1 Einleitung
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9 1 Einleitung Das Lernpaket enthält folgende Bauteile, die hier kurz vorgestellt werden sollen: 1 bestückte Platine mit FT232R 1 USB-Kabel 2 Transistoren BC548C 6 Widerstände 1 kΩ 2 Widerstände 10 kΩ 2 Widerstände 27 kΩ 2 Widerstände 100 kΩ 1 Elektrolytkondensator 47 µF 4 Scheibenkondensatoren 0,1 µF 2 Dioden 1N4148 2 Leuchtdioden (LED) Rot 2 Leuchtdioden (LED) Grün 2 Reset-Taster 1 Fototransistor BPW40 1 Piezo-Schallwandler mit Anschlussdrähten 1m isolierter Schaltdraht 1 Steckboard 1 ATtiny13 1.1 Experimentierplatine Grundlage des Lernpakets ist eine kleine Experimentierplatine mit dem USB/Seriell-Wandler FT232R. Sie erhalten damit die Anschlüsse einer seriellen Schnittstelle, allerdings mit etwas anderen Daten, nämlich mit TTL-Pegeln von 0V/5V statt der früher üblichen RS232-Pegel von ca. -12V/+12V. Zusätzlich 10 1 Einleitung liefert der USB auch eine Spannungsversorgung von +5 V, die Sie bis ca. 50 mA belasten können. Alle Anschlüsse sind über zweifache Präzisionskontakte erreichbar, in die direkt elektronische Bauteile gesteckt werden können. Zusätzlich besitzt die Platine ein kleines Experimentierfeld mit fünf Gruppen von je vier verbundenen Kontakten. Abb. 1.1: Die USB-Platine Die Stromversorgung am Pin VCC ist über einen Schutzwiderstand von 10 Ω mit dem Stromversorgungsanschluss am USB-Kabel verbunden. Falls Sie einmal versehentlich einen direkten Kurzschluss zwischen VCC und GND erzeugen, schützt dieser Widerstand den PC. Der maximale Strom ist auf 500 mA begrenzt. Für einen kurzen Moment hält der Schutzwiderstand die Belastung aus. Bei einem länger anhaltenden Kurzschluss würde der Widerstand wie eine Sicherung durchbrennen und dies mit einer kleinen Rauchwolke anzeigen. Das ist immer noch besser als eine Beschädigung am PC. Und Sie könnten mit etwas Geschick einen neuen Widerstand einlöten. 1.2 Sicherheitshinweise 11 Abb. 1.2: Das Schaltbild der Experimentierplatine Der FT232R setzt die USB-Signale mit geringster externer Beschaltung in eine serielle Schnittstelle um. Damit hat man die serielle Sendeleitung TXD, die serielle Empfangsleitung RXD und die üblichen Handshake-Leitungen, darunter zwei Ausgänge und vier Eingänge. Die Software verwendet alle Leitungen wie eine normale serielle Schnittstelle. Dadurch werden nur sehr einfache Befehle benötigt. DTR 1 schaltet z. B. die Leitung DTR ein. Dass dabei im Hintergrund viele Softwareschichten durchlaufen werden, muss man weder wissen noch beachten, wenn es um die eigentlichen Anwendungen geht. Wer sich genauer mit der Software beschäftigen und die zahlreichen erweiterten Möglichkeiten des Chips nutzen will, dem sei das Buch »USB in der Elektronik« [1] empfohlen. 