 2.5 However, if the buyer is able to demonstrate, within one year from the transfer of possession of the work of art, that catalogue information regarding authorship of the work of art was incorrect and did not correspond to the generally accepted expert opinion at the date of publication, VAN HAM undertakes to assert its rights vis-à-vis the consignor, irrespective of Clause 2.4. Where successful recourse is taken against the consignor, VAN HAM shall reimburse the buyer for the full purchase price only. VAN HAM additionally undertakes to repay its commission in full within a period of one year, if the work of art proves not to be authentic. This is subject to there being no third party claims to the work of art and the work of art being returned to the VAN HAM head office in Cologne in unaltered condition. Inaccuracy shall be considered to have been proven if an internationally recognised expert on the author listed in the catalogue refuses to have the work of art included in the Catalogue Raisonné prepared by the expert, among others. 278 | 279 ZEITGENÖSSISCHE KUNST 2.6 Claims for damages against VAN HAM based on legal and material defects and on other legal grounds (including compensation for futile expenses or costs of expert opinions) shall be excluded, unless they are based on VAN HAM acting intentionally or grossly negligently or on VAN HAM breaching material contractual obligations. 2.7 Any claims against VAN HAM shall come under the statute of limitations one year after possession of the work of art for which there has been a successful bid has been transferred, provided that they are not based on an intentional breach of legal rights, or where longer periods of limitations are prescribed by law. 3. Conduct of Auctions, Bids 3.1 The estimates stated in the catalogue do not constitute minimum or maximum prices, but shall serve merely as an indication of the market value of the respective items, without any warranty being given as to their accuracy. Information as to the value in other currencies is provided for information purposes only and shall not be binding. Low-value items may be auctioned as group lots outside the catalogue. 3.2 VAN HAM reserves the right to combine, separate, offer out of sequence or withdraw numbered lots during an auction. 3.3 All bids shall be considered as made by the bidder on its own behalf and for its own account. If a bidder intends to bid on behalf of a third party, relevant notification shall be given 24 hours prior to the start of the auction, stating the name and address of the represented party and submitting a written power of attorney. Otherwise the contract of sale shall be made with the bidder when the bid is accepted. 3.4 VAN HAM provides each bidder with a bidder number following presentation of a valid identification document and admission to the auction. Only bids made using this number shall be considered during the auction. 3.5 Bidders previously unknown to VAN HAM need to submit to VAN HAM a written registration accompanied by a valid identification card no later than 24 hours before the start of the auction. VAN HAM reserves the right to request a current bank reference or other references or a cash deposit before admitting bidders to the auction. 3.6 If the consignor, or a third party instructed by the consignor, submits a bid on an item consigned by the consignor, and this bid is accepted, the consignor’s status shall be equivalent to that of any other bidder. The General Auction Terms therefore apply accordingly to the consignor making a bid for its own items. 3.7 VAN HAM shall be entitled to place a bid or series of bids below the reserve for the consigned lot on behalf of the consignor, without being required to disclose this and irrespective of whether or not other bids are placed. 3.8 The initial bid price shall be determined by the auctioneer; bids are generally submitted in Euros at a maximum of 10% above the previous bid. Bids may be made in person in the auction hall or, in absentia, in writing, by telephone or over the internet via the online catalogue on VAN HAM’s homepage or via a platform approved by VAN HAM. 3.9 The provisions regarding silent auctions (see Clause 10) apply to the catalogue numbers listed at the end of the catalogue and marked with “+”. 