- Johanneskirche
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Predigt zur Einführung des neuen KSV 10. So nach Trinitatis 12.08.07 in der Ev. Johanneskirche Düsseldorf Der Friede unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen. Amen. Liebe Gemeinde, liebe Damen und Herren, der Predigttext für den heutigen Sonntag steht im JohannesEvangelium Kap. 4, 19 – 26. 19: Die (samaritanische) Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20: Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. 21: Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22: Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. 23: Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten; die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25: Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt: Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26: Jesus spricht zu ihr: Ich bin`s, der mit dir redet. Liebe Gemeinde, am 9. Juni 2001 macht sich ein nicht mehr ganz junger Mann aus Düsseldorf namens Hans –Peter alias Hape Kerkeling – Hannilein, Königin Beatrix – auf den Pilgerweg nach Santiago de Compestella. Nach Hörsturz, Gallenblasenentfernung und Verdacht auf Herzinfarkt hat er sich selbst von seinem Leben als Comedian eine Auszeit spendiert. „Ich bin dann mal weg.“ – Hans im Unglück ist auf der Pilgerreise, um `zu Gott und damit auch zu sich selbst zu finden`. Doch ausgerechnet bei einer mittäglichen Rast, ausgepumpt nach stundenlangem Wandern unter der sengenden Mittagshitze Galiciens wird er „ beim Restesaufen nahezu aller überzuckerter Softgetränke aus der Kühlbox der einzigen Bodega“ im Dorf La Faba auf 1600 Höhenmetern unfreiwillig erkannt, ja geradezu enttarnt. Eine Truppe jovialer Tiroler Jungpilger erkennt den jetzt aber sehr lädierten Fernsehstar, haut ihm begeistert auf den Rücken, setzt sich sofort an seinen Tisch und bittet um Autogramme auf die Pilgerrucksäcke. Was für ein absurder Moment, um erkannt zu werden. Ich hätte mich jetzt nicht erkannt!“ – notiert Hape in sein Reisetagebuch. „ An alles, aber nicht an den im deutschsprachigen Europa ausdrücklich zurückgelassenen Comedian Hape Kerkeling möchte er in diesem Moment erinnert werden. Und trifft ihn dann doch wieder. Viele ungewollte Erläuterungen muss er an diesem Tag seiner Wahlpilgerbekanntschaft Anne noch geben, bis er abends einsieht, dass Mensch nicht so einfach alles hinter sich lassen kann und so notiert er als Erkenntnis des Tages am 12. Juli 2001 diesen Satz: „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ - Auch eine nicht mehr ganz junge Frau macht sich unter der sengenden Mittagssonne Samarias – in der Nähe des heutigen Nablus – auf den Weg. Nicht auf den Jakobsweg – aber auf den Weg zum Jakobsbrunnen nahe beim Berg Garizim. Sie ist in dieser Hitze unterwegs, um für sich und ihren sechsten Mann am Brunnen Wasser zu schöpfen. Und wie der pilgernde Comedian mit seiner Auszeit, so will sie mit diesem kleinen Weg dem Gerede über sie für eine kurze Zeit entfliehen: In einer traditionellen Männergesellschaft lebt sie inzwischen mit ihrem sechsten Mann – irgendwo am Rande dieser Stadt, am Rande des Lebens. Die ständige abwertende Haltung der Menschen um sie herum ist ist ihr schon zur eigenen Sicht, zur zweiten Natur geworden. Und so meint sie schon ziemlich genau zu wissen, wer sie ist.Sie hat es nicht besonders eilig auf diesem Weg. Jetzt ist sie in der mittäglichen Hitze unterwegs - auf ihrer kleinen Auszeit und möchte keine Menschenseele treffen. Und auch sie trifft ausgerechnet auf diesem Weg unverhofft auf einen Anderen. Der weiß wirklich, wer er ist. Woher er kommt und wohin er gehört. Ihn dürstet. Darum tritt der Jude Jesus – der Herr – zu dieser ausdrücklich namenlosen samaritanischen Frau an den Brunnen. Und bittet sie, ihm Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Und schon entspinnt sich ein Gespräch mit ihr – über ihr Leben, über den Durst nach Leben, über lebendiges Wasser. Und auch sie wird unvorbereitet enttarnt. Jesus spricht: Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann:“ „ Es gibt Wahrheiten über uns, denen würden wir am liebsten entkommen. Vielleicht unserer kleinbürgerlichen Herkunft. Vielleicht unserem nicht kontrollierbaren Jähzorn, einem nie eingelösten Versprechen oder den immer noch vorhandenen Bildungslücken. Vielleicht auch einer unglücklichen Liebe. Einer schmerzhaften Trennung. Weder auf dem Jakobsweg, noch am Jakobsbrunnen, weder in Galicien noch in Samarien oder in Düsseldorf können wir einfach vor uns davonlaufen. Ich verstehe Sie recht? fragt die erfahrene Supervisorin: „Sie möchten nur gut sein?