1.2 Sicherheitshinweise Die USB-Platine ist weitgehend gegen Fehler abgesichert, sodass es kaum möglich ist, den PC zu beschädigen. Ein Schutzwiderstand von 10 Ω in der Versorgungsleitung schützt den USB-Anschluss auch bei einem Kurzschluss gegen zu hohe Ströme. Die Anschlüsse der USB-Buchse sind auf der Platinenunterseite nicht isoliert. Der VCC-Anschluss direkt an der Buchse befindet sich noch vor dem Schutzwiderstand. Wenn Sie die Platine auf einen metallischen Leiter stellen, kann es daher zu einem erhöhten Strom kommen. Nach den USB-Spezifikationen sollte der PC an seinen USB-Downports eine Strombegrenzung haben, sodass eigentlich nichts passieren kann. Allerdings besteht die Schutzschaltung in einzelnen Fällen aus kleinen Widerständen, die dann wie eine Sicherung durchbrennen können. Beachten Sie deshalb bitte die folgenden Sicherheitsregeln: • Vermeiden Sie metallische Gegenstände unter der Platine oder isolieren Sie die gesamte Unterseite mit einer Schutzplatte und Isolierband. 12 1 Einleitung • Halten Sie Netzteile und andere Spannungsquellen mit mehr als 5 V fern von der Experimentierplatine. • Schließen Sie die Platine nach Möglichkeit nicht direkt an den PC an, sondern über einen Hub. Dieser enthält meist eine zusätzliche wirksame Schutzschaltung. Und wenn doch einmal etwas passiert, wird im Normalfall nur der Hub, nicht aber der PC beschädigt. 1.3 Bauteile im Lernpaket Die wichtigsten Bauteile werden hier kurz vorgestellt und in ihrer Funktion beschrieben. Aber erst die realen Experimente vermitteln praktische Erfahrungen mit der Schaltungstechnik. Leuchtdioden Das Lernpaket enthält rote und grüne LEDs. Hier muss grundsätzlich die Polung beachtet werden. Der Minusanschluss heißt Kathode und liegt am kürzeren Anschlussdraht. Der Plusanschluss ist die Anode. Im Inneren der LED erkennt man einen kelchartigen Halter für den LED-Kristall, der an der Kathode liegt. Der Anodenanschluss ist durch ein extrem dünnes Drähtchen mit einem Kontakt auf der Oberseite des Kristalls verbunden. Achtung: Anders als Glühlämpchen dürfen LEDs niemals direkt mit einer Batterie verbunden werden. Es ist immer ein Vorwiderstand nötig. Abb. 1.3: Die Leuchtdiode Widerstände Die Widerstände im Lernpaket sind Kohleschichtwiderstände mit Toleranzen von ±5 %. Das Widerstandsmaterial ist auf einen Keramikstab aufgebracht und mit einer Schutzschicht überzogen. Die Beschriftung erfolgt in Form von Farbringen. Neben dem Widerstandswert ist auch die Genauigkeitsklasse angegeben. 1.3 Bauteile im Lernpaket 13 Abb. 1.4: Ein Widerstand Widerstände mit einer Toleranz von ±5 % gibt es in den Werten der E24-Reihe, wobei jede Dekade 24 Werte mit etwa gleichmäßigem Abstand zum Nachbarwert enthält. Tabelle 1.1: Die Widerstandswerte nach der Normreihe E24 1,0 1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,7 3,0 3,3 3,6 3,9 4,3 4,7 5,1 5,6 6,2 6,8 7,5 8,2 9,1 Der Farbcode wird ausgehend von dem Ring gelesen, der näher am Rand des Widerstands liegt. Die ersten beiden Ringe stehen für zwei Ziffern, der dritte für einen Multiplikator des Widerstandswerts in Ohm. Ein vierter Ring gibt die Toleranz an. Tabelle 1.2: Der Widerstands-Farbcode Farbe Ring 1 Ring 2 Ring 3 Ring 4 1. Ziffer 2. Ziffer Multiplikator Toleranz Schwarz 0 1 Braun 1 1 10 1% Rot 2 2 100 2% Orange 3 3 1000 Gelb 4 4 10000 Gün 5 5 100000 Blau 6 6 1000000 Violett 7 7 10000000 Grau 8 8 Weiß 9 9 0,5 % Gold 0,1 5% Silber 0,01 10 % 14 1 Einleitung Ein Widerstand mit den Farbringen Gelb, Violett, Braun und Gold hat den Wert 470 Ohm bei einer Toleranz von 5 %. Im Lernpaket befinden sich Widerstände der folgenden