3.10 All offers shall be based on the so-called hammer price and shall be exclusive of the premium, VAT and, where applicable, droit de suite (resale rights tax) and customs charges. When there are equal bids, irrespective of whether they are submitted in the auction hall, by telephone, in writing or over the internet, a decision shall be made by drawing lots. Written bids or bids submitted via the internet shall only be drawn on by VAN HAM to the extent required to outbid another bid. 3.11 Absentee bids shall be generally permitted if they are received by VAN HAM at least 24 hours prior to the start of the auction and any additional information pursuant to Clause 3.5 has been provided. Bids shall specify the relevant work of art, along with its catalogue number and catalogue description. In case of doubt, the catalogue number shall be decisive; the bidder shall bear the consequences of any ambiguities. VAN HAM provides the service of processing absentee bids for the convenience of clients free of charge. VAN HAM therefore makes no representations regarding the effectuation or error-free processing of bids. This does not apply where VAN HAM is liable for mistakes made intentionally or through gross negligence. Absentee bids shall be deemed equivalent to bids made in person during the auction when bids are accepted. 3.12 Written bids must be signed by the bidder. In case of written bids, the interested party shall authorise the auctioneer to submit bids on its behalf. 3.13 Telephone bids are possible for estimate of € 500 and above. In this case a telephone operator present in the auction room shall be authorised to submit bids as per the telephone bidder’s instructions. Telephone bids may be recorded by VAN HAM. By applying for telephone bidding, applicants accept that telephone conversations may be recorded. VAN HAM accepts no liability for establishing and maintaining telecommunications connections or for transmission errors. 3.14 Bids made via the internet may be submitted as “pre-bids” prior to the beginning of an auction, as “live bids” during a live webcast auction, or as “post-bids” after conclusion of the auction in accordance with the following provisions. Bids received by VAN HAM via internet during an auction shall only be considered for the ongoing auction if it is a live, web-cast auction. In the remainder internet bids shall only be admissible if VAN HAM has approved the bidder for internet bidding by providing the bidder with a user name and password. Internet bids shall only be valid bids if they can be unequivocally matched to the bidder by means of the user name and password. Internet bids shall be recorded electronically. The accuracy of the corresponding records shall be accepted by bidders/buyers, who shall nevertheless be free to furnish evidence to the contrary. Live bids shall be considered equivalent to bids made in the auction hall. VAN HAM accepts no liability for establishing technical connections or for transmission errors in case of internet bids. 3.15 Subsequent sales form part of the auction. In the event of post-bids, a contract shall only be made once VAN HAM accepts a bid. 3.16 In case of distance contracts, the right of return and rescission shall not apply to written, telephone or internet bids unless the bid was made in a so-called silent auction. 