Kleiner Leitfaden für ein Kart-Setup Anbei mal - der
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Kleiner Leitfaden für ein Kart-Setup Anbei mal - der
Kleiner Leitfaden für ein Kart-Setup Anbei mal einige kleine Hinweise, was man machen oder beachten sollte, wenn man noch nicht sehr viel Erfahrung hat, wie ein Kart eingestellt werden sollte (ohne Gewähr). Bitte immer im Hinterkopf haben, das wir in beide Richtungen fahren !!! Vorbereitung: Sitz polstern, aber richtig. Ihr wollt schließlich 77 Std. aushalten. Fußraum und Oberschenkelbereiche polstern, wenn nötig. Hier haben sich die schmalen Ummantelungen von Heizungsrohren bewährt. Reifen anfahren, aber richtig. Nehmt den schwersten Fahrer mit 80 – 90kg, macht nen Luftdruck von etwa 0.7 vorn und 0.8 hinten rein und lasst Ihn 5-6 Runden fahren, aber ohne Rutschen in den Kurven!!!!! Tempo mit jeder Runde steigern. Der niedrige Luftdruck bewirkt, dass die Flanken des Reifens arbeiten können und weicher werden. Dadurch habt ihr später ein besseres Reifenbild und mehr Gripp in den Kurven. Nach den 5-6 Runden macht den richtigen Luftdruck rein (Achtung, Reifen sind schon etwas warm). Was ist jetzt ein richtiger Luftdruck? Das ist die Mischung zwischen Langlebigkeit und Speed. Ich persönlich würde mit unseren Reifen vor Ort (DURO) vorne zwischen 1.4 – 1.6 bar im kalten Zustand und hinten 1.6 – 1.8 bar fahren und mir dann das Reifenbild ansehen. Jetzt noch mal 2 – 3 Runden ohne driften, bis ihr merkt, die Reifen greifen. Ab jetzt könnt ihr Gas geben. Wenn die Reifen richtig warm sind, Temperatur überprüfen. Die richtige Temperatur heißt ca. >50° bis max 65°. Etwas weichere Reifen wie die Dunlop SL1 bekommt man mit dem gleichen Procedere auf etwa 5° höher. Bitte das Reifenbild ansehen. Achtet drauf, dass möglichst viel der Lauffläche genutzt wird und diese glatt ist. Ja, ich weiß, weniger Lauffläche = weniger Rollwiderstand auf der Geraden. Aber mehr Lauffläche = mehr Gripp in den Kurven, und davon haben wir reichlich auf der Piste. Anhand der Laufflächenprüfung und der Temperatur müsst ihr jetzt die letzten Änderungen machen mit der Luft. Kein Mensch sagt, es muss vorne wie hinten jeweils gleich viel Luft drin sein. Es darf auch mal diagonal der Gleiche gemacht werden *zwinker*. Und zum Schluss noch der Tipp, das nicht der Superdrifter den ersten Turn fahren sollte, der verbrennt dann nämlich die Oberfläche. Und so ein Reifen erholt sich fast nie davon, das merkt man dann aber erst in der Nacht oder wenn der Reifen schnell weg ist. Nehmt ein flexibles Maßband mit und prüft bei identischem Luftdruck vorne oder/und hinten den Reifenumfang, es kommt schon mal vor, dass das bis zu 1cm Unterschiede geben kann. Dann den Mechanikern Bescheid sagen und einen neuen Reifen montieren. Achsbreite hinten: Macht ihr hinten breiter, gibt’s etwas mehr Gripp auf der Hinterachse, ohne weiter am Luftdruck zu schrauben. Schmaler nimmt dann logischerweise Gripp weg. Es sollte aber nicht mehr als 4cm gesamt verändert werden. Es darf auch mal asymmetrisch sein. *nochmal zwinker* So, alle diese Dinge spielen nun mal zusammen. Man soll jetzt natürlich nicht zwei Sachen gleichzeitig ändern (Luft vorn und hinten breiter z. Bspl.). Anbei mal ein paar Vorschläge zu Aussagen der Setup-Fahrer: Das Kart liegt komisch Scheiß Aussage Fahrer wechseln Untersteuern zu wenig Temperatur vorne oder zu viel Gripp hinten Übersteuern zu wenig Temperatur hinten oder zu viel Gripp vorne Gripp hinten reißt plötzlich ab zu plötzliches Reißen am Lenkrad oder zu viel Luft hinten (Temperatur passt, aber Lauffläche zu schmal) 5. Die Kiste schmiert in jeder Kurve oder nur in einzelnen Kurven Reifen wird zu heiß, Luft raus lassen 6. Reifen brummt hinten in Kurven zu heiß, Luft raus oder schmaler machen 7. Reifen quietschen in schnellen Kurven ziemlich egal, liegt am Fahrer 8. Reifen schreien in schnellen Kurven zu heiß, Oberfläche verbrennt. Das merkt man dann aber erst Nachts oder ein paar Stunden vor Schluss, wenn die Zeiten in den Keller gehen. 