Werte: 1 kΩ braun, schwarz, rot 10 kΩ braun, schwarz, orange 27 kΩ rot, violett, orange 100 kΩ braun, schwarz, gelb Kondensatoren Ein Kondensator besteht aus zwei Metallflächen und einer Isolierschicht. Legt man eine elektrische Spannung an, bildet sich zwischen den Kondensatorplatten ein elektrisches Kraftfeld, in dem Energie gespeichert ist. Ein Kondensator mit großer Plattenfläche und kleinem Plattenabstand hat eine große Kapazität, speichert also bei einer gegebenen Spannung viel Ladung. Die Kapazität eines Kondensators wird in Farad (F) gemessen. Die hier verwendeten Kondensatoren haben Kapazitäten zwischen 10 nF (0,00000001 F) und 100 µF (0,0001 F) Das Isoliermaterial (Dielektrikum) vergrößert die Kapazität gegenüber Luftisolation. Die keramischen Scheibenkondensatoren verwenden ein spezielles Keramikmaterial, mit dem große Kapazitäten bei kleiner Bauform erreicht werden. Das Lernpaket enthält keramische Scheibenkondensatoren mit 100 nF (Beschriftung 104, 100000 pF). Abb. 1.5: Ein keramischer Kondensator Größere Kapazitäten lassen sich mit Elektrolytkondensatoren (Elkos) erreichen. Das Dielektrikum besteht hier aus einer sehr dünnen Schicht Aluminiumoxid. Der Elko enthält einen flüssigen Elektrolyten und aufgewickelte Aluminiumfolien mit großer Oberfläche. Die Spannung darf nur in einer Richtung angelegt werden. In der falschen Richtung fließt ein Leckstrom und baut die Isolationsschicht allmählich ab, was zur Zerstörung des Bauteils führt. Der Minuspol ist durch einen weißen Streifen gekennzeichnet und hat einen kürzeren Anschlussdraht. 1.3 Bauteile im Lernpaket 15 Abb. 1.6: Ein Elektrolytkondensator Transistoren Transistoren sind Bauelemente zur Verstärkung kleiner Ströme. Das Lernpaket enthält zwei NPN-Transistoren. Abb. 1.7: Der Transistor Die Anschlüsse des Transistors heißen Emitter (E), Basis (B) und Kollektor (C). Bei beiden Transistoren liegt der Basisanschluss in der Mitte. Der Emitter liegt rechts, wenn Sie auf die Beschriftung schauen und die Anschlüsse nach unten zeigen. Si-Dioden Eine Diode ist ein elektrisches Ventil und lässt Strom nur in einer Richtung hindurch. Man unterscheidet Dioden nach ihrem Ausgangsmaterial Germanium (Ge) oder Silizium (Si). Die Dioden im Lernpakt sind Si-Dioden vom Typ 1N4148. Es handelt sich um Universaldioden für Ströme bis 100 mA. Beim Einbau muss grundsätzlich die Richtung beachtet werden. Die Kathode ist mit einem schwarzen Ring gekennzeichnet. Abb. 1.8: Die Diode 1N4148 Fototransistor Der Fototransistor dient als Lichtsensor. Es handelt sich um einen NPNTransistor, dessen Basis nicht nach außen geführt ist. Die B-C-Diode ist als groß- 16 1 Einleitung flächige Fotodiode ausgeführt. Der Fotostrom wird verstärkt und erreicht bei hellem Licht bis zu 1 mA. Abb. 1.9: Der Fotowiderstand Tastschalter Der Tastschalter im Lernpaket besitzt einen Schließerkontakt mit zwei Anschlüssen, die jedoch doppelt herausgeführt sind. Abb. 1.10: Der Tastschalter Piezo-Schallwandler Der Schallwandler dient als einfacher Lautsprecher und als Mikrofon oder Schwingungssensor. Der Aufbau ähnelt dem eines keramischen Scheibenkondensators, wobei allerdings das Dielektrikum zusätzlich