4. Acceptance of Bids A bid is accepted after the auctioneer has called the highest bidder’s bid three times. When a bid is accepted, a contract of sale is concluded between VAN HAM and the bidder whose bid was accepted. VAN HAM may refuse to accept the bid or accept it conditionally. This applies in particular where a bidder who is not known to the auctioneer or with whom no business relationship has yet been established fails to provide security in the form of bank references or guarantees by the start of the auction at the latest. However, there shall be no entitlement to have a bid accepted as a matter of principle. Where a bid is rejected, the previous bid shall remain valid. If several individuals place equal bids and no higher bid is made after three calls, the decision shall be made by drawing lots. VAN HAM may revoke acceptance of a bid and re-offer the item if a higher bid made in due time was accidentally overlooked, if the highest bidder does not want the bid to stand, or if there are other doubts as to the acceptance. If no bid is successful even though several bids were submitted, VAN HAM shall be liable to the bidder only in case of intent or gross negligence. A bidder shall remain bound by a bid that has been conditionally accepted for a period of one month. A conditionally accepted bid shall only become effective if VAN HAM confirms the bid in writing within one month from the date of the auction. 5. Purchase Price and Payment 5.1 The buyer shall pay the bid price plus a premium of 28% on the first € 250,000 and a premium of 25% on all sums exceeding this amount. This includes statutory VAT, which will, however, not be listed separately due to the margin scheme as per § 25a UStG (German Sales Tax Act). A premium of 24% on the first € 250,000 of the bid price and of 21% on all sums exceeding this amount shall be levied Stand: 19.9.2014 on items listed in the appendix as subject to standard taxation. Statutory VAT of currently 19% on the total of the bid price and the premium. 5.2 Items which are marked by a ’*’ have been imported from outside the EU to be sold at auction under Temporary Admission. When VAN HAM releases such property to the buyer, he/she will become the importer and must pay VAN HAM’s import VAT of currently 7 % to VAN HAM. These lots will be invoiced under the margin scheme. By the recharging of the import sales tax the buyer’s premium increases to 35% for the first € 250,000 and to 32% for the exceeding amount. The import sales tax as such is not separately identified. Upon request immediately after the auction the invoice for these objects can be made out with regular taxation. The value added tax can then entitle to deduct pre-tax or be refunded with an export certificate for a third country. 5.3 Pursuant to § 26 ss.1 of the German Copyright Act (UrhG), the Seller is obliged to pay the droit de suite (resale rights tax) on the sales proceeds of all original works of art and original photographic works whose creators died less than 70 years before completion of the sale, where such works were sold via VAN HAM. The buyer shall bear a portion of this in the form of a lump-sum charge amounting to: • 1.5% of the hammer price up to € 200,000 • 0.5% of the hammer price in excess of € 200,001 up to € 350,000 • 0.25% of the hammer price in excess of € 350,001 up to € 500,000 • 0.125% of the hammer price in excess of this price up to five million, up to a maximum of € 6,250. 5.4 For buyers entitled to deduct input tax, the invoice may, upon request (and after prior notification) be made out in line with standard taxation. VAT is not levied on shipments to third countries (i.e. outside the EU) nor on shipments to companies in EU member states, provided the VAT ID number is stated. If participants in an auction transfer purchased items to third countries themselves, they shall be reimbursed for VAT as soon as proof of export and purchase has been provided to VAN HAM. 5.5 Invoices issued during or immediately after an auction must be verified; errors remain excepted to this extent. 5.6 Payment of the total amount due upon acceptance of a bid shall be made in cash or by bank certified cheque. Cheques shall only be accepted on account of performance. Any taxes, costs, transfer or encashment fees (including any bank fees charged to VAN HAM) shall be borne by the buyer. Buyers who participate in the auction in person shall pay the purchase price to VAN HAM immediately after their bid is accepted. Without prejudice to the fact that payment is due immediately, bids made in absentia may be paid within 14 days of the invoice date without being deemed to be in default. 