“ „ Das können Sie tun – dann müssen Sie nur für den Rest ihres Lebens auf eine Hälfte von sich verzichten.“ „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ Glanz und Schatten, geliebte und ungeliebte Seiten. Zeiten des Glücks und katastrophale Zeiten. „ Heikel bleibt dabei die Frage, wer uns das wann und wie sagen darf. Bittend, sich angewiesen machend nähert sich der Mann, der Jude – der Herr Jesus Christus dieser namenlosen samaritanischen Frau am Brunnen. Er bewertet nicht. Er moralisiert nicht. Und doch benennt er ihre Verstrickungen klar. Beschreibt ihre schwierige Lebensgeschichte. Und doch darf sie ihm – dem Heiland der Welt – das Wasser reichen. So gewinnt diese Frau eine neue Sicht auf sich selbst. Keine Heldin. Opfer und Täterin zugleich - darf sie dem Heiland der Welt das Wasser reichen. So gewinnt sie auch eine neue Sicht auf ihr Gegenüber, auf die Anderen und auf das Heil, das von den Juden kommt. Sie ahnt, wie sie vom lebendigen Gott vielleicht gemeint ist. Sie ahnt, dass sie nicht verstecken muss mit ihrer Lebensgeschichte und dass sie durchaus für etwas gut ist. In der Mittagshitze am Jakobsbrunnen ahnt diese Frau plötzlich etwas von ihrem Glück. Das erfährt die samaritanische Frau in der Begegnung mit diesem Mann am Brunnen zur mittäglichen Zeit – das führt sie zu einer neuen Selbstständigkeit, ohne dass sie ihre persönliche Wahrheit überspringen muss. Der Geist, der diese Begegnung leitet und beseelt – ist der Leben erweckende Geist Jesu Christi. Das ist der Geist, der uns auf wunderbare Art und Weise an unsere guten Möglichkeiten erinnert. Damit wir das Gute hervorbringen, das wir als Geschöpfe Gottes tun können, ohne dass wir – wie der Fuchs, der sich in der Falle ein Bein abbeißt - mit nur einer Hälfte von unserer Wahrheit auskommen müssten. Dieser Geist des Herrn Jesus Christus, der uns an unsere guten Möglichkeiten erinnert – ist der Geist, der auf jeden einzelnen Menschen in dieser Kirche und in dieser Stadt - wie auf diese Frau am Brunnen - bittend wartet. Indem er uns bittend, sich angewiesen machend - auf Augenhöhe ansieht. Die Wahrheit unserer Bindungen erkennt und aufspürt. Und uns nicht im Unklaren über uns, nicht mehr dumpf in unserem Selbst lässt. Er versteht die Wahrheit in Worte zu kleiden. So begegnet er als Wahrheit, die nicht tötet – sondern selbstgewiss und frei macht. I´m a son of Afrika. I´m a son of god.“ – so lautete die knappe und bewegende, vom Gebet in diesem Geist und in dieser Wahrheit erfüllte Selbstvorstellung des südafrikanischen Bischofs Desmond Tutu auf dem Gipfeltreffen der Religionen beim Kirchentag in Köln. „ Ähnlich – sicher nicht so charismatisch und so selbstgewiss- ahnt diese Frau etwas von diesem Geist und der Wahrheit Jesu Christi: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“ – und dann legt sie diesem Propheten gleich ihre brennende religiöse Frage vor. Weil ihr jetzt alles Äußerliche ihrer bisherigen Religion als Samaritanerin unklar geworden ist. Sie ist so angesprochen in ihrem Innern, dass sie jetzt nicht mehr so genau sagen könnte, wo sie in der Welt der religiösen Instutionen ihrer Zeit eigentlich hingehört: „ 20: Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. 21: Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22: Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. 23: Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten; die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25: Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt: Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26: Jesus spricht zu ihr: Ich bin`s, der mit dir redet. „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ In diesem Wissen – lässt der Herr der Kirche irdische Grenzen hinter sich, entwirft im flirrenden Mittagslicht in dieser Begegnung am Jakobsbrunnen eine Vision: Kein Durst. Kein Hunger mehr. Mann und Frau begegnen sich auf Augenhöhe. Moralische Vorbehalte sind obsolet. Fremde Kulturen trennen nicht. Religiöse Traditionen werden belanglos. Gehandelt, begegnet und