elektrisch vorgespannt ist. Dadurch entsteht eine Kopplung zwischen mechanischer Spannung und elektrischer Spannung. Der piezoelektrische Effekt tritt in ähnlicher Weise auch bei natürlichen Quarzkristallen auf. Abb. 1.11: Der Schallwandler 1.3 Bauteile im Lernpaket 17 Steckfeld Alle Versuche mit dem Mikrocontroller ATtiny13 werden auf der beiliegenden Labor-Experimentierplatine aufgebaut. Das Steckfeld mit insgesamt 270 Kontakten im 2,54-mm-Raster sorgt für sichere Verbindungen integrierter Schaltungen (ICs) und der Einzelbauteile. Abb. 1.12: Das Experimentierfeld Das Steckfeld hat im mittleren Bereich 230 Kontakte, die jeweils durch vertikale Streifen mit 5 Kontakten leitend verbunden sind. Zusätzlich gibt es am Rand 40 Kontakte für die Stromversorgung, die aus zwei horizontalen Kontaktfederstreifen mit 20 Kontakten bestehen. Das Steckfeld verfügt damit über zwei unabhängige Versorgungsschienen. Abb. 1.12 zeigt alle internen Verbindungen. Man erkennt die kurzen Kontaktreihen im Mittelfeld und die langen Versorgungsschienen am Rand. 18 1 Einleitung Abb. 1.13: Die internen Kontaktreihen Das Einsetzen von Bauteilen benötigt relativ viel Kraft. Die Anschlussdrähte knicken daher leicht um. Wichtig ist, dass die Drähte exakt von oben eingeführt werden. Dabei hilft eine Pinzette oder eine kleine Zange. Ein Draht wird möglichst kurz über dem Steckbrett gepackt und senkrecht nach unten gedrückt. So lassen sich auch empfindliche Anschlussdrähte wie die verzinnten Enden des Piezo-Schallwandlers, ohne diese zu knicken, einsetzen. Für die Versuche benötigen Sie kurze und längere Drahtstücke, die Sie passend von dem beiliegenden Schaltdraht abschneiden müssen. Zum Abisolieren der Drahtenden hat es sich als praktisch erwiesen, die Isolierung mit einem scharfen Messer rundherum einzuschneiden. Mikrocontroller Der Mikrocontroller ATtiny13 hat ein PDIP-8-Gehäuse. Der Pin1 ist mit einem eingepressten Punkt markiert. GND liegt an Pin 4, Vcc (+5 V) an Pin 8. Eine Falschpolung muss unbedingt vermieden werden. Alle Anschlüsse besitzen mehrfache Funktionen, die von der Software ausgewählt werden. SCL, MOSI, MISO und Reset werden für die Programmierung benötigt. Im laufenden Betrieb können bis zu fünf Portleitungen eingesetzt werden. Abb. 1.14: Der Mikrocontroller 19 2 Vorbereitungen Alle Experimente verwenden den USB-Chip FT232R mit einem virtuellen Device-Treiber. Die USB-Platine erscheint daher als virtuelle serielle Schnittstelle, z. B. als COM2 oder als COM3. Zur Vorbereitung muss ein Treiber installiert werden. Außerdem müssen die Eigenschaften der Anschlüsse passend zum Lernpaket eingestellt werden. 2.1 Treiber Wenn Sie mit dem Lernpaket beginnen, ist nicht auszuschließen, dass sich ein Treiber für den FT232R bereits auf Ihrem PC befindet. Es könnte allerdings ein älterer Treiber sein, der nicht alle Funktionen des Chips unterstützt. Ein aktueller Treiber wird nun automatisch installiert. Stellen Sie sicher, dass kein USB-Seriell-Wandler von FTDI am USB angeschlossen ist. Starten Sie dann den automatischen Installer CDM 2.04.06.exe im Verzeichnis Software. Das Programm entfernt ältere FTDI-Treiber und installiert den für das