5.7 Auctioned items shall, as a matter of principle, only be handed over after full payment of all amounts owed by the buyer has been received. 6. Collection and Assumption of Risk 6.1 Acceptance of a bid establishes an obligation to collect the item. Absentee buyers shall collect their items without undue delay after VAN HAM has advised them that their bid has been successful. VAN HAM shall organise the insurance and shipment of the auctioned items to the buyer only upon the buyer’s written instruction and at the buyer’s cost and risk. Since the purchase price is due immediately and the buyer is obliged to collect the items without undue delay, the buyer shall be in default of acceptance no later than 14 days after acceptance of the bid or post-bid, and consequently the risk shall be transferred to the buyer at this time at the latest, irrespective of the fact that possession of the item has not yet been transferred. 6.2 If the buyer has not collected the items from VAN HAM three weeks after acceptance of the bid and/or relevant notification at the latest, VAN HAM shall request that the buyer collect the items within one week. At the end of said period VAN HAM shall be entitled to have the items stored in a contract warehouse at the cost and risk of the buyer. VAN HAM shall inform the buyer prior to storage. If VAN HAM stores the items in its own warehouse, up to 1% p.a. of the hammer price shall be charged for insurance and storage costs. Irrespective Stand: 19.9.2014 of this, VAN HAM may alternatively demand performance of the contract or assert statutory rights for breach of obligations. For the purpose of calculating any damage, reference is made to Clauses 5 and 8 of these Conditions. 6.3 VAN HAM shall under no circumstances be liable for loss of or damage to items that have not been collected or handed over due to non-payment, unless VAN HAM acted with intent or gross negligence. 7. Retention of Title, Set-off, Right of Retention 7.1 The title to an item acquired by auction shall only pass to the buyer upon full receipt of all payments owed as per Clauses 5 and 8. In the event that the buyer sells such an item without having satisfied all of VAN HAM’s claims, the buyer hereby assigns to VAN HAM any claims arising from the resale. VAN HAM hereby accepts such assignment. 7.2 The buyer shall only be able to set off claims against VAN HAM that are undisputed or that have been legally and finally determined. 7.3 The buyer shall have no right of retention based on claims arising from any prior transactions with VAN HAM. Insofar as the buyer is a merchant registered in the commercial register, the buyer waives its rights under §§ 273, 320 of the German Civil Code (BGB). 8.Default 8.1 The purchase price shall be due upon acceptance of the bid. The buyer shall be considered in default 14 days from conclusion of the contract, i.e. acceptance of the bid or post-bid. Payment is to be made to VAN HAM in Euros. This also applies to cheques, which shall only be recognised as fulfilment of the payment obligation once they have been unconditionally credited to the bank account. 8.2 In the event of a default in payment, default interest shall be charged at a rate of 1% per month. The buyer shall be entitled to furnish evidence that a lesser or no loss was incurred. In the remainder, VAN HAM may, in the event of a default in payment, elect to demand performance of the contract of sale or rescind the contract after setting a suitable period for performance. In the event of rescission, all of the buyer’s rights to the item acquired by auction shall lapse, and VAN HAM shall be entitled to claim damages in the amount of the lost proceeds from the work of art (consignor’s commission and premium). If the item is re-offered at another auction, the defaulting buyer shall additionally be liable for any shortfall in proceeds compared to the prior auction and for the costs of the repeat auction; the buyer shall not be entitled to receive any surplus proceeds. VAN HAM shall be entitled to exclude such a buyer from making further bids at auctions. 