gebetet wird im Geist und in der Wahrheit. Für einen Augenblick tut sich der Himmel auf, einen Augenblick dürfen wir ahnen, wofür es sich lohnt. „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ Wer bin ich? Wer sind wir? Ich bin der, wir sind die – sagt der Mann am Brunnen, der das Wasser des Lebens hat - die alle Morgen und in der Hitze des Tages neu werden können. Ohne dass wir nur mit einer Hälfte von uns auskommen müssten. Das ist sein Geist und seine Wahrheit. Quer hindurch durch die historischen und sachlichen, manchmal trostlosen Gegensätze der Kirchengemeinschaften sagt uns der Mann am Brunnen – der gekreuzigte und auferstandene Jude Jesus Christus – wer wir in der Begegnung mit ihm - und nicht anderes ist Gebet - sein können: Selbstständige und selbstgewisse Männer und Frauen – die in diesem Geist und in dieser Wahrheit glauben, hoffen, lieben und Kirche sein wollen. „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ Auch wenn das nicht immer gut schmeckt. Am Ende unserer Geschichte wird die samaritanische Frau in ihre Stadt zurückkehren und sagen: Kommt, seht einen Menschen, der alles gesehen hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei.“ “ Keine Vollmundigkeit, keine aufgeplusterte geistliche Selbstgefälligkeit, keine theologische Bescheidwisserei – aber doch eine deutliche Ahnung und eine authentische, echte – den eigenen Erfahrungen im Leben und im Glauben treu bleibende und ihnen etwas zu trauende Aufforderung an die Anderen zu überprüfen, ob dieser Mann am Brunnen nicht der Christus sei. Schon wieder im Zug schreibt Hape Kerkeling am Ende seines Pilgerweges seine Schluss – Erkenntnis in sein Tagebuch: Gott ist das eine Individuum, das sich unendlich öffnet um alle zu befreien. Und das Gegenteil ..ist meiner Ansicht nach die Umkehrung dieses Satzes: „ Alle“ die das Individuum erdrücken und sich dabei selber zerquetschen…..wenn ich es Revue passieren lasse, hat Gott mich auf dem Weg jeden Tag in die Luft geworfen „ und wieder aufgefangen. Wir sind uns jeden Tag begegnet.“ Zwei Menschen sind sich am Jakobsbrunnen unter der sengenden Sonne Samarias begegnet und haben sich gesagt, wer sie sind. Und dann kehrt auch die Frau zurück in ihre Stadt. Tastend und die anderen in der Stadt um ihre Einschätzung und ihre Deutung bittend. “Kommt, seht einen Menschen, ob er nicht der Christus sei“. Wir haben, liebe Schwestern und Brüder, im Evangelischen Düsseldorf auch einen langen und manchmal mühevollen Weg des Erkennens - auch unserer selbst - hinter uns gebracht, uns manches gesagt und an manches möchten wir jetzt auch nicht erinnert werden. Wer sind wir? Wir sind die evangelische Kirche in Düsseldorf. Wir haben eine neue Gestalt, eine neue Struktur gewonnen, die gut ist und zukunftsfähig – aber wir nehmen uns mit in diese neue Struktur des einen Kirchenkreises. Wer sind wir? Wir sind die, denen der Mann am Brunnen bittend und dienend unsere guten Möglichkeiten entlocken möchte – um unserer selbst willen und für das Wohl der Menschen in dieser Stadt und auf diesem wunderbar erwählten Planeten. Mit diesem Mann als bittendes und dienendes Gegenüber brauchen wir uns nicht verstecken. Gut zu wissen, dass er uns brauchen kann, jede und jeden so wie sie/ wie er ist – mit unserem Glanz und unserem Schatten. Damit wir aus dem Brunnen unseres zaghaften Glaubens schöpfen und etwas von dem lebendigen Wasser weiter geben. Das zuallererst ist von uns erbeten. Auch auf der Ebene der Ev. Kirche in Deutschland wird viel nachgedacht über die Gestalt der evangelischen Kirche der Zukunft. Viel Gutes und Anregendes kommt da aus Hannover und Wittenberg zu uns nach Düsseldorf. Aber die Kernproblematik der Kirchen (Plural!), ist kein Managementproblem, sondern ein geistliches Problem. Ist die Schwierigkeit der Artikulationsfähigkeit des christlichen Glaubens unter modernen Bedingungen. Sie äußert sich - das hat die Bochumer Praktische Theologin Isolde Kärle scharfsinnig gesehen – „ in der häufig zu beobachtenden Banalisierung und Moralisierung der christlichen Botschaft einerseits und in der Flucht in eine eindeutige, gleichsam zeit- und kontextlose Sprache der Dogmatik“ andererseits. „ Kommt, seht einen Menschen – diesen Menschen - der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, und seht, ob er nicht der Christus sei.