Lernpaket benötigten Treiber. Abb. 2.1: Die Meldung des Installers 20 2 Vorbereitungen Beim Anschließen der USB-Platine wird die neue Hardware erkannt und der Treiber ohne weitere Aktionen des Benutzers geladen. Abb. 2.2: Die erkannte Hardware Auf Ihrem PC existiert nun eine neue serielle Schnittstelle, z. B. COM2 oder COM3. Die Nummer erfährt man im Hardware-Manager. Falls Sie bereits mehrmals USB/Seriell-Wandler installiert haben, vergibt Windows eine hohe COM-Nummer. In diesem Fall kann das neue Gerät z. B. auch COM35 heißen. Die Nummer lässt sich jedoch leicht ändern, wie in Abschnitt 2.3 gezeigt wird. 2.2 MProg Der USB-Chip enthält zahlreiche Einstellungen, die vom Benutzer geändert werden können. Im Auslieferungszustand werden alle Signalleitungen invertiert, weil ein üblicherweise nachgeschalteter RS232-Leitungstreiber noch einmal umkehrt. Für das Lernpaket werden jedoch nicht-invertierte Signale benötigt. Die entsprechenden Einstellungen können mit dem Programm MProg durchgeführt werden, das Sie im Verzeichnis Software auf Ihrer CD finden. Mit einem Klick auf MProg3.0_Setup.exe installieren Sie das Programm MProg auf Ihren PC. Verbinden Sie dann die Platine mit dem USB und starten Sie MProg. 2.2 MProg 21 Abb. 2.3: Das Programm MProg Klicken Sie auf Tools/Scan und danach auf Tools/Read and Parse. MProg liest damit alle Einstellungen des angeschlossenen FT232R. Abb. 2.4: Das Einlesen der aktuellen Einstellungen Invertieren Sie nun alle Signalleitungen im Feld Invert RS232 Signals oder laden Sie die Datei MSR.ept, die schon die korrekten Einstellungen enthält. 22 2 Vorbereitungen Abb. 2.5: Die invertierten Leitungen Speichern Sie die neuen Einstellungen z. B. unter dem Namen MSR2 und laden Sie sie erneut. Alternativ können Sie auch die vorbereiteten Einstellungen der Datei MSR.ept im Verzeichnis Software laden. Ohne das neue Laden der Daten weigert sich MProg, den Chip neu zu programmieren. Abb. 2.6: Das Speichern der neuen Einstellungen 2.2 MProg 23 Abb. 2.7: Das Speichern Programmieren Sie dann die neuen Einstellungen mit Device/Program. Abb. 2.8: Die Neuprogrammierung Nach dieser Programmierung erscheint die Platine wieder als neues USB-Gerät. Ziehen Sie den USB-Stecker einmal ab und verbinden Sie die Platine erneut. Windows erkennt ein neues Gerät und installiert automatisch den vorhandenen Treiber. Der FT232R erhält damit eine neue COM-Nummer. Den Erfolg der Programmierung können Sie mit einem hochohmigen Digitalvoltmeter überprüfen. Die Leitungen TXD, DTR und RTS zeigen 0 V gegen GND, die Eingänge RXD, RI, DSR. DCD und CTS haben dagegen eine Leerlaufspannung von ca. 5 V. 24 2.3 2 Vorbereitungen Änderung der COM-Nummer Aktuelle PCs besitzen oft noch eine serielle Schnittstelle, teilweise ist diese aber nicht mehr an einen Anschluss geführt. Mit dem angeschlossenen FT232R erhält der PC eine weitere COM-Schnittstelle. Windows unterscheidet nicht zwischen einer Hardware-COM und einer virtuellen COM-Schnittstelle. Ihre neue Schnittstelle erhält den nächsten freien Namen, z. B. COM2. Es kann sich allerdings auch um eine höhere COM-Nummer handeln, weil Sie bereits zuvor mehrere andere USB/Seriell-Wandler