8.3 One month after default has occurred, VAN HAM shall be entitled and, upon the consignor’s request, required to disclose the buyer’s name and address to the consignor. 9. Privacy Statement The bidder hereby agrees to the bidder’s name, address and purchases being stored electronically and processed by VAN HAM for the purpose of fulfilling and performing the contractual relationship, and for the purpose of providing information about future auctions and offers. Should the bidder fail to meet its contractual obligations within the scope of fulfilling and performing this contractual relationship, the bidder consents to this fact being included in a blacklist accessible to all auction houses of the German Association of Art Auctioneers (Bundesverband Deutscher Kunstversteigerer e.V.). The future collection and use of data may be objected to by deleting this clause or by submitting a relevant statement to VAN HAM at a later date, with effect for the future. 10. Silent Auction VAN HAM shall conduct a so-called “silent auction” for the items listed at the end of the catalogue and marked with “+”. These General Auction Terms shall apply accordingly to such “silent auctions”; however, bidders may only bid in written form or via the internet. Since the items in “silent auctions” are not called out, no bids can be made in person or by telephone. Bids for a “silent auction” must be submitted to VAN HAM in writing at least 24 hours before the start of the auction in order to be valid; in the remainder please refer to Clause 3. 11. Miscellaneous Provisions 11.1 These General Auction Terms shall govern all relations between the buyer and VAN HAM. The buyer’s general commercial terms and conditions shall not be valid. No subsidiary oral agreements have been made. Any amendments shall be made in writing. 11.2 The place of performance and place of jurisdiction for business transactions shall exclusively be Cologne. German law shall apply; the UN Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) shall not apply. 11.3 The aforementioned provisions shall also apply mutatis mutandis to the private sale of items consigned for auction and, in particular, to post-sales, which are not governed by the provisions on distance sales as they form part of the respective auctions. 11.4 In the event that any of the above provisions are invalid in whole or in part, the validity of the remaining provisions shall be unaffected. The invalid provision shall be replaced by a valid provision which most closely resembles the commercial content of the invalid provision. This applies correspondingly if the contract contains a gap in need of amendment. In cases of doubt the German version of the General Auction Terms shall prevail. Translations into other languages merely serve as a guide. Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG Hitzelerstrasse 2, 50968 Cologne, Germany District court Cologne, HR A 375 General Partner: Van Ham Kunstauktionen Verwaltung GmbH District court Cologne, HR B 80313 Manager: Markus Eisenbeis (publicly appointed and sworn auctioneer for arts and antiques) EINLIEFERERVERZEICHNIS LIST OF CONSIGNORS 44759: 404, 804, 805, 828 – 45138: 762, 784, 785, 842 – 45325: 335, 336 – 45418: 696, 840, 968 – 45676: 899, 900, 1023 – 45910: 332, 713, 839 – 45963: 33, 107, 108, 381, 390, 567, 791, 950, 980 – 46440: 62 – 46476: 58, 285, 667, 964 – 46728: 14, 16, 34, 36, 41, 49, 87, 95, 102, 104, 119, 120, 123, 208, 211, 212, 219, 220, 221, 223, 228, 237, 240, 267, 268, 312, 316, 324, 331, 363, 364, 371, 375, 377, 394, 396, 408, 410, 422, 566, 736 – 46850: 327, 876, 892 – 47045: 91, 503, 526, 527 – 47211: 756 – 47295: 115, 116 – 47582: 56 – 47781: 27, 103, 224, 225, 256, 297, 706, 852 – 47966: 564 – 47988: 715 – 48885: 585, 746 – 49798: 533, 651, 714, 730, 770, 800, 906, 959, 1000 – 50544: 21, 106, 619, 622 – 50584: 204 – 51604: 929, 930 – 53451: 83 – 53785: 1030 – 54613: 683, 687, 688, 689, 690, 873 – 54636: 349, 848, 867, 912, 949, 963 – 54933: 