Im Süden steht die Zeit still
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Im Süden steht die Zeit still
E8 REISE&WELT von Urlaubern empfohlen: BEST WESTERN Hotel L‘Orangerie*** in Nimes / Frankreich Von 100 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ z. B. 37 Euro p. P. bei eigener Anreise. Gäste schreiben: „Das Hotel ist eine kleine Erholungsoase am Stadtrand mit eigenem, kostenlosem Parkplatz. Unser Zimmer war sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet.“ Hotel du Soleil Le Terminus*** in Carcassonne / Frankreich Von 100 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ z. B. 50 Euro p. P. bei eigener Anreise. Gäste schreiben: „Historisches Stadthotel mit französischem Charme, direkt am Canal du Midi. Zur fantastischen Altstadt benötigt man ungefähr 20 Minuten zu Fuß.“ Ermittelt von dem größten deutschsprachigen Hotelbewertungsportal. Regionale Leckereien in Venlo probieren FRANKREICH Im Süden steht die Zeit still te man zumindest meinen. Doch wir sind auch im Land der Katharer. Hier brechen Wunden auf. Die Katharer, die Ketzer, sie waren die Reinen, wie sie glaubten. In Wirklichkeit waren sie die Verlierer der Geschichte. Im 12. Jahrhundert hatten sie regen Zulauf, stellten sich gegen die katholische Kirche, lehnten die Sakramente ab, hatten eigene Bischöfe und verhöhnten das Jüngste Gericht. Dagegen half nur Gewalt. Es kam die Stunde der Inquisition. Was folgte, waren Mord und Massaker, den Rest besorgten die Kreuzritter. Die Katharer flohen in die Berge. Die langsam zerbröselnden, aber immer noch mächtigen Ruinen der Gralsburgen Montségur, Puilaurens oder Quéribus sind stumme Zeugen eines schauerlichen Endes. In ihnen harrten die Belagerten lange Zeit aus. Innerhalb weniger Generationen waren die Katharer im 13. Jahrhundert ausgelöscht. Mit derlei schweren Gedanken beladen, haben wir uns den Pyrenäen genähert. Wir könnten es so wie Kurt Tucholsky machen. Der ist zum Abschluss seiner Pyrenäenreise 1925 auf den Canigou geklettert. „Kaum sind acht Stunden vergangen, bin ich oben“, nach immerhin 2785 Metern, „und war sehr glücklich“. Die Region LanguedocRoussillon ist geprägt von Einflüssen unterschiedlicher Kulturen. Eine verträumte Stille breitet sich über die Landschaft aus. aus Samt. Am Ufer: mächtige Schirmpinien, die einander hoch über dem Wasser berührend und ein Dach bilden. Eine Parklandschaft mit Flusslauf. Und dann und wann eine Schleuse, insgesamt sind es 99. Wenn es steil wird, braucht man Schleusentreppen mit bis zu sechs Stufen. Plötzlich herrscht etwas Betrieb, als die VON WOLFGANG MINATY hellen Boote gehoben oder geWas, bitteschön, ist im Süden senkt werden. Aber alles gemächlich. Man Frankreichs eigentlich französisch? Agde, die Stadt am Mit- hat Zeit. Wir sitzen bei einem telmeer, gehörte den Griechen, Glas Wein am Ufer und grüßen Nîmes den Römern. Narbonne dezent hinüber. Die Bootswar die Hauptstadt der West- crew, ein Ehepaar aus Belgien, goten und Perpignan die winkt freundlich zurück: „BonHauptstadt des Königreichs jour!