“ Vielleicht kann dieses Bekenntnis im Werden, dieses Bekenntnis im fünften Monat, dieser sympathische Satz ein taugliches Modell sein für eine angemessene Antwort auf unser geistliches Problem. Für einen geistlich profilierten Auftritt als evangelische Kirche in Düsseldorf. Es ist viel Suche auch in dieser Stadt, viel Durst, viel Bedarf nach Begegnung und Gespräch auf Augenhöhe über Gott und die Welt, nach Gebet im Geist und in der Wahrheit dieses Mannes am Brunnen, der das Wasser des Lebens hat. Zwei Millionen Hardcover - Versionen von Hape Kerkelings Pilgertagebuch „ Ich bin dann mal weg“ sind im Juli 2007 verkauft worden. Lassen Sie uns hier bleiben ,liebe Schwestern und Brüder, als evangelische Kirche an vielen Orten und in vielen Formen - so wie wir sind - in der schönen Stadt Düsseldorf. Und auf den Plätzen, in den Kneipen, in den Krankenhäusern ,vor und hinter dem Hauptbahnhof, in der Kunsthalle oder in den Stadteilbüros, in den vornehmen und den weniger vornehmen Vororten, in den Schulen, in unseren Kirchen und im Rathaus, in den Geschäften oder wo auch immer – vom offenen Himmel- von unseren Begegnungen und Wegen mit dem Mann am Brunnen und seinem Wasser des Lebens erzählen. Sie besingen, sie feiern, predigen und ruhig ein bisschen von ihnen schwärmen wie nach einem tollen Film. Wo und wenn uns diese Begegnungen verändert haben. Uns etwas aufgegangen ist. Uns etwas hat reifen lassen oder zu echtem Trost geworden ist. Uns hat neu werden lassen in seinem Geist und in seiner Wahrheit – ohne dass wir nur mit einer Hälfte von uns auskommen müssten. Kommt und seht einen Menschen der mir alles gesagt hat, „ was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei.“ Wir sind gebeten, auskunftsfreudiger zu werden, wenn wir gefragt werden, wer wir sind. Wenn und wo wir das – bitte mit gedeckten Cheques, nicht moralisch, nicht banal, nicht formelhaft und nicht Kontext los dogmatisch, sondern lebendig, selbstgewiss, mit eigener Sprache einladend und frei durchbuchstabierend, im Wechselschritt - für uns selbst versuchen, mit den Menschen neben uns und in dieser Stadt, wachsen wir gegen den Trend. Sorgen wir dafür, dass sich die Menschen in der Begegnung mit diesem Mann am Brunnen selbst ihr Bild von ihm machen können. Dann bleiben wir nicht allein und erst nicht unter uns. Weil der Mann am Brunnen, der das Wasser des Lebens hat, selbst dafür sorgen wird. Dann werden auch die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu ihm kommen – und ihn, wie die Samaritaner und Samaritanerinnen später in unserer Geschichte – bitten, doch noch ein paar Tage zu bleiben. – Und die, die mit ihren zeitgemäßen Möglichkeiten und ihren situationsgemäßen Taten von ihren Begegnungen mit ihm bunt erzählen - auch. So werden wir, so sind wir Kirche der Freiheit und der Zukunft, die in seiner Nähe ist. „ Es ist gut zu wissen, wer man ist.“ Wer sind wir? Selbstverständlich sind wir auch die, die gebeten sind im Namen dieses Mannes am Brunnen zu protestieren, wenn Menschen in dieser Stadt nicht auf Augenhöhe begegnet wird. Wenn Öl oder zu viel Parfüm in das Wasser des Lebens gegossen wird. Zuallererst aber sind wir die, liebe Schwestern und Brüder, die gebeten sind von ihren Erfahrungen mit ihm zu erzählen, lieber stammmelnd, als gar nicht. Noch lieber einladend, etwas wagend und gerne auch experimentierend. Die, die gebeten sind die Menschen an den verschiedenen Orten in dieser Stadt auf Augenhöhe nach ihren Erfahrungen mit Gott und der Welt zu befragen. Mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Darüber auch zu streiten. Wenn es um Gottes Willen für diese Welt , für diese Stadt oder um unsere unterschiedlichen Erfahrungen mit ihm geht . Kommt, seht einen Menschen, der uns alles gesagt hat, was wir getan haben, ob er nicht der Christus sei.“ „ Wenn wir den Erkenntnisweg der namenlosen samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen nachgehen und dabei unseren eigenen Erfahrungen trauen und sie nicht verschämt für uns behalten – brauchen vielleicht zukünftig weniger Menschen als bisher wie Hape bis ins tiefe Spanien zu reisen „ um zu Gott und so zu sich selbst zu finden.“ Das wäre doch etwas - für den Anfang. Amen. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere menschliche Vernunft, bewahre unsere Sinne und Herzen in Christus Jesus. Amen.