97, 98, 99, 532, 535 – 55609: 420 – 56902: 835 – 57630: 794, 1050 – 58346: 378 – 59372: 329, 355, 609, 652, 692, 702, 717, 748, 818, 837, 875, 922, 933, 934, 945, 979, 983, 1010, 1011, 1012, 1013, 1027 – 62491: 790 – 63035: 37, 38, 544, 891 – 64534: 59 – 64567: 5, 6, 7, 78, 555, 569, 601, 653, 723, 747, 843, 844, 845, 947 – 64671: 764 – 64692: 699, 705, 755, 806, 851, 881, 889, 896, 897, 907, 910, 927, 966, 974, 985, 1035 – 66106: 84 – 66108: 213, 278, 328 – 68042: 30, 621 – 69023: 351 – 69643: 605 – 69766: 534, 855 – 70740: 536, 537, 538 – 71323: 73, 573 – 72442: 812 – 73641: 4, 234, 620, 733, 734, 735 – 76059: 71 – 76088: 393, 976, 977 – 76106: 1037 – 76147: 325 – 76198: 576, 587, 695, 775, 865, 923, 1009 – 76311: 217, 370 – 78834: 809, 859, 902, 956 – 79367: 1031 – 79389: 970 – 80597: 579, 788, 957, 1022 – 80929: 618 – 81693: 776 – 82052: 323, 693 – 82154: 259, 261, 262, 282, 292, 369 – 82173: 801 – 84107: 22 – 84131: 507, 545, 568, 666 – 84223: 789, 866, 1016 – 84285: 877 – 84308: 898 – 84354: 522 – 84358: 67, 68, 69 – 84437: 864 – 85806: 209 – 85878: 669, 670, 671, 672 – 85929: 405 – 86000: 63 – 86065: 838 – 87003: 361 – 87026: 994, 995, 996, 997, 998, 1001, 1002, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008 – 87101: 90 – 87143: 412 – 87156: 218, 547, 548, 549, 550, 551, 756, 849, 886, 955 – 87187: 43, 44, 45, 501, 557, 558, 559, 571 – 87244: 512 – 87264: 373 – 87277: 9 – 87330: 74 – 87471: 216, 289 – 88070: 552 – 88360: 32, 46, 54, 249, 426 – 88365: 109, 339, 380, 820, 821 – 88452: 853 – 88610: 509 – 88632: 954 – 88683: 18 – 88684: 227, 293 – 88808: 610, 611, 612, 613 – 88823: 515 – 88851: 210, 214, 253, 285, 754, 874 – 88875: 554, 1021 – 88876: 795, 796, 797, 798, 799 – 88904: 398, 743, 993 – 88916: 948 – 88994: 749 – 89038: 8, 28, 39, 48, 93, 201, 231, 561, 803 – 89052: 511, 514, 524, 543, 623 – 89054: 738 – 89079: 72 – 89085: 508 – 89086: 92 – 89114: 311 – 89116: 2, 35, 241, 257, 302, 318, 334, 337, 341, 342, 430, 574, 589, 650, 654, 655, 716, 724, 727, 728, 744, 745, 758, 759, 771, 773, 774, 802, 822, 823, 824, 829, 830, 831, 872, 878, 879, 880, 887, 888, 903, 908, 914, 915, 916, 918, 920, 924, 925, 926, 953, 961, 967, 978, 991, 1014, 1015, 1017, 1018, 1019, 1020, 1042, 1043, 1044, 1045, 1046, 1048, 1049, 1051, 1052 – 89139: 79, 100, 101, 578, 598 – 89155: 962 – 89165: 88 – 89204: 603 – 89205: 1028 – 89245: 414, 415 – 89418: 114 – 89450: 25 – 89637: 365 – 89677: 12 – 89697: 81 – 89703: 417 – 89876: 588, 860, 861 – 89890: 284, 357, 358, 366, 367, 684, 928 – 89928: 281 – 89937: 348 – 89967: 19, 516, 517, 518, 519, 520, 521, 523 – 90024: 580 – 90061: 1, 202, 203, 424, 425, 427, 504, 505, 556, 885, 1047 – 90064: 112, 314 – 90074: 305 – 90079: 350 – 90105: 661, 817 – 90109: 124, 506, 616 – 90127: 841, 935, 936, 937, 938, 939, 940, 941, 942, 943 – 90129: 111 – 90136: 277 – 90153: 127, 229 – 90155: 596 – 90160: 298, 299, 602 – 90163: 66 – 90167: 250, 303, 597, 737, 905, 913, 944 – 90177: 815 – 90178: 300, 333, 739, 740, 751, 752, 753 – 90182: 811, 868 – 90200: 614 – 90202: 385 – 90207: 423, 816, 921, 1036 – 90212: 50, 80, 238, 581, 582, 675, 677, 869, 890 – 90231: 402 – 90233: 117 – 90237: 24 – 90244: 376 – 90257: 608 – 90262: 51, 113, 121, 232, 254, 352, 354, 400, 421, 510, 565, 572, 575, 604, 606, 607, 617, 686, 694, 712, 732, 808, 932 – 90271: 969 – 90273: 525, 583, 599 – 90277: 10 – 90281: 832, 989 – 90288: 53 – 90289: 409, 418 – 90293: 660 – 90294: 792, 793 – 90302: 321, 322 – 90304: 560, 656, 769, 772, 777, 783, 833, 846, 958, 992, 1026 – 90316: 399 – 90318: 271 – 90322: 29, 541, 542 – 90328: 406 – 90331: 304 – 90333: 20, 540, 577 – 90336: 126, 624, 625 – 90337: 235, 236, 276, 291, 388, 1029 – 90342: 360 – 90343: 359, 392, 431, 553 – 90344: 344 – 90351: 1032, 1033, 1034 – 90353: 306 – 90357: 513 – 90359: 57 – 90360: 125 – 90365: 343 – 90380: 500, 807 – 90392: 326, 850 – 90393: 3, 13, 40, 75, 76, 85 – 90394: 246, 531, 786 – 90397: 89 – 90398: 701, 951 – 90400: 313, 411 – 90403: 286, 287, 288 – 90408: 258 – 90409: 882, 883 – 90411: 539 – 90418: 42, 94, 593, 594 – 90425: 502, 570 – 90426: 707 – 90430: 703, 729 – 90437: 562, 563, 678, 679, 680, 681, 704, 731, 825, 826, 827, 984 – 90439: 215, 260 – 90440: 362 – 90441: 15, 269 – 90445: 243, 248, 309, 662, 779, 780, 781, 810, 911, 931, 952, 960, 965, 1003 – 90450: 47 – 90453: 233, 383, 395 – 90455: 657, 971 – 90456: 1024 – 90469: 346, 347, 546, 760, 870, 871 – 90471: 700, 863, 884, 999 – 90475: 401 – 90477: 226 – 90479: 266 – 90481: 255 – 90487: 590, 591, 592 – 90488: 919 – 90489: 275, 834, 854 – 90493: 975 – 90494: 1025 – 90495: 200 – 90496: 317 – 90500: 264, 265, 761, 767, 768, 813, 814, 987, 988 – 90503: 407 – 90504: 245, 301 – 90505: 17, 23, 31, 96, 270, 345, 363, 528, 529, 530 – 90506: 310 – 90508: 374 – 90512: 290 – 90513: 110 – 90516: 663, 664, 685, 819, 836, 847, 909, 990 – 90522: 86 – 90524: 273, 294, 428, 697, 698, 720, 721, 722, 893, 894, 895, 973, 981, 982 – 90528: 242 – 90535: 315 – 90539: 11, 205, 206, 584, 600, 658, 856 – 90541: 244, 283, 384, 429 – 90545: 419 – 90548: 247, 379, 778, 782, 787 – 90550: 82 – 90552: 60, 61 – 90554: 382 – 90555: 397 – 90556: 70 – 90561: 742 – 90562: 391 – 90564: 118 – 90565: 279 – 90571: 972 – 90579: 691, 708, 709, 710, 711, 901 – 90580: 416 – 90581: 765 – 90583: 319, 320 – 90586: 251, 308 – 90587: 673, 674, 676, 741, 946 – 90588: 64, 65 – 90590: 239, 295, 296, 330, 403, 615, 763, 766 – 90591: 338, 340, 387 – 90592: 274 – 90596: 857, 858 – 90597: 682, 718, 719, 725, 726, 750, 904, 986 – 90598: 272, 862 – 90599: 372 – 90600: 386 – 90601: 280 – 90602: 105 – 90604: 77 – 90605: 307 – 90606: 26 – 90608: 52 – 90610: 122 – 90613: 368 – 90617: 413 – 90618: 263 – 90620: 230 – 90626: 659 – 90627: 389, 917 – 90633: 353, 356 – 90634: 586, 668 – 90636: 1038, 1039, 1040, 1041 – 90638: 595, 665, 757. Folgende Lots sind regelbesteuert: 201, 208, 211, 212, 219, 220, 221, 223, 224, 225, 228, 234, 237, 240, 256, 259, 261, 262, 267, 268, 281, 282, 285, 292, 297, 312, 316, 324, 331, 363 A, 364, 369, 371, 375, 377, 381, 390, 394, 396, 408, 410, 422 280 | 281 ZEITGENÖSSISCHE KUNST GEBOTSFORMULAR BIDDING FORM AUKTION NR. | SALE NO: 345 Vorname, Nachname, Titel | First, Last name, Title Telefon für Auktion | Telephone for the sale Straße | Street Telefon für Auktion | Telephone for the sale PLZ, Ort | Postcode, city Tel.| Fax Land | Country E-Mail Bitte Rechnung vorab per E-Mail Please send invoice in advance via e-mail. Wir bitten Neukunden, uns eine Kopie ihres Personalausweises zukommen zu lassen. VAN HAM behält sich das Recht vor, weitere Referenzen anzufordern. Bitte beachten Sie die umseitigen Hinweise. We ask new clients to provide us with a copy of their ID card or passport. VAN HAM maintains the right to request further references. ANGABEN BITTE IN DRUCKBUCHSTABEN | PLEASE WRITE CLEARLY Gebote müssen 24 Stunden vor Auktion für Bestätigung eingehen. Bei identischen Geboten wird das als erstes eingegangene akzeptiert. Bids must arrive 24 hours prior to the auction for confirmation. In the event of identical bids, the earliest bid received will take precedence. Lot Titel Title Tel. Gebot Tel. bid Max. Gebot (Gebot ohne Aufgeld) Max. bid (Bid without premium) Nur für Kunst-Händler | For art dealers only: Bitte mit MwSt-Ausweis Please use my VAT-No. for my invoice (VAT-identification number) Bitte beachten Sie, dass die Ausführung von schriftlichen und telefonischen Geboten ein Service unseres Hauses ist. VAN HAM kann daher keine Zusicherung für deren Ausführung bzw. fehlerfreie Durchführung geben. Hiermit erkenne ich die im Katalog abgedruckten Geschäftsbedingungen an. I understand that VAN HAM provides the service of executing absentee bids for the convenience of clients and that VAN HAM is not responsible for failing to execute bids or for errors related to the execution of bids. I accept the standard business conditions (see catalogue). Ort, Datum | Place, date Unterschrift | Signature Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG Hitzelerstraße 2 50968 Köln Tel. +49 (0) 221 925862-0 Fax. +49 (0) 221 925862-4 Stand: 1.10.2014 [email protected] www.van-ham.com USt-ID Nr. DE 122 771 785 HRA Köln 375 Lot Titel Title