“ Der Kanal reicht vom Mallorca. Das Städtchen Col- Mittelmeer bis nach Toulouse. lioure gehörte den Malern des Von dort könnte man bis zum Atlantik schipFauvismus, Cépern. Wir wolret den KünstDas Schwarze len aber nur bis lern des KubisGebirge wird Carcassonne, mus und die geprägt von sanften wo die Zeit steCamargue hengeblieben nach wie vor Hügeln, auf denen scheint. Mit ihden Pferden. der Wein wächst ren Türmen Einen komund Toren, pletten Kreuzgang eines Klosters, Stein für Zinnen und Zwingern, BastioStein abgebaut, besitzt heute nen und Barbakanen, ist die New York, und die armen Ce- Stadt vor jedem Ansturm sivennen gehören niemand, weil cher, nur nicht vor den drei Millionen Besucher pro Jahr. keiner sie haben will. Auf dem Weg ins Schwarze In Roussillon spricht man Katalanisch. Spanien beginnt Gebirge fallen die vielen Gäste ja gleich um die Ecke, hinter kaum noch auf. Kein Vergleich den Pyrenäen, und in einer zum Schwarzwald. Stattdessen Stunde wäre man mit dem TGV sanfte Hügel, auf denen der in Barcelona. Wir aber sind erst Wein wächst. Heidi van den einmal in Nîmes – und wollen Akker, holländische Markenicht mehr weg. Der Tempel ist tingchefin des edlen Weinguebenso offen wie die Arena, die tes in Pennautier: „Sie sollten Museen laden ein. Und das, so mal unseren Cabardès-Wein scheint es, seit 2000 Jahren. probieren. Der hat Charakter und, wenn Sie ihm zuhören, Eine bemerkenswerte Stadt. Dann, weiter landeinwärts, sogar Weisheit.“ Die Landschaft wirkt wie ein der Kanal. 1681 fertiggestellt, ist der Canal du Midi heute Teppich aus Trauben. Ein Weltkulturerbe. Verträumte glückliches Land, verfügt es Stille. Ein Wasserspiegel wie doch über so viele Reben – soll- (rps) Venlo lädt heute und morgen, 26. und 27. September, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr zum „Wochenende des Geschmacks“ ein. Im Venlo GreenPark, auf dem ehemaligen Floridagelände, sind zahlreiche Kochvorführungen, Workshops und Verkostungen zu erleben. Besucher können an einer kulinarischen Tour über das Gelände teilnehmen. Ernest Hemingway fand bei seinem Besuch in Grau-du-Roi seinen „Garten Eden“ KULINARISCHES Kellereien und Restaurants Anreise z. B. mit Germanwings ab Düsseldorf direkt nach Montpellier (ab Mai 2016) Essen/Trinken Die Küchenchefs pflegen einen ebenso rustikal-deftigen wie auch eleganten Stil. Er reicht von der einfachen Tielle, einer mit Tintenfisch gefüllten Pastete (z. B. in den Markthallen von Sète), über den cremigen Klassiker, das Cassoulet, ein Eintopfgericht mit weißen Bohnen, Schweinswurst, Rindfleisch und reichlich Knoblauch (z. B. köstlich im Restaurant „Donjon“ in Carcassonne), bis hin zu den Austern von Bouzigues. Die Weine im größten zusammenhängenden Weinanbaugebiet der Welt erhalten Noten von gut bis www.weekendvandesmaak.nl Reise&Welt Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf, Geschäftsführer: Dr. Karl Hans Arnold, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Stephan Marzen (verantwortl. Anzeigen), Johannes Werle, Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf, Anzeigen Verkaufsleiter: Andreas Wallenborn, RP Media Service, Tel. 0211 505-2476, E-Mail: andreas. [email protected], Redaktion: Rheinland Presse Service GmbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf, José Macias (verantwortlich), Dirk Weber, Markus Wasch, Kontakt: Tel. 0211 528018-13, [email protected] grandios, darunter Spitzenweine wie der weiße Picpoul de Pinet, vor allem aber die roten Faugères, Fitou und Saint-Chinian. Kellereien Kräftige CabardèsWeine gibt es beim Schlossherrn Lorgeril in Pennautier (nördl. Carcassonne), prickelnde Blanquette-Schaumweine (dem Champagner zum Verwechseln ähnlich) in Limoux (südl. Carcassonne) und einschmeichelnde Wermutweine von Noilly Prat in Marseillan (bei Agde). Informationen Atout France, Französische Zentrale für Tourismus, Internet: de.rendezvousenfrance.com, de.destinationsuddefrance.com, www.audetourisme.com Das Château de Quéribus war eine der letzten Fluchtburgen der Katharer. Delikatesse in Südfrankreich: Austern. FOTO: OT SÈTE, OLIVIER MAYNARD :H-+) 3"$$#'%%& "& DE - F+; +;3+ -;E +; D1: :? B): B;$-C' ) /1:.$):? :/+' :1 1;-: %8&+81* 81' %(5$781* %(, +3 S 3 '= OOHLQEHQ I '=$ =XVFKO E D + -;?/: +; : +;/)-( D1/ A%* 3:1 :;1/# , 1? - - F+; %)&. " "& "&+ $" .0+ $0..& "&&, $! $* '.$+ ,.0+&. $ 0& ! .++,, 2+%"..$& %1.$" , 0& $! &., $"+* + &'+%040 $! $& 0& 0&& 2+1. , 40%* +? 8-- +/-B;+D */' 1?9 ,1,ǿ )" ǽ ),*,+0"+ ):? +. +)?:B) :$ :/: +; B; .+? B/ ?:/, ; -$; :D+ < :/)?B/' / .+? : +))-?+' . *:C);?C,;B$$ ? % F / ;; / -; B$$ ? 2 F -B$$ ? 2 F :H : 3 H+-+?? /B$$ ? +--,1.. /;1,?+ $C):? : 3H+ :'/' B:) - F+; $C):? / :B/' /H / :H : 1-,-1: / +-. / 1;? /-1; B?HB/' ; -- / ; 1:' /'G./;?+, +/'1 ?: BB/' B:) ; * =I 3-B;* . 1$$ :; :D+ +. 1? - -XELOlXPVUHLVH DXI GHU ª6WUDH GHU 5RPDQLN© ]X GHQ .XOWXUGHQN PlOHUQ 6DFKVHQ$QKDOWV PLW $OWVWDGWUXQGJDQJ LQ +DOOH 6WDGW IKUXQJ GXUFK 0HUVHEXUJ $XVVWHOOXQJ ª -DKUH .DLVHUGRP 0HUVHEXUJ© LP 0HUVHEXUJHU 'RP %HVLFKWLJXQJ GHV 1DXPEXUJHU 'RPV XQG 5XQGJDQJ GXUFK GLH PDOHULVFKH .ORVWHUUXLQH 0HPOHEHQ Ǘǚʢ 0-/"+Ȃ &0 ǘǖǽǖǕǽǗǕǖǚȥ ?:/, E): / : +/+D+6 +//). ; +??' ;; /; 42A6II +; 2&6II ):5 $$ B/ B) / +/ : +? 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Wir fördern den ehrenamtlichen Einsatz für die Naturschön heiten und Kulturschätze und helfen, damit Denkmäler restauriert, Museen eingerichtet und Naturschutzgebiete dauerhaft gesichert werden. Helfen auch Sie und werden Sie Mitglied im Förderverein der NRW-Stiftung! Interessiert? www.nrw-stiftung.de FOTOS (2): ADT/PAUL PAULA Der Canal du Midi, heute Weltkulturerbe, führt vom Atlantik bis zum Mittelmeer. !*' * /+1: /: +; +;?B/' / RHEINISCHE POST SAMSTAG, 26. SEPTEMBER 2015 *** +!" Hoteltipps Anzeige xG−RW2 Glück gibt es auch unten an der Küste des Löwengolfs – mit kilometerweiten Stränden: Collioure, Agde, Sète, AiguesMortes. Aber auch hier sind wir nicht die Ersten. Ernest Hemingway war schon da. Sein Hotel in Grau-du-Roi existiert noch immer, etwas heruntergekommen zwar, aber damals war er fraglos im sprichwörtlichen „Garten Eden“. Genauso heißt auch sein Roman. Und genauso fühlen wir uns. Gleich neben der Mole öffnet sich der Strand vor unseren Augen. Die Möwen kreischen, dass es eine Lust ist. Oder lachen sie? So hört es sich zumindest so an. Ihnen geht’s gut. Uns geht’s gut. Wir gehen quer zum Meer, schlurfen durch den feuchtweichen Sand, lassen die Gischt durch unsere müden Zehen spülen. Das Meer glitzert, die Sonne wärmt, das Wasser kühlt. Ein bisschen Eden ist hier immer ganz nah. Die Redaktion wurde von Atout France zu der Reise eingeladen. Interesse? Schalten Sie gezielt Ihre Anzeige in unserem Reisemarkt „Reise & Welt“. Frau Stephanie Scheren informiert Sie gerne über Termine, Platzierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. HEIMATMUSEUM IN KALKAR-GRIETH Stephanie Scheren Telefon: 0211 505-2468 Telefax: 0211 505-1002468 E-Mail: [email protected]