installiert hatten. Durch die Umstellung der Signalleitungen mit MPROG erhielt das IC eine neue interne Gerätenummer und wurde wieder als neues Gerät erkannt, was auch eine neue COM-Nummer bedingt, z. B. COM3. Im Allgemeinen sind COM-Nummern über COM9 hinaus problematisch, weil nicht jede Software damit umgehen kann. Andererseits sind die Nummern unter COM10 zwar möglicherweise durch ein früher installiertes Gerät belegt, jedoch nicht aktuell in Gebrauch. Es ist daher sinnvoll, die USBPlatine auf z. B. COM2 umzustellen. Öffnen Sie die Systemsteuerung (Abb. 2.9) und darin die Registerkarte Hardware (Abb. 2.10) und den Geräte-Manager (Abb. 2.11). Klicken Sie auf die Anschlüsse (Abb. 2.12). Nun erkennen Sie die neu zugeteilte COM-Nummer (Abb. 2.13). In diesem Fall wurde der USB Serial Port COM12 eingerichtet. Abb. 2.9: Die Systemsteuerung 2.3 Änderung der COM-Nummer Abb. 2.10: Die Registerkarte Hardware im Geräte-Manager 25 26 2 Vorbereitungen Abb. 2.11: Die Anschlüsse im Geräte-Manager Abb. 2.12: Der Anschluss COM12 2.3 Änderung der COM-Nummer 27 Die neue virtuelle Schnittstelle kann also als COM12 angesprochen werden. Allerdings ist das in vielen Fällen nicht möglich. Deshalb soll sie nun in COM2 umbenannt werden, weil der PC bereits über eine reale RS232-Schnittstelle COM1 verfügt. Eine weitere serielle Schnittstelle COM8 ist in diesem Fall in einem Drucker vorhanden. Um COM12 in COM2 umzubenennen, müssen die Geräteeigenschaften (Abb. 2.13) verändert werden, die man mit einem Doppelklick auf das entsprechende Gerät öffnet. Wählen Sie die Registerkarte Port Settings (Abb. 2.14). Entscheidend sind die Advanced Settings (Abb. 2.15) mit der COM Port Number. Abb. 2.13: Die Geräteeigenschaften 28 2 Vorbereitungen Abb. 2.14: Die Einstellungen des Ports Abb. 2.15: Die COM Port Number 2.3 Änderung der COM-Nummer 29 Wählen Sie die gewünschte Port-Nummer COM2 aus (Abb. 2.16), auch wenn sie als belegt (in use) markiert ist. Mit einem Klick auf OK wird die neue Einstellung wirksam. Nun erscheint eine Warnmeldung (Abb. 2.17), dass die doppelte Belegung einer Schnittstelle zu Problemen führen kann. Bestätigen Sie, dass Sie die neue Einstellung tatsächlich verwenden wollen. Abb. 2.16: Das Umstellen auf COM2 Abb. 2.17: Eine Warnmeldung Die neue COM-Nummer ist nicht sofort im Geräte-Manager sichtbar. Schließen Sie den Geräte-Manager und starten Sie ihn neu. Nun ist die neue Einstellung COM2 zu sehen. 30 2 Vorbereitungen Abb. 2.18: Umgestellt auf COM2 2.4 Erzeugen der INI-Datei Alle Beispielprogramme des Lernpakets erlauben die Auswahl der verwendeten COM-Schnittstelle. Die Voreinstellung ist COM1. Tragen Sie die verwendete COMNummer in das entsprechende Textfeld ein und klicken Sie dann auf Open COM. Abb. 2.19: Die Auswahl der COM-Schnittstelle 2.4 Erzeugen der INI-Datei 31 Damit Sie die Nummer nicht bei jedem neuen Programm erneut eingeben müssen, sollten Sie eine INI-Datei anlegen. Die Datei MSR.ini wird jeweils im Verzeichnis c:\Franzis gesucht. Eine Vorlage für COM2 finden Sie im Verzeichnis Software auf der CD. Es handelt sich um eine Textdatei mit folgendem Inhalt: [Franzis MSR COM] 2 Legen Sie das Verzeichnis c:\Franzis neu