Tel. Gebot Tel. bid Hinweise für nicht anwesende Bieter | Information for absentee bidders Schriftliche/telefonische Gebote | Absentee /Telephone bids Die umstehend und hier eingetragenen Gebote sind bindend und werden nur soweit in Anspruch genommen, wie andere Gebote überboten werden müssen. Das Aufgeld ist nicht enthalten; maßgeblich sind die eingetragenen Katalognummern. Bei Schätzpreisen ab € 500 haben Sie auch die Möglichkeit, telefonisch mitzusteigern. Per Fax geschickte Gebote müssen uns mit Original-Unterschrift bestätigt werden. Telefonische Gebote werden wie schriftliche Gebote behandelt. Bitte geben Sie uns statt des Höchstgebotes Ihre Telefon-Nr. an, unter der Sie zum Zeitpunkt der Auktion zu erreichen sind. Gespräche beim telefonischen Bieten können aufgezeichnet werden. Im Interesse der Einlieferer können Gebote unter zwei Drittel der Schätzpreise nicht berücksichtigt werden. Ausfuhrlieferungen sind von der Mehr wertsteuer befreit, innerhalb der EU jedoch nur bei branchengleichen Unternehmen mit Umsatzsteuer-Identifikations-Nr. The overleaf and here inscribed bids are binding and will only be utilized to the extent necessary to overbid other bids. The buyer’s premium is not included. Decisive are the inscribed lot numbers. You have the possibility to bid for lots from € 500 upwards. Bids sent via fax have to be confirmed with the original signature. Telephone bids are treated like absentee bids. Telephone bidders should provide the telephone number at which they can be reached instead of a maximum bid. Phone calls during the telephone bidding can be recorded. Bids below 2/3rds of the estimate price cannot be accepted. Exported purchases are free of VAT and within the EU only for art dealers with a VAT number. Abholung | Transport Bezahlte Objekte können während der Auktion abgeholt werden. Bei späterer Abholung bitten wir um kurze Nachricht vorab, um Wartezeiten zu vermeiden. Objekte, die nicht spätestens drei Wochen nach Rechnungslegung abgeholt wurden, können auf Kosten des Käufers eingelagert oder zugesandt werden. Paid objects can be collected during the auction. In case of a later pick-up, please inform us to avoid delays. Objects not collected within three weeks of the invoice‘s issue date can be shipped or stored at the buyer‘s expense. Auktionsergebnisse | Auction results Ab dem ersten Werktag nach Auktion können Sie die Ergebnisse im Internet unter www.van-ham.com einsehen. You find our results one day after the auction on www.van-ham.com. Ort, Datum | Place, date Stand: 1.10.2014 Unterschrift | Signature Max. Gebot (Gebot ohne Aufgeld) Max. bid (Bid without premium) MITGLIEDSCHAFTEN Van Ham ist Partner von The Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mindestens € 1.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen. Bundesverband deutscher Kunstversteigerer e.V. (BDK) Kunsthändlerverband Deutschland (KD) UNSERE REPRÄSENTANZEN Hamburg Elisabeth Bonse c/o Flo Peters Gallery Chilehaus | Pumpen 8 20095 Hamburg Tel.: +49 40 41 91 05 23 Fax: +49 40 41 91 05 24 [email protected] München Dr. Barbara Haubold Elly-Ney-Str. 15 82327 Tutzing Tel.: +49 8158 99712 88 Fax: +49 8158 90 34 61 [email protected] Stuttgart Thomas Maier Dr. Anja Gebauer c/o Maier & Co. Fine Art Eberhardstraße 6 70173 Stuttgart Tel.: +49 711 51 89 07 10 Fax: +49 711 51 89 07 09 [email protected] Belgien und Niederlande Dr. Petra Versteegh-Kühner Sterrenlaan 6 3621 Rekem | Belgien Tel.: +32 89 71 60 04 Fax: +32 89 71 60 05 Mobil: +31 620 40 21 87 [email protected] Luxemburg Gräfin Marina von Kamarowsky MvK Fine Art 2, Rue Nicolas Braunshausen 1257 Luxemburg Tel.: +352 44 04 95 Fax: +352 44 04 92 Mobil: +352 691 16 88 22 [email protected] Schweiz Rolf Welti RWMA GmbH Gotthardstr. 88 /PF 54 6474 Amsteg | Schweiz Tel.: +41 44 202 40 41 Fax: +41 41 884 01 02 [email protected] Abbildung Titel NR 274 ANSELM KIEFER Europa B EIRAT Wilhelm Karl Prinz von Preußen Vorsitzender Kommerzialrat Prof. Ottmar Braun Sprecher Prof. Dr. Albert Mayer Abbildung Rückseite NR 249 GOTTHARD GRAUBNER „Lapilli“ © Nachlass Gotthard Graubner