9. Kart zieht zu einer Seite, wenn man auf der Geraden das Lenkrad loslässt schleichender Platten irgendwo oder Spur stimmt nicht (nach einem Einschlag und keiner ist es gewesen) Es ist wichtig, jede Feindberührung oder jedes Anecken dem Teamchef mitzuteilen, anstatt aus Scham zu schweigen. 10. Kart zieht zu einer Seite und es lässt sich nicht beheben Rahmen krumm oder Reifenumfang unterschiedlich (kommt vor) 1. 2. 3. 4. Breite hinten: Hinten im Warmen und Trockenen breiter macht Sinn, bei feuchter Strecke original lassen, bei Regen so schmal wie möglich (aber nicht den rechten Reifen am Vergaser schleifen lassen) Reifenwechsel: Viele Teams haben Montiereisen mit Löffel und einen Reifenabdrücker im Gepäck. Macht Sinn, wenn man es selber wechselt. Auch etwas Fett/Talk mit Pinsel sollte vorhanden sein. Kette: Liebe Leute, bei manchen von euch möchte ich ganz bestimmt keine Kette sein!!! Die Kette ist ein Herzstück eurer Kisten. Ohne Kettenfett geht’s nun mal nicht. Und bitte richtig fetten. Eine Kette wird immer an der Innenseite gefettet, dann wird das Fett nämlich durch die Fliehkraft nach außen durch die Kette geschleudert. Und das Ganze am Besten spätestens bei jedem zweiten Tanken. Also hinten aufbocken, Verkleidung abschrauben (Imbus), Hinterräder langsam drehen und gleichmäßig Fett auftragen. Sollte die Hinterachse sich nicht gleichmäßig drehen und während einer Umdrehung irgendwie etwas haken, dann liegt es zu 75% an der Kette (und zu 25% an einer schleifenden Bremse). Außerdem ist immer auf die Kettenspannung zu achten. Wenn die Kette sich in der Mitte um 1 – 2cm auf und ab bewegen lässt, ist alles in Ordnung. Eine neue Kette längt sich nun mal, also solltet ihr nach dem freien Training und vor dem Rennstart nochmal nachsehen. Zum Spannen ist ein Kettenspanner am Kart ähnlich wie bei einem modernen Fahrrad, bloß ohne Feder. Jetzt noch kleine Kontrollen vor dem Losfahren oder vor dem Rennstart. Liegt das Gas am Begrenzer oder hat Luft oder ist zu knapp und würde auf Dauer das Gasgestänge abreißen? Bescheid sagen, anfassen verboten. Sind die Verkleidungen fest, lässt sich der Transponder bewegen (Kabelbinder), hat das Lenkrad Spiel…. Luftdruck nachts: sollte das Kart nachts ab etwa 2 Uhr anfangen, etwas mehr zu rutschen, dann liegt es an der Feuchtigkeit. Den Luftdruck rundum um 0.2 bar erhöhen und wenn nötig, wieder raus lassen, wenn die Kiste morgens wieder schmiert. Ganz wichtig ist, das immer mit dem selben Prüfer gemessen wird. Was sollte man an Werkzeug usw. mitnehmen… Maul- und Ringschlüsselsatz, 2x Imbusschlüsselsatz, Temperaturpistole (€ 35,-), Arbeitshandschuhe, eigenen Luftprüfer, Stoppuhr, eigenes gutes Kettenspray, Polstermaterial, ausreichend gutes Klebeband, getöntes und klares Visier, Antibeschlagspray, Sonnenbrille, Vitamienpräparate, Traubenzucker, Sonnenschutzmittel, Notebook … Das war es erst mal soweit von mir, sollte ich etwas vergessen haben, bemüht das Forum. Oder wenn jemand noch Fragen hat, fragt einfach. Aber bitte: Ich hab hier keine Bibelanweisungen geschrieben, das hier gibt etwa 40% dessen wieder, was ich mir im Laufe von 12 Jahren angeeignet habe und variiert natürlich, je nach dem, welches Chassis, welche Strecke, welche Reifen, welches Gewicht usw… usw… Und über das Thema „Regen-Setup“ hab ja fast gar nichts drin Viel Spaß und wir sehen uns im Juni Euer Mechaniker-Friese