an, falls es nicht schon vorhanden ist. Kopieren Sie die Datei MSR.ini in dieses Verzeichnis. Falls Sie eine andere Schnittstelle als COM2 verwenden, laden Sie die Datei in einen Editor (z. B. Notepad) und ändern Sie die COM-Nummer, indem Sie z. B. 3 eintragen. Alle Beispielprogramme öffnen dann automatisch die gewünschte COM-Schnittstelle. Alle Übungsprogramme enthalten die gleiche Initialisierung. Zunächst wird versucht, die Datei c:\Franzis\MSR.ini zu öffnen. Zur Sicherheit wird überprüft, ob die erste Zeile [Franzis MSR COM]lautet. Dann wird die zweite Zeile gelesen, in der nur die gesuchte Zahl steht, z. B. eine 2 für COM2. Mit dieser Einstellung und den Schnittstellenparametern 1200,N,8,1 wird OPENCOM aufgerufen. Damit ist dann COM2 geöffnet. Zusätzlich gibt es aber noch eine Schaltfläche für das manuelle Öffnen. Man kann daher jederzeit eine andere COM-Schnittstelle in Text1 eingeben und öffnen. Damit besteht die Möglichkeit, zwei oder mehr Interfaces gleichzeitig einzusetzen. Private Sub Form_Load() If App.PrevInstance Then msg$ = App.EXEName & " wurde bereits gestartet " MsgBox msg$, 48 End End If On Error GoTo KeinIniFile Open "c:\Franzis\MSR.ini" For Input As #1 Input #1, Zeile1 If Zeile1 = "[Franzis MSR COM]" Then Input #1, Zeile2 Text1.Text = Zeile2 End If Close #1 KeinIniFile: OpenString = "COM" + Text1.Text + ":1200,N,8,1" i = OPENCOM(OpenString) If i = 0 Then MsgBox ("Schnittstelle nicht verfügbar") End Sub Private Sub Command1_Click() OpenString = "COM" + Text1.Text + ":1200,N,8,1" 32 2 Vorbereitungen i = OPENCOM(OpenString) If i = 0 Then MsgBox ("Schnittstelle nicht verfügbar") End Sub Listing 2.1: Das automatisierte Öffnen der Schnittstelle 2.5 VB5CCE Das Lernpaket verwendet im Schwerpunkt Visual Basic. Alle Programme liegen in ausführbarer Form vor und können direkt von der CD gestartet werden. Falls Sie kein Visual Basic auf Ihrem PC haben, können Sie die freie VB5-Version VB5CCE von der CD installieren. Mit dieser Version können Sie die vorhandenen Programme verändern oder neue Projekte entwickeln. Die Einschränkung des freien Programms besteht darin, dass Sie keine EXE-Datei erzeugen können. Zum Starten eines geänderten Programms muss jeweils VB5CCE verwendet werden. Die fertigen Programme auf der CD liegen auch als EXE-Dateien vor, die mit einer Vollversion VB6 erzeugt wurden. Starten Sie zunächst VB5CCEIN.EXE zur Installation von Visual Basic und danach die übrigen ausführbaren Dateien CCEDOC01.EXE bis CCEDOC06.EXE zur Installation der VB-Hilfe. Abb. 2.20: Starten des VB-Editors 2.5 VB5CCE 33 Beim Start der Entwicklungsumgebung müssen Sie zunächst auswählen, welchen Programmtyp Sie bearbeiten wollen. Wenn Sie ein neues VB-Projekt anfangen wollen, wählen Sie den Typ Standard EXE. Wollen Sie ein schon vorhandenes Projekt öffnen, wählen Sie die Registerkarte Existing und öffnen Sie die gewünschte VBP-Datei, z. B. AUSGANG.VBP. Abb. 2.21: VB5CCE im Entwurfsmodus Mit einem Doppelklick auf eines der Steuerelemente gelangen Sie in den zugehörigen Quelltext. Sie können den Quelltext ändern und in der Entwicklungsumgebung neu starten. 34 2 Vorbereitungen Abb. 2.22